Nach dem Dammbruch in Brasilien

Ihre Meinung zu Strafanzeige gegen TÜV-Süd-Manager

272 Menschen starben im Januar bei einem Dammbruch in Brasilien. Monitor-Recherchen zeigen, dass ein deutscher TÜV-Süd-Manager offenbar von der Instabilität des Damms wusste. Gegen ihn und TÜV Süd wurde nun Anzeige gestellt.

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11 Kommentare

Kommentare

YVH

Es überrascht mich nicht. Überall wo die Prüfungen von gewinnorientierten Unternehmen durchgeführt werden, kommt es zu einem Interessenkonflikt. Leider entscheidet man sich dann immer öfter für den Auftrag und gegen die Sicherheit.

Ein ähnlicher Fall sind die Firmen, die Geschäftsberichte prüfen sollen und gleichzeitig Steuervermeidungsmodelle anbieten.

Wenn die Gesellschaft wirklich an Sicherheit interessiert wäre, würden die Prüfungen von staatlichen Experten durchgeführt werden, mit echten Sanktionsmöglichkeiten gegenüber den Firmen.

Tada
Na ja, es kommt immer auf den Text an

Was hat denn der TÜV abgesegnet?

Mein olles Auto kam auch mal durch den TÜV, aber mit der Anmerkung, dass 2 Sachen innerhalb von wenigen Wochen nachgebessert werden müssen. War nichts weltbewegendes, aber die nächsten 2 Jahre hätte es sicher nicht gehalten.
Die Reparaturrechnung habe ich zum Vorzeigen mit den TÜV-Papieren aufbewahrt.

Karl Napf
22:17 von YVH Es überrascht mich nicht.

staatliche experten? du meinst solche im kraftfahrtbundesamt, oder die, die den berliner flughafen zusammenbasteln?

OrwellAG
Eine Schande

Ja gut, den Mann kan man bestrafen, weil er die Kündigung (oder ähnliches) von Valve nicht in Kauf genommen hätte. Aber für mich ist der wahre Schuldige der Minenbetreiber Valve, und es ist eine Schande, dass sich ein Konzern so leicht davon stehlen kann, während die Nötigung und der drohende Existenzverlust offenkundig ist. Sprich: DIe Unternehmen verursachen einen Druck auf alle Mitarbeiter oder Beauftragte. Und können im Fall der Fälle ja sagen, die Prüf-Mitarbeiter hätten...

Wer das üble Spiel nicht durchschaut... - es wird Zeit, wie ein Vorredner bereits anmerkte, alles was die Prüfung anbetrifft in staatliche Hände zu legen. Prüf-Mitarbeiter dürfen dann auch nach aussen hin anonym agieren.

Silverfuxx

Irgendwie habe ich wohl eine falsche Vorstellung vom TÜV. Eben die klassische Autoinspektion, die hauptsächlich dazu dient, Geld zu verdienen.

Aber offenbar hat der deutsche TÜV überall seine Finger drin. Die Sauerei mit den Brustimplantaten hat er doch auch zu verantworten.
Schon beachtlich, wer hierzulande alles hoheitliche Aufgaben bekommt.
TÜV-Geprüft ist wohl kein Qualitätsmerkmal.

IBELIN
Es zeig die gesamte Misere

des Zertifizierungswesens. Ein Unternehmen bezahlt einen (- unabhaengigen -) Dritten ein Zertifikat auszustellen.

Im "normalen" Leben nennt man das Bestechung , im Zertifizierungswesen wertet man das als Qualitaetssicherung.

IBELIN
@23:16 von Silverfuxx

"Aber offenbar hat der deutsche TÜV überall seine Finger drin. Die Sauerei mit den Brustimplantaten hat er doch auch zu verantworten.
Schon beachtlich, wer hierzulande alles hoheitliche Aufgaben bekommt.
TÜV-Geprüft ist wohl kein Qualitätsmerkmal."

Zertifizierung ist allemal keine Hoheitsaufgabe.

Zertifizierung kann ein Qualitaetsmerkmal sein, wenn der Zertifizierer den Richtlinien und Standards folgt. Bisweilen ist aber das Geschaeft wichtiger als die objective Beurteilung der Einhaltung der Konformitaet. Der Zertifizierer koennte ansonsten den Kunden verlieren.

Das System braucht gruendliche Reform.

Sisyphos3
ich weiß nicht

wenn man sich nicht mehr auf den TÜV verlassen kann ....
Autos ist ja eine Sache, aber da erwarte ich ne korrekte Inspektion
dann kontrollieren die doch auch Kernkraftwerke
macht man da auch Gefälligkeitsgutachten ?

Sisyphos3
23:30 von IBELIN

Der Zertifizierer koennte ansonsten den Kunden verlieren.
.
deshalb gehört das in staatliche Hände, monopolmäßig,
dass man sich als Kunde nicht den "willfährigsten" raussuchen kann
Konkurrenz mag ja grundsätzlich das Geschäft beleben
aber hierbei ist es tödlich

Demokratieschuetzerin2021
Fuer mich sind beide - sowohl Valve als auch TUEV - schuldig

Also ich sage auch mal, dass fuer mich beide schuldig sind: sowohl dieser Minenbetreiber weil er die Wartung wohl nicht so regelmäßig gemacht hat wie vorgeschrieben und der TUEV weil er bei der Pruefung schlampig gearbeitet hat. Und wenn es dann noch Druck von diesem Minenbetreiber Valve gab, dann ist fuer mich eh alles klar:

https://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/dammbruch-brasilien-tuev…

Der Mitarbeiter deutet anschließend daraufhin, dass er offenbar massiven Druck vom Minenbetreiber Vale erwarte: "Jedoch wird uns Vale wie üblich in die Mangel nehmen und uns fragen: 'Und wenn er nicht besteht, werdet ihr trotzdem unterschreiben oder nicht?'", heißt es in einer E-Mail.

Dass heißt:
dem Minenbetreiber war die Sicherheit der Minenmitarbeiter und der Zivilbevölkerung unterhalb des Damms piepegal. Und der TUEV hätte das niemals unterschreiben duerfen sondern hätte Meldung an die Bundesregierung und an die brasilianische Regierung machen muessen.

Account gelöscht
Ich kenne das Autofahren

noch aus der Zeit da es den Tüv dafür noch nicht gab. Es es war aber richtig das ist meine Meinung die Überprüfung an den Fahrzeugen durchzuführen. Letztendlich sind alle Verkehrsteilnehmer dadurch im Straßenverkehr sicherer.Aber auch bei allen Bauwerken so wie Staudämme,Brücken und auch Haushaltsgeräte ist es sinnvoll das diese Dinge eine Prüfung unterzogen werden.