Satelittenaufnahme des brennenden Reaktors von Fukushima im März 2011

Ihre Meinung zu Zehn Jahre nach Fukushima: Wut und Wiederaufbau

Ein Seebeben, dann ein Tsunami und schließlich der Super-GAU von Fukushima: Die Katastrophe von 2011 prägt die Region im Osten Japans noch heute, und aus den Köpfen ist sie noch lange nicht verschwunden. Von Kathrin Erdmann.

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79 Kommentare

Kommentare

hesta15
Naturgewalten

Auch in Hundert Jahren werden dem Menschen noch von der Natur die Grenzen aufgezeigt.

Account gelöscht
Zehn Jahre Fukushima: Wut und Wiederaufbau....

Und auch in Deutschland hatte Fukushima weitreichende Folgen: Die Bundesregierung, vorher fest für Atomenergie, verkündete innerhalb kürzester Zeit einen Kurswechsel, nämlich den Atomausstieg. Und zahlte dafür 1,425 Milliarden Euro an Vattenfall, an RWE 880 Millionen Euro, an EnBW 80 Millionen und an EON 42,5 Millionen Euro.
Wie kürzlich die EU-Kommission befand war das "sehr großzügig".

schabernack
10:13 von Bernd Kevesligeti

«Und auch in Deutschland hatte Fukushima weitreichende Folgen: … Und zahlte dafür 1,425 Milliarden Euro an Vattenfall, an RWE 880 Millionen Euro, an EnBW 80 Millionen und an EON 42,5 Millionen Euro.
Wie kürzlich die EU-Kommission befand war das "sehr großzügig".»

Viel Geld. Viel großzügig.

Nachdem die Atomkraft in Deutschland vorher über Jahrzehnte schon subventioniert wurde. Verglichen damit so was wie Taschengeld für's Kind zum Eiskaufen am Büdchen.

Noch weniger viel verglichen mit den Milliarden und Milliarden, die "Rückbau" der abgeschalteten AKW kosten wird, und Einlagerung der hoch-radioaktiven Abfälle.

Schon gar nicht viel in Relation zu den Kosten, die in Japan seit 2011 wegen Fukushima entstanden. Und auf unabsehbare Zeit weiter in unabsehbarer Summe entstehen werden. Von den ganzen "technischen" Schwierigkeiten im Umgang mit den Ruinen gar nicht zu reden.

Alle Japaner zahlen bis mind. 12/2029 (2,1%) "Fukushima-Soli" auf die Höhe der Einkommenssteuer. Glück Auf !

Account gelöscht
von schabernack 10:42

Das ist schon so.
Wobei die Entschädigungszahlungen für die Bevölkerung (Evakuierte) rund um Fukushima doch ziemlich gering sein soll und jetzt auch ausläuft ?

Der Nachfrager
was vergessen...

@Schabernack und Bernd Kevesligeti:

Sie beide haben die volle Übernahme der Kosten für die Endlagerung vergessen.
32 Mrd. Euro haben die Betreiber gezahlt.
Dafür muss Deutschland bis in alle Ewigkeit für die Kosten der Entlagerung aufkommen.
Alle unsere Nachkommen!

Der Nachfrager
dicker Fehler

Es besteht auch die Möglichkeit die KKWs in Europa sicherer zu bauen und zu machen.
Aber davon war nie die Rede.
Denn wo kommen wir hin, wenn die Betreiber investieren müssten anstatt vom Steuerzahler alimentiert zu werden.

Nettie
Die beste Hilfe wäre, solche Katastrophen ganz zu verhindern

„Psychologische Hilfe zu holen, sei ihm nicht in den Sinn gekommen: "Erstens wusste ich nicht, dass es so etwas gibt, und zweitens hätten wir die alle gebraucht. Wenn ich eine solche Hilfe dann nur allein in Anspruch genommen hätte, hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt." Die Zeit und der Austausch mit seinen Mitbürgern halfen ihm schließlich, wieder zu Kräften zu kommen. Er hat seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht“

Sie sind nämlich, solange „finanzielle Aspekte“ bzw. der Weg des geringsten Widerstands ausschlaggebend sind auf „Dauerschleife“ bzw. Wiederholung programmiert.

Hanno Kuhrt

bei uns gibt es weder Tsunamis noch Erdbeben in der Kategorie, die AKW gefährden würde.
Die Anlagen sind mit Milliarden Steuergeldern errichtet und produzieren CO2 neutral Energie. Aber wir schalten sie ab und kaufe dann ab 2023 Atomstrom aus Frankreich und Belgien bzw. Kohlestrom aus Polen. Französische und belgische AKW stehen direkt an der Grenze. Das ganze ist absoluter Blödsinn und kostet den Steuerzahler Billionen.

Vielfalt.
@10:42 von schabernack

"""Nachdem die Atomkraft in Deutschland vorher über Jahrzehnte schon subventioniert wurde."""

Aber nur brutto, keine echte Subventionen (Nettosubventionen), weil im Gegensatz zu den "erneuerbaren Energien" Kernenergie wie auch Kohleenergie, konkurrenzfähig und daher Nettosteuerzahler ist.
Die Endlagerung ist zudem ein politisches, kein technisches Problem.

Werner40

Die Katastrophe waren die vielen Menschen, die durch den Tsunami um’s Leben kamen. Bei der Reaktorhavarie ist kein Einziger gestorben. Dies wird wohl aus ideologischen Gründen gerne verwechselt.

Miauzi
Zitat: "Wobei die

Zitat:
"Wobei die Entschädigungszahlungen für die Bevölkerung (Evakuierte) rund um Fukushima doch ziemlich gering sein soll und jetzt auch ausläuft ?"
Die "einfachen" Leute dort bekommen letztlich nur ein paar Krümmel ab - den Löwenanteil sichern sich die Konzerne...

..das Motto "Gewinne privatisieren aber Verluste sozialisieren" gilt auch bei solchen Katastrophen

was wird denn vor Ort gemacht...
..z.B. kontaminiertes Erdreich wird in Säcke gepackt - diese in ausgehobene Gruben geworfen - darauf neue Erde
und dann als "Krönung" ein Spielplatz für KINDER darauf errichtet

ist das jetzt schiere Hilflosigkeit und pure Verhöhung der Betroffenen was da so abgeht

auch jetzt wird wieder nicht auf nachhaltige Energiegewinnung gesetzt - z.B. die geothermischen Energie-Vorkommen sind gigantisch - die Technik zur Nutzung seit mehr als 40 Jahren in der Praxis erprobt

was wird gemacht??
Weiterhin auf AKW-Technik gesetzt...
..das "Atom-Dorf" (die japanische AKW-Lobby) ist sehr mächtig

Bender Rodriguez

Ein Reaktor direkt am Meer? Das ist per se keine gute Idee. Dann noch in Japan mit mehreren Tsunami im Jahr und dann noch den ganzen Notfallkrempel in die Kelker stecken.
Noch mehr Fehler hat man gar nicht machen können.

Und bei uns wurden die sichersten Kraftwerke abgeschaltet?

johnl

Der größte Fehler am Atomausstieg war, das sich die Betreiber was den Rückbau und Entsorgung angeht, gegen peanuts freikaufen konnten. Das wird uns Steuerzahler auf jahrzehnte sehr teuer zu stehen kommen. Jahrzehnte subventioniert umd Gewinne eingestrichen dann noch eine sehr großzügige Abfindung eingestrichen und jetzt ist man fein raus. Wiedermal geschickt eingefädelt von unserer Regierung...

Miauzi
Zitat: "Sie beide haben die

Zitat:
"Sie beide haben die volle Übernahme der Kosten für die Endlagerung vergessen.
32 Mrd. Euro haben die Betreiber gezahlt."

nee - gezahlt haben die bisher noch keinen Cent - das ist lediglich eine "Absichtserklärung" - wenn es mal Ernst wird -> Insolvenz des betreffenden Unternehmens

auch die Mrd. an steuerfreien Rückstellung (genau dafür) die den AKW-Betreibern über Jahrzehnte gewährt worden sind letztlich in real nicht vorhanden

auch für die Asse kommt niemand anderes als der Steuerzahler auf...
..es sei erinnert das die ein "Bergwerk" unter Aufsicht des Forschungs-Ministeriums stand - in welches aber ILLEGAL von seitens der Atom-Industrie fleissig Müll reingekippt wurde.
Man weiss schlicht weg nicht welche Mengen an hoch-radioaktiven Zeug da tatsächlich liegt.
Man hat noch nicht einmal angefangen zu überlegen wie man das Zeug da wieder herausbekommt.
Schätze mal das die Gegend in naher Zukunft für unbewohnbar erklärt und die Bewohner umgesiedelt werden.
*sarkasmus*

dr.bashir
Was mich wundert...

Nach Fukushima hat Japan, wenn ich das richtig mitbekommen habe, erst mal alle Reaktoren heruntergefahren. Normalerweise erzeugt das Land einen großen Anteil seinen Stroms aus Atomenergie. Wie haben die denn die Zwischenzeit überbrückt? Andere Kraftwerke in Reserve oder Strom übers Meer kaufen stelle ich mir unrealistisch vor.

Ansonsten wird allen Ländern der "billige Atomstrom" noch auf die Füße fallen. Wenn man sieht, wie lange z.B. das AKW Greifswald jetzt schon "rückgebaut" wird und zu welchen Kosten und wenn man dann noch die ungeklärte Entsorgungsfrage und deren Kosten Jahrhunderte in die Zukunft rechnet, dann beneide ich unsere Nachkommen nicht.

Die "Entsorgung" ist der größte Schwindel in dem Ganzen und in Gorleben wurden über Jahrzehnte Millionen verbuddelt um die Bevölkerung zu beruhigen und die im Atomgesetz geforderte Entsorgung vorzutäuschen

Und in einem Land, dass Windräder gefährlich findet, bin ich auf den Bau eines Endlagers gespannt. Ich werde es nicht mehr erleben

Miauzi
Zitat: "Aber nur brutto,

Zitat:
"Aber nur brutto, keine echte Subventionen (Nettosubventionen), weil im Gegensatz zu den "erneuerbaren Energien" Kernenergie wie auch Kohleenergie, konkurrenzfähig und daher Nettosteuerzahler ist.
Die Endlagerung ist zudem ein politisches, kein technisches Problem."

Hä??
auf wessen Kosten sind denn die AKW in D-Land errichtet worden??
=> auf die der Steuerzahler - die Betreiber haben diese für NULL DM/Euro erhalten

Endlagerung ist vorallem ein finanzielles Problem -> ich sage da nur "Asse"

Urangewinnung hier in D-Land??
Hatten wir ja 40 Jahre lang - diese Erze waren eigentlich sehr ertragreich gegenüber dem was heute aus der Erde "gebuddelt" und aufbereitet wird.
Die Altlasten sind mit den zig Mrd nur sehr notdürftig überdeckt...
..hätte man es ähnlich gründlich gemacht wie es heute bei den Braunkohle-Tagebauen Standard ist -> wäre eine sehr hohe dreistellige Mrd-Summe fällig.

Atomkraft war immer politisch gewollt aber niemals in der Gesamtbetrachtung wirtschaftlich.

Miauzi
Zitat: "Bei der

Zitat:
"Bei der Reaktorhavarie ist kein Einziger gestorben. Dies wird wohl aus ideologischen Gründen gerne verwechselt."

der garantierte Krebs-Tot für die in der versuchten Zone arbeitenden lässt man als AKW-Befürworter gerne mal untern Teppich fallen...
..ist ja auch wie in Tschernobil - durch die Explosion sind da auch nur ganz wenige DIREKT gestorben.
Von den hundertausenden inzwischen an Krebs gestorbenen Liquitadoren wird "gnädig" die Augen verschlossen
*sarkasmus*

Miauzi
Zitat: "Ein Reaktor direkt am

Zitat:
"Ein Reaktor direkt am Meer? Das ist per se keine gute Idee. Dann noch in Japan mit mehreren Tsunami im Jahr und dann noch den ganzen Notfallkrempel in die Kelker stecken.
Noch mehr Fehler hat man gar nicht machen können."

doch - es wurde NOCH ein Fehler gemacht - dieser hat letztlich überhaupt erst zum Super-Gau geführt:
Es wurde der Baugrund abgesenkt - ursprünglich lag dieser 30 Meter über NN - aber bei 10 NN haben die das Meerwasser "ansaugenden" Pumpen weniger Arbeit zu verrichten als bei 30 Meter.

Die anderen 2 Reaktoren (Nr. 5 und 6) sind später gebaut worden und stehen auf dem nicht abgesenken Ufer deutlich höher und waren nicht vom Tsunamie betroffen!

Ein Grossteil der heute existerenden AKW stehen an Meeresküsten - da gibt es auch in sehr niederschlagsarmen Sommern ausreichend Kühlwasser...
..an Binnen-Flüssen kann dies schon mal ausgehen und zur Abschaltung führen.

Anderes1961
@Vielfalt

"Neu
Am 11. März 2021 um 11:19 von Vielfalt.
@10:42 von schabernack

"""Nachdem die Atomkraft in Deutschland vorher über Jahrzehnte schon subventioniert wurde."""

Aber nur brutto, keine echte Subventionen (Nettosubventionen), weil im Gegensatz zu den "erneuerbaren Energien" Kernenergie wie auch Kohleenergie, konkurrenzfähig und daher Nettosteuerzahler ist.
Die Endlagerung ist zudem ein politisches, kein technisches Problem."

Atomenergie ist keineswegs konkurrenzfähig. Denn in den Verbraucherpreisen sind die Kosten für die Entsorgung und viele andere Kosten, die spezifisch für Atomkraftwerke anfallen, nicht einkalkuliert. Würde man die Kosten real abbilden, wäre Atomkraft um ein vielfaches teurer als andere Energieerzeugung. Und das Atomkraft CO2-neutral sei, ist ebenso ein Ammenmärchen. CO2 entsteht bei Atomkraft vor- und nachgelagert von 3,7 bis 110 Gramm CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde mit einem Median von 12 CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde.

Miauzi
Zitat: "Nach Fukushima hat

Zitat:
"Nach Fukushima hat Japan, wenn ich das richtig mitbekommen habe, erst mal alle Reaktoren heruntergefahren. Normalerweise erzeugt das Land einen großen Anteil seinen Stroms aus Atomenergie. Wie haben die denn die Zwischenzeit überbrückt? Andere Kraftwerke in Reserve oder Strom übers Meer kaufen stelle ich mir unrealistisch vor."

AKW sind Grundlast-Kraftwerke - für Spitzenlast hat man z.B. Gas-Turbinen-Kraftwerke
und genau die haben dann die Grundlast in Japan übernehmen müssen
der Verbrauch an importierten Erdgas (via Tanker) hat massiv zugenommen - eine der Lieferanten ist z.B. Katar

auch wenn jetzt einige AKW wieder angefahren sind - die Gaskraftwerke laufen weiter auf "Hochtouren"

Tremiro
10:13 von Bernd Kevesligeti

>>Und auch in Deutschland hatte Fukushima weitreichende Folgen: Die Bundesregierung, vorher fest für Atomenergie, verkündete innerhalb kürzester Zeit einen Kurswechsel, nämlich den Atomausstieg. <<

Das stimmt so nicht. Der Atomausstieg war bereits beschlossen. die Restlaufzeiten der Kraftwerke wurden verkürzt bzw. einige kurzfristig abgeschaltet.

landart
Volatilität

@11:15 von Hanno Kurt
Genauso wird es kommen...aufgrund der Volatilität der Stromerzeugung bei den regenerativen Anlagen müssen wir auch weiterhin fossile Brennstoffe für die Stromerzeugung einsetzen...was ist denn, wenn im Hochwinter die französischen AKWs und die polnischen Kohlekraftwerke nichts liefern können? Die zukünftige grüne Speicherung von Strom oder der Bau von Pumpspeicherwerken läßt sich nicht auf Knopfdruck bewerkstelligen.

werner1955
Zehn Jahre nach Fukushima?

Setzen die große mehrheit der Menschen auf AkWs.

Ich auch.

Anderes1961
@Vielfalt (Fortsetzung)

"
Am 11. März 2021 um 11:19 von Vielfalt.
@10:42 von schabernack

"""Nachdem die Atomkraft in Deutschland vorher über Jahrzehnte schon subventioniert wurde."""

Aber nur brutto, keine echte Subventionen (Nettosubventionen), weil im Gegensatz zu den "erneuerbaren Energien" Kernenergie wie auch Kohleenergie, konkurrenzfähig und daher Nettosteuerzahler ist.
Die Endlagerung ist zudem ein politisches, kein technisches Problem."

Auch, das die Endlagerung ein politisches und kein technisches Problem sei, ist ebenfalls ein Ammenmärchen. Weltweit gibt es noch keine einzige Endlagerstätte. Endlagerung ist ein politisches und ein technisches Problem. Zum Beispiel, weil sich Sprachwissenschaftler Gedanken darum machen müssen, wie man die Lagerstätten überhaupt kennzeichnet, denn in 1 Million Jahren - so lange müssen die Dinger mindestens halten - wird kein Mensch mehr unsere heutige Sprache sprechen. Und das ist nun wirklich das harmloseste Problem.

Tremiro
11:15 von Hanno Kuhrt

Und wohin mit dem Atommüll den niemand in seiner Nähe haben will?
Vielleicht sind Sie die Ausnahme und sagen kein Problem, das Zeug kann man in meinem Garten verbuddeln. Aber das wird vermutlich an ihren Nachbarn scheitern.

Der Lenz
@ dr.bashir um 11:35

>Und in einem Land, dass Windräder gefährlich findet, bin ich auf den Bau eines Endlagers gespannt. Ich werde es nicht mehr erleben<

Der Begriff und die Idee des "Endlagers" stammt noch aus Zeiten als Menschen glaubten das der Müll "weg" ist wenn er auf der Deponie liegt. Oder das "ins Meer werfen" eine super Sache ist (Bitte sammeln sie Keinen Bernstein an der Ostsee - es könnte Senfgas sein).

So etwas wie eine "Endlagerung" kann es bei Stoffen die allein um Missbrauch als Waffe zu verhindern weiterhin beaufsichtigt werden müssen überhaupt nicht geben.

Tremiro
11:28 von Bender Rodriguez

>>Und bei uns wurden die sichersten Kraftwerke abgeschaltet?<<

Sie vergessen dass auch in der Sowjetunion (heute Ukraine) und Japan bis 1986 bzw. 2011 die sichersten Kraftwerke standen.

GeMe
@11:35 von dr.bashir: der "billige Atomstrom"

"Ansonsten wird allen Ländern der "billige Atomstrom" noch auf die Füße fallen."

Man muss sich nur Hinkley-Point-C anschauen. GB musste dem Betreiber einen Abnahmepreis für den Strom garantieren, der doppelt so hoch ist, wie der Preis an der britischen Strombörse.

Schaut man sich weiter in Europa um, dann stellt man fest, dass sich die Bauzeiten von AKWs um Ewigkeiten verlängern und die Kosten ins Unermessliche anwachsen. Bestes Beispiel Flamanville in Frankreich oder auch Olkiluoto 3 in Finnland.

Müssten AKWs witschaftlich betrieben werden (Bau, Betrieb, Versicherung, Rückbau, Entsorgung), dann gäbe es nicht ein AKW in Europa oder gar auf der Welt.

GeMe
Wahrscheinlichkeitsrechnung

Letzten Endes ist die Frage nicht ob es wieder einen Super-GAU geben wird, sonder wann es einen geben wird.

Die Wahrscheinlichkeit für einen GAU liegt bei einem Reaktor bei einem GAU in 10000 Jahren. Bei 400 AKWs auf der Welt heißt das, dass etwa alle 25 Jahre einen geben wird.

Schaut man sich Tchernobyl und Fukushima an, so hat das ungefähr gestimmt. Mitte der 2030er Jahre wäre es dann wieder so weit.

Ob dieser dann durch eine Naturkatastrophe oder durch menschliches Versagen verursacht wird, spielt keine Rolle.

Bender Rodriguez
Tremiro

Du willst doch nicht Tschernobyl als sicher deklarieren? Das war konstruktiv eher eine Atombombe, denn ein Kraftwerk.
Unsere sind sicher gewesen. Ind die Endlagerung ist auch kein Problem, wenn man nur wollte. Asse war ein Musterbeispiel, wie man es nicht macht. Fässer abkippen und zu schützen? Die müssen trocken weggestapelt und zugänglich sein. 1000m im Berg und schon passiert nix mehr.

andererseits

Fukushima ist jetzt und heute:
Nach wie vor sind Reaktordruck-, Sicherheitsbehälter und Gebäudestrukturen in großem Umfang zerstört und undicht, wodurch es weiterhin zu Freisetzungen von Radioaktivität kommt.
Nach wie vor gibt es Gebiete, die nicht betreten werden dürfen. Nach wie vor gibt es ungeklärte Fragen, wohin mit dem verstrahlten Wasser und anderen Stoffen. Expert*innen sagen, es dauert noch 30 bis 40 Jahre, bis sämtliches nukleares Brennmaterial aus den Blöcken 1 bis 3 gefunden (!) und dann sicher geborgen wird.
Nach wie vor gibt es eine erhöhte Strahlenbelastung für die Menschen in Japan mit gravierenden Auswirkungen auf ihre Gesundheit.
Und an diejenigen, die die Mär der "bei uns sicheren" Atomkraftwerke weiter verbreiten: Es gab zu Beginn der sog. friedlichen Nutzung der Kernenergie Szenarien, die davon ausgingen, dass ein GAU etwa einmal in einer Million Jahre geschieht. Harrisburg, Hamm-Uentrop, Tschernobyl, Fukushima, Sellafield, Majak... Wir schreiben das Jahr 2021..

Anderes1961
@Bender Rodriguez

"
Am 11. März 2021 um 11:28 von Bender Rodriguez
Ein Reaktor direkt am Meer?

Ein Reaktor direkt am Meer? Das ist per se keine gute Idee. Dann noch in Japan mit mehreren Tsunami im Jahr und dann noch den ganzen Notfallkrempel in die Kelker stecken.
Noch mehr Fehler hat man gar nicht machen können.

Und bei uns wurden die sichersten Kraftwerke abgeschaltet?"

Es gibt kein einziges sicheres Atomkraftwerk. Nirgendwo auf der Welt. Denn Atomkraftwerke werden von Menschen gebaut und betrieben. Und Menschen machen Fehler. Sei es, die Dinger am falschen Ort zu bauen wie in Fukushima, oder Bedienungsfehler wie in Tchernobyl. Solche Unglücke können jederzeit und überall passieren.

Der Lenz
@ GeMe um 12:36

>Ob dieser dann durch eine Naturkatastrophe oder durch menschliches Versagen verursacht wird, spielt keine Rolle.<

Das ist ja das was die zuverlässigkeit von Statistischen Wahrscheinlichkeiten bei hohen "Ereignis"-häufungen ausmacht.
Keine Wiederholungen sondern rein zufällige Auswahl einer beliebigen Ereignisskette, so absurd sie, wollte man sie künstlich herbeiführen auch erscheint.

Anderes1961
@Bender Rodriguez

"Am 11. März 2021 um 12:38 von Bender Rodriguez
Tremiro

Du willst doch nicht Tschernobyl als sicher deklarieren? Das war konstruktiv eher eine Atombombe, denn ein Kraftwerk.
Unsere sind sicher gewesen. Ind die Endlagerung ist auch kein Problem, wenn man nur wollte. Asse war ein Musterbeispiel, wie man es nicht macht. Fässer abkippen und zu schützen? Die müssen trocken weggestapelt und zugänglich sein. 1000m im Berg und schon passiert nix mehr."

Ein Bedienungsfehler wie in Tchernobyl kann in jedem Atomkraftwerk passieren und dann fliegen uns die Dinger um die Ohren. Nochmal: es gibt kein einziges sicheres Atomkraftwerk.

Und wohin wollen Sie die Fässer stapeln? Ein Endlager muß mindestens 1 Million Jahre halten, was eigentlich noch viel zu kurz gegriffen ist, angesichts der Halbwertszeiten dieses Drecks. So viele Faktoren, die bei der Endlagerung berücksichtigt werden müssen, kann ein Mensch gar nicht überblicken. Homo sapiens gibt es gerade mal 195 000 Jahre auf dieser Erde.

Miauzi
Zitat: "Setzen die große

Zitat:
"Setzen die große mehrheit der Menschen auf AkWs.
Ich auch."

soso - 4-5 Mrd. Menschen haben noch nicht einmal einen Stromanschluss...
..und wenn überhaupt Strom dann kommt er entweder aus dem kleinen "Diesel" hinterm Haus oder halt aus einer kleinen Solar- oder Windkraft-Anlage

Die Mehrzahl der Menschen leben immer noch ohne Stromverbndsysteme und folglich sind Gross-Kraft-Werke wie AKW für sie völlig sinnfrei

also Vorsicht mit solchen Sprüchen wie "die grosse Mehrheit der Menschen"...
..weil er ist durch nichts zu belegen

Wolfgang GA
Schnelle Brüter

um 12:04 von Tremiro
11:15 von Hanno Kuhrt
Und wohin mit dem Atommüll den niemand in seiner Nähe haben will?
Vielleicht sind Sie die Ausnahme und sagen kein Problem, das Zeug kann man in meinem Garten verbuddeln. Aber das wird vermutlich an ihren Nachbarn scheitern.
_____
Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF.
Sie verbrauchen die abgebrannten Brennstäbe von "normalen" Kernkraftwerken, also Atommüll sowie die radioaktiven Elemente von Kernwaffen.
USA arbeitet daran, ebenso FR, China wird zwei davon bauen.

Gruß, Wolfgang

schabernack
11:28 von Miauzi

«was wird gemacht??
Weiterhin auf AKW-Technik gesetzt...
..das "Atom-Dorf" (die japanische AKW-Lobby) ist sehr mächtig.»

"Weiterhin Atom" heißt in Japan aktuell:

54 Reaktorblöcke in 17 AKW-Komplexen waren es bis Fukushima.
27 davon sind inzw. endgültig stillgelegt.
8 Reaktorblöcke sind wieder am Netz (Stand 11/2020).
Ca. 6% der Strommenge in Japan kommt aus den AKWs.

Ca. 70% aus Kohle und Gas.
Der Rest zu 100% aus Wind, Sonne, Wasser.
Der neue Ministerpräsident Sugi-san sagte in 01/2021, es seien keine Pläne zu neuen AKWs. Seit 10/2019 gibt es ein Gesetz zum gezielten Ausbau Regenerativer Energien. Damals war noch Abe-san MP. Der Haudegen und beste Kumpel vom Atomdorf.

Wiederinbetriebnahme der vom Netz genommenen AKWs können nur die Gouverneure der 47 Präfekturen genehmigen. Regierung in Tokyo nicht.

TEPCO hat erst mal weiter für lange Zeit die Probleme mit den nicht geborgenen, durchgeschmolzenen Reaktorkernen am Bein. Die ganzen Tanks mit dem Wasser auf Gelände Fukushima.

Anderes1961
@Wolfgang GA

"Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF.
Sie verbrauchen die abgebrannten Brennstäbe von "normalen" Kernkraftwerken, also Atommüll sowie die radioaktiven Elemente von Kernwaffen.
USA arbeitet daran, ebenso FR, China wird zwei davon bauen."

Können Sie hier nachlesen: "https://tinyurl.com/36xvvyxk" Auszug:
"Schnelle Brüter werden sicherheitstechnisch als problematischer als andere Reaktoren angesehen. Das liegt zum einen am Kühlmittel Natrium, welches explosionsartig mit Luft und Wasser reagiert. Viel gefährlicher ist jedoch die hohe Konzentration an Plutonium, welche zu außer Kontrolle geratenen Kettenreaktionen und begrenzten nuklearen Explosionen führen kann. Bei Kühlmittelverlust stabilisiert sich der Schnelle Brüter nicht, sondern erhöht stattdessen seine Leistung. Bei komplettem Ausfall der Kühlung und einem Defekt der Schnellabschaltung kann es zu einem katastrophalen Unfall (GAU) kommen."

andererseits

Wenn man die Kosten der GAUs und SuperGAUs, die Kosten im Gesundheitswesen und in der Dikontaminierung großer Flächen sowie die Zwischenlagerung und ungeklärte Endlagerung einbezieht in die Berechnung der Kosten von Atomenergie, ist es die mit Abstand teuerste Variante. Ganz abgesehen davon, dass es für Mensch UND Natur auch die mit Abstand gefährlichste Variante ist.
Auch das sollte man am 10. Jahrestag der Katastrophe von Fukushima nicht vergessen.

Traumfahrer
Re : Anderes1961

Ich denke auch, dass kein einziges AKW wirklich sicher ist. Zu den Fehlern bei der Standortwahl, kommen menschliches Versagen und auch Gewinnsucht, in Form von Weglassen von Sicherheiten, die halt viel Geld kosten, bis zu billigen Arbeitskräften, oder billigem Beton, oder zu wenig Stahl in der Armierung, nur um Kohle zu sparen. Auch etwaige Korruption spielt sehr wahrscheinlich eine Rolle, und natürlich unterschiedliche Standards der angeblichen Sicherheit, je nach Land und Region !

GeMe
@12:51 von Wolfgang GA: BN-800

Bei den BN Reaktoren handelt es sich um schnelle Brüter, die dazu entwickelt wurden, um Plutonium zu erzeugen.

Mit einem schnellen Brüter läßt sich mehr Kernbrennstoff erzeugen als der Reaktor verbraucht. Dieses überschüssige Plutonium kann dann in anderen Reaktoren als Brennstoff oder für den Bau von Atombomben verwendet werden.

Ob die Welt grundsätzlich mehr Plutonium braucht, kann ich nicht sagen. Meiner Meinung nach macht Plutonium das Problem eher größer als kleiner.

Die BN-Reaktoren werden mit Natrium gekühlt. Sollte dieses Natrium, aus welchem Grund auch immer, mit Wasser in Kontakt kommen, dann ist die Hölle los. Aber Unfälle sind bei so einer Anlage ja nicht vorgesehen.

Account gelöscht
von Tremiro 12:00

2010 beschloss das Kabinett Laufzeitverlängerungen für die Atomkraft von 8 oder 14 Jahren.
Nach Fukushima wurde das am 6.6. 2011 rückgängig gemacht.
Der Atomausstieg als solcher wurde vom ersten Schröder-Kabinett beschlossen (2000).

Aber die großzügigen Zahlungen an Vattenfall, Eon, RWE und EnBw bleiben...

YinYangFish
Bloß kein "alles nicht so schlimm"

Abgesehen davon, dass auch Uranvorkommen endlich sind und es ein Proliferationsproblem (Atomwaffen) bei der Nutzung der Kernenergie gibt, möchte ich eine Reihe genannter Argumente gegen diese Technologie nochmal stark machen:
1. Die Grundlastfähigkeit und Versorgungssicherheitsthese ist in den letzten Jahren z.B. in Frankreich bei sehr kaltem Wetter wiederholt ins Wanken geraten.
2. Auch Corona zeigt uns, dass Dinge passieren, die Menschen sich in Teilen vielleicht ausmalen, aber eben in ihrer Problematik doch nicht angemessen vorhersehen können. Das gilt auch für eine derartige Hochrisiko-Technologie und ihre derzeit genutzten Umsetzungen.
3. Dass die Endlagerung und der Schutz vor dem Abfall über immens lange Zeiten (vielfach länger, als es unsere Zivilisation gibt!) notwendig und deswegen absolut nicht trivial sind, ist bereits genannt worden.

Von Befürworter_innen-Seite werden solche Argumente in meinen Augen oft nur verharmlost.

Wanderfalke
@Wolfgang GA - 12:51

"Schnelle Brüter werden sicherheitstechnisch als problematischer als andere Reaktoren angesehen. Das liegt zum einen am Kühlmittel Natrium, welches explosionsartig mit Luft und Wasser reagiert. Viel gefährlicher ist jedoch die hohe Konzentration an Plutonium, welche zu außer Kontrolle geratenen Kettenreaktionen und begrenzten nuklearen Explosionen führen kann. Bei Kühlmittelverlust stabilisiert sich der Schnelle Brüter nicht, sondern erhöht stattdessen seine Leistung. Bei komplettem Ausfall der Kühlung und einem Defekt der Schnellabschaltung kann es zu einem katastrophalen Unfall (GAU) kommen. Soweit nicht ohnehin für die Herstellung von Nuklearwaffen genutzt, birgt der Schnelle Brüter außerdem wegen des Plutoniums die Gefahr militärischen Missbrauchs in sich."

*Quelle: AtomkraftwerkePlag eingeben*

Das wollen Sie uns doch nicht wirklich empfehlen...?

Miauzi
Zitat: "Was ist denn mit der

Zitat:
"Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF.
Sie verbrauchen die abgebrannten Brennstäbe von "normalen" Kernkraftwerken, also Atommüll sowie die radioaktiven Elemente von Kernwaffen.
USA arbeitet daran, ebenso FR, China wird zwei davon bauen."

das Ganze ist schon mal ein Widerspruch in sich selbst...

..denn "Schneller Brüter" steht für das "erbrüten" von Plutonium aus dem für die Kernspaltung nicht nutzbaren U238 - das 98% des Urans im Brennstab ausmacht

"abgebrannt" bedeutet das der Brennstab zum einen Spaltungs-Produkte wie z.B. Cäsium enthält (welches dann weiter "natürlich" zerfällt) und durch das Spaltprodukt Krypton (ein Edelgas) das Uran-Pellet "aufreist" und so die weitere Spaltung verhindert

in solch einem "abgebrannten" Brennstab sind vom spaltbaren U235 ca. 90% NICHT gepalten
--
Die o.g. Reaktoren arbeiten mit Uran/Plutoium aus ehemaligen (abgerüsteten) Kernwaffen nd nicht Brennstäben aus AKW

Miauzi
Zitat: "Die BN-Reaktoren

Zitat:
"Die BN-Reaktoren werden mit Natrium gekühlt. Sollte dieses Natrium, aus welchem Grund auch immer, mit Wasser in Kontakt kommen, dann ist die Hölle los. Aber Unfälle sind bei so einer Anlage ja nicht vorgesehen."

die U-Boote der "Taifun"-Klasse arbeiten z.B. mit solchen Reaktoren (wie auch andere der ehemaligen SU)

Zitat:
"Mit einem schnellen Brüter läßt sich mehr Kernbrennstoff erzeugen als der Reaktor verbraucht. Dieses überschüssige Plutonium kann dann in anderen Reaktoren als Brennstoff oder für den Bau von Atombomben verwendet werden."

Das Auslösen von Uran und Plutonium aus solch einen Brennstab geht nur mittels agressivster Säuren - die Brennstabhülle ist eines der korrosionsbeständigsten Materialien was man kennt.
Dabei entsteht jede Menge flüssige radioaktive Abfälle und ein radioaktives Edelgas was nicht chemisch gebunden werden kann -> es wird in die Atmosphäre abgelassen

den gleichen Prozess hat man schon bei "normalen" Brennstäben

Wolfgang GA

um 13:44 von Anderes1961
>>@Wolfgang GA
"Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF. ..."

Können Sie hier nachlesen: "https://tinyurl.com/36xvvyxk"<<
_________

Danke für die Information.
Hatte vorher nur in "Sekundärliteratur", (Berliner Zeitung, 30.09.2020) recht euphorischen Artikel gelesen (und gerade eben wieder gefunden.
Wäre ja zu schön gewesen, wenn ...

Gruß, Wolfgang

Traumfahrer
Re : Miauzi !

Ja es gibt noch viele Menschen die keinen Strom haben, oder nur für ein paar Stunden, weil die jeweilige Regierung nicht mehr gebacken kriegt. Und es gibt auch Länder, gerade in Afrika, wo viele Menschen mehr oder weniger alleine gelassen werden und nur selten Hilfe zur Selbsthilfe kriegen. Wenn dann in fast allen Fällen durch private Gruppen, die leider aber nur wenig ausrichten können.
Hier in D wird der Markt der Wind- und Solarenergie aber im großen Stil von der Politik und etlichen Bürgern abgewürgt, mit scheinheiligen Argumenten und Vorschriften bis unters Dach, und natürlich Gebühren und Steuern, statt all diese Möglichkeiten zu fördern und endlich die Erforschung von Speichermöglichkeiten in Gang zu bringen !
Der größte Bremser ist Herr Altmaier, ein typischer Vertreter der CDU !

Anderes1961
@GeMe

"
Am 11. März 2021 um 13:53 von GeMe
@12:51 von Wolfgang GA: BN-800

Bei den BN Reaktoren handelt es sich um schnelle Brüter, die dazu entwickelt wurden, um Plutonium zu erzeugen.

Mit einem schnellen Brüter läßt sich mehr Kernbrennstoff erzeugen als der Reaktor verbraucht. Dieses überschüssige Plutonium kann dann in anderen Reaktoren als Brennstoff oder für den Bau von Atombomben verwendet werden.

[...]
Die BN-Reaktoren werden mit Natrium gekühlt. Sollte dieses Natrium, aus welchem Grund auch immer, mit Wasser in Kontakt kommen, dann ist die Hölle los. Aber Unfälle sind bei so einer Anlage ja nicht vorgesehen."

Hinzu kommt, das auch beim schnellen Brüter radioaktiver Müll entsteht. Bei den Zerfallsreihen der im Reaktor erbrüteten Elemente entsteht Müll, der deutlich intensiver strahlt und gefährlicher ist als der aus herkömmlichen Reaktoren. Außerdem benötigt man für den Betrieb des Brüters mindestens ein herkömmliches Atomkraftwerk.

Anderes1961
@Wanderfalke

"
Am 11. März 2021 um 13:55 von Wanderfalke
@Wolfgang GA - 12:51

"Schnelle Brüter werden sicherheitstechnisch als problematischer als andere Reaktoren angesehen. Das liegt zum einen am Kühlmittel Natrium, welches explosionsartig mit Luft und Wasser reagiert. Viel gefährlicher ist jedoch die hohe Konzentration an Plutonium, welche zu außer Kontrolle geratenen Kettenreaktionen und begrenzten nuklearen Explosionen führen kann. Bei Kühlmittelverlust stabilisiert sich der Schnelle Brüter nicht, sondern erhöht stattdessen seine Leistung. Bei komplettem Ausfall der Kühlung und einem Defekt der Schnellabschaltung kann es zu einem katastrophalen Unfall (GAU) kommen. Soweit nicht ohnehin für die Herstellung von Nuklearwaffen genutzt, birgt der Schnelle Brüter außerdem wegen des Plutoniums die Gefahr militärischen Missbrauchs in sich."

*Quelle: AtomkraftwerkePlag eingeben*

Das wollen Sie uns doch nicht wirklich empfehlen...?"

Doppelt gemoppelt hält besser. :-) Die selbe Quelle wie die meine.

Demokratieschuetzerin2021
Diese Bilder von der schwarzen Wasserwand habe ich auch gesehen

Diese Bilder von dieser schwarzen Wasserwand habe ich damals auch gesehen die alles mitgerissen hat, egal ob Häuser oder Straßen oder sonstige Infrastruktur:

Als der Tsunami kam, arbeitete der heute 45-Jährige bei der Freiwilligen Feuerwehr. "Das war eine schwarze Wand, keine Wellen, sondern eine schwarze, solide Mauer, die auf uns zukam." Er verlor in den Fluten seinen Bruder. Das war bitter. Doch er will nicht mehr zurück, sondern nach vorn blicken.

Bilder davon gibt es im Netz. Zum Beispiel hier:

https://www.zeit.de/2011/12/N-Erdbeben-Vergleich

oder hier:

https://tinyurl.com/t9vsd6e4
euronews.com: Before and after: The scars of Japan's tsunami five years on Updated: 09/03/2016

Und auch diese Schutzmauer in diesem Tagesschau-Foto hätte man schöner bauen können:

https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/fukushima-schutzmauer-101~_…

Außerdem hätte das AKW damals niemals an dieser Stelle gebaut werden dürfen, weil dort eine Bruchzone verläuft.

asimo
@ hanno Kuhrt

"und produzieren CO2 neutral Energie."

Eines der typischen Missverständnisse/Ammenmärchen. Ja, der akute Betrieb er Reaktoren setzt kein CO2 frei, aber im Gesamtprozess ist sehr viel fossile Energie eingebunden (Kraftwerkserrichtung, Uranabbau, Transporte, Lagerung), das macht die Klimabilanz der KKWs nicht gerade besonders grün.
Letztlich geht es um den Erntefkator + Risikobewertung. Und in Summe stehen KKWs da nicht gut da.
Solar und Windkraft sind in der Gesamtbetrachtung ziemlich komkurrenzlos: Geringe Risiken, mittlerweile hohe Erntefaktoren, niedrige Strom-Gestehungskosten.

Klartexxter
Cäsur

Fukushima war der dritte Schlag ins Kontor, bevor man zumindest in Deutschland erkannte dass die Kernenergie eine Technik ist, deren Restrisiko uns den Rest geben kann. Vor Fukushima war Tchernobyl, davor Harrisburg. Letztgenanntes war noch kein Super-GAU, Tchernobyl geschah noch im kalten Krieg, man konnte es auf den anderen politischen Block schieben, auf die Technik, die vermeintlich dort nicht gut gewartet wurde. Fukushima jedoch fand in einem Land statt, das für technischen Fortschritt, Innivation und Zukunftsoptimismus, was Technik betrifft, steht. Deutschland hat gut daran getan, auszusteigen. Leider hält meine Dankbarkeit für Frau Merkel hier nur kurz an, denn durch das EEG und die Bürokratie kam die Energiewende zum Stocken, ja fast zum Erliegen. Würde Ökostrom nur annähernd so gefördert wie über die Jahrzehnte die fast zur "Staatsraison" erhobene Kernenergie, wäre genug Geld vorhanden und der Ökologische Strom billig. BRD-Energiepolitik: viel gut gemeint, nicht gut gemacht.

Anderes1961
@Wolfgang GA

"
Am 11. März 2021 um 14:03 von Wolfgang GA
um 13:44 von

um 13:44 von Anderes1961
>>@Wolfgang GA
"Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF. ..."

Können Sie hier nachlesen: "https://tinyurl.com/36xvvyxk"<<
_________

Danke für die Information.
Hatte vorher nur in "Sekundärliteratur", (Berliner Zeitung, 30.09.2020) recht euphorischen Artikel gelesen (und gerade eben wieder gefunden.
Wäre ja zu schön gewesen, wenn ...

Gruß, Wolfgang"

Ja, in der Tat, es wäre zu schön gewesen. Aber so ist das nun mal mit den vermeintlichen Wundermitteln, ob Wundermedizin oder eben Wunderreaktor. Sie entpuppen sich so gut wie immer als heiße Luft, wenn man mal genauer hinschaut.

werner1955
die Kosten der GAUs und SuperGAUs?

von andererseits @

Da bei unseren AKW,s solche Kosten wohl nie anfallen werden finde ich es falsch die gute CO2 frei Technik nicht zu nutzen.

Besonders weil wir dann nicht die doppelten Erzeugskosten haben. Bei "dukelflauten" brauchen wir dann immer andere Kraftwerke oder kaufen Atomstrom von unseren Nachbarn.

Selbst Schweden hat gelehrt das Atomkraft mehr als 30% des Stroms in Ihrem land sicher und kostengünstig herstellen kann.

Nettie
"Verdrängen, arbeiten"

Stellt sich die Frage, woran arbeiten. Und wofür.

Klartexxter
@ Bernd Kevesligeti 10:13

"Die Bundesregierung...zahlte dafür 1,425 Milliarden Euro an Vattenfall, an RWE 880 Millionen Euro, an EnBW 80 Millionen und an EON 42,5 Millionen Euro.
Wie kürzlich die EU-Kommission befand war das "sehr großzügig".

Aus meiner Sicht gut angelegtes Geld, unabhängig davon ob es nötig gewesen wäre oder nicht: nur GAU in Deutschland (GAU=Größter anzunehmender Unfall), und wir hätten weite Teile des Landes unbewohnbar, Hunderttausende Tote und Geschädigte, und diese Kosten wären gar nicht mehr zu stemmen. Die Gefahr ist aber nicht gebannt - in Frankreich laufen trotz abgeschaltetem Fessenheim viele riskante Reaktoren,von denen in der Schweiz und den alten Kästen in Tchechien mal ganz abgesehen. Das SPiel ist nicht vorbei!

Miauzi
Zitat: "1. Die

Zitat:
"1. Die Grundlastfähigkeit und Versorgungssicherheitsthese ist in den letzten Jahren z.B. in Frankreich bei sehr kaltem Wetter wiederholt ins Wanken geraten."

nicht nur Winter sondern auch in Sommern mit hohen Temperaturen und langer Trockenheit muss ein grosser Teil der AKW in Frankreich wegen Wassermangels (Lage an Binnenflüssen) abgeschaltet werden

wobei ähnliche Probleme gibt es auch in D-Land mit thermischen Kraftwerken (Kohle, Gas, Atom) wenn das Kühlwaaser aus trocken gefallenen Flüssen nicht ausreicht - nur nicht in dem gravierenden Umfang

Demokratieschuetzerin2021
@ Bernd Kevesligeti (10:13): Der Atomausstieg ist richtig

@ Bernd Kevesligeti

Dieser Atomausstieg ist gut und richtig. Denn dieses AKW Fukushima-Daiichi hätte dort niemals gebaut werden dürfen. Denn unter dem AKW verläuft eine Bruchzone in der Erdkruste. Und das war bereits vorher bekannt. Dazu mal beim BR lesen:

https://tinyurl.com/32ukrk3j
BR: 10 Jahre Fukushima Stand: 02.03.2021

In Japan bebt die Erde rund 5.000 Mal im Jahr. Das Land liegt auf dem Pazifischen Feuerring, dort stoßen Kontinentalplatten aufeinander, was Vulkane ausbrechen und die Erde beben lässt. Das schwerste Erdbeben ereignete sich 2011, es hatte Folgen für die ganze Welt.

Am 11. März 2011 wurde die japanische Hauptinsel Honshu von einem der schwersten Erdbeben erschüttert, die je weltweit gemessen wurden. Für Japan war es das schwerste Beben überhaupt - mit weitreichenden Folgen: Es hatte eine Stärke von 9,0 Magnituden auf der Richterskala.

Anderes1961
@Klartexxter

"[...] Tchernobyl geschah noch im kalten Krieg, man konnte es auf den anderen politischen Block schieben, auf die Technik, die vermeintlich dort nicht gut gewartet wurde. [...]"

Nur, daß es in Tchernobyl eben nicht am Reaktortyp (den gibt es auch woanders in Europa, galt als sicher), noch an vermeintlich schlecht gewarter Technik des vermeintlich unterlegenen politischen Systems lag, sondern schlicht und ergreifend an einer ganzen Reihe von falschen Entscheidungen bei einem Testlauf des Reaktors. Wie immer, wenn der Mensch im Spiel ist.

schabernack
13:45 von andererseits

«Wenn man die Kosten der GAUs und SuperGAUs, die Kosten im Gesundheitswesen und … einbezieht in die Berechnung der Kosten von Atomenergie, ist es die mit Abstand teuerste Variante. Auch das sollte man am 10. Jahrestag der Katastrophe von Fukushima nicht vergessen.»

Wenn man es noch über finanziell zu ermessende Kosten hinausgehend betrachtet. Aber auch die Aspekte sieht, wie sich Japan nach Fukushima gesellschaftlich entwickelt hat.

Einerseits sieht man gewachsene Bereitschaft zum Protest in einer Kultur, die sonst sehr auf Konsens ausgerichtet ist.

Andererseits war Japan 2011 vor Fukushima auf Rang 10 der Pressefreiheit weltweit. Der damalige MP Naoto Kan (Kernphysiker) war nicht von der Dauer-Regierung LDP. Ihm war es ernst mit Ausstieg aus der Kernenergie. "Weggemobbt" von Kreisen der LDP um Abe-san noch in 2011.
Neuwahlen, wieder LDP.

2013 div. seltsame Gesetze zu "Geheimnisverrat" erlassen.
Voraus eilender Presseknebel, real nie angewandt.
Heute ist Japan auf Rang um ± 55.

proehi
12:51 von Wolfgang GA

>>Was ist denn mit der Technologie der Schnellen Brüter? Gegenwärtig weltweit zwei in Betrieb BN-600 und BN-800 in RF.
Sie verbrauchen die abgebrannten Brennstäbe von "normalen" Kernkraftwerken, also Atommüll sowie die radioaktiven Elemente von Kernwaffen.
USA arbeitet daran, ebenso FR, China wird zwei davon bauen.

Gruß, Wolfgang<<

Ist alles nur eine Frage, welches Risiko man für die eigene Bevölkerung und die Menschen in anderen Regionen der Welt einzugehen bereit ist. Das es offenbar nicht davon abhängt, wie viel man aus seinen eigenen Desastern wie in Tschernobyl gelernt hat, zeigt Ihr Beitrag. Es gestattet auch einen Hinweis darauf, wie hoch die Wertschätzung eines ungefährdeten Lebens der Bevölkerung von der politischen Führung in Russland angesiedelt ist.

... gleich 2 solche schnellen Teile ..., aber andere scheinen da ja auch dran zu sein.

Sparer
Es ist

immens wichtig, dass die Fukushima-Katastrophe und ihre langfristigen Auswirkungen immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen. Es muss dem (wieder verstärkten) Ruf nach dem Einsatz von Atomenergie entgegengewirkt werden, dem sich sogar Teile der Grünen (!) angeschlossen haben.
CO2-Ausstoss mit Atomenergie begrenzen zu wollen, hieße zu versuchen, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben.

Demokratieschuetzerin2021
@ Bernd Kevesligeti (10:13): Auch Auswirkung auf Erdachse

@ Bernd Kevesligeti

Außerdem hatte dieses Beben eine noch gewaltigere Auswirkung. Denn dieses Beben hat die Erdachse verändert laut BR:

https://tinyurl.com/32ukrk3j
BR: 10 Jahre Fukushima Stand: 02.03.2021

Erdbeben in Japan verrutschte die Erdachse

Die Bewegung der Erdmassen bei dem Beben hatte globale Auswirkungen: Die Erdachse wurde durch das Erdbeben in Japan um etwa 15 Zentimeter verschoben. Unser Erdentag wurde dadurch um etwa 1,6 Mikrosekunden (Millionstel Sekunden) kürzer. Auch die Erdbeben in Chile im Februar 2010 und vor Sumatra im Jahr 2004 verschoben die Erdachse etwas. Doch das fällt nicht weiter auf: Die Achse ist nicht fest mit der Erde verbunden, sondern verschiebt sich ständig etwas. Im Lauf der Zeit führt sie große Kreisbewegungen von zehn Metern Durchmesser aus.

Nicht gerade gut finde ich. Japan hätte niemals AKWs bauen dürfen. Auch die anderen AKWs in Japan müssen abgeschaltet und zurückgebaut werden.

Anderes1961
@werner1955

"Am 11. März 2021 um 14:10 von werner1955
die Kosten der GAUs und SuperGAUs?

von andererseits @

Da bei unseren AKW,s solche Kosten wohl nie anfallen werden finde ich es falsch die gute CO2 frei Technik nicht zu nutzen.

Besonders weil wir dann nicht die doppelten Erzeugskosten haben. Bei "dukelflauten" brauchen wir dann immer andere Kraftwerke oder kaufen Atomstrom von unseren Nachbarn.

Selbst Schweden hat gelehrt das Atomkraft mehr als 30% des Stroms in Ihrem land sicher und kostengünstig herstellen kann."

Darf ich mal fragen, aus welchem Werbeprospekt Sie das abgeschrieben haben? Wenn Sie die Posts hier verfolgt haben, dürfte Ihnen eigentlich klar sein, daß Atomkraft nunmal nicht sicher zu betreiben ist.

Nun könnten Sie einwenden, auch in herkömmlichen Kraftwerken kann was passieren. Ja sicher, kann. Aber wenn etwas passiert, dann sind eben nicht gleich ganze Regionen auf Jahrzehnte unbewohnbar und definitiv nicht Millionen von Menschenleben gefährdet.

saschamaus75
@11:35 von dr.bashir

>> Wie haben die denn die Zwischenzeit
>> überbrückt?

Sie hatten seinerzeit täglich für mehrere Stunden immer den Strom abgestellt. -.-

dr.bashir
@ 14:10 von werner1955

„ Da bei unseren AKW,s solche Kosten wohl nie anfallen werden finde ich es falsch die gute CO2 frei Technik nicht zu nutzen“

Das ist der Zauber an Statistik. Selbst ohne Tsunami geben selbst die AKW-Betreiber ein sog. Restrisiko für so einen GAU an. Zur Beruhigung wird dann immer gesagt, es könne statistisch nur z.B. alle 10000 Jahre auftreten (genaue Zahl kenne ich gerade nicht). Das klingt toll, aber das bedeutet, es kann auch morgen passieren und dann 10000 Jahre nicht mehr. Ein Lottogewinn ist unwahrscheinlicher und trotzdem gibt es jedes Jahr mehrere neue Millionäre dadurch.

Das mit den schnellen Brütern ist ja schon schön erklärt worden. Gefährlich, produzieren auch strahlenden Müll und müssen auch irgendwann rückgebaut werden. Wenn die so toll wären, hätte man Kalkar damals in Betrieb genommen. Wegen der paar Proteste hat man das bestimmt nicht aufgegeben. Die haben in Brokdorf auch niemand gestört.

Demokratieschuetzerin2021
@ Klartexter (14:14): große Teile der EU wären verstrahlt

hi Klartexter

Zu Ihrem Punkt:

Aus meiner Sicht gut angelegtes Geld, unabhängig davon ob es nötig gewesen wäre oder nicht: nur GAU in Deutschland (GAU=Größter anzunehmender Unfall), und wir hätten weite Teile des Landes unbewohnbar, Hunderttausende Tote und Geschädigte, und diese Kosten wären gar nicht mehr zu stemmen

Nicht nur Teile unseres Landes sondern ganz Deutschland und unsere Nachbarn wären - je nach Windrichtung - auch betroffen. Gleiches bei Frankreich. Auch dort stehen AKWs auf Erdbebenverwerfungszonen wo sie niemals hätten gebaut werden dürfen.

Außerdem weiss ich von einer Rüge der Atomaufsicht in Frankreich betreffend die Erdbebensicherheit im AKW Cattenom. Da hatte der SWR am 09.01.2021 berichtet.

Demokratieschuetzerin2021
@ Klartexter (14:14): Hier die Rüge der französischen Atomaufsic

@ Klartexter

Hier zu der Rüge der französischen Atomaufsicht:

https://tinyurl.com/nwhxwfya
SWR: Französische Atomaufsicht kritisiert Erdbebensicherheit von AKW Cattenom
STAND 9.1.2021, 10:24 Uhr

Die französische Atomaufsichtsbehörde hat erneut die mangelhafte Erdbebensicherheit des Atomkraftwerks Cattenom kritisiert. Die Behörde hat den Betreiber EDF aufgefordert, das Problem zu beheben. Bei einem Erdbeben wäre die Stromversorgung der vier Reaktoren nicht gesichert. Die Atomaufsicht hat dieses Problem schon mehrmals kritisiert und technische Nachbesserungen gefordert, zuletzt im Dezember. Schwierigkeiten gab es auch bei der Inspektion von Reaktor 2. Bei den Arbeiten, die doppelt so lange dauerten wie geplant, gab es von April bis September 12 Zwischenfälle, so die Atomaufsicht. In diesem Jahr steht die Zehnjahresinspektion von Reaktor 3 an. Der Betreiber EDF will die vier Reaktoren des Atomkraftwerks Cattenom noch weitere 20 Jahre am Netz halten.

saschamaus75
@12:08 von Tremiro

>> Sie vergessen dass auch in der
>> Sowjetunion (heute Ukraine) und Japan
>> bis 1986 bzw. 2011 die sichersten
>> Kraftwerke standen.

Kleine Ergänzung:
28. März 1979 - USA (3 Mile Island)

Nachfragerin
@GeMe - Wahrscheinlichkeiten

12:36 von GeMe:
"Die Wahrscheinlichkeit für einen GAU liegt bei einem Reaktor bei einem GAU in 10000 Jahren. Bei 400 AKWs auf der Welt heißt das, dass etwa alle 25 Jahre einen geben wird."
> Das ist Unsinn. Man kann auf zwei Ereignissen keine belastbare Statistik gründen. Beispiel: Wenn ich Morgens zwei Mal hintereinander huste, bedeutet das ja auch nicht, dass ich den ganzen Tag durchhusten werde.

"Schaut man sich Tchernobyl und Fukushima an, so hat das ungefähr gestimmt. Mitte der 2030er Jahre wäre es dann wieder so weit."
> Der Reaktortyp von Tschernobyll ist ausgestorben und Tsunamis gibt es auch nicht an jeder Ecke.

"Ob dieser dann durch eine Naturkatastrophe oder durch menschliches Versagen verursacht wird, spielt keine Rolle."
> Das ist richtig. Man sollte aus Fehlern lernen.

schabernack
14:08 von Demokratieschue...

«Außerdem hätte das AKW damals niemals an dieser Stelle gebaut werden dürfen, weil dort eine Bruchzone verläuft.»

Durch das Beben selbst nahmen die Reaktoren in Fukushima keinen Schaden. Der Schaden entstand durch den Tsunami. Ganz Japan ist "Bruchzone". Für Erdbeben, für Vulkane. Einer DER Hotspots auf dem "Pazifischen Feuerring". Wie auch Indonesien mit noch mehr Inseln.

«Und auch diese Schutzmauer in diesem Tagesschau-Foto hätte man schöner bauen können: …»

Schutzmauern sollen schützen, nicht aber ein Foto auf dem Laufsteg erhalten. Die Mauer von Fukushima war mit Schutzwirkung bis Wellenhöhe bis ± 20 Metern zu niedrig für die bis zu ± 40 Meter hohen Wellen, die der Tsunami mit sich brachte.

Die Erdbebenstärke von 9,1 (Richterskala) war die höchste jemals gemessene Bebenstärke. Für derart stark hohe Wellen war nicht geplant.

Wäre es nicht gerade Japan gewesen.
Wäre schon bei Bebenstärke von ± 8,0 was weiß ich was alles eingestürzt. Daran lag es nicht. Es war das Wasser.

Wanderfalke
@werner1955 - 14:10

"Da bei unseren AKW,s solche Kosten wohl nie anfallen werden finde ich es falsch die gute CO2 frei Technik nicht zu nutzen. [...]
Selbst Schweden hat gelehrt das Atomkraft mehr als 30% des Stroms in Ihrem land sicher und kostengünstig herstellen kann."

Dann rechnen Sie mal "kostengünstig" bei Atomstrom vor - Endlager und Rückbaukosten inklusive.

Demokratieschuetzerin2021
@ werner1955 (14:10): Dem hier stimme ich nicht zu

@ werner1955

Nein, dem hier stimme ich nicht zu:

Da bei unseren AKW,s solche Kosten wohl nie anfallen werden finde ich es falsch die gute CO2 frei Technik nicht zu nutzen.

1. von wegen CO2- frei
2. wie viel Plutonium noch??
3. wie viel Atommüll noch??
4. wohin mit dem Atommüll??

Und das hier lässt sich anders ändern:

Besonders weil wir dann nicht die doppelten Erzeugskosten haben. Bei "dukelflauten" brauchen wir dann immer andere Kraftwerke oder kaufen Atomstrom von unseren Nachbarn.

Denn durch die ganzen Batteriespeicher, durch mehr erneuerbare Energien per Nordlink (verbindet uns mit einem großen Pumpspeicher in Norwegen) und Südlink wird es keine dunkelflaute geben. Das ist Ammenmärchen! Siehe zu dem Pumpspeicher in Norwegen:

https://tinyurl.com/ethbp2tf
Weser-Kurier: Seekabel Nord-Link zwischen Deutschland und Norwegen im Probebetrieb 10.12.2020

Und die Behauptung das mit Südlink Kohlestrom transportiert würde stimmt auc nicht.