Serdar Somuncu ist Schauspieler und Kabarettist

Ihre Meinung zu Interview: "Auch Deutsche könnten Türkisch lernen"

Heute, am internationalen Tag gegen Rassismus, werden bundesweit in Hunderten Veranstaltungen rassistische Gewalt und Alltagsdiskriminierung in den Fokus gerückt. Das sei auch bitter nötig, meint der Kabarettist Serdar Somuncu im Interview mit tagesschau.de. Denn Deutschland habe durchaus ein Rassismus-Problem.

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66 Kommentare

Kommentare

Gast
Warum

bitteschön soll ich als Deutscher Türkisch lernen?Ich muss mich hier nicht anpassen, bin kein Gast. Wenn in der Türkei alles soooo doll ist, warum bleiben sie dann nicht da? Funktioniert da der Sozialstaat nicht wie in DL?

Gast
unverständliche Aussage

Vorweg: Ich habe kein Problem mit Migranten, bin weltoffen für andere Kulturen und der Ansicht, dass Deutschland Migration braucht.

Aber die Forderung Deutschen sollen die türkische Sprache lernen um sich in DEUTSCHLAND mit Migranten zu unterhalten, die nicht willens sind deutsche Sprache und deutsche Kultur zu lernen, finde ich unerhört.

Wenn ich in ein andere Land gehe, egal ob zum Arbeiten oder in den Urlaub ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich sprachlich und auch von meiner Verhaltensweise anpasse.

Desweiteren ist die Anregung Türkisch als Zweit- oder Drittsprache zu lernen, vor dem Hintergrund, dass es notwendig ist Englisch als Zweitsprache zu sprechen und dem kulturellen europäischen Hintergrund von Französisch bzw. Spanisch als Drittsprache, für mich absolut unverständlich.

Ich bin grundsätzlich dafür unsere Mitbürger mit türkischem oder russischem Migrationshintergrund interessiert und offen zu emfangen und zu behandeln - aber nicht in dieser Weise!

Gast

Das sehe ich auch so, als Deutscher muss ich im eigenen Land kein Türkisch lernen. Bei der Rassismus Diskussion wird auch gerne der Rassismus der Ausländer gegenüber den Deutschen vergessen, den es auch reichlich gibt. Multi-kulti ist ja ganz nett aber nur in Grenzen und nicht um jeden Preis.

Gast
Lachhaft

Deutsche sollen türkisch lernen? Nein, danke. Ich bleibe lieber bei Englisch und Latein, damit kann ich wenigstens was anfangen. Sollte ich mal in die Türkei ziehen, werde ich die Sprache des Gastlandes natürlich lernen. Multikulti ist gescheitert und ich sehe wie immer viel überhebliches Getue, was die Deutschen tun sollen und wenig Eigenkritik. Nicht alles sind Vorurteile, vieles beruht auch einfach auf Erfahrungen.

Gast
Türkisch für Deutsche

Wie bitte ?
Weil ein "Gast" in meinem Land unwillig ist, meine Sprache zu lernen - da soll ich also auf ihn zugehen und seine Sprache lernen ?
Reichts denn nicht bald mal ?
Ist es nicht genug, die deutsche Rechtschreibung aufzuweichen, weil viele zu blöd sind, Delphin mit PH zu schreiben ?

Gast
Respekt!

Serdar Somuncus Vorführungen kenne ich, viele davon auch live gesehen. Dieser Mann ist DIE Bereicherung für Deutschland, die wir heute brauchen, um Themen wie Integration zu diskutieren. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, er ist DER Tabubrecher schlechthin. Manchmal tut das weh. Auch mir als Moslem tut's manchmal weh, was er sagt. Er schafft es aber gut, einen Spiegel vor sein Publikum zu stellen und zu sagen: Ihr denkt das, das bist DU, denk mal nach.

'Hey, der interessiert sich für mich.'

Das propagiere ich schon seit mehr als zehn Jahren, bei Freunden, Bekannten, Verwandten, im Verein und auf dem Flohmarkt.

Integration ist eine Art Annäherung. That's it.

@ NeinDanke: Man kann über Ihre Äußerungen nur meterlang lachen.

Es verlangt von Ihnen keiner, Türkisch zu lernen. Wenn Sie aber wollen, dass man sich für Sie interessiert, sollten Sie aber auch versuchen, sich für den "anderen" zu interessieren. Nur: Der Andere sieht sich nicht anders, ist vllt. schon deutscher als Sie ;-)

Prinzessin
Schranken im Kopf

@neindanke

Ihr Kommentar zeigt ein Grundproblem der gegenseitigen Annäherung. Überhitze Reaktionen und der Wille nicht zuzuhören. Niemand hat hier gefordert das alle Deutschen Türkisch lernen. Es wurde lediglich erwähnt das Integration auf gegenseitigem Interesse aufbaut. Und das Sprachen lernen hierbei helfen kann gegenseitiges Interesse zu zeigen und Verständnis für die Probleme anderer zu lernen.

Sie aber reagieren grundlos Angegriffen. "Warum denn ich wenn die anderen doch Herkommen?" Nun zunächst sollten sie sich fragen warum der Geburtsort ihrer Urgroßeltern Ihnen hier mehr Rechte gibt als anderen? Und warum Sie es mit ihrem aggressiven dagegen reden anderen Menschen schwer machen wollen? Anstatt wenigstens zu sagen. "Na wenn es Deutsche gibt die hier für die Integration auf die Türkischstämmige Bevölkerung Zugehen wollen. Schön, aber ich (also Sie) möchte das nicht. Das wäre schon mal ein Anfang Integration wenigstens zuzulassen.

Gast
Im Groben und Ganzen...

stimme ich Serdar Somuncu zu. Aber auch meinem Vorkommentator "NeinDanke"!
Denn woher stammen die ganzen Vorurteile, speziell den Türken gegenüber?
Ich selber bin Italiener aber hier geboren und aufgewachsen. Ich habe die deutsche Sprache als Muttersprache gelernt und ich akzeptiere die deutschen Verhaltensregeln und Gesetze. Auch die deutsche Moralvorstellung ist in mir verankert.
Deswegen verlange ich von allen ausländischen Mitbürgern - egal welcher Nationalität - dies gleich zu tun.
Man kann nicht von einem Land verlangen, sich den Eingewanderten auf deren Wunsch anzupassen, im Gegenteil: Erst hat er sich unseren Gepflogenheiten wie Sprache und Verhalten anzupassen, denn er kommt ja zu uns und nicht umgekehrt.
Denn wenn schon von eingewanderten Muslimen verlangt wird, in deutschen Schulen das Kreuz abzuhängen bzw. darauf bestehen, mit Kopftuch in derselbigen dann zu unterrichten - dann frage ich mich wo denn mehr Intoleranz vorherrscht.

Gast
Sprache lernen?

Zitat: zeigen, dass man selbst bereit ist, die andere Sprache zu lernen... Zitat Ende.
Wieviele Türken (und andere Ausländer) sind nicht bereit unsere Sprache zu lernen? Ich sehe es täglich auf Ämtern und im Supermarkt. Und da soll ich auf die zu gehen und Türkisch lernen?
Ich habe lange genug in der Türkei gelebt und kann sagen dass dort NIEMAND aus Solidarität ein Wort Deutsch spricht, KEIN Christ eine Kirche bauen darf und KEIN Deutscher sich kriminellen Motorradgangs wie den Hells Angels oder Bandidos anschliessen kann bzw wird. Ich habe aber erlebt was passiert wenn ein Deutscher eine türkische Frau anspricht....
Also bitte liebe Türken, erst einmal vor Eurer eigenen Haustüre kehren, und bitte mit einem Kärcher, bevor Ihr etwas in UNSEREM Land erwartet!

Gast
Ja sicher,

für einen Job in Istanbul ist das sicher vorteilhaft.

Deliciabc

11:57 — Lori kann ich so unterschreiben. Türkisch werde ich lernen, wenn ich in dem Land zu Besuch sein sollte. Wer zu mir kommt, der lernt bitte meine Sprache.

Oreg
Gleich die ersten beiden Kommentare hier ...

... zeigen, dass Somuncu recht hat.

Niemand hat gesagt, dass Du Dich anpassen sollst, sondern nur auf die anderen zugehen. Und das ist schon zu viel verlangt?

Niemand hat gesagt, dass "in der Türkei alles soooo doll ist." Viele der deutschen Türken können nicht dort bleiben, weil sie nicht herkommen -- sie sind in Deutschland geboren!

Gast
@ interessierter_leser:

>>Wenn ich in ein andere Land gehe, egal ob zum Arbeiten oder in den Urlaub ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich sprachlich und auch von meiner Verhaltensweise anpasse.<<

Für Sie vielleicht schon, aber als ein so genannter Deutsch-Türke, der viel im Ausland war und auch dort gelebt hat, kann ich nur sagen, dass die Integrationsleistung, die Migranten hierzulande leisten, von Deutschen im Ausland nicht mal annäherend geleistet wird.

Dieser Satz ist berühmt berüchtigt in den "Deutschen Gemeinden im Ausland": ICH BIN DEUTSCHER. Das sagt man besonders dann, wenn man sich bewusst abgrenzen möchte und etwas landestypisches VERWEIGERT, sei es zB der Konsum von Alkohol an öffentlichen Plätzen, was in manchen Ländern verboten oder nicht gern gesehen ist.

Und ich rede hier nicht von der Unterschicht aus D, die sich gerade mal einen Urlaub in einem maroden Hotel in der TR leisten kann. Nein, das sind gebildete Akademiker, die Integration verweigern, aber in D Sarazzin zitieren.

mokdo

Herr Somuncu möchte nicht auf türkische Themen reduziert werden.

Das er bei jedem Interview, bei jedem Show Auftritt über Rassismus redet reduziert ihn aber nicht auf ein Thema.

Gast
Ignoranter Schwätzer

Da fehlen einem echt die Worte. Was der Mann da von sich gibt zeugt nur von Ignoranz.
"Dönermorde" heißt es, weil die Morde vorwiegend an Inhabern von Dönerbuden begangen worden sind. Mit "Banküberfall" meint man ja auch nicht, dass die Opfer Geldhaie seien.
Das Wort "Vergasung" exisitert schon länger als es Gaskammern gab und hat damit rein gar nichts zu tun. Jeder naturwissenschaftlich gebildete Mensch weiß dies. Dennoch stimme ich zu, dass man auf die Verwendung verzichten sollte, da es viele Ignorante gibt, die den Begriff falsch verstehen.

Wer nach Deutschland kommt, soll deutsch lernen, können und es seinen Kindern beibringen. Wer das nicht will kan bleiben wo der Pfeffer wächst (zum Beispiel).
Integration heißt, dass jeder seine Wurzeln behalten darf, sich aber der neuen Umgebung anpaßt. Nicht umgekehrt.

Gast
Wechselseitigkeit

Dem jeweils kulturell und fremdsprachigen Nächsten Respekt, Toleranz und authentische Offenheit zu erweisen, ist ein gutes Zeichen. Zur Kommunikation gehören aber mindestens zwei; Wechselseitigkeit ist Voraussetzung.

Gast

In dem Land, in dem ich mich regelmäßig aufhalte, die ortsübliche Heimatsprache nicht einmal ansatzweise zu beherrschen ist schlicht unhöflich - und von den "Eingeborenen" zu verlangen, sie mögen stattdessen meine sprechen, anmaßend.

Wenn ich also vorhätte, einen Teil meines Lebens regelmäßig in der Türkei zu verbringen (und sei es nur in Form ausgedehnter Urlaube) würde ich mit Sicherheit türkisch lernen. Gleiches gälte für Mallorca und spanisch.

Aber eben NICHT HIER. Noch heißt dieser Landstrich "Deutschland", und hier wird eben in der Regel deutsch gesprochen. Soviel "Sprachchauvinismus" gönne ich mir.

Gast
Die Kommentatoren...

... hier regen sich derart auf, als könnte man denken, dass der Verstoß gegen das von Serdar Somuncu offziell verordnete Gebot innerhalb der nächsten 3 Monate mit einer Abschiebung in die TR zu ahnden ist.

Es ist so amüsant zu lesen, wie sehr sich hier ein paar Kommentatoren über etwas aufregen, was eigentlich als "Geste" bzw. "Aufeinander-zu-gehen" gemeint ist.

Ohne das Interview konkret bis zum letzten Punkt gelesen und versucht zu haben, zu verstehen, was Serdar uns eigentlich sagen will, ... hauptsache einfach mal drauf lospreschen. Schließlich geht es ja um einen Türken, der verlangt, dass 80 Mio Deutsche Türkisch lernen sollen.

Ich würde aber nur zu gerne darüber lachen, wenn einer dieser Kommentatoren dann heute Abend mein Griechen oder Italiener stotternd Gyros oder Eis bestellt und (das wissen die wenigsten) von dem Typen mit einem lächelnden Gesicht in der jeweiligen Sprache zu Grund und Boden beschimpft wird ;-) Au weh au weh.

Gast
Ich werde auf jeden Fall türkisch lernen,

sollte ich mal in die Türkei ziehen.

Wie kann man nur in einem Land leben, ohne die Sprache wenigstens grundlegend zu beherrschen?

Gast
Voellig daneben

Dieses Interview zeigt eine voellig fehlgeschlagene Integration.
Vielleicht sollte man sich die Statistiken des Innenministeriums doch einmal genauer ansehen und Loesungsstrategien fuer die Zukunft finden, da es in einer globalisierten Welt Migration geben muss.

Gast
Keine Angst

Der Vorschlag, sprachliche Barrieren auch mal "andersrum" zu übersteigen, wird kein Gesetz werden und keiner, der sich so dagegen wehrt, wird gezwungen.
Also locker bleiben und wieder ausatmen.
Wenn ihr den Artikel durchgelesen hättet, dann müsste euch doch auch klar sein, dass es nicht darum ging, eine komplette Sprache zu lernen, sondern (Zitat:) ein paar Floskeln.
Angst vor dem Fremden...?

Ikarus
@interessierter_leser Ich

@interessierter_leser

Ich verstehe ihren Einwand, teile ihn aber nicht. Ich selbst bin in einer Region mit ausgesprochen hohen Anteil von Türken und türkischstämmigen Deutschen aufgewachsen und finde es völlig absurd, dass man in der Schule zwar Alt-Griechisch und Latein aber kein Türkisch lernen konnte.
Welch eine wahnsinnige Verschwendung von Chancen!
Jetzt im Beruf oder in meinem kulturellen Umfeld hätte ich riesige Möglichkeiten als Deutscher mit türkischen Sprachkenntnissen, die ich viel lebensnäher und praktischer hätte lernen und anwenden können als etwa Französisch. Und bekanntermaßen ist die zweite Fremdsprache häufig und die Dritte in der Regel ein freiwilliges Angebot. Ich hätte es gerne gehabt und genutzt.
Ähnliches gilt entsprechend sicher für Schulen in direkter Nachbarschaft zu etwa Polen, Frankreich, Dänemark etc.
Nähe macht hier eine Sprache besonders hilfreich und baut einfach Brücken. Und die größte Nähe hat man in Frankfurt oder Berlin eben... zur Türkei.

gierig_nach_wissen
dass Deutsche auch Türkisch, als Zweit- oder Drittsprache lernen

Ich verstehe das Ganze nicht. In Deutschland leben über 30 (In Worten: Dreißig) Nationen friedlich zusammen. Warum wird so ein Gewese um die Türken gemacht? Sie sind nur eine Nation von vielen hier.
Man stelle sich nur einmal vor, man würde den Franzosen vorschlagen, dass sie Marokkanisch lernen sollten.

Gast
Interessante Idee

.. daß ich als Gastgeber die Sprache des Gastes oder Neuzuzuges lernen könnte.. sollte...

Generell sehe ich das wie einige Vorredner:
Wer in ein neues Land wechselt, tut gut daran, aktiv und ausdauernd an seiner Integration zu arbeiten. Natürlich ist das weniger nötig, wenn es dort genug Landsleute - der Mensch ist von Natur aus faul (energiesparend). Für mich jedoch selbstverständlich:Wer in ein neues Land umzieht, lernt dessen Sprache.

Und das sage ich mit deutschem Paß aber im Ausland lebend. Sicher gibt es hier ein paar Leute, die einige Brocken deutsch können. Und es gibt nun sogar eine deutschen Stammtisch, in dem all die Rezepte gehandelt werden, wie der Staat hier zu benutzen sei und wie was geht. Und wo dann Leute erklären, sie bräuchten die Landessprache nciht zu lernen, wer kein Deutsch könne, könne ja Englisch.

Fazit: Integrationsunwilligkeit ist keine Privileg gewisser Herkunft oder Religionszugehörigkeit.

Gast
wie recht herr somuncu doch hat

einige kommentare betsaetigen offensichtlich seine meinung. es ist wirklich sehr traurig, wenn man jetzt noch, schon in der 3. generation, als gast bezeichnet wird. frage an diese personen: in wievielter generation sind sie denn deutscher? oder ab wann wird man deutsch? muss man sich blonde haare und blaue augen aneignen? das duerfte fuer die nahe zukunft immernoch ein problem bleiben. was spricht denn dagegen tuerkisch als fremdsprache anzubieten? die wahl haben dann immernoch die schueler und eltern. hier wird wiedermal klar das nicht nur einige "gaeste" ein hinderniss fuer eine gelungene "integration" sind. wobei fuer mich das wort integration zur unseren zeit schon meist ein rassistischen nebengeschmack bekommen hat.

Gast
Toleranz nicht Anpassung

Ich brauche kein Türkisch!
Die Türken, die ich kenne sprechen auch deutsch. Wie schon andere sagten, wenn ich in ein anderes Land gehe, lerne ich deren Sprache; möglichst schon vor Antritt der Reise. Ja, das fängt bei mir schon beim Urlaub an. Sicher wenn ich zwei Wochen nach wer weß wohin reise, werde ich nicht die Landessprache erlernen. Aber ich mache mich mit ihr vertraut, so daß ich eine einfache Konversation hinbekomme. Denn die klassischen Urlaubsorte mit Tourismuscharakter meide ich eh und bin auch so gezwungen mich sprachlich auseinander zu setzen.
Außerdem verreise ich nicht ständig,so alle paar jhre mal eine andere Kultur, ist okay.
Ansonsten ist es nichts außergewöhnliches. Egal in welches Land ich einwandere, oft werden sogar Sprachkenntnisse erwartet, auf jeden fall die Bereitschaft die Sprache des Gastlandes zu erlernen. Von daher finde ich diese Diskussionen äußerst befremdlich, wenn Menschen in Deutschland in dritter oder vierter Generation leben und kein Deutsch könne

Gast
Toleranz nicht Anpassung

Ich brauche kein Türkisch!
Die Türken, die ich kenne sprechen auch deutsch. Wie schon andere sagten, wenn ich in ein anderes Land gehe, lerne ich deren Sprache; möglichst schon vor Antritt der Reise. Ja, das fängt bei mir schon beim Urlaub an. Sicher wenn ich zwei Wochen nach wer weß wohin reise, werde ich nicht die Landessprache erlernen. Aber ich mache mich mit ihr vertraut, so daß ich eine einfache Konversation hinbekomme. Denn die klassischen Urlaubsorte mit Tourismuscharakter meide ich eh und bin auch so gezwungen mich sprachlich auseinander zu setzen.
Außerdem verreise ich nicht ständig,so alle paar jhre mal eine andere Kultur, ist okay.
Ansonsten ist es nichts außergewöhnliches. Egal in welches Land ich einwandere, oft werden sogar Sprachkenntnisse erwartet, auf jeden fall die Bereitschaft die Sprache des Gastlandes zu erlernen. Von daher finde ich diese Diskussionen äußerst befremdlich, wenn Menschen in Deutschland in dritter oder vierter Generation leben und kein Deutsch könne

Gast

Herr Somuncu hat Recht. Endlich sagt es mal jemand.

Was er über die türkische Sprache sagt, stimmt. Ich hatte früher auch ein paar Brocken gelernt, was zu genau dem Aspekt der Integration verhalf, die er meinte: Integration ist nämlich nicht einfach eine Bringschuld, sondern ein wechselseitiger Prozess der Annäherung, von Individuum zu Individuum. Und Integration funktioniert nicht, wenn man sich aus dem Weg geht. Sprachliche Hürden tragen zum "Fremdwerden" bei, sind jedoch nichts, was nicht überwunden werden kann. Siehe USA: jeder, der etwas auf sich hält, lernt spanisch. Im Alltag wird die Sprache jedoch nur selten angewendet. Manchmal als Zeichen der Anerkennung, und manchmal, weil es nicht anders geht.

Gast
Falsch verstandene Integration No. 2

@ Moderation: Danke für die Zensur meines ersten Beitrages; echt toll, umsonst geschrieben zu haben!

Ein Bekannter von mir hat fünf Jahre seines Lebens in Südkorea verbracht, hat auf eigene Kosten Sprachkurse besucht und sich vollständig integriert. Eine andere Bekannte hat ein Jahr in Japan verbracht und auch sie hat natürlich als allererstes die Sprache erlernt. Warum kann das in diesem Land nicht auch selbstverständlich sein? Der Multi-Kulti-Gedanke wird mittlerweile schon fast gnadenlos ausgeschlachtet mit derartigen Forderungen, die absolut irrational sind und allenfalls die Symptome, nicht aber die Ursache der Integrationsprobleme angehen. Die Vorstellung, Türkisch als Zweitsprache einzuführen, entbehrt im Übrigen dem Sinn derselben. Die Fremdsprachen dienen der Befähigung, im Arbeitsleben zurechtzukommen; daher sind die Zweit- & Drittsprachen ja auch mittlerweile nicht mehr nur Latein und Altgriechisch, sondern vielmehr Verkehrssprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch etc.

Gast
Integration mal andersrum

Manchmal glaube ich, dass unsere türkischen Mitbürger erst dann von Integration sprechen, wenn auch unsere Frauen Kopftücher tragen. Nicht der Deutsche muss sich integrieren, sondern der Gast!

Gast
Sprache lernen

Ich war als GM 35 Jahre im Ausland ! Ich musste Spanisch Chinesisch Tagalog und Malayam lernen um mit den Lokalen auf gutem Fuss zu stehen

Ich würde NIE Türkisch lernen :
Merke: , wer in ein Land geht, das nicht das seine ist, und den Bewohnern seine Sitten, Gebräuche, Geflogenheiten und Lebensweise bis hin zur Sprache aufzwingen will, der ist kein Migrant, sondern ein übler Kolonialist.”

Gast
Aber Hallo

Ich lebe selbst im Ausland, lerne die Sprache und passe mich den Gepflogenheiten an. Ich habe Achtung vor meinem Gastland Spanien und seinen Bewohnern, komme auch nicht auf den Gedanken, das der Spanier wegen mir Deutsch lernen müssen. Soweit zum Thema Integration. Aber gerade diesen Punkt, ich achte mein Gastland, müssen viele noch lernen.

Gast
Stammtischparolen

Sieht man mal wieder wie der typische Deutsche seine Stammtischparolen auspackt und sich hinter engstirnigen Argumentationen versteckt. Somuncu sagt nicht dass Deutsche Türkisch zu lernen haben, er sagt es wäre schön dem Teil der Einwanderer die genauso verkappt sind wie der deutsche Gegenpart zu zeigen dass es auch anders geht.

Die Empörung die die meisten wieder gleich empfinden nachdem sie die Schlagzeile (falsch) lesen ist nichtmal amüsant, sondern einfach nur symptomatisch für die ganze Sache. Das ist es nämlich was Herr Somuncu meint, dieser hässliche versteckte und ganz normal gewordene Rassismus.
Und ich bin sogar noch erzkonservativer Urdeutscher, wie peinlich für mich.

Gast
Kommentare bis 12.44Uhr - deutliches Abbild einer Gesellschaft

Ich finde, die Kommentare bis hierher zeigen in sehr anschaulicher Weise, wie rassistisch die Gesellschaft hierzulande wirklich ist. Nur wenige LeserInnen erweisen sich als kulturell offen und bereit, Integration selbst zu gewährleisten. Einige der Kommentatoren scheinen sich nicht einmal die Mühe gemacht zu haben, das Interview zu lesen. Anders kann man sich Kommentare, die sich nur auf die Forderung von Herrn Semoncu beziehen, die "Deutschen" sollten türkisch lernen, nicht erklären. Ist überhaupt klar, dass der Mann Kabarettist ist?
Integration ist nicht nur eine Sache der MigrantInnen. Die BRD hat übrigens jahrzehntelang jede Integration von sog. ArbeitsmigrantInnen und der ihnen nachfolgenden Generationen behindert.
Zu einer gelungenen "Integration" gehört für mich auch, dass die zu "Integrierenden" eben nicht nur alles brav abnicken müssen, was ihnen abverlangt wird, sondern ihnen auch das Recht auf Kritik zugestanden wird, ohne dass man sie gleich "nach Hause" schicken möchte.

Gast
Unnötig

Ich finde die Diskussionen hier extrem belustigend. Über wen wird denn hier eigentlich gesprochen wenn es um Integration geht?

Die meisten sind doch schon in der 3. oder 4. Generation hier und sprechen hervorgagend deutsch, sind in den Schulen, Vereinen und im Arbeitsalltag integriert!

Jene welche die deutsche Sprache nicht akzentlos beherrschen, kommen meistens aus einem sozialen Brennpunkt oder sind die Migranten die vor Jahrzenten nach Deutschland kamen. Und jetzt nennt mir bitte mal einen deutschen, der aus einem solchen sozialen Brennpunkt stammt, der die deutsche Sprache besser beherrscht als seine Nachbarn?

Es geht hier um viel mehr, als um irgendwelche Aussagen ob man nun eine Sprache lernt, um einem anderen Menschen zu zeigen, dass man Interesse an ihm hat.

Deutschland sollte die Augen öffnen und allen die gleiche Chance auf Bildung geben. Dann müssten wir uns hier nicht mehr über das erlernen einer Sprache unterhalten!!!!!

Gast
ich könnte heulen

wenn ich immer noch sachen lese wie "dann sollen sie in ihr land zurück" könnte ich echt fast heulen. in was für einer zeit leben wir? es sollte doch längst klar sein, dass die meisten "ausländer" hier geboren und aufgewachsen sind. also wohin sollen sie denn nun? türkei ist längst keine heimat mehr für viele junge türken, sondern nur noch ein urlaubsort. das einzige was diese aussagen bewirken ist, dass gut ausgebildete deutsch-türken oder akademiker, die dazu in der lage sind und auch eigentlich längst integriert, ihre heimat deutschland in richtung ausland verlassen, weil sie zuhause nicht mehr willkommen sind.
ich für meinen teil kann nur sagen, dass es sehr traurig ist immer wieder solche kommentare zu lesen, denn so werde ich nur aus meiner heimat geekelt und it-spezialisten werden weiterhin gesucht.

Gast
@Faith Chan

Gut geschrieben. Kann das nur befürworten. Viele sind im Kopf leider so beschränkt, dass man die eigenen Fehler gar nicht mal sieht bzw. kritisiert.

Gast
Wandel durch Annäherung?

So kommt mir jedenfalls der Vorschlag, auch Deutsche sollen ein paar Phrasen türkisch lernen vor. Meiner Meinung nach müsste jeder, der mal in der Türkei Urlaub gemacht hat wenigstens "Guten Tag", "Auf Wiedersehen", "Bitte" und "Danke" auf Türkisch sagen können.

Ich selbst kann diese Phrasen auf Französisch und Tschechisch. Aber nicht weil sich hier so viele Franzosen und Tschechen von der deutschen Mehrheitsgesellschaft abschotten sondern weil ich mal in Frankreich Urlaub gemacht habe und an der tschechischen Grenze wohne - und beim Tanken oder Einkaufen auch mal ein bisschen Respekt erweisen will.

Mir schmeckt der Vorschlag nicht so richtig. Aber historisch hat das ja schon einmal geklappt. Konsequente Sanktionierung solcher Integrationsverweigerer wäre mir lieber, aber die wird man schwer rechtsstaatlich zu fassen kriegen.

Gast
überzogen

also vorweg: ich finde sarrazin doof und denke, vielen deutschen fehlt eine gehörige portion offenheit.

und wenn deutsche türkisch lernen wollen, wenn sie zeit und lust dazu haben, ist das sicher sinnvoll.

aber bitte, was nützt es den arabern, vietnamesen, schweden, engländern usw. hier, wenn wir türkisch lernen.
achso, dann sollten wir also auch noch arabisch usw. lernen. ja, grossartig. ich lass moch dann erstmal ne weile beurlauben, damit ich das zeitlich auf die reihe kriege.

> "Das fängt ja schon an, wenn ich in Talkshows eingeladen werde, um als Türke explizit zu türkischen Themen Stellung zu nehmen. Das ist ein rassistischer Ansatz."

entschuldigung, aber gehts noch?
und wenn deutsche zu türkischen themen stellung nehmen, ist es auch aus irgendeinem grund rassistisch.

> "Ich möchte auch das Recht haben über deutsche Innenpolitik zu sprechen [...]."

das recht hätte ich auch gern, aber mich fragt leider auch keiner. deswegen sind aber talkshows aber nicht gleich rassistisch.

Gast
....

@Faith Chan

In Bezug auf den letzten Absatz: Genau das ist der Grund, warum man davor zurückscheut, eine neue Sprache zu lernen. Und es führt dazu, dass auf die eigene Sprache dann bestanden wird. Doch eher traurig, oder!?

@ambestenwisser

Der Begriff Dönermorde könnte aber auch einfach von der entsprechenden rechtsgerichteten Band mit entsprechendem Titel übernommen worden sein. Und dann finde ich diesen Begriff auch sehr kritisch!

Allgemein ist am Erlernen einer Fremdsprache überhaupt nichts auszusetzen! Ich lerne gern Türkisch als Deutscher....nicht, weil es jemand verlangt, oder in ich in meiner Umgebung nicht verstanden werde. Es macht einfach Spaß!

Generell kann man zum Thema Rassismus sagen, dass er in allen Gesellschaften zu finden ist. Irgendjemand sollte einfach mal den ersten Schritt machen! Da dürfen sich alle Länder und Kulturen angesprochen fühlen!

Gast
Ich habe kein Problem damit...........

......in meinen türkischen Stammimbiss zu gehen und mir Patlican zu bestellen. Auch das begrüßen und verabschieden geschieht bei uns auf türkisch.
Nur, und jetzt kommt es, habe wir hier in der Straße auch einen Thailänder, der nach 14 Jahren hier so gut wie kein Deutsch spricht, einen Albaner, einen Chinesen, einen Kroaten und, und und.....
Ich soll also für jeden ausländischen Mitbürger "in paar Floskeln" lernen, für ein besseres Miteinander?
Na wohl kaum.
Oder bezog sich diese Äußerung jetzt nur auf türkisch Mitbürger?

Gast
....

@Faith Chan

In Bezug auf den letzten Absatz: Genau das ist der Grund, warum man davor zurückscheut, eine neue Sprache zu lernen. Und es führt dazu, dass auf die eigene Sprache dann bestanden wird. Doch eher traurig, oder!?

@ambestenwisser

Der Begriff Dönermorde könnte aber auch einfach von der entsprechenden rechtsgerichteten Band mit entsprechendem Titel übernommen worden sein. Und dann finde ich diesen Begriff auch sehr kritisch!

Allgemein ist am Erlernen einer Fremdsprache überhaupt nichts auszusetzen! Ich lerne gern Türkisch als Deutscher....nicht, weil es jemand verlangt, oder in ich in meiner Umgebung nicht verstanden werde.

Generell kann man zum Thema Rassismus sagen, dass er in allen Gesellschaften zu finden ist. Irgendjemand sollte einfach mal den ersten Schritt machen! Da dürfen sich alle Länder und Kulturen angesprochen fühlen!

Defender
Taxi!

Überschrift: "Auch Deutsche könnten Türkisch lernen", Ja klar könnte ich das, ist ja (noch) ein freies Land! Die Frage ist nur: Wieso sollte ich? Das Problem liegt bei uns etwas anders als in Kanada: Wenn man hier einen türkischen Taxifahrer fragen würde, woher er käme, würde er ebenso selbstverständlich "Türkei!" sagen wie der turbantragende kanadische Kollege "Kanada!" sagt. So lange da die Antwort nicht "Natürlich aus Deutschland! Wieso fragen sie?" lautet, sehe ich keine Veranlassung, türkisch zu lernen.

Gast
Viele sprechen von Integration...

...meinen aber wenn ich mir die Kommentare durchschaue viel mehr Assimilation und Dominanzkultur.

Vieles lesen, aber nichts verstehen.

Es gab keinen Aufruf Türkisch zu lernen, es war ein Vorschlag und die breite Reaktion beweist, wie Recht Herr Somuncu hat. Hier(dieser Thread) wird offen Assimilation praktiziert und vertreten, denn alleine schon der Gedanke eine andere Sprache lernen zu müssen weckt aggressive und diskriminierende Argumente in einigen meiner Vorredner.

Und wenn ihr sagt, wir sind keine Rassisten (meine Vorredner): Wer rassistische Sätze spricht ist auch Rassist!

Jedoch paradox ist doch viel mehr die Tatsache, das man sich derart vehement weigert andere Sprachen (er meint nur Floskel, hier wird wieder unnötig pauschalisiert und überinterpretiert)zu erlernen, aber dabei die deutsche Sprache immer mehr von englischen Worten durchdringen lässt.

Ich kenne das Problem das ältere Deutsche nicht nur Ausländer hier nicht verstehen, sondern dt. Jugendliche auch nicht. Weird

Gast
Weiterhin...

...wieso schreien Menschen auf und wollen nicht als Nazis beschimpft werden, wenn EIN Mitbürger eine Straftat gegenüber Ausländern verübt, allerdings verurteilen sie im nächsten Atemzug eine ganze Kultur und alle Menschen die zu ihr gehören, nur weil EIN Mitbürger bzw. einige Angehörigen kein Deutsch spricht?

Zabriskie zum Beispiel pauschalisiert in seinem heutigen Beitrag um 12:56 Uhr eine ganze Bevölkerungsgruppe mit seinem Kommentar und stellt diese als dreißte Schnorrer oder Schmarotzer dar.

Meine Frage an solche Menschen, die eine gesamte Bevölkerungsgruppe derart verurteilen:
Kennt ihr überhaupt persönlich einen Türken?
Habt ihr eventuell einen im Freundes- oder Bekanntenkreis?

Wie kann man gegenüber rassistischen Vorwürfen schutzlos ausgeliefert tun und schimpfen das man in einen Topf geworfen wird, wenn man im nächsten Schritt genau das selbe praktiziert?

Heuchlerei, dein Name ist du!

Gast

Würde gerne Türkisch lernen!
Das kommt hier viel zu kurz in diesem Land.

Ich bin gerne in türkischen Geschäften, ich mag türkisches Essen, und ich würde gerne meine lieben Mitbürger auch mal auf türkisch was erzählen, grüßen usw-

Ich bin stolz, als deutscher, hier Türken zu wissen. Es ist einfach toll. Es ist eine Bereicherung.

Gast
pick raus was du brauchst

Wenn ich mir das Bild Zeitung Niveau der meisten Kommentare hier durchlese, wird mir schlecht!

Wenn Multi Kulit gescheitert ist: Dann löst bitte die sämtliche Bundesliga auf!

Warum pickt ihr Euch nur die negativen Themen raus?
Warum spricht ihr nie über die positiven Eigenschaften der Migranten?

Somuncu spricht hier über soviele Rasissmus Bereiche:
UND ihr pickt euch nur die Sprache raus!

Schämen würde ich mich, wenn ich den Rassismus durch so einen Gegenangriff "verstecken" würde.

Gast

Wahnsinn, was da so alles losgelassen wird.
Herr Somuncus hat mit Sicherheit Recht, wenn er den Vorschlag macht, Fremdsprachen zu lernen.
Aber warum soll es denn ausgerechnet Türkisch sein? Ich war viele Jahre in der Welt beruflich unterwegs und habe immer feststellen müssen, dass Englisch oder Portugisisch die Sprachen der Wahl sind. Vielleicht auch etwas Spanisch oder Französisch. Und jeder, der ein wenig Intelligenz besitzt, sollte vielleicht mit Chinesisch oder Russisch liebäugeln. Wo hilft mir Türkisch weiter? Es sei denn, dass ich vielleicht auf Probleme von türkischen Migranten besser eingehen könnte. Wie wäre es, wenn der Migrant besser auf sein neues Land zugehen würde. Herr Somancus tat das auch nicht. In jeder 2. oder 3. Zeile zeigt er, dass er Probleme ohne Ende mit sich herumträgt.Ich sehe Probleme vorwiegend bei ihm. Ich selbst fuhr immer gut mit: "if you are in Rome, do as the Romans do". Vielleicht sollte er diese Idee Migranten besser und häufiger verkaufen

Gast
Es ist schon fast lustig ....

... wie die ersten Kommentatoren hier wie der pawlowsche Hund reagieren.....

Dabei ist - wie meistens - klar im Vorteil, wer lesen kann. Es geht nicht darum, Türkisch als zweite Landessprache zu etablieren, sondern einfach darum, das Angebot von Fremdsprachen um Türkisch zu erweitern - für die, die es interessiert.

Und es geht auch nicht um perfektes Türkisch (außer den Deutschen sind nur noch die Franzosen so penibel mit ihrer Sprache..), sondern darum, einen türkischen Bekannten/Nachbarn/Freund mit ein paar Worten begrüßen oder verabschieden zu können.

Ich kann da nur zustimmen : Mit meinen winzigen Bröckchen Persisch sowie mit 3 Wörtern Türkisch und 4 in Arabisch bin ich in dieser "ach so integrationsunwilligen, sich selbst ghettoisierenden Parallelgesellschaft" immer herzlich willkommen geheißen worden. Das lohnt sich, und nicht nur kulinarisch ....

P.S. Liebe Tagesschau - ein etwas weniger reißerischer Titel würde dem Interview besser tun ;o))

Orfee
Wieviele Sprachen braucht ein Deutscher?

Ich weiß zwar nicht wieviele Ausländer aus unterschiedlichen Ländern es in Deutschland gibt, aber wenn wir uns Allen annähern wollten, dann müßten wir ne Menge Sprachen lernen. Ich bin ein berufstätiger Mensch und bezweifele es sehr, daß ich das ab 44 noch in die Reihe bekomme schätze mal mindestens > 20 Sprachen zu lernen. Ich habe nicht die Zeit dazu.

Wenn unsere Zukunft nach Somuncu davon abhängt, dann ist sie damit schonmal gescheitert. Als Deutscher kann ich schonmal zugeben, daß ich nicht in der Lage sein werde mich den Ausländern anzunähern. Tut mir leid für mein rassistisches Verhalten.

NonServiam
Hab auch keine Lust drauf

Türkisch lernen will ich auch nicht, brauch ich auch nicht.
- da sprech ich aber grad nur für mich.
Wenn ich das Land mal besuchen möchte, ist es für mich eine Selbverständlichkeit, mir das Wichtigste anzueignen. Dabei geht es gar nicht mal darum, Dinge sagen zu können, sondern auch zu verstehen, was die um einen herum so sagen.
Also was ist falsch daran Sprachen anzubieten? Überhaupt gar nichts!
In der DDR war Russisch die erste Fremdsprache, in der UdSSR war es Deutsch. Wie viele Deutsche lebten in der UdSSR? Wie viele Türken leben jetzt in Deutschland?

Gast
Rassismus?

Ich glaube, dass in Deutschland, wie fast überall auf der Welt, einfach eine latente Fremdenfeindlichkeit herrscht. Die Menschen tun sich schwer mit etwas, das sie nicht kennen, also gehen sie auf Abstand und erwarten, dass die Anderen auf sie zukommen. Wenn sie selbst ein Interesse haben, z.B. im Urlaub, weil sie was kaufen wollen, dann klappt das auch mit der Sprache. Das mit dem "Gast" ist meistens nur vorgeschoben. Ursache ist auf beiden Seiten Mangel an Interesse und die unbestimmte Angst vor dem, was einen hinter dem Tellerrand erwarten könnte. Oft wird auch Dummheit als Rassismus interpretiert.Ich würde mich jedenfalls nicht beleidigt fühlen, wenn mich jemand "Scheißdeutscher" oder "Scheißhesse" nennt. Erstens lebe ich nicht um von jedem Depp gemocht zu werden und Zweitens kennt der mich doch gar nicht, wie kann er mich dann meinen? Geht mir am A... vorbei.

Gast
Warum nicht?

Ich war in halb Europa im Urlaub. Jedes mal habe ich mir wenigstens eine handvoll Wörter angeeignet, das ist doch logisch! Man bricht sich keinen ab, wenn man ein paar Brocken türkisch kann, das macht den nächsten Dönerkauf doch viel spannender.

Das Problem ist ein anderes, was die Türken leider gerne übersehen. Mit ihnen kamen Griechen, Spanier, Portugiesen, Italiener... Gibt es da dieselben Probleme? Nein! Warum? Weil die Kultur dieser Länder unserer gleicht. Die türkische Kultur und deren Umgang mit Frauen, Heirat, Ehre, usw. IST eine vollkommen andere. Wenn die Türken meinen, ihre Frauen MÜSSEN Kopftücher tragen, ok. In der Türkei haben sie das Recht.

Mir ist es jedoch unerträglich - und das ruft auch den Zorn vieler Deutscher hervor - wenn dann von Türken vor Gericht gegen die dt. Kultur gekämpft wird. Ich denke an Kopftücher oder gar Burkas an Schulen, Schwimmunterricht türk. Mädchen, usw. WIR Deutsche haben uns derlei Zwänge abgestreift - nun seid Ihr dran!

Ray
Große Unterschiede!

Es gibt sicherlich nicht "die Migranten" und ebenso nicht "die Türken". Bei allen Urteilen schwingen aber natürlich Erfahrungen mit, die insbesondere wenn sie häufiger gemacht wurden, zu Verallgemeinerungen werden.

Nun kann man dies als Migrant akzeptieren oder aber man versucht mit den Vorurteilen seiner Mitmenschen aufzuräumen - durch positive Erfahrungen!

Ich war letztens beim einem Fest eines nahen Fußballvereins, bei dem viele Manschaften einen hohen Anteil an ausländischstämmigen Spielern haben, die samt Familie anwesend waren. Alles war sehr familiär, die Kinder waren begeistert und es gab kaum Unterschiede zu spüren.

Tage später ging ich durch einen Stadtteil in NRW, der sehr "migrantendominiert" war - die Geschäfte, die Kleidung der Frauen. Auf dem Marktplatz - wollte bei Nordsee ein Fischbrötchen kaufen - drängten sich Jugendliche um mich, machten in arabisch Sprüche und grinsten mich provozierend an. Ich kam mir auf einmal fremd und fehl am Platze vor. Was denke ich?

Gast
@ Defender: Taxi

Also ich weiß nicht, wo Sie Taxi fahren und ob Sie jemals schon einen "türkisch aussehenden" Fahrer gefragt haben, wo er herkommt.
Ich habe beruflich viel mit BürgerInnen mit Migrationshintergrund zu tun, und speziell die "Türken" aus der zweiten / dritten Generation sagen alle, dass sie natürlich aus Deutschland kommen, weil sie nun mal auch hier geboren sind.

Würden Sie sich jetzt bitte veranlasst fühlen, türkisch lernen, da die Voraussetzung dafür längst erfüllt ist? Nee, is'n Scherz, verlangt ja keiner...

Übrigens: Die Frage, ob sie die deutsche Staatsbürgeschaft besitzen, müssen freilich einige verneinen. Doch alle wollen ein gutes Leben in der BRD führen. Viele auf legalem Weg und manche auch auf kriminelle oder sozialleistungsunterstützte Weise. Wie die "Deutschen" eben auch... Die Integration ist also weitgehend gelungen. Bis auf ein paar Einzelfälle (wie eben bei den "Deutschen" auch).

Gast
erstmal deutsch lernen

Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese, denke ich einige Deutsche sollten erstmal besser ihre eigene Sprache lernen, um auch etwas längere muttersprachliche Sätze verstehen zu können.

Wie verbrettert muss man eigentlich sein, um Serdar Somuncu so falsch verstehen zu wollen?

Gast
@Technocore

Muß Dir da voll beipflichten........haben wir eigentlich in unserer Heimat so langsam nur noch das Nachsehen?
Hier sollte sich doch anpassen wer hierher kommt.Ich frage mich mal WIESO kommen diese Leute hierher wenn nichts passt?In unserer Demokratie ist jedem freigestellt das Land auch wieder zu verlassen.Wenn nicht, dann bitte anpassen.....denn nicht wir Deutsche sind die Gäste hier.......also respektiert uns doch auch.....

Gast
Deutsche im Ausland

Ich befinde mich zur Zeit als Deutscher in der Mongolei und treffe hier auf viele meiner Landsleute, die hier leben und arbeiten. Ich kann Euch aber versichern, dass von ihnen keinesfalls mehr als 1% Mongolisch spricht.
Außerdem drängt sich mir, wenn ich mir ansehe wie türkische Immigranten in anderen Ländern (wie z.B. Frankreich) leben doch die Vermutung auf, dass die Deutschen an der verqueren Situation in Deutschland doch nicht ganz unbeteiligt sind.
Integration ist keine einseitige Angelegenheit. Man muss den Menschen schon eine Chance geben. Und eine kleine Respektsbekundung hier und da kann da schon Wunder wirken.

Gast
Was ist so schlimm daran jemand nach der Herkunft zu fragen

Mach ich auch manchmal, weil da einfach oft interessante Geschichten dahinter stecken. Naja ich bin wohl doch so ein scheiß Rassist...lol. Also ein bisschen übertreibt er schon, der gute Mann, hat aber natürlich nicht unrecht, dass es Defizite gibt.

Gast

Mich würde es wirklich interessieren, wenn Somuncu das erlernen der türkischen Sprache nicht angesprochen hätte.

Hätte er doch "nur" die anderen Rassismus Probleme angesprochen.

Hätten es immer noch soviele kommentierer gegebeben wie jetzt?

Wieso stürtz sich gerade niemand auf die anderen Themen?

Weil es evtl nichts zu kommentieren gibt?

fathaland slim
bitte abregen!

Ich habe einige Zeit in Kalifornien gelebt, ein Land mit vielen mexikanischen Einwanderern. Viele Angloamerikaner sprechen hier zumindest ein paar Brocken spanisch, die Beschilderung ist oft zweisprachig und auch die amtlichen Formulare sind es. Da hat niemand ein Problem mit, und niemand fühlt sich in seiner nationalen Identität bedroht, nur weil er ein paar Worte der "eingewanderten" Sprache beherrscht. Was ich in vielen Kommentaren hier lese, ist Ausdruck eines nationalen Minderwertigkeitskomplexes. Welcher Zacken bricht Ihnen denn aus der Krone, wenn Sie ein paar Worte italienisch, griechisch oder türkisch sprechen können? Machen Sie sich doch bitte mal locker, dann macht das Leben gleich viel mehr Spaß und Sie haben auch viel weniger Angst vor Ihren Mitmenschen. Die meisten wollen Ihnen gar nix tun, und diejenigen, die einem wirklich was tun wollen, erkennt man viel einfacher, wenn man nicht alle über einen Kamm schert, sei der nun ethnisch, sexuell oder sonst was.

Karussell
Zum soundsovielten...: Wozu ?

Ich arbeitete mal an einem Fließband. Neben mir ein Italiener, der schon über 20 Jahre hier lebte - in seinem Clan. Er sprach miserabel deutsch. Mein Gegenüber sprach akzentfrei deutsch. Als ich ihn nach seiner Herkunft fragte erfuhr ich, daß er aus Kasachstan stammt. "Ich lebe hier nur mit Frau und Kind. Ohne deutsch zu lernen, gehen wir unter."
Ich habe auch schon an technischen Besprechungen mit Japanern, Italienern (in Italien !) und Franzosen teilgenommen, wobei besonders die letztgenannten sicher nicht an mangelndem Nationalstolz leiden. Es war in allen Fällen völlig selbstverständlich, daß das in englischer Sprache ablief.
Wenn ich eine zusätzliche Sprache lernen würde, dann wäre das französisch oder spanisch. Mit türkisch fange ich außer in der Türkei nichts an. Wozu sollte ich es lernen ? Weil ein Teil der Migranten nicht bereit ist, für den Aufenthalt hier deutsch zu lernen ????

Gast
Einfach mal nachdenken.

Ich finde es beschämend das hier so viele aufschreien und in einen abwehrreflex fallen und alles reißerisch übertreiben.
Was Herr Somuncu sagen will ist was ganz anderes, wenn man nur mal neutral und werteoffen darüber nachdenken dürfte sich jedem erschließen das er nur bewirken will das sich auch die deutsche Geselschaft öffnen sollte für die Türken.
Ich nehme direkt einigen wenigen die denkarbeit weg und erkläre was ich damit meine:
Wenn ich als deutscher mit türkischem migrationshintergrund sage das ich deutscher bin höre ich nur: ''ja du hastn deutschn pass mann aber du bist dochn türke!''
Ich denke das grundproblem ist die ausgrenzung und das man sich immer die negativen beispiele nimmt. Ich kenne keine deutschen mit türkischem migrationshintergrund die kein deutsch können, und ich wohne in gelsenkirchen ich frage mich wo den diese epizentren an nicht deutsch sprechenden ''türken'' befinden????

Es gibt nur ein integrationsproblem in den Köpfen der menschen - egal welcher seite.

Gast
Eine groteske Verdrehung der Tatsachen!

Wenn man die Problematik mit den türkischen und einigen arabischen Einwanderern im Vergleich zu Einwanderern anderer Nationen sieht kann man sich eine Vorstellung machen wohin die Reise geht.

Die ständigen Unterstellungen gegenüber Deutschland und der deutschen Bevölkerung sie würden nicht genug für die Integration türkischer und türkisch stämmiger und andrer muslimischer Mitbürger tun empfinde ich als groteske Verdrehung der Tatsachen.

Wenn die Integrationsprobleme der türkischen Mitbürger an den Deutschen und dem deutschen Staat lägen, dann müsste es vergleichbare Probleme mit andern Nationalitäten auch geben.

Solche Problem sehe ich weder im öffentlichen Umfeld noch bei eigenen Erfahrungen mit Menschen aus Spanien, Italien, Polen, Russland, Japan, Vietnam, Korea, China, Kolumbien, Namibia, Kanada und viele andere; weder im beruflichen noch im privaten Bereich.

Nirgendwo findet man in der zweiten oder gar dritten Generation derartige Probleme wie bei den türkischen Einwanderern.

Gast
"Wir brauchen Maßstäbe, die für uns alle gleichermaßen gelten"

Herr Somuncu mag mit seinen im Interview geäußerten Ansichten und Bewertungen in vielen Dingen richtig liegen.
Besonders imponierte mit der Pasus, in welchem er von gemeinsamen Regeln sprach, welche für alle zu gelten hätten.

Als Teil der aufnehmeden Mehrheitsgesellschaft muss für mich jedoch auch klar sein, wer diese Regeln aufstellt. Und das kann alleine die aufnehmende Gesellschaft sein und kein anderen Kräfte. Wir sollten gerne bereit zur Aufnahme von Migranten sein. Hierüber sollte auch kein Zweifel erlaubt sein.
Die Regeln zur Aufnahme und einem geordneten Zusammenleben müssen aber von der Mehrheitsgesellschaft gestellt werden. Alle andern Vorschläge werden der aufnehmenden Gesellschaft, die gewissermaßen trotz allem eine Art Hausrecht im eigenen Staat genießen sollte, nicht gerecht. Und ebendieses vermeintliche oder tatsächliche Nichtgerechtwerden an der Mehrheit führt zu Ablehnung und Vorbehalten. Nichts anderes.
Gelten sollten die Regeln dann aber selbstverständlich für alle

Gast
Cem Özdemir...

...kann problemlos über deutsche Innenpolitik sprechen. Aber soviel nur am Rande.
Ich finde das Leuchten in den Augen der Gesprächspartner wunderbar, wenn man ein klein wenig interesse an Ihrem Alltag bekundet und auch mal eine Phrase auf Türkisch einwirft. Wie man in den Wald hineinruft... Als ich z.B. in England gearbeitet habe, habe ich mich doch auch irgendwie gefreut, wenn jemand seine 3 Brocken Deutsch an einem ausprobiert hat.