Kemal Kilicdaroglu vor einem Treffen mit anderen Oppositionspolitikern in Ankara

Ihre Meinung zu Erdogans Herausforderer Kilicdaroglu: Weg vom Schmusekurs mit Moskau

Kilicdaroglus Aussichten auf einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei schwinden - und damit auch die Hoffnungen, die in EU und NATO auf ihn gesetzt wurden. Denn der Oppositionelle steht für eine andere Außenpolitik. Von M. Rosch.

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137 Kommentare

Kommentare

Seebaer1

Mir erschließt sich der Sinn dieses Artikels absolut nicht. Glaubt denn irgendjemand tatsächlich noch daran, dass dieser Mann nach den neuesten Ereignissen auch nur den Hauch einer Chance hat? Sein Kurs gegenüber Moskau ist daher völlig unerheblich.

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melancholeriker

Der Wahltag ist nur ein Tag. Danach bricht für Alle, die gegen die Diktatur kämpfen, die Hölle los und Komplize Putin behält einen zentralen Agenten im Bemühen um die Destabilisierung Europas. 

Unerheblich sind nur verharmlosend abwinkende Kommentare. Kann man verstehen, warum durch Demokratie verwöhnte Mitteleuropäer anderen Menschen wünschen, unter Willkür und Unterdrückung zu leiden? Kann man. 

Adeo60

Schon allein mit Blick auf  die Russland-Politik wäre ein Wechsel im Präsidentenamt wünschenswert. Erdogan ist immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht und in all den Jahren kein verlässlicher Partner gewesen. 

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IlPadrino

Naja, wenn die Türkei unter Erdogan (den ich persönlich aufgrund seiner autoritären Anwandlungen nicht schätze) ihre eigenen Interessen verfolgt indem sie die sich neu bildenden Machtblöcke gegeneinander ausspielt ist daran erstmal nichts aus zu setzen oder?

Schließlich werden alles Staaten auf der Welt vorrangig von Egoismen getrieben, nur geben das manche offener zu als andere. 

Adeo60

Aber derartige Staaten, die ausschließlich eigene Interessen verfolgen, passen dann eben auch nicht in eine gemeinsame Wertegemeinschaft wie die Eu.

IlPadrino

Die Türkei passt aktuell nicht in die EU, sehe ich auch so.

Aber das Ungarn, Polen, Irland, vor allem auch Deutschland und sämtliche anderen Mitglieder der EU nicht vorrangig ihre eigenen Interessen verfolgen ist eben auch ein Trugschluss. Würde die EU wirklich als Gemeinschaft funktionieren hätten wir eine einzige gemeinsame Politik in allen Bereichen, nicht nur in der Währung. Aktuell kocht jeder sein eigenes Süppchen und versucht für sich den größtmöglichen eigenen Profit aus der Gemeinschaft mit den anderen zu Schlagen (siehe Lohndumping etc.).

Adeo60

Aber in elementaren Fragen sind die EU Mitgliedsstaaten dann doch eine starke Einheit. Das gilt insbesondere in Bezug auf Russland. In vielen anderen Fragen ist es für mich durchaus nachvollziehbar, dass die Eu Staaten auch eine gewisse Eigenständigkeit für sich beanspruchen. Gerade das macht doch auch den Reiz einer Gemeinschaft aus.

Mischa007

Welche Werte sind das denn, die wir vertreten. Meinen Sie damit die Zweiklassen Flüüchtlingspolitik der EU, oder das wir als EU mehr oder weniger vorsätzlich Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen. Oder sind Waffenlieferungen nach SArabien gemeint, damit mit denen im Jemen herumgebombt werden kann. 

Die "Wertegemeinschaft" ist auch nur auf Vorteile und Strategievorteile für sich selbst bedacht.

Die Missstände innerhalb dieser Wertegemeinschaft lasse ich mal außen vor.

Da ist Wertegemeinschaft nicht das richtige Wort, denke ich.

Die Wertegemeinschaft sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn selbst die kleinen Errungenschaften basieren auf horrenden Schulden, die Jugendherberge einmal bezahlen muss.

Nettie

"Naja, wenn die Türkei unter Erdogan (den ich persönlich aufgrund seiner autoritären Anwandlungen nicht schätze) ihre eigenen Interessen verfolgt indem sie die sich neu bildenden Machtblöcke gegeneinander ausspielt ist daran erstmal nichts aus zu setzen oder?"

Doch. Weil an 'Machtblöcken' grundsätzlich etwas auszusetzen ist. Und weil es hier in Wirklichkeit nicht um die Interessen der Türkei - oder vielmehr: die ihrer Bürger oder der Bürger sonst irgendeines Landes - geht, sondern ausschließlich um die Erdogans.

Nettie

Es sollte eigentlich nicht um 'strategische Kompässe' und die 'Einnahme von Positionen' durch egal wen gehen - und schon gar nicht um 'Schmusekurse' -, sondern die Geltendmachung bzw.  Durchsetzung der Rechte aller. Egal wo sie gerade leben.

Coachcoach

Auch Herr K. wird noch für böse Überraschungen sorgen, sollte er denn gewählt werden. Die Türkei wird der große Problemfall bleiben, so oder so.

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zöpfchen

Wird er nicht. Insbesondere die Türken in Deutschland halten fest zu Erdogan. 

Sisyphos3

also ich rechne nicht mit dessen Wahlerfolg

seinem Rivalen fehlen doch gerade mal 0,5 % zum Sieg

und die 5 % Stimmen des ausgeschiedene Kandidat machen ihn zum Favoriten

Eine für mich schwer zu verstehende Sache

in Deutschland hat der Sultan vom Bosporus bei jungen Menschen Rückhalt und Zuspruch

in der Türkei bei alten aus der erzkonservativen anatolischen Provinz

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mispel

in Deutschland hat der Sultan vom Bosporus bei jungen Menschen Rückhalt und Zuspruch

in der Türkei bei alten aus der erzkonservativen anatolischen Provinz

 

Und die hier lebenden Türkischstämmigen sind eben größtenteils Nachfahren von wenig gebildeten Auswanderern, die sich selbst überlassen wurden. Da verwundert es nicht, dass der Zuspruch zu Erdogan hier höher ist als in der Türkei.

MargaretaK.

Da können Sie recht haben. Bei einer Umfrage eines Fernsehsenders unter jungen/mittelalten türkischen Mitbürgern wurde mit großer Mehrheit angegeben, dass Herr Erdogan ihnen ein Gesicht und eine Stimme gegeben hat. Zitat aus dem Tagesspiegel "Mit der Aufforderung, stolz auf die türkische Herkunft zu sein, vermittelt er Menschen Selbstwirksamkeit, die sich hier im alten Europa ausgegrenzt und an den Rand gedrängt sehen“.

Etliche Politologen und Migrationsforscher sind der Meinung wie Sie, die örtliche Herkunft aus der Türkei (Zentralanatolien), der Bildungsgrad, dass man diese Menschen alleine gelassen hat (seinerzeit keine Sprachkurse, Ghettoansiedlungen usw.) und das Gefühl " Muslime = Islamisten" -- das alles hat Herr Erdogan/die AKP für sich genutzt.

Vor über 30 Jahren haben mein Mann und ich die Türkei bereist. Damals wurde uns schon gesagt " werfe nie Küsten- und Stadttürken in einen Topf mit denen aus dem Hinterland ".

werner1955

von wenig gebildeten Auswanderern?

Schlimmer können sie unser überheblichkeit und Aroganz  gegen ander Kulturen und Länder nicht ausdrücken. 

mokdo

Es ist eine Tatsache das damals ungebildete, arbeitsloseTürken nach Deutschland geholt wurden. Ausgebildete Fachkräfte die in der Türkei gearbeitet haben waren wohl kaum dabei. Mit Überheblichkeit oder Arroganz hat das nichts zu tun.

werner1955

Eine für mich schwer zu verstehende Sache? Wieso? 

Vieler Bürger in der Türkei und im Ausland wollen einen starken Staat und eine starlen Mann an der Spitze.  Erdogan mit der AKP ist für Sie das was Sie wollen. 

Oberstudienrat

in Deutschland hat der Sultan vom Bosporus bei jungen Menschen Rückhalt und Zuspruch - in der Türkei bei alten aus der erzkonservativen anatolischen Provinz

Wollen Sie uns mit Klischees beglücken?

zöpfchen

Was soll das? Erdogan hatte fast 50% in der Vorwahl, während Kilicdarogluilic nur auf 45% . Der rechtsnationalistische Herausforderer, der nicht mehr antrtt. unterstützt Erdogan. ERdogan hat  prakisch schon gewonnen. Auch dank der grossen Unterstützung der Türken in Deutschland. Was soll also dieser Tagesschau Beitrag?

 

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melancholeriker

Die Frage ist, was soll Ihr Beitrag. 

Die Tagesschau ist kein Wettbüro, wo es nur um erhoffte oder befürchtete Ergebnisse geht, sondern um Inhalte, die für Jahre und zig Millionen Leute vordefiniert werden. 

Wenn in Bayern gewählt wird, sollte dann auch abgeschaltet werden, weil das Ergebnis schon feststeht? 

grübelgrübel

Kilicdaroglu könnte die gesamte Region stabilisieren. Die Rückkehr zu eine demokratischen Regierungsform ist zwingend notwendig. Ich drücke ihm beide Daumen.

Alle hier lebenden, wahlberechtigten Türken sollten bedenken, dass Erdogan auf dem Weg in eine autokratische/diktatorische Regierungsform ist. Das bedeutet Pressezensur, Vereinnahmung der Justiz und Behördenwillkür. Jeder, der Erdogan wählt aber hier in Freiheit lebt, trägt dazu bei, dass die in der Türkei lebenden Menschen dieser Willkür ausgeliefert sind. 

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zöpfchen

Dass Erdogan die Demokratie immer weiter demontiert, können die in Deutschland lebenden Türken aus den deutschen Medien erfahren. Viele von ihnen sind ja in Deutschland zur Schule gegangen und haben Politikunterricht bekommen.

Nein, das ist es nicht. Kulturell scheint für die hier lebenden Türken Demokratie (in der Türkei) nicht ganz so wichtig zu sein. 

Be We

Ich denke Kultur ist da ein wichtiges Stichwort. Meiner Ansicht nach hat Erdogan deswegen hier so einen starken Rückhalt, weil sich die hier lebenden Doppelstaatler eine starke Türkei wünschen, um sich damit zu identifizieren und die Kultur besser zu bewahren. Und Erdogan liefert genau diesen Nationalismus. Das ist sicherlich sowas wie ein kleiner Anker in der "Fremde".

Was ich nicht verstehe ist, warum man sich das dann hier überhaupt antut. Denn logisch wäre es für mich, dass ich mein Leben dort verbringe, wo es mir gefällt und ich mich mit der Kultur und den Menschen identifizieren kann.

Diese kognitive Dissonanz bekomme ich nicht aufgedröselt.

Karussell

@Be We

"Diese kognitve Dissonanz bekomme ich nicht aufgedröselt"

Das geht mir in der Sache schon lange so. Ich muß mir oft den Vorwurf gefallen lassen, daß es mir nur um die Sache geht, was mich auf etwas bringt: Den Anspruch, daß das eigene Tun durchgängig logisch ist, den haben sicher viele der Doppelstaatler nicht. 

Sarkastikus

"...auf dem Weg in eine autokratische/diktatorische Regierungsform ist." Nicht zu vergessen ist der zusätzlich stark religiöse Einfluss. Die Türkei ist schon lange kein laizistischer Staat mehr.

werner1955

 zu eine demokratischen Regierungsform ist zwingend notwendig?

Was sollte denn bei freien demokratischen Wahlen in der Türkei geändert werden? Die Mehrheit der Mitbürger in diesem land und im Ausland wollen klar einen starken Staat und einen starken Mann an der Spitze. 

 

derkleineBürger

"Kilicdaroglus Aussichten auf einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei schwinden - und damit auch die Hoffnungen, die in EU und NATO auf ihn gesetzt wurden."

 

->

Welche Hoffnungen denn ?

Dass mit ihm NATO und EU einen guten Draht zu Syrien und damit zum syrischen Partner Iran erhalten ?

...ich erkenne jetzt nicht den Grund wieso es ohne ihn nicht möglich sein sollte,wenn der Wunsch bei NATO und EU so ausgeprägt ist... 

 

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melancholeriker

Nein, damit die Türkei unter Erdogan die NATO nicht instrumentalisieren kann für seine brutale Innenpolitik, wie er das immer frecher, arroganter und respektloser tut im Kampf gegen "Terroristen". 

Schweden und Finnland zumindest drücken schon die Daumen durch. 

Peter P1960

Entscheidend ist die Rückkehr auf den demokratischen Weg, das dürfte für die Kilicdaroglu-Anhänger das Wesentliche sein. Die Haltung gegenüber Diktatoren wie Putin ist dann ein erfreulicher Nebenaspekt. Auch wenn Demokratien immer noch viele Defizite haben, weil dort eben auch nur Menschen an den Hebeln sitzen, für die Menschen gibt es derzeit keine bessere Staatsform. 

Ich befüchte leider nur, dass es für die Türken diesmal noch nicht reichen wird, Ogan hat ja erwartungsgemäß eine Wahlempfehlung für Erdogan abgegeben.

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Nettie

"Entscheidend ist die Rückkehr auf den demokratischen Weg"

Sicher. Aber so wie es aussieht, ist der versperrt. Warum und von wem auch immer.

Peter P1960

Es ist schwierig, ein Rennen bei ungleichen Startbedingungen zu gewinnen. Außerem ist der Hang nach einem starken Führer, der die "Nation wieder groß macht" selbst in Demokratien wieder verbreitet. Wer Diktatur noch nie erlebt hat, merkt den schleichenden Übergang nicht so leicht.

silgrueblerxyz

Ein Wahlsieg von Kilicdaroglu ist unwahrscheinlicher geworden,

nachdem sich der Mitbewerber der ersten Wahl, Herr Ogan (5%), eine Wahlempfehlung abgegeben hat, dass seine Wähler Herrn Erdogan unterstützen sollen.

Möbius

Kilicdaroglu hat schon im Vorfeld klar gemacht das er grundsätzlich keine Änderung am Verhältnis zu Moskau anstrebt. 

 

Was ich feststelle ist das sich der Westen sehr massiv in den türkischen Wahlkampf eingemischt hat und das ist völlig unakzeptabel. 

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rolato

An was stellen Sie das denn fest? Meinungen und Berichte sind kaum eine Einmischung. Oder sehen Sie irgendwelche Manipulationen?

rolato

Was ich feststelle ist das sich der Westen sehr massiv in den türkischen Wahlkampf eingemischt hat und das ist völlig unakzeptabel

Er warnte Russland vor einer Einmischung und einer Beeinflussung der Wahlen. "Lasst die Finger vom türkischen Staat", schrieb er. Eine deutliche Botschaft gegenüber Moskau

Tremiro

Das ist es ja was den Foristen M. ärgert.

Tremiro

Der Westen hat sich nirgends eingemischt. Sie, als Retter aller Diktatoren, bauen wieder mal einen Popanz auf, um dann auf ihn einzudreschen.  

heribix

Da muss ich Ihnen Recht geben, der Westen hat sich noch nie irgendwo eingemischt. Ob das allerdings die Länder Südamerikas, Mitleren Osten oder Süd- Ostasien auch so sehen weiß ich nicht. 

rolato

Es geht um den türkischen Wahlkampf!

Mauersegler

Wie kommen Sie auf diese Idee? 

Oberstudienrat

Was ich feststelle ist das sich der Westen sehr massiv in den türkischen Wahlkampf eingemischt hat und das ist völlig unakzeptabel. 

Wollen Sie uns die eigene Meinung verbieten? Eingemischt hat sich der Westen überhaupt nicht. Aber wir werden auch nicht zum politischen Neutrum, wenn irgendwo mal gewählt wird.

Bender Rodriguez

Immer diese antiwestliche Meinungsmache. Wer hat sich im Wahlkampf eingemischt? 

Warum bist du nich hier, wenn der Westen immer so schlimm ist?  

heribix

Ich denke mal er ist noch hier um Sie zu ärgern. Wenn einem die Argumente fehlen kommt meist sowas wie " dann geh doch" oder " zwingt dich ja keiner hier zu leben" Schublade ganz weit unten.

Bender Rodriguez

Nö. Eine einfache frage. Ich hsbe gefragt, warum er hier ist. Nicht gesagt, er solle abhauen.

Anderen etwas andichten wollen, weil man keine Argumente hat,  ist ganz weit unten. 

rolato

Wenn einem die Argumente fehlen kommt meist sowas wie " dann geh doch" oder " zwingt dich ja keiner hier zu leben

Ersten darf man natürlich im eigenen Land seine Meinung kund tun auch wenn sie negativ ist, ohne den Rat auszuwandern.

Zweitens hat der Forist Bender Argumente und tut sie auch kund.

Drittens ist die Frage von Forist Bender berechtigt, da der Forist Möbius stets alle Bemühungen Deutschlands und des Westens ( was auch immer noch genau zu definieren wäre ) in Abrede stellt. Wenn einem alle politischen Entscheidungen nicht gefallen, sollte man schon einen Ortswechsel in Betracht ziehen. Denn dann macht es keinen Sinn für den jenigen sich zu quälen!

Jimi58

Was ich öfters bei ihnen feststelle, das sie ohne Belege immer wieder heir dinge in den Raum werfen. Wenn es ihnen in den Westen nicht gefällt, warum sind sie denn nicht schon unter putins Knute, so wie sie sich für ihn immer wieder einsetzen? 

Adeo60

Die fast schon hündische Ergebenheit, die M. leider immer wieder in seinen Kommentsten unter Beweis stellt, passt so gar nicht zu seiner zweifellos vorhandenen Intelligenz. Schade, dass jegliche Selbstkritik zu fehlen scheint und damit natürlich auch ein demokratisches Selbstverständnis leidet.

Adeo60

Ich stelle leider immer wieder eine ideologische Verblendung in Ihren Kommentaren fest. Sie kanzeln  diejenigen ab, die eine Meinung  vertreten, welche Ihnen nicht genehm ist, andererseits unterstützen Sie aber völlig kritiklos das Putin-Regime, welches eine freie Meinungsäußerung per se nicht zulässt und auf der Basis einer Staatspresse dem mörderischen   Krieg gegen die UKR einen Sinn geben will. Das alles passt nicht und ich denke, Sie wissen das auch.

sosprach

Nach Meinung ist es Europa und die NATO die gut mit Erdogan leben kann und ihn so stark gemacht hat. Er hat beide am Nasenring durch die Manege geführt und den Türken gezeigt wer den Ton angibt. Die "Vermittlerrolle" zu Putin ist ebenso gewünscht. Jeder andere Despot wäre sanktioniert worden warum nicht Erdogan?

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Möbius

Das hat mit Despot und nicht-Despot nichts zu tun, sondern mit strategischen Interessen des Westens. 

 

Obwohl zB über die Türkei ein Großteil der Parallelimporte nach Russland zur Umgehung der anti-russischen EU-Sanktionen abgewickelt wird, war nicht mal im Entwurf für das (immer noch) geplante 11. Sanktionspaket der EU vorgesehen, die Türkei zu sanktionieren. 

melancholeriker

Richtig. Erdogan paktiert mit allen, die ihm persönlich Vorteile bringen. 

Als "Hehler" für Putin ist der Erdogan auf der Seite all jener, die direkt oder indirekt in Geschäfte verwickelt sind beim "Parallelimport". Solange die EU das toleriert, können doch alle froh sein, die nicht in Foltergefängnissen sitzen, weil sie Regierungskorruption aufgedeckt haben. Ich bin jedenfalls sicher, daß diese "Parallelimporte" so einiges abwerfen, wenn man sich im "Markt" gut auskennt. 

sonnenbogen

"Zu Russland will das sehr heterogene Sechserbündnis von Kilicdaroglu ebenso gute Beziehungen pflegen wie zu den USA."

Oha, er moechte der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit beitreten?

wenigfahrer

Die Ankündigungen dürften bei der EU und Deutschland doch sehr positiv aufgenommen werden, das wäre ein völlig neuer Kurs und eigentlich genau das was man immer gerne wollte.

Am Sonntag Abend werden wir dann mehr wissen, ob er wirklich eine Chance hat, weiß ich natürlich nicht.

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rolato

das wäre ein völlig neuer Kurs und eigentlich genau das was man immer gerne wollte.

Der strategische Kompass geht ganz klar nach Westen", sagt Kristian Brakel von der Heinrich-Böll-Stiftung. Der politische Analyst meint aber, dass die Türkei auch unter Kilicdaroglu nicht alle westlichen Positionen übernehmen würde. So würde die Türkei sich wohl nicht den Sanktionen gegen Russland anschließen.

Glaube nicht das da große Veränderungen anstehen würden.

wenigfahrer

Das hab ich aber im Artikel anders verstanden, Schluss mit Schmusekurs und NATO beitritt für Schweden, und mehr hin zum Westen, vielleicht habe ich das ja verkehrt gelesen.

rolato

Sie haben schon richtig gelesen. Ob diese Zusagen dann noch umgesetzt würden ist nicht sicher. Wäre natürlich wünschenswert das nach 20 Jahren die  Amtszeit (Herrschaft) von Erdogan endet! Persönlich bin ich der Meinung das generell Amtszeiten, egal in welcher Regierungsform, nach spätestens 2 Perioden enden sollten.

heribix

Na da gist es doch keine Zweifel mehr wenn der Experte der Heinrich Böll Stiftung das sagt.

Schirmherr

Kilicdaroglu: Weg vom Schmusekurs mit Moskau

Wäre ja richtig, man weiß aber nicht, welche weiteren Pläne der Mann noch im Köcher hätte, ist aber auch egal, weil der gegen die Macht der Verbohrtheit dieser Gesellschaft keine Chance haben wird. Die wollen weiter vom Großmächtigen geführt werden, weil sie sich dann auch selber so fühlen als seien sie die Grßten.. Und weil sie ihm glauben, er kümmere sich um sie. Demokratie und Verantwortung in der Weltpolitik ist ihnen egal, wichtig ist nur dass ihr Erdowahn auf den Gipfeltreffen da große Gesten und Reden der Allmachtphantasien schwingen kann und  allen Kameras weltweit gefilmt wird ist, ganz egal welche Miseren als nächstes losgetreten werden.

Feo

Ein Machtwechsel in Ankara wäre zu begrüßen. Nach über 20 Jahren von nur einer politischen Überzeugung dominiert, muss es ein Neuanfang geben. Neue Ideen braucht die Türkei um vorwärts zu kommen. Es stimmt ja, dass die derzeitige Regierung mehr oder weniger alle westlichen Partner Freunde  verprellt hat und Ankara sich über Jahre hinweg isoliert hat. Und natürlich wird der Westen mit Argwohn verfolgen, inwieweit die Türkei ihren Schmusekurs mit Moskau fortsetzt. Es wäre auch bedauerlich könnte festgestellt werden, dass Sanktionen der Westens durch die Türkei unterlaufen würden. Durch Anziehen der Sanktionen gegenüber Russland nämlich  wird es immer schwieriger Geschäfte mit Russland zu begründen. Ein Kurswechsel hin zum Westen hingegen durch einen Machtwechsel hätte lukrative Vorteile für die Türkei. Eine weitere Distanzierung hin zu Russland hat mittelfristig mehr Nachteile. Die vorliegende Wahl ist eine sehr wichtige Wahl für die Zukunft der Türkei!

 

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zöpfchen

Die Türken sehen das Erdogan Ihnen mehr Stabilität, Religion und weniger Verunsicherung durch die Presse gegeben hat. Dafür sind sie dankbar. 

Account gelöscht

Ja, ist klar. Keine Pressefreiheit = keine Verunsicherung. 

 

Be We

Währungstechnisch ist es mit der Stabilität aber nicht weit her.

Da macht sie ihrer damaligen italienischen Namensvetterin alle Ehre.

Oberstudienrat

Erdogans Schmusekurs mit Moskau finde ich zum ...

Dabei könnte die Türkei dem künftigen NATO-Mitglied Ukraine wirklich sehr schlagkräftig zur Seite stehen. Im schwarzen Meer, aber auch mit Kampfflugzeugen und Panzern. Und es ist ja offensichtlich, dass ein verbündetes Land angegriffen wird mit der Absicht Land zu erobern.

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rolato

Und es ist ja offensichtlich, dass ein verbündetes Land angegriffen wird mit der Absicht Land zu erobern.

So sehr ich auch für die uneingeschränkte Unterstützung für die Ukraine bin, aber leider ist es noch kein verbündetes Land. Denn sonst würde die NATO eingreifen.

Oberstudienrat

Noch ist alles offen. Der Diktatorenfreund hat noch nicht gewonnen.

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zöpfchen

Es ist garnichts offen. Die Türkei wird ihren weg zu mehr Religion und weniger Demokratie weiter gehen. Bestätigt dich freie Wahlen. 

Werner40

Ein Staatschef, der für Demokratieabbau und 50 % Inflation verantwortlich ist hätte in Deutschland keine Chance auf Wiederwahl.

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Möbius

Ich bin mir da nicht so sicher. Erdogan hat innen-, außen- und wirtschaftspolitisch durchaus Erfolge vorzuweisen. 

 

Er verfolgt außerdem eine populistische „peronistische“ Sozialpolitik, zB hat er den Türken erlaubt ihr Renteneintrittsalter frei zu wählen. Wer auch immer das in Deutschland vorschlagen würde, würde sich der Stimmen von Millionen Deutschen versichern … 

rolato

Ich bin mir da nicht so sicher. Erdogan hat innen-, außen- und wirtschaftspolitisch durchaus Erfolge vorzuweisen. 

Hohe Inflation als wirtschaftlichen  Erfolg?  Innenpolitischen Erfolg durch Einschränkung von Meinungsfreiheit und den Umgang mit Kurden? Außenpolitik mit Russland kann man als Erfolg betrachten was sicherlich derer und Ihren Interessen entspricht, da beide Despoten und Sie wenig von Demokratie halten.

Oberstudienrat

Ich bin mir da nicht so sicher. Erdogan hat innen-, außen- und wirtschaftspolitisch durchaus Erfolge vorzuweisen. 

Da müssen Sie jetzt aber auf die Suche gehen.

Er verfolgt außerdem eine populistische „peronistische“ Sozialpolitik, zB hat er den Türken erlaubt ihr Renteneintrittsalter frei zu wählen. Wer auch immer das in Deutschland vorschlagen würde, würde sich der Stimmen von Millionen Deutschen versichern … 

Das erinnert an "Freibier für alle". An den Kater denken wir noch nicht. Kurzsichtigkeit ist cool.

zöpfchen

Und nicht zu vergessen. Er bestätigt die Türken darin , dass ihr muslimischer Glauben die Lösung für die großen Probleme der Welt darstellt.

Erdogan findet Zinsen schrecklich und legt sie deshalb besonders niedrig fest, und glaubt damit die Inflation zu bekämpfen. 

heribix

Da muss ich aber lachen, in fast allen Ländern wird zur Zeit die Demokratie und Freiheit abgebaut. Die Inflation gerade was Lebensmittel betrifft ist auch überall hoch. Wer sich in der Geschichte ein weinigen auskennt weis was gerade Weltweit auf uns zukommt.

rolato

Wer sich in der Geschichte ein weinigen auskennt weis was gerade Weltweit auf uns zukommt.

Was kommt Ihrer Meinung nach auf uns zu?

 

Zufriedener Optimist

Das hätten Sie wohl gerne als Diktaturanhänger?