Gebäude der Europäischen Kommission, Brüssel

Ihre Meinung zu Ist die EU ausreichend gegen Bankenrisiken gewappnet?

Als Konsequenz der Finanzkrise 2008 hat die EU einiges geändert, damit von Europas Banken weniger Risiken ausgehen. Doch es bleiben Lücken. Eine komplette Bankenunion scheiterte bislang am deutschen Widerstand. Von Holger Beckmann.

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Kommentare

Nettie
Wenn alle zusammenarbeiten, geht alles

Wenn einer ausschert und dadurch ein wichtiger Stützpfeiler fehlt, bricht dagegen alles auf einmal zusammen.

Das ist bekanntlich nicht nur im Bankenwesen so.

Da hat die EZB-Chefin Recht: „Auch für die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, ist das unabdingbar, >> damit der gesamte Kapitalmarkt in Europa wirklich seine Grenzen verliert und verlässliche Stabilität erhält. "Die Vollendung der Bankenunion und die vollständige Entwicklung der Kapitalmarktunion in Europa mit den entsprechenden gesetzlichen Regelungen sind unerlässlich".

CoronaWegMachen
Das Bankensystem ist deswegen im Fall...

 Des Falles so instabil wie ein Dominoeffekt, weil Banken Wertpapiere Horten die hohen Risiken unterliegen u. U z. T. den Wert gg 0 anzunehmen.
Typische Beispiele sind Fondspapiere welche z. B. Aktien von - solide wirkende - Unternehmen und Banken. Die Unternehmen und Banken halten ihrerseits Riskobeteiligungen an Investmentfonds und zudem Banken die wiederum Geld an Unternehmen geben welche in die Gefahr laufen die Kredite nicht zurück zu zahlen.
Das Ganze ist vereinfacht gesagt ein Schneeballsystem von dem niemand wirklich weiß welchen Umfang in US$ dieses Schneeballsystem denn nun insgesamt hat.
Was wirklich hilft ist eine Begrenzung der Risikobeteiligungen pro Bank in US$ sodas beim Eintritt des Dominoeffekts der Ausfallbetrag gedeckt ist. Aber ein solches in sich selbst regulierendes Bankenfinanzsicherungssystem ist in der EU nicht einmal Ansatz weise installiert.Im Falle des Falles werden Steuergelder aufgewendet wenn der Dominoeffekt eintritt um weitere Effekte zu verhindern.

Account gelöscht
Ist die EU ausreichend gegen Bankenrisiken gewappnet...

Ob mit oder ohne Bankenunion müssten im Ernstfall die Steuerbürger in die Bresche springen. 

Und was die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS betrifft, so hat die Schweizer Regierung Verlustgarantien in Höhe von 9 Milliarden Franken garantiert. 

Was die Deutsche Bank und die Unicredit angeht, so haben sie im letzten Jahr "gut verdient": Die Deutsche Bank mit einem Plus von 2,5 Milliarden Euro, die Unicredit von Juli bis September mit einem Plus von 1,7 Milliarden Euro.

Jedes Halbjahr legt die EZB einen Finanzstabilitätsbericht vor. 

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CoronaWegMachen
@10:31 Uhr von Nettie

Wenn einer ausschert und dadurch ein wichtiger Stützpfeiler fehlt, bricht dagegen alles auf einmal zusammen.

Das ist bekanntlich nicht nur im Bankenwesen so.

Da hat die EZB-Chefin Recht: „Auch für die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, ist das unabdingbar, >> damit der gesamte Kapitalmarkt in Europa wirklich seine Grenzen verliert und verlässliche Stabilität erhält. "Die Vollendung der Bankenunion und die vollständige Entwicklung der Kapitalmarktunion in Europa mit den entsprechenden gesetzlichen Regelungen sind unerlässlich".

Und wie soll das In der Tat funktionierende Rettungssystem aussehen?

Volle Stütze mit Steuergeldern und 0 Risiko für System relevante Banken?

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Nettie

Haben Sie den Artikel gelesen? Da steht, wie genau das soll verhindert werden soll.

wenigfahrer

Wenn ich mir die aktuellen Daten der Börse ansehe, wie aufgeholt haben, dann sehe ich jetzt keine Gefahr.

Das Problem ist wohl eher das die Schweiz ihre Vertrauenswürdigkeit verloren hat, die sie sich selbst vor den Kriegen erarbeitet hatte, galt immer als stabiler Anker in allen Krisen.

Bei der EU und der EZB bin ich mir nicht sicher, wenn so an die letzten Jahre denke, und wie das mit Zins war, und die Geldschwemme die eingeleitet wurde, und auch die Schuldenberge sind ja in einigen EU Ländern stark gewachsen, das ist nicht so ungefährlich wie es einige darstellen.

Wie es weiter geht, weiß ich natürlich nicht.

 

Zum neuen Aussehen der TS, sehr gewöhnungsbedürftig und die Vorschau wie sonst fehlt, wird die Fehlerquote wohl erhöhen.

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Mauersegler

Zum neuen Aussehen der TS, sehr gewöhnungsbedürftig und die Vorschau wie sonst fehlt, wird die Fehlerquote wohl erhöhen.

Das Aussehen hat mir ein "Wow" entlockt, ein echter Fortschritt! 

Was mir fehlt, ist die Zitatfunktion, auch wenn die Antworten jetzt direkt dem Ausgangskommentar zugeordnet werden.  Aber vielleicht bürgert sich ja kursiv dafür ein.

Und eine höhere Fehlerquote kann ich mir kaum vorstellen, die war auch bisher schon exorbitant, trotz Vorschau.

Bender Rodriguez

Bankenunion? Also ein Vollkaskosystem für skrupellose Zocker?

Warum nich ein Bankenlimit? 

Keine Bank darf mehr, als 1 MRD € betreuen.

Dann kann sie auch nur 1mrd in den  Sand setzen. Und das wird sie.

Wieso ist das jetzt so ein Problem? Zu DM Zeiten gab es sowas nicht.  

Und Boni müssen extra besteuert werden. 90% wäre ein Anfang. 

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0803

Nur bis zu 1 MRD €? Dann wird die Welt aber ganz schön viele Banken und Bankkaufleute mehr benötigen. Große europä. Banken haben mehr als 1.000 MRD € an Verbindlichkeiten und Bilanzsumme, zB die Santander ca. 1.600 / 1.700, die BNP ca. 2.600 / 2.700, die Deutsche Bank kommt auf rund 1.300 und das obwohl sie nach der Finanzkrise viele Positionen abgebaut oder abgeschrieben und die Geschäfte umstrukturiert hat. Was ist mit der unternehmerischen Freiheit und dem Wettbewerb? Wenn man nur national oder EU-weit den Banken Vorschriften auferlegt, wird ihre Wettbewerbsfähigkeit international leiden, da die Profitabilität im vergleich geringer ausfällt, den Kunden und Aktionären weniger geboten werden kann. Zu DM-Zeiten gab es übrigens auch Bankenpleiten, zB die der Herstatt-Bank vor fast 50 Jahren. Man müsste alle Banken der Welt die gleichen Bedingungen auferlegen, sonst wird sich nicht allzu viel ändern. Die Boni müssten ebenfalls bei allen weltweit reguliert werden, sonst wird das nix.

Bender Rodriguez

Unternehmerische Freiheit?

Kein Problem. DAnn mUSS man aber auch komplett alleine klar kommen. Pleite ist dann Pleite.

 

Clara Bosetti

@Bender Rodriguez 22. März 2023 • 12:01 Uhr

Wieso ist das jetzt so ein Problem? Zu DM Zeiten gab es sowas nicht.  

Nein, zu DM Zeiten war alles besser.

Werdaswissenwill

Solange der Staat dort zur Rettung benötigt wird, kann es keine Bankenunion geben.

dr.bashir

Risiken abgesichert?

Nehmen wir mal an, ich hätte einen spielsüchtigen Bruder, der sein Geld zum Pokern trägt. Und zu dem würde ich sagen, er solle ruhig spielen, wenn er gewinnt dürfe er das gerne behalten und wenn er verliert zahle ich seine Schulden. Dann sind seine Risiken abgesichert.

Machen wir und nichts vor - wenn eine Bank in D oder der EU schwächelt, dann zaubern die Regierungen in Windeseile Milliarden herbei, noch schneller als für Granaten.

Dieselben Regierungen, denen für Krankenhausfinanzierung, Schulen usw.jede Million zu viel ist.  

Möbius

Banken sind anders als zB Auto- oder Chemiekonzerne inhärent instabil da die Menge der liquiden Mittel verschwindend gering ist im Verhältnis zur Bilanzsumme.  BASEL II u. III machen Vorgaben zur Eigenkapitaldeckung in Relation zum "Value-at-Risk", aber wieviel Mittel wirklich liquide sein müssen, wird nur im Verhältnis zum "üblichen" Nettomittelabfluss vorgeschrieben - zumal das für die Bank "totes Kapital" ist.

Das bedeutet, wenn au einer eigentlich gesunden Bank wie es die Credit Suisse war, aus irgendeinem Grund plötzlich potente Kunden Geld abziehen, kommt jede Bank in Schwierigkeiten. Man nennt dies "bank run": eine Krise des Vertrauens in die Rückzahlung von Investments, durch die sich jede beliebige Bank zu Fall bringen lässt, egal wie gesund sie vorher war und wie "stressresistent".

Es wäre interessant zu erfahren, WELCHE Marktteilnehmer ihr Geld auf einmal von der CS Bank abgezogen haben und ob dies unabhängig voneinander geschah oder es Absprachen gab. 

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Clara Bosetti

Banken sind anders als zB Auto- oder Chemiekonzerne inhärent instabil da die Menge der liquiden Mittel verschwindend gering ist im Verhältnis zur Bilanzsumme.

Trotzdem höher als bei jedem Autokonzern.

Clara Bosetti

Es wäre interessant zu erfahren, WELCHE Marktteilnehmer ihr Geld auf einmal von der CS Bank abgezogen haben und ob dies unabhängig voneinander geschah oder es Absprachen gab. 

Ich meine gelesen zu haben, dass es zum Teil russische Oligarchen waren. Aber auch Investoren aus dem arabischen Raum.

sosprach

Gut vorbeteitet? Bis das Gegenteil erwiesen ist dann dürfen die Steuerzahler ran, um schlimmeres zu verhindern. Wie gehabt. Ich traue weder den Banken noch der EU. Eine Finanzunion wäre der letzte Nagel. Das D. sich bisher weigert mit dem Hinweis, eine Haftungs- Schuldenunion wäre dem dt. Steuerzahler nIcht zuzumuten betrachte ich als reine Ironie, da wir bereits für viele Rettungsaktionen haften. Ich wünsche mir Offenheit und Ehrlichkeit.

Coachcoach

Banken können nicht sicher sein

Und solange die EU nicht souverän wird, bleibt das unsicher.

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0803

Aufgrund ihres Geschäfts können Banken nie sicher sein. Es kann nur darum gehen, wie Gläubigerschutz organisiert und gewährleistet wird, wie er gesetzlich verankert und wie eng das Geschäft der Banken kontrolliert wird. Die EU und die Mitgliedsstaaten sind souverän, sind halt wirtschaftlich in vielfältigen Abhängigkeiten und haben eine Menge Abkommen untereinander und mit anderen Staaten in der Welt geschlossen. Da die EU-Staaten wirtschaftlich verschieden aufgestellt, unterschiedlich stark sind, politisch nicht immer die gleichen Interessen haben, die historische Situation und die geopolitische Lage Europas eine andere ist, als die der USA, Chinas und Russlands, die dominierenden polit. Parteien und die Wähler in den einzelnen Ländern verschieden ticken, haben wir es mit der EU mit einem besonderen Fall eines Staatengebildes und polit. Akteurs zu tun. Ob im Bereich Finanzen, Währung, Steuern, Sicherheit, es läuft hier etwas anders. Das Bankgeschäft ist eigentlich überall das gleiche.

Account gelöscht

 

„Bisher ist die vollständige Bankenunion vor allem am Widerstand aus Deutschland gescheitert. Man befürchtet in Berlin, im Zweifel für unsolide Finanzsysteme in anderen Staaten zur Kasse gebeten zu werden, was den deutschen Steuerzahlern nicht zuzumuten sei.“

 

Sollte eine vollständige Bankenunion durchgesetzt werden, dann könnten die Banker noch mehr zocken und astronomische Boni kassieren. Sie sind sich dann sicher, durch die Bankenunion gerettet zu werden und mit einer hohen Abfindung bei dem nächsten Geldhaus anfangen zu können. 

An Leistungsparameter sind Boni-Zahlungen kaum gebunden, sonst würde die CS-Bank ihren Versagern nicht 32 Milliarden Boni in 10 Jahren ausschütten. Der Staat kann doch nicht zum Spielball dieser Zocker werden. Schlafen die Aufsichtsbehörden in Österreich, wie die Bafin in Deutschland im Wirecard-Fall? 

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Mauersegler

Die Credit suisse befindet sich, wie der Name sagt, nicht in Österreich, sondern in der Schweiz. Und die gehört nicht zur EU. 

teachers voice

Sollte eine vollständige Bankenunion durchgesetzt werden, dann könnten die Banker noch mehr zocken und astronomische Boni kassieren. Sie sind sich dann sicher, durch die Bankenunion gerettet zu werden und mit einer hohen Abfindung bei dem nächsten Geldhaus anfangen zu können. 

Das eine hat mit dem anderen doch gar nichts zu tun. Die Idee einer Bankenunion trägt dem Gedanken Rechnung, dass sich man sich in einem gemeinsamen Markt nicht von Effekten in anderen Ländern freimachern kann. 

Eine Bankenunion hätte also zwei Vorteile: 

Erstens ließen sich einheitliche  Regulierungen für alle Banken durchsetzen und somit "Boni" wie "zocken" gerade verhindern. 

Zweitens wird die Haftung für die Restrisiken auf eine breitere Basis gestellt und damit das für uns alle notwendige  Vertrauen in Banken "egal wo" gestärkt. 

Es geht also gar nicht mehr um das "Ob", sondern um das "Wie".  Und dieses müsste - da bin ich ganz bei Ihnen - restriktiver werden.

werner1955

Viel Arbeitnehmer und rentner haben seit 2009 das vertrauen in Banken und Bänker verloren.

Die EU sollte die Menschen als Systemrelevat anerkennen

nie wieder spd

Dafür, dass es noch vor einer Woche hieß, es sei alles sicher, es könnte gar nichts passieren, man hätte ja gelernt von der letzten Krise usw, usw, ist nun aber ganz schön viel los in der Finanzindustrie. Dabei kommt es doch vor Allem auf die Boni an. Banker scheint gar nichts anderes zu interessieren.

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teachers voice

Was soll nur dieser scheinkritische Unterton? Niemand hatte gesagt, es "könne" gar nichts passieren. Sonst hätte man ja auch nichts tun brauchen. Man hat aber viel getan, sogar sehr viel. Und es hat geholfen, eine allgemeine Bankpanik zu vermeiden. Sie sagen ja selber es sei "ganz schön viel los".  

Und ja, auch die "Boni" spielen bei dem "Spiel der Banker" eine Rolle. Und zwar eine verheerende. Denn Boni für eine vertraglich ausgeführte Arbeit sind in einer Marktwirtschaft ein folgenschwerer Systemfehler, der Risikoentscheidungen geradezu herausfordert.  Aber das ist ein anderes Thema und betrifft auch nicht nur die Banken.

Kurz: Man sieht erneut, wie fundamental ein ebenso stabiles wie leistungsfähiges Bankensystem nicht nur für eine moderne Volkswirtschaft ist, sondern für eine moderne Gesellschaft insgesamt. 

Nicht allgemeines Bankenbashing ist hier gefragt, sondern konkrete Massnahmen zur Förderung "guter" Banken. Hier wären Boni angebracht. 

 

TapferSchneiderlein

Banken als Risiko für die EU ! 

Risiko meiden = Banken meiden. 

Aufhören mit der Sozialisierung der Verluste, das jetzige Verfahren ist asozial!

Die wurden schon mal aus dem Tempel gejagt.

 

Werner40

Mit hoher Eigenkapitalquote und guter Aufsicht ist das Risiko gering.

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0803

Das Risiko ist grundsätzlich geringer. Man muss aber bedenken, um so höher die Eigenkapitalquote und je niedriger die Grenzen und anspruchsvoller die Auflagen für Kredite, um so stärker wird das Gewinn- und das Wachstumspotential der Bank beschränkt. Politisch muss man sich entscheiden, was man in der eigenen Volkswirtschaft haben will und ob man die eigenen Banken an der kurzen Leine halten will, während man weiß, dass Banken aus anderen Volkswirtschaften größere Risiken eingehen, stärker wachsen können, höheres Wachstum der Realwirtschaft ermöglichen können, wenn sie schwächere Anforderungen bzgl. haftendes Eigenkapital und Liquidität erfüllen müssen.

teachers voice

Volle Zustimmung! Und genau deshalb sind hier abgestimmte Massnahmen in Richtung einer Bankenunion so wichtig und wirksam. Damit eine seriös agierende Bank am Markt nicht als der große Depp dasteht und die Hasardeure wie die Helden. Das war ja die große Fehlentwicklung, in die man durch die galoppierende Deregulierung seit den 90ern hineingeraten war. Und die sich in den letzten Jahren nicht nur in den USA, sondern offensichtlich auch in der sich grundsolide gebenden Schweiz wieder verstärkt hatte. 

Man war ja den Fehlern bereits auf der Spur, wurde aber offensichtlich gebremst. In den USA vor allem durch Trumps "Deregulation-act" für "kleinere" Banken. In der Schweiz weiß man es noch nicht so genau, wieso man sehenden Auges nicht eingeschrtitten war und sogar noch Milliardenboni garantiert hatte. 

Account gelöscht

Aus dem Buch "Banken in der Krise", von Günther Dahlhoff. Es beschäftigt sich mit den "Reformversuchen gegenüber dem Bankwesen nach der Bankenkrise 2007/08 . Also Basel I, II, III. 

Der Baseler Ausschuss sieht den Kern des Auftrags der G20 darin, den Anteil des Eigenkapitals, das dem Aktivvermögen gegenübersteht, sowie die Liquiditätsvorsorge zu erhöhen. Der Ansatz hat seinen Ursprung in der 2008 hervorgetretenen Eigenkapitalschwäche einer Reihe von Banken, davon einer Reihe von großen Banken, die diese Banken zu Sanierungsfällen zu Lasten der öffentlichen Haushalte machten. Mit den neuen Eigenkapitalvorschriften werden aber alle Banken im Wirkungsbereich von Basel III getroffen, auch wenn sie weder Opfer noch Täter der Krise waren, wie die deutschen Sparkassen (im Unterschied zu ihren Landesbanken) und Genossenschaftsbanken, oder auch wenn sie wie die Deutsche Bank zwar auf der Täterseite aktiv waren, aber keine Staatshilfe benötigten.

silgrueblerxyz

Die Frage geht mit dem Userforum an den falschen Adressaten. Wir haben doch nach der Bankenkrise neue Kontrollen und Kontrolleure eingesetzt. Wenn diese Leute ihre Arbeit richtig machen, können sie uns sagen, ob es Banken in der EU mit schlechter Entwicklung/Schieflage gibt. Dann bräuchte das Forum nicht zu spekulieren. 

SirTaki

Nach den ganzen Blockaden und dem Aussitzen einiger EU-Mitglieder bei Außengrenzen, Verteidigung, Flüchtlingsaufnahme und Asylfragen und vielem anderen, halte ich die Zeit für falsch, eine gemeinsame Bank zu kreieren. Solange in Polen, Ungarn usw Leute am Ruder sitzen, denen das Nationale näher ist als das EU-Hemd, bleiben wir besser in einem überschauberen Rahmen. Haben genug Großbanken, die weltweit arbeiten, Fehler machten, Einbrüche und Verpuffung von Geldanlagen verursachten. Geholfen haben staatliche Maßnahmen wenig, das Geld war meist weg. Und der ein oder andere Staat stand kurz vor der Pleite. Da rühren zu viele herum, die sich in die Taschen stopfen wollen und zuerst anstehen, wenn es um Fördergelder und andere Rosinen geht. Andererseits aber drauf pfeifen, ob man im Sinne und zum Wohle des großen und Allgemeinen handelt. Wir werden Wirtschaft, Kapital und Anlagen im Umbruch erleben. Und daraus lernen müssen, was man besser macht oder unterlässt.

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teachers voice

Eine Bankenunion ist so ziemlich das genaue Gegenteil einer "gemeinsamen Bank". Es geht um einheitliche Geschäfts- und Haftungsbedingungen, die - sofern sie gut gestaltet sind und funktionieren - auf einem fairen gemeinsamen Markt eine tatsächlich dann propuktive Konkurrenz ermöglichen. 

Banken müssen für ihre Verantwortlichkeit belohnt werden und der Staat bzw. die EU muss gesellschaftliches Risikokapital bereitstellen bzw. absichern. 

Kredite (= Vertrauen) bedeuten immer ein Risiko und wir dürfen nicht nur auf die Bankensicherheit achten. Denn dann erhalten nur noch Diejenigen Kredit, die ihn eigentlich nicht brauchen. Gerade aber die "neuen" Unternehmungen sind auf günstige Kredite angewiesen. Und damit die dynamische Entwicklung unserer Volkswirtschaft. Ohne die wir alle nur ärmer würden.

Es ist also nicht so einfach, hier einen Mittelweg zu finden. Und ohne eine aktive Wirtschafts- und Finanzpolitik unmöglich. 

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