Mehrere Packungen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca liegen in einem Kühlschrank.

Ihre Meinung zu Impfstoff-Exportverbot: Australien fordert Überprüfung

Australien hat mit Kritik, aber auch Gelassenheit auf das Exportverbot für eine Viertelmillion AstraZeneca-Impfstoffdosen reagiert. Die Dosen würden nicht unmittelbar gebraucht. Dennoch soll die EU das Verbot nun überprüfen.

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31 Kommentare

Kommentare

Nettie
Es geht "ums Prinzip" (Macht)

"Australien hat mit Kritik, aber auch Gelassenheit auf das Exportverbot für eine Viertelmillion Astra-Zeneca-Impfstoffdosen reagiert. Die Dosen würden nicht unmittelbar gebraucht. Dennoch soll die EU das Verbot nun überprüfen"

Man braucht die Dosen also nicht unbedingt (ganz im Gegensatz zu den Bewohnern vieler anderer Länder), sieht sich aber veranlasst klarstellen, wer die nötige "Autorität" hat, seine Interessen vor denen anderer durchzusetzen (bzw. wer "das Sagen") hat.

Charlys Vater
Italien hat richtig gehandelt.

Ein in der EU produzierendes Unternehmen, was exportieren will, aber die EU Verträge angeblich nicht einhalten will,.... ?

Exportverbot ist völlig richtig entschieden.

Jacko08
Doppelte Absicherung

Ich finde die Einstellung von Italiens Regierungsminister und dem EU-Parlamentarier P. Liese begrüßenswert. Wozu sonst hat die EU denn einen Export-Kontrollmechanismus eingeführt? Um wieder nur brav Buch zu führena, ansonsten zu zusehen, wie AstraZeneca andere Länder beliefert und hier etwas von "Produktionsschwierigkeiten" erzählt? Wenn man immer nur tatenlos zusieht, wird man hinterher auch nicht mehr ernst genommen.
Und erst recht scheint sich das Gefühl zu bestätigen, wenn man erfährt, dass die Impfstoffdosen dort, wo sie hingehen sollten, nur eine Art "doppelte Absicherung" war. Das gleich habe ich zwar so ungefähr schon mal geschrieben, aber ich habe keine Ahnung warum für diese meine Meinung Balken gezogen werden.

Rainer Niemann
Export-Verbot für AstraZeneca

Vor längerer Zeit hatte ich einmal geschrieben es gäbe in DE zuviele Mitmenschen, die sich selbst der nächste sind und nach der Reihenfolge "ich", "ich", dann noch einmal "ich", dann eine Weile niemand und dann erstmal "ich" denken und versuchen zu handeln. Was gehen mich andere an, erstmal komme "ich".

Es ist zu befürchten, daß mit diesem Selbstverständnis einige/viele in den kommenden Jahren mglw. Probleme bekommen.

Carina F
Wer falsch gehandelt hat...

Ist der Hersteller von AZ, erst kassieren, dann Lieferabsprachen brechen.... geht halt nicht! Traurig wenn das Geschäftsgebaren des Herstellers zu sowas führt.....quasi führen muss!
Australien reagiert, meiner Auffassung nach, noch relativ gelassen.

Sparer

Artikel wird erwähnt, „so, dass aus der EU viel Impfstoff in Drittstaaten gelange, während aus den USA und Großbritannien nichts oder fast nichts exportiert werde.“
Solange das so ist, braucht sich niemand zu beschweren, dass in Deutschland zu wenig Impfstoff vorhanden ist, oder GB und die USA als Vorbilder bei der Impfgeschwindigkeit beneiden.
Das ist eben der Unterschied...GB handelt „GB first“, USA handelt „Amerika first“, während die EU vor allem um ihr Image eines solidarischen Staatenbundes besorgt ist. „Schön blöd“, kann ich da nur sagen. Aber zumindest erleiden wir die Corona-Situation mit einem guten Gefühl.

andererseits

Die Situation der Vakzin-Versorgung in Australien wie in der EU ist vergleichsweise entspannt, daher betrachte ich den juristischen Streit um diese Impfdosen-Lieferung fast als "Luxusproblem" im Vergleich zu der horrenden Unterversorgung mit Impfstoff in anderen Ländern. Und wir werden die Pandemie nur gemeinsam oder gar nicht bewältigen, soviel ist klar.

wenigfahrer
Gut zu lesen

ist der Satz.

" Gleichzeitig hieß es aus dem Gesundheitsministerium, die blockierte Lieferung von 250.000 Impfstoffdosen sei ohnehin nicht für die Verteilung in den nächsten Wochen eingeplant gewesen. Das Land hatte bereits zuvor 300.000 Astrazeneca-Impfdosen erhalten. Ab Ende des Monats soll zudem die Produktion von Astrazeneca-Impfstoff in Australien selbst anlaufen. "

Wie immer im Leben, ist es gut wenn man sich selber kümmert, als irgendwem etwas zu überlassen.

Und Australien hat sehr sehr wenig Fälle, schon bei einem sofort mit Sperren reagiert.
Ein kleiner aber entscheidender Unterschied zu Deutschland, dazu noch eine Insel wo man alles kontrollieren kann.

Die entspannte Reaktion finde ich gut.

Sisyphos3
könnte man die Sache nicht auch versachlichen ?

wie wurde das Exportverbot begründet ?
Man wolle den Impfstoff selber haben / verimpfen
oder liegt es vielleicht doch an entsprechenden EU Verträgen
pocht auf deren Einhaltung ?

davidw.
Nochmal, zum Nachlesen!

"Grundlage ist ein Ende Januar eingeführtes System zur Exportkontrolle. Danach müssen Pharmakonzerne, die Lieferverpflichtungen für die EU haben, Ausfuhrgenehmigungen für in der EU produzierte Impfstoffe beantragen. Wenn Hersteller die EU bei Liefermengen unrechtmäßig benachteiligen, können Genehmigungen verweigert werden. AstraZeneca hatte die vertraglich zugesagte Liefermenge an die EU im ersten Quartal drastisch gesenkt und damit für großen Unmut gesorgt."

AZ hält sich nicht an ausgehandelte Verträge!
Eine bodenlose Frechheit von AZ!

Dasmussmalgesagtwerden
Wenn Astra Zeneca eine klare Haltung einnehmen würde...

... müssten die EU und Australien nicht miteinander streiten. Es kann ja Lieferschwierigkeiten geben, die sollten dann aber alle gleichermaßen betreffen. Wer die EU kritisiert, sollte dies dann auch in Richtung USA tun. Dort hat noch keine Ampulle eines in Deutschland entwickelten Impfstoffes das Land verlassen. Wo bleibt die Kritik vom Rest der Welt?

dr.bashir

Es geht offensichtlich ums Prinzip, denn Australien reagiert gelassen und der EU ist mit 250000 Dosen nicht wirklich geholfen, angesichts der 2-stelligen Millionenanzahl, um die AZ die Lieferungen eigenmächtig gekürzt hat.

Es geht also darum, AZ seine Grenzen aufzuzeigen. Dafür kann man ja durchaus eine gewisse Sympathie entwickeln. Die Frage ist immer noch, ob die Verträge es AZ ermöglichen, Impfstoff nach Gutsherrenart zu liefern oder eben nicht. Wenn die reduzierte Menge eben der "best effort" ist und es keine Vertragsstrafen bei Nichtlieferung gibt, dann können die sich gemütlich zurücklehnen.

Das ist wie, wenn internationale Konzerne wenig Steuern bezahlen, indem sie sich an bestehenden Gesetze halten. Dann liegt es an den Gesetzen. Ich zahle auch nicht freiwillig mehr, als ich muss.

russische Opposition
Keinen Impfstoff exportieren

Ich finde, Europa sollte keinen Impfstoff exportieren, so lange erst so wenige Menschen geimpft sind. Auch Russland sollte keinen Impfstoff in den Westen exportieren. In Russland sind noch viel weniger Menschen geimpft als in der EU.

Denkbar wäre aus Gründen der Völkerverständigung ein Austausch von Impfstoff. Ich möchte auch lieber mit westlichem Impfstoff geimpft werden.

Boxtrolls
Ich , ich , ich .....

Genau , ...und deshalb darf sich niemand wundern ....
Australien soll angeblich schon mitgeteilt haben , ...es wundere sie nicht ...
Also , man war vorbereitet ....

russische Opposition
@ dr.bashir

Die Frage ist immer noch, ob die Verträge es AZ ermöglichen, Impfstoff nach Gutsherrenart zu liefern oder eben nicht.

AZ hat Lieferengpässe, das kann man nicht ändern. Unter den Reduzierungen leiden anteilig alle Abnehmer. Die Kontingente werden gerecht verteilt.


Wenn die reduzierte Menge eben der "best effort" ist und es keine Vertragsstrafen bei Nichtlieferung gibt, dann können die sich gemütlich zurücklehnen.

Vertragsstrafen bei Nichtlieferung sind im Pharmabereich völlig ungewöhnlich und das braucht kein Unternehmen zu akzeptieren, das ein begehrtes und seltenes Produkt anzubieten hat.

Sparer
@13:41 von dr.bashir

Es geht zwar schon ums Pronzip, aber doch nicht darum, „AZ seine Grenzen aufzuzeigen“, wie Sie behaupten. Wenn Sie beim örtlichen Bäcker nach den vorbestellten Brötchen fragen, zur Anwort bekommen, dass es leider keine gibt, weil die gesamte Produktion gestockt hatte, dann aber sehen, dass der Bäcker gerade frische Brötchen an die Kunden im nächsten Ort zur Auslieferung fertig macht, wären Sie dann nicht auch (zu Recht) sauer ? Und würden verlangen, Ihre Brötchen aus der frischen Charge zu erhalten ? Also ich schon. Aber das wäre vermutlich sehr egoistisch von mir...

russische Opposition
Ich bin mir sicher, dass AZ vertragstreu ist

@ davidw.:
AZ hält sich nicht an ausgehandelte Verträge!
Eine bodenlose Frechheit von AZ!

AZ hält sich schon genau an seine Verträge. Dort steht aber auch nicht drin, wann exakt welche Menge ausgeliefert werden muss. Denn das ist ja abhängig von vielen Faktoren im Produktionsprozess, die man schwer vorhersehen kann.

Marie Luise
Australien vs. Europa

Dies ist keinen Streit wert und Australien sieht es Gott sei Dank auch gelassen. Wir sollten auch den Australiern Impfstoff gönnen. Das Kind ist wo anders in den Brunnen gefallen, nämlich bei Vertragsabschluss! Bei „best effort“ kann sich AZ gelassen zurücklehnen. Geliefert werden sollte in Abhängigkeit der vereinbarten Mengen und Liefertermine in Ahängigkeit vom Besteller/Auftragseingang. Aber wie gesagt: Vertragsinhalt??!!

Sisyphos3
14:02 von Sparer

ich denke ihr Beispiel ist sehr gut gewählt
zeigt es doch recht einfach die aktuelle Situation

YVH

Es ist schade, dass es Australien getroffen hat. Allerdings haben sie dort das Virus unter kontrolle, im Gegensatz zu Europa.

Daher werden sie es besser verkraften als andere Länder.

Gast
11:59 von Carina F Australiens Gelassenheit

ist durch die gute Inzidenzlage begründet, da AU eine No Covidstrategie betrieben hat und jetzt die Erfolge ernten kann. Damit haben die Aussis keinen Impfdruck, den sie sich durch ihre Politik erspart haben. Die bei uns verachtete und abgelehnte Niedrigstinzidenzstrategie beschert D stattdessen sehr lange Lockdowns mit hohen Wirtschaftseinbussen, gigantischem Stützungsbedarf, unstete Öffnungs- und Schließphasen, viele Todesfälle, hohe Medizinbehandlungskosten, Bevölkerungsfrust durch Schulschließungen, Arbeitsaufwand für Infektionseindämmungsstrategien, Extraausgaben für Tests, Zentren, Gesundheitsämter und die Ergebnisse in der Infektionseindämmung bleiben trotz all dieser Maßnahmen immer noch zurück hinter den No Covid Strategieländern. D steckt stattdessen in der Impfpanik, ob das letzte verbliebene Allheilmittel Impfung schnell genug kommt.

Leipzigerin59
14:05 @ russische Opposition

Wenn sich AstraZeneca an die Verträge hält, frage ich mich schon, warum die
EU-Kommission ein Exportstop nach Australien erlassen hat.

Nämlich,
weil sich AstraZeneca nicht an Verträge hält.

Lesen Sie eigentlich die Artikel und Nachrichten, die Sie kommentieren?

Tada
Ich finde den Exportverbot merkwürdig

Für sowas gibt es doch Regeln und Verträge.
Bei sowas gibt es Vertragsstrafen - meistens Geldstrafen und Schadensersatz.

Das hier ist so, als ob einer den LKW mit Ware des Lieferanten kapern würde, die für jemanden anderen bestimmt ist, weil der Lieferant den Vertrag mit einem nicht erfüllt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das rechtens ist.

smackwaterjack
um 13:54 von russische Opposition

50% mehr zu verkaufen als man produzieren kann.
So unwissend kann eigentlich kein Unternehmen hinsichtlich seiner Produktionskapazitäten sein, das sind dann auch keine "Lieferschwierigkeiten" mehr, geschweige denn "best effort"

smackwaterjack
um 14:02 von Sparer

"....wären Sie dann nicht auch (zu Recht) sauer ?"
Wäre ich!
Die Brötchen von gestern wären die letzten bei diesem Bäcker gewesen.
Nur sind Impfdosen halt keine Semmeln.
Zur Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot!

falsa demonstratio
Am 05. März 2021 um 16:26 von Tada

Ich finde den Exportverbot merkwürdig

Zitat: Für sowas gibt es doch Regeln und Verträge. Bei sowas gibt es Vertragsstrafen - meistens Geldstrafen und Schadensersatz.

Vertragsstrafen gibt es nur, wenn solche vertraglich vereinbart worden sind.

Schadensersatz gibt's nur, wenn Schaden entstanden ist. Kann ich hier auf den ersten Blick nicht sehen. Selbst wenn: Schadensersatz in Geld schafft keinen Impfstoff her.

Rainer Niemann
Irgendwie verstehe ih die ganze Aufregung nicht.

AstraZeneka wollte 250.000 Impfdosen aus seinem italienischen Werk nach Australien versenden. So weit so gut. Australien hat nämlich bisher aus keinem Land und von keinem Hersteller irgendwelche Impfstoffe erhalten.

Italien, welches mit seinem Impfprogramm meilenweit hinter seinen Wunschvorstellungen zurück ist. Wieviel % der Italienischen Einwohner (ca. 60 Millionen) könnten denn damit geimpft werden?

Leider hat auch Italien das Impfen im Schnelldurchgang nicht realisieren können. Sollte nicht wundern, wenn in absehbarer Zukunft Vakzine vernichtet werden müßten, weil die Mindesthaltbarkeit abgelaufen ist.

Willi Graf
Pandemie

Es sollte eines unserer wichtigsten Ziele in einer Pandemie weltweit sein, das möglichst so schnell wie möglich alle Erdenbürger geimpft werden.

Sonst werden wir diese Herausforderung nicht bewältigen.

Sisyphos3
17:48 von Rainer Niemann

Wieviel % der Italienischen Einwohner (ca. 60 Millionen) könnten denn damit geimpft werden?
.
125.000 wenn ich es so überschlage
wenn es dann keine 10 Jährigen sind, die ohnehin nicht vom Tod bedroht sind,
welche man damit beglückt/impft
sondern so alte Knaben (noch älter als ich) mit altersentsprechend Vorerkrankung
ein paar (tausend) Tote weniger wären das schon ....

Elbufer
Corona ist ein globales Problem

Traurig, dass so viele noch nicht verstanden haben, dass Corona ein globales Problem ist. Anderen den Impfstoff, aus welchen Gründen auch immer, zu verwehren ist falsch. "Europa first" funktioniert in dieser Situation nicht.

logig
Austalien und das Impfen

Zu nächst eine kurze Richtigstellung:
Ich will die Demokratie nicht abschaffen, damit Pandemiebekämpfung besser läuft?"
Für diese Unterstellung gibt es keinen Grund.
Mir macht aber der deutliche Vertrauensverlust der
liberalen Demokratien Sorgen. Und der Verlauf der Pandemiebekämpfung fördert ihn, wie auch die Diskussion im Forum zeigt.

Nun zur Sache. Wie wir durch diesen Vorgang erkennen, vezichtet auch Australien nicht nicht auf Impfungen. Das ist besonders auch durch die hohe Inzidenz vor allem in den westlichen Demokratien nicht möglich.
Auch wir können natürlich nicht auf Impfungen verzichten. Sie allein sind weder in Australien noch bei uns eine dauerhaft Lösung.