Hände von Patient und Pfleger

Ihre Meinung zu Triage in der Pflege: Heime und Wissenschaftler schlagen Alarm

Viele ältere Patienten belegen Klinikbetten. Für sie kann nicht rechtzeitig eine Anschlussversorgung gefunden werden. Viele Pflegeheime nehmen schwierige Patienten nicht mehr auf. Fachleute sprechen von Triage. Von G. Schober.

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124 Kommentare

Kommentare

Forengeschwätz

Wir sollten nicht so tun, als habe es die Triage in der Pflege nicht früher auch schon gegeben, in der Nachkriegszeit sogar noch viel häufiger als heute. 

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Francis Fortune

Wir sollten nicht so tun, als ob wir noch im "Früher" oder in der Nachkriegszeit leben und alles mit diesem "Standard" vergleichen...

ich1961

Ja, "früher war alles besser" - aber wir leben im heute!

fruchtig intensiv

Ach so.. Dann ist ja gut. Hatte schon befürchtet, es bestünde dringender Handlungsbedarf. Aber so ist die Sache natürlich gleich viel einfacher. Wir bleiben also bei "wir ändern nix"?

De Paelzer

In der Nachkriegszeit ( bis wann ging die?) Gab es kaum Alten- und Pflegeheime. Auf dem Land auf jeden Fall nicht. Bei uns wurde das erste Altenheim anfang der 70er Jahre gebaut. Damals wurden die Leute nach hause entlassen und wurden dort versorgt. Heute will das ja kaum noch jemand. Übrigens ich weiß noch wie der Leiter ddes Altenheimes über die Dörfer fuhr und darum geworben hatte, dass die Alten ins Altenheim kommen. Es war sehr mühsam, da kaum jemand wollte. Ob das jetzt die Gute Alte Zeit war, das muss man die fragen die es damals betroffen hat.

Forengeschwätz

Mehr Pflegepersonal ... 

... wird es erst mal nicht geben. Wo sollen die Arbeitskräfte denn herkommen? Aus dem Handwerk sicher nicht, denn dort herrscht schon lange dringender Mangel. 

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ich1961

////Mehr Pflegepersonal ... 

... wird es erst mal nicht geben. Wo sollen die Arbeitskräfte denn herkommen?////

Ausbilden, ausbilden, ausbilden.

 

 ////Aus dem Handwerk sicher nicht, denn dort herrscht schon lange dringender Mangel.////

Der Mangel in der Pflege war schon vor ca. 45 Jahren bemerkbar. Damals habe ich mich - aus dem Grund - gegen die Ausbildung entschieden.

Und bei "den vielen" Schutzsuchenden sollte vielleicht mal überlegt werden, ob da nicht die Möglichkeit besteht, die Vorschriften zu lockern.

 

Mass Effect

Sie machen es sich aber leicht. Sie schreiben 

Ausbilden, ausbilden, ausbilden.

Wen wollen sie ausbilden wenn es keine Bewerber gibt?

Eine weitere Frage an sie, was verstehen sie unter Vorschriften lockern und wlche?

fruchtig intensiv

Unter den über 1 Million zugereister Syrer und Afrikaner wurden ja schon Fachkräfte vermutet. Vielleicht wollen die unseren Rentnern die Bettpfannen leeren?

Jimi58

Habe vor kurzen einen Bericht gesehen über eine Afrikanerin die als Pflegehilskraft tätig ist. sie wollte weiter eine Ausbildung zur Krankenpflege machen und sie ist sehr beliebt. nun soll sie ausreiesen, weil sie kein Bleiberecht hatt. So kann man das auch sehen. und da gibt es viele Beispiele.

falsa demonstratio

"Unter den über 1 Million zugereister Syrer und Afrikaner wurden ja schon Fachkräfte vermutet. Vielleicht wollen die unseren Rentnern die Bettpfannen leeren?"

Sie haben die Lösung gefunden: Ein paar mehr Leute, die Bettpfannen leeren und schon ist der Pflegenotstand behoben.

Sie haben anscheinend den Artikel nicht gelesen oder nur einen Aufhänger gesucht für einen fremdenfeindlichen Haken.

Klärungsbedarf

Ich kenne Pflegedienste, die komplett aus syrischen Mitarbeitern bestehen.

Mauersegler

Das und viel mehr tun die schon zuhauf. Vor allem Afrikanerinnen übrigens.

Huhn

Wundert mich, dass dieser post durchging - finde ich völlig daneben

Klärungsbedarf

Ich versuche es noch einmal: Wir brauchen in der Gesellschaft eine grundsätzliche Umgruppierung der Arbeitssektoren. Es ist offenkundig, dass der Care-Bereich massiv gestärkt werden muss. Andere Bereiche können deutlich reduziert werden, etwa die Finanzindustrie, die praktisch ohnehin nur eine Brot-und-Spiele-Funktion hat.

werner1955

Experten sprechen von Triage

Das ist klar das das so kommen muste. Keine der letzten Regierungen der letzten 23 jahre hat etwas wichtiges oder gutes für Senioren und für die Pflege usw. erreicht. Viele andere Aufgaben waren den Politiker wichtiger.

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FCK PTN

Viele andere Aufgaben waren den Politiker wichtiger.

Sie sind ja vielleicht auch wichtiger.

CommanderData

Hängt wohl vom Standpunkt des Betrachters und von der Rückschau ab. Viele Projekte, die wichtiger schienen, haben Deutschland offenbar nicht so weit gebracht, wie gedacht ... sieht man sich mal den notwendigen Umbau-Stau an, der unserer Gesellschaft im Hauruck-Verfahren bevorsteht...

wie-

>> Keine der letzten Regierungen der letzten 23 jahre hat etwas wichtiges oder gutes für Senioren und für die Pflege usw. erreicht. Viele andere Aufgaben waren den Politiker wichtiger.

Tja, klar falsch, was Sie hier feststellen, schon angesichts des Umfangs des Sozial- und Gesundheitsetats im Bundeshaushalt. Wann und warum wurde z.B. die Pflegeversicherung eingeführt oder Leistungen für Pflegeleistungen durch Familienangehörige beschlossen?

nie wieder spd

Wenn der umfangreiche Etat der Gesundheitspolitik hauptsächlich in Konzerngewinnen, Boni und Dividenden landet, verbessert das nicht die Pflegesituation, sondern allerhöchstens die Aussicht auf lukrative Anschlussverwendungen der zuständigen Politiker.

Bender Rodriguez

Seit 70 jahren hat niemand etwas getan, ausser leistungen, zu kürzen und Diäten zu erhöhen. 

Immer zu lasten der jüngern Generationen.  Ganz tolle Auffassung von Generationenvertrag.

harry_up

Eine ausgesprochen bedrückende Situation, in die ja jeder zu jeder Zeit geraten kann, auch vollkommen unabhängig vom Alter.

Aber naturgemäß betrifft das weitaus eher ältere Menschen; wenn man selber dazugehört, kommt man schon ins Grübeln und hofft, dass es schnell geht, wenn's mal soweit ist... 

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ich1961

////Aber naturgemäß betrifft das weitaus eher ältere Menschen; wenn man selber dazugehört, kommt man schon ins Grübeln und hofft, dass es schnell geht, wenn's mal soweit ist... ////

Oder wenn man Eltern/Großeltern hat, die betroffen sind.

Ihnen alles Gute, bleiben Sie noch lange gesund und munter.

 

nie wieder spd

„Aber naturgemäß betrifft das weitaus eher ältere Menschen; wenn man selber dazugehört, kommt man schon ins Grübeln“

Richtig. Über die Versorgung älterer Berufspolitiker, die in eine solch desolate Lage kommen, hören wir allerdings nichts.

Theo_Neandonly

ohne Politiker*innen und/oder Reichen-Bashing geht bei Ihnen nicht viel, kann das sein? Dieser Eindruck verfestigt sich bei mir mit jedem Beitrag, den ich von Ihnen lese.

Hoffentlich spielen Sie kein Lotto. Ware ja furchtbar, wenn Sie sich im Falle eines großen Gewinns selber hassen müssten.

Nettie

"Triage in der Pflege: Heime und Wissenschaftler schlagen Alarm"

Während es gleichzeitig bei Subventionen für milliardenschwere Einzelunternehmen aus der Privatwirtschaft wie Intel auf ein paar Milliarden mehr oder weniger offenbar nicht ankommt. Dafür ist im Zweifel immer Geld da.

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ich1961

Da wird das Geld "nicht verschwendet" sondern  neue Arbeitsplätze geschaffen. Zumindest wenn es gut läuft.

Es muss zu viel auf einmal erledigt werden, weil die Vorgänger-Regierungen die Notwendigkeit nicht gesehen oder verpennt haben.

 

Nettie

"Da wird das Geld "nicht verschwendet" sondern  neue Arbeitsplätze geschaffen. Zumindest wenn es gut läuft."

Arbeitsplätze müssen nicht 'geschaffen' werden. Schon gar nicht auf Kosten anderer. 'Zu tun', um das Gemeinwesen am Funktionieren zu halten und die gemeinsame Existenzgrundlage zu sichern gibt es offensichtlich auch so mehr als genug. Und die allermeisten Menschen wären froh, wenn sie nicht durch Bürokratie daran gehindert würden.

fruchtig intensiv

Oder 100 Milliarden Sondervermögen für Kriegsspiele. Zusätzlich zu den 60 Milliarden, die per anno zum Wehretat dazugeschmissen werden.

Ja, für unsere Alten, unsere Kinder, unsere Schwächsten und Schwachen gibt es kein Geld. Nichts neues also.

perchta

Das liegt daran, dass Geld und Arbeitsplätze für 'usere Entscheider' das Wichtigste überhaupt sind. Dahinter muss dann alles andere zurückstehen. Ist übrigens beim Klimaschutz nicht anders. Ich empfehle die ARD-Reportage https://tinyurl.com/yym2raje

Nettie

Darin, dass Geld und Arbeitsplätze für 'usere Entscheider' das Wichtigste überhaupt sind stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu. Bezogen auf unser derzeit herrschendes menschenverachtendes Politik- und Wirtschafts- und Finanzsystem ist Ihre Annahme offensichtlich richtig. Denn Geld ist darin offensichtlich gleichbedeutend mit Macht. Was den zynischen Schluss zulässt: Ohne Geld kein ‚Recht‘ auf Leben.

Sisyphos3

die Forderungen  an die Versorgung durch die Gesellschaft werden immer höher

was ist man selbst bereit zu tun ?

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werner1955

was ist man selbst bereit zu tun ?

Selber auch noch mehr und lauter von andern zu fordern.  Fordern von andern ist das neue wir machen es. 

Adeo60

Gesundheit und Pflege hat immer auch ein Stück weit mit Eigenverantwortung zu tun. 

Für mich ist es selbstverständlich, mich gesund zu ernähren und auch noch Sport zu treiben. Vor allem habe ich schon vor Jahren eine private Zusatzpflegevers abgeschlossen. 

Man kann nicht immer und in allen Lebenslagen nach der Hilfe des Staates rufen, wobei dieser natürlich eine Grundversorgung für seine Bürger sicherstellen muss. In der Pflege kommt er dieser Verpflichtung nicht nach.

Huhn

Eigenverantwortung - schon richtig. Meine Eltern haben sich sehr gesund ernährt. Als bei meinem Vater Krebs festgestellt wurde, waren die Ärzte erstaunt, dass ein 70jähriger derart gesunde Organe haben kann. Beide waren ständig mit dem Wanderverein unterwegs, mein Vater lief mit 60  noch Marathon. Vielleicht gehört er zu den Ausnahmen, aber heute wird überall aufgerufen, sich gesund zu ernähren, es gibt immer etwas Neues, was toll helfen soll ....

Und eine private Zusatzversicherung - als Geringverdiener: schwierig.

w120

Genügend Kinder in die Welt setzen, damit diese später die Eltern stundenweise pflegen können!

 

Ich bin gerne bereit, für den Zweck einer guten Pflege für alle, mehr Abgaben zu leisten.

Mauersegler

Stimmt, Sie gehen da immer mit gutem Beispiel voran. 

silgrueblerxyz

//was ist man selbst bereit zu tun ?//

Der Einzelne wird wohl kaum in der Lage sein, selbst für ausreichende Kapazität im Schwerstpflegebereich zu sorgen.  Der Ts Bericht formuliert je m.E. eindeutig, dass es nicht an der Finanzierungsf#higkeit bei der Aufnahme ins Pflegeheim liegt sondern an einem geringeren Pflegebedarf des Aufzunehmenden, weil so die Pflegeheime leichter das Arbeitsvolumen bei den bekannten Engpässen im Pflegesektor noch bewältigen können. 

Mischa007

Diese Frage kann nur retorisch gemeint sein, denn die Belastungen der Bürger durch höhere Abgaben in der Pflege und Krankenversicherung werden auch immer höher.

Mann kann nicht immer auf die Eigenverantwortung hinweisen, wenn man den Leuten die Möglichkeiten dazu nimmt.

marvin

Sie verkennen die Situation: 70% der Pflegebedürftigen werden von Familienangehörigen zu Hause versorgt. Es geht schon nur um einen kleineren Teil.

Eine größere Ressourcenverschwendung als auf Basis halbwegs gesunder alter Menschen eine Gewinnmaximierung zu betreiben, ist eben kaum vorstellbar. Die Niederlande haben die Altenheime schlicht abgeschafft. Dort gibt es nur die Pflegeheime für diejenigen, die nicht anders versorgt werden können. Um alle anderen kümmern sich die Kommunen - zu Hause. Aber damit wird eben kein "Investor" reich.

nie wieder spd

Bisher hat sich an der Situation der Pflegekräfte in Pflegeheimen kaum etwas geändert. An der Bezahlung nicht und an den Arbeitsbedingungen ebenfalls nicht. Doch die Verwunderung über die Probleme ist so groß, wie zu Beginn der Pandemie, obwohl der Personalmangel da schon 30 - 40 Jahre vorherrschte. 

Selbst wenn die potentiellen Auszubildenden dieser Berufe vor den Türen der Pflegeheime Schlange stehen würden, könnten sie überhaupt nicht ausgebildet werden, da auch Schulen zur theoretischen Ausbildung Mangelware sind. Lehrer für diese Schulen gibt es wahrscheinlich auch nicht genug.

Diese Missstände sind denjenigen, die dafür die Verantwortung tragen, seit Jahrzehnten bekannt, aber es passiert überhaupt nichts. Immer noch.

Und selbst wenn sämtliche ausländischen Fachkräfte, die angeworben werden sollen, nur für die Pflege kommen würden, wäre das Problem nicht gelöst. Studierte Fachkräfte aus dem Ausland werden zu aktuellen Konditionen auch nicht bleiben wollen.

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FCK PTN

Und selbst wenn sämtliche ausländischen Fachkräfte, die angeworben werden sollen, nur für die Pflege kommen würden, wäre das Problem nicht gelöst.

Aber ein riesengroßer Schritt wäre getan.

Studierte Fachkräfte aus dem Ausland werden zu aktuellen Konditionen auch nicht bleiben wollen.

Fast alle bleiben. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen sind in Deutschland im internationalen Vergleich sehr vorzeigbar.

nie wieder spd

Wenn die brasilianischen Pflegekräfte, die 4 Jahre studiert haben, mit dem Gehalt in Deutschland nicht viel weiterkommen, als mit dem Gehalt, das in Brasilien gezahlt wird, werden wir sehen, was passiert. Zumal studierte Pflegekräfte aus Brasilien hier ohne weiteres Pflegedienst - oder Heimleiter sein könnten. Solange sie aber nicht deutsch sprechen können, werden sie als Hilfskraft bezahlt, wie in unseren Medien berichtet wurde. Dabei wäre es wahrscheinlich eine leichte Übung, solchen Fachkräften einen Roboter zur Seite zu stellen, der als fließend übersetzender Dolmetscher fungieren kann.

AnsgarRagentor

"Dabei wäre es wahrscheinlich eine leichte Übung, solchen Fachkräften einen Roboter zur Seite zu stellen, der als fließend übersetzender Dolmetscher fungieren kann."

Wieso hast Du keine Firma für diese Roboter? Ist doch bestinnt ne leichte Übung...

 

nie wieder spd

Tja, so kann es gehen. Leider habe ich eine Ausbildung zur Pflegekraft absolviert und über 20 Jahre mit Menschen mit Behinderung gearbeitet. Mit Roboterkonstruktion hätte ich sicher auch mehr Gehalt bekommen können und müßte nun nicht mit einer nur geringen Rente zurecht kommen.

amran.juli

"Fast alle bleiben. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen sind in Deutschland im internationalen Vergleich sehr vorzeigbar."

 

Im Gegenteil, die meisten schauen sich das einen gewissen (kurzen) Zeitrahmen an und gehen wieder. Auch die dt. Fachkräfte. Weil man in anderen Ländern bessere Bezahlung bei besseren Arbeitsbedingungen findet.

TapferSchneiderlein

Es zeigt sich, worum es geht. Es geht um Geld, nicht um Menschen!

Glaubt wirklich jemand, die zunehmend Großinvestoren gehörenden Einrichtungen dienen dem Wohl der Menschen? Dividenden und gute Zinsen fallen nicht vom Himmel, sie entstehen häufig durch Ausbeutung, Not und Elend.

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werner1955

Dividenden und gute Zinsen fallen nicht vom Himmel?

Und warum haben dann sehr viel Gemeinden Häuser an diese Großinvestorenfür viel Geld verkauft?  Wo ist das Geld? Wofür haben die Städte das verbraucht.  Diese Gewinne hätten doch Gemienden erzielen können und damit mehr Personal und bessere Bezahlung genutzt werden können. 

Düsseldorf will für 1 Mrd ein Oper bauen. Aber für Senioren und Pflege ist kein Geld da. 

FCK PTN

Glaubt wirklich jemand, die zunehmend Großinvestoren gehörenden Einrichtungen dienen dem Wohl der Menschen?

Es gibt im Pflegebereich eher weniger Großinvestoren als noch um die Jahrtausendwende. Die weitaus meisten Einrichtungen sind in öffentlicher oder kirchlicher Hand.

wie-

>> Dividenden und gute Zinsen fallen nicht vom Himmel, sie entstehen häufig durch Ausbeutung, Not und Elend.

Auch in diesem Fall? Oder welche Botschaft soll Ihr Raunen vermitteln?

fruchtig intensiv

Deine Ausführungen teile ich!

Aber ich möchte nochmal darauf hinweisen: 

1. Der Markt wird das richten. Und wenn dieser Markt halt über die Alten richtet. Er macht das schon...

2. Privatisierung ist der heilige Gral! So wurde bei uns der Strom schlicht x-fach teuerer. Die Bahn unzuverlässiger. In Groß Britannien wurde dank Privatisierung in erschreckend vielen Kommunen sogar das Trinkwasser knapp. Und das in einem Land, in dem es ständig regnet. 

Mauersegler

Strom privatisiert? Die Stromversorgung liegt in vielen Orten in den Händen der Kommunen. Und die DB ist bekanntlich im Besitz des Bundes. 

silgrueblerxyz

Das Problem der nicht ausreichenden Pflegekapazität wird in der Zukunft zunehmen,

den die Vorhersage der Demografieentwicklung ist zuverlässig und seit vielen Jahren schon berechenbar. Die Antwort der Politik darauf waren halbherzige Reformen und die Hoffnung, den größten Teil der Pflegelast beim Bürger abladen zu können. Ist eigentlich die Möglichkeit des Zusammenbruches der Pflegeversorgung Teil der Krisenstrategie der Bundesregierung? Die Antwort der Politik auf die Pflegekrisen in der Vergangenheit waren Notreparaturen, Aussitzen von erkennbaren Problemlagen und Kopf in der Sand stecken. Es wäre schon seit vielen Jahren ein konsequenter Ausbau der Pflegekapazitäten nötig gewesen, wenn man des Problems vorausschauend hätte Herr werden wollen. Wenn ich dabei bedenke, dass der größte Teil der Pflegefälle von Familienangehörigen geleistet wird, überläuft mich angesichts des TS Berichtes ein eisiger Schauer.

Francis Fortune

Kaum vorstellbare Situation, vor allen nicht in Deutschland. Bei der Wirtschaftsleistung sollte eigentlich eine sozial ausgewogene Kranken- und Altenversorgung möglich sein. Aber wenn der Mensch kein Mensch mehr ist, sondern nur noch eine Nummer, die entweder Kosten verursacht oder aber Gewinn einbringt, ist das soziale "Gefüge" eh ins Wanken geraten...

 

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Jimi58

Das leider schon seit langem.

perchta

So ist es - wenn die Kapazitäten nicht reichen, dann reichen die Kapazitäten nicht.

ich1961

Erstmal meinen Dank für die Veröffentlichung dieses Themas.

Ich habe gerade in ein ähnliches Problem. Meine Mutter (wird 86) wurde nach einer Krebs OP  und noch nicht komplett geschlossener Wunde nach Hause entlassen weil die Verwaltung/Krankenkasse meint, das wäre ein zu langer Aufenthalt für diese Behandlung. 

Ja, der Sozialdienst hat sich "die Beine ausgerissen", um einen Platz in der Geriatrie (sie muss "nur" aufgepäppelt werden) zu finden - keine Chance. Und zu Hause kommt ein Pflegedienst zur Wundversorgung. Ich wohne 85 km weg und kann nicht so oft hin, wie ich gerne möchte (müsste). Zwei Kranke kann ich nicht versorgen - also müssen wir jetzt mal schauen, das wir meine Mutter im betreuten Wohnen (oder Altenheim) unterkriegen - auch nicht ganz so einfach, weil auch die überlastet sind, obwohl meine Mutter (wenn sie sich von den Strapazen erholt hat) noch ganz gut alleine klar kommt.

Einfach nur ein Unding.

 

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Francis Fortune

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und maximale Unterstützung. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese unhaltbare Situation viel Geld, Durchhaltevermögen, Kraft und Hoffnung benötigt!

ich1961

Vielen Dank. Irgendwie geht das schon.

Mischa007

Wenn ich solche Dinge lese, fallen mir immer wieder gleich die viel beschworenen Worte von der "Wertegemeinschaft" ein, wie auch bei vielen anderen Dingen. Was sind denn dann diese Werte, wenn diese nicht immer und prinzipiell gültig sind. Und ich bin auch immer wieder erstaunt wie schnell wir Lösungen haben, wenn es um Rüstung oder dergleichen geht. Hier bei der Pflege scheitert es wieder am Geld und den Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen wären besser wenn es genug Personal geben würde, das diese Arbeit auch gern verrichten würde. Das Personal würde aber ausgedünnt weil es an Geld fehlte, oder für die Dividenten gebraucht wurde.  Für mich ist das mittlerweile zu einer Systemfrage geworden.  Wenn ein System und deren Gesellschaft die Alten vergisst, dann kann es nicht gut sein!

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werner1955

wenn diese nicht immer und prinzipiell gültig sind?

Weil "Werte" sich ändern und von der gesellschaft un dsehr viel von der Politik festgelegt wird.  System die Kosten verursachen oder System die "Gewinn" machen werden halt unterschiedlichen "Werten" zugeordnet. 

nie wieder spd

@Forengeschwätz20. Juni 2023 • 08:10 Uhr:

Wir haben ca 1,5 Millionen Arbeitslose, die in der Lage wären zu arbeiten. Unter anständigen Vorraussetzungen wie sehr guter Bezahlung schon in der Ausbildung und hervorragenden Arbeitszeiten und - bedingungen könnten sicher zigtausend Menschen für die Pflegeberufe gewonnen werden. Aber es wird noch nicht einmal der Versuch gemacht. 

Maßnahmen zur Aus - und Weiterbildung in großem Maßstab durch die Wirtschaft, mit Unterstützung der zuständigen Ministerien, fehlen seit Jahren. Stattdessen gehen Minister im Ausland auf Raubzug nach Fachkräften, die sich nach Kennenlernen der schlechten Bezahlung und der unerträglichen Arbeitsbedingungen auch schnell wieder verabschieden. Derartige Berichte über Pflegepersonal aus Italien oder Spanien, das desillusioniert wieder zurück in seine Heimatländer gegangen ist, gab es sogar schon vor 2 Jahren in den ÖR - Sendern.

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Huhn

Könnten Sie in der Pflege arbeiten? Ich könnte es nicht. Auch nicht für viel Geld. Dieser Beruf ist eine Berufung, erfordert Geduld und - ja, auch Liebe für das, was man tut. 

Mein Vater ist innerhalb eines halben Jahres aufgrund eines erneuten Krebsausbruchs komplett zusammengebrochen - von einem lebenslustigen Menschen zu einem körperlichen Wrack. Wir Angehörigen wohnen alle weit weg, hatten verschiedene Pflegerinnen, die sich auch mit meiner dementen Mutter beschäftigen "durften". Nachdem mein Vater starb, haben wir - nach langer Suche, ein Heim für meine Mutter gefunden. Mein Bruder lebte noch einige Zeit alleine mit ihr im Haus und war anschließend fix und fertig. 

Ich habe einen Riesenrespekt vor allen, die so etwas schaffen, die in ihrer Natur derart hilfbereit sind. Dafür wäre mal ein Verdienstkreuz fällig. 

nie wieder spd

Ich habe über 20 Jahre mit schwerstmehrfachbehinderten Menschen gearbeitet. Seit ca 1 Jahr bin ich Rentner.

Lyn

Das war  absehbar.  Es gibt immer mehr Pflegefälle und immer weniger Plätze,  wobei die noch künstlich verknappt und umfunktioniert werden. 

Es betrifft nicht nur die Pflegeheime.  Selbst einen häuslichen Pflegedienst zu finden,  ist schon eine Herausforderung.  Da kann man letztendlich nicht nach Qualität gucken man nimmt was man kriegt und wer vor dem schweren Fall nicht kneift.

Heime und Pflegedienste können sich die Patienten aussuchen. Sie bekommen mehr als genug.

Und jedem der die Frage nach der Verantwortung der Familie stellt: schon mal selbst gepflegt? Eine schwer demente Person,  die sich in der Wohnung auf den Fußboden entleert und das als normal empfindet? Vermutlich nicht. Ich hatte  das mehrere Jahre lang. 

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ich1961

////Und jedem der die Frage nach der Verantwortung der Familie stellt: schon mal selbst gepflegt? Eine schwer demente Person,  die sich in der Wohnung auf den Fußboden entleert und das als normal empfindet? Vermutlich nicht. Ich hatte  das mehrere Jahre lang. ////

Ganz so schlimm habe ich es bisher nicht. Aber Sie haben recht, von "Angehörige pflegen" haben die wenigsten eine Vorstellung - oder eine nicht stimmige.

 

Huhn

@Lyn - Respekt! 

Auch meine Mutter ist dement, es geht seit Jahren, es ging langsam los und explodierte quasi als mein Vater schwer erkrankte. Sie kam mit den notwendigen Veränderungen nicht klar. Wir - kleine Familie, in unterschiedlichen Entfernungen - hätten alle nicht pflegen können. Ganz abgesehen von den körperlichen Aktionen ist es auch schwer, die Umkehrrolle zu leben. Man wischt jetzt derjenigen den Po ab, die das früher bei einem selbst gemacht hat. Aber da war man ein knuffiges Baby und jetzt liegt da der Mensch, zu dem man aufgeschaut hat ... es bricht einem das Herz. Und man hat keine Ahnung, muss lernen, u.a. auch den ganzen Papierkram.

Ich bin extrem dankbar, dass meine Mama jetzt in einem Heim ist, wo die Pflegerinnen gelassen, freundlich und engagiert sind und sie selbst eine Freundin gefunden hat.

Ihnen und ich1961 alles Gute und auch allen anderen pflegenden Familienmitgliedern.

ich1961

Danke und Ihnen und Ihrer Familie ebenfalls alles Gute

werner1955

Eine schwer demente Person,  die sich in der Wohnung auf den Fußboden entleert und das als normal empfindet?

Und für die Pflegenden und die Mitbewohner in den Seniorenheimen ist das dann zumutbar, einfache oder besser? Wenn wir in den Familien das nicht schaffen wie sollten dann Bezahlsystem soetwas leisten können? 

 

nie wieder spd

„Das war  absehbar.“

Eben. So vieles war absehbar. Nur Politiker und Wirtschaft konnten das nicht sehen.

Adeo60

Wenn alte, hochgradig pflegebedürftige Menschen „entsorgt“ werden müssen, dann stimmt etwas nicht in unserer Gesellschaft. 

Das Gesundheitssystem stößt an seine Grenzen. Aber nicht nur der Staat, auch jeder Einzelne  trägt dafür Verantwortung. In unserer Wohlfühlgesellschaft hat sich eine Versorgungsmentalität breit gemacht, ohne dass diese mit der Verantwortung für die eigene Gesundheit korrespondiert. 

Übergewichtigkeit bereits im Kindesalter, Alkoholexzess, Zigarettenkonsum, wenig Sport. Die Folgen müssen kostenintensiv therapiert werden, wo Einsicht und Prävention angebracht wären.

Keine Frage: Due Mängel in der Pflege sind gravierend. Aber es braucht ein Umdenken in allen gesellschaftlichen Bereichen.

 

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w120

Auch im Bereich der Arbeitswelt?

Plinkiplonk

Spätestens seit Corona dürfte klar sein, dass wir als Gesellschaft seit Jahrzehnten immer nur nach dem Prinzip "Daumen drücken und durch" operiert haben, und so lange keine Krise kam, ging es immer irgendwie. Dann kam der Virus, und jetzt fällt uns unser komplettes Sozialmodell vor die Füße.

Hauptproblem ist natürlich, dass unsere tollen Volksvertreter jedweder Couleur immer nur bis zur nächsten Wahl denken, sonst wäre vielleicht bei der Abschaffung der Wehrpflicht irgendwem aufgefallen, dass in einem Schlag zehntausende Zivildienstleistende aus dem Pflegebereich verloren gehen, die vielleicht irgendwie ersetzt werden sollten in einer rapide überalternden Bevölkerung. Aber klar, mit den Bezügen und Pensionen muss man sich ja keine Gedanken über die Zukunft machen.

Mein Vater hat gerade vom ambulanten Pflegedienst gekündigt bekommen, weil es "logistisch effizienter" ist, wenn sie ihn nicht mehr anfahren. Jahrzehntelang Pflegeversicherung einbezahlt, aber kein Anspruch auf Versorgung.

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ich1961

////Aber klar, mit den Bezügen und Pensionen muss man sich ja keine Gedanken über die Zukunft machen.////

Einen Moment inne halten und dann darüber nachdenken: würden Sie für "die Bezüge" in der Politik arbeiten wollen? Ich nicht - für kein Geld der Welt.

 

////Mein Vater hat gerade vom ambulanten Pflegedienst gekündigt bekommen, weil es "logistisch effizienter" ist, wenn sie ihn nicht mehr anfahren. Jahrzehntelang Pflegeversicherung einbezahlt, aber kein Anspruch auf Versorgung.////

Ihnen und Ihrer Familie - vor allem Ihrem Vater - wünsche ich alles Gute! Vielleicht finden Sie ja doch noch einen Pflegedienst.

 

nie wieder spd

„Einen Moment inne halten und dann darüber nachdenken: würden Sie für "die Bezüge" in der Politik arbeiten wollen? Ich nicht - für kein Geld der Welt.“

Damit haben Sie auch recht. Ich würde es auch nicht wollen

Meiner Meinung nach müssten Politiker noch viel mehr Geld bekommen für ihre Arbeit. Aber dann müssen sie, verdammt nochmal, auch die Verantwortung tragen, die zu tragen sie sogar geschworen haben und die mit dem Politikerjob einhergeht und vernünftige Politik gestalten. Und zwar ausschließlich für ihren Politikerjob und nicht noch für private Nebentätigkeiten u/o für gut bezahlende Unternehmen.