Oscar Pistorius (Archivbild)

Ihre Meinung zu Südafrika: Ex-Sprintstar Pistorius auf Bewährung entlassen

Knapp elf Jahre nach den tödlichen Schüssen auf seine Freundin ist Südafrikas früherer Spitzensportler Oscar Pistorius auf Bewährung aus der Haft entlassen worden. Er muss sich an strenge Auflagen halten.

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40 Kommentare

Kommentare

werner1955

Seine Bewährungszeit dauert bis 2029.

Gute und notwendig.  

Nettie

"Er muss sich an strenge Auflagen halten"

Die machen bei eklatanten Verstößen gegen die Grundregeln der gesellschaftlichen Ordnung - hier des Menschenrechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit - grundsätzlich Sinn, um weiteren vorzubeugen.

frosthorn

Ich fand seine Einlassung, er habe einen Einrecher im Bad vermutet, schon damals höchst eigenartig. Denn auch einen solchen muss man nicht mit einer ganzen Serie von Schüssen außer Gefecht setzen. Hier haben wohl einfach seine Awälte bis zum Schluss eine Strategie verfolgt, von der sie sich Erfolg versprachen. Und während des gesamten Verfahrens hat man auf einen Promi-Bonus für Pistorius gesetzt, den er ja auch hier in diesem Forum bekommen hat.

Wer kann sich denn wirklich vorstellen, auf den eigenen Partner so wütend zu sein, dass man ihn/sie einfach umnietet? Deshalb war ich wirklich erleichtert, als man ihn schließlich verurteilt hat.

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Vector-cal.45

„Aber euer Ehren … Ich habe meine Frau doch nur aus Versehen erschossen, weil ich dachte, hinter der verschlossenen Tür des Badezimmers, in das sie (mitten in der Nacht) zuvor vor mir geflüchtet war, befände sich ein Einbrecher.“

Sowas kann man sich echt nicht ausdenken. Realsatire pur.

Hätte er zugegeben: Wir hatten heftigen Streit, ist eskaliert, weil ich durchgedreht bin und hab sie erschossen.“ Ok, Totschlag. 

Aber allein für diese „Verteidigungsstrategie“ hätte er m. E. nochmal 10 Jahre mehr verdient.

everlasting crisis

Also ich hätte Sicherheitsverwahrung statt Bewährung zugesprochen, aber ich wäre bei solchen Straftaten generell härter.

wie-

>> Also ich hätte Sicherheitsverwahrung statt Bewährung zugesprochen, aber ich wäre bei solchen Straftaten generell härter.

Wem würde das etwas nutzen?

everlasting crisis

Den potentiellen nächsten Opfern von schießwütigen Zeitgenossen.

Wer ballert denn mehrfach auf eine Tür ohne Sichtkontakt?

AuroRa

All dem Menschen, die dann nicht ermordet werden, während ein Mörder einsitzt. Das funktioniert bei Vergewaltigungen sogar noch besser 

wie-

>> All dem Menschen, die dann nicht ermordet werden, während ein Mörder einsitzt.

Hat sich denn Herr Pistorius während der Zeit seiner Haft irgendetwas zu schulden kommen lassen oder weitere Mordabsichten erkennen lassen?

Vector-cal.45

>>Wem würde das etwas nutzen?<<

Dem Recht an sich. (Vielleicht würde Sie diesen Punkt aber erst dann verstehen, wenn z. B. Ihr eigenes Kind so ermordet werden würde.) 

Dem Gerechtigkeitsempfinden der Opfer oder Hinterbliebenen.

Dem Anspruch der Gesellschaft auf Schutz vor möglicher allzu früher Wiederholung.

Der Abschreckung.

Oder Andersrum gesagt: Ich halte die Tatsache, dass dort scheinbar jede Haftstrafe nach der Hälfte der Zeit in eine  Bewährung umgewandelt werden kann, für äußerst kritikwürdig.

Eine Tat wie diese, sollte m. E. keinesfalls unter 15 Jahren Haft geahndet werden. Im Zweifelsfall eher 20.

Wolf1905

Vielleicht den Familienangehörigen der erschossenen Frau Steenkamp? Wenn man seine Tochter auf so tragische Weise verliert, weiß ich nicht, ob ich mit der jetzigen Bewährung einverstanden wäre. Ok, wer wurde wegen Totschlags verurteilt, nicht Mord, aber das dürfte für die Angehörigen von Frau Steenkamp keine große Rolle spielen - ihre Reeva ist tot.

wie-

>> Vielleicht den Familienangehörigen der erschossenen Frau Steenkamp?

Was würde das der Familie nützen? Appellieren an billige Rachegefühle? Was kann den gewaltsamen Tod eines nahen Angehörigen aufwiegen?

Wolf1905

Es geht um eine gerechte Strafe: 10 Jahre Gefängnis für solch einen Totschlag empfinde ich als zu gering, auch wenn Pistorius jetzt nur unter strengen Auflagen raus kommt.

werner1955

Wem würde das etwas nutzen?
Den mögliche neuen Opfern wenn er wieder gewaltätigt werden könnte. Mörder haben kein zweite Chance verdient. niemals. 

wie-

>> Mörder haben kein zweite Chance verdient. niemals. 

"Werner", das Gericht hat auf Totschlag erkannt, ist was anderes als Mord.

werner1955

Aber auch dabei hat er aus meiner persönliche Sicht kein zweite Chance verdient. Weil die Opfer auch immer lebenslang haben und nie ein zweite bekommen. 

AuroRa

Nur Todschlag?? Mord der Partnerin darf nicht mehr als “häusliche Gewalt” heruntergespielt werden, sondern sollte international als sog. “niedriger Beweggrund” besonders schwer bestraft werden! 

Vector-cal.45

Sie kennen den Unterschied zwischen Totschlag und Mord?

Letzterer passiert mit nachweislichem Vorsatz und niederen Beweggründen, einem Motiv.

Ersterer kann passiert mutmaßlich im Affekt, definitiv jedoch aus einer Situation heraus. 

Ein Mordmerkmal hätte man Pistorius keinesfalls nachweisen können, deswegen erfolgte ja die Anklage auf Totschlag.

Verstehen Sie das bitte nicht falsch, auch ich halte diese Unterscheidung zumindest für sehr kritikwürdig in manchen Fällen durchaus auch für komplett daneben. Und das insbesondere, weil der „Totschlag“ häufig eine Beziehungstat ist.

AuroRa

Danke für das Erklären von Sachverhalten, über die ich bereits Bescheid weiß. 
“Beziehungstaten” und v.a. Femizide müssen endlich als niedrige Beweggründe untersucht und bei Beleg als Mord bestraft werden. Beziehungsprobleme müssen als Motive geltend gemacht werden und nicht als Entschuldigung gelten dürfen. 

werner1955

heruntergespielt werden,

danke das sehe ich auch so. Immer noch glauben zuviel Männer un dleider werden es wieder mehr auch bei uns,  Sie hätten irgendwelche "Rechte" an Frauen und Mädchen. 

Sisyphos3

Wer kann sich denn wirklich vorstellen, auf den eigenen Partner so wütend zu sein, dass man ihn/sie einfach umnietet

 

gelegentlich (eigentlich viel zu häufig) kommt das vor

von daher sage ich mir schon, das muß bei einigen vorkommen können so eine Wut aufzubauen

Vector-cal.45

Ich kenne ja das Rechtssystem in Südafrika nicht sonderlich gut, aber für mich persönlich steht diese Entscheidung in keinem Verhältnis.

11 Jahre. Fast schon eine Verhöhnung des Opfers und ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen.

Erst recht angesichts der Tatsache wie dummdreist er damals noch versucht hat, die Schuld von sich abzuwälzen und den trauernden Ehemann gespielt hat.

Riecht mal wieder nach Promi-Bonus hier.

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D. Hume

Sie: Ich kenne ja das Rechtssystem in Südafrika nicht sonderlich gut, aber für mich persönlich steht diese Entscheidung in keinem Verhältnis.

Artikel: "Häftlinge in Südafrika kommen automatisch für eine Haftentlassung auf Bewährung in Frage, wenn sie die Hälfte ihrer Strafe abgesessen haben. Im vergangenen November wurde Pistorius die Bewährung bewilligt."

Die Bewährung wurde also nicht sofort gewährt, weil die Haftstrafe 13 Jahre wegen Totschlags war.

Vector-cal.45

>>Häftlinge in Südafrika kommen automatisch für eine Haftentlassung auf Bewährung in Frage, wenn sie die Hälfte ihrer Strafe abgesessen haben.<<

Unfassbar, so eine Justiz, wie ich finde.
Gerade bei solchen extremen Gewalttaten ist mir das völlig unverständlich.

wie-

>> Unfassbar, so eine Justiz, wie ich finde.

Ja, unfassbar ein Rechtssystem, welches auch den Tätern Grundrechte zuerkennt, weil Menschen eben vor dem Gesetz gleich sind, nicht wahr, das ist doch Ihre Botschaft heute?

harry_up

"Ich kenne ja das Rechtssystem in Südafrika nicht sonderlich gut, aber..." 

Brauchen Sie auch nicht. Was relevant ist, steht im Artikel, und Ihr oder mein Rechtsempfinden sind da nun mal als allerletztes gerfragt.

Vector-cal.45

Ich hatte mittendrin aufgehört zu lesen, weil dieser Typ mich so anwidert.

Ja, zum Glück bin ich kein Richter.

saschamaus75

>> Riecht mal wieder nach Promi-Bonus hier.

 

Den einzigen "Promi-Bonus", den ich in dieser Geschichte sehe, ist, daß die Story (durch seine Bekanntheit) über die Grenzen SüdAfrikas hinaus bekannt wurde.

 

Ansonsten ist das Ganze nur etwas aus der Rubrik: 'Zwei Drogenjunkies kommen auf Drogen über Drogen ins Streiten. Eine der beiden Drogenjunkies hatte eine scharfe Schußwaffe.'

D.h., ohne seine 'Berühmtheit' wäre das gerade mal höchstens in den Lokalnachrichten gelandet. -.-

 

Möbius

Mich hat der Prozess sehr stark an den gegen den ehemaligen U.S. Schauspieler O.J. Simpson erinnert. 

An den Einlassungen Pistorius‘ war mehreres merkwürdig: seine Partnerin steht nachts auf um auf Toilette zu gehen. Abgesehen mal davon das Pistorius vor dem Griff zur Pistole im Nachttisch erstmal sich seiner Freundin hätte versichern sollen, halte ich es für sehr unglaubwürdig das ein Einbrecher sich erstmal in der Toilette einschließt. Auch die Schüsse durch die verschlossene Tür sind völlig unangemessen. 

Und zu guter Letzt wollen Nachbarn in der fraglichen Nacht einen vorhergehenden heftigen Streit des Paares mitbekommen haben. 

 

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Questia

War O.J. Simpson nicht in erster Linie ein Star der NFL?

Möbius

Stimmt. Aber in Deutschland ist er wohl eher als Komödien-Schauspieler bekannt („Die Nackte Kanone“) 

AuroRa

Und noch ein Mann, der für einen Femizid mit einer geringen Haftstrafe davonkommt. Mord der Partnerin darf nicht mehr als “häusliche Gewalt” heruntergespielt werden, sondern sollte international als sog. “niedriger Beweggrund” besonders schwer bestraft werden! 

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Vector-cal.45

Ich stimme Ihnen hier insofern zu, dass auch für mich der Totschlag an der eigenen Partnerin unbedingt grundsätzlich anders bewertet werden sollte, als z. B. ein Totschlag im Affekt unter zwei sich (eher fremden) fremden oder irgendeine Tötung im Affekt.

Nämlich viel eher in Richtung „Mord“.

Möbius

Ich stimme völlig überein. Für mich erfüllen die Tatumstände alle Mordmerkmale. Insbesondere halte ich die Tat für heimtückisch. Von den möglicherweise niederen Beweggründen mal abgesehen. 

Aus meiner Sicht spricht einiges gegen eine Resozialisierung von Pistorius. Eine längere Haftstrafe und/oder folgende Sicherheitsverwahrung wäre angemessen.

Außerdem bin ich schon damals etwas perplex gewesen das dies ein Indizienprozess war (mangels Geständnis). Die Beweislage war doch eindeutig. Es gab keinen Beleg dafür das eine dritte Person involviert war. Das der Täter keine Reue zeigt, spricht für mich ganz klar gegen eine vorzeitige Haftentlassung. 

Sisyphos3

er ist nach 11 Jahren wieder frei

seine damalige Freundin immer noch tot

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Vector-cal.45

Jetzt dreht er bestimmt ne Netflix-Doku und lässt sich ein Buch schreiben.

Wundern würde es mich nicht. Verrückte Welt.

wie-

>> Jetzt dreht er bestimmt ne Netflix-Doku und lässt sich ein Buch schreiben.

Und die vielen Jahre im Knast waren sicherlich auch ein All-Inclusive-Wellness-Urlaub auf Volkskosten. Verrückte Welten in so manchen Köpfen.

frosthorn

Nun, wenn Sie dafür sind, dass ein Mörder oder Totschläger das gleiche Schicksal erleidet wie sein Opfer, dann gibt es wohl nur eine Möglichkeit. Die braucht man nicht mal explizit zu nennen.

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