Chinesische Truppen auf dem Tiananmen-Platz im Jahr 1989.

Ihre Meinung zu Tiananmen-Massaker: Das Gedenken wird immer schwieriger

Heute jährt sich das Tiananmen-Massaker zum 30. Mal. In China wird das Ereignis nach wie vor totgeschwiegen. Nur im autonom regierten Hongkong darf sich erinnert werden. Doch selbst dort wird das schwieriger. Von Steffen Wurzel.

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20 Kommentare

Kommentare

Sonnenmeer
Den Drachen bändigen

Es ist ja historischer Fakt, dass die Führung Chinas sich auf einen deutschen Intellektuellen beruft, nämlich auf Karl Marx.

Wenn die also schon unsere Gedanken nutzen, dann dürfen wir Deutschen auch heute "den" Chinesen was sagen. Karl Marx war eben kein Chinese.

Wir Deutschen gehören zu den wenigen Ländern, die China ein wenig ernst nimmt, weil wir als fleißig, zielstrebig und schlau gelten. Manchmal werden "die" Chinesen "die Deutschen Asiens" genannt.

China funktioniert einerseits durch traditionelle betonkommunistische und auch militärische Brutalmacht,nur der Zweck steht im Vordergrund, man schickt Hinrichtungsbusse in die Provinzen usw., andererseits versucht China höchstmoderne Technik und Wissenschaft zu nutzen und sich zunehmend auch als intellektuell führend zu geben,z.B. auch im Kino.

Wenn weltweit einer den Drachen ein wenig bändigen kann, zum Menschenfreundlicheren verführen kann, dann sind wir Deutschen es. Wir sollten ganz chinesisch überzeugen - mit einem Lächeln.

draufguckerin
Totschweigen - wer die Macht über die IT-Medien hat

Wenn man die Macht über die Informationstechnik hat (IT und High-Tech-Industrie) hat man die Macht über Information und Kommunikation. Man kann verschweigen, man kann jegliche Kommunikation lenken oder unterdrücken und so das Gedenken an die ermordeten FreiheitskämpferInnen auslöschen.
Vielleicht auch bald bei uns

David Kalac

Alles was ich auf den Fotos sehe sind mehrere Panzer die rücksichtsvoll vor einem einzelnen Mann anhalten und unbewaffnete Soldaten. Ist schon merkwürdig das von dem Massaker selbst kein einziges Foto vorhanden ist.

tarikzh
China and Europa heute

Klar darf man Vergangenheit nicht vergessen, man sollte aber heutige China nicht mit China vor 30j vergleichen, viel hat sich geändert, auch lebenbedingungen haben sich verbessert. Das war vor 30j. In Europa,heutzutage in Katalogne Spanien wird aber von der spanische Regierung auch Meinung unterdruckt und sie werfen sogar Politiker in Gefangeniss, sollte man auch nicht vergessen wie sie die Demonstration mit Polizeigewalt beendet haben, das war vor 1j in Europa. Sind innerlich Europäer blind?Vielleicht sollten sie erst sauber und konsistent sein bevor sie Lektion an anderen verteilen.

Theodor Storm
Die Massaker-Gedenken...

In China haben vor 30 Jahren sowohl die Staatsführung (unter Deng Xiaoping), als auch die wochenlang ausharrenden Demonstranten, versagt, mit dem dramatischen Ergebnis von hunderten von Toten auf dem Platz des Himmlischen Friedens und den umliegenden Straßen in Peking.
Gedenken wir auch des Massakers, den ein völkerrechtswidriger Krieg im Irak in 2003, den ein US-Amerikanischer Präsident wegen angeblicher Massenvernichtungswaffen angezettelt hat, mit dem Ergebnis von hunderttausenden Toten? Die in den anschließenden Chaosjahren Getöteten kommen noch dazu!! In unseren so selbstgerechten Medien wird daran nicht gedacht, aber beim Systemkonkurrenten China wird alles auf die Waagschale gelegt um zu beweisen, wie menschenwürdig doch unser westlich-christlich-demokratisches System ist.

Juergen
Am 04. Juni 2019 um 09:30 von David Kalac

Es muss aber so etwas gegeben haben. Sonst haette der chinesische Verteidigungsminister das damalige brutale Vorgehen nicht auf der letzten asiatischen Sicherheitskonferenz verteidigt. Und auch angekuendigt, dass die chinesische Fuehrung im Notfall dies wiederholt.

Bigbirl
Konterrevolution

Die Ereignisse sind eben nicht so einfach zu benennen, wie es die westliche Propaganda aufzeigt. Neben den Toten Demonstranten gab es eben auch zum Teil brutalst umgebrachte Soldaten und Polizisten.
Wer Ross und wer Reiter war, lässt sich von hier kaum entscheiden. Klar ist aber, daß es sich um eine konterrevolutionäre Bewegung handelte, die das revolutionäre China auf westkapitalistisches Niveau herunterschrauben wollte. Heute ist China auf der Welt wirtschaftlich die Nr. 1.
Dies übrigens nicht auf dem Rücken importierter afrikanischer Sklaven!

tisiphone
Alles ist politisch. Alles!

Was wirklich geschah, werden wir nie in Gänze erfahren.
Denn auch da mischten ausländische Kräfte mit.

Und jeder hat natürlich den Anspruch die einzige Wahrheit zu verbreiten. Jeder.

Natürlich wäre es schön, wenn die chinesische Regierung aufräumen würde und Klartext sprechen würde. Man sollte sie allerdings nicht dafür verdammen, dass sie es nicht tut.

Die USA halten es in dieser Sache ähnlich.
So kümmerte man sich um einige Leute, die sich danach ziemlich fragwürdig positionierten (den eigenen Hintern retten und den Tod anderer als notwendig für die "große Sache" erachten). Aber man ließ viele echte Demonstranten im Stich. Frankreich tat da viel mehr. Aber vermutlich auch nicht ganz ohne Hintergedanken.

Es ist kompliziert. Jeder hat Interessen. Im aktuellen Konflikt zwischen USA und China sind die alten Ereignisse eine nützliche mediale Waffe. Nix bleibt ungenutzt.

PS
Das Bild des "Tank-Man" ging um die Welt. Ähnliche Bilder aus Mariupol schafften es nicht. Politik halt.

nie wieder spd

Gestern Abend gab es auf 3Sat einen Bericht dazu und ein Interview mit einem der beteiligten Soldaten, der inzwischen Künstler ist und angeblich auch Probleme mit dem chinesischen Machtapparat hat.
Der erzählte allerdings, dass die Soldaten, die den Platz geräumt haben, nur in die Luft geschossen hätten.
Einige ausländische Journalisten, die damals in China waren, berichteten von ausgebrannten Militärfahrzeugen in den Seitenstraßen, die von Zivilisten angezündet worden waren.
Von tausenden Leichen wurde nicht berichtet. Es gab einige Tote zu beklagen. Es gibt bisher offenbar aber keinen Beweis für ein Massaker an den Studenten oder der Zivilbevölkerung.
Möglicherweise aber haben damals ausländische Geheimdienste versucht in China einen Aufstand anzuzetteln.
Auch dafür gibt es wahrscheinlich keinen Beweis. Aber es wäre möglich.

fathaland slim
10:29, tisiphone

>>Was wirklich geschah, werden wir nie in Gänze erfahren.
Denn auch da mischten ausländische Kräfte mit.<<

Aha.

Inwiefern denn?

Haben Sie da nähere Erkenntnisse?

Ersti
Traurig,

wiebei diesem schrecklichen Ereignis mit tausenden vom Toten wieder die Propagandisten hervorkommen, um ihr eigenes trübes Süppchen zu kochen.

fathaland slim
10:38, nie wieder spd

>>Möglicherweise aber haben damals ausländische Geheimdienste versucht in China einen Aufstand anzuzetteln.<<

Immer dann, wenn es in autoritären Zwangssystemen Demonstrationen gibt, die nicht regierungsamtlich organisiert wurden, stecken ausländische Geheimdienste dahinter.

Das ist allgemein bekannt. Zumindest in den Kreisen der Freunde von Autokratie und Diktatur.

Frank von Bröckel
Dem kommunistischen Regime in China..

..sind in Laufe der Geschichte immerhin zwischen 50 bis 65 Millionen Menschen zum Opfer gefallen!

Die wenigen tausend Toten auf dem Platz des Himmlischen Friedens fallen in der Gesamtbilanz also nicht weiter sonderlich ins Gewicht!

Ist halt China!

Erny
Ich denke...

...nach sichtungen der aufbereiteten nachnachrichten aus verschieden Quellen wie ard, Spiegel, rubikon, nachdenkseiten etc, nach 30 Jahren, kann niemand mit Sicherheit sagen was los war, ich kann daher den Chinesen genauso glauben wie der westlichen Presse ... aber es sieht schon eher erst mal nach einem massaker an Polizisten und Soldaten aus, dass die sich gewehrt haben schließe ich nicht aus ... dann aber liest man hier auf Tagesschau die gepachtete Wahrheit? Da hat Olaf Scholz nur Glück gehabt dass kein Demonstrant bei den g20 Demos in Hamburg zu Tode kam....

Elisabeta
Es war im Jahr 1989

Damals gab es Filmmaterial, das einige wenige Journalisten veröffentlichen konnten. Da wurden auch Verletzte und Tote gezeigt, was mich sehr erschüttert hat.
Es war auch ein Anlass, dass die damalige DDR-Regierung die dortige Aktion sehr begrüßten und auch China noch einen Staatsbesuch abstatteten. Denn es war die Zeit als viele DDR-Bürger friedlich demonstrierten und die Angst da war, dass es zu ähnlichen Vorkommnissen wie in China kommen könnte. Denn die VA war in Alarmbereitschaft.
Zum Glück ist es ja anders gekommen wie wir hoffentlich alle wissen.
Zum Fakt "Verleugnung". Man stelle sich vor das wäre in D nach dem 2. Weltkrieg passiert mit abschließender neuer "diktatorischer" Abschottung und Leugnung. War zum Glück nicht möglich aufgrund der damaligen Verhältnisse.
Obwohl es ja Leute gibt die einen bestimmten Fakt aus dieser Zeit leugnen.
Ich bin jedenfalls froh und stolz darauf, dass wir in D die Vergangenheit bewältigen und gegen das Vergessen stehen.
Ob China das erleben wird?

FritzF
Heute aktueller denn je.

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten sind Überwachung und Repression ein Kinderspiel. Davon hätten die Diktatoren der Vergangenheit geträumt. Heute werden sie wahr.

Account gelöscht
re von fathaland slim

Sie sind gegen "Autokratie und Diktatur" ?
Aber doch eher gegen Länder,die entweder dem Westen im Weg stehen oder zu wirtschaftlichen Konkurrenten desselben werden.

Übrigens zählen heute die Belegschaften und Gewerkschaften in China zu den streikfreudigsten in der Welt.Obwohl die offiziellen Gewerkschaften da meist nicht mitmachen.Sie verstehen sich als Co-Manager.

andreas0068
meine Meinung:

Es wäre angemessen, die Zerschlagung der Proteste offen in China zu thematisieren. Dann kann man sich auch das Stillschweigen sparen.
Gerade in der Geschichte Hongkongs sollte aber auch an die Opfer der Kolonialisierung des Ostens Chinas, wie bspw. die Boxeraufstände, und dem daraus enstandenem Autonomie-Status Hongkongs erinnert werden.

th711

Es ist Chinas Sache wie die Politik dort geregelt ist. Alles andere ist Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines fremden Volkes.
Es spielt keine Rolle ob das jetzt China oder Nordkorea oder in Südamerika ist.
Ich mag die Sanktionen, die hauptsächlich von den Amerikanern vorgenommen werden, überhaupt nicht.
Wenn ein Volk mit seinem Regime nicht einverstanden ist, muß es sich selber drum kümmern.
Ich wollte auch nicht daß einer ankommt und sagt:
Die Merkel mag ich nicht weil sie nichts tut. Das ist immer noch die Sache von uns deutschen.

Sisyphos3
12:59 von th711

Es ist Chinas Sache wie die Politik dort geregelt ist
.
sehr unpopulär aktuell !
auch nach der Zeit christlicher Missionierung und europäischer Kolonisation
wir sind und bleiben die Oberlehrer der Welt
müssen anderen vorschreiben wie sie leben müssen