Spanische Fahne vor Bankia-Gebäude

Ihre Meinung zu Renditen für spanische Anleihen steigen über sieben Prozent

Nach der Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's sind die Renditen für spanische Staatsanleihen auf einen neuen Höchststand gestiegen. Erstmals seit der Einführung des Euro stiegen die Renditen für zehnjährige Papiere auf mehr als sieben Prozent. Dieser Wert gilt auf Dauer als kritisch.

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11 Kommentare

Kommentare

Gast
Wert ist kritisch ?

Was soll denn das heissen ? Heisst es, dass die Europäische Währungsunion an der Zahlungsunfähigkeit einger Mitglieder scheitern könnte und die Währungsunion viel zu hastig vorgenommen wurde ?
Dafür ist wieder niemand verantwortlich, nehme ich an.

So ein schönes Modell. Welche Finanzverwaltung dürfte sich erlauben, ungeprüft Mitglieder, die nicht solvent sind, in solch eine Gemeinschaft aufzunehmen ? Warum wurde nicht geprüft ?

Für mich ergibt sich die Option, dass nur Verwirrte so etwas machen - hoch dotierte, wohlgemerkt. Ist nicht zu fassen.

Aber - sie haben Glück und sind ja nur für eine Wahlperiode verantwortlich. Der europäische Gedanke einer Währungsunion ist völlig überhastet angegangen worden. Ohne Prüfung - ein Foul, dass nun Konsequenzen fordert. Verantwortlich sind Alkoholiker - äh, nein Politiker, die solche Fehler zugelassen haben. Würde ich in Obst rechnen, sind es BIRNEN. Und davon haben wir viele... -leider....

Pessimist
Ja genau...

Nach den Regeln ist es verboten, dass die EZB faule Staatsanleihen von Pleiteländern kauft.
Hat sie eh schon gemacht und soll es wieder tun.

Da werden Regeln gebrochen wie es gelegen kommt.
Überhaupt, kein Staat darf für die SChulden eines anderen Staates aufkommen.
Auch diese Regel wurde außer Kraft gesetzt.

Aber:

Kein Land darf die Währungsunion verlassen.
Kein Land darf hinausgeworfen werden.

Diese Regeln sind in Stein gemeisselt und es ist absolut undenkabr das daran gerüttelt wird.

SOll ich mal hingehen und mir beim nächsten Kaufvertrag aussuchen, welche Klauseln ich einhalten will und welche nicht?
Bei einem Versicherungsvertrag vielleicht?

Pessimist

Wenn ich über meine Verhältnisse lebe, dann wäre ich dankbar, die Bank würde mir nur 7% an Zinsen berechnen.

Ich muss aber 12-16% bezahlen, auch das ist ein Wert der "auf Dauer kritisch" ist.
Aber irgendwie hatte ich bisher nicht das Problem da bei einer staatlichen/europäischen Institution auf gesteigertes Interesse zu stoßen.

Archimedes
Je ärmer der Schuldner, umso höher der Zins...

...

Der Zins setzt sich zusammen aus Zinsfuss, Bankmarge, Inflationsausgleich und Risikoprämie.

Deshalb ist klar, dass der Zins für diejenigen am höchsten ist, die am tiefsten im Wasser stehen.

Die am tiefsten im Wasser Stehenden sind die, die zuerst absaufen, wenn das Wasser weiter steigt. Je mehr Schuldner absaufen, umso höher steigt das Wasser für alle, denen es noch nicht bis zum Hals steht.

Ein anderes Bild:Die Gläubiger bringen ihre Kuh selbst um. Ausgemolken.

Demzufolge sind dann irgendwann die Guthaben nicht mehr auszahlbar, die diesen Zins eingefordert haben.

Pech für die Gläubiger.

Umsoweniger ist unter diesem Gesichtspunkt Hollands Forderung nachvollziehbar - zumindest nicht mit dem Verstand.

Gast
Mehr als 7% ???

Erstmals seit der Einführung des Euro stiegen die Renditen für zehnjährige Papiere auf mehr als sieben Prozent.

Naja, nicht wirklich.

Bloomberg meldet im Intraday-Chart für GSPG10YR

SPANISH GOVERNMENT GENERIC BONDS - 10 YR NOTE
High: 6.99800
Low: 6.81500

Und da 6.998 < 7.000 ist die Aussage "mehr als sieben Prozent" wohl nicht richtig.

Naja, schlimm ist's so oder so.

Gast

Im Grunde genommen leidet Spanien noch immer unter demselben Übel, welches Carl von Clausewitz einst feststellte: „Bei dem erstern ist es hauptsächlich die Schwäche, die gänzliche Abspannung der Regierung, welche seit vielen Jahren unaufhörlich auf die Nation einwirken, die Würde derselben, den edlen Stolz, als Repräsentanten ihrer ehemaligen Kraft, nicht vernichten, aber in Trägheit und des Lasters unnatürliche Verbindung fesseln konnten.“
Sollte die spanische Regierung jedoch ernsten inneren Wirren entgehen wollen, so muß sie die Verelendung des Volkes stoppen; indem die Räumungsklagen ausgesetzt, Obdachlose in ungenutzten Wohnungen unterbracht und natürlich die Armen hinreichend mit Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern versorgt werden; und anschließend muß sich das Land volkswirtschaftlich selbstständig machen und eine lange Durststrecke hinter sich bringen, da es im Außenhandel wenig zu gewinnen gibt. Andernfalls dürften schlimme Wirren bis hin zu einem erneuten Bürgerkrieg.

Werner40

über 7% Zinsen gab es zu Peseten Zeiten auch schon; alles halb so wild; im übrigen gibt es ein einfaches Gegenmittel und auch das einzige, das dauerhaft wirkt :
keine neuen Schulden machen.

Bill Hicks
Teuflisch genial

7% sorgt fast für eine Verdoppelung des Kapitals innerhalb der Laufzeit, das sind ja Traumrenditen. (Beispiel Zinseszinsformel: 10000€(1+0,07)^10 = 19671,51€)

Es ist doch zu genial, aller paar Monate wird Panik per Rating verursacht was sich dann wieder einpendelt, aber in den 2 Monaten dazwischen können "Investoren" absolut sichere Staatsanleihen(Staatsbürger, bürgen ja mit ihren Steuern) mit Traumrendite zeichnen. Im Prinzip klappt das mit fast allen Staaten, denn Schulden werden immer mit neuen Schulden bezahlt. Also sind die Staaten darauf angewiesen das ab und an ein Alter Kredit durch neue abgelöst wird. Nur das Timing ist wichtig, sodass genau dann wenn der Staat wieder Anleihen zeichnen muss die Angst so stark geschürt ist und die Presse das Land an den Abgrund schreibt, sodass 7% nicht absurd erscheinen, sondern für den Augenblick gerechtfertigt.

Wie viel wird man wohl für so ein Rating und den Wall Street Journal Artikel bezahlen müssen? Das lohnt sich bestimmt.

HEK
@ Bill Hicks

Nein, so sehr ich mit Ihnen in der Schelte gegenüber Banken und Investoren übereinstimme: Niemand bürgt für diese Ausfälle! Das nennt man "Schuldenschnitt". Die Inhaber solcher Staatsanleihen müssen auf Teile ihres angelegten Kapitals verzichten - das ersetzt niemand. Aber das geschieht diesen Zokkern auch recht!

Gast
anders !

Das Zins- und Zinseszinssystem ist ein barbarisches Knechtschaftssystem.
Das ist aber keine ganz neue Erkenntnis.

Die Moslems z.B. haben schon längst gezeigt, daß es auch anders geht.

Es m u ß anders gehen !!!

Bill Hicks
@ HEK die profitieren nur nicht so sehr...

Ein Schuldenschnitt, also ein geordneter Staatsbankrott wäre auch meiner Meinung nach die Lösung für dieses Schuldenproblem. Wenn man es mal durchrechnet kann man bei solchen Zinssätzen die Hälfte in den Sand setzen und hat über die Laufzeit dank der Zinzen trotzdem einen kleinen Gewinn gemacht. Der Witz ist ja das bei so einem Zinssatz der Gläubiger fast sein Geld zurück hat noch bevor die Einlage ausgezahlt wird. Also auch bei einem Haircut muss der Investor nicht unbedingt Geld einbüßen!

Bei Griechenland hat man das ja so gemacht und alle sind fein raus gewesen, ich glaub so richtig eingebüßt hat dabei niemand.

Fakt ist aber auch, so einen richtigen Staatsbankrott mit Totalverlust für alle Investoren hat es seit Deutschland 1945 nicht mehr gegeben, selbst bei Argentinien 2001/02 büßten die Investoren 70% ein, verloren aber nicht alles. Aber interessant ist Argentiniens Wirtschaftsentwicklung seit dem...Steil nach oben, der Wirtschaftsteil bei Wiki dazu ist hochinteressant.