IWF

Ihre Meinung zu IWF: BRICS-Staaten stocken Beteiligung an Krisenmitteln auf

Eigentlich ist es eine gute Nachricht für den Internationalen Währungsfonds: Mehrere Staaten haben zugesagt, sich an der Aufstockung seiner Krisenmittel zu beteiligen. Unter ihnen sind einflussreiche Länder wie China, Russland und Brasilien. Sie fordern für ihre Hilfe aber eine Gegenleistung.

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22 Kommentare

Kommentare

Gast
Indien machts vor

Indien gibt 10mrd in den Fond während das halbe Land hungert, da soll noch einer von Moral sprechen...

Gast
Wo soll das Ganze eigentlich noch hinführen?

Alle europäischen Staaten sind bereits verschuldet bis über beide Ohren. Wo sll das Geld eigentlich herkommen?

Es würde mehr Sinn machen, die ach so freiheitsliebenden Märkte wieder an die Kette zu legen.
Wohin sollen z. B. die Schwellenländer ihre Waren hin exportieren, wenn die Bürger Europas immer weniger Geld in der Tasche hat?

AlterSimpel
"IWF-Reform und Mittelaufstockung"

"Die Bundesregierung hatte sich im Vorfeld des G-20-Treffens dagegen ausgesprochen, die Themen IWF-Reform und Mittelaufstockung zu vermengen."

Klar, sowas mag die Kanzlerin nicht, so wie man ursprünglich ja auch nicht den Fiskalpakt mit Wachstumsimpulsen vermengen durfte.

Interessant ist, daß die BRICs sich nicht durchsetzen konnten, denn wann wäre eine bessere Verhandlungsposition als jetzt, wo die 1. Welt auf deren Geld angewiesen ist.
Aber offenbar brauchen die BRICs unsere Absatzmärkte genauso, wie wir ihr Geld.

Erschreckend und abstoßen, wie wenig auf dem Gipfel offensichtlich an Lösungen gearbeitet wird. Stattdessen stecken alle in der gleichen Zwangsjacke, die uns die internationale Finanzindustrie jahrelang vorsichtig übergestülpt hat.

Die vorgegebenen Lösungswege innerhalb dieses Systems werden alternativlos gegangen, koste es was es wolle.

Nebenbei wird der IWF als Vollstrecker der Abschaffung von Bürger- und Arbeitnehmerrechten gestärkt.

Gast
Indien

Nun, das halbe Land hungert sicherlich nicht in Indien. Aber auch wenn, stürzen Währungssysteme (z.B. der Euro), und wird in folge dessen die Weltwirtschaft einbrechen, dann hungert in Indien auch bald die andere Hälfte der Menschen ... und nicht nur in Indien, sondern im übrigen auch viele Menschen in Deutschland. Dann würde die Frage nach der Moral noch einmal gestellt und warum niemand mehr Geld in den IWF gesteckt hat. Im Übrigen ist der keine "kapitalistische Machenschaft" und nichts böses, vor allem keine Bank. Das ist die "Feuerwehr" für Krisen wie diese um schnell und unabhängig für das Wohl aller reagieren zu können. Ein einzelnes Land würde stets in seinem eigenen Interesse handeln, 10mrd wären da schnell aufgebracht und nicht ein bisschen nachhaltig angelegt.

Gast

Wieso gehen die Meinungen hier so stark auseinander?

Wie kann ein Mensch an den Kapitalismus >glauben<? Das ist mir unbegreiflich. Das Wort Kapital - ismus selbst lässt mich schon zusammenzucken.

Die Wirklichkeit kann nur in der Stille berührt werden.
Geld ist keine Wirklichkeit, sondern etwas vom Menschen künstlich Geschaffenes. Es sollte den Menschen (der Bevölkerung) dienen und nicht umgekehrt.

Tut >das Kapital< aber nicht - und diese Äußerung hat nichts mit Marxismus zu tun!

AlterSimpel
@Morpheus_2001: Feuerwehr

"Übrigen ist der [IWF] keine "kapitalistische Machenschaft" und nichts böses, vor allem keine Bank. Das ist die "Feuerwehr" für Krisen wie diese um schnell und unabhängig für das Wohl aller reagieren zu können."

Das "Wohl aller" ist in Griechenland wohl auf der Strecke geblieben, auch Spanien wehrt sich gegen die IWF-Vorgaben.
Und auch viele Völker der 3.Welt können ein Lied von den "Segnungen" des IWF singen.

Ziele des IWF sind nebenbei auch eine Liberalisierung des Bankwesens, um wem das dient, dürfte inzwischen klar sein.

Natürlich dient der IWF auch dazu internationale Gelder einzusammeln so wie hier, aber die Weitergabe dieser Gelder kostet mehr als Zinsen, sondern im Regelfall den Verzicht auf souveräne Rechte der Kreditnehmer.
Der IWF hat noch nie vorgeschlagen, zB den Spitzensteuersatz anzuheben, wohl aber zB die Mehrwertsteuer.
Es sollte klar sein, wessen Wohl die Vorschläge des IWF dienen.

Gast

Statt andauernd das Loch mit Milliarden zu flicken sollte man den Reset Knopf drücken

Die stellen sich vielleicht an, unglaublich.
Man kann jederzeit das System ändern, man muss sich zusammensetzen, oder ein Staat macht es im Verbund mit anderen. IRGENDWIE! Es ist doch egal, wie schwer das ist, wenn es nötig ist.

Guckt mal die Hungernden dieser Welt, das geht seit Jahren so, dass man dafür nix übrig hat, aber nach wie vor Essen weggeschmissen wird bei den Reichen . Das heisst, es ist genug da, es wird nur nicht verteilt, aus sturer Verblendung.
Und jetzt die Löcher dazu, die ständig geflickt werden wollen.-

DAS IST DOCH ABSURD UND GROTESK ZUGLEICH!

Gast
@AlterSimpel

"Der IWF hat noch nie vorgeschlagen, zB den Spitzensteuersatz anzuheben, wohl aber zB die Mehrwertsteuer."

Richtig... aber das tun die nicht, weil sie "unsozial" sind, sondern weil die Erhöhung des Spitzensteuersatzes wenig bringt. Der IWF möchte das eingesetzte Geld (KREDITE!!!) ja zurück, also macht er Vorschläge, wie die Kredite zurückgezahlt werden können. Wenn Sie den Spitzensteuersatz erhöhen (was man prinzipiell ja auch ohne IWF machen kann), kommen ein paar Millionen zusammen, eine Mrd oder mehr, sind es aber eher nicht. Wenn Sie die Mehrwertsteuer aber erhöhen, macht das im Regelfall gleich einen dicken Brocken aus... die Masse macht's eben.

LukeSkywalker
Herr Borrosso

Ihre Aussage basiert auf der Annahme dass die allein Folge der amerik. Finanzmarktkriese ist.

Ist sie aber nicht. Die Finanzmarktkriese hat das eintreten der €-Kriese um 2-5 Jahre beschleunigt, aber sie wäre im Angesicht der Haushaltspolitik in Europa früher oder später zwangsläufig eingetreten - und dann mit noch größeren Schuldenbergen.

Die Immobilienblase in Spanien hat sich unabhängig von der amerik. gebildet und ist nur "dank" der US-Kriese frühzeitig geplatzt. Ansonsten wär sie noch ein paar Jahre weitergewachsten und hätte dann noch größer Bumm gemacht.

Europa hat 50 Jahre über seine Verhältnisse gelebt - und jetzt ist Zahltag.

Gast

Natürlich kann man sich überall das Schlechte heraussuchen. Die Welt ist nun einmal nicht perfekt und wird sie auch nie sein.

Die Frage ist doch was die Anhebung der Spitzensteuersatzes überhaupt bringt. Was hier immer unter geht ist die Tatsache, dass Griechenland gar kein Steuersystem wie z.B. Deutschland hat. Den Spitzensteuersatz bei nur 11 M. Einwohnern anzuheben, davon ausgehend, dass eventuell 2-5% von denen dann auch mehr Zahlen würden käme einem Regentropfen im Mittelmeer gleich.

Natürlich kostet es etwas wenn ich mir Geld leihe. Meine Bank gibt mir auch nur dann Geld wenn ich Auflagen erfülle. Es ist dann meine Entscheidung mich danach zu richten, warum sollte es bei Staaten anders sein? Und wenn doch, wer würde dann noch Geld verleihen?

Nein, eine Lösung für alle Probleme habe ich auch nicht. Aber lieber den "Status Quo" aufrecht erhalten als wieder die DDR heraufbeschwören. Denn den Kommunismus hatte ich schon erlebt und möchte das nicht wieder müssen.

AlterSimpel
@maschmi78: Vorschläge

Sie haben schon recht, daß zB eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes weniger einbringt als die der Mehrwertsteuer, aber wenn Sie die Agenda des IWF vergleichen, dann finden Sie nur solche einseitigen Vorschläge.

Es sind übrigens keine "Vorschläge" im kameradschaftlichen Sinne, sondern klar formulierte Bedingungen, die an die Kreditvergabe geknüpft sind.

Unterhalb des Radars der Öffentlichkeit gibt es in den Ländern, denen "geholfen" wird regelmäßig Demonstrationen gegen die "Vorschläge" des IWF, das sollte ebenfalls zu denken geben.
Suchen Sie spaßeshalber mal nach "IWF Kredit Demonstrationen": 260.000 Treffer.

Eine Lösung zum Wohl aller sieht mE anders aus.

Gast
@AlterSimpel:

Nein, dass stimmt nicht. Ich leihe doch niemanden Geld, der es dann nicht zurück zahlen kann. Wenn ich mir ein Haus bauen möchte und mir das Geld fehlt, dann gehe ich zur Bank und bitte um einen Kredit. Die Bank sagt, sie hätte gern eine Sicherheit ... z.B. das Land auf dem ich das Haus baue weil es mir gehört.

Im Falle des IWF stehen für die Bank (gibt den Kredit) die Länder welche in den IWF einzahlen. Und für die Länder stehen die Menschen, welche in den Ländern wohnen und steuern bezahlen. Für mich als Kreditnehmer steht dann ein entsprechendes Land. Für die Sicherheiten dann die Steuereinnahmen und die Wirtschaftsleistung und das Vertrauen, dass das verliehene Geld auch zurück gezahlt wird ... wie es sich gehört.

"Zum Wohle aller" wäre jedenfalls nicht, dass der IWF Geld ohne Sicherheiten verleiht (besser dann verschenkt), denn es wäre nicht zu meinem Wohle.

Und noch einmal die Frage, wer verleiht denn bitte Geld wenn fest steht es kommt nicht zurück, ich nicht.

Gast
@AlterSimpel (Nachtrag):

"Unterhalb des Radars der Öffentlichkeit gibt es in den Ländern, denen "geholfen" wird regelmäßig Demonstrationen gegen die "Vorschläge" des IWF, das sollte ebenfalls zu denken geben."

Eine Alternative haben doch die Griechen und andere Länder (auch wir): "keinen Kredit annehmen". Aber ob man das wirklich möchte? Wie viele Menschen werden in Griechenland auf die Straße gehen, wenn der Staat die Gefängnisse nicht mehr bezahlen kann und Gefangene frei gelassen werden müssen? Wenn Schulen geschossen bleiben (damit meine ich alle) und die Polizei sowie Armee nach hause geht, weil keiner sie bezahlt? Wenn der Strom ausfällt und alle im dunklen sitzen und hungern, dann werden noch viel viel mehr Griechen auf die Straßen gehen ... aber für und nicht gegen IWF Kredite. Und ganz ehrlich, ich arbeite Hart für mein Geld. Ich möchte es nicht verschenken, weder an Griechenland noch an jemand anderen (spenden tue ich). Aber ich bezahle sehr gerne die Steuern, damit ich ein sicheres Leben habe.

Gast
Wir brauchen einen "new New Deal" - keine "Bankokratien"

"Und noch einmal die Frage, wer verleiht denn bitte Geld wenn fest steht es kommt nicht zurück, ich nicht."

Das Interesse der Groß(!)banken liegt nicht in der Rückzahlung der Kredite (Sie wissen am allerbesten, dass das insgesamt inhärent unmöglich ist), sondern in dem Schaffen von Abhängigkeiten und dem Gewinn von Macht - Schuldgeld selbst ist letztlich nur Papier.

In Italien regiert ja auch momentan keine demokratisch gewählte Regierung, sondern ein Goldmann-Sachs-Mann.

Augenfälliger geht es doch kaum noch, als wenn die Gläubiger direkt die Regierung ihrer Schuldner übernehmen.

@Spitzensteuer: Die Lösung der Probleme ist in der Geschichte zu finden:
Der "New Deal" unter Roosevelt in den Dreißigern im Angesicht der Wirtschaftskrise: Spitzensteuersatz und Vermögenssteuer etc. wurden drastisch erhöht.
Damit hat Roosevelt die Demokratie in den USA durch die Wirtschaftskrise gerettet und jahrzehntelangen Aufschwung gesichert - bis unter Reagan die Steuersenkungen begannen...

Gast
Ich kann's nicht mehr hören!

Wer lebt denn hier schon über seine Verhältnisse???
Ich habe eine 43 Stundenwoche und lebe sicher nicht im Luxus.
Unsere Produktivität wurde verhundertfacht. Es gibt so gut wie jedes Produkt im Überfluss aber kaum einer kann's sich leisten. Von dem was täglich geleistet und geschaffen wird, könnten wir alle im Überfluss leben. Tun wir aber nicht. Also hört auf das zu behaupten.

Don-Corleone
IWF: BRICS-Staaten stocken Betieligungen an .

Spitzensteuersatz -Anhebung :

Natrülich ist das zwingend erforderlich , weil da oben
90% d. Kapitals liegt .
Ergo muß man sagen, 50 mrd p.a. ist d. Prämisse ,
danach richtet man d. Steuersätze entsprechend aus ,
wo ist das Problem .?

Das Einzige Problem wäre es , die richtige Partei dafür
zu finden, bzw. ein Mehrheit im Parlament..

Aber sonst ist das doch kein Problem !

Wichtig f.d. Reichen: Ihr braucht deswegen auf keine Flasche Schmapus oder eine Finca weniger verzichten,
die Sause kann ungeschmälert weiterrollen !

Das "Einnahmeproblem" wird i. wieder v.d. Politik
negiert, das Gegenteil ist richtig, es müßte tagtäg-
lich a.d. Agenda stehen !

Dann klappts auch m.d. tollen Nachbarin !

AlterSimpel
@Morpheus_2001

Ihr letztes Beispiel macht deutlich was ich meinte: in einer solchen Situation, wie Sie sie oben beschrieben haben, braucht der Staat dringend Geld.
Aber gleichzeitig wird die Situation durch zB Rentenkürzungen und Personalabbau verschlimmert?

Die Forderungen des IWF sind Ersatz für mangelnde Sicherheiten, Lösungen sind sie aber nicht.

Was würden die Bürger wohl sagen, wenn sich die Banken direkt an dem Spiel beteiligen würden, und dem Staat nur Geld leihen würde, wenn er zB im Gesundheitswesen spart?
Aus gutem Grund wäre das sittenwidrig und die Bürger würden protestieren.
Aber über den Umweg der Geberländer und des IWF macht die Bank genau das.

"Ich möchte es [mein Geld] nicht verschenken, weder an Griechenland noch an jemand anderen"

Keine Sorge, Ihr wird nicht verschenkt, sondern verliehen, auch an zB Gr.
Dummerweise wird ihr Geld gleichzeitig noch an 99 andere Staaten verliehen, die auch nicht gut dastehen.
Deshalb, und nicht wegen der Griechen, ist Ihr Geld in Gefahr.

Gast
@ maschmi78

"Wenn Sie die Mehrwertsteuer aber erhöhen, macht das im Regelfall gleich einen dicken Brocken aus... die Masse macht's eben."

Genau, und die Umverteilung von unten nach oben läuft munter weiter und nimmt stetig an Fahrt auf.

Und jetzt kommt mir keiner mit der Argumentation, dass auch Spitzenverdiener konsumieren. Alleine der Vergleich der Konsumquoten spricht Bände. Geben Sie einem Niedriglöhner 1.000 Euro und er wird sie wahrscheinlich sogar zu 100% umgehend wieder in Umlauf geben. Geben Sie die selben 1.000 an einen Spitzenverdiener. Der wird sie vermutlich "gewinnbringend" anlegen und der Niedriglöhner darf dann auch noch für die Zinsen arbeiten.

Geldschöpfung aus dem Nichts ist schon was Feines....

Gast

Eigentlich ist die Sachlage doch evident und die Möglichkeiten zur Schuldentilgung sind übersichtlich:

a.)Rückzahlung über rigides Sparen: Kann nicht funktionieren, denn dann bricht das Wachstum ein und sozialer Unfrieden herein.

b.)Rückzahlung über Wachstum: Wirtschaftswachstum hilft, wird aber niemals zur Rückzahlung der Schulden ausreichen zudem würden Wachstumsimpulse wohl finanziert über neuer Schulden.

c.)Inflation: Gangbare Möglichkeit, birgt aber das Risiko unkontrollierter Hyperinflation und beraubt die Masse der kleinen Sparer.

d.)Hohe Besteuerung von Spitzeneinkommen, Kapitalerträgen, Finanztransaktionen, Vermögen: Gangbare Möglichkeit, belastet die oberen 5-10%.

e.)Schuldenschnitt: Die Banken gehen leer aus.

Momentan versucht Europa einen Mix aus a,b,c, und e.

Dass für die allermeisten Menschen wohl die Varianten d und e die vorteilhaftesten Lösungsansätze wären, liegt auf der Hand.

gtsml

Die Euro-Krise (wie die meisten anderen, in denen der IWF hilft) hat aber nicht das "Groß-Kapital" sondern die Politik verursacht: Durch Konstruktionsfehler beim EURO und durch eine überbordene Staatsverschuldungspolitik. Die Forderung "Märkte zurück an die Kette" zu nehmen, ist da völliger Blödsinn! Auch schon in den 70er Jahren hat eine Krise bpsw. Bretton-Woods zusammenberechen lassen!

Im Falle Griechenlands geht wohl kaum ein Weg an z. B. Rentekürzungen und Personalabbau vorbei, will der Staat seine Ausgaben auf seine Einnahmen einkürzen. Daher ist es defacto unumgänglich. Diese unsäglichen "Wachstumsimpulse" i.F.v. schuldenfinanzierten Geldausgebens ist nicht Teil einer Lösung sondern exakt die Fortsetzung des Weges, der Griechenland in den Schlamassel geführt hat. Die Restrukturierungen sind knüppelhart, keine Frage. Aber nur, weil sich Gr. in den Jahren davor komplett die Wettbewerbsfähigkeit verhagelt hat (siehe bpsw. Lohnstückkosten-Entwicklung dort).

Gast
@gtsml

"Im Falle Griechenlands geht wohl kaum ein Weg an z. B. Rentekürzungen und Personalabbau vorbei, will der Staat seine Ausgaben auf seine Einnahmen einkürzen."

Nachdem die Vermögenden ihr Kapital längst aus Griechenland abgezogen haben, soll es also die Unter- und Mittelschicht ausbaden?
In Griechenland werden jetzt schon notwendige OP's nicht mehr durchgeführt, die griechische Sektion von Ärzte ohne Grenzen ist nicht mehr in Uganda&Co, sondern längst in Griechenland tätig und griechische Kinder werden in SOS-Dörfer gegeben, weil ihre Eltern sie nicht mehr ernähren können! Der Hunger ist zurück in Europa.

Aber jenseits vom ethischen Aspekt, ganz ökonomisch gedacht: Wie sollte ein, dann wohl zwangsläufig, rezessives Griechenland (denn auch der Tourismus dürfte sich nicht gerade erholen, wenn in Griechenland Elend und soziale Unruhen grassieren, und Nazibanden in der Athener Innenstadt auf Menschenjagd gehen) bei steigenden Zinslasten seine Schulden bedienen?

ladycat
@ molch1

Es geht hier doch nicht um den Kapitalismus an sich, sondern um den Raubtierkapitalismus. Das ist ein gehöriger Unterschied. Jeder, der mehr leistet, soll auch mehr besitzen. Dagegen ist nichts einzuwenden und wenn der Kapitalismus massvoll betrieben wird, ist auch alles in Ordnung. Das Problem ist, dass dessen Grenze überschritten wurde, nachdem Politiker wie Reagan, Thatcher, Schröder den Heuschrecken Tür und Tor geöffnet haben. Seitdem machen sie ihre Raubzüge und vernichten ganze Völker.