Bauarbeiter ohne Papiere protestieren vor der "Porte de la Chapelle" in Paris (Archivbild vom 17. Oktober 2023)

Ihre Meinung zu Paris: Viele Arbeiter ohne Papiere auf Olympia-Baustellen

Keine Arbeitsverträge, keine Gehaltsabrechnung, keine Versicherung bei Arbeitsunfällen: Auf den Olympia-Baustellen in Paris arbeiten viele Menschen ohne Papiere. Seit Wochen protestieren sie - mit Erfolg. Von Bertille van Elslande.

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51 Kommentare

Kommentare

Nettie

'Viele Arbeiter ohne Papiere auf Olympia-Baustellen"

Heißt: Viel 'Freiwild' für skrupellose Ausbeuter.

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Sokrates

Wer sich zum Freiwild machen läßt ist ja auch ein Stückweit selber schuld, oder?

Nettie

Wer hier wie Sie den Anschein zu erwecken versucht, die Ausgebeuteten würden 'freiwillig' bei diesem üblen Spiel mitspielen, bei dem sie nicht selten nicht 'nur' um ihren 'Einsatz' (die Gegenleistung für ihre harte Arbeit und die mit der Möglichkeit zu deren Aufnahme verbundenen persönlichen Aufwendungen in Form des Verzichts auf menschenwürdige Wohn- und Lebensbedingungen) gebracht werden, ist entweder hoffnungslos realitätsfremd oder ein Misanthrop.  

Wolf1905

Habe ich von solchen Zuständen nicht schon mal früher gelesen? Z. B. von den Bauarbeiten im Vorfeld der Fußball-WM in Katar? Nur hat sich in Katar keine Gewerkschaft eingebracht - das ist ja in Frankreich jetzt wohl besser.

frosthorn

Es ist ja nicht so, dass ich gedacht hätte, sowas gäbe es nur in Quatar. Ist ja wohl doch eine Erscheinung des Kapitalismus, keine des Breitengrads oder der Religion.

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Barbarossa 2

Ohne Quatsch, ihre Beiträge gefallen mir fast immer ausnehmend gut. Und das, obwohl sie mein politischer Gegner sind.

artist22

Vielleicht liegts an den Wahrheiten ;-)

Und die kann man sich bekanntlich aussuchen, ein Minimum an Ambiguitätstoleranz vorausgesetzt..

frosthorn

Eigentor. Der Witz an hoher Amiguitätstoleranz ist ja grade, dass man sich die Wahrheiten nicht aussuchen muss :-)

artist22

Rhetorik nicht verstanden?

Kaneel

Das Problem der Kommunikation nicht nur in sozialen Netzwerken ist, dass Menschen häufig ziemlich unterschiedlich lesen, wahrnehmen, interpretieren und verstehen. ;-)

nie wieder spd

Vor allem ist es eine Erscheinung französischer Arbeitsmarktpolitik, zu der Herr Macron wohl unfähig ist. Denn wie sonst kann es dazu kommen, dass illegale Arbeitnehmer in größeren Mengen solche Prestigeobjekte bauen?

Egleichhmalf

Ist m.E. weniger eine Erscheinung des Kapitalismus, sondern eine Erscheinung des menschlichen Egoismus. Und den gibt gibt es auch im Sozialismus - was dort freilich stets geleugnet wird.

Anna-Elisabeth

"Ist m.E. weniger eine Erscheinung des Kapitalismus, sondern eine Erscheinung des menschlichen Egoismus. Und den gibt gibt es auch im Sozialismus - was dort freilich stets geleugnet wird."

Stimmt. Aber zumindest für den gewöhnlichen Bürger ist es im Kapitalismus deutlich leichter, diesen Egoismus hemmungslos auszuleben. Im Sozialismus muss man entweder zu politischen Spitze gehören oder ein gnadenloser A....Kriecher sein. Aber selbst der kann sich nicht in diesem Ausmaß auf Kosten der Allgemeinheit bereichern.

artist22

Ich muss hier leider in Vertretung von Charly M. ihr Argument vom Kopf auf die Füsse stellen..

Der 'menschliche' Egoismus ist systeminvariant. Nur die Ausprägung kann/muss ggf. bekämpft  werden.

Logischerweise im Kapitalismus stärker als im Sozialismus, der Ersterer ihn ja sogar befördert.  

Kaneel

Wie wäre es, wenn Sie ausnahmsweise sich selbst verträten?

werner1955

Beim Kapitalismus witd es noch möglich dad zu ändern.

Nicht pefefekt aber es gibt bisher kein System wss besser und mehr Menschen freiheit Wohlstand uns Sicherheit gemacht hat.

frosthorn

Ich strebe etwas an. Und um etwas anzustreben, ist keine Voraussetzung, dass es das, was ich anstrebe, bereits irgendwo gibt. Sonst könnte ich mir ja nur wünschen, etwas zu kopieren, und das wäre ein erbärmliches Zeugnis für meine Phantasie. Verstehen Sie, was ich meine?

Das Rad wurde ja auch nicht erst dann erfunden, als es bereits woanders ein Rad gab, dessen Konzept man abkupfern konnte.

Coachcoach

Das nennt man freie Wirtschaft - das kennen wir. Und seit 40+ Jahren werden Rechte abgebaut. Das kennen wir auch.

Bernd Kevesligeti

Das erinnert ja ein bisschen an die Baustellen für die WM in Katar. Da waren vor allem Arbeiter aus Nepal, Südostasien und Bangladesch.

Jetzt mehr Menschen aus den ehemaligen Kolonien, die auch heute noch, 60 Jahre nach der Unabhängigkeit keine andere Möglichkeit haben, als sich zu jedem Preis und allen Bedingungen zu verdingen.

Und da gibt es nicht wenige Leute, die sagen, es gibt keine Arbeiter und Ausbeutung auf gar keinen Fall.

MargaretaK.

Wie? Das kann ich nicht wirklich glauben. Dass sowas in Katar vorgekommen ist - ganz klar. Da warten übrigens immer noch viele Arbeiter auf ausstehende Gehaltszahlungen. Auch in Saudi Arabien werden wir davon hören und lesen. Sind eben Länder, in denen Moral und Werte nicht hoch im Kurs sind.

Aber in einem europäischen Land?

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frosthorn

Sogar noch näher. Erst vor ein paar Monaten durften wir doch lesen, dass Asiaten, die für die Blaubeerernte hier angeheuert worden waren, mit 30 Euro für 3 Monate nach hause fuhren, während sie einen "Vertrag" über 3000 Euro unterschrieben hatten. Das war, jawohl, in Deutschland. Sie errinnern sich nicht?

sebo5000

Nein, das war in Schweden. Da erinnern Sie sich leider falsch. 

frosthorn

Sie haben Recht. Sorry.

falsa demonstratio

"Nein, das war in Schweden. Da erinnern Sie sich leider falsch. "

Detailkenntnisse schaden nur dem Großen und Ganzen.

rainer4528

In welchem Land gibt es denn keine Schwarzarbeit? Mir fällt gerade keins ein.

werner1955

Kuba, Nord Korea. Da mussen alle für fen Staat Schaffen.

hesta15

Keine Übertragung der Spiele im ARD und ZDF ung ganz schnell ist Schluß mit der Geschäftemacherei.

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rainer4528

Dann springen eben die Privaten ein. 

harpdart

Das hätte nicht den geringsten Einfluss. 

 

nie wieder spd

Zumindest wären es nicht unsere Gebühren die wieder einmal irgendwelchen korrupten Verbrechern in die Taschen gestopft werden. Das ist ja mit Fußball und Radfahren schon schlimm genug.

sebo5000

Ich kuck sehr gerne Fußball 

Wolf1905

Warum sollen die deutschen Sportinteressierten darunter leiden (und die Wettbewerbe im TV anschauen möchten), wenn die Franzosen nicht ordentlich mit den Handwerkern umgehen?

hesta15

Dann kann ich die ganze Diskussion hier Sparen

Mischpoke West

Internationale Sportereignisse haben andere zahlungskräftige Sponsoren und sind nicht auf die dt. Rundfunkgebühren angewiesen.

R A D I O

Die Privathaushalte und ihre Beschäftigten in Deutschland werden als Sportsponsoren nicht auffallen wollen.

werner1955

Ich habe die ÖR schon lange bei solchen Events gestrichen

franxinatra

Das Unwesen der Sub-sub-Subunternehmen gehört abgeschafft: Kleinunternehmen können sich auch nicht so aus der Verantwortung ziehen, indem sie ständig neue Schlupflöcher schaffen die volkswirtschaftlich Schaden; diese Probleme müssen auch Kontrollen des Zoll auf unseren (vornehmlich Groß)Baustellen feststellen...

das ding

Arbeiten ohne Papiere ist allerdings nicht perse schlecht, sondern eher vorallem nur da, wo der Kapitalismus schaltet und waltet und den Menschen zu Konsument und Produzent degradierte. Im naechsten Schritt, begleitend, kommt die Buerokratie herangekraakt und nimmt sich der Sache an. Immer mehr werden dann Papiere zu einem Unterdrueckungsinstrument und da ist es nur folgerichtig, dass die ohne Papiere so richtig leiden werden muessen.

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Sokrates

Ihr Kommentar ist so was von Sinnfrei und kann ja wohl nicht ihr Ernst sein, oder? Auf was wollen Sie hinaus?

das ding

Sie erwarten doch nicht ersthaft, das ich weitere Worte verschwende fuer ewwas fuer Sie schon von Angang sowas von sinnfrei ist? Ihr Verlangen, ihre ganze Antwort ueberhaupt, ist aus meiner Sicht auch (nicht genauso) sowas von sinnfrei und kann ja wohl nicht ihr Ernst sein. 

werner1955

Die Baufirmen sind wohl alle gleich korrupt.

Egal ob in Hamburg in anderen Ländern.

Sokrates

Ja, in der Arbeitswelt lernt man auch einfach nicht dazu! Wie schon jemand geschrieben hat, das Ereignis werder in der ARD noch im ZDF, bzw. überhaupt in Deutschland, besser noch Europaweit übertragen! ich würde noch einen Schritt weiter gehen, alle Sportler sollten dem OLympia Komitee und Frankreich mitteilen, daß sofort alle ohne Papiere von den Baustellen entfernt werden müssen oder man müsse sich eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris überlegen!

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R A D I O

Seit ich mitgekriegt habe, dass die Goldmedaille immer an den Sieger geht, der dann sogleich noch Gelegenheit bekommt, in die Kamera zu erzählen, warum er so glücklich darüber ist, gucke ich nicht mehr. Außerdem gefällt mir bei Olympia nicht, dass die dicken Sportler und Sportlerinnen beim Hammerwurf und Kugelstoß dabei sind, beim 100m Lauf und beim Hochsprung nicht zu sehen sind. Das würde ich aber viel lieber sehen.

WM-Kasparov-Fan

Freie (globalisierte und ungeregelte) Marktwirtschaft, diese lieben wir freien, wohlhabenden Ausbeuter und Unterdrücker doch so sehr. Also wo ist das Problem?

falsa demonstratio

"ich würde noch einen Schritt weiter gehen, alle Sportler sollten dem OLympia Komitee und Frankreich mitteilen, daß sofort alle ohne Papiere von den Baustellen entfernt werden müssen oder man müsse sich eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris überlegen!"

Alle ohne Papiere von den Baustellen entfernen: Das scheint mir aber nicht das Anliegen der Arbeiter und der sie unterstützenden Gewerkschaften zu sein.

Thomas Wohlzufrieden

Die Medien sollten diese Spiele boykottieren, solange an diesen Zuständen nichts geändert wird. Leider greifen diese prekären Arbeitsverhältnisse immer weiter um sich.

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nie wieder spd

Einzelne Sportjournalisten sollten sofort damit anfangen. Auch beim Fußball.

SirTaki

Man muss nicht mit Häme nach Frankreich zeigen. Subunternehmen sind auch Wildwuchs illegaler Beschäftigung, prekäre Abzocke der Arbeiter, Grauzone wie Cash für die Auftragnehmer unter dem Radar von Behörden und Recht.

Was in anderen Ländern angeprangert wurde, passiert auch vor der Haustür. Damit wird Arbeit, Struktur und Transparenz unterlaufen.

Ein aus Mali stammender Arbeiter hat Betrug mit falschen Dokumenten betrieben, klagt über seine rechtlosen Stellung und betrügt den französischen Staat und Steuerzahler. 

Das ganze System von Wegsehen, Wegducken und halb kriminellen Milieu (Schwarzarbeit, illegaler Aufenthalt) trägt immer neue Blüten 

Aber genau da beginnt Ordnungswesen und Pflichtforderung für und an Leute, die nach Europa wollen und weder Rechtsstaat noch Spielregeln einhalten wollen.

Da braucht's keine Moralisten und Saubermänner, sondern klare staatliche Kante gegen Subunternehmer und Schwarzarbeit.

Robert Wypchlo

Zustände in Paris 2024 wie in Katar 2022? Und dass obwohl Paris nach 1900 und 1924 schon zum dritten Mal mit Olympia an der Reihe ist. Aber im Vergleich zu allen anderen Städten der Welt ist die "Stadt der Liebe" einfach nur eine heile Welt.

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