Köln: Der von der Kirche beauftragte Anwalt Björn Gercke (r) übergibt dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki (l) während einer Pressekonferenz ein Gutachten zum Umgang des Erzbistums Köln mit sexuellem Missbrauch.

Ihre Meinung zu Gutachten zu Erzbistum Köln: Erste Konsequenzen und Kritik

Das Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln hat Konsequenzen für mehrere Amts- und Würdenträger: Sie wurden ihrer Aufgaben enthoben oder boten ihren Rücktritt an. Der Gutachter sieht auch andere Diözesen betroffen.

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20 Kommentare

Kommentare

werner1955
Konsequenzen ?

wäre wenn die Innenminister jetzt entschlossen handel würden.

Gegen viele ander Gruppierungen wären verbotsverfahren schon längst auf dem weg oder Verfassungsschutz würde ermitteln.

rossundreiter
@werner, 19:03

Gegen viele ander Gruppierungen wären verbotsverfahren schon längst auf dem weg oder Verfassungsschutz würde ermitteln.

Richtig. Genau deshalb besteht in Deutschland verfassungsgemäß ja auch zum Glück eine Trennung zwischen Staat und Kirche: Um genau eine solche Beurteilung zu vermeiden.

Trennung zwischen Staat und Kirche gedeutet:

Der Staat mischt sich nicht in kirchliche Angelegenheiten, die Kirche mischt sich nicht in staatliche Angelegenheiten ein.

Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

K.Napf
Scheinheiligkeit ?

Das ganze hat, wie man bei uns im Schwabenland sagt, ein ziemliches Gschmäckle und ist an Scheinheiligkeit seitens der katolischen Kirche nicht mehr zu überbieten!

Reinhard Libuda
Ein Gutachten

kann nur der Beginn sein. Die Strukturen , die diese Missbräuche und deren Vertuschungen begünstigen, muss die RKK verändern.
Besser schnell, wenn man auf die Austrittszahlen schaut.
Es würde der Kirche nur nützen.

Erny
Pädophile...

Sollten generell bestraft werden und hinter Gitter... leben wir im Mittelalter oder warum werden diese Männer einfach nur versetzt oder müssen abtreten ohne sich vor echten Konsequenzen zu fürchten? Stehen Geistliche über dem Gesetz? scheinbar ja. Die haben im Grunde genommen nichts zu befürchten... so gehts dann weiter und es werden immer mehr Opfer! Das muss dringend geändert werden!

Autograf
@ 19:20 von Erny

Haben Sie den Pädophilenring in Bergisch Gladbach verfolgt? Dort vermutet man aktuell 10.000 verdächtige aktive Täter (verglichen damit sind die paar hundert über die Jahrzehnte verdächtigen Priester eher weniger das Problem). Und entdeckt wurde dieser Ring nur, weil die Kölner Polizei eine Spezialeinheit gegründet hat, die es anderswo in Deutschland bisher so nicht gab. Wir müssen also von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, einfach weil sich keiner die Mühe macht, nachzusehen. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, die katholische Kirche ist die Institution, wo dies als erstes und am deutlichsten publik gemacht wurde. Wir alle sind Profis im Wegschauen ... Dabei bräuchte man nur ein bisschen zu bohren, aber das lässt man lieber.

Miauzi
Zitat: "Trennung zwischen

Zitat:
"Trennung zwischen Staat und Kirche gedeutet:
Der Staat mischt sich nicht in kirchliche Angelegenheiten, die Kirche mischt sich nicht in staatliche Angelegenheiten ein.
Hoffen wir, dass es dabei bleibt."

also ist ein Mord eines Priesters an einem Kind in der Kirche auch eine "inner-kirchliche" Sache...
..sprich die Kirche ermittelt hier wegen Mordes und ein kirchliches Gericht klagt gegebenfalls den Täter an??
Hä??
Leben wir im Mittelalter - im Kirchenstaat??

Haben Sie wirklich begriffen was Sie da eigentlich geschrieben haben??

"Offizial"-Delikte - also schwerste Verbrechen (wie Vergewaltigung von Kindern) - sollen weiterhin der staatlichen Gerichtsbarkeit entzogen werden solange sie z.B. von Priester begangen werden??

So etwas sagt die Trennung von Staat und Kirche aber NICHT aus!!
Es sagt genau das Gegenteil aus -> die weltliche Gerichtsbarkeit ist der Kirche entzogen - die hat sich nur und ausschliesslich um jenseitige Dinge zu kümmern!

andererseits
@19:20 von Erny

Ein scheinbar kleiner aber wesentlicher Unterschied: nicht "Pädophile generell" sollten bestraft werden, sondern nur Menschen, die straffällig geworden sind, denn nicht für seine Veranlagung wird man bestraft, sondern für Übergriffe und sexuelle Gewalt. Ich habe Respekt vor allen Betroffenen, die nicht straffällig werden. Und ich bin für angemessene Bestrafung für alle Täter*innen, auch für sog. Vermittler und alle, die solche Taten decken oder/und in ihren Netzwerken organisieren.

frosthorn
habe ich keine Ahnung

oder 80% der hier kommentierenden? So weit ich weiß, werden straffällige Kleriker keineswegs vom Staatsanwalt in Ruhe gelassen. Gut, wenn keine Anzeige erfolgt, und es keine Hinweise auf ein Offizialdelikt gibt, werden keine Ermittlungen gestartet. Insofern ist es natürlich völlig richtig, die Mitwisser und Vertuscher zu benennen und zu belangen.
Aber die Behauptung, kirchliche Würdenträger würden von den weltlichen Justizbehörden grundsätzlich nicht verfolgt, gehört meines Wissens ins Reich der Fabeln.
Ich schätze, solche Beiträge haben eher den Zweck, dem Rechtsstaat angebliche Schwächen anzuhängen und einer Law-and-order-Mentalität das Wort zu reden. Aus welchen ideologischen Gründen auch immer.

andererseits
@ 19:14 von rossundreiter

Sie haben ein falsches Verständnis vom Verhältnis Staat - Kirche. Es sind nicht zwei Rechtssysteme unabhängig nebeneinander, alle kirchlichen Mitarbeiter*innen und Amtsträger unterstehen selbstverständlich der staatlichen Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit; das Kirchenrecht regelt kircheninterne Dinge, z.B. bei sexueller Gewalt Amtsenthebungen und Exkommunikation.

rossundreiter
@erny, 19:20

Stehen Geistliche über dem Gesetz? scheinbar ja.

Nein, wie kommen Sie darauf? Das Kirchenrecht (kanonische Recht) findet für Geistliche selbstverständlich seine Anwendung.

Falls Sie mit "Gesetz" das staatliche (bürgerliche) Gesetz meinten: Richtig, so ist es.

Was natürlich nicht ausschließt, dass ein ehemaliger Geistlicher sehr wohl wieder weltlichen Gesetzen unterliegen kann, insofern die Kirche eine Laisierung des Geistlichen (und damit eine Ausschluss aus dem Klerikerstand) beschlossen hat.

andererseits
@ 19:42 von frosthorn

Sie haben völlig recht.

Thomas D.
19:48 von the_real_linuxpinguin

... Die Trennung von Staat und Kirche muss voll umfänglich erfolgen.

... um welchen Zustand zu erreichen?

Sausevind
19:14 von rossundreiter

@werner, 19:03

Gegen viele ander Gruppierungen wären verbotsverfahren schon längst auf dem weg oder Verfassungsschutz würde ermitteln.

Richtig. Genau deshalb besteht in Deutschland verfassungsgemäß ja auch zum Glück eine Trennung zwischen Staat und Kirche: Um genau eine solche Beurteilung zu vermeiden.

Trennung zwischen Staat und Kirche gedeutet:

Der Staat mischt sich nicht in kirchliche Angelegenheiten, die Kirche mischt sich nicht in staatliche Angelegenheiten ein.

Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

,.,.,

Verstehe ich Ihre Aussage jetzt richtig:

Da Verbrechen an Kindern innerhalb der Kirche eine innerkirchliche Angelegenheit sei, gehe das den Staat nichts an, und er dürfe nicht eingreifen? Dürfe es nicht verbieten, sondern müsse es akzeptieren?

Bender Rodriguez

Da die Kirche kein Interesse an den Machenschaften zeigt, stattdessen lieber abwiegelt und Straffällige einfach versetzt, statt der Bestrafung zuzuführen, bin ich aus dem Verein ausgetreten.
Trotzdem gehen einige meiner Steuereuros an die Kirche. Finde ich nicht gut.

werner1955
Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

rossundreiter@
Dabin ich aber platt. Denn ich habe gehofft er Rechtsstaat würde überall gelten. Wieso sorgt dann der Staat für die Alimentierung und die Einnahmen der Kirchen?

Also ist Religion jetzt der Grund für rechtsfreie Räume?

Sausevind
19:20 von Erny

"Pädophile...
Sollten generell bestraft werden und hinter Gitter... leben wir im Mittelalter"

,.,.,

Nein, wir leben nicht im Mittelalter.
Wir leben aber auch nicht mehr in der Nazizeit.

Verbrechen werden bestraft, wenn sie BEGANGEN wurden, und nicht, wenn man Menschen unterstellt, dass sie welche begehen WERDEN.

Miauzi
Zitat: "Was natürlich nicht

Zitat:
"Was natürlich nicht ausschließt, dass ein ehemaliger Geistlicher sehr wohl wieder weltlichen Gesetzen unterliegen kann, insofern die Kirche eine Laisierung des Geistlichen (und damit eine Ausschluss aus dem Klerikerstand) beschlossen hat."

auch ein Priester im Amt unterliegt der "weltlichen" sprich staatlichen Gesetzgebung...
..ja was denn sonst!!

Ein Priester benötigt ebenso eine Fahrerlaubnis wenn er z.B. einen PKW im ÖFFENTLICHEN Strassenverkehr SELBST steuern möchte.

Und begeht er eine Straftat dann unterliegt er ebenso dem WELTLICHEN Gesetz - ohne Ausnahme...
..er kann sich in keinster weise hinter irgendwelchen "Kirchengesetzen" verstecken.

Bender Rodriguez

Wir haben keine Trennung von Kirche und Staat. Der Staat bezahlt die Priester und treibt die Steuern der Kirchen ein.
Einzig in kirchenfragen redet er nicht mit. Wohingegen die Kirche munter lustige Vorschläge an die Politik ausspricht.
Das ist nicht 100% säkular.

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