Javier Milei

Ihre Meinung zu Argentiniens Präsidentschaftskandidat Milei: Für Argentiniens Desillusionierte

Der Populist Milei trifft im krisengeplagten Argentinien mit pöbelnden Auftritten einen Nerv: Er will die politische Kaste des Landes "zersägen" - und hat beste Chancen, heute zum Präsidenten gewählt zu werden. Von Anne Herrberg.

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81 Kommentare

Kommentare

Nettie

Mit Pöbeleien trifft man nicht nur in Argentinien bei den Desillusionierten, die sich an Illusionen festhalten einen Nerv:

Der Soziologe Eduardo Fidanza vergleicht ihn [Argentiniens Präsidentschaftskandidaten Milei] mit Ex-US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro: "Einer, den ein politischen System hervorbringt, das vor dem Kollaps steht, weil es ihm immer weniger gelingt, sich um die einfachsten Bedürfnisse der Menschen zu kümmern. Milei erscheint da der Messias, der der desillusionierten, wütenden Bevölkerung, das Selbstbewusstsein wiedergeben kann“.

Und die Folgen daraus werden auch nicht nur in Argentinien immer fataler.

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watchcat

Aber mal im Ernst: 

Die Leute wollen endlich jemanden, der den auswuchernden Staastsapparat verkleinert, da er nicht nachhaltig ist.

Alle Anderen bauen ihn weiter aus und profitieren davon. Es ist wirklich nicht schwer zu verstehen.

Oberstudienrat

Immer mehr wurschteln sich Quertreiber nach vorne, die nur "das System" zerstören wollen. Dabei zerstören sie letztlich nur den Zusammenhalt der Gesellschaft und leben von der Frustration der Bürger.

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Sisyphos3

nach 10 Besuchen in Argentinien kann man die Frustration der Bürger der Bürger kaum übersehen

watchcat

Richtig. Es ist vollkomen unverständlich, dass Menschen diesen radikalen Populisten in die Arme laufen, nur weil eine aufgeblähte politische Klasse voller korrupter und inkompetenter Zentralplaner sie über Jahrzehnte systematisch über Steuern und Inflation ausgeblutet hat und sich selbst dabei bereichert.

Die Bevölkerung sollte da wirklich toleranter sein, inklusiver und auch ein Bisschen Dankbarkeit wäre angebracht. Etwas daran ändern zu wollen ist hochgradig radikal, gefährlich und rechtsextremistisch.

fathaland slim

…eine aufgeblähte politische Klasse voller korrupter und inkompetenter Zentralplaner sie über Jahrzehnte systematisch über Steuern und Inflation ausgeblutet hat und sich selbst dabei bereichert.

Jahrzehnte?

Jahrtausende.

Und wissen Sie was?

Diejenigen, die sich als Retter stilisieren, sind auch nicht besser

So ist nämlich die menschliche Natur. Einhegen lässt sich das nur durch einen funktionierenden Rechtsstaat.

Denn das Gesetz nur kann uns Freiheit geben, und nicht die zum politischen Prinzip erhobene Gesetzlosigkeit all der Trumps, Bolsonaros und Berlusconis.

artist22

"und leben von der Frustration der Bürger."

immer wieder erfolgreich, und so sprach schon Herr G. aus B. :Hauptsache 12 Jahre gut gelebt

maskerade

Da müssen wir nicht mal ins Ausland schauen, um genau dieses Phänomen zu sehen. Viele AfD-nahen Kommentare in den sozialen Medien lassen genau das erkennen. Übrigens teilweise auch  die aus der ganz linken Ecke.

Hanns Guck In Die Luft

"Immer mehr wurschteln sich Quertreiber nach vorne, die nur "das System" zerstören wollen."

Sie vergessen, den Blick auf Argentiniens lange Zeit der Diktaturen und dessen internationale Unterstützer, und das waren nicht Sowietunion/Rußland und China.

Zufriedener Optimist

Es ist mir ein Rätsel wie man menschenverachtende Diktaturen verteidigen kann! Wie viele unschuldige Landsleute haben Mao und Stalin umgebracht?

Hanns Guck In Die Luft

"Es ist mir ein Rätsel wie man menschenverachtende Diktaturen verteidigen kann! "

Es ist mir hingegen moralisch und politisch nicht einsichtig, warum man menschenverachtende Diktaturen unterstützt und sogar installiert. Im Nachhinein hat sich das immer wieder als Riesenfehler herausgestellt.

fathaland slim

Richtig.

Aber schauen Sie sich doch bitte mal an, wer heutzutage menschenverachtende Diktaturen unterstützt. In Nordkorea, Myanmar, Syrien, Eritrea undsoweiter.

fathaland slim

Nein. Zu Zeiten des kalten Krieges wurden blutige Diktaturen weltweit vorwiegend von den USA unterstützt, während Russland, bzw. die UdSSR, vorwiegend Befreiungsbewegungen unterstützte.

Mittlerweile ist das genau umgekehrt, aber konservative Gemüter wehren sich gegen diese Erkenntnis. Dazu ist das liebgewordene Weltbild viel zu fest gefügt.

Coachcoach

Milei, Bolsonaro, Orban, Trump (nicht villständige Aufzählung) - die informelle Armee der Superreichen.

Mit dummen Sprüchen ködern sie die Hoffnungslosen, die Protofaschisten und die Dummen - zu erfolgrreich.

Die blödsinnigen "Sozialen Netzwerke" fördern das - die Dinger gehören Superreichen, es ist kein Zufall.

Für Argentinien wünsche ich mir besseres - aber die Militärs haben die Gesellschaft nachhaltig zerstört.

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werner1955

die Hoffnungslosen, die Protofaschisten und die Dummen?

Und warum sind die Hoffnungslosen, Protofaschisten und Dumm? 
Weil die aktuelle Politik Ihre persönlchen Intressen nicht mehr erkennt und idiologische Politik nicht für diese Menschen merh macht. 

Hanns Guck In Die Luft

"aber die Militärs haben die Gesellschaft nachhaltig zerstört"

Ihr mit "Protofaschisten", "Dummen", "Superreichen", "Militärs" gespickte Meinungskundgebung ist alles andere als differenziert und korrekt.

Coachcoach

Danke für den Hinweis - ich she das jedoch nicht so. Natürlich ist hier nicht der Platz für Abhandlungen über die  hinterlassene, traumatiserte Gesellschaft.

Harry Anslinger

Sehr schade. Wenn die Not groß ist oder über Dauerempörung wie hierzulande z.B. durch die AFD größer gemacht wird, als sie tatsächlich ist, folgen die Menschen haltlosen Versprechen ohne zu sehen, dass sie gegen Ihre eigenen ökonomischen Interessen wählen.

Diese Wut auf alles und „die da oben“ mag ja verständlich sein, aber wenn der Schaden erst da ist, müssen andere mühselig wieder aufbauen.

Probleme können nicht mit den Strategien gelöst werden, die sie hervorgerufen haben, soll Einstein gesagt haben. Da ist ja was dran. Strukturen und Lebensgrundlagen zu zerstören oder mit Einfachstlösungen anzugehen hilft aber auch nicht. 

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wes

Auf Zerstörung folgt meistens der bessere, schönere Wiederaufbau.

Zufriedener Optimist

Deswegen die Rechten erst einmal alles zerstören lassen? Ist nicht der fehlende Wiederaufbau des Landds und der Gesellschaft seit der rechten Militärdiktatur das Grundübel? 

gelassenbleiben

Ein Populist schlimmer als der andere. 

Statt Schafe und Wölfe nun Löwen und Wölfe. Gemeinsam ist allen wohl, alles zerstören, aber keine konstruktiven Ideen haben

Duzfreund

"politische Kaste des Landes.." kennen wir solche markigen Sprüche nicht von Typen wie Schill, Bolsonaro und Duterte etc... keiner von diesen Typen hat in der Welt was zum besseren gewendet - markige Sprüche scheinen also kein Allheilmittel. 

gelassenbleiben

Ein Populist schlimmer als der andere. 

Es muss natürlich  heissen: Statt Schafe und Wölfe nun Schafe und Löwen. Gemeinsam ist allen wohl, alles zerstören, aber keine konstruktiven Ideen haben

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werner1955

keine konstruktiven Ideen haben
ist leider wohl in vielen Länder aktuell so.

Oberlehrer

Deswegen bin ich  so froh in Deutschland zu leben.

Sokrates

Wenn Milei zum Präsidenten Argentiiens gewählt wird, dann hat Argentinien auch nichts anderes verdient! Was der Mann will ist die nächste Diktatur auf diesem Planeten, sonst nichts!

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watchcat

Und dass er die nächste Diktatur will machten sie daran fest, dass er den Staatsapparat drastisch reduziert, während ihn alle Diktatoren zu allen Zeiten drastisch ausgebaut haben, um mehr Kontrolle zu erlangen?

Das macht nun wirklich keinen Sinn.

gelassenbleiben

freie Medien abschaffen ist ein gutes Indiz

watchcat

Steht nichts davon in seinem Program. Wie kommen Sie darauf?

gelassenbleiben

er will den öffentlichen Rundfunk abschaffen, der anscheinend relativ unabhängig ist, jedenfalls beschweren sich die Redaktionen, wenn ihnen die Regierung reinreden will

Die privaten Medien sind in den Händen weniger grosser Konzerne

R A D I O

Eben! Er würde nicht von Superreichen unterstützt werden, wenn diese nicht nach einem möglichen Wahlsieg viel bessere Möglichkeiten bekämen, die Medien aufzukaufen, alle zu privatisieren und die Meinungen im Land zu kontrollieren und sich ihr Engagement über Werbung, also über die Konsumenten, finanzieren zu lassen.

fathaland slim

Wenn Milei zum Präsidenten gewählt wird, und danach sieht es ja aus, dann wird er ganz rasch entzaubert sein.

Die Frage ist nur:

Was kommt dann?

Bricht sich dann die Vernunft Bahn, oder wird es dafür zu spät sein?

Bauer Tom

"Die Frage ist nur:Was kommt dann?"

Fragen Sie unseren Argentinienexperten gelassen.......

Der hat die gesammten Insider Infos

gelassenbleiben

was soll das?

fathaland slim

Wer soll das sein?

Hanns Guck In Die Luft

Da gibt's einen großen Unterschied zu fr. Diktaturen in Argentinien: Milei hat nicht die Unterstützung von Washington.

R A D I O

Nein, was er will nennt man Neoliberalismus in noch freierer Form als bisher. Von Superreichen hat er deshalb Unterstützung. Keinen Sozialstaat, keine Steuern, keine Sozialversicherungen, keine staatlichen Schulen, die freie Wildbahn hätten sie gerne und die Medien in privaten Händen etc. Kann natürlich kommen, dass sie die Gewaltenteilung dann in Frage stellen, später.

MehrheitsBürger

Keine BRICS Mitgliedschaft Argentiniens unter Milei

Das hat der Kandidat in seinem Wahlkampf deutlich gemacht. 

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MRomTRom

++ Wenn Populismus Lösungen bieten würde ++ 

Dann würde er irgendwo mal funktionieren. So aber warten weitere verlorene Jahre auf Argentinien.

++

Die Einführung des Dollar als Landeswährung oder die Einfühung einer Währung, die 1:1 an den Dollar gebunden ist, ist für viele inflationsgeplagte Argentinier verlockend. Endlich Stabilität bei Gehältern und Erspartem.

++

Ein leeres, nicht durchführbares Versprechen. 

++

Und der Rest des Programmes ist von ähnlicher 'Qualität'.

++

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Sisyphos3

so wie ich das beurteilen kann spart der Durchschnittsargentinier ohnehin in US$ bar in der Matratze

melancholeriker

Man muß schon sehr hoffnungslos sein und vermessen in seinen Ansprüchen auf die Entschädigung von nicht eingelösten Erwartungen, wenn man ohne Ironie auf einen Horror - Clown setzt, der sich nicht mal Mühe geben muß, seine psychischen Defekte als gesellschaftlich bewunderten Durchsetzungsstil oder Erfolgsinstinkt zu verkaufen wie Trump.

Ich hätte nie geglaubt, daß man das noch unterbieten kann. Aber wer braucht denn schon ein Urteilsvermögen auf der Basis von Erfahrungen, Menschenkenntnis und Verstand, wenn es Versprechungen gibt die so bizarr sind wie die von Milei, daß nach dem sicheren Scheitern keine Spur zum Verursacher zurückverfolgt werden kann. 

Bei dessen "Programm" und dem Fehlen einer sichtbaren Gruppe von Begleitern ist ein v. i. S. d. P(ersönlichkeitshaftung) bei versprochener Anarchie schon jetzt ausgeschlossen. 

Immerhin hat der Kapitalismus nun eine authentische Identifikationsfigur, da die "Idee" unter ihm die einer Freiheit ohne Verantwortung ist. 

Questia

Verführt - 

Ich habe Milei gestern im TV in bewegten Bildern erlebt. Wäre es nicht so ernst, hätte ich mich köstlich amüsiert.

Angesichts der Kettensäge und der Tatsache "kein Geheimnis, dass Milei längst Allianzen mit alteingesessenen Politikern schmiedete," sehe ich mich zur Polemik verführt, dass ich den Eindruck habe, dass mit der Kettensäge an dem Ast gesägt werden soll, auf dem nicht nur die alten und neuen Politiker sitzen, sondern auch das Volk.

werner1955

hat beste Chancen, 

also Folge der aktuellen Politik heute zum Präsidenten gewählt zu werden.

watchcat

In einer Welt, in der inkompetente Eliten eine zentral geplante Agenda gegen den Willen der Bevölkerung durchdrücken und über einen vollkommen aufgeblähten und korrupten Machtapparat verfügen, ist jemand, der ein paar Schritte zurück in Richtung Freinheit verspricht, sehr willkommen.

Das jene, die sich davon bedroht fühlen in Politik und Medien, da laut aufheulen, ist nicht verwunderlich.

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NieWiederAfd

Haben Sie den Bericht gelesen und zur Kenntnis genommen, mit wem Milei vernetzt ist und von wem er sich die Unterstützung holt? Offensichtlich nicht...

watchcat

Habe ich gelesen.  Habe auch zur Kenntnis genommen, dass beinahe die gesamte bunte Medienlandschaft ihn als rechtsextrem beschreibt, was der Glaubwürdigkeit der Medien nun wirklich nicht hilft. Langsam müsste man den Begriff einmal klar definieren, aber da käme man dann wohl schwer ins Schlingern.

NieWiederAfd

Der Bericht macht die Verlogenheit des Rechtspopulismus deutlich: 

Gegen "die da oben" wettern, aber selbst dort engagiert sein und sich die "Mannschaft" aus alten demokratiefeindlichen Rechtsaußenpolitikern zusammenstellen.

Das fatale ist: Je schlechter es einem Land geht, desto anfälliger werden viele für die falschen Verlockungen, Angebote von Spndenbockaggressionsabfuhr und leeren Heilsversprechen Braunblauer Coleur - leider länderübergreifend.

Sokrates

Gibt es eigentlich noch einen andere Bewerbung für den Präsidenten Argentiniens als diesen Milei?

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fathaland slim

Ja.

Informieren Sie sich.

Milei scheint den Wahlsieg aber ziemlich sicher in der Tasche zu haben.

Mauersegler

Wieder einer aus prekären, gewaltgeprägten Verhältnissen. Wenn solche Menschen nach Macht streben und sie erlangen, wird es meiner Ansicht nach noch gefährlicher, da zur Ideologie auch noch der Drang kommt, sich für persönliche Verletzungen zu rächen. 

teachers voice

Jenseits dieser Kettensägenboulevardkarikatur ist es für mich nicht begreiflich, dass dieses Land mit seiner entwickelten Mittelschicht seit Jahrzehnten nicht in der Lage ist, eine stringente Politik zu machen. 

Ich war vor fast 8 Jahren in Buenos Aires und erinnere mich an eine großartige Stadt mit großartigen Menschen, die überall verzweifelt versuchten, ihre wertlose Währung gegen USD zu tauschen. 

Und heute herrschen - wie im Bericht erwähnt - immer noch „140 % Inflation“.  Dann darf man sich nicht wundern, dass viele Menschen resignieren und sich dem Glauben hingeben, „schlimmer könne es ja auch nicht mehr werden“.

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Ich habe sofort an Bolsonaro gedacht, als ich die Überschriften zu dem Bericht las.

Wenn solche Typen zum Präsidenten gewählt werden, liegt es an der Masse von wenig gebildeten Bürgern eines Landes, also Menschen, die sich auch von jedem Marktschreier 10 Heizdecken auf einmal verkaufen ließen, obwohl sie nur eine davon benötigen.

Es wäre soo wichtig, dass in die Bildung von Bürgern solcher Länder investiert würde.

Das wäre auch bei uns wichtig. Denn auch bei uns fallen viele auf Politiker herein, die nur populistische Parolen verbreiten, die es mit der Wahrheit oft nicht genau nehmen und die dann umso mehr Ängste schüren und hetzen.

Mit solchen Methoden erreichen die Rechtsextremen bei einer nicht kleinen Masse von Wählern immer erstaunliche Zustimmungen. 

Und es sind immer Politiker aus dem rechten Milieu, wohl weil man Wähler, die links der Mitte stehen, nicht so einfach instrumentalisieren kann.

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Bauer Tom

"Ich habe sofort an Bolsonaro gedacht, als ich die Überschriften zu dem Bericht las."

 

Man sollte schon mehr als Ueberschriften lesen bevor man sich ausgiebig dazu aeussert.

wenigfahrer

Wir werden ja sehen ob die Menschen dumm genug sind ihn zu wählen, ich vermute wohl eher nicht.

Denn alles was er machen will geht nicht oder eher in die Hose, und den Dollar zu nehmen wird so auch nicht gehen oder funktionieren, außer natürlich bei den Reichen die schon reichlich davon haben.

Mal sehen was die Wahl ergibt. 

Bernd Kevesligeti

Der Herr nennt sich Anarchokapitalist. Er fuchtelt auf Demonstrationen gern mit der Kettensäge herum, um zu zeigen wie er gegen die Elite vorgehen will. Aber gleichzeitig nennt jede Form von sozialem einen Diebstahl. Kernpunkt seiner Politik soll die Abschaffung der argentinischen Währung, des Peso sein, den er durch den US-Dollar ersetzen will. So wie in El Salvador oder Ecuador bereits geschehen. Da würde eine größere Abhängigkeit von den USA bedeuten. Die Probleme Argentiniens wären damit auch nicht gelöst, denn sie sind nur zum Teil monetärer Natur. Die Inflation ist Symptomeines gescheiterten Wirtschaftsmodell, dass vor allem auf dem Export von Rohstoffen beruht. Auf dem Weltmarkt spielt man damit nur die Rolle eines Zulieferers, nicht die eines Produzenten-kapitalistischer Reichtum besteht aber in konkurrenzfähigen Waren. nicht in Vorprodukten. Mileis libertäres Programm würde also die Lage der Argentinier nicht verbessern.

Wohlstandsbäuchlein

Es gibt leider viele Trumps auf dieser Welt. Geben wir Ihnen einfach den Laufpass.

Feo

Da kann man nur hoffen, dass die Wähler in Argentinien den Kanditaten Milei durchschauen. Ich sehe zwar viel Pöbelei bei ihm, aber kein brauchbares nachhaltiges Konzept zur Bewältigung der Krise in Argentinien. Die Zustände in dem Land müssen besser und nicht schlechter durch die Wahl eines ungeeigneten Kandidaten werden.

zöpfchen

Jedes Land taugt etwas, und sei es als abschreckendes Beispiel. 

Argentinien sollte als Lehrbuch-Beispiel in volkswirtschaftlichen Vorlesungen diskutiert werden, wie der Peronismus als linkssozialistische Staatsideologie in Verbindung mit landesüblicher Korruption es geschafft hat, aus dem ehemals reichsten Land Südamerikas ein Armenhaus zu zaubern. 

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Hanns Guck In Die Luft

So linkssozialistisch war der Peronismus dabei garnicht: Denken Sie u.a. an vielen Bohrmanns, die mit päpstlicher Unterstützung (auch der Tolerierung seitens Washington) dort neue Tätigkeitsfelder gefunden haben..

Eistüte

Und wer bemächtigt sich der Desillusionierten in Deutschland? 

Die AFD und das "Bündnis Sarah Wagenknecht" die zum Kampf gegen "die da oben"  aufrufen? Oder die Ampel, indem sie viel mehr Sozialwohnungen baut und die auskömmliche Altersgrundrente einführt?

Ich denke die Antwort ist klar.

Argentinien zeigt: wer die politische Macht hat, aber das Soziale und die öffentliche Daseinsvorsorge vernachlässigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Populisten erstarken. 

Ein simpler Mechanismus, den Deutschland im Kaiserreich und in der Weimarer Republik schon einmal durchlitten hat. 

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zöpfchen

Leider falsch. Die peronistischen / linken Vorgängerregierung(en) haben den Wohlstand des Landes in überzogenen Sozialleistungen und Subventionen (und damit Wählerstimmen) „angelegt“. 

Jetzt ist Argentinien pleitissimo und versucht seine Sozialleistungen/Staatsausgaben zu monetisieren, vulgo Geld zu drucken. 

Schuld sind die Argentinier selbst. Sie haben sich bei vorangegangenen Wahlen durch Sozialleistungsversprechen „kaufen“ lassen. 

Der neue Goldstandard

Zitat: "Argentinien zeigt: wer die politische Macht hat, aber das Soziale und die öffentliche Daseinsvorsorge vernachlässigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Populisten erstarken. "

.

Was sozialistische Schwurbel nie verstanden haben und nie verstehen werden: dadurch dass sie die "öffentliche Daseinsvorsorge" meinten eben NICHT vernachlässigen zu können bzw. der Meinung waren ohne ihre "generöses" Verteilen von Geldern, die sie nie selbst erwirtschaften. haben sie überhaupt erst das Fundament für Armut und wirtschaftlichen Niedergang gelegt.

Das Gegenteil ist richtig: je weniger "gut meinende" Sozialisten die Menschen nicht belästigen desto wohlhabender ist ein Land, sowohl im Durchschnitt als auch für den Einzelnen!

Forfuture

Ich frage mich, ob die ganze Welt verrückt geworden ist. 

Ob Trumpisten in den USA, AfD in DE, Meloni in Italien, oder hier ein völlig durchgeknallter in Argentinien. Ich verstehe ja durch aus, dass man mit der kapitalverliebten  Politikelite der etablierten Parteien zu Recht höchst unzufrieden ist, aber Milei, Trump, Meloni oder AfD sind doch keine Alternativen, die auch nur annähernd Lösungsansätze bieten und schon gar nicht gegen soziale Ungerechtigkeiten ins Feld ziehen.

Bei all denen ist es doch, als würde ein Bauer, dessen Scheune brennt die Feuerwehr rufen und damit die den Brand besser sieht auch noch sein Wohnhaus anzünden!

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Der neue Goldstandard

Zitat: "Ich frage mich, ob die ganze Welt verrückt geworden ist. "

 

Das frage ich mich seit Jahren!

 

Aber keine Bange: Der großartige Javier Milei wird die Dinge schon wieder vom Kopf auf die Füße stellen, genauso wie der gute Donald in den USA oder die AfD in D.

Haben Sie noch ein wenig Geudl!

fathaland slim

Aber keine Bange: Der großartige Javier Milei wird die Dinge schon wieder vom Kopf auf die Füße stellen, genauso wie der gute Donald in den USA oder die AfD in D.

In dieser Aufzählung fehlt eigentlich nur noch ein Name. Der eines Toten. Wenn ich den schreibe, werde ich aber gerötet.

 

melancholeriker

Durchdrehen ohne Krankenschein ist für Sie also immer die Schuld der Regierung, egal ob in Argentinien oder Deutschland. 

Daß die schlechte Situation eines großen Teils der Bevölkerung so ist gerade weil in der Breite solche infantilen Erwartungen wie die der Wähler dieses John Belushi - Parodisten die gesellschaftliche Implosion mutwillig yyyyvs gcs

Hanns Guck In Die Luft

Hilfe hätte über das letzte Jahrzehnt durchaus auch von der EU und Deutschland kommen können. Diese war aber politisch nicht opportun: Durch Öffnung des Fleischmarktes beispielsweise. Dann hätte Argentinien z.B. nicht seine Weideflächen in ökologisch und ökonomisch negativ-belastete Soja-Anbauflächen verwandelt, und Deutsche und EU-Bürger hätten zwar preiswertes gesundes Fleisch. Aber das Fleisch wäre billiger geworden: Daran waren und sind EU- und deutsche Politik aber nicht interessiert, weder zum Schutz der eigenen Fleisch-Erzeugung, noch aus anderweitiger Interessen. 

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gelassenbleiben

man hätte auch den Soja-import verbieten sollen 

Zufriedener Optimist

Genau! Fleisch wäre nur die klimafeindliche Alternative….

Der neue Goldstandard

Zitat: "Doch es ist etwas anderes, was Politikwissenschaftler Juan Negri - im Falle eines Wahlsieges Mileis - Sorgen um Argentiniens gerade 40 Jahre alt gewordene Demokratie bereitet"

 

Klar.

Jemand wie Milei, der die Macht des Staates begrenzen / reduzieren möchte und der den Staat aus seine Kernaufgabe - Verteidigung nach innen und außen - zurückführen möchte, ist mal wieder eine "Gefahr für die Demokratie"!.

 

Nein, Senior Negri: Milei ist nur eine Gefahr für all diejenigen, die sich an der arbeitenden Bevölkerung seit bereichert haben.

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Eistüte

Milei ist  ein Politclown. Aber machthungrig. Eine äußerst destruktive Mischung. 

Zufriedener Optimist

Sie wissen schon, das er die Militärdiktatur gut fand? Sie auch?

watchcat

Wo haben Sie das denn her? Er weigert sich nur die vollkommen übertriebene Zahl der Verschwundenen anzuerkennen, die zugegebenermaßen aus propagandistischen Gründen erfunden wurde. Der ex montenero Luis Labraña hat schließlich zugegeben die Nummer selbst erfunden zu haben.

fathaland slim

Ach, die Militädiktatur war gar nicht so schlimm?

Wer zum Teufel ist Luis Labraña?

Der Name taucht nur auf rechtsgerichteten spanischsprachigen Propagandaseiten auf, wenn man ihn in eine Suchmaschine eingibt.

Wer wirklich wissen will, der sollte den Namen Jorge Rafael Videla in eine Suchmaschine eingeben.