Opel-Werk in Bochum

Ihre Meinung zu Banken-Analyst Pieper: "Opel ist fundamental krank"

Opel kämpft noch immer mit großen Problemen. Die Werke sind schlichtweg nicht ausgelastet genug. Der Analyst Jürgen Pieper prophezeit im Gespräch mit tagesschau.de das Aus für den Standort Bochum und Kostenoptimierungen. Vermutlich werde Opel künftig eher Fahrzeuge entwickeln als bauen.

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12 Kommentare

Kommentare

Gast
Ein deflationäres Szenario

im Prinzip ist dass doch ein deflationäres Szenario bzw. eine Deflationsspirale: aufgrund von einer hohen Überproduktion sinkende Absatzzahlen, Entlassungen (= weitere Kaufkraftschwächung). Das Gleiche läuft auch bei Ford, die in Deutschland Kurzarbeit angekündigt haben. Im Prinzip kam das ganze ja auch mit Ansage, weil in Europa zur Zeit mutwillig in die Krise hineingespart wird. Die Eurozone befindet sich mittlerweile wieder in einer Rezession, es folgen jedoch keine Konjunkturprogramme, da die Staaten überschuldet sind. Dass wird noch zu Verwerfungen kommen!

Gast
man könnte das werk an bmw oder

daimler verkaufen. erst wenn alle stricke reißen, an "landwind"

Gast
Chinesen

Ist das nicht sowieso das Allheilmittel? Die Chinesen kaufen Opel. Der Staat greift ihnen dabei natürlich mit Unsummen unter die Arme. Dann können sie ihre Dünnblechautos als Opel verkaufen und somit schlechte Qualität (ich war selbst Zafira-Fahrer) durch grottenschlechte ersetzen. Natürlich merkt der Kunde, dass sein Opel eigentlich ein Xihuafeng ist und kauft nicht mehr. Opel geht pleite, die Arbeitnehmer fallen dem Staat anheim und die Chinesen können das Know-How prima gebrauchen.

Das wäre doch ein Sanierungsplan aus dem Lehrbuch des BWL-Studenten.

de_imausland
@vision2050

"im Prinzip ist dass doch ein deflationäres Szenario bzw. eine Deflationsspirale: aufgrund von einer hohen Überproduktion sinkende Absatzzahlen, Entlassungen .."

Leider nein - Opel hat in seinen Märkten, die obendrein noch von der Konzernmutter GM beschränkt und konkuriert werden einfach nicht die Produkte, die genügend Käufer finden. Die potentiellen Käufer jammern zwar gern über die "bösen" Amerikaner usw kaufen aber im Zweifelsfall dann doch das billigere (und technisch meist schlechtere) Produkt made in France, Japan, USA oder Korea. Genau wie bei Saab - alle lieben die Marke nur keiner kauft die Autos. Es ist das gute Recht des Kunden zu kaufen was am besten den eigenen Vorstellungen entspricht - wenn ein Markteilnehmer das Paket nicht bietet dann ist er einfach überflüssig - mit allen Konsequenzen - siehe Saab.

AlterSimpel
Deindustrialisierung kommt

Opel macht wohl nur den Anfang.
Nicht nur, daß die Autoproduktion in D. langfristig zu teuer wird, auch die Absatzmärkte werden in Europa schrumpfen.
Das wäre sowieso die logische Konsequenz des europäischen Sparkurses und der Dumpinglohnpolitik in D. Wirtschaftswachstum durch Lohnverzicht bedeutet konsequent, daß der Absatz woanders stattfinden muss.
Deutsche und andere Europäer können sich dann die eigenen Autos nicht mehr leisten (und viele jetzt schon nicht mehr).

Und wenn schon die Wachstumsmärkte woanders liegen, produziert man eben auch gleich dort. Mit der Produktion geht auch langfristig das know-how nach Asien, in China ist das übergeben der Blaupausen schon jetzt die Eintrittskarte für den Markt.

Und wenn dann hier auch nichts mehr nennenswertes entwickelt wird, hat sich im nachhinein auch das Sparen bei der Bildung gerechtfertigt, das wir überall in Europa sehen.

Eigentlich passt alles zusammen, ist Politik aus einem Guss, nur das Ergebnis will noch keiner wahrhaben.

Gast
Opels Problem ist,

keine individuellen Modelle mehr.

Wenn nicht Opel drauf stehen wurde, wußte keiner das dies ein Opel ist!

Lösung wäre wieder individuelles Design:

z.B. wie ein Mini, VW-Käfer, Smart(würg),

wie gehabt!

Krasses Beispiel = Manta; Admiral, Omega (altes Design)

Nach dem Motto man liebt oder haßt ihn.

Ansonsten macht den Laden einfach zu!

Grüßle
Schwabenstreich

Gast

"Denn Konzerne wie Volkswagen machen seit einiger Zeit vor, dass man am besten damit fährt, wenn man allen Marken freie Hand lässt"

Das wäre für GM aber vollkommen kontraproduktiv, denn GM verkauft Opel Fahrzeuge in verschiedenen Ländern unter ländereigenen Marken (zB Vauxhall), es würde GM demnach nichts bringen Opel als Marke einzusetzen und dafür lokale Marken aussterben zu lassen.

Davon abgesehen war und ist Opel als Billigmarke verschrien - dient also kaum als Zugpferd wie deutsche Marken wie u.a. auch Volkswagen das tun.

Das Image einer Automarke ist schnell ruiniert und braucht Jahrzehnte um wieder aufgefrischt zu werden. Ein jeder der früher einmal Opel gefahren hat, der wird nie wieder einen kaufen, da muss erst eine neue Generation ran.

habu
GM ist ein abschreckendes Beispiel für Kapitalismus in den USA

Ohne Visionen, ohne Strategie, arrogant und nur dem kurzfristigen Profit verpflichtet, so hat sich GM ruiniert. Dass es denen wieder glänzend geht, liegt v.a. daran, dass der ganze Balast der Misswirtschaft auf Kosten der Gläubiger entsorgt wurde. Es wird nicht lange dauern, bis dieser Bonus aufgebraucht ist und die Krise zurückkehrt.

Alle deutschen Autobauer boomen, nur Opel nicht. dabei war Opel mal technisch mit vorne weg. Alles verspielt durch die Inkompetenz von GM.

Selbst der zweite US-Ableger, Ford, steht besser da. Da agiert die Muttergesellschaft wesentlich planvoller und läßt Ford-Deutschland mehr Freiheit und Entwicklungsmöglichkeiten. Die sind auch anständig durch die Krise gekommen und mussten nicht ihre Gläubiger prellen.

nein-sager
Opels Problem:

Die sind einfach seit Jahrzehnten darauf spezialisiert, Autos zu bauen, die keiner haben will. Wieso durchschaut dass ausser mir keiner?

Gast
ad habu : Danke für Ihren Beitrag, ...

.
...denn ich sehe die GM/Opel-Situation und ihre Ursachen inhaltlich ebenso wie Sie, nämlich "hausgemacht".

EinPragmatiker
Flucht nach vorn waere die Loesung

"Im Moment bleibt Opel leider keine andere Wahl. Um aus dieser Billigecke rauszukommen, braucht der Konzern in noch viel größerem Umfang attraktive Produkte."

"Attraktive Produkte" sind dann wohl masslos ueberteuerte grosse Autos? Opel sollte nicht unterm Billigimage leiden, sondern sich selbstbewusst als preisguenstiger deutscher Hersteller positionieren. Die dafuer noetigen Kaeuferschichten liegen leider auf den Kontinenten, auf denen Opel nicht verkaufen darf.

Man koennte zum Bsp. versuchen ein Verlaeufer im Bereich der Hybrid- und Elektromobilitaet made in Deutschland zu sein. Aber Opel bietet Modelle wie den Ampera natuerlich fuer doppelt so viel Geld an, wie ein normaler Opel dieser Groesse kostet. Was ist das fuer eine Strategie? Vor allem, wenn man in Deutschland auch den baugleichen Chevrolet Volt fuer weniger haben kann.

Im Uebrigen hatte ich immer den Eindruck Opel wuerde zuverlaessige Autos bauen. Die "schlechte Qualitaet" ist ein Vorurteil.

EinPragmatiker
Zum VW-Vergleich: Selbe Taktik wie GM

Hat VW neulich nicht den Vorstand von Skoda ausgetauscht, weil Skoda zu erfolgreich geworden ist und die Absaetze von VWs in Gefahr bringt? Skoda solle sich in Zukunft auf billige und kleine Autos konzentrieren. So viel zur freien Hand. Ich sehe da keinen grossen Unterschied zu GM. Man macht erfolgreiche Firmen oder Unternehmen mit Potential kaputt, um sein Stammgeschaeft kuenstlich konkurrenzfaehig zu halten.