Griechenlands Ministerpräsident Papademos

Ihre Meinung zu Griechenland: Parteien sollen Kürzungen billigen

Es ist wieder ein Tag, an dem Griechenland vor der drohenden Staatspleite gerettet werden muss. Heute berät Regierungschef Papademos mit seinen Koalitionspartnern über die geplanten Kürzungen bei Löhnen und im öffentlichen Dienst - eine Bedingung für neues Geld.

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38 Kommentare

Kommentare

Gast
Griechenland ist nach vernünftigen Maßstäben nicht zu retten

Jeden Tag lesen wir von griechischen Debatten um Sparprogramme, Demonstrationen, Steuerschuldnern etc., aber im Kern bewegt sich nichts.
Die Verantwortlichen bringen nichts auf die Reihe und durch Demonstrationen wird das Brutto-Inlandsprodukt auch nicht steigen.
Klar: Die Masse der Griechen muss nun die Sünden der Vergangenheit ausbaden. Nur: Die Griechen haben in der Vergangenheit per Schulden über ihre Verhältnisse gelebt, z.B. durch die Aufblähung des Staatsapparates und großzügige Renten. Daran haben sich die Griechen gewöhnt und nun soll es dabei bleiben.
Das Land ist dermaßen vor die Wand Gefahren worden, dass nach vernünftigen Maßstäben keine Rettung mehr in Sicht ist. Weitere EU-Hilfsgelder sind Verschwendung von EU-Steuergeldern! Griechenland soll nun seinen Sumpf bitteschön selbst trockenlegen.

Gast
welche Genugtuung!

Nachdem der demokratisch legitimierte Regierungschef Griechenlands von Opposition und EU quasi aus dem Amt geputscht wurde, steht der damalige Rädelsführer jetzt selbst in der gleichen Verantwortung.

Was wurde da nicht letztes Jahr alles geschwafelt, was die gewählte Regierung alles falsch gemacht hatte und wie viel besser die Opposition alles machen würde wenn sie nur dürfte.

Bitte, her Papademos, hier ist ihre Chance! Ich bin sehr gespannt, wieviel vernünftiger, anders und besser sie jetzt entscheiden und regieren werden.

Und ich gönne ihnen jede schlaflose Nacht von ganzem Herzen!

Gast

Wo bleibt die "Hilfe" für Griechenland?
Bisher werden nur die französischen Banken saniert. Dass die deutschen Steuerzahler dafür nicht gerade stehen wollen, ist verständlich.
Aber unsere Politiker und die ihnen unkritisch folgenden Journalisten sollten doch endlich aufhören, von der "Hilfe für Griechenland" zu reden und zu schreiben, wenn bei den Griechen nichts oder nur wenig von den Hilfszahlungen ankommt.
Die Stunde der Wahrheit kommt auch für diese Leute. Schluss mit den Lügen.

Gast
Einige Fragen an die Griechische Regierung

.
1. Wann sind die nächsten Wahlen...?
(ganz ohne Hintergedanken gefragt)

2 Warum fangt ihr erst jetzt an zu verhandeln...?
Was habt ihr die letzten 6 Monate getan...?
Möglichst viel von den Kreditgebern abgesahnt...?

3. Selbst wenn ihr zu Kürzungen kommt - ist euch klar,
daß ein Effekt erst in frühestens 6 Monaten eintritt...?

4. Seid ihr eigentlich noch am Euro interessiert...????
Die ständige Verzögerungstaktik spricht nicht dafür...

5. Und die Verhandlungsinhalte schon gar nicht...

6. Sind die neuen Drachmen schon gedruckt...?
Ihr werdet sie brauchen...
Oder wollt ihr im März ohne Euro u. ohne Drachmen
da stehen...? (Tauschhandel wäre auch denkbar, da
kann man wenigstens keine Steuern hinterziehen).

7. Apropos Steuern. Wieviel habt ihr bisher eingetrieben
von den Steuerhinterziehern u. den Rentenbetrügern...?

Gast
Schluß mit lustig ...

... und lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Schlechtem Geld soll kein gutes nachgeworfen werden.

Gast

die meisten wollen nicht sehen, wenn griechenland aus dem euro rausgeht, auch ein stuhl weggenommen wird, bevor die musik weiterspielt.
will sagen in diesem netten spiel die reise nach jerusalem wird es schon kindern klar, dass man noch so hart trainiert und rennen gelernt haben kann, aber einen wird es immer treffen, der ausscheidet, keinen stuhl mehr ergattert, auf den er sich setzen muss, wenn die musik aufhört zu spielen.
in unserem geldsystem ist es genauso. geld entsteht durch schulden, die aber eine zinslast zur folge haben. dieser zins fehlt im gesamtsystem und kann im prinzip nur durch noch mehr schulden (auch bei anderen) bedient werden. ja, auch dieses riesige und völlig legale schneeballsystem muss irgendwann zusammenbrechen.
merke: die griechen sind nicht die ursache der krise sondern nur ein syptom.
irgendwie erinnert mich das einhacken auf die griechen an die hexenverbrennung im mittelalter: wenn eine hexe brennt, weicht pestilenz. hat damals super funktioniert!

Maria-José Blumen
Das griechische System kann nur mit Inflation weiterleben

So hat der griechische Staat immer funktioniert: Erst mal Geld ausgeben, dann mal schauen wieviel man neu drucken muß.
Damit wertet man das Geld (und die Schulden) ab und mogelt sich so wunderbar durch.
Der einzelne Grieche hat damit nur den Nachteil dass sein Geld im Ausland nix wert ist.
Die Löhne bleiben im internationale Vergleich niedrig, die Wirtschaft kann konkurrieren.

Vielleicht wäre eine Volksabstimmung in Griechenland wirklich das richtige: Euro oder Drachme.

Man müßte den Leuten ehrlich sagen was die Konsequenzen der jeweiligen Entscheidung sind. Ich glaube bisher hat den Griechen nie jemand erklärt was der Euro als harte Währung für die griechische Haushaltspolitik eigentlich erfordert hätte.

Mag sein dass griechische Ökonomen die Zusammenhänge sehen, der griechische Normalbürger versteht das System HARTE WÄHRUNG/AUSGEGLICHENER HAUSHALT nicht.

Gast
Bleibt GRE im € - wir zahlen mehr. Geht GR- wir zahlen weniger.

350 Mrd. staatliche Auslandschulden + 250 Mrd. Auslandsschulden privater Haushalte und Unterenehmen =600 Mrd. €, macht pro Beschäftigten des kleinen Landes ca. 150.000 €. Wer wird ihm die erlassen?

Die Toika rechnet unrealistisch mit 3,8% Wachstum und -4% Haushaltsdefizit mit Ziel 120% Staatsverschuldung in einigen Jahren.

In 2011 nahm GRE 4,5 Mrd. (o. ZInsen) neue Staatsschulden für das Haushatsdefizit auf und weitere 18,5 Mrd. für das Defizit der Handels- und Leistungsbilanzen. Dieses Jahr werden 16 Mrd. erwartet. und der IWF rechnet bis 2016 bestenfalls mit zu erreichendem 67 Mrd. H+L-Bilanzdefizit. Macht bis dahin ca. 17.000 € plus lfd. Zinsen pro Beschäftigten aus dem Ausland zu finanzieren. Das Ausland ist v.a. Deutschland.

Hier ggf. Teilerlass (stets unzureichend), dort neue Schulden - das EU-Ausland müsste dauerhaft bluten und nachlegen. Auslandsschulden bekämpft man mit Exporten. In GRE sinken diese. China lässt grüßen.

Bleibt nur der geordnete Abschied vom Euro.

streetviewer
Heute widerwillig gegebene Zusagen und Selbstverpflichtungen

griech. Parteipolitiker sind m.E. langfristig nicht belastbar. Es kann gut sein, dass sie sich nach einiger Zeit von heute gegebenen Zusagen distanzieren, weil dies ihnen nur unter Druck abgepresst worden sei. V.a., wenn noch Druck von der Straße dazukommt und diese Politiker fürchten, dass sie ihre Wähler verlieren (für sie das eigentliche Existenzproblem).

Daher spricht m.E. viel dafür, dass sich die gr. Staatskasse als Fass ohne Boden erweist und alle noch von der EU dorthin gegebenen Kredite verloren sein werden, ohne etwas zu verbessern. Traurig, aber wahr. Kopf in den Sand stecken?

M.E. wird von den EU-Regierenden unterschätzt, dass tief verwurzelte Strukturen sich nicht 1-2-3 durch staatliche oder Partei-Abmachungen nachhaltig umformen lassen.

Beim breiten gr. Publikum führt das Designen von EU-Sparkomissaren, Sperrkonten, .. nur zur falschen Zuordnung der realen Verantwortung, die v.a. bei der vielfach uneinsichtigen und egozentrischen griech. Elite und Beamtenschaft liegt

MrEnigma
moderne zeiten

offenbar werden demokratien im 21 jahrhundert tatsächlich zunehmend von einer diktatur der finanzwirtschaft ersetzt.

legitimierte regierungen werden damit handlungsunfähig.
das zeigt sich in griechenland.

was nützt ein land, in dem die menschen nicht mehr leben wollen und können? NICHTS!

und diese frage muss sich auch mal merkel stellen.

aus meiner sicht bleibt den griechen aber EINE wahl - heute mit dem wahnsinn schluss zu machen. und den dauertriaden aus berlin und paris nicht weiter nach zu geben.

die menschen auf den straßen müssen dafür kämpfen - damit ihr land nicht noch weiter spielball von banken und ratingagenturen wird.

griechenland kann auch ein zeichen setzen - ES REICHT JETZT!
die regierung muss dafür sorgen, dass ihre bürger irgendwie überleben - tut sie dies nicht - ist sie überflüssig und die EU kann einen Finanzbeamten als Staatschef benennen.

klar ist - man kann ein land nicht gesund sparen!
klar ist auch - deutschland hat noch nie gespart!

Gast
Die Unfähigkeit der Regierung ....

... zeigt sich darin, dass immer noch nicht die Steuern der Superreichen eingetrieben worden sind. Dafür vergreift man sich wieder am "kleinen Mann" und spart ihn und das Land kaputt.
Der Aufruhr wird groß sein, wer will schon spartanisch leben. Wie das geht, wissen ja die Griechen aus erster Hand.

MrEnigma
das griechische volk muss kämpfen

um souveränität, würde und letztlich auch um das überleben ihres staates, ihrer gesellschaft und ihrer lebensweise.

wenn all das nichts wert ist - dann muss man seine koffer packen und nach berlin, stuttgart und münchen kommen. dort werden ja noch millionen arbeitnehmer gebraucht.

so einfach ist das!

sparen ist das eine - aber einem volk die lebensgrundlage zu nehmen, weil irgendwelche zinsen nicht gezahlt werden können ist einfach falsch.

nur eine entschuldung und der verzicht auf zinszahlungen kann griechenland retten - soll das land weiter in der EU bleiben.
wenn die banken das nicht wollen - dann eben nicht.

griechenland wirft die frage auf: wie handlungsfähig ist die politik überhaupt noch?

sie ist getrieben von wirtschaftlichen und finanziellen akteuren. vielleicht ist es an der zeit sich davon zu emanzipieren!?

eines ist klar: so wie die letzten 50 jahre können wir in deutschland auch nicht weiter machen - neue ideen, wege und politischer wille ist gefragt.

Gast

Ei, wie lange will man dieses alberne Spiel noch fortsetzen? Bis die Brüssler Lysander sich endlich eingestehen wollen, dass sie es verloren haben und sich über dem inflationären Spielgeld, genannt Euro, mit welches sie glaubten über den Umweg der wirtschaftlichen Einheit die politische vorwegnehmen zu können, nun das Dichterwort erfüllt: „Was die Befestigung ihres Bundes scheint, wird die unmittelbare Veranlassung ihrer Entzweiung werden“ – und so verhält es sich in der Tat: Die Deutschen sind nun auf die Griechen wütend, weil sie für deren liederliche Schuldenmacherei aufkommen sollen und die Griechen wiederum sind sauer auf die Deutschen, weil deren Forderungen nach Einsparungen ihnen zuwider sind; hier hilft also nur die schleunigste Abschaffung des inflationären Spielgeldes und natürlich ein traditioneller Staatsbankrott Griechenlands. An sich ist dieser kein Beinbruch: Dem betroffenen Staat leiht man nur eine Weile kein Geld mehr.

Sterntaucher
Lasst sie gehen...

Für die Normalgriechen sind die Zeiten unglaublich hart und ich kann ihren Unmut verstehen. Natürlich müssen sie auch überleben können. Das Existenzminimum muss für jeden Griechen gesichert bleiben, auch wenn uns das Geld kostet. Schließlich haben wir alle am griechischen Schuldenmachen auch verdient und es nicht beendet, als noch Zeit dazu war.

Aber die griechische Demokratie versagt. Das sogenannte Mutterland der Demokratie zeigt, dass der Zusammenhalt des Volkes und seiner Parteien gering ist. Voller nationalem Stolz und Zorn auf die bösen Europäer und die noch böseren Deutschen zerfleischt sich die politische Elite und das Volk übt die Totalverweigerung. Neustart? Fehlanzeige.

Ohne bittere Opfer und einen echten Neustart wird es nicht gehen. Dann könnte man auch helfen. Wenn die Griechen aber dazu nicht bereit sind, sollten wir zusehen, dass wir unsere Haut retten. Griechenland würde dann zur Wüste und sollte die Eurozone mitsamt der EU verlassen (müssen). Ungarn gleich dazu.

Gast
Brüning lässt grüßen

klar ist - man kann ein land nicht gesund sparen!
Doch, wenn es zuvor offensichtliche Geldverschwendung gab (z.B. Geld in die Taschen derer geflossen oder dort geblieben ist, die ohnehin mehr als genug davon haben und darauf sitzen) und man diese abstellen kann.
Sicher ist, dass man ein Land auch kaputtsparen kann. Wir Deutschen haben ein gutes Beispiel in unserer Geschichte: Die Brüningschen Notverordnungen.
Natürlich ist die Situation Griechenlands eine vollkommen andere als die Deutschlands damals, aber die Auswirkungen von Sparmaßnahmen auf seine Wirtschaft sollen schon jetzt verheerend sein.

Gast
@vanPaten - "250 mrd. Auslandsschulden privater..:"

Wohl eher weniger (Etwas mehr als 90% der Wirtschaftleistung) und dabei In- und Auslandsschulden der Privatwirtschaft zusammen.
Davon "Konsumverschuldung" der privaten Haushalte vor der Krise um 12% (Eurozone-Durchschnitt 15.5%), die inzwischen gesunken ist, denn innerhalb des letzten Jahres die Neuverschuldung der privaten Haushalte für Konsum um 7% abgenommen hat. Ähnliches passiert mit Unternehmen und die Bauverschuldung der Privathaushalte. Nur in Dezember letzten Jahres haben die Banken 1.8 mrd. mehr Kreditauszahlungen als Kreditvergabe gemeldet.
In D ist die Privatverschuldung ähnlich so hoch - etwas höher, 120%, was aber ganz natürlich ist, denn D hat sehr viele Großunternehmen einerseits, die viel Kredit verbrauchen, regenerieren und investieren, andererseits kam ein großer Teil der Verschuldung der Privathaushalte mit der Riesterrente und den Bauboom der letzten 90er. Am meisten privatverschuldet (500% des BIP) sind die Luxemburger mit der geringsten Staatsverschuldung

Gast
Hilfe Gott!

Jetzt fehlt nur noch das ein verrückter Interessenvertreter dort Waffen an die Aufständischen verteilt.
Und die zurückschlagen weil das Militär sie doch angegriffen hat obwohl sie nur protestiert haben und ins Regierungsgebäude eindringen wollten um die Polits zur Rede zu stellen.

Lasst das Volk verdammt noch mal selbst entscheiden.

Ich beobachte das geschehen auf der Welt momentan echt mit großer Sorge.

altehuette
Staatsausgaben

In Griechenland sowie in allen anderen Ländern der Eurozone sind die Staatshaushalte aus dem Ruder gelaufen.Entweder sind die Einnahmen zu niedrig oder die Ausgaben zu hoch.Eine Erhöhung der Einnahmen könnte man durch Steuererhöhungen erreichen.Allerdings ist beim normalen Steuerzahler die Fahnenstange längst erreicht.Deshalb sollte der Staat sich die fehlenden Steuereinnahmen bei denen holen, die es in der Vergangenheit geschafft haben sich "arm" zu rechnen. Aber was macht der Staat.?! Er leiht sich über Staatsanleihen genau bei denen Kapital und zahlt auch noch Zinsen dafür.

Tarantus
Kann mir jemand sagen,

...warum Griechenland 1,35 Mio Beamte braucht für die 10,7Mio Bürger ?
Oder warum die Griechen durchschnittlich nur 32,3 Jahre arbeiten können während in D 36,8 Jahre gearbeitet wird?
Warum nagt ein Grieche am Hungertuch wenn er das 13.+14. Gehalt nicht mehr bekommt?

Da wird immer behauptet Gr soll totgespart werden. Also ich sehe da durchaus noch Spielraum.

Und der Grieche würde sich wundern, was er nach einem Austritt aus dem Euro dann real noch in der Tasche hätte. Da sind 20% Lohnkürzung noch sehr komfortabel dagegen.

Die Griech. Regierung sollte die Chance die ihnen die EU bietet nutzen und das Beste daraus machen.
Alle Alternativen wären für alle Beteiligten schmerzhafter.

gtsml
@MrEnigma: Demokratieversagen in Griechenland heue?

Die Demokratie hat in Griechenland nicht in den letzen Monaten versagt, sondern in den vielen Jahren davor, in denen das Land seine Zukunft durch eine allzu üppige Schuldenpolitik verbaut hat.

Damals haben es die div. Regierungen vorgezogen, ordentlich das Geld unter das Wahlvolk zu bringen, das dann einfach über den Kapitalmarkt besorgt wurde. Und viele von denen, die heute eine "Diktatur der Finanzmärkte" beklagen, fanden für diese Politik damals volle Zustimmung.

Jetzt kann Griechenland seine Schulden nicht mehr bezahlen. Da ist der Schuldige schnell in den Gläubigern gefunden, die es wagen, auf Rückzahlung zu drängen und nicht einfach neue Kredite nachschießen. Sparen ist da völlig unzumutbar und sofort "kaputtsparen". Sollen die Banken doch einfach die Kredite abschreiben. Wo ist das Problem?

Und wer glaubt, dass das Bankensterben den "kleinen Mann" in D nicht betreffen würde, der irrt kräftig. Die Auswirkungen wären auch für uns gewaltig!

ich-weiß-von-nix
Keine Lösung ist eine Lösung

Der Karren ist so verfahren, dass man, so weit ich das verstanden habe, überhaupt nicht mehr raus kommt. Es gab hier auf der Tagesschau am Montag Erklärendes dazu zu lesen.

Schuldenschnitt: Selbst bei 100 % müssen die GR am nächsten Tag wieder neue Schulden aufnehmen - es hat sich nämlich wenig geändert.

Raus aus € und rein in Drachme: Wer gibt dem GR dann neue Kredite, da die Farbe auf dem Papier mehr Wert haben dürfte, als die gedruckte Banknote. Der einzige Vorteil davon wäre doch, dass man die GR sich selbst überlässt. Danke Europa.

Und die Finanzhaie würden GR abschreiben und sich dem nächsten Land zuwenden, machen wir uns da nichts vor.

Welche Lösung (außer dem bekannten Reset-Knopf "Krieg") würde denn dafür sorgen, dass
a) Schulden bezahlt werden können
b) GR Wirtschaft entsteht
c) der GR Filz sich auflöst?

Ein neues Wirtschaftssystem - vielleicht (aber da träumt mal weiter, es gibt noch (zu viel) einzusacken).

Gast
@vanPaten - Einige Korrekturen

"Die Troika rechnet unrealistisch mit 3,8% Wachstum"

Das Gegenteil, die Troika rechnet mit 3.8% Rezession. Mehr als 3.8%, deshalb hat gerade Gestern zusätzliche 1.3 mrd. an Sparmaßnahmen verlangt.

"-4% Haushaltsdefizit" -5.5% ist geplant, rechnen Sie mit 6% oder etwas mehr.

"weitere 18,5 Mrd. für das Defizit der Handels- und Leistungsbilanzen"

Bei den Handelsdefiziten nimmt man keine "Kredite" auf, viel mehr blutet die Volkwirtschaft nach Außen aus und verliert an Mehrwert, Kraft und pot. Wachstum. Die Waren und Dienstleistungen werden vereinzelt von den jeweiligen Importeur nach der Nachfrage bestellt und finanziert, vor allem jetzt, in der Zeit der direkten, freien Transaktionen. Keine Nachfrage, kein Geld, keine Importe.

"Exporten. In GRE sinken diese"
Inzwischen um 40% gestiegen. GR hat schon seit knapp 2 Jahren 1/3 seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber seinen Europartnern und 50% gegenüber seinen restlichen Handelspartnern zurückgewonnen.

Gast
Griechenland

Ich verfolge nun schon seit geraumer Zeit, was hier so kommentiert wird. Mal Griechen raus,mal hat man Mitgefühl für die Griechen, mal werden sie als Schmarotzer unter Generalverdacht gestellt. In einem bin ich einig mit vielen Kommentatoren, wir sehen und sprechen hier nur über Symptome, nicht über die Krankheit! Auch ich ärgere mich über die Macht der Finanzhaie, die Macht der Kartelle etc. Aber eben was ist die Ursache? Ich konstatiere, dass die allerwenigstens Menschen bereit sind a) an die eigne Nase zu fassen (sei nicht feige, lass mich hinter den Baum....) b) die eignen Werte zu hinterfragen (nach mir die Sinnflut) und c) endlich den Hintern hoch zu kriegen und wirklich für eine andere Gesellschaft mit anderen Werten einzustehen. Dann und nur dann könnte die Macht derjenigen, die die Zivilgesellschaften dieser Erde ausbeuten und knechten, endlich brechen! Wahrscheinlich muss aber dazu die ganze Finanzblase erst mal platzen und es muss wirklich die meisten richtig hart treffen.

Gast
@Maria-Jose Blumen - Hartwährung, Inflation und Bevölkerung

Ich weiß nicht ob bei Ihnen die Zeitrechnung ab 1980 beginnt, aber die Probleme, die Sie uns hier quasi als angeboren und fast genenbedingt auftischen, begannen erst 1981 mit der katastrophalen Politik der sozialistischen Partei, die auch für die enorme Verbindlichkeiten völlig verantwortlich sind, Verbindlichkeiten, die man am Rande der Katasprophe an sich nahm und unter den Bedingungen mit selbstverständlich ganz hohe Zinsen (bis zu 25%).
Die Staatsverschuldung betrug 1981 noch 12% des BIPs. Über Jahre waren Staatsdefizite was unbekanntes. Die Drachme war in ständigen Wechselkurs zu den USD 30 zu 1, 30 Jahre lang seit 1953 unverändert, sogar ende der 70er mit einer kleinen Aufwertung der Drachme bei 29.5 zu 1.
Von wegen "..immer funktioniert: Erst mal Geld ausgeben.."
Und die Bevölkerung hat damit nichts zu tun. Die Gründe der Verschuldung sind ganz konkret und sie hat fast monokausalen Gründen. Oder glauben Sie im ernst, der Staat verteilt in GR einfach Geld nach der Sonntagsmesse?

Gast
@Mr.Right1961 - "Über die Verhältnisse" und 12%

Die Problematik der Schulden liegt nicht beim Verhalten der Bevölkerung, sondern beim Verhalten des Staates. Schließlich handelt es um die Schulden des Staates und nicht der Bevöolkerung. Und der Staat verteilt kein Geld der Bevölkerung, ganz im Gegenteil, nimmt auch von der Privatwirtschaft dazu.
Wenn ein Volk tatsächlich "über die Verhältnisse" lebt, das erfährt man genau von den Indikatoren der Privatverschuldung. Die griechische ist mit 92% unter den am wenigsten verschuldeten in Europa. D liegt mit 120% im Mittelfeld. Das betrifft corporate und houshold debt as well. Da das corp. debt eher weniger mit der Bevölkerung verbunden ist und da es um produktive Investitionen handelt, bleibt uns das household debt, welches in GR ohne die Immobilieninvestitionen, also rein für Konsum, bei 12% liegt, während der eur. Durchschnitt bei 15.5% liegt. Also der "Grieche" lebt knapp weniger "über seine Verhältnisse" als sein resteuropäischer Kollege es tut.
Daten liegen bei EZB und Komission.

Gast
@Mr.Right1961 - "Über die Verhältnisse" und der Staat

Anscheinend glauben Sie daß in GR der Staat einfach in den Plätzen der Bevölkerung Geld verteilt. Und dazu europäisches.
Die Last trägt die Privatwirtschaft seit Jahren. Der gr. Privatsektor blutet zugunsten der Probleme des Öffentlichen, der seit 1981 nicht richtig funktioniert und überschuldet ist. Der Staat saugt um die 40%, ganze 90 bis 100 mrd., des BIP als Staatseinnahmen für sich. Raubt jeden Mehrwert vom Bürger um die Verbindlichkeiten und die Refinanzierung der Zinsen der Sozialisten zu decken. In dieser Hinsicht raubt der Staat dem "Griechen" etwas von seinen "Verhältnissen". Und gibt nur Almosen zurück, 27 mrd. sind allesamt die Gelder die als "absurd hohe saläre" und "frühe Renten" zurück in die Volkswirtschaft kommen, um dann wieder zyklisch zur Staatskasse als hohe indirekte (und direkte) Steuern zurückzukehren, um dann wieder filtriert den selben Zyklus zu machen.
Soviel von "über die Verhältnisse"

Gast
"Die haben uns arm gemacht,...

...die haben uns total arm gemacht."
Wenn ich derartiges höre oder sehe, wie eine Deutsche Flagge in Athen verbrannt wird, bekomme ich nur noch Zorn - urspr. war ich für die Rettung Griechenlands...
Doch was zuviel ist, ist zuviel!!!

Inzwischen bin ich aber Streiks, Hinhaltetaktik und all das andere Leid. Wenn ich überschuldet sein sollte und nicht mehr zahlen könnte, würden sie mir mein Häuschen irgendwann wegnehmen. Genau das sollte man jetzt den Griechen androhen. Geld gibt es nur noch gegen Sicherheit und die besteht in Grund und Boden. Was man damit dann im Ernstfall will, ist eine andere Frage, aber ohne dieses Horrorszenario für die Griechen wird es wohl nicht klappen.
Rechtlich könnte es natürlich ohne Grundbuch schwierig werden, aber die Akropolis oder ähnlich interessante Orte dürften wohl unstreitig in Staatsbesitz sein - noch!

Wenn die Griechen jemand arm gemacht hat, dann waren sie es schon selbst. Die aktuelle Statistik bzgl. Lebensarbeitszeit ist nur ein weiteres Indiz

Gast
@Mr.Right1961 - "großzügige Renten"

Von 1.357.627 griechischen Rentnern beziehen lediglich 14% mehr als 1000€. Und meistens handelt um Rentner bestimmter Berufsgruppen, die über eine eigene Zunftverbundene Zusatzrentekasse halten und da extra Beiträge geleistet haben. Am sonsten handelt es um Richter, Generäle und andere "hohe Tiere" dieser Natur.
66% der Rentner erhält weniger als 600 €.
Die Durchschnittsrente in Griechenland betrug im Jahr 2007 617 €.

Gast
@Tarantus - "warum Griechenland 1,35 Mio Beamte"

Meines wissens sind es 750000. Und es handelt nicht bei allen um Beamten. Die Putzfrau des Ministeriums ist keine Beamtin. Verteilt sind alle diese in 350000 Staatsbediensteten im engeren ÖD (Ministerien, Staatsämter, Polizei, Justiz, Verwaltung) und 400000 Staatsangestellten (Staatsbetriebe, Stiftungen, Kommunalarbeiter und Kommunalangestellte). So habe ich es von offizieller Seite gehört. Über 1 mil. Staatsbediensteten hatte das Land schon, soviel haben die Sozialisten 1990 der damaligen Überparteilichen Regierung überlassen. Aber 1.35 mio Beamte gab es nie.
Egal 750000 sind immer noch sehr viele. 1980 hatte das Land 350000 und funktionierte viel besser und zwar ohne Computers.

Gast
@Tarantus - Renten

"Oder warum die Griechen durchschnittlich nur 32,3 Jahre arbeiten können während in D 36,8 Jahre gearbeitet wird?"

Ich weiß nicht, woher Sie diese Daten haben, aber meines wissens gilt folgendes:

Rentendurchschnittsalter
Laut Grünbuch der EU (2008) liegt der Durchschnitt in Deutschland bei 61.7, in Griechenland bei 61.3.
Laut Eurostat (2009) in D bei 62.2, in GR bei 61.5
Laut Eurostat (2010) in D bei 62.6, in GR bei 62.3
Laut OECD (2011) in GR für Männer bei 61.9 und für Frauen 59.6, in D für Männer bei 61.8 und für Frauen bei 60.5.

Gast
@Tarantus - Extragehälter

Wenn man bei den selben Lebenserhaltungskosten wie im durchschnittlichen Europa mit 70% des europäischen Durchschnittseinkommens auskommen muß, wo jeder vierte mit 700€ genügt und jeder fünfte unter der Armutsgrenze lebt, kommen erst die zwei extra Gehälter einen Großteil der Familien um sich zu kleiden und etliches zu korrigieren, oder die Schulden der Heizung oder der Elektrizität zu begleichen. 700 Euro reichen in GR erst nur um bloß zu überleben.
Um ehrlich zu sein, ich war und bin traditionell als Arbeitgeber für die Abschaffung dieser zwei Extragehälter, die ich immer praktisch aus eigener Tasche bezahlen mußte, denn meine Mitarbeiter konnten von der Sache her an sich diese Extragehälter nicht erwirtschaften. Und die Natur unserer Arbeit hat nichts mit der Handelskonjuktur in GR zu tun. Aber ich kann auch nicht einsehen, daß unter diesen Umständen das für die Sparprogrammatik selbst negative Folgen haben wird, denn der Staat bekommt somit auch direkt weniger Geld.

Gast
@Mr.right1961

Wenn ein Volk "über die Verhältnisse" lebt, wird dies nicht unbedingt dadurch deutlich, daß eine private Verschuldung steigt. Der griechische Staatsapparat ist ineffektiv, zu groß und zu teuer. Die Renten sind zu hoch (Maßstab sind Einnahmen der Rentenversicherung), das Renteneintrittsalter liegt extrem niedrig (im europäischen Vergleich) und führt damit zu entweder hohen Sozialabgaben (sind nicht bezahlbar) oder eben einer zunehmenden Verschuldung des Staates. Nun zu sagen, der kleine "Grieche" sei dafür nicht verantwortlich, mag man so sehen, ist aber nicht relevant. Tatsache bleibt, daß Griechenland als Staat erheblich mehr Mittel ausgibt als einnimmt, dies offensichtlich auch für die Zukunft beabsichtigt und wie selbstverständlich von dauerhaften Zahlungen "Europas" ausgeht. Wehe, wenn sich Deutschland erdreisten sollte, dagegen zu sein.

Tarantus
@Mars Invictus - Ein interessanter Artikel...

zum Thema Staatsbedienstete in Griechenland:
http://www.welt.de/wirtschaft/article13855574/Sabotage-der-Beamten-gibt…
Demnach haben Sie mit den 750.000 Beamten recht, dazu kommen aber dann noch 600.000 Angestellte. Und dieser aufgeblähte Apparat ist nun dabei, notwendige Kürzungen und Reformen zu sabotieren.
Zum Vergleich: Deutschland hat ca. 1,75 Mio Staatsdiener bei 80Mio Bevölkerung.

Gast
@MAD - Grund und Boden

"Wenn ich überschuldet sein sollte und nicht mehr zahlen könnte, würden sie mir mein Häuschen irgendwann wegnehmen. Genau das sollte man jetzt den Griechen androhen. Geld gibt es nur noch gegen Sicherheit und die besteht in Grund und Boden."

Grund und Boden in privatrechtlichen Sinne versteht sich, also Gründstücke und explizit Gründstücke, welche privatrechtlich dem Staate direkt gehören. In dieser Hinsicht läuft sowieso ein Privatisierungsprogramm, wobei der Staat in dieser Hinsicht eher die Vermietung und Verpachtung im Kopf hat.
Alles andere ist natürlich völkerrechtlich, staatsrechtlich und staatspolitisch nicht möglich. Denn hier spielen Staatsräson, Staatsgewalt, Staatshoheit und Souveränität die Hauptrolle. Unter diesen Bedingungen gibt es auch keine Vollstreckungsgewalt.
Beispiele des Typs "wenn ich was schulde, kommt die Bank" haben mit der Problematik nichts zu tun, Privatpersonen stehen unter der Vollstreckungsgewalt und Gesetzeshoheit eines Staates, ein Staat nicht.

Gast
@MAD - Statistiken

"Die aktuelle Statistik ...weiteres Indiz"

Statistik hin und Statistik her. Laut OECD (und die Statistiken der OECD sind ho und dienen als verbindliche Basis internationaler Berechnungen) liegt die Jahresarbeitszeit in GR bei 2119 Stunden, in D bei 1390 Stunden (was allerdings auch der in D neulich sehr verbreiteten Zeitarbeit zu verdanken ist).
Ich will dabei nicht mißverstanden werden: Ich behaupte keineswegs, daß der gr. Arbeitnehmer fleißiger oder gar produktiver ist. Nur ist der dt. Arbeiter in seinen Rechten viel besser geschützt (feste Arbeitswochenstunden, Repos usw.) Je reicher ein Land ist, desto normaler die Arbeitsverhältnisse.
Auch ist in GR ein viel breiterer Teil der Unternehmen und Läden im Familienbetrieb, was die Arbeiter-Mitglieder-der-Familie sich fest an Stelle bindet, ohne darauf auf 8StundenTag und 5TagenWoche zu achten. Ferner sind die meisten gr. Betriebe viel kleiner und ärmer um sich überhaupt Ersatzpersonal und Schichten zu leisten.

Gast
@knife - "Über die Verhältnisse"

"Die Renten sind zu hoch"

Lesen Sie mein Kommentar "@Mr.Right - "Großzügige Renten"

"das Renteneintrittsalter liegt extrem niedrig (im europäischen Vergleich)"

Lesen Sie mein Kommentar "@Tarantus - Renten"

"zunehmenden Verschuldung des Staates"

Sie vergessen bei Ihrer Analyse die zyklische Rolle der älteren Verbindlichkeiten bei der kontinuirlichen Neuverschuldung. Und die Verbindlichkeiten GRs, die für die hohe Verschuldung des Landes heute verantwortlich sich entstanden aufgrund einer ganz konkreten extremen Industrie- und Marktfeindlichen sozialistischen Politik der 80er Jahren.

Gast
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal...

fällt mir da nur ein, wenn ich die Kommenatre hier lese. Plötzlich ist in Deutschland gleich jeder ein Experte für Griechenland der mal ein Ouzo getrunken hat!?
Wem nutzt diese Neiddiskussion um angeblich zu hohe Renten und um über die Verhältnisse leben?

Warum wurden nicht vor Einführung des Euro entsprechende Prüfungen gemacht, und warum auch nicht später?

Obwohl die griechischen Staatsfinanzen alles andere als gut waren wurden trotzdem DEUTSCHE Panzer an Griechenland verkauft mit der entsprechenden Finanzierung, und nicht nur Panzer Made in Germany..

Es ist schon dreist, das gerade die die den selbst vorgeschlagenen Stabilitätspakt mehrer Jahre nicht einhalten konnten und ihn noch aufgeweicht haben, selber seit über 50 jahren jedes Jahr neue Schulden machen, jetzt noch alles besser wissen.

Auf der Strecke bleibt hier eindeutig die Demkratie und der europäische Gedanke.

Vielleicht sollte Frau Merkel Peter Zwegat zum Ministerpräsidenten von Griechenland machen,das könnte helfen!