Janet Yellen

Ihre Meinung zu Spannungen abbauen: Besuch der US-Finanzministerin Yellen in China

Von Exportbeschränkungen bis hin zu US-Präsident Bidens Vergleich von Chinas Staatschef Xi mit einem Diktator - das Verhältnis zwischen China und den USA ist derzeit extrem angespannt. In dieser Situation reist US-Finanzministerin Yellen nach Peking. Von Benjamin Eyssel.

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104 Kommentare

Kommentare

mic

Leider ist es oft so im s. g. demokratischen System. Die "Gewählten" können mit dem Porzellan (nicht unbedingt  nur mit dem chinesischen) nicht so gut umgehen und dann müssen die  Profis Spannungen abbauen. Die Dame ist hochprofessionell, hoffentlich wird sie es auch schaffen. In den USA ist es anders, als in DEU. Gewählt werden eigentlich nur zwei Personen (Präsident und Vize-Präsident). Die Ministerien werden in der Regel durch professionelle Finansisten, Diplomaten etc. besetzt, nicht durch jemanden, der ohne entsprechende Ausbildung/Erfahrung ab Montag Minister für irgendwas wird...

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nie wieder spd

Richtig. Früher waren das ja oft Leute aus dem Ölgeschäft, die auch im Amt in erster Linie für ihre früheren Arbeitgeber tätig waren und so auch für ihre spätere eigene finanzielle Weiterentwicklung gesorgt haben.

mic

Das war doch auch hochprofessionell oder? Deswegen ist so gut wie jede Demokratie "so genannt"....

mic

Ja, ja. Es gibt sehr glaubhafte Gerüchte, dass mehrere US-Kabinettsmitglieder, u. a. der Außenminister und der Verteidigungsminister sehr viele Lockheed  -  Aktien besitzen, die dank ihrer vielfältigen Tätigkeit sehr aufgewertet werden...

fathaland slim

Gerüchte gibt es derer viele.

Coachcoach

Ich bin skeptisch: Die USA sind nicht gerade entspannend im Moment - schon länger nicht. Und China pariert nicht wie gewünscht - verständlich.

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Tino Winkler

China als kommunistisches, wohl eher modern feudalistisches, Land muß auch nicht parieren. Die Chinesen sind einfach keine verlässlichen Partner, die haben Angst vor demokratischen Strukturen.

Schauen Sie mal was China aus HongKong gemacht hat, dort werden Leute einfach weggesperrt die nur frei Ihre Meinung äußern. Wer in China nicht pariert ist weg vom Fenster. 

Adeo60

Ich finde, die USA und insbesondere die NATO agiert mit Blick auf die angespannte Weltlage sehr zurückhaltend, zugleich aber auch bestimmt und verlässlich. Biden fährt einen viel gradlinigeren Kurs als Amtsvorgänger Trump, stimmt sich mit den Partnern ab und sucht auch die Verständigung mit China.

 Die Bezeichnung von Xi als "Diktator" war natürlich ein Fauxpas, der nicht hätte passieren dürfen. Letztlich braucht es einen Modus Vivendi zwischen den beiden Weltmächten, eine Begegnung auf Augenhöhe und die Respektierung der beiderseitigen Interessen. Voraussetzung dafür ist eine offene Darlegung aller Meinungsunterschiede und die Entwicklung pragmatischer Lösungen, einschließlich eines regelmäßigen Gesprächskanals. 

Auch China braucht den Westen, wenn es politisch und wirtschaftlich seinen Status halten bzw. ausbauen möchte.

werner1955

Auch China braucht den Westen?

Daran hatte ich auch geglaubt. 
Aber seit 16 Monten ist klar das "Handel und Wandel" gescheitert ist. Jetzt mache ich mir große sorgen und die menschen in Taiwan. Chin wird sehr genau prüfen wie wir uns beim vernichtungkrieg in der Ukraien verhalten um das Morden an Frauen und Kinder zu beenden. 

Adeo60

Natürlich beobachtet Xi sehr genau das Verhalten des Westens gegenüber der russischen Aggression. China verhält sich wie ein Schachspieler, der klug seinen nächsten Zug überdenkt und sich darauf vorbereitet. Putin dagegen wirkt auf mich wie ein Kirmesboxer, ein tumber Hau-drauf,  ohne sich Gedanken über die Folgen seines Tuns zu machen.

werner1955

Natürlich beobachtet Xi sehr genau das Verhalten?

Dann wird China seine ansprüche auf Taiwan nicht mit Krieg und Gewalt umsetzen sondern die Bürger in diesem land frei und selbstbestimmt entscheiden lassen. 

Adeo60

.. und seinerseits davon profitieren, wenn die Chip-Herstellung erfolgreich in Taiwan fortgeführt wird...

Wir wissen nicht, was geschieht. Aber ich bin sicher, dass die klare Haltung der USA in der Taiwan Frage einen chinesischen Angriffs-Krieg bislang verhindert hat. 

Wie gesagt, Xi agiert wie ein Schachspieler. Umgekehrt hätte sich Putin wohl kaum von seinem mörderischen Krieg gegen die UKR abhalten lassen, auch wenn er zuvor ein militärisches Scheitern bzw. all die negativen Folgen eines Krieges zwischen China und Taiwan erlebt hätte. Er entspricht eben dem Naturell eines einfachen Kirmes-Boxers.

Sisyphos3

ungefähr so wie in Hongkong ?

fathaland slim

China pariert nicht?

ich bitte Sie.

Wer in China nicht pariert, muss schwerste Nachteile in Kauf nehmen.

Coachcoach

Das kann vorkommen und kommt häufig vor. Das ist unschön und nicht gut.

Aber 'der Westen', insbesondere die USA, wollen, dass China pariert. Das wird nicht klappen.

Lösungen habe ich nicht. Aber die Ein-China-Politik ist weltweit akzeptiert. Also: das ist klarer, als die deutsche Einheit jemals war.

fathaland slim

Sie meinen also, die Bewohner der Insel Taiwan müssten ebenfalls parieren?

rjbhome

Dieser Besuch zeigt nur, welche  Panik die USA vor der zunehmenden Dedollarisierung der globalen Wirtschaft haben. Ironidcherweise selbst ausgelöst durch die Sanktionspolitik, die allen gezeigt hat wie gefährlich die Abhängvon USA und Dollsr ist.

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Möbius

Russlands Handel in US Dollar ist starken Beschränkungen interworfen. Da liegt es nahe das man versucht aus dem Dollar rauszukommen, indem man zB mit Indien in Rubel und mit der Türkei in Lira und Rubel handelt. 

Interessant ist das China ebenfalls mit immer mehr Ländern (zuletzt mit Brasilien) den bilateralen Handel zunehmend auf Yuan umstellt. Tatsächlich hat der Renminbi dadurch gute Chancen eine neue Reservewährung zu werden und große Teile der in Dollar gehaltenen Währungsreserven abzulösen. 

Adeo60

Die Sanktionspolitik gegenüber Russland war absolut richtig und notwendig. Wirtschaftlicher Zwang ist immer noch besser, als militärisches Eingreifen. Und auch die Cyberangriffe von Russland und China sind keineswegs vertrauensbildend. Ich sehe in dem Besuch von Yellen keine panische Reaktion, sondern eine sehr vernünftige Begegnung, die eigentlich selbstverständlich sein sollte. Gut, dass die USA diesen Weg gehen und Türöffner sein wollen.

Möbius

Was ist denn bitte für Sie „militärisches Eingreifen“? Aus meiner Sicht greift der Westen sehr wohl und massiv militärisch in den Konflikt in der Ukraine ein. 

Adeo60

Der Westen unterstützt die UKR durch Waffenlieferungen, um ihre territoriale Integrität zu sichern bzw. wiederzuerlangen. Dies ist völkerrechtlich zulässig, ja geboten. 

Adeo60

Unter einem "militärischen Eingreifen" der NATO  verstehe ich im Übrigen  direkte Angriffe auf russisches Staatsgebiet.  Die NATO stellt der UKR lediglich militärische Ausrüstung zum Schutz ihrer Landesverteidigung zur Verfügung. Ganz im Sinne des VölkerR.

fathaland slim

Was soll ich mir unter der zunehmenden Dedollarisierung der globalen Wirtschaft vorstellen?

Ich zahle jedenfalls in Euro.

R A D I O

Die weltwirtschaftliche Bedeutung der USA nimmt schon seit Längerem ab. Frau Yellen ist dies bestimmt nicht erst kürzlich aufgefallen. Über den US-Dollar werde aber immer noch mehr als 85% der weltweiten Devisentransaktionen abgewickelt, über den chinesischen Remimbi nur 4%. Fast zwei Drittel der weltweit gehaltenen Devisenreserven notieren US-Dollar, 20% in Euro, das Zutrauen in die Sicherheit von Finanzanlagen in China ist so gut wie nicht vorhanden. Wer will sein Geld oder sein Vermögen nach China in Sicherheit bringen? Da kommen nicht viele Menschen in Frage. Das hat hauptsächlich mit Politik zu tun, Wirtschaft und Technologien entwickeln sich ja nicht schlecht. Wenn der US-Dollar mal ersetzt wird, dann wird das nicht von heute auf morgen geschehen und bestimmt nicht durch eine chinesische Währung oder einer russischen.

nie wieder spd

„Ab nächstem Monat werden spezielle Lizenzen benötigt, um Gallium und Germanium aus China zu exportieren, …“

Liegt das vielleicht an der Befürchtung Chinas, daß die USA damit Chips herstellen und diese für ihr Militär verwenden könnte?

Man kann das ja gerne verdrehen und verwenden, wie man will, aber wenn es um einen Wettbewerb, eine Konkurrenz geht, von dem in vielen Medien gerne erzählt wird, kann diese*r ja nur funktionieren, wenn beide Konkurrenten ca auf Augenhöhe sind. Alles andere wäre ein*e unfaire*r Wettbewerb oder Konkurrenz. 

„Die Liste der Streitpunkte ist lang: chinesische Menschenrechtverletzungen, Chinas Freundschaft mit Russland, Drohungen der kommunistischen Regierung in Richtung Taiwan …“

Zu ähnlichen Streitpunkten, die den USA zur Last gelegt werden müssen, kann China sicherlich auch viel berichten.

Ansonsten ist die Sichtweise von Frau Yellen bezüglich der notwendigen Zusammenarbeit der USA mit China sicher richtig.

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amran.juli

Die Gewichtung der vermeintlichen Streitpunkte ist schon wichtig, denn schließlich muss ein Feindbild beim Leser erzeugt werden.Daß die USA selber am laufenden band Menschenrechtsverletzungen begeht, Freundschaften zu div. Diktaturen und Diktatoren pflegt und allerlei Staaten wirtschaftlich sowie militärisch bedroht, stört da nur....

Nettie

„Dass Janet Yellen nach China kommt, werten Beobachter als positives Signal - sowohl von chinesischer als auch von US-Seite.“

Aufeinanderzugehen ist immer ein uneingeschränkt positives Signal.

Und die Aussage Yellens, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt [und nicht nur die] bei globalen Fragen zusammenarbeiten könnten und müssten, ist auch völlig unabhängig von der persönlichen Auffassung ihrer jeweiligen ‚offiziellen Vertreter‘ uneingeschränkt zutreffend bzw. richtig.

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R A D I O

Diese schon etwas angestaubte Aussage der Finanzministerin der USA wird auch in 200 Jahren Gültigkeit haben. In Peking dürfte sie ihren Gesprächspartnern einige konkreten Zahlen nennen, damit die andere Seite auch was davon hat, dass es Amerika gibt. Beide wollen mehr, da muss man halt teilen. 

Volkspartikel

Chinas starke Position heute baut auf einer Strategie auf, die sie seit ca. 20 Jahren konsequent verfolgen. Und dass sie diese Position nun nutzen, um Druck auf andere auszuüben, hat die KP zwar nicht direkt ausposaunt, war aber aus der Agenda herauszulesen. Hat angesichts von kurzfristien Gewinnchancen nur niemanden interessiert.

D.h.: wir können uns jetzt wie Rumpelstielzchen aufführen oder einen ähnlichen Plan mit einem Horizint bis 2050 machen und diesen unabhängig von der Parteienlage durchziehen, um in 25 Jahren wieder eigenständig und unabhängig handeln zu können.

Aber ach, ich träume...

Seebaer1

Man kann sich das gut vorstellen. Yellen in Peking : Er hat es nicht so gemeint. In dem Alter sagt man manchmal etwas seltsame Dinge...

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nie wieder spd

Genau. Frau Yellen wird der chinesischen Regierung erklären, dass Biden aufgrund seines Alters nicht mehr zurechnungsfähig ist und deshalb nicht ernst genommen werden darf.

 

Zufriedener Optimist

Lach… und DT war also in Ihren Augen zurechnungsfähig? Der Wirtschaftskrieger? Lieber Biden als Trump wobei diese Auswahl ein Armutszeugnis für die Demokraten ist!

nie wieder spd

Natürlich ist auch Trump eingeschränkt. Der ist aber wahrscheinlich schon so zur Welt gekommen.

Möglicherweise ist Obama der einzige zurechnungsfähige US - Präsident gewesen. Genützt hat das aber auch nicht so sehr.

Aber ähnlich wie auch bei einigen unserer Politiker, ist mir manchmal nicht klar, welcher Zustand der gefährlichere ist.

Nachfragerin

Der auch bei uns für China etablierte Begriff des "systemischen Rivalen" ist bestimmt auf dem Mist der US-Falken gewachsen. Biden muss da mitziehen, wenn er von den Republikanern nicht als Schwächling bezeichnet werden will.

Nettie

„Biden muss da mitziehen, wenn er von den Republikanern nicht als Schwächling bezeichnet werden will.“

Ein idiotisches Spiel muss keiner mitspielen. Biden schon gar nicht.

MehrheitsBürger

Biden wird jetzt bereits von den Republikanern beschuldigt, viel zu "soft" gegenüber China zu sein. 

Der harte Kurs gegenüber China ist in der republikanischen Partei stärker verankert als in der Partei des Präsidenten. Der hat allerdings die von Trump gegenüber China verhängten Zölle nicht angerührt und das aus gutem Grund.

Adeo60

Biden hat - entgegen Ihrer Meinung - weitaus mehr "auf dem Kasten" als Amtsvorgänger Trump. Natürlich ist Xi ein Diktator, aber selbstverständlich spricht man dies nicht so offen, sondern allenfalls diplomatisch verquastet  aus. 

Mischpoke West

Ich vermute hier Sarkasmus, angesichts des Alters von Frau Yellen.

wenigfahrer

Gut das die Großen miteinander reden, die Interessen sind natürlich sehr unterschiedlich.

Und mit Handelseinschränkungen hat wohl nicht China angefangen, sonder das Fass haben andere aufgemacht, die ganzen Sanktionen und Beschränkungen helfen der Welt aber nicht weiter, egal welches Land es betrifft.

Es trifft am Ende immer die Bevölkerung, und meist die untere Hälfte, leider wird diese Praxis immer mehr ausgeweitet, wie ist der alte Spruch, .... bist du nicht willig ........  .

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Zufriedener Optimist

Nein, China hat sich jahrelang mehr auf Wirtschaftsspionage mit hemmungslosem Kopieren und staatliche Subventionen zum Zerstören der Märkte (siehe Solarindustrie) spezialisiert.

Interessant finde ich immer die aus meiner Sicht völlug unkritischen Diktaturfans hier im Forum und frage mich immer ob diese verblendet oder bezahlt sind?

nie wieder spd

Das China Wirtschaftsspionage betreibt ist aber doch seit über 20 Jahren bekannt. Trotzdem haben viele westliche Unternehmen dort investiert. Denen ging es nämlich nur ums Geld. Zu Lasten der eigenen Arbeitsplätze. Das China da unterschätzt wurde, kann man nicht China anlasten. 

Außerdem: Haben die westlichen Unternehmen und Staaten in China nicht spioniert? Keine Wirtschaftsspionage betrieben? Waren die wirklich so dumm? Oder waren die vor lauter Dollarzeichen in den Augen so besoffen, dass sie tatsächlich nichts mehr mitbekommen haben? 

Fast schon unerklärlich.

klug und weise

China hat sich jahrelang mehr auf Wirtschaftsspionage mit hemmungslosem Kopieren

Finden Sie das wirklich so unmoralisch ?!, angesichts dessen, dass China damals zu den ärmeren Ländern gehörte und es auf dem internationalen Weltmarkt gewiss schwer ist, sich als ärmeres Land zu behaupten. Und wenn wir mal ehrlich sind, dann trug zu Erlangung unsers Reichtums , auch die Früchte der Kolonialisierung bei, mit denen wir einen Entwicklungs- und Wettbewerbsvorteil ausnutzen konnten. 

Tino Winkler

Das sieht die untere Hälfte der Chinesen warscheinlich anders, die schuften über 10h pro Tag für Hungerlöhne und wenn die was gegen die Partei sagen, landen sie im Gefängniss oder werden wie die Uiguren massenhaft in Arbeitslager gesteckt.

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Nachfragerin

Soweit ich weiß, verstehen sich viele Chinesen als Teil eines Kollektivs und nicht als egoistisches Individuum, welches auf Kosten anderer leben kann. 

Ob der politische Kurs mehrheitlich unterstützt oder abgelehnt wird, lässt sich in einem Umfeld aus Überwachung und der beschränkter Meinungsfreiheit ohnehin nicht erfassen. Ich vermute, dass die meisten Chinesen ein unpolitisches Leben führen. 

mic

Alles ist relativ. In der ganzen 5000-jährigen chinesischen Geschichte ging es dem chinesischen Volk noch nie so so gut wie heute unter unfehbarer kommunistischer Partei und Herrn Xi. Allerdings geht es dem dänischen Volk oder dem norwegischen Volk noch viel, viel besser, als dem chinesischen....

klug und weise

Und wenn sie unter den Ärmsten eines Landes leben müssten, würden Sie dann lieber im demokratischen Indien oder in China leben wollen?

baumgart67

Ich lebe seit 2004 in China und kenne mich hier sehr gut in der Lohnentwicklung aus: Die geringsten Löhne werden hier zur Zeit für Kurierdienstfahrer bezahlt und liegen zwischen 10000 und 12000 RMB im Monat, das sind zwischen 1270 und 1520 Euro die hier nahezu steuerfrei sind. Vor einem Jahr wären die umgerechneten Löhne 17% höher gewesen, da der Euro im letzten Jahr entsprechend gegenüber RMB und USD gestiegen ist. Eine nach westlichem Standard ausgestattete 3 Zimmer Wohnung in den Außenbezirken der Metropolen ist für 2500 bis 3500 RMB zu mieten. Die Zeiten der Ausbeutung sind schon lange vorbei. Viele Industrien sind bereits aufgrund der vergleichsweise hohen Löhne in China nach Vietnam bzw. die Schuhindustrie nach Afrika abgewandert, was aber vor allem durch chinesische Firmen gemanagt wird. 

rr2015

Ich lese gerne Ihre Kommentare. Wir hier in D. sollten nicht immer mit unserer  beschränkten Sichtweise auf die Welt schauen. Ich finde spannend was in China auch technologisch passiert. Ich las neulich dass die MINT-Fächer in den Schulen dort oberste Priorität haben. Davon kann man bei uns nur träumen. Ein Abi mit Leistungskurs in sonst was ist bei uns möglich. Ich weis nicht wie das in den USA ist. Aber ich glaube in einigen Jahren werden die Chinesen uns technologisch überholen. Da kann man durch technischen Fortschritt auch immer höhere Lohnkosten zahlen, sofern nicht Großkonzerne sich einen schlanken Fuß machen können. Dann kann China ‚diktieren’ Davor die USA Angst. China verfolgt ja eine aggressive Außenpolitik ohne Rücksicht auf Verluste.

Nachfragerin

"Die Liste der Streitpunkte ist lang: chinesische Menschenrechtverletzungen, Chinas Freundschaft mit Russland, Drohungen der kommunistischen Regierung in Richtung Taiwan und die US-Beschränkungen im Bereich Mikrochips."

Reisen eigentlich auch chinesische Politiker in die USA, um dort Menschenrechtsverletzungen, dubiose Freundschaften, militärische Drohungen und Wirtschaftssanktionen anzusprechen? Da ich bisher nichts davon gelesen habe, scheint das entweder nicht zu passieren, oder solche Themen dienen nur der Selbstdarstellung, von denen wir hier nichts mitbekommen.

Genau dieser zwanghaften Selbstdarstellung ist es meiner Meinung nach geschuldet, dass hier überhaupt öffentlich Spannungen auf- und abgebaut werden. Hinter verschlossenen Türen wird sicherlich realistischer Klartext gesprochen.

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Zufriedener Optimist

Wenn Sie es sich aussuchen dürften und nur die 2 Alternativen hätten: Wo würden Sie lieber leben? In den USA oder China? Gerne auch die Vorstellung als Farbiger in den USA und als Uigure in China? Bitte eine ehrliche Antwort!

saschamaus75

>> Wo würden Sie lieber leben? In den USA oder China?

 

Bei den allgemeinen Lebensumständen (Mordrate, freie Schußwaffen, Armut, Perspektivlosigkeit, Rassismus) in den USA würde ich mich für China entscheiden. -.-

 

fathaland slim

Bei den allgemeinen Lebensumständen (Mordrate, freie Schußwaffen, Armut, Perspektivlosigkeit, Rassismus) in den USA würde ich mich für China entscheiden.

Und dafür in Kauf nehmen, die Schnauze halten zu müssen. Ausgerechnet Sie, der Sie an dem System, in dem Sie leben, nicht ein einziges gutes Haar lassen und das ausdauernd kund tun.

Ich glaube, Sie haben einfach nicht nachgedacht.

schabernack

➢ Bei den allgemeinen Lebensumständen (Mordrate, freie Schußwaffen, Armut, Perspektivlosigkeit, Rassismus) in den USA würde ich mich für China entscheiden. -.-

Machen Sie das mal mit China. Ein Visum bekommen Sie auf Einladung eines Chinesischen Arbeitgebers. Für 12 Monate, dann müssen Sie es verlängern. Machen Sie vorher einen Schnellkurs in Chinesisch. 14 Tage sollten ausreichen.

Eigentlich erstaunlich, dass Touristen immer mal wieder einige wenige tatsächlich aus den USA zurückkehren, ohne ermordet worden zu sein.

Früher mal war: «Oh wie schön ist Panama».
Heute ist stattdessen: «Oh wie schön ist Xina».

Zufriedener Optimist

Weil es in China so toll ist gibt es ja auch eine Migrationsbewegung nach China und nicht etwa in die Freiheit der USA und EU?!

Nachfragerin

Lesen Sie doch bitte meinen Beitrag, bevor Sie hier mit völlig sinnfreien Fragen "argumentieren".

Ich schrieb von der politischen Selbstdarstellung und nicht von den Lebensbedingungen einer systematisch unterdrückten Minderheit im jeweiligen Land. 

baumgart67

Eine Migration ist nach China technisch unmöglich, man kann höchstens eine fast ausschließlich befristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen, wenn man zum Beispiel in China arbeitet oder hier verheiratet ist. Es ist unmöglich, die chinesische Staatsbürgerschaft zu bekommen. 

Adeo60

Die Liste der USA über Streitpunkte ist m.E. klar definiert. Es  fehlen nur die zunehmenden Cyberkriege gegen die USA.

Dagegen kann ich gezielte Menschenrechtsverletzungen der USA als fester Bestandteil ihrer Politik nicht erkennen. Und dubiose Freundschaften gab es sicherlich unter Trump in Form der fast schon hündischen Ergebenheit gegenüber Putin, die  im Verrat der eigenen Geheimdienste gipfelte, in der Freundschaft mit Nordkoreas Machthaber Kim u.a. Aber das ist Vergangenheit. Militärische Drohungen gibt es in Bezug auf einen möglichen Angriffs von China gegen Taiwan. Die USA stützen damit aber nur das VölkerR - und das ist gut so. Im übrigen bleiben auch Gemeinsamkeiten mit China. Beide haben die russische Drohung mit einem Atomwaffeneinsatz als völlig inakzeptabel verurteilt. Und Sanktionen können letztlich eine moderate Form des Widerstands sein (siehe UKR-Krieg).

fathaland slim

Reisen eigentlich auch chinesische Politiker in die USA, um dort Menschenrechtsverletzungen, dubiose Freundschaften, militärische Drohungen und Wirtschaftssanktionen anzusprechen? Da ich bisher nichts davon gelesen habe, scheint das entweder nicht zu passieren, oder solche Themen dienen nur der Selbstdarstellung, von denen wir hier nichts mitbekommen.

Chinesischen Politikern sind Menschenrechtsverletzungen total wumpe, dubiose Freundschaften pflegen sie gerne, militärische Drohungen werden gegen Taiwan ausgesprochen und für Wirtschaftssanktionen fehlt ihnen noch die weltwirtschaftliche Macht. Sie würden sich damit erheblich tiefer ins eigene Fleisch schneiden als die "alten" Weltwirtschafts-Nationen.

H. Hummel

Keiner der beiden will sich wirklich annähern, es geht um die (wirtschafts) politische Vormachtstellung auf der Welt. Man kommt sich nur da entgegen, wo es unbedingt sein muss. Dann geht die Farce von neuem los.

Dem "Westen" fällt seine Abhängigkeit von China noch Jahrzehnte auf die Füße; schließlich wird sie immer noch aufgebaut. Wir liefern "unserern Gegnern" die Munition, mit der sie uns in Schach halten.

Muss man das verstehen?

schnitzundschnitz

Dumm, wenn man mithilft ein diktatorisches Regime über dreißig Jahre lang aufzubauen und das Globalisierung nennt. Diktatoren wie Putin oder Xi nutzen die Schwächen der westlichen Welt (mangelhafte kulturelle Kompetenz auf der einen, die typische kapitalistische Gier auf der anderen) konsequent aus. 

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Adeo60

Mangelnde kulturelle Kompetenz sehe ich gerade nicht im Westen verortet. Und kapitalistische Gier würde ich auch Russland und China keineswegs absprechen wollen. Nicht überall dort, wo das kommunistische Etikett geführt ist, stecken auch kommunistische Ideale dahinter. Eigentlich ging es auch in diesen Ideologien im er und macht, Einfluss und damit auch um Geld.

schnitzundschnitz

Sie haben das ganze leider nicht verstanden. Schauen sie sich doch mal die Industrie- und Wirtschaftspolitik der letzten zwanzig Jahre an. Wandel durch Handel hat man das genannt, oder simpel ausgedrückt: Geld ist Geld. Die Resultate haben wir während der Corana-Krise gesehen, dann mit Beginn des Ukraine-Krieges. China ist nur der nächste Staat, in dem übersteigerter Nationalismus die Mächtigen überschnappen lässt.

Dass die Gesellschaftsform in China und Russland nichts mit Kommunismus zu tun hat, versteht sich von selbst. Ich habe nichts Gegenteiliges gesagt. Die dortige Gesellschaftsform ist eher die Verhöhnung desselben.

Adeo60

Wandel durch Handel bleibt selbstverständlich der richtige Lösungsansatz. Weder Corona noch der Ukraine-Krieg haben daran etwas geändert. Wandel impliziert immer auch einen Prozess, also eine durchaus längere Zeitschiene für Veränderungen. Und einen Versuch ist es allemal wert.

Account gelöscht

Der Besuch findet kurz nach der Tagung der Länder der Shanghaier Kooperation statt. Und er findet statt nach dem China für den 1. August Exportbeschränkungen für Gallium und Germanicum beschlossen hat. Übrigens mit der Begründung "Sicherheit der Volksrepublik und strategische Interessen". Das gleicht der Sprachregelung  bei US-Sanktionen gegen China.

Die Germanicum und Gallium werden für Hightechprodukte benötigt- von Halbleitern bis Elektroautos. Aktuell ist China der global dominierende Lieferant für die beiden Elemente.

Dieser Beschluss kommt nach dem  die USA, Japan und die Niederlande Sanktionen gegen China in Sachen Maschinen zur Halbleiterfertigung beschlossen haben.  

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Möbius

Manchmal ist es einfacher als man denkt: der Weltmarktführer für Halbleiter ist TSMC aus Taiwan. Im Zuge der Spannungen mit Taipeh bzw dem Westen hat China den Export von Sand (bestehend aus Siliziumdioxid Körnchen) nach Taiwan eingeschränkt:

…ohne Sand kein Reinstsilizium für Halbleiter … :-) 

schabernack

➢ … der Weltmarktführer für Halbleiter ist TSMC aus Taiwan. Im Zuge der Spannungen mit Taipeh bzw dem Westen hat China den Export von Sand (bestehend aus Siliziumdioxid Körnchen) nach Taiwan eingeschränkt: …

Das ist übel. Den sehr seltenen Sand wird Taiwan von nirgendwo anders her ersetzen können, und TSMC wird Pleite gehen.

Möbius

Die Exportbeschränkungen für Gallium und Germanium - zwei Elementen die der Westen für die Herstellung von Halbleitern benötigt, wird zumindest die Preise nach oben treiben, bei Gallium eventuell sogar zu einer Verknappung führen. 

 

Auch Russland hat versucht, sich mit eigenen Sanktionen zu wehren zB durch Beschränkung des Exports von Edelgasen, und die im Westen ebenfalls bei der Halbleiterfertigung eingesetzt werden. Aber Moskau benötigt dringend die Devisen und möchte auch den Markt nicht aufgeben, da zB Platinmetalle auch andere liefern könnten. 

 

China hat den Vorteil das auf mittlere Sicht zB die Lithographie Anlagen von ASML ersetzbar sind, aber der Westen das Gallium aus China nicht ersetzen kann. 

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mic

Ja, ja, der Westen war über mehr als zwanzig Jahre allmächtig und praktisch ohne ernsthaftes "Gegengewicht". Diese Probezeit war lang genug und der Westen hat die Probezeit leider nicht bestanden. Jetzt kommen die "Gegenwichte"...

Möbius

Dieser Besuch wird keine Spannungen abbauen. 

 

Dies könnte nur durch Aufhebung der gegen China verhängten Sanktionen erreicht werden. 

 

Sollte der Handelskrieg eskalieren, droht vor allem für Deutschland Ungemach … 

haneu

"- das Verhältnis zwischen China und den USA ist derzeit extrem angespannt."

So etwas kommt doch nicht aus heuterem Himmel. Genau wie ein Krieg nicht "ausbricht", sondern gemacht wird gibt es auch hier Akteure. Am Ende geht es immer um Vormacht und globale Interessen. Menschenrechte, Uiguren? Nein es geht um Macht und Einfluss.

Adeo60

Der Besuch von Yellen in China sollte der Startschuss für regelmäßige Kontakte zwischen den beiden Weltmächten sein. Nur durch Gespräche lassen sich Spannungen abbauen, an denen keiner Seite gelegen sein kann. Xi dürfte auch längst erkannt haben, in welch gefährliches Fahrwasser ihn der Krieg Putins gegen die UKR geführt hat. Während China sich wie ein Schachspieler verhält, agiert Putin wie ein Preisboxer auf einer Kirmes. Letzteres entspricht absolut nicht dem Niveau des Chinesischen Staatschefs.

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sosprach

Solange die Gespräche nur darum gehen, wir sagen euch wie ihr es machen sollt und erkennt unseren Führungsanspruchan werden Gespräche nichts bringen.   

MehrheitsBürger

 

Auch die Chinesen wissen: Der Dollar ist und bleibt die noch lange Leitwährung der Welt

und die amerikanische Wirtschaft das Maß des Vergleichs.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand

 

- Der Dollar ist weltweit verbreitet und frei konvertierbar

- Internationale Stellung und Liquidität des US-Finanzmarktes

- Kapitalakkumulation und Innovationstempo 

- dominante Unternehmen in Zukunftsindustrien und starke Marken

- Autonomie in Schlüsselsektoren wie Energie und Nahrung

- Großer Binnenmarkt bei starker Vernetzung mit relevanten Logistikketten

- Stabile, unabhängige und handlungsstarke Notenbank

- Stabiles politisches System und militärische Stärke

 

In allen diesen Sektoren dominieren die USA. 

 

Deswegen macht es für die Chinesen mehr Sinn, Kooperation zu suchen also verlustreiche Konfrontation. Die USA reichen die Hand, was der Besuch Yellens zeigt.

 

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Opa Klaus

Jaja, die gute USA, wo Milch und Honig fließen und alles prosperiert. Es ist Ihnen aber schon bewusst, das China mit 1,112 Bio USD der zweitgrößte Gläubiger nach Japan mit derzeit 1,122 Bio USD ist? Quelle Faz.net.

Ihre Darstellung, dass die USA China die Hand reicht kann man schon so interpretieren. Aber eher als Schuldner, denn als überlegene Wirtschaftsmacht.