Rauch steigt zwischen Häusern nach einem Bombenangriff über der nordsyrischen Stadt Ras al-Ain auf.

Ihre Meinung zu Türkei gewinnt nur langsam an Boden

Die türkische Militäroperation kommt in Nordsyrien nur schleppend voran. Es gibt den ersten getöteten türkischen Soldaten. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht - doch es könnte noch schlimmer kommen. Von Jürgen Stryjak.

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150 Kommentare

Kommentare

COJO
Was raus kommt wenn man einen Pakt schließt.

Haben bereits viele Poeten beschrieben und die Geschichte hat es bewiesen.
Wenn man gegen das Wissen glaubt, holt einem die Realität irgend wann brutal ein.
Es ist gefährlich wenn hier in Deutschland und in Europa anderer Meinung als dieser Herr sind, aber noch gefährlicher ist es ihn weiter gewähren zu lassen.
Gerade wir Europäer müssten das besser wissen.

Memofrieden
Langsam an Boden

Der Grund dürfte daran liegen, dass die Türkei auf die zivile Bevölkerung achtet, sich auf Militärstützpunkte konzentriert und nicht wie manch Einer z.B. Assad draufbombt.

Der_Mahner
Lächerliche Reaktionen

Es läuft ein Angriffskrieg - und die Reaktionen der sog. "westlichen Wertegemeinschaft" fallen denkbar lächerlich aus. Man mahnt, man verurteilt aufs Schärfste, man ruft auf. Sanktionen? Nicht doch...

Aber klar, ist ja ein "Verbündeter", und nicht Putin. Und dann wundert man sich ernsthaft, wenn die Leute nur noch verächtlich über solche sog. "Verantwortlichen" die Nase rümpfen?

Ein heuchlerisches Trauerspiel.

Werner Ehlert
Während die großen Player

Ihr persönliches Räuberschach spielen...

Geht es in Wirklichkeit auch um Menschen, deren vergebliche Hoffnung auf einen Frieden und eine "neue" Welt, um gebrochene Versprechen, um im Stich gelassene ehemalige Verbündete im Kampf gegen den IS...

Und weltpolitisch darum, dass Syrien und die Region auch längerfristig nicht zur Ruhe kommen können.

Denn wohin sollte man sonst Waffen verkaufen, die vor allem - aber eben nicht nur - in Amerika Arbeitsplätze bedeuten...

Auch brächte Frieden in Syrien zugleich Stabilität für die russischen Stützpunkte...

Und dass so ein altes Volk wie die Kurden ein eigenes Gebiet mit weitreichenden Selbstbestimmungsrechten bekommen sollte... Undenkbar!

Dabei haben die ersten Monate doch vielversprechend in dieser Region angefangen...

Das jetzt Amerika vermitteln möchte... Nachvollziehbar! Trump will Putin hier keine Chance geben, den Einfluss zu steigern.

Aber wer glaubt den Amerikanern und wer glaubt Erdogan?

Die Radikalität wird neu geboren.

Emil66

Erdi ist tatsächlich noch wesentlich dü… als ich dachte.
Die Syrische Regierung hat kein großes Interesse an den Kurden, da diese ja unbedingt eigenständig sein wollen.
Aber wenn Erdi meint das sich die mit ihm kämpfenden Islamisten dort ansiedeln dürfen, wird Syrien die eines Besseren belehren und Hilfe von der Nato ist nicht, da bei einem Angriffskrieg keine Hilfe einzufordern ist.
Man könnte auch sagen der Augenarzt lässt sich gerade von einem Lehrling die Terrasse putzen.

suomalainen
dieser völkerrechtswidrige

angriffskrieg gehört aufs schärfste verurteilt. und damit meine ich nicht die lauwarmen worte der kanzlerin und des aussenministers. nichts als heisse luft und in ihrer harmlosigkeit geradezu abscheulich. vor allem vor dem hintergrund der menschen, die in Syrien durch die Türkei sterben.

ich bin kein freund Putins, aber wäre der irgendwo einmarschiert, innerhalb von stunden hätte es eine dringlichkeitssitzung im sicherheitsrat gegeben und schwerste sanktionen wären bechlossen worden.

die doppelmoral, vor allem in der EU, ist unerträglich.

und ein US-präsident, der allen ernstes sagt, die kurden hätten in der Normandie nicht geholfen, warum sollten also die USA den kurden helfen, da kann man wirklich nichts mehr sagen, bei so viel dummheit.

Mathias Beyer
na klar

die größte sorge der kurden wird sein, die is-kämpfer zu bewachen. wäre auch meine größte wenn irgendein türkischer vollidiot mit panzern auf mich zurollt...

Vollgas
Die EU hat auf allen

Gebieten versagt. Vielmehr hat sich diese auf der Nase herumtanzen lassen.
Das hat schwere Folgen für Europa.
Dieser Krieg schwappt auf Europa über.
Die Flüchtlinge werden immer mehr und das führt zu Hass und Verachtung.
Die Politiker sollten sich einmal Fragen, was mit den Milliarden Euro erfolgt ist, die Erdogan erhalten hat. Das sieht man nun !!!!

Tuba Libre
Nicht zu rechtfertigen ...

... der "Napoleon" aus Ankara spielt Krieg und verstärkt damit nur das Leid und das Elend derer, die ohnehin seit Jahren unter der Ignoranz der anderen Nationen und unter den geopolitischen Machtinteressen weniger leiden.

Es ist ganz unerheblich, welche und wieviele Dörfer die türkische Armee einnimmt und vielleicht sogar halten kann - was zählt ist das Leid, das Elend und der Tod derer, die nichts dafür können und nicht die Mittel oder die Wege zur Flucht haben.

Jede Kriegshandlung ist abzulehnen. Diese insbesondere, weil sie ohnehin gebeutelte Menschen trifft. Die Türkei muss das sofort beenden und die Vereinten Nationen müssen diesen Übergriff scharf verurtelen, wollen sie noch ernst genommen werden und eine Existenzberechtigung erhalten.

Es ist eine beschämende Schande, dass so nah an der EU ein Land einen Angriffskrieg führt. Es ist feige, gegen ohnehin vom Krieg gebeutelte Menschen anzugreifen. Es ist verlogen, weil das wahre Ziel, die Kurden, offensichtlich ist.

fathaland slim
08:21, suomalainen

>>ich bin kein freund Putins, aber wäre der irgendwo einmarschiert, innerhalb von stunden hätte es eine dringlichkeitssitzung im sicherheitsrat gegeben und schwerste sanktionen wären bechlossen worden.

die doppelmoral, vor allem in der EU, ist unerträglich.<<

Sanktionen gab es lediglich wegen des Komplexes Krim/Ukraine gegen Putin. Weder Tschetschenien, noch Georgien oder Syrien führte zu solchen Maßnahmen.

So oft, wie hier Sanktionen gefordert werden, die ganze Welt müsste sich gegenseitig sanktionieren.

Dabei ist die Wirkung von Sanktionen auf die Politik der Sanktionierten erfahrungsgemäß ganz genau null. Sie führen lediglich zu Solidarisierungseffekten in der Bevölkerung, was ihre Herrscher betrifft. Im vorliegenden Fall wäre das nicht anders, es würde Erdogans aggressive armes Opfer-Erzählung unterfüttern.
Ich halte sie deshalb für ein kontraproduktives Mittel.

zöpfchen
Gastfreundschaft der Türkei hat Grenzen

3,5 Millionen Syrer genießen momentan die Gastfreundschaft der Türkei. Es ist völlig klar, daß dies nicht für die Ewigkeit sein kann. Die türkische Offensive eröffnet nun die Möglichkeit dass die Syrer in Syrien, aber unter türkischem Schutz angesiedelt werden können. Wer die türkische Offensive kritisiert, will also dass die Türkei die syrischen Migranten bis zum Nimmerlein's Tag beherbergt oder weiter nach Europa schickt.

fathaland slim
08:27, Vollgas

>>Die Politiker sollten sich einmal Fragen, was mit den Milliarden Euro erfolgt ist, die Erdogan erhalten hat. Das sieht man nun !!!!<<

Vier Ausrufezeichen bringen nicht die Tatsache zum Verschwinden, daß die Türkei 3,7 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat. Bei ungefähr gleicher Bevölkerungszahl wie Deutschland.

Stellen Sie sich mal vor, was hier los wäre, wenn D so viele aufgenommen hätte.

Und mit was für Kosten so etwas verbunden ist, auch wenn man nicht unseren nach Meinung Vieler luxuriösen Hartz4-Satz zugrunde legt.

So katastrophal falsch wie Erdogans Krieg ist, aber das sollte man doch bitte nicht vergessen.

dr.bashir
@08:37 von fathaland slim

"Dabei ist die Wirkung von Sanktionen auf die Politik der Sanktionierten erfahrungsgemäß ganz genau null."

Eine Ausnahme würde ich gerne bei Waffenexporten machen. Wenn es der deutschen Regierung wirklich ernst wäre mit der Verurteilung der türkischen Offensive, dann könnte sie wenigsten aufhören, die dortige Armee auch noch aufzurüsten und ggf. mit Ersatzteilen und Verbrauchsmaterial für die Offensive zu versorgen.

Aber einerseits bedroht das ja Arbeitsplätze in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und andererseits hat Erdogan immer noch seine Flüchtlingsdrohung.

Also müssen wir uns mit lauer Luft aus Berlin begnügen. Umgekehrt wäre mir dann aber mal Ehrlichkeit recht. Warum sagt man nicht, dass uns andere Dinge wichtiger sind, als die Kurden?

proehi
08:10 von Memofrieden

"Langsam an Boden
Der Grund dürfte daran liegen, dass die Türkei auf die zivile Bevölkerung achtet, sich auf Militärstützpunkte konzentriert und nicht wie manch Einer z.B. Assad draufbombt."

Meinen Sie, die Türkei will die dort seit jeher lebenden Menschen nur mit Waffengewalt in Assad-kontrolliertes Gebiet vertreiben, nicht unbedingt töten, um dort dann andere Ethnien ansiedeln zu können? Und das ist nun mal nicht so schlimm?

suomalainen
@fathaland slim

ich habe mit keinem wort gesagt, dass ich diese unsäglichen und nichts bringenden sanktionen haben möchte. ich führte nur aus, wie die UN evtl. in einer möglichen kausa "Russland" reagiert hätte, um die doppelmoral hervorzuheben mit der vor allem die westlichen nationen der Türkei gegenüber reagieren.

was die wirkung solcher sanktionen angeht, haben sie natürlich recht.

Wolfgang_R
Dieses Abkommen war sowieso eine Lachnummer...

...weil stets ein Nullsummenspiel aus Sicht der EU. Für jeden, der nach Griechenland kommt und in die Türkei zurückgeschickt werden "durfte", musste die EU eine andere Person aus der Türkei aufnehmen. Unterm Strich musste die EU gemäß Saldo also genauso viele aufnehmen, wie in Griechenland ankamen. Und für diese "Großtat" kassierte die Türkei 6 Milliarden Euro an Unterstützung.

Hätte man diese 6 Milliarden stattdessen in effektiven Grenzschutz an den griechischen Hotspots investiert, wären es unter dem Strich weniger gewesen und die EU müsste jetzt nicht über jedes Stöckchen springen, dass Erdogan ihnen hinhält. Letzterer weiß, dass die EU-Regierungen ein weiteres "2015" politisch nicht überleben würden. Das macht sie prima erpressbar und Erdogan nutzt das genüsslich aus. Man muss ihn nicht mögen, aber er macht alles richtig.

tisiphone
Deutsche Reaktionen

Und nun, nachdem Erdogan mit seinen als "Friedenquelle" bezeichneten Säuberungen begonnen hat (die er angekündigt hatte und auch die Vorbereitungen waren sicher nicht im Geheimen vor sich gegangen) tut man ganz entrüstet.

Gleichzeitig werden in Deutschland Asylanträge von politisch aktiven Kurden (HDP) abgelehnt.

Für mich klingt das: also offiziell empören wir uns mal ein bisschen, aber mach mal. Wir werden Erdogan doch nicht verärgern - wo er doch mit Öffnung der Grenze droht.

Peinlich bis verkommen diese Werte, die man sich immer so fein auf die Fahnen schreibt.

Einfach Unglaublich
Der Türkei ...

... müssen Grenzen gesetzt werden.

Ihre völkerrechtswidrige Invasion in Syrien muss die Suspensierung der NATO Mitgliedschaft und die Ablehnung eines EU Beitritts zur Folge haben.

SanVito
Memofrieden 8.10

Leider liegen Sie falsch: "..auf zivile Bevölkerung achtet..." Und was ist mit den zivilen Journalisten in den Gefängnissen? - "...sich auf Militärstützpunkte konzentriert...." Warum verkündet dann Erdogan die Einahme von 12 Dörfern? Allesamt Militärstützpunkte? Und Assad? Selbst wenn Sie es zigmal wiederholen, wird daraus keine Wahrheit! - Sie scheinen nicht zu wissen, wer am meisten "draufbombt".

proehi
08:41 von zöpfchen

"Gastfreundschaft der Türkei hat Grenzen
3,5 Millionen Syrer genießen momentan die Gastfreundschaft der Türkei. Es ist völlig klar, daß dies nicht für die Ewigkeit sein kann. Die türkische Offensive eröffnet nun die Möglichkeit dass die Syrer in Syrien, aber unter türkischem Schutz angesiedelt werden können. Wer die türkische Offensive kritisiert, will also dass die Türkei die syrischen Migranten bis zum Nimmerlein's Tag beherbergt oder weiter nach Europa schickt."

Welchen Stellenwert haben nach Ihrer Einschätzung die Menschen, die gerade aus ihren Stammgebieten vertrieben werden? Und kann es vielleicht sein, das genau die Vertreibung das Anliegen des türkischen Despoten ist, zumal die Kosten für die derzeit tatsächlich vielen Flüchtlinge in der Türkei, wesentlich durch die EU getragen werden?

fathaland slim
08:49, dr.bashir

Ich bin ein nahezu fundamentalistischer Gegner jeglichen Waffenhandels.

Aber:

Als Fundamentalist gerät man gern mal mit der Wirklichkeit über Kreuz.

Es gibt Bundesländer in Deutschland, deren Wohlstand zu einem nicht geringen Teil der Rüstungsindustrie zu verdanken ist. Die haben natürlich eine starke Lobbymacht und das Recht auf ihrer Seite. Die Türkei ist nämlich immer noch NATO-Mitglied. Da lassen sich Waffenexporte nicht einfach so mal eben verbieten, ohne das es zu gewaltigen bündnispolitischen Turbulenzen käme.

Daß ich persönlich ein Gegner der NATO bin ist in diesem Zusammenhang erst mal von wenig Relevanz.

sirtobi
1618-1648

30 Jahre Krieg sind jedem gelaeufig der in Deutschland seinen Geschichtsunterricht hatte. 30 Jahre in denen imperialistische Maechte mit Hilfe von Vasallen und Soeldnerheeren Krieg unter dem Deckmantel von Religion auf fremden Boden fuehrten. Die Auswirkungen sind allen aus den Geschichtsbuechern bekannt. Nichts Neues, erstaunlich nur, wie wenig wir scheinbar gelernt haben und wie wenig die Christen gerade in Deutschland hierzu zu sagen haben. Keine Sternstunde und kein Argument fuer die Nachhaltigkeit des Deutschen Geschichtsunterricht, sonst wuerde die Reaktion hier wohl anders sein.

ber kaus
Einen Krieg beginnen ist keine Stärke

Den Krieg beenden ist das Problem . Wir sind noch Zuschauer , aber wir sind mit dem Kriegführer verbündet und vertraglich gebunden , also erpressbar . Wir schaffen das ?Aber mit welchem Ergebnis ?Wie werden wir danach in der Welt geachtet ?Deutschland , EU ?

Exillant
Türkei gewinnt nur langsam an Boden

"Türkei gewinnt nur langsam an Boden"

Sind die jetzt seit 3 Jahren da unten oder doch erst seit 3 Tagen ?

Diese voreiligen Einschätzungen aus der Ferne
entbehren sich jeglicher Logik.

Im Falle Afrin schrieb man, auch hier,
das wird sich ganz ganz lange ziehen .

Nach 2 Monaten waren die fertig.
Obwohl das Gelände dort deutlich schwieriger und in Winter war.

Exillant
Man könnte es auch anders.

Man könnte auch wie die US-Amerikaner alles von oben zerbomben, siehe Rakka.
Geht dann viel schneller.

Peter Meffert
08:17 von Werner Ehlert

Zitat:"Das jetzt Amerika vermitteln möchte... Nachvollziehbar!"
Dieses "Vermittlungsangebot" Trumps ist doch an Heuchelei kaum zu überbieten. Erst zieht er seine Truppen ab und signalisiert Erdogan, dass er freie Hand hat, dann twittert er die gegensätzlichsten Aussagen hinaus und dann will er "vermitteln"! Wo doch die Kurden den USA nicht bei der Landung in der Normandie geholfen haben! Beim Unabhängigkeitskrieg allerdings auch nicht. Der Mann ist geisteskrank und/oder strunzdumm! Opfer sind wieder mal die Kurden...

andererseits
@ 08:21 von suomalainen

Den meisten Ihrer Gedanken kann ich zustimmen, allerdings befürchte ich, dass es bei Trump keine reine "Dummheit" ist, sondern gefährliche Planlosigkeit gepaart mit innenpolitischen Interessen (Er braucht Ablenkungsthemen) und dem typischen Zynismus eines rein selbstbezogenen Narzissten.

mlz
Re: Sanktionen

Es bräuchte ja noch nicht mal Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei. Es hätte ja schon gereicht, wenn Deutschland spätestens seit dem Einmarsch in Afrin damit aufgehört hätte, Munition und Ersatzteile für die Leopard 2 Panzer der Türkei zu liefern.

Es ist aber wie im Jemen: Wir verkaufen die Waffen nur, ist ja nicht unsere Schuld, wenn sie die Käufer dann tatsächlich für ihren bestimmungsmäßen Zweck (Krieg führen) auch wirklich einsetzen...

Wie Rheinmetall und KMW mit Joint Ventures u.a. auf Sardinien und in Südafrika die deutschen Exportauflagen umgehen, ist längst bekannt. Ein paar staatsanwaltliche Ermittlungen bei den Managern u.a. in Düsseldorf wären überfällig!

PS: Zum Artikel: Türkei gewinnt nur langsam an Boden? Ich finde zwei eingekesselte Städte in 24h mit tausenden Vertriebenen schon schlimm genug. Was ist da der Maßstab des Autoren: Blitzkrieg?

Tretschko
@ Wolfgang_R

"Hätte man diese 6 Milliarden stattdessen in effektiven Grenzschutz an den griechischen Hotspots investiert, wären es unter dem Strich weniger gewesen und die EU müsste jetzt nicht über jedes Stöckchen springen, dass Erdogan ihnen hinhält."

Tut mir leid - das ist hahnebüchen.
Selbst wenn wir Ihre 6 Milliarden verzehn oder verhunderfachen bekommen Sie eines nicht hin, nämlich effektiven Grenzschutz.
Nichtmals wenn Sie alle ethischen Vorbehalte einstampfen, dazu ist die EU zu groß und die Welt zu klein.
Der Flüchtlingspakt mit der Türkei ist und bleibt eine sinnvolle Sache, sicherlich nicht ohne Fehler aber mit deutlicher Wirkung für kleines Geld!

Peter Meffert
09:11 von andererseits

Sie haben es wie so oft auf den Punkt gebracht! Danke!

andererseits
@ 08:41 zöpfchen

Es gibt Kommentare, denen merkt man das einzige Motiv sehr schnell an, und das lautet: "Ja keine Flüchtlinge zu uns." - Was das für die kurdische Bevölkerung in Nordsyrien bedeutet, was das für die Familien bedeutet, die jetzt schon über ihre Angehörigen und getöteten Kinder trauern, scheint solchen Kommentierenden völlig egal zu sein; und genauso haben Sie anscheinend kein Gespür dafür, was Sie mit Ihrem "Ansiedlungsprogramm" für einen brutalen menschenverachtenden Kurs unterstützen.

R. B.
So schlimm wie üblich

ist es, äußere Aggressoren zu finden und zur Selbstverteidigung zu schreiten, wahlweise eine humanitäre Krise oder verletzte Menschenrechte auszumachen, um derart legitimiert bzw. geheiligt das Völkerrecht zu brechen; real oder erfunden, situativ ausgewählt und instrumentalisiert.

(Das kann Deutschland übrigens auch, vgl.: Es begann mit einer Lüge - Der Krieg im Kosovo [ARD 2001]).

andererseits

Es zeigt sich, dass Erdogan den Flüchtlingsdeal mit Europa nicht nur als Geldspritze nutzt, sondern vor allem als Drohmittel und politische Fessel nach der Devise: "Wehe Ihr protestiert oder benennt diesen Krieg als das, was er ist, dann öffne ich die Grenzen für die Flüchtlinge, die derzeit in der Türkei sind." Es nutzt nichts, ich weiß: Aber das hat man wissen können, und es braucht jetzt eine klare Entscheidung der EU, sich von dem Despoten am Bosporus nicht erpressen zu lassen.

fathaland slim
09:10, Peter Meffert

>>08:17 von Werner Ehlert
Zitat:"Das jetzt Amerika vermitteln möchte... Nachvollziehbar!"
Dieses "Vermittlungsangebot" Trumps ist doch an Heuchelei kaum zu überbieten. Erst zieht er seine Truppen ab und signalisiert Erdogan, dass er freie Hand hat, dann twittert er die gegensätzlichsten Aussagen hinaus und dann will er "vermitteln"! Wo doch die Kurden den USA nicht bei der Landung in der Normandie geholfen haben! Beim Unabhängigkeitskrieg allerdings auch nicht. Der Mann ist geisteskrank und/oder strunzdumm! Opfer sind wieder mal die Kurden...<<

Jedes Ihrer Worte könnte ich geschrieben haben. Ich bin einfach nur noch fassungslos und hilflos wütend.

kleinermuck2012

Warum schauen die NATO / UNO / Europa / USA / Russland bei dem Angriffskrieg der Türkei zu? Ich würde erwarten, dass internationale Friedenstruppen verhindern, dass schon wieder Menschen sterben.
MfG

zöpfchen

@11. Oktober 2019 um 08:57 von proehi
08:41 von zöpfchen
"Gastfreundschaft der Türkei hat Grenzen...

Welchen Stellenwert haben nach Ihrer Einschätzung die Menschen, die gerade aus ihren Stammgebieten vertrieben werden? Und kann es vielleicht sein, das genau die Vertreibung das Anliegen des türkischen Despoten ist, zumal die Kosten für die derzeit tatsächlich vielen Flüchtlinge in der Türkei, wesentlich durch die EU getragen werden?"

Syrien sind auswanderungsbedingt rund 6 Millionen Menschen abhanden gekommen. Es sollte also Platz im Land geben. Ob die Kosten für die Syrer in der Türkei wirklich durch die EU getragen werden, kann man getrost bezweifeln. Die zugesagten 6 EU-Milliarden haben eine Laufzeit bis 2021. Annähernd der Betrag den wir für unsere Syrer in Deutschland - pro Jahr - aufwenden.

Exillant
RE: um 08:55 von Bagheria

"Warum verkündet dann Erdogan die Einahme von 12 Dörfern? "
Ja, es gilt gezielt Militärstützpunkte anzugreifen UND dann die umliegenden Dörfer von YPG/PYD zu befreien.
Da schließt alles! ein .
Schon mitgekriegt, dass eben diese Zivilisten in den Dörfern den Einmarsch begrüßen.
Die Stammesführer hatten im Vorfeld Ihre Unterstützung mitgeteilt.

deutlich
Einerseits

verstehe ich durchaus, dass die Türkei unter PKK-Anschlägen gelitten hat. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die YPG eine Bedrohung für die Türkinnen und Türken ist. Die haben andere Probleme . Insofern ist der Angriff nicht nur gegen das Völkerrecht sondern destabilisiert die Lage wieder. Wenn die Türkei mit radikalislamistischen Hilfstruppen vorrückt stärkt sie wieder die Dschihadisten im Norden Syriens und befeuert den Konflikt erneut. Warum hört man von der UNO nichts?

andererseits
@ 09:10 Peter Meffert

Da ganze klärt sich auf, wenn man den Subtext des gegenwärtigen Geschehens formuliert: Trump gewinnt nur langsam an Boden im Kampf gegen die Offenlegungen seines Amtsmissbrauchs, daher muss er mit ständig neuen Nachrichten von diesem politischen Schlachtfeld ablenken, und das geht am besten, indem er das tut, was er "gut kann": Jeden Tag die Position wechseln, um in den Schlagzeilen zu bleiben.

Schneemann99
Kurden

Ich denke nicht, dass es der Türkei einzig und alleine um die Kurden geht. Viel eher wollen sie einen Teil von Syrien haben. Und Nordsyrien ist der einzige Teil, an welchen Syrien ein bißchen Erdöl hat. Außerdem hat Nordsyrien viel fruchtbares Land.

Und außerdem will die Türkei schlichtweg wichtig sein bei den Gesprächen um Syrien.

Interessant wird nun zu beobachten sein, wie sich Israel verhält. "Eigentlich" müssten sie den Kurden helfen. Denn die Kurden waren einige der wenigen Nachbarn, welche Israel akzeptierten. Sollte Israel tatsächlich in den Krieg eingreifen, nimmt der Krieg eine ganz andere Richtung.

Dabbljuh
@09:08 von Exillant

ja, aber die Türkei hat keine besonders gute Armee. 2016 in Al-Bab hat die Türkei im ersten große Kampfeinsatz in nur zwei Tagen drei Leopard Panzer verloren.

fathaland slim
08:52, tisiphone

>>Peinlich bis verkommen diese Werte, die man sich immer so fein auf die Fahnen schreibt.<<

Nicht die Werte sind peinlich und verkommen, sondern die Tatsache, daß man sie immer wieder mit Füßen tritt.

Da ist es doch viel praktischer, erst gar keine zu haben. Dann kann einem niemand vorwerfen, man träte sie mit Füßen.

andererseits
@ 08:53 Einfach Unglaublich

Nahezu unglaublich, dass wir beide mal in der Zielrichtung der Einschätzung und der Kritik einer Meinung sind! Ich hoffe, Sie stimmen auch zu, dass die EU sich durch den Flüchtlingsdeal mit Erdogan nicht knebeln lassen darf und in kritiklose Starre verfällt.

Metropolitan
Kein gutes Signal

an die Weltgemeinschaft, dass es der EU nicht gelingt, vor der eigenen Haustür für Ordnung zu sorgen. Es war schon peinlich genug Russland und USA in Syrien das Spielfeld zu überlassen, obwohl dieser Konflikt die EU direkt betrifft. Jetzt nichts gegen die Invasion dieses Despoten zu unternehmen, dem ideologische Nähe zu Muslimbruderschaften und IS-Unterstützung nachgesagt wurden, erinnert sehr an die Geschehnisse nach dem Münchner Abkommen. Wir müssten uns eigentlich nicht erpressen lassen, dazu ist die Türkei wirtschaftlich zu sehr abhängig ubd Flüchtlinge werden ohnehin noch viel mehr kommen, als die 3 besagten Mio.

mlz
@fathaland slim

Das es im Inneren der Türkei wegen der syrischen Flüchtlinge zu massiven Spannungen kommt, möchte ich ja gar nicht abstreiten. Ich nehme durchaus auch zu Kenntnis, dass auch im Libanon und in Jordanien mittlerweile der Wind gedreht hat und man die Syrer lieber heute als morgen wieder los wäre.

Trotzdem finde ich, dass das keine Rechtfertigung des Einmarsches sein kann.
(Sorry Polen, ihr wollt keine EU-Quoten, wir haben 1Mio Flüchtlinge aufgenommen, also holen wir uns Schlesien zurück??)

Man hätte mit den Kurden auch eine Verhandlungslösung anstreben können, gerade wenn Europa dafür seine IS-Kämpfer wieder zurück genommen hätte. In Afrin sieht man, dass statt der säkularen und liberalen Kurden nun die Islamisten das Sagen haben.

Das ist nicht gerade ein Gebiet, in das eine freiwillige Rückkehr attraktiv geworden ist. In Rojava waren die Frauenrechte beispielsweise so fortschrittlich wie nirgends sonst mit Nahen Osten (siehe entsprechende ARTE Doku in der Mediathek)

WM-Kasparov-Fan
Sonktionen, EU-Mitgliedschaft verweigern, Gelder streichen, ...

NATO-Mitgliedschaft beenden, Reisewarnung herausgeben, aufs schärfste Verurteilen ...
das bringt doch alles nichts! So wie die Geschichte gezeigt hat, lassen sich Diktatoren, Patriarchen, Despoten und Führer so nicht stoppen.
Nur durch eine gezielte, von der Vereinten Nationen gebilligte, streng geheime leise Militäroperation, mit Beteiligung aller möglichen Nationen - ausser der betroffenen - zur Entführung und sicheren Festsetzung des Präsidenten in einem Hochsicherheitstrakt unter dem europäischen Strafgerichtshof, könnte derartige Kriege verhindern.
Nur so könnten auch der türkischen Bevölkerung die Augen geöffnet werden, was für einen Unmenschen sie gewählt haben und regieren lassen.

und-nachts-da-ruft
@zöpfchen

Die Türkei will nach ihnen also nur Lebensraum im Südosten für beherbergte Flüchtlinge sichern. Mein Problem ist, dass ich so etwas schon einmal gehört habe, nur fehlte da das "Süd" und die "Flüchtlinge". Fakt ist, dass die Türkei als Staat, der den IS unterstützt hat, einen Bereich Syriens angreift, in dem der Krieg gegen den IS beendet war und in den Flüchtlinge hätten zurückkehren können. Dabei töten die Türken unter Befehl Erdogans Zivilisten, auch Kinder und produzieren Massen an neuen Flüchtlingen. Für mich hat dieser Krieg nicht mehr Legitimation als das "Zurückschießen" beim vorherigen Mal, als man Lebensraum sichern wollte.

fathaland slim
09:20, Exillant

>>Schon mitgekriegt, dass eben diese Zivilisten in den Dörfern den Einmarsch begrüßen.
Die Stammesführer hatten im Vorfeld Ihre Unterstützung mitgeteilt.<<

Wenn Krieg geführt wird, dann arbeitet die Propaganda vor allem der angreifenden Seite auf Hochtouren.

Mehr möchte ich zu Ihren Ausführungen nicht sagen.

Wolfgang_R
@ 09:18 von andererseits

Ich hätte nicht gedacht, dass ich Ihnen mal zustimmen würde, daher möchte ich die Gelegenheit heute unbedingt nutzen!

Leider wird diese "klare Entscheidung der EU" jedoch nicht kommen, höchstens ein wachsweiches "Ja, aber..."

mosesposes

„Radikale Milizen und syrische Rebellengruppen“ ist eine ziemlich euphemistische Umschreibung für Jihadistengruppen, von denen ein großer Teil vormals beim IS im Sold stand.
In Afrin kann man bestaunen, dass die es sind, die in der Schutzzone geschützt werden sollen und die dort unter Erdogans schützender Gand Terror verbreiten.

Peter Hamburg
Türkische Führung abstrafen

Ich kann nur hoffen, dass Erdoğan und seine Gefolgsleute von der Staatengemeinschaft nicht nur aufs schärfster verurteilt werden, sondern dass auch härteste Sanktionen folgen. Ich für meinen Teil werde insoweit dazu beitragen, dass ich nicht mehr in die Türkei reisen werde.

Exillant
ist das zu fassen....

"Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte, kurz SDF, erklärten, das türkische Militär habe trotz des Einsatzes schwerer Waffen und der Luftwaffe bislang keine größeren Fortschritte erzielt."

Nun, wenn die YPG (Neu-Deutsch SDF)
nicht die Zivilisten vorschicken würden, hätten sie sicher schneller Kontakt mit dem Feind "Türkei" .

Nachfragerin
@Einfach Unglaublich - Völkerrechtsbruch im Alleingang

08:53 von Einfach Unglaublich:
"Ihre völkerrechtswidrige Invasion in Syrien muss die Suspensierung der NATO Mitgliedschaft und die Ablehnung eines EU Beitritts zur Folge haben."

Ich glaube nicht, dass sich irgendein NATO-Mitgliedsstaat ernsthaft für das Völkerrecht interessiert. Der Unterschied zu den bisherigen Völkerrechtsbrüchen besteht ja eh nur darin, dass er dieses mal nicht kollektiv erfolgt.

andererseits
@ 08:55 Bagheria

Ihrer Kritik an Erdogans Kriegsführung und Ihrer kritischen Beschreibung, dass natürlich entgegen aller Propaganda aus Ankara (Es zeigt sich wieder einmal: Das erste Opfer jeden Krieges ist die Wahrheit...) die Zivilbevölkerung die Opfer zu beklagen hat, stimme ich zu. Jetzt ist es wichtig, dass sich NATO und EU nicht aus fadenscheinigen politischen Gründen zum Schweigen verdonnern lassen.

Sparer
und die

übrige Welt schaut zu, interessiert, aber distanziert. Herr E. wird sich weder durch Geld noch gute Worte aufhalten lassen, von Drohungen schon gleich gar nicht. Und Europa hat er sowieso in der Hand, weil der politische Wille fehlt, die EU-Außengrenzen effektiv zu schützen, und die EU somit einer Flüchtlingswelle aus der Türkei macht- und tatenlos gegenüberstehen würde.

andererseits
@ 09:20 Exillant

"Stammesführer"? Wovon reden Sie?
Schon mitgekriegt, dass eben diese Zivilisten, die Bevölkerung, aus den Dörfern in Nordsyrien flieht? Die "Begrüßungsrituale", die Sie hier behaupten, sind wohl eher Propaganda als Realität.

Wolfgang_R
@ 09:13 von Tretschko

Es ja nicht so, dass jeder einzelne Kilometer der griechischen Küste überwacht werden müsste. Deswegen schrieb ich extra von den "Hotspots", und das wäre machbar, es bräuchte dafür lediglich den Willen.

andererseits
@ 09:20 zöpfchen

Ihre Sprache offenbart ihre Motive ziemlich präzise: "auswanderungsbedingt" - eine solche zynisch verharmlosende Verschleierung, dass Menschen vor einem Krieg, vor Verfolgung und vor mörderischer Gewalt geflohen sind, habe ich hier selten gelesen. Dem folgt die nächste Unglaublichkeit: "Es sollte also Platz im Land geben..." Klar: Es spielt für Sie überhaupt keine Rolle, wer wo seine Heimat hat(te), noch wer jetzt durch Erdogans Angriffskrieg vertrieben wird; für Sie ist "Umsiedlung" "Ansiedlung" "Platz im Osten, ... pardon: Norden" das die Realität verquerende Kriterium. Und dahinter steht nur eines: Hauptsache kein einziger schutzbedürftiger Mensch kommt zu uns.
Gut, dass die überwältigende Mehrheit bei uns das anders sieht.

Dabbljuh
@ 09:30 von Exillant

um dann aber wieder schnell drauf zu kommen, dass der Einmarsch völkerrechtswidrig ist. Und dass all die Propaganda (dass die dortige Bevölkerung froh ist, befreit zu werden) eben einfach nur Propaganda ist. Tausende Zivilisten fliehen vor ihrem Glück.

karlheinzfaltermeier
@fathaland slim um 08:47Uhr

Sind Sie da nicht etwas "blau-äugig" bzw. naiv? Sie wissen bestimmt, daß jede kriegerische Auseionandersetzung letztlich eine finanzielle Frage ist.. Die Frage von @Vollgas liegt also irgendiwe nahe, nachdem die türkische Lira nicht einmal in der Türkei ihren Wert halten kann. Da sind dann doch ein paar Milliarden Euros, die noch ihren Wert haben, nicht unangenehm, oder? Und bei Ihrer Vergleichsberechnung hinsichtlich der Flüchtlinge, sollten Sie nicht davon ausgehen, daß in der Türkei die gleichen Standarts bei Unterbringung, Verpflegung oder medizinischer Versorgung wie in Deutschland gelten. Bereits daraus folgt, daß die Türkei hinsichtlich der Belastungen nicht mit Deutschland vergleichbar ist. Ansonsten gilt das alte lateinische Sprichwort: quod liced lovi, non licet bovi!

Carlos12
@ 08:41 von zöpfchen

Es ist ein normaler Vorgang in der Geschichte. Ein Teil der Flüchtlinge kehrt in die Heimat zurück, das geht ja für diejenigen, die mit Assad kein Problem haben. Ein anderer Teil bleibt da, für immer. Genauso wie aus Gastarbeitern letztlich Einwanderer wurden.
Kein Problem.

Die türkische Offensive dient der "Umvolkung". Kurden sollen vertrieben werden und durch sunnitische Araber, vorzugsweise Islamisten ersetzt werden. Auch das ein bekanntes Verfahren aus der Geschichte.

Trampelchen
Memofrieden .... woher wollen

Memofrieden
.... woher wollen Sie das wissen , dass die Türken nur Militärstützpunkte angreifen ? Sind Sie etwa zufällig am Ort des Geschehen ? Kann es nicht sein , dass die Kurden den Türken mehr Widerstand leisten , als es die türkische Militärführung geglaubt hat ?
Das Sie kein Wort darüber verlieren , dass dort Menschen getötet werden , nur weil sie Kurden sind ,das rührt Sie wohl nicht? Dieser Einmarsch ist völkerrechtswidrig und warum tut sich die EU und die UN so schwer und sanktioniert die Türkei nicht ? Hier kann man den Hebel ansetzen und dieser Krieg wäre schnell beendet , denn noch ist Erdogan auf die Weltgemeinschaft angewiesen und nicht umgekehrt , ausser der Nato ,weil die die Türkei in der Nato behalten will.Die Südflanke ist für die Nato wichtiger , als Menschenleben .
Darüber könnten Sie auch mal nachdenken , wenn Sie schon Assad mit ins Spiel bringen.

schabernack
09:20 von zöpfchen

«Syrien sind auswanderungsbedingt rund 6 Millionen Menschen abhanden gekommen. Es sollte also Platz im Land geben.»

Gibt es genügend Platz in stark bis vollständig zerbombeten und zerstörten Regionen und Städten in SYR. Da kann aber ohne Waffenstillstand + Wiederaufbau gar niemand unter akzeptablen Bedingungen leben.

Ist nicht so, dass die Leute "nun einfach so" nach SYR zurück gehen könnten. Und nur die Blumen im, und der Rasen vor dem Haus wären vertrocknet, weil niemand dort gegossen hat.

Die kurdischen Regionen im Norden von SYR waren bisher (neben Damaskus) die Gegenden, in denen die Infrastruktur vergleichsweise am wenigsten zerstört wurde.

Sie waren die Regionen …

Schalk01
@um 08:10 von Memofrieden

"wie manch Einer z.B. Assad draufbombt."
Wie kommen sie auf diesen Vergleich?
Wann hat Assad seinen letzten Eroberungskrieg geführt?

Schalk01
@um 08:41 von zöpfchen

"will also dass die Türkei die syrischen Migranten bis zum Nimmerlein's Tag beherbergt oder weiter nach Europa schickt."
Mal Nachdenken!
Wovor sind die Syrischen Flüchtlinge geflohen?
Vor Assad - möglich, aber sicher nicht alle!
Vor dem IS - möglich und wahrscheinlich, aber nicht alle!
Vor dem Krieg, und auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf und ausreichend zum Leben - möglich.

Viele dieser Flüchtlinge würden, wenn endlich Frieden in Syrien ist, wieder zurück gehen und ihre Heimat aufbauen!
Genau das verhindert aber die Türkei mit ihren Eroberungsfeldzug! Und das die Regierung in Ankara nicht Willens oder in der Lage ist Kurdisch bewohnte Gebiete zu befrieden, beweist sie immer wieder auch auf türkischem Territorium.

männer wie wir
@ Schalk01

Wann hat Assad seinen letzten Eroberungskrieg geführt?

Eroberungskrieg? Auch bei dieser türkischen Invasion geht es ja nicht um einen Eroberungskrieg. Assad führt einen Bürgerkrieg, in dem ganze Stadtviertel mit Bomben und Artillerie zerstört werden, weil dort Oppositionelle wohnen.

Schalk01
@um 08:47 von fathaland slim

"So katastrophal falsch wie Erdogans Krieg ist, aber das sollte man doch bitte nicht vergessen."
Stimmt, aber genau deshalb hat die Türkei ja auch finanzielle Hilfe bekommen! Und 3 Milliarden nur von der EU sind nicht zu verachten, wenn andere Staaten sich in ähnlicher Art und Weise verhalten würde würde einer erträglichen Versorgung der Flüchtlinge nichts im Wege stehen.
Aber Krieg zu führen um ein Gebiet zu erobern, wo dann die Flüchtlinge Zwangsangesiedelt werden ist der falsche Weg!

Außerdem die 3,5 Mio Flüchtlinge sind die Flüchtlinge aus der gesamten Konfliktzeit, also müssen sie bei der Gegenüberstellung auch alle Flüchtlinge ab 2015 berücksichtigen, dann sieht das Verhältnis schon ganz anders aus.

Schalk01
@um 08:49 von dr.bashir

"wenigsten aufhören, die dortige Armee auch noch aufzurüsten und ggf. mit Ersatzteilen und Verbrauchsmaterial für die Offensive zu versorgen."
Was wird denn aktuell so an Waffen, Ersatzteilen und Munition so geliefert?
Oder war die Behauptung nur so aus der Luft gegriffen?

Nachfragerin
@andererseits - Kollektives Schweigen bei EU und NATO.

09:30 von andererseits:
"Jetzt ist es wichtig, dass sich NATO und EU nicht aus fadenscheinigen politischen Gründen zum Schweigen verdonnern lassen."

Die NATO ist doch der Inbegriff der präventiven "Verteidigung" in fremden Ländern. Die Türkei macht in Syrien nichts anderes.

Und die EU lässt sich schon seit Jahren von den Populisten treiben, hat sich mit dem Flüchtlingsdeal erpressbar gemacht und ist ohne die Rückendeckung der USA in außenpolitischen Fragen eher schüchtern.

Schalk01
@um 08:52 von Wolfgang_R

Bleiben sie doch bei den Fakten!
Von den im Vertrag zugesagten 6 Mia €, sind erst 3 Mia gezahlt worden und die gingen nicht an Erdogan, sondern an die Hilfsorganisationen. Momentan will Erdogan erreichen das er das Geld bekommt und frei darüber verfügen kann.

männer wie wir
@ Schalk01

Viele dieser Flüchtlinge würden, wenn endlich Frieden in Syrien ist, wieder zurück gehen und ihre Heimat aufbauen!

Viele werden nichts mehr aufbauen können. Flüchtlinge gelten in dem totalitären Militärregime als Verräter. Die Regierung Assad hat ein Gesetz erlassen, das den Grund und Boden von Flüchtlingen enteignet, verbrämt als Reform der Grundbücher.

Schalk01
@um 08:52 von tisiphone

"Gleichzeitig werden in Deutschland Asylanträge von politisch aktiven Kurden (HDP) abgelehnt."
Mit welcher Begründung denn?
Man darf nicht vergessen das die PKK in Deutschland nicht ganz ohne Grund verboten ist, wenn die HDP also offen mit deren Zielen sympathisiert, warum sollten wir uns die dann freiwillig ins Land holen?

Schalk01
@um 09:01 von fathaland slim

Ich glaube das jeder Waffenhandel in Deutschland genehmigt werden muss, oder eben auch abgelehnt, Freund und Nato-Partner hin oder her.

tashina
@ fathaland slim 09.25

"Nicht die Werte sind peinlich und verkommen, sondern die Tatsache, daß man sie immer wieder mit Füßen tritt.

Da ist es doch viel praktischer, erst gar keine zu haben. Dann kann einem niemand vorwerfen, man träte sie mit Füßen."
****

Das haben Sie jetzt aber "schön" relativiert - mit dem Hinweis, dass "andere" ja gar keine Werte erst haben ... Und Sie tun es nicht zum ersten Mal.

Ich sage dazu: Wer seine (angeblichen) Werte gerade dann immer wieder mit Füßen tritt, wenn es wichtig wäre, diese zu verteidigen, der hat KEINE Werte! Sondern lediglich leere Worte, die er vor sich her trägt!
Deshalb schließe ich mich tisiphone an. Solche Verlogenheit ist nicht nur peinlich und verkommen, sondern zeigt auch, dass wir mit unseren "Werten" keinesfalls besser sind, als die "anderen"...
Wen interessieren schon Menschenleben oder Frieden, wenn unsere "Interessen" berührt werden, oder es unbequem werden könnte...
Auch ich bin verzweifelt und nicht bereit, mich selber anzulügen.

jukep
9:26 mlz

"In Rojava waren die Frauenrechte so fortschrittlich wie nirgends sonst im Nahen Osten......."

Kleine Anmerkung: in ganz Syrien unter Assad sind die Frauenrechte so fortschrittlich wie sonst nirgends im Nahen Osten.