Weihnachtsbaum auf der Baustelle im Ahrtal

Ihre Meinung zu Weihnachten im Ahrtal: Endlich wieder im eigenen Haus

Die Flutkatastrophe im Ahrtal liegt zweieinhalb Jahre zurück. Seither wurde überall repariert, abgerissen und neu aufgebaut. Vieles bleibt zu tun. Doch Ursula Hellmuth kann die Feiertage im neuen Haus verbringen. Von S. Biegger und A. John.

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39 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Für die 78-Jährige war klar: "In meinem Alter nochmal in fremder Umgebung ganz bei null anfangen, das wollte ich mir nicht antun, dazu bin ich zu alt"

Es heißt nicht umsonst „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“.

„Zu alt fühlte sie sich in den vergangenen eineinhalb Jahren aber auch manchmal für das Projekt Hausbau. Hellmuth sagt heute, hätte sie gewusst, was auf sie zukommt, hätte sie es sich vielleicht nicht angetan. Anfangs gab es Schwierigkeiten mit der Versicherung, staatliche Fluthilfe musste beantragt werden, Handwerker und Baumaterialien waren rar“

Ersteres hätte nicht sein müssen. Weil es bei von außen auferlegte zusätzliche und im Grunde unnötige Erschwernisse sind. Nach wie vor, wie diese Helferin berichtet: „Gerade die Weihnachtszeit sei für viele Menschen im Ahrtal schwierig. "Die Lage ist teils immer noch katastrophal. Ich habe mir das zweieinhalb Jahre nach der Flut nicht vorstellen können"

Der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft sehr vieler Mitbürger ist da ein Trost.

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Nettie

Nachtrag fehlender Worte (fett):

Weil es bei Lichte betrachtet von außen auferlegte …

werner1955

Dann hoffen Sie also dss der Klimawandel ihnen novh soviel Zeit bis zur nächsten Flut läst?

Bernd Kevesligeti

Das Ahrtal zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe. In der ersten Zeit sah man häufig Bilder von Politikern in den Medien, die dort Besuche abstatteten. Jetzt schon länger nicht mehr. Man konnte Meldungen lesen, nach denen es mit der Auszahlung von Hilfen haperte, es länger dauerte. Nichts erfährt man von der Lage von Menschen dort, die Berufspendler waren und nach der Flutkatastrophe ihre auswärtigen Arbeitsstellen wohl kaum noch erreichen konnten. Wurden sie entlassen ? 

Anja Braumüller sagt in dem Artikel: "Die Lage ist teils immer noch katastrophal. Ich habe mir das zweieinhalb Jahre nach der Flut nicht vorstellen können".

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saschamaus75

>> Anja Braumüller sagt in dem Artikel: "Die Lage ist teils immer noch katastrophal. Ich

>> habe mir das zweieinhalb Jahre nach der Flut nicht vorstellen können".

 

Ähh, im Gegenteil. Nach SWR-Angaben:

"Mehr als 9.000 Gebäude wurde bei der Flut-Katastrophe im Ahrtal zerstört oder stark beschädigt."

 

Also, bei >9.000 Gebäuden halte ich eine Wiederaufbauzeit von 7-8 Jahren eher für realistisch, ALLES darunter Utopie! -.-

 

Aber es gibt halt immer ein paar Phantasten, welche tatsächlich glauben, >9.000(!!!) Gebäude könnten auch nur ansatzweise in <2 1/2 Jahren wieder hergestellt werden. Wie stellen sich diese das logistisch vor??? oO

 

Tremiro

>>Aber es gibt halt immer ein paar Phantasten, welche tatsächlich glauben, >9.000(!!!) Gebäude könnten auch nur ansatzweise in <2 1/2 Jahren wieder hergestellt werden. Wie stellen sich diese das logistisch vor?<<

Richtig, und weil diese 9.000 Gebäude nicht in einem halben Jahr fertiggestellt waren sind natürlich die Politiker schuld. Heute gab es ja schon zwei andere Threads in denen über Politiker hergezogen wurde was das Zeug hielt. Natürlich nur unter dem Schirm der Anonymität.

Bernd Kevesligeti

In welcher Zeit nun 9000 Gebäude fertiggestellt werden können, dass ist natürlich eine Frage. Da kann es unterschiedliche Antworten geben. 

Dagegen gab es noch im Mai 2022 Pressemeldungen über eine Demonstration von Flutbetroffenen wegen der schleppenden Auszahlung von Hilfsgeldern (Internet).

Aber warum reagieren Sie eigentlich so betroffen wenn "über Politiker hergezogen wird" ?

Wolf1905

Und man muss auch Details berücksichtigen, wie z. B. Alter und Substanz der zerstörten Gebäude - nicht jedes Gebäude hat den gleichen Wert, und für manche wird der Neubau finanziell nicht zu stemmen sein, wenn das, was zerstört wurde, einen geringeren Wert hat (versicherungstechnisch); und dann kommt auch noch der Materialengpass und Handwerkerengpass hinzu. Nicht zu vergessen, die Infrastruktur für neue Gebäude und die behördlichen Auflagen …

werner1955

katastrophal?

Viele Politiker und Medien haben nivht mehr viele möglichkeiten zu helfen.

Sie sind mit den Gutachtern die Ihr massives Versagen festgestellt haben beschäftigt.

Vector-cal.45

Hat ja nur 2,5 Jahre gedauert und immer noch Baustelle im Ahrtal, Bürokratie und Ungewissheit.

Beschämend und bezeichnend für unseren Staat und dessen Prioritäten.

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Carlos12

Das mit der Bürokratie ist ein Problem. Aber es ist nicht die Aufgabe des Staates die Privathäuser der Leute aufzubauen. Das Hauptproblem dürften die beschränkten Ressourcen an Baufirmen und Handwerker vor Ort sein.

Tremiro

Gemessen an den Schäden an Gebäuden, Straßen, Brücken ging das zügig vorwärts.

Vector-cal.45

Das kann man durchaus auch anders sehen.

Wenn das nach dem 2. WK in dem Tempo gelaufen wäre gäbs wohl heute noch so mache Ruine.

saschamaus75

>> Hat ja nur 2,5 Jahre gedauert und immer noch Baustelle im Ahrtal, Bürokratie und Ungewissheit.

>> Beschämend und bezeichnend für unseren Staat und dessen Prioritäten.

 

NOPE, da ist Nichts im Geringsten auch nur irgendwie "beschämend und bezeichnend" dran. -.-

ABER:

9.000 Gebäude in ca. 900 Tagen (d.h. 10(!) Gebäude pro Tag) halte ich für etwas seeeehr ambitioniert. -.-
 

 

Vector-cal.45

Wie viele der Gebäude und der zerstörten Infrastruktur wurden denn bisher definitiv wieder instand gesetzt?

Wenn ich dagegen z. B. ansehe, in welchem Tempo ein großer Pharmakonzern in der nächsten größeren Stadt auf riesigen Areale sehr große Gebäude hochziehen lässt …

das steht für mich irgendwie in keinem Verhältnis.

 

Putinschnitzel

Beschämend und bezeichnend für unseren Staat und dessen Prioritäten.

Der Aufbau von Privathäusern gehört nicht zu den Aufgaben des Staates, ergo auch nicht zu den Prioritäten. Das was zu den Aufgaben gehört, hat der Staat längst getan. 

Sokrates

Unsere Regierung sollte sich sich in Grund und Boden schämen. anstatt Milliarden in andere Länder zu schicken, sollte sie sich mal lieber um die Leute im Ahrtal kümmern. Wie sie Haushaltslöcher auf Kosten von Steuerzahlern stopfen können, daß beherrschen sie aus dem Efef, aber den eigenen Leuten nach einer Katastrophe zu helfen damit die im Ahrtal wieder anständig wohnen können, totale Versager!

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Putinschnitzel

... aber den eigenen Leuten nach einer Katastrophe zu helfen damit die im Ahrtal wieder anständig wohnen können, totale Versager!

Der Bund war sofort vor Ort mit seiner Nothilfeorganisation, dem THW. Auch die Kreise und Kommunen haben mit ihren Feuerwehr geholfen. Die Helfer des Bundes haben hunderte Arbeitsstunden geleistet. Aber gut, es wird trotzdem nur drüber hergezogen. Dankbarkeit? Ein Fremdwort. 

Coachcoach

Ich wünsche allen Flutopfern alles Gute - vor allem, dass sie über die Schrecken hinweg kommen.

Was ist als Mann von der Küste niemals verstehen werde: Genau da bauen, wo das Haus  in der Flut zusammenbrach? Nicht 20 m höher? 

Nie über Rungholt gefahren - aber die Kraft des Wassers erlebt - hilft da der Beton? ich bin skeptisch.

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werner1955

Nein Beton hilft nicht, nur inteligentes handeln.

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Wäre ich betroffen, ich wäre woanders hingezogen.  Denn so eine Katastrophe kann sich wiederholen, auch wenn man versucht, Vorkehrungen zu treffen. Der Klimawandel wird zu immer größeren Unwettern führen.

Und der Stress, den man hat, wenn man ein neues Haus baut oder ein geschädigtes Haus renovieren muss, ist ein weiterer Grund, für einen Umzug. 

 

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werner1955

Und wohin wirden Sie gehn? Es fehlen hunderttausenden Wohnumgem und in Brsndburg neu izu bauen gibts keine Hilfen oder Fördergelder

Carlos12

Auch wenn ich mich unbeliebt mache, so sehe ich die staatliche Aufgabe darin möglichst schnell wieder die Infrastruktur wieder aufzubauen und gegen kommende Katstrophen so weit möglich abzusichern. Der Verlust von Eigentum ist eine persönliche Katastrophe und es ist nicht die Aufgabe des Staates persönliche Katastrophen abzusichern. Fluthilfen sind freundlich und kommen beim Bürger gut an. Eine staatliche Pflicht sind sie nicht.

Das schreibe ich als Hausbesitzer, der eine Feuer- und Elementarschadenversicherung hat und Reserven für Sanierungen angelegt hat.

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Nettie

„Auch wenn ich mich unbeliebt mache, so sehe ich die staatliche Aufgabe darin möglichst schnell wieder die Infrastruktur wieder aufzubauen und gegen kommende Katstrophen so weit möglich abzusichern. Der Verlust von Eigentum ist eine persönliche Katastrophe und es ist nicht die Aufgabe des Staates persönliche Katastrophen abzusichern.“

Beides - die Gewährleistung und Sicherung der öffentlichen Infrastruktur und allgemeinen Existenzgrundlagen und die Vermeidung persönlicher Katastrophen - sind die zwei Seiten derselben Medaille bzw. gehören untrennbar zusammen.

Wolf1905

Sie haben eine „Vollkasko“ Forderung, die der Staat jedoch nicht bieten kann.

Vector-cal.45

Ich sehe das so: Angesichts des Ausmaßes dieser Katastrophe steht es dem Staat schon gut zu Gesicht, weitaus mehr zu tun als nur die Pflicht.

Vorraussetzungen dafür, wie z. B. das Bauen weiter entfernt bzw. weiter oberhalb des Flusses sollten aber auch selbstverständlich sein.

Sokrates

Sie haben schon recht in dem was Sie schreiben. Und wer wieder an gleicher Stelle baut, hat aus dieser Katastrophe wohl nichts gelernt!

wenigfahrer

Kann ich gut verstehen, wieder im eigenen Haus zu leben.

Ich hab ja mehrere Hochwasser mitgemacht und am Ende den Entschluss gefasst den Ort zu verlassen, und das ist nicht ganz so einfach, also viel Glück im neuen alten Heim.

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Sokrates

Die Leute die aus dem Ahrtal muß man auf eine Art bewundern wenn sie so zu ihrer Heimat stehen, aber auf die andere Art hoffe ich nur, daß sie jetzt die Katastrophe im Hinterkopf behalten und das beim Neubau berücksichtigen!

Putinschnitzel

Hilfe und Selbsthilfe

Wenn mein Haus bei einem Sturm oder Hochwasser beschädigt werden würde, würde ich nicht erwarten, dass der Staat es mir wieder aufbaut. Ich würde selbst anpacken und Freunde fragen. Aber Deutschland ist ja zum Land der Vollverpflegung und der Forderungen geworden.

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Sokrates

Die Regierung kann aber mindestens soviel für die Bürger tun, damit diese wieder den Mut finden weiter zu machen.

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teachers voice

Ich wünsche den Betroffenen des Ahrtals viel Glück und viele Menschen, die einem Hoffnung machen. Hier im Forum werden sie aber leider nicht besonders viele finden. 

Putinschnitzel

Viel ist noch zu tun. 

Oh Wunder, es sind noch nicht alle Arbeiten erledigt. Warum sollte es im Aartal mehr Elektriker, Dachdecker und Installateure geben als im restlichen Land? Aber egal, Hauptsache, man kann es wieder mal an der Politik auslassen. 

Nur nebenbei, ich warte schon über ein halbes Jahr auf den Anschluss der Photovoltaik.

Sokrates

Unserer Regierung täte mal gut weniger für sich aushausig zu leben und keine Gelder in unötige Projekte zu stecken, sonder lieber dorthin wo es dringend gebraucht wird!

johnl

2 1/2 Jahre… und scheinbar immer noch teilweise katastrophale Zustände… Hieran sieht man was bei uns alles falsch läuft. Das ist so peinlich, vor allem wenn man sich die Sprücher der Politiker dazu in Erinnerung ruft. Während in Pakistan nach der Jahrhundert Flut alles wieder aufgebaut wurde, wartet man hier vergeblich. Naja, allen betroffenen alles gute und zieht am besten weg…

Putinschnitzel

@ Sokrates

Unsere Regierung sollte sich sich in Grund und Boden schämen. anstatt Milliarden in andere Länder zu schicken ... 

Schön mal gehört, dass Menschen hungern? Geld an Flutopfer zu zahlen, gehört nicht zu den Aufgaben des Staates. Dazu gibt es Spenden und auch ich und viele Leute, die ich kenne, haben gespendet. Aber Stimmung gegen Entwicklungshilfe zu machen, das ist schäbig. 

Lutz Jüncke

Das ist hier bei mir in Südniedersachsen leider gerade unangenehm aktuell. Ich sitze hier am Heiligabend allein in unserer Wassermühle, und wir haben die absurde Situation, dass wir - obwohl vom Hochwasser umgeben - kein Trinkwasser haben, weil der Brunnen nicht benutzbar ist. Frau und Kinder sind sicher bei den Großeltern und so ein Weihnachtsabend bleibt zumindest im Gedächtnis. Unklar ist mir allerdings, wie man heute in solch gefährdeten Zonen noch bauen kann bzw darf. Bei einer 400 Jahre alten Wassermühle sehe ich ja die Notwendigkeit ein - aber heute?!

Nun, so kann ich zumindest die Gelegenheit nutzen, frosthorn, C. R. und anderen Vertretern der linken Seite, den vielnamigen rechter Orientierten und der lebenserfahrenen Vernunftfraktion in Gestalt von Anna-Elisabeth und Schiebaer eine ruhige und angenehme Wintersonnenwendzeit zu wünschen.

Wir werden uns in und für Deutschland alle zusammenraufen müssen, damit das noch und wieder etwas wird bei uns.

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