Promenade der Stadt Heihe in China

Ihre Meinung zu China und Russland: "Nackter Pragmatismus" im Fernen Osten

Im Fernen Osten wird besonders deutlich, wie sich die Beziehungen der Nachbarn China und Russland über die Jahrzehnte gewandelt haben. Der Handel floriert - doch China dominiert. Von Christina Nagel.

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133 Kommentare

Kommentare

Russland Deutscher

China und Russland. Diktatoren unter sich. Korruption, Gewalt und Misswirtschaft, aber das Volk wird nicht gefragt. 

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Olivia59

Was verlangt denn das "Volk" in dieser Beziehung und soll man wirklich darauf eingehen? Ob die Leute miteinander auskommen oder nicht hängt von Ihnen ab. Das gibt selbst in Russland nicht die Diktatur vor wie ja an der Äusserung des China Experten zu erkennen, dessen Betonung vermutlich auf "günstig" lag...

 

Der "China-Experte": "Vorbei die Zeiten, als man über den Fluss schipperte, um günstig Geburtstage zu feiern oder bowlen zu gehen. Oder um billig einzukaufen..."

Russland Deutscher

Was verlangt denn das "Volk" in dieser Beziehung und soll man wirklich darauf eingehen?

Ähhh  -  Kennen Sie den Begriff Demokratie?

Sisyphos3

hierzulande wird das Volk doch eigentlich auch erst sein einer vergleichsweise kurzen Zeit gefragt

aber immerhin aktuell wird es gefragt

Russland Deutscher

hierzulande wird das Volk doch eigentlich auch erst sein einer vergleichsweise kurzen Zeit gefragt

Die deutsche Demokratie ist immerhin älter als die VR China.

nie wieder spd

Abgesehen von der letzten Wahl: Wann sind Sie das letzte Mal zu politischen Entscheidungen gefragt worden? Und wie oft in ihrem Leben?

fathaland slim

Wer darauf wartet, gefragt zu werden, hat schon verloren. Demokratie funktioniert nur, wenn man sich aktiv einmischt. 

Unterschied zwischen Russland und China und der Bundesrepublik Deutschland:

In letzterer wird man für aktive Einmischung zumindest nicht bestraft. Man kann sogar etwas bewegen. Auch wenn es mühsam ist. Aber niemand hat behauptet, Demokratie wäre einfach und eitel Freud und Sonnenschein.

gelassenbleiben

vollste Zustimmung, in Russland reicht es inzwischen ja schon weisse Blätter bei sich zu tragen oder wenn die Kinder falsche Bilder malen, um eingesperrt zu werden

Parsec

"Wann sind Sie das letzte Mal zu politischen Entscheidungen gefragt worden? Und wie oft in ihrem Leben?"

Ich gehe regelmäßig zur Wahl. Das genügt. Und mit ein wenig Verstand kann man auch die Streuung vorhersehbarer Entscheidungen in die Wahl einbeziehen.

teachers voice

Sie bestätigen zu jeder passenden und - wie hier unpassenden - Gelegenheiten, dass Sie es einfach nicht verknusen können, irgendetwas auch nur ganz klitzekleines an einer parlamentarischen Demokratie gut zu finden. 

Das steht Ihnen ja selbstverständlich zu - zeugt aber auch von einem sehr „jungen“ Einblick in diese Gesellschaftsform.  

Nur so viel: „Parlamentarische Demokratie“ ist aus der Einsicht geboren, dass es eben kein Land der Glückseligkeit gibt. Autokratien (um nicht zu sagen „Diktaturen“) wie Russland und China müssen dagegen permanent behaupten, sie wären eine solche „Insel“.  Natürlich inmitten von „Feinden“, denn sonst würde ihre Diktatur ja keinen Sinn ergeben.

Ihr ständiger Verweis auf alle möglichen Schwächen und Probleme in „unseren“ Demokratien geht also tatsächlich komplett daneben. 

Demokratien suchen gute Nachbarschaft - Diktaturen schotten sich ab.  Bis auf den „Nackten Pragmatismus“.  

Tolle Formulierung!

Adeo60

Ich werde regelmäßig über die Medien über politische Entscheidubgen informiert, zudem kann man sich bei Umfragen beteiligen.

Ich bin froh, dass wir in D die repräsentative Demokratie haben. Die meisten  Bürger sind mit komplexen Sachverhalten überfordert, dafür haben wir unsere gewählten Volksvertreter - und das ist gut so.

fathaland slim

Allein zur Wahl gehen reicht eigentlich nicht. Es gibt Bürgerinitiativen, Petitionen, Demonstrationen, all so was. Demokratie lebt von der aktiven Beteiligung eines und einer jeden Einzelnen.

falsa demonstratio

"Abgesehen von der letzten Wahl: Wann sind Sie das letzte Mal zu politischen Entscheidungen gefragt worden? Und wie oft in ihrem Leben?"

Ich war einge Jahre in der Kommunalpolitik tätig. Ein hartes Brot, das viel Freizeit gekostet hat.

Und Sie?

Russland Deutscher

Abgesehen von der letzten Wahl: Wann sind Sie das letzte Mal zu politischen Entscheidungen gefragt worden? Und wie oft in ihrem Leben?

In Russland nie, in Deutschland öfter als ich zählen kann.

gelassenbleiben

erst kürzlich bin ich gefragt worden eine Petition zu unterschreiben, das geprüft werden sollte, ob die AFD noch auf dem Boden des Grundgesetzes steht oder verboten werden muß. 

Aktiv kann man sich auch einbringen zB bei friedlichen Protesten für Umwelt und Klima oder gegen Nazis und deren Aufmärsche bei sog. besorgten Bürgern. Gerne auch die Kommune löchern zu Wärmeplanung, kommunale Klimaneutralität, Verbesserung des ÖPNVs etc. Wenn Sie sehr aktivistisch sind können Sie sich auch bei (Kommunal-)Wahlen aufstellen lassen oder aktiv werden in sozial oder Umweltverbänden. Suchen Sie sich etwas aus!

Wupeifu

.....vermisst man echte Tiefe in den Beziehungen.

Hm, bei welchen verbündeten Ländern ist das anders, und wer ist "man"?

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Account gelöscht

Echte Tiefe: Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Österreich, Dänemark....

Länderübergreifende Regionalpartnerschaften wie SaarLorLux bringen den Bürgern richtig was im Alltag.

Könnten die Nachbarn links und rechts des Amur auch anfangen  sowas. Wenn sie denn wollen. Und dürfen.

nie wieder spd

Dass in diesem sowieso relativ oberflächlichen Artikel von solchen Dingen nichts berichtet wird, heißt nicht, dass sie nicht existieren. Auch zu vielen anderen Ländern ist die Berichterstattung ja eher dürftig, was die Hintergrundinformationen anbelangt. Sogar zu allen europäischen und EU - Ländern.

Parsec

"... von solchen Dingen nichts berichtet wird, heißt nicht, dass sie nicht existieren..."

Och doch, da wird nicht viel sein. Argwohn und Misstrauen dürfte die Beziehungen beider Länder prägen. 

"... Berichterstattung ... dürftig, was die Hintergrundinformationen anbelangt. Sogar zu allen europäischen und EU - Ländern."

Bringen Sie doch bitte mal ein paar Quellen. Mich würde schon interessieren, welche Berichte hinsichtlich Hintergrundinformationen, so sie denn auch recherchierbar sind, dürftig sind.

haneu

Bezüglich Ihrer Kritik zur Berichterstattung haben Sie meine volle Zustimmung. Und interessantist für mich ist immer wieder mit welcher  Selbstsicherheit einige Foristen glauben eine fundierte Meining  haben zu können selbst bei dürftigen und oberflächlichen Informatinsinhalten.

fathaland slim

Es gibt Foristen, die sich aus unterschiedlichen Quellen aktiv informieren.

weltoffen

Sier waren noch nie in China oder Russland !

teachers voice

Danke - diese Antwort hatte sich mir auch direkt aufgedrängt!

Und ich frage mich, warum so viele Leute dies einfach nicht mehr sehen wollen. Haben diese sich so daran gewöhnt? Erinnern die sich nicht, in welchen Todfeindschaften  wir selbst oder unsere Eltern und Großeltern noch gelebt haben? Und aus welchen „feindlichen“ Verhältnissen heute Millionen Menschen hierher flüchten?

Tino Winkler

Von Geschäften unter gleichberechtigten Partnern können Sie sich nichts vorstellen?

Bei allen demokratischen Ländern laufen alle Geschäfte partnerschaftlich und fair, Ausnahmen sind leider nie ganz ausgeschlossen.

Olivia59

Eine Grenzregion zwischen zwei flächenmässig so riesigen Ländern ist auch etwas völlig anderes als unser zuvor kleinteilig zerstückeltes Europa. Für die Politik, anders als für die Wenigen vor Ort, eher uninteressant und keine Baustelle was Partnerschaft angeht, solange es nicht zu Konflikten kommt. 

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schabernack

➢ Eine Grenzregion zwischen zwei flächenmässig so riesigen Ländern ist auch etwas völlig anderes als unser zuvor kleinteilig zerstückeltes Europa.

Europa hat sich nicht kleinteilig zerstückelt. Schon zu Zeiten der Römer war Europa der Kontinent der Stämme oder Volksgruppen. Im Mittelalter der Kontinent der Burgen, Ritter und Kleinkönige. Heute sind die politischen Einheiten als Staaten in Europa viel größer.

Am Amur weit im Osten ist das Nirvana. Eine Russische Stadt, eine Chinesische Stadt. Die Stadt in China leuchtet in der Nacht. Man hat aus Russland heraus immer schön was zu gucken.

Guckt man aus beiden Städten nicht über den Amur, sondern ins jeweilige Inland. Dann ist da auf beiden Seiten das Nirvana.

Sisyphos3

ich weiß nicht

denke ein Durchschnittsbürger in China wird so unzufrieden mit seinem System nicht sein

Urlaubsreisen sind möglich, für viele ein Auto und die Sky Line eine chinesischen Großstadt gibt schon was her

Olivia59

Das wird doch im Artikel sehr deutlich. In China freut man sich und ist stolz über den Aufstieg und in Russland anders herum. "It‘s the economy, stupid." gilt immer und überall, was man ja bedauern kann, aus einer Position heraus in der es einem (zu) gut geht.

schabernack

➢ denke ein Durchschnittsbürger in China wird so unzufrieden mit seinem System nicht sein.

Ich sprach nicht ein einziges Wort dazu, ob oder wie zufrieden, gleichgültig, oder unzufrieden irgendein Chinese möglicherweise mit dem Leben in China oder am Amur ist.

Alles andere ist Interpretationskrampf.

wie-

>> denke ein Durchschnittsbürger in China wird so unzufrieden mit seinem System nicht sein

Offensichtlich gefühlte Wahrheiten. Mit wie vielen chinesischen Durchschnittsbürgern haben Sie zu diesem Thema bereits ein von der staatlichen Überwachung unbeeinflusstes Gespräch geführt?

Olivia59

Das war auch nicht meine Aussage sondern eine Beschreibung der Gegebenheiten. Wenn Sie das schon so ausweiten muss man eben konstatieren, das Rom es im vergleich zu China nicht geschafft hat eine stabile halbwegs homogene Entität zu schaffen, die wir nun friedlich mit der EU nacholen mussten.

schabernack

➢ Wenn Sie das schon so ausweiten muss man eben konstatieren, das Rom es im vergleich zu China nicht geschafft hat eine stabile halbwegs homogene Entität zu schaffen, die wir nun friedlich mit der EU nacholen mussten.

Rom konnte das nicht, weil es im Vergleich zum Rest von Europa nur 3 Römer waren, und nicht 300 Mio. Chinesen. Das Kleine Einmaleins der Weltgeschichte.

Olivia59

Der Plan war ja auch nicht militärisch zu dominieren sonder letztlich alle zu Bürgern Roms zu machen genauso wie sich Napoleon als ideologischer Befreier mit seinem Code Napoleon verstand, obwohl sie letztlich beide nur durch Gewalt glänzten um ihre Gebilde aufrecht zu erhalten. Die Briten haben es aufgrund ihrer Unterzahl wenigstens klug angestellt und protegierte Minderheiten in eroberten Gebieten zu Erfüllungsgehilfen gemacht.

Parsec

"Für die Politik, anders als für die Wenigen vor Ort, eher uninteressant"

Na, dann warten Sie mal ab, bis ein hochrangiger russischer Politiker den Ausbau der städtischen Grenzregion besonders hervorhebt. Sozusagen als Beweis dafür, wie toll man sich angenähert hat durch die von Xi ausgerufene grenzenlose Freundschaft.

"... ist auch etwas völlig anderes als unser zuvor kleinteilig zerstückeltes Europa..."

Wenn ich lese dass es in dieser Grenzregion wesentlich reger zugegangen ist als heute, dann hat das nichts mit der Größe beider Länder zu tun und kann auch nocht mit einem angeblich zerstückelten Europa in Vergleich gebracht werden.

Beidseitiges Mißtrauen und argwöhnisch Beäugen entspricht wohl eher dem Naturell beider Länder, als vertrauensvolle Zusammenarbeit. Da hat das "zerstückelte Europa" den beiden Autokratien doch einiges voraus.  

teachers voice

Beidseitiges Mißtrauen und argwöhnisch Beäugen entspricht wohl eher dem Naturell beider Länder, als vertrauensvolle Zusammenarbeit

“Naturell der Länder“ ? Ihr Ernst? 

An sowas hatte mein Vater noch geglaubt und konnte sich eine Freundschaft mit -z.B- Frankreich absolut nicht vorstellen.

Und ich konnte und kann mir ein „Naturell“ von Ländern absolut nicht vorstellen. 

 

Parsec

"Und ich konnte und kann mir ein „Naturell“ von Ländern absolut nicht vorstellen. "

Nennen Sie es,  wie Sie wollen. Aber selbst wenn Putin nicht mehr sein sollte, so kommt der nächste Größenwahnsinnige und erhält Zustimmung von der russischen Bevölkerung, weil die es größtenteils für bare Münze nimmt, Russland ist un Gefahr, ist "eingekreist", was weiß ich. Und in China ist die Bevölkerung so tiefer in den Sog der Totalüberwachung getrieben worden, dass sie sich kaum noch etwas traut und es fast schon für gottgegeben und natürlich hält, dass es nur einen Anführer gibt, dem bedingungslos Folge zu leisten ist. 

Olivia59

"Beidseitiges Mißtrauen und argwöhnisch Beäugen entspricht wohl eher dem Naturell beider Länder, als vertrauensvolle Zusammenarbeit. Da hat das "zerstückelte Europa" den beiden Autokratien doch einiges voraus."

 

Sie meinen dem Naturell der Bevölkerungen, sonst ergibt es keinen Sinn. Dieses Misstrauen, das es unter den wie schon von schabernack erwähnten "Stämmen" gab und zu unzähligen Kriegen führte, das hat China vor 2000 Jahren überwunden. Sie reden hier über die Verständigung zweier Weltregionen, wobei Russland überwiegend europäisch geprägt ist, also wie sieht es mit unserem Vertrauen gegenüber China bzw. Chiensen aus? Ich empfinde diese Kritik als völlig überheblich und geschichtsblind.

Parsec

"Dieses Misstrauen ... hat China vor 2000 Jahren überwunden"

Das halte ich für wenig wahrscheinlich

Zwischen China und Russland herrscht beidseitiges Misstrauen und Argwohn. Unterschiedliche politische u. wirtschaftliche Systeme halte ich für eher kontraproduktiv. China ist ein kommunistisches Land, das von einer Einparteiherrschaft regiert wird. Russland ist ein autokratisches Land, das von Wladimir Putin regiert wird. Beide Länder haben eine lange Geschichte der Expansion und der Unterdrückung ihrer Minderheiten.

Was also hat China überwunden?

China ist bestrebt, seine wirtschaftliche und politische Macht zu stärken. Russland ist bestrebt, seinen Einfluss in der ehemaligen Sowjetunion und in Europa zu erhalten. Ich sehe da eher Konfliktpotential.

Ich sehe das eher so, dass diese Faktoren durch die jeweilige Kultur und Geschichte der beiden Länder zu verstärktem Mißtrauen führen werden. Die "grenzenlose Freundschaft" ist in meinen Augen nur vorgegaukelt.

Parsec

"Ich empfinde diese Kritik als völlig überheblich und geschichtsblind."

Europa ist eine Demokratie mit einer langen Geschichte der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ländern. Die europäischen Länder teilen gemeinsame Werte und Interessen, die die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit bilden.

Nichts davon trifft auf Russland oder China überzeugend zu.

Für China und Russland dürfte es schwierig sein, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Ländern aufzubauen.

"...wie sieht es mit unserem Vertrauen gegenüber China bzw. Chiensen aus?"

Tja, ich würde ja sagen, aufgrund bereits genannter Faktoren, nicht wirklich gut.  

 

püppie

China will nicht auf Augenhöhe kommen, es will über allen stehen. Ganz einfach. Wenn die Zeit dann kommt, sind solche enge Freundschaften nur hinderlich weil man die dann vor den Kopf stossen müsste um sie zu überflügeln.

China braucht auch nur Russlands Ressourcen.

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land_der_lemminge

Staaten haben keine Freundschaften.... sie haben Interessen.

 

TapferSchneiderlein

volle Zustimmung.

Russland könnte eine chinesische Provinz sein

Russlands Bedeutung in unserer Weltordnung zehrt nur noch von der Vergangenheit. Bis auf ein paar neue Superreiche kommt da nichts mehr an Fortschritt und Neuerungen. Von Alternative keine Spur, nicht mal eine Idee oder ein Anspruch.

Nehmt Putin den verrosteten Hammer - was bleibt dann?

harry_up

"Nehmt Putin den verrosteten Hammer - was bleibt dann?"

Ein irrsinnig riesiges Land.

Olivia59

China ist vor allem nicht daran interessiert seinen, wie Wissenschaftler sagen,  "Kulturkreis" zu erweitern und dementsprechend verbindende Politik zu gestalten, was uns hier doch sehr gefallen dürfte.

Parsec

"China ist vor allem nicht daran interessiert, ... verbindende Politik zu gestalten, was uns hier doch sehr gefallen dürfte."

Warum sollte das uns gefallen? Eher Russland dürfte sich Gedanken machen, ob diese pseudo-partnerschaft mit China am Ende von beiderseitigem Vorteil sein wird.

Olivia59

Sie finden doch sicher keinen Gefallen daran, wenn China anfängt seine Wertevorstellungen und die Regierungsform auf der Ebene von Vökerverständigung in Russland oder sonstwo einzuschmuggeln um an einem unverrückbar ideologischen Block zu basteln. Demokratie gegen Autokratie ist unser Ding.

ein Lebowski

Naja, auch wenn wir Russland im Osten verorten, sieht Peking Russland immer noch als europäisches, dem Westen zugehöriges Land an, was mal kurz ausschert. Die haben Zeit und Geduld, sehen sich das erstmal an, wirkliches Vertrauen besteht noch nicht zwischen beiden.

nie wieder spd

„China will nicht auf Augenhöhe kommen, es will über allen stehen.“

Behauptet wer?

„China braucht auch nur Russlands Ressourcen.“

So, wie wir auch nur Chinas, Russlands, US - und viele arabische und ehemals russische Ressourcen benötigen? Und mit den einen ständig Krach anfangen und den anderen Honig um den Bart schmieren. Trotz ähnlicher Ausgangslagen. 

Möbius

Offenbar sind die Chinesen auch ganz scharf auf Russlands militärische Geheimnisse. Im letzten Jahr sind mehrere Wissenschaftler verhaftet worden die nach Ansicht des FSB etwas zu freigiebig waren mit Informationen die auf Kongressen in China vorgetragen wurden … 

Tada

China hat jetzt selbst Probleme mit der internen Machtverteilung innerhalb der Partei.

Nettie

"Nackter Pragmatismus" im Fernen Osten"

Der einzig der Aufrechterhaltung der 'Fassade' beim 'Buhlen um Aufmerksamkeit' (NB: wessen, und: wozu eigentlich?) dient.

rolato

Letztendlich zählen dann sowieso nationale Interessen. Die Bewohner der Grenzstadt weit im Osten Russlands und Chinas werden sich wohl kaum für geopolitische Themen interessieren. 

werner1955

"Nackter Pragmatismus"

Nach 70 jahren Fehlern und Mrd, an Entwicklungshilfen sollte wie jetzt in Ruhe ohen Einmichung zusehen wie diese neuen es besser machen. China noch in Russland führen Ihr Volk aktuell nicht so wie wir das machen dürfen. 

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harry_up

WIR sind hier weniger gefragt.

Auch wenn das künftige Verhältnis zwischen Russland und China durchaus auch unsere Interessen berühren wird.

Im letzten, etwas kryptischen Satz Ihres Kommentars scheinen Sie einen Hoffnungsschimmer zu haben, dass irgendwann in den beiden Ländern so etwas wie demokratische Verhältnisse einkehren werden. Kann aber sein, dass ich Sie da verkehrt interpretiere. 

werner1955

Kann aber sein, dass ich Sie da verkehrt interpretiere. ?

Nein volkommen richtig. In der DDR hat es vierzig Jahre gedauert sich vom SED Staat zu bereifen. Hoffen wir mal,

teachers voice

Keine Einmischung ist eben auch eine Einmischung!  Da mach ich mir doch lieber Gedanken darüber, WIE ich mich einmische. Statt so zu tun, als beträfe mich die Welt um mich herum überhaupt nicht. 

Vor allem aber: Waren Russland und China nicht verantwortlich für ihre eigene Entwicklung? 

SirTaki

China und Russland haben manche gemeinsame Feinde und Interessen. Aber letztlich spielen die Interessen eine Rolle, die jedes Land, besonders die Führung, für sich persönlich als Ziel verfolgt- und dabei werden auch rein persönliche Interessen der Führung als Allgemeininteresse für und im Land verkauft.

Das große Spiel der internationalen Teilnehmer an dem Gerangel um Ressourcen, Einfluss, gutes Leben und Ruhe im eigenen Laden wird gerade von den relativ friedlichen Abläufen mit Waffengewalt, Drohgebärden und Angriffskrieg torpediert. 

China laviert sich durch seine Handelswelt und Geschäftspartner, Russland dümpelt zwischen absackender Wirtschaftskraft und dümpelt zwischen innerer Revolution und Explosion seiner außenpolitischen Führung. 

Niemand sollte so blauäugig sein, dass China und Russland die Connection schnell aufgeben. Das ganze Gefüge alter Handelsbeziehungen und "Partnerschaften" explodiert gerade weltweit. Und Atomwaffen sind vielen zugänglich. Das ist die Gefahr.

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Olivia59

Die Ruhe im Laden gab es doch nach dem Kalten Krieg nur so lange, wie kein anderer dem Westen seinen Einfluss auf die Weltordnung und den exklusiven Zugriff auf benötigte Ressourcen anderer Länder streitig machte. Und selbst der Epoche "Ende der Geschichte" wusste man das Militär im nahen Osten mit "Terroristenbekämpfung" zu beschäftigen bis es dann 2008 unter Obama angekündigt in Westpoint "pivot to Asia" hiess.

Das was sich nun ergibt ist leider der Normalzustand.

Anna-Elisabeth

"Niemand sollte so blauäugig sein, dass China und Russland die Connection schnell aufgeben."

Beide haben einen gemeinsamen Gegner/Konkurrenten: den überheblichen Westen. 

Hanns Guck In Die Luft

Interessant ist dabei doch, daß beide Länder trotz divergierender außenpolitischer Interessen miteinander auskommen, weil pragmatisch zu Werke gegangen wird, und dabei Rußland die untergeordnete Rolle akzeptiert. Man würde meinen, dann sollten auch EU und Rußland ein ähnliches Verhaältnis pflegen können. Hmm: geht nicht, weil im Krieg Pragmatismus inopportun ist, und die Moral des Kriegsopfers das einzig richtige ist..  

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Gassi

Es geht nicht um Moral, sondern um einen rassenreinen Angriffskrieg, eine klassische Landnahme, ein feiger, blutiger Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Mit so etwas WILL ich keinen Handel treiben. Dankbar bin ich dem Putin trotzdem, denn endlich wird Energie wieder was wert und die Suche nach neuen Methoden führt wieder zu Innovation. Deutschland kann das, Russland und China auch? 

Parsec

"... beide Länder trotz divergierender außenpolitischer Interessen miteinander auskommen, weil pragmatisch zu Werke gegangen wird..."

Miteinander auskommen, solange es beiden nutzt. Eine wenig viel versprechende Aussicht mit offenem Ende.

Und pragmatisch sehe ich hier gar nichts. Eher gezwungenermaßes Auskommen trifft es. 

fathaland slim

Sie erwarten, daß Russland gegenüber der EU die untergeordnete Rolle akzeptiert? Oder meinen Sie, es sollte umgekehrt sein? Die EU sollte sich Russland unterordnen, einem Land mit 140 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt, das in etwa dem  Italiens entspricht?

Tino Winkler

Warum sollte ein demokratischer Staat gesunde Beziehung zu einem Staat der ein anderes Land zerstört und mordet pflegen?

Adeo60

China ist in Sachen Wissenschaft und Technik, Bildung und Infrastruktur eine ganz andere Hausnummer als Russland. 

Zudem hat China sehr aufmerksam die Entwicklung des russischen Krieges gegen die UKR verfolgt und Lehren daraus gezogen. Eine militärische Aktion gegen Taiwan steht aktuell nicht auf der Agenda. 

 Man geht zwischenzeitlich auf eine gewisse Distanz zum Kreml, insbesondere zu Putin. China sind die globalen Wirtschaftsbeziehungen offenkundig wichtiger als eine  unverbrüchliche Allianz zu einem Land, das international weitgehend isoliert und geächtet ist.

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harry_up

Ich stimme mit Ihrem Kommentar vollkommen überein; trotzdem werden die bekannten Russlandverfechter bereits den Bleistift spitzen...

sosprach

Sie wollen eine Antwort? 

Schön das Sie wissen wo Freund sitzen. Einfache Farbenlehre Scharz/Weiß macht es einfach mit dem zuhören und reflektieren. Wahrscheinlich eine Alterserscheinung. 

Es macht sicher nichts weder Fan von Putin noch Biden zu sein, passt nicht ins Schema?

schabernack

➢ Es macht sicher nichts weder Fan von Putin noch Biden zu sein, passt nicht ins Schema?

Die USA haben gar keine Grenze am Amur. Weder mit Russland, noch mit China.

Adeo60

Wir sollten unserer Überzeugung folgen und diese deutlich formulieren. Auch mir ist klar, dass bestimmte Gruppen von einer Ideologie ergriffen und Sachargumenten nicht zugänglich sind.

Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben.

haneu

Achso, sie haben eine Überzeugung, andere eine Idologie. 

Adeo60

Ich bin auch für andere Meinungen offen. Ich versuche zu argumentieren, nicht zu agitieren. 

Ich hoffe, dies gelingt mir. Zumindest ist dies mein Anspruch.

Anna-Elisabeth

"Ich bin auch für andere Meinungen offen." 

Dann lege ich Ihnen das Taschenbuch von Benjamin Abelow "Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte" (70 Seiten, schnell gelesen) ans Herz. Auch der Autor dieses Buchs bestreite nicht, dass ausschließlich Putin und seine Bagage diesen Krieg zu verantworten haben, aber wenn man - wie in diesem Buch - die geamte Entwicklung vor Augen geführt bekommt nebst den diversen Warnungen selbst Us-amerikanischer Hardleiner, muss einsehen, dass dieser Krieg vermeidbar gewesen wäre. Nur nebenbei: selbst Helmut Schmidt hat die NATO-Osterweiterung mit Sorge betrachtet. Ich werde künftig jedenfalls nicht mehr so schnell "Stellung beziehen" wie ich es in diesem Fall getan hatte.

Parsec

"Eine militärische Aktion gegen Taiwan steht aktuell nicht auf der Agenda. "

Nicht auf der Agenda? Das sehe schon etwas anders. ',Nicht auf der Agenda', das gab Putin sinngemäß bis zum 24. Februar 2022 auch vor, militärische Aktionen gegen die Ukraine durchführen zu wollen. Der kleine Unterschied: Xi droht offen damit. Wie "aktuell" das ist, könnten wir noch erfahren.  

Adeo60

Putin hatte noch kurz von Kriegsbeginn die USA und die NATO als Kriegshetzer diffamiert, als diese auf den bevorstehenden Einmarsch der russischen Armee in der UKR hinwiesen. 

Xi ist klug genug, die Chancen und Rusiken in Sachen Taiwan abzuwägen. Putin gleicht einem Kirmesboxer, Xi einem Schachspieler.

Möbius

Ihr Vergleich hinkt. Russland ist in vielerlei Hinsicht technologisch weiter entwickelt, zB in der Luftfahrt. Die Chinesen haben die Nase vorn in der Konsumgüterindustrie.