May während ihrer Rede im Parlament

Ihre Meinung zu Mays Brexit-Rede: Planspiele ohne Lösung

Enttäuschung, Ungeduld, Ratlosigkeit: Das Fazit der Beobachter zu Theresa Mays Brexit-Plan B fällt durchweg negativ aus. Die Bundesregierung rief die Briten dazu auf, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.

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91 Kommentare

Kommentare

Rumpelstielz
Planspiele ohne Lösung ... vielleicht wird da überschätzt..

Vielleicht hat der eine oder andere das Mätzchen der Loslösung für ein Spielchen gehalten. Die Komplexität solcher Spielereien wird ja hinlänglich gern unterschätzt.
Aber wieso man hierzulande eine "mehrheitsfähige" Lösung einfordert, für ein letztlich nicht mehrheitsfähiges Unterfangen, bleibt ein Rätsel. Das ganze erinnert doch sehr an das Lied vom Loch im Eimer …

nik2912
Warum abstimmen lassen?

Wenn ich lese, man solle das britische Volk abstimmen lassen, frage ich mich immer, warum das denn? Es gab doch eine Abstimmung mit einem Ergebnis. Soll man so lange abstimmen lassen, bis es der Institution EU passt? Die Welt und auch die EU werden auch nach einem harten Brexit (was auch immer dieses ominöse Wort konkret ausdrücken soll) weiter existieren.

Mir kommt diese ganze Panikmache ein wenig wir zur Jahrtausendwende vor....

Und was ich immer faszinierend finde, wenn deutsche Politiker sagen: "Wir erwarten von den Briten dies und das.". Vielleicht sollten sich unsere Politiker mal Gedanken machen, was ihr Volk von ihnen erwartet, anstatt alles auf der Welt außerhalb Deutschlands kommentieren zu müssen.

Knorlo

Die Frage für mich, wäre es bei unseren Parteiensystem anders?
Kaum hat jemand einen Vorschlag wird er sofort abgelehnt. Das hat nichts mehr mit Politik zu tun, das ist Sport.
Im Familienkreis undenkbar, weil keine Ergebnisse rauskommen.
Und so ist das mit den Brexit, alle wollen und keiner kann.

pkeszler
Nichts Neues beim Brexit

Enttäuschung, Ungeduld, Ratlosigkeit und keine neuen Ideen: Das Fazit der Beobachter zu Theresa Mays Brexit-Plan B fällt durchweg negativ aus.
Also spart man sich auch einen Kommentar zu diesem Thema.

Tinus
Frau May spielt ...

... auf Zeit: Irgend ein Staat innerhalb der EU wird bis Ende März noch einknicken, eine Lawine lostreten - und dann komme ich, denkt sich die Frau. Der Irrtum liegt aber in der Ursache: GB will austreten!
Mein Vorschlag: Dem britischen Volk zwei Austrittsszenarien zur Abstimmung vorlegen. Das ist dann kein "neues Referendum" ob überhaupt, sondern lediglich wie die Abschiedsfeier gestaltet werden soll.

Tada
Mays größte Sorge?

" wie eine harte Grenze zwischen Irland und Nordirland verhindert werden kann"

Ach, wie süß!
Dann soll Nordirland aus GB entlassen werden und selbst überlegen, wohin es will und mit wem es eine harte Grenze haben möchte, und mit wem lieber nicht und darüber verhandeln will.

Niemand
Plan B ist Plan A

Also dürfte eine Abstimmung ein zur ersten vergleichbares Ergebnis haben.

Was wäre daraus zu lernen ?

dr.bashir
Einfach unverschämt

Die britische Position ist eine Frechheit. Die sind sich selbst nicht einig, was sie überhaupt wollen, die EU soll aber in allen, bisher nicht definierten Punkten nachgeben. Selbst wenn man jetzt verhandelt ist ja noch nicht klar, wofür es im Unterhaus eine Mehrheit gäbe.
Kein "backstop"? Kann man machen. Das würde aber bedeuten, dass, falls man sich in der Übergangsphase nicht einigen kann am Ende in Dover andere Einreise- und Zollregeln gelten, als in Irland. Und das ist wohl kaum die Form von Kontrolle über die Grenzen, die die Brexiteers sich vorstellen.
Nehmen wir mal an, jemand möchte irgendwen oder irgendwas illegal über eine Grenze bringen und an einem Übergang wird streng kontrolliert und an einem anderen nicht. Welchen wird er wohl wählen?
Also liebe Briten - sagt mal, was ihr haben wollt und nicht immer nur, was ihr nicht wollt.
Ich glaube, May will das absichtlich vor die Wand fahren, damit am Ende einer aus Verzweiflung nachgibt. Riskantes Spiel.

schabernack
Ganz zurück zum sehr ungeschickten Anfang der heutigen Misere

Das Referendum im Juni 2016 war eine für Parlament + Regierung nicht verbindliche Volksbefragung mit der Fragestellung: "Remain or Leave".

Mit einem Ergebnis, das von Anfang an so zu interpretieren war:

"Wir Bevölkerung" (= diejenigen, die an der Abstimmung teilnahmen) würden es begrüßen, wenn GB die EU verließe. Wir erteilen euch (= Regierung + Parlament) den Auftrag, nach den Regularien der EU Modalitäten hierfür zu finden und auszuhandeln, die uns (= GB als Staat) Vorteile gegenüber der bisherigen EU-Mitgliedschaft bringen.

Ein sehr komplexer Prozess mit vielen Detailfragen, Problematiken und Unwägbarkeiten. "40 Jahre EU" lassen sich nicht so einfach beenden wie beim Austritt aus einem Sportverein.

So komplex, dass über viele Details beim Referendum nie nachgedacht, gesprochen, informiert wurde. Gar nicht mal verwunderlich.

Man hätte das Referendum stets als zweistufiges anlegen sollen. Mit Stufe 2 als erneute quotierte Befragung, nachdem mögliche Szenarien klar sind …

Einfach Unglaublich
Brüsseler Spiele

Es ist keine Zeit mehr für Brüsseler Spiele.

Wenn die EU keinen Austrittsvertarag sondern einen harten Brexit will dann soll sie es auch so sagen - offen und ehrlich.

Es ist absurd, auf einem Vertragstext zu bestehen, der erwiesenermaßen unannehmbar ist für das britische Parlament.

EU - komm endlich zur Vernunft!

Hador Goldscheitel
Planspiele ohne Lösung

Ein beispielloses Dilettantenstück, was sich im Vereinigten Königreich abspielt und aufgrund der politischen Unfähigkeit zur Lösung, demokratiegefährdent !!!

Gruß Hador

Many
Man kann

das bei vielen älteren Politikern ,egal wo sie herkommen, feststellen. Ein Hang zum Alters-Starrsinn. Nach dem Motto, Hauptsache man ist in den Schlagzeilen. Bedenklich ist ,daß alle da mitspielen.

antred

So sehr ich auch auf Seiten der EU bin, welchen Sinn hat die Aussage, dass man immer bereit sei, zu reden, wenn man ebenfalls alle weiteren Nachverhandlungen ablehnt?? Die Briten werden wohl kaum einfach mal nur ein wenig plaudern wollen. Solche typischen, leeren Politikerworthülsen hätte Tusk sich wirklich sparen können.

wenigfahrer
Wie erwartet

hat GB keinen Plan B.
" Enttäuschung, Ungeduld, Ratlosigkeit: Das Fazit der Beobachter zu Theresa Mays Brexit-Plan B fällt durchweg negativ aus. Die Bundesregierung rief die Briten dazu auf, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.

Auch schön das der Ton dieses mal anders ist, sonst kommt immer schöne Wort " fordern" , diesmal ruft man auf.

Die EU muss sich nur bewegen, dann klärt sich das ganz schnell, statt Zollunion einen Freihandelsvertrag mit GB, und die Streitpunkte sind weg.
Aber das will natürlich die EU nicht, und redet um den Unterschied wie Katze um den heißen Brei geht.
Die Briten sollten hart gehen, dann einen Vertrag mit der EU schließen, ist zwar die Chaos Variante.
Aber anders wird sich die EU nicht bewegen lassen, langsam wird Frau Merkel unruhig, das ist gut so.
Auch Deutschland hat eine Menge zu verlieren, nicht nur GB.

Gast
Der Aufruf

"Die Bundesregierung rief die Briten dazu auf, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden."
Die Briten? Man meint wohl eher die politischen Lager in Westminster.
Dort wäre sicherlich der "Harte Brexit" mehrheitsfähig und es stellt sich die Frage: "Why not! Let's try the unthinkable!" und im Sinne von Frau Merkel Ausspruch: "We'll make it!"
Also nicht so schüchtern! Raus heißt raus! Traut euch an den Harten Brexit! Erfüllt endlich den Wunsch des Volkes von Wales und England, das raus will aus der verhassten EU.
Der Rest wie London, Nordirland und Scotland die mit 60, 62 und 56% für einen Verbleib in der EU gestimmt haben sind dabei belanglos, wenn man May's Worten und ihren Brexiteers lauscht.
Nochmals: Südeuropa braucht dringend Arbeitsplätze gegen die Jugendarbeitslosigkeit!
Warum ist die Wirtschaft so zögerlich?
Warum Zölle für Zulieferwaren und sonstige Waren zahlen, wenn es in EU auch ohne geht?
Verlegt endlich eure Standorte in die EU.
May wird das die Entscheidung erleichtern.

Dekkert
Unverständlich

Wenn die EU sich nicht bewegen will, wie kann es da einen Plan B geben?

Peter Meffert
09:12 von Einfach Unglaublich

Ich glaube, Sie verwechseln da was. GB hat die Sache gestartet, nicht die EU. Die EU und die GB-Regierung haben einen Vertrag ausgehandelt. Wenn das Unterhaus diesen Vertrag ablehnt, ist es seine Sache zu sagen, was es stattdessen will. Die EU will weder einen harten noch einen weichen Brexit, der Austrittsvertrag hätte vor allem GB eine Reihe von Vorteilen gebracht was Zölle, Flugrechte usw. angeht. Das alles sind Londoner Spiele, die EU eignet sich nicht als Watschenmann.

Gast
Harter Brexit

Jetzt! Schluß mit dem Theater und den Lügen! Man will einen Deal der alleine England nützt, den Nehmen, ist seeliger den Geben, so wohl die Auffassung in Westminster. Und das Volk? Beim Refferndum haben wohl nur die Bürger von London, Nordirland und Scottland begriffen, was man alles von der EU bekommen hatte, was die Krone bis dato nicht geschaft hat. Natürlich zahlt man auch ein, aber es gibt wohl Briten, die glauben die EU sei eine ihrer Kolonien, aus denen man nur wirtschaftlichen Nutzen zieht, ohne investieren zu müssen.
Schade, das dieser Gedanke des einseitigen Wirtschaftens aus der Zeit des Empire, der auszubeutenden Weltkolonien, die England am Leben hielten, sich so hartnäckig , ja geradezu halsstarrig bei 52% gehalten hat. Doch 48% leben im Jetzt und wegen dieser Menschen, die nach vorne sehen, wäre ein harter Brexit ein trauriger Schritt zurück in eine Zeit, die als überwunden angesehen wurde.

JohnMadison
Typisch

Ich lebe in Nordirland, und dieser Artikel ist leider wieder einmal aus typisch deutscher Sicht. Das Problem ist, dass von den 52% die einen Brexit wollen, Wenn man die Bevölkerung fragt ob man einen Braunkohle Ausstieg möchte, auch wenn es vielleicht bedeutet, dass Strom teurer wird, bedeutet das nicht, dass die Mehrheit sich einig ist, ob man anstatt dann AKWs ans Netzt nimmt oder nicht. Der Brexit ist für Deutschland garantiert negativ, da Beiträge vor allem durch Deutschland kompensiert werden müssen, und weil GB 2x soviel von D importiert als andersrum. Für GB hat der Brexit auch viele Vorteile, aber ob diese am Ende überwiegen, die Frage kann wirklich nur die Zukunft beantworten, aber diese deutsche Besserwisserei ist typisch.

Niemand
Mal ein hypothetisches Gedankenspiel

ACHTUNG: Satire !

Davon ausgehend, dass es eine EU-Militär-Kooperation gäbe, würde die EU (wie weiland der Warschauer Pakt) politische Alleingänge von EU-Mitgliedern durch "in Marsch setzen" entsprechender Verbände verhindern. Damit könnten bestimmt politische Vorgänge (siehe Ungarn 1956, damalige Tschechoslowakei 1968) wirkungsvoll unterbunden werden.

So oder ähnlich scheinen sich einige EU-Gegner die EU vorzustellen.

Die Realität ist aber eine ganz andere.

Gassi
08:15 von pkeszler: Tatsächlich Nichts Neues beim Brexit

Dieser Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf. Allerdings möchte ich im Kommentar nicht resignieren. Es ist tatsächlich eine klare Ratlosigkeit, festgefahren in politischen Spielchen und mit einer großen Portion Sessel-Kleben. Die Abgeordneten stellen ihre Versorgung über das Wohl des Staates. Dass ein krasser, ungeregelter Brexit problematisch ist, müsste doch jeder erkennen. Nicht die Mehrkosten sind das Problem, sondern die Tatsache, dass NICHTS geregelt ist, also Chaos herrschen wird. Allein die Vorbereitungen, die Regelungen zu beleuchten und zu ordnen hatte man ja genügend Zeit. Jetzt starren alle auf den März und völlig unerwartet wird der da sein, der Austritt - aber handeln will KEINER. Jeder zeigt mit dem Finger auf das andere politische Lager, versucht den Schwarzen Peter dahin zu bugsieren - aber LÖSEN tun sie NICHTS. Dieses Parlament und diese Regierung ist eine Schande für die UK-Demokratie.

proehi
9:04 von schabernack

"Ganz zurück zum sehr ungeschickten Anfang der heutigen Misere"

... und da waren die elitären Eton-Absolventen Cameron und Johnson die sich abgehoben von den durch sie vertretenen Menschen sportlich beharkten ohne sich über die Folgen ihres Tuns überhaupt Gedanken gemacht zu haben.

Da sind die Nationalisten, die Morgenluft witternd ihre Chance genutzt haben.

Da ist das Mehrheitswahlrecht, das Zwischentöne unter den Tisch fallen lässt, seltsame taktische Entscheidungen der Parteien befördert und offenbar das Unterhaus samt Regierung komplett in Handlungsunfähigkeit versetzen kann.

Da ist das House of Commons, daß nach unbekannten Regeln nicht einmal allen Abgeordneten Platz bietet und während der Debatte vor der Tür stehen lässt.

Ich fürchte, die Briten müssen ihren Laden erst einmal ausserhalb der EU renovieren und für ein gedeihliches Miteinander auf Vordermann bringen.

Gast
May May be find the right way?

Hat noch niemand festgestellt, dass Frau May's Name Programm ist?:
May we leave?
May we stay?
The folk May not vote again!
May we have a good deal! May we not?
May we negotiate again? Mayn't we?
May there be a backstop? Or May not?
May the EU go to hell!
May May have mercy with her folk!

Account gelöscht
re von JohnMadison

Ja,Sie sprechen da Realitäten an.Auch und gerade die Handelsbilanz UK-Europa oder UK-Deutschland wird von den stringenten Befürwortern der EU(hauptsächlich Deutschen) nicht zur Sprache gebracht.Warum wohl ?

Aber wie ist denn die Großanzeige von deutschen Prominenten,Kapitalleuten und Politikern in der "Times" bei der britischen Bevölkerung angekommen ? Inhalt:"Bleibt mal schön drin(Campino,Zetsche,Bedford-Strohm,Baerbock,Karrenbauer).

karwandler
re nik2912

"Und was ich immer faszinierend finde, wenn deutsche Politiker sagen: "Wir erwarten von den Briten dies und das.". "

Sollen sich deutsche Politiker zu dieser wichtigen Frage lieber in eisiges Schweigen hüllen?

Felina2
Die britischen Wähler sind damals massiv beeinflusst

worden von Farage und Anderen, die sich danach sofort verdrückt haben.
Zeit war es genug für Verhandlungen.
Nun, Briten, geht mit Gott, aber geht, endlich.

berelsbutze

„Kanzlerin Angela Merkel rief die britische Regierung zu raschen und in London konsensfähigen Vorschlägen auf. "Die Bundesregierung erwartet, dass die britische Regierung sich bald auf Vorschläge einigt, die von einer Mehrheit des Unterhauses unterstützt werden"

War Frau Merkel nicht Kanzlerin, als es die deutschen Parteien nicht über Monate geschafft haben, eine handlungsfähige Bundesregierung zu stellen und den Willen des Volkes umzusetzen?
Aber schlaue Ratschläge an andere Staaten verteilen.
O-Ton der Kanzlerin... wir bekommen selber überhaupt nichts auf die Kette, wissen aber natürlich, was für den kompletten Rest der Welt am besten ist.
Diese Schlaumeierei erzeugt überall auf der Welt für angewiderte Gänsehaut.

wenigfahrer
Am 22. Januar 2019 um 10:07 von JohnMadison

" Typisch

Ich lebe in Nordirland, und dieser Artikel ist leider wieder einmal aus typisch deutscher Sicht. Das Problem ist, dass von den 52% die einen Brexit wollen "

Damals wollten, würde ich heute sagen, sonst sehe ich das auch so, der Vorteil in Deutschland ist immer.
Man fragt den Bürger gar nicht erst, vorsichtiger weise würde ich sagen, könnte ja etwas anderes herausgekommen als gewünscht.

Und ich gehe mit, und bin gespannt was nach all der Schwarzmalerei wirklich passiert nach den harten Brexit.
Die Meinungen gehen da auch in Deutschland weit auseinander, ja nach Medien die gelesen werden.
" aber diese deutsche Besserwisserei ist typisch. ", ja das ist leider schon immer so, man kümmert sich gern um Andere, hat aber selber eigentlich reichlich zu tun.

karwandler
re einfach unglaublich

"Es ist absurd, auf einem Vertragstext zu bestehen, der erwiesenermaßen unannehmbar ist für das britische Parlament.

EU - komm endlich zur Vernunft!"

Die Briten legen ihre Wunschliste vor und die EU zeichnet sie ab.

Dass so ein idiotischer Vorschlag nicht funktioniert sieht jeder ein. Nur Sie nicht.

Gast
re: 10:07 von JohnMadison

Mal darüber hinaus gedacht.
Warum müssen da Beiträge vor allem durch Deutschland kompensiert werden?
Sehen wir es doch einmal so:
Bei einer Verlegung der bisherigen EU-Wirtschaft in die, in der EU bisher noch strukturschwachen und von Armut und Jugendarbeitslosigkeit geprägten Regionen, würde dies nicht nur zur wirtschaftlichen, sondern auch zu gesellschaftlichen Stabilität der EU beitragen und - die aufstrebenden Länder der EU, würden dann gemäß ihrer wirtschaftlichen Leistungen mehr in die EU einbringen und das ausgleichen, was andere Länder jetzt kurzzeitig mehr bezahlen müssten.
Ebenso würde der wirtschaftliche Aufschwung dem in der EU aufkeimenden Natioanlismus entgegen wirken, denn er hatte und hat seine Wurzeln stets in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen.
Ein Brexit wäre da die Chance, die EU neu aufzustellen und auf allen Ebenen zu stabilisieren.
Daher braucht sich die EU eigendlich keine Sorgen zu machen, es sind vielmehr die 48% die einem wirklich Leid tun.

Tri Komplex
Politikern fällt es eben schwer

und zwar hüben wie drüben, den Willen des Volkes zu akzeptieren und umzusetzen. Zumal, wenn er so deutlich, wie bei der Abstimmung in GB, erklärt wurde.
Auch wenn ich nicht mit "Leave" gestimmt hätte, verwundert es mich, dass offensichtlich kein Politiker (in GB wie EU) geneigt ist, sein Ego mal beiseite zu lassen und auftragsgemäß zu handeln.
Auch für die EU-Politik ist das GB-Referendum nämlich ein Auftrag, der sozusagen als "letzter Wille in der EU" der Briten zu verstehen ist.

JueFie
2 Jahre lang

2 Jahre kang hatten Alle Zeit sich umzustellen, jetzt auf einmal der Aufschrei.

Die Politik hätte Zoll- und Grenzstationen einrichten können, die Wirtschaft die Produktion verlagern können.

Der Aufschrei zur Zeit ist nicht verständlich. 2 Jahre Zeit! Aussitzen Politik in der heutigen Zeit ist verkehrt, was zu beweisen war.

witch of endor
um 09:12 von Einfach Unglaublich

"Es ist absurd, auf einem Vertragstext zu bestehen, der erwiesenermaßen unannehmbar ist für das britische Parlament."

Aber ein Vertragstext, der unannehmbar für die EU ist viel besser?

Die erste Autobombe wurde schon gezündet. Was sollte denn annehmbar sein für Irland - Nordirland?

Peter Meffert
10:32 von berelsbutze

Sie mögen Fr. Merkel nicht, da geht es Ihnen wie mir. Aber Fr. Merkel ist nicht für alles auf der Welt verantwortlich, weder für die lange Regierungsbildung (fragen Sie mal H.Lindner) oder für die Zerstrittenheit der britischen Politik. Im Übrigen betrifft der Brexit nicht zuletzt Deutschland, da darf die Kanzlerin doch mal fragen, wie sich die Briten das vorstellen.

witch of endor
um 10:28 von Bernd Kevesligeti

"Ja,Sie sprechen da Realitäten an.Auch und gerade die Handelsbilanz UK-Europa oder UK-Deutschland wird von den stringenten Befürwortern der EU(hauptsächlich Deutschen) nicht zur Sprache gebracht.Warum wohl ?"

Hm, vermutlich weil das ein zweischneidiges Schwert ist?

Betrachten wir den Dienstleistungsektor mal nicht, obwohl GB Wirtschaft auf Banken und Versicherungen aufgebaut ist und dort ausreichend Geld für die GB-Wirtschaft kommt.

Fakt ist, das mehr Waren von EU nach GB fliessen als umgekehrt. Nach einem harten Brexit werden es (vermutlich) weniger Waren sein. Somit werden weniger Waren gekauft und in EU weniger produziert.
Fakt ist aber auch, das in UK viel mehr Waren bezollt werden. Die Kosten für die UK-Verbraucher also mehr steigen als für die EU.

Und Fakt ist, es betrifft 100% des Handels GB mit EU, aber nur 7% des Handels Deutschland mit UK.
Der Handel verteilt sich in der EU auf 27 Staaten. GB muss alleine klarkommen.

proehi
10:07 von JohnMadison

"Für GB hat der Brexit auch viele Vorteile, aber ob diese am Ende überwiegen, die Frage kann wirklich nur die Zukunft beantworten, aber diese deutsche Besserwisserei ist typisch."

Vielleicht sind wir typisch Besserwisserisch, sicherlich können wir jede Menge Unsinn von uns geben und selbstredend ergibt sich unsere Meinungsbildung aus einer anderen Perspektive.

Wichtig aber ist, daß uns der Brexit, der Austritt eines respektierten Partners, eines mit Sympathie begegneten Nachbarn und der Verlust eines Originals nicht wurscht ist. Der Austritt schmerzt und die Auswirkungen werden auch für uns nicht unerheblich sein, obwohl die Nummer ja nicht von uns initiiert ist.

Da sollte es uns erlaubt sein, dazu eine eigene Meinung zu haben die sich mehrheitlich eher von den Brexiteers unterscheidet. Zudem sollte man erwarten können, daß Ihr Insulaner endlich einmal sagt, wie Ihr Euer Begehr überhaupt umzusetzen gedenkt. Wie wollt Ihr die Partnerschaft lösen, wir warten.

schabernack
10:08 von wenigfahrer

«Die EU muss sich nur bewegen, dann klärt sich das ganz schnell, statt Zollunion einen Freihandelsvertrag mit GB, und die Streitpunkte sind weg.»

GB hat einen Freihandelsvertrag mit der EU. Da bräuchte nichts neu verhandelt zu werden, wenn GB nicht würde austreten wollen.

"Raus & weg + das Alte behalten wollen" geht nun mal nicht.
Das ist doch nicht sooo schwer zu verstehen …

"Frei mit der EU" bedeute immer "frei" bei Waren und Personen.
Aber "frei bei Personen" will GB nun einmal in keinem Fall. Die beiden Fragen sind aber (zurecht) untrennbar miteinander verbunden.

Die EU hat kürzlich ein neues Freihandelsabkommen mit Japan abgeschlossen, das im April 2019 in Kraft treten soll. Mit dem potentiell größten Umsatzvolumen aller existierenden Handelsabkommen.

Auch darin ist eine erweiterte gegenseitige Niederlassungsfreiheit vereinbart, die über das hinaus geht, was GB in dieser Beziehung künftig vorschwebt.

"Freihandel und alles wird gut" ist keine Lösung für den Brexit …

Tada
@ JohnMadison

"Der Brexit ist für Deutschland garantiert negativ, da Beiträge vor allem durch Deutschland kompensiert werden müssen, und weil GB 2x soviel von D importiert als andersrum" Am 22. Januar 2019 um 10:07 von JohnMadison

Alles hat Vor- und Nachteile, das ist keine Frage.

Aber warum MUSS Deutschland nun den Ausfall von GB finanziell kompensieren?
Und warum ist das nun ein Vorteil für GB, wenn es aus D mehr importieren muss, als D aus GB? Meinen Sie, die Güter, die in D gekauft werden kann man einfach in Südostasien oder Zentralafrika bestellen? Vielleicht. Ab ob das auf die Dauer billiger wird?

geist4711
kopfschütteln!

wie lange hatte man zeit sich mit der EU zu besprechen und zu einigen?!

wie lange hat man sich dann mit anderem ja 'so wichtigem' rumgetrieben?!

jetzt will man verlägerung oder noch mehr zugeständnisse von der EU!

sind die briten verückt? wer will den bitte die EU verlassen weil man ja 'great britain comonwelth' ist?!
die wollen doch nur nochmehr übervorteilung.

29. Mai ist schallmauer, wer bis dahin nicht's verhandelt hat, hat pech.
UND DAS LAG NICHT AN DER EU!
auch wenn das für GB empire unschön ist, irgend wann ist mal schluss!

keine verlängerung, es war genug zteit!
keine weiteren zugeständnisse, es gab genug!
und wenn neu verhaldelt wird, dann ZUERST über irland reden, ohne dem keine weiteren verhandlungen!
veralbern lassen kann sich die EU schon selber gut genug!

aber ich denke die häuser der briten sind so auf ihre positionen eingefrohren das sie auch in 10 jahren keine einigung mehr hinbekommen würden.
die müssen schon 'erleben' wie es ohne abkommen ist, leider!

CMartin
Warum nicht eine weitere Volksbefragung?

Es wird von Seiten der Brexit-Befürworter immer so getan, als habe "das britische Volk" in einer "Abstimmung" "entschieden", aus der EU auszutreten. Das ist nicht der Fall. Es handelte sich nicht um einen Volksentscheid, sondern um eine rechtlich nicht bindende Volks-BEFRAGUNG (an der sich aufgrund dieses nicht bindenden Charakters auch sehr viele nicht beteiligt haben) - letztlich nicht mehr als eine Meinungsumfrage. Was spricht dagegen, das Volk erneut zu BEFRAGEN? Und natürlich auch wieder rechtlich nicht verbindlich? Es ist ein Unterschied, ob ein Volksentscheid die Rechtslage ändert, oder ob das Volk nur befragt wird.

nochein@Argument
neues Referendum - schnell

"350 Mio Pfund", so wurde dem Wahlvolk vorgelogen, gäbe es jede Woche zugunsten von UK. Und man häbe "control".

Nach 2 Jahren Verhandlungen hat sich herausgestellt, was vorher auch schon wahr gewesen ist: Ja, UK findet auf Inseln statt. Allerdings sind diese Inseln Teil einer globalisierten Welt. Da gibt es ständig geben und nehmen. Und man hat umsomehr control, je wichtiger die eigene Position ist. UK hat - bezogen auf jeden einzelen Bewohner - mehr control innerhalb der EU als außerhalb.

Klar, dass Farage und BJ nur wenige Stunden nach dem Referendum von Zusicherungen wie "350 Mio Pfund" nichts mehr wissen wollten. Minister Davis hatte zu Beginn der Brexit-Verhandlungen nichts auf dem Tisch. Im Grunde genommen ist UK heute genauso weit wie vor 2 Jahren: Träume ohne Bezug zur realen Welt.

Deshalb wäre es nur fair, die Briten in Kenntnis dieses Offenbarungseides der Brexit-Promoter zu fragen: Wollt
Ihr das wirklich? Ist unsere gemeinsame Zukunft in der EU
nicht sehr viel sicherer??

Laskaris
@ Tri Komplex

"Politikern fällt es eben schwer und zwar hüben wie drüben, den Willen des Volkes zu akzeptieren und umzusetzen. Zumal, wenn er so deutlich, wie bei der Abstimmung in GB, erklärt wurde."

52 % gegenüber 48 % ist kein deutliches Ergebnis, sondern eine Entscheidung auf Messers Schneide.

Von den Leuten, die vor zweieinhalb Jahren mit knapper Mehrheit für den Brexit gestimmt haben, dürften einige mittlerweile erkannt haben, dass die "Leave"-Kampange mit Lügen gearbeitet hat und dass der Brexit sich keineswegs so einfach und schmerzlos gestaltet, wie ihnen dies versprochen wurde. Das haben die bisherigen Verhandlungen - bei denen die britische Regierung völlig planlos und dilettantisch agierte - ja hinlänglich gezeigt.

Außerdem haben vor allem die älteren Wähler für den Brexit gestimmt. Von diesen sind in der Zwischenzeit einige hunderttausend weggestorben, wohingegen nun mehr junge Leute - die mehrheitlich gegen den Brexit waren - wahlberechtigt sind.

schabernack
10:44 von Tri Komplex

«Politikern fällt es eben schwer und zwar hüben wie drüben, den Willen des Volkes zu akzeptieren und umzusetzen.»

Es gab keinen auch nur ansatzweise zu erkennenden Willen der Bevölkerung zu der Frage, wie mit der Grenze Nordirland zu Irland umgegangen werden sollte.

Und auch keinen dazu, wie der Handel nach dem Brexit im Detail geregelt werden könnte.

Und auch keinen dazu, wie …

wenigfahrer
Am 22. Januar 2019 um 10:43 von tobeorwhat

Ihnen ist aber klar das es so nicht funktioniert.
" sondern auch zu gesellschaftlichen Stabilität der EU beitragen und - die aufstrebenden Länder der EU, würden dann gemäß ihrer wirtschaftlichen Leistungen mehr in die EU einbringen und das ausgleichen, was andere Länder jetzt kurzzeitig mehr bezahlen müssten. "

Was soll das bedeuten " was andere Länder jetzt kurzzeitig mehr bezahlen müssten. ", wer sind andere Länder ?.
Es geht um den Deutschen Beitrag der steigen soll, und warum eigentlich ?, wie wäre es mal mit sparen ?.

"Ein Brexit wäre da die Chance, die EU neu aufzustellen und auf allen Ebenen zu stabilisieren. "

Ja, eine Reform ist lange nötig, sonst wäre GB ja nicht auf die Idee gekommen auszutreten.
Was aber macht die EU, als erstes reden wir mal von Vergrößerungen, und machen anderen schnell mal Hoffnung für EU und natürlich NATO.
Wenn das für Sie stabilisieren ist, na dann.
Schon mal die Artikel letzte Woche über Target2 gelesen, oder Person der Woche, bei ntv heute.

berelsbutze
@ Peter Meffert

„Im Übrigen betrifft der Brexit nicht zuletzt Deutschland, da darf die Kanzlerin doch mal fragen, wie sich die Briten das vorstellen.“

Fragen darf sie alles, aber nicht auf alles muss sie eine Antwort bekommen. Und sie hat nicht gefragt, sondern etwas gefordert / erwartet. Das ist ein riesen Unterschied.
Die Deutschen sind die Oberlehrer der Welt - man kann sich aus der eigenen Schulzeit vorstellen, wie sympathisch das rüberkommen muss

Gast
Die einzige Lösung

ist die Teilung Gross-Brittaniens. Der Süden, Hochnorden (Schottland) und Westen (Irland) bilden einen neuen europafreundlichen Staat und der Norden und Mitte Englands bilden irgendwas zurückgezogenes, protektionistisches. Klingt zwar (noch) ziemlich realitätsfern, könnte aber in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden.

Auch wenn die Teilung nicht so drastisch ausfällt ist die Chance groß, dass Schottland sich sehr wohl abtrennt, nicht zuletzt, um in der EU zu bleiben. Den Britten stehen ein paar turbulente Jahre bevor.

Klausewitz

Reden bis März...dann Brexit...ganz einfach der Plan C

Klärungsbedarf
um 10:07 von JohnMadison

>>
Der Brexit ist für Deutschland garantiert negativ, da Beiträge vor allem durch Deutschland kompensiert werden müssen, und weil GB 2x soviel von D importiert als andersrum.
<<
Noch mal ein Versuch, das Im- / Exportthema zu erläutern. Aus den aktuellen Größenordnungen lässt sich nicht ohne weiteres ablesen, wer z.B. bei einem harten Brexit profitiert oder nicht (falls überhaupt jemand profitiert). Theoretisch könnte alles so bleiben, wie es ist, nur dass eben auf alles Zölle erhoben werden. In die USA exportieren wir trotz Zöllen schließlich auch weit über 100 Mrd. €. Im Detail wird es darauf ankommen, ob es zu Lieferantenwechseln kommt. Da wird man in der EU möglicherweise besser fündig werden als in GB.

Henoch
Inkompetenz gewählt

Das kommt davon, wenn man Populisten wählt.

Es gibt sicher einige, die May (und andere) dafür loben, ihr Wahlversprechen eines Brexits weiter durchsetzen zu wollen, auch wenn dieses völliger Schwachsinn ist.

Auch Trump wird von Menschen ohne Urteilskraft dafür gelobt, Schwachsinn beharrlich umsetzen zu wollen.

JohnMadison
@Tada

Naja, das Budget der EU verlangt eben, dass einige Länder/Regionen/Wirtschaftszweige weiter die finanzielle Unterstützung erhalten um diese auf einem EU Niveau zu halten oder zu bringen und dafuer braucht es eben einen gemeinsamen Topf in dem X Mrd. sind, ob das Geld dabei richtig verteilt wird ist eine andere Frage, oder ob es Sinn macht zu fördern, dass z.B. in Rumänien oder Slowenien von VW/Ford oder wem auch immer ein neues Werk gebaut wird mit EU Geldern um dort (billige?) Arbeitsplätze zu schaffen, denn diese fehlen dann dort wo der Standort geschlossen wird.

Bezueglich des Vorteils der Handelsbilanz: Hier geht es nur darum zu zeigen, dass deutsche Firmen sehr viel nach GB liefern (zweimal so viel), dass es der dt. Wirtschaft also 2x soviel schadet nicht mehr miteinandern zu handeln als andersrum. Kann man Waren immer woanders finden? Vielleicht nicht in der Qualität, aber wer glaubt nicht ersetzbar zu sein irrt sich fast immer..

Kapt. Ahrens AFNI
Brexit

Es ist verwunderlich, dass im Forum hauptsächlich Kritik an dem UK laut wird.
Wie ist es zu verstehen, dass die EU unaufhörlich betont man sei bereit zu reden. Aber sofort der Hinweis: Es wird nicht neu verhandelt, das Abkommen keinesfalls geändert. Bei dieser Maxime stellt sich die Frage warum, wie lange, worüber geredet werden soll?
Die Erwartung der EU lautet: Das UK hat das Abkommen ohne Abstriche zu akzeptieren.
Das dieses Abkommen im Parlament bei einer demokratischen Abstimmung unmissverständlich abgelehnt wurde.
Merkwürdig ist auch, dass Foristen einerseits erklären wichtige Themen dürften nicht per Volksabstimmung sondern parlamentarisch beschlossen werden. Aber nun: Volk für Brexit, Parlament gegen Abkommen, erneut das Volk befragen. Wie logisch ist das denn.
Ob die Hinweise, Anweisungen (Anzeige in der Times) deutscher Politiker und Promis hilfreich sind den Briten auf den 'richtigen' Weg zu führen ist fraglich.
Karlpeter Ahrens
Kapitän i.R

Kapt. Ahrens AFNI
Brexit

Vollste Zustimmung.
Karlpeter Ahrens
Kapitän i.R.

proehi
11:27 von wenigfahrer

"Ja, eine Reform ist lange nötig, sonst wäre GB ja nicht auf die Idee gekommen auszutreten."

Ja, Reformen und Weiterentwicklungen der EU sind nötig. Aber wie kommt man dann auf die Idee, die Brocken hinzuschmeißen?

Mein Eindruck ist, Sie stilisieren den Brexit zu einer rationalen, alle Umstände abgewogenen Entscheidung, ohne sich vor Augen zu halten was da gerade im Unterhaus abgeht. Das können Sie doch nicht wirklich als rationales Verhalten vernunftbegabter Parlamentarier ansehen, das ist panisches Chaos, eigentlich very unbritisch.

JohnMadison
@proehi

Oft wird UK "Rosinenpicken" vorgeworfen wenn es um die EU geht. UK will natuerlich weiter mit der EU handeln, aber die Position der EU ist da trotzig. Die Frage ist warum wenn man auf beiden Seiten durch eine weiter bestehende Freihandelszone Vorteile hat?

Es scheint darum zu gehen, dass die Freihandelszone eine "Rosine" ist, aber quasi EU Befürworter damit auch zugeben, dass es viele andere Dinge gibt die das Gegenteil sind.
z.B. der Verlust der unabhängigen Gerichte, der Verlust des Unabhängigen Militaers, Gesetze die schon sehr stark von Lobbyisten beinflusst werden zum Wohle der Shareholder und nicht zum Wohle der Bevölkerung, eine Finanzpolitik die Banker schützt und nicht den Sparer etc etc.

Am Ende scheint die EU Angst zu haben zu zeigen, dass die EU zu einem Monster geworden ist, dessen ursprüngliche Idee einer Handelspartnerschaft eine der wenigen Vorteile ist die geblieben sind, die auch ohne alles andere moeglich waere

Bandersnatch
Soll man so lange abstimmen lassen, bis es passt?

Anmerkung zu diesem beliebten aber unintelligenten Argument "Soll man so lange abstimmen lassen, bis es passt?" gegen ein zweites Referendum:

Wenn sich am Szenario (z.B. ein U-Boot soll gebaut werden) nichts geändert hat und das Referendum ordentlich durchgeführt wurde, dann macht ein zweites Referendum keinen Sinn.

Wenn sich am Szenario geändert hat, dass die dem ersten Referendum zugrundeliegenden Annahmen nicht ausreichend zutreffen (z.B. wenn erst nach dem Referendum bekannt wurde, dass das U-Boot nicht aus Stahl, sondern aus Käse gebaut werden soll), dann kann ein zweites Referendum sinnvoll sein.

Es ist schlicht dumm und undemokratisch, eine demokratisch getroffene Entscheidung nicht demokratisch zu überprüfen, wenn sich die Ausgangslage deutlich geändert hat und sich wichtige Versprechungen als nicht erfüllbar erwiesen haben.

Tada
@JohnMadison

"Hier geht es nur darum zu zeigen, dass deutsche Firmen sehr viel nach GB liefern (zweimal so viel), dass es der dt. Wirtschaft also 2x soviel schadet [...] Vielleicht nicht in der Qualität, aber wer glaubt nicht ersetzbar zu sein irrt sich fast immer.." Am 22. Januar 2019 um 11:47 von JohnMadison

Mir ist immer noch schleierhaft, wie Sie darauf kommen, dass GB nicht mehr in D kaufen wird??
Wenn dieselbe Qualität woanders billiger wäre, hätte GB schon woanders gekauft (Kaufpflicht gibt es in der EU nicht), und Zölle auf ausländische Produkte gibt es so oder so. Am Ende entscheidet der Verbraucher, was er will.

Und was das Budget der EU angeht: Jeder Haushalt wird immer wieder neu verabschiedet. Jedes mal muss man sehen, was machbar ist, und was nicht. Es ist ja nicht, dass GB mit Unmengen an Geld goldene Straßen finanziert hätte.

schabernack
11:47 von JohnMadison

«Bezueglich des Vorteils der Handelsbilanz: Hier geht es nur darum zu zeigen, dass deutsche Firmen sehr viel nach GB liefern (zweimal so viel), dass es der dt. Wirtschaft also 2x soviel schadet nicht mehr miteinandern zu handeln als andersrum. Kann man Waren immer woanders finden? Vielleicht nicht in der Qualität, aber wer glaubt nicht ersetzbar zu sein irrt sich fast immer..»

"GB war mal ein Land", das über eine technologisch hoch entwickelte produzierende Industrie verfügte. Das war einmal "zu Großvaters Zeiten".

Die Produkte, die eine Wirtschaft benötigt, um wieder produktiver an Gütern zu werden (was ja immer gesagt wird, dass GB genau dies beabsichtige), findet man nicht wie Sand am Meer bei Hinz und Kunz.

Schon gar nicht die Technologien, die für "Maschinen 4.0" erforderlich sind. Auch da ist GB seit den 1980-er Jahren mehr und mehr zu einem "Entwicklungsland Deluxe" geworden.

"Um da aufzuholen" bedarf es Jahre & Jahre & Jahrzehnte.
Ein steiniger Weg ohne Handelsabkommen.

Shinji
@ um 10:44 von Tri Komplex

Bitte definieren sie doch einmal den "Willen des Volkes" bzw. das "Volk".
Ich habe das noch nie verstanden.
Da sollen Tausende, ja Millionen von Menschen einen Willen haben?
Die können nur in einem Aspekt, der aber viele Facetten hat, übereinstimmen.
Und über dessen Facetten sind die, bzw. ihre gewählten Vertreter, im Falle des Brexits sich keineswegs einig.
Übrigens, mal auf Deutschland bezogen.
Ich komme aus und lebe in Rheinhessen.
Diese Region mag ich deshalb, weil wir nicht wie andere in Deutschland Trachten, Sitten, Musik, oder ähnliches haben, dass uns von anderen abgrenzt.
Selbst unsere Sprache ist ein Gemisch aus Südhessisch und Pfälzisch mit einer Unmenge französischem Einfluss.
Also Bitte - was ist ein Volk?
Die Bayern etwa, die einmal vor langer Zeit andere Völker aus ihrem Siedlungsgebiet vertrieben, bzw. an den Rand gedrängt, haben?
Und wie entsteht der "Wille des Volkes"?
Ich warte auf eine Erklärung.

karwandler
re berelsbutze

"War Frau Merkel nicht Kanzlerin, als es die deutschen Parteien nicht über Monate geschafft haben, eine handlungsfähige Bundesregierung zu stellen und den Willen des Volkes umzusetzen?
Aber schlaue Ratschläge an andere Staaten verteilen."

Die erste Runde Koalitionsverhandlungen scheiterte wegen der FDP.

Aus der zweiten Runde ging eine Mehrheitsregierung hervor. Nach wenigen Monaten, nicht nach 2 1/2 Jahren.

"Diese Schlaumeierei erzeugt überall auf der Welt für angewiderte Gänsehaut."

Überall auf der Welt gibt es Länder, wo die Regierungsbildung noch komplizierter ist, noch länger dauert oder ganz scheitert.

Wenn schon Merkel-Bashing, dann gescheiter als Ihres.

Kapt. Ahrens AFNI
Brexit

Fakt:
Die EU (Herr Tusk) betont man sei bereit zu reden. Klare Einschränkung: Das Abkommen gilt (take it or leave it), weiterhin strittige Punkte werden nicht nachverhandelt!
Frage: Worüber will man dann reden? Über das Wetter? Wie lange? Bis es langweilig wird?
Mittels einer Anzeige in der Times
fordern deutsche Politiker, Industrielle, Promis die Briten quasi dazu auf zur Vernunft zu kommen. Das Abkommen ohne Abstriche zu akzeptieren obwohl es im Parlament krachend gescheitert ist. Glauben diese Personen wirklich, dass dies hilft? Die Briten keine Selbstachtung haben?
Die Deutschen treibt nicht die Sorge für britische Bürger an. Ihr einziges Interesse gilt dem deutschen Export.
Verluste, evtl. auch die Befürchtung, dass deutsche EU-Einzahlungen sich nach dem Brexit erhöhen.
Karlpeter Ahrens
Kapitän i.R.

geselliger misanthrop
@Bandersnatch 12:04

"... wenn sich die Ausgangslage deutlich geändert hat und sich wichtige Versprechungen als nicht erfüllbar erwiesen haben...."
.
Was hat sich an der Ausgangslage denn tatsächlich "deutlich geändert"?
.
Welche Versprechungen haben sich denn als "nicht erfüllbar" erwiesen?
.
Das Einzige was sich geändert hat ist dass man nun weiss wie unfähig die Britische Politik ist. Ich vermute dahinter aber Absicht: Die Britischen Politiker stellen sich absichtlich so unfähig an, damit sie irgendwie aus der Sache wieder rauskommen.

Einfach Unglaublich
@ Tinus

Ich bin auch ein starker Anhänger direkter Demokratie.

Zur Zeit gibt es im UK allerdings noch eine repräsentative Demokratie und das Parlament stimmt über die Modalitäten des Austritts ab.

Es wurde auch gerichtlich geklärt, dass das Parlament den EU Austritt beschließen musste. Das Referendum allein reichte nicht. Das britische Parlament hat daher am 8. Februar 2017 mit einer überwältigenden Mehrheit von 494 Stimmen für den Brexit gestimmt (bei 122 Gegenstimmen).

Gast
re: 12:08 von schabernack /Madison

"Schon gar nicht die Technologien, die für "Maschinen 4.0" erforderlich sind. Auch da ist GB seit den 1980-er Jahren mehr und mehr zu einem "Entwicklungsland Deluxe" geworden." Um da aufzuholen" bedarf es Jahre & Jahre & Jahrzehnte."
Aber ganu das ist doch der Punkt!
Entwicklungsländer haben wir genug auf der Welt, da kommt es auf eines mehr oder weniger nicht an.
Das Establishment von GB will es eben dem Globalsierungsgedanken folgend, Kolonialismus 2.0 versuchen.
Wie das?
Man setzt zunächst hinsichtlich aller Errungenschaften der westlichen Zivilisation, (Lohn, Umwelt, Arbeitsschutz, Umwelt, Gesundheitswesen, Wohnung usw. ) die Bevölkerung wieder zurück auf ein Entwicklungslandniveau, wird damit auf dem Wekltmarkt konkurrenzfähig und steigt auf wie der Phonix aus der Asche - äh-also nur das Establishment, eben so wie in einem Entwicklungsland, denn im Rahmen der Globalsierung ist nur ein billiges Volk, ein gutes Volk!
Doch so billig wie in Asien wird man es nicht schaffen.

witch of endor
um 12:00 von JohnMadison

"UK will natuerlich weiter mit der EU handeln, aber die Position der EU ist da trotzig. Die Frage ist warum wenn man auf beiden Seiten durch eine weiter bestehende Freihandelszone Vorteile hat?"

Vermutlich, weil eine Freihandelszone nicht das ist, was sich die meisten darunter vorstellen.

Bei einer Freihandelszone müssen einheitliche Regularien gefunden werden. Lebensmittelqualität, Sicherheit usw.

Nun hat die EU solche Regularien (von den EU-Kritikern gehasst), und somit auch GB. Aber wollen die Briten eben nicht volle Kontrolle über die Regularien haben?

Denn natürlich müssen dann auch Zollbestimmungen abgestimmt werden. Nicht das GB für 0% Zoll US Autos kauft und diese dann an die EU verkauft (10% Zoll auf Autos).

Ein wesentliches Element wird bei Handelsverträgen mit Japan oder Kanada gerne übersehen. Diese Länder sind weit weg, es kommen noch große Transportkosten hinzu. In Vergleich zu den 30 Min via Tunnel.

Niemand
@von geselliger misanthrop um 12:24

Das Einzige was sich geändert hat ist dass man nun weiss wie unfähig die Britische Politik ist. Ich vermute dahinter aber Absicht: Die Britischen Politiker stellen sich absichtlich so unfähig an, damit sie irgendwie aus der Sache wieder rauskommen.

Bei derart vielen unterschiedlichen Meinungen der Redner bei den Brexit-Debatten vermag ich keine Absicht zu erkennen. Die Damen und Herren scheinen so zerstritten zu sein wie sie sich darstellen.

schabernack
12:24 von geselliger misa...

«Welche Versprechungen haben sich denn als "nicht erfüllbar" erwiesen?»

Och nöö - doch bitte nach 2,5 Jahren nicht mehr solche leeren rhetorischen Fragen …

Wie war das noch mit den täglichen Unsummen, die GB angeblich sparen könnte, um sie dem Not leidenden Gesundheissystem zuführen zu können …?

Magfrad
@Einfach Unglaublich 09:12

Den Briten ist kein Vertrag gut genug. Die würden jedes mal wegen was anderem rummeckeren. Der Vertrag den die EU mit May abgeschlossen hat ist fair und noch sehr human. Absurd ist es wie Foristen in diesem Forum auf der EU rumhacken und das uneinsichtige, arrogante und selbsverliebte britische Parlament in Schutz nehmen. Zur Vernunft müssen die Parlamentarier in Großbritannien kommen und sonst niemand!

Magfrad
@Tri Komplex 10:44

Die EU hat nicht irgendwelche Aufträge des Leave Lagers aus UK zu erfüllen. Dies ist die Aufgabe der britischen Regierung und des britischen Parlaments. Die EU muss im Sinne der EU Bürger und der EU handeln und sonst im Sinne von niemandem!

pkeszler
um 09:12 von Einfach Unglaublich

"EU - komm endlich zur Vernunft!"
Sie haben wohl die vielen Kommentare zum Brexit und die Meinung der Kommentatoren nicht gelesen?
Es liegt doch an GB, wenn der Vertrag mit der EU nicht eingehalten wird.

schabernack
12:35 von witch of endor

«Ein wesentliches Element wird bei Handelsverträgen mit Japan oder Kanada gerne übersehen. Diese Länder sind weit weg, es kommen noch große Transportkosten hinzu. In Vergleich zu den 30 Min via Tunnel.»

Das gilt sicherlich z.B. für den Import von landwirtschaftlichen Produkten aus Kanada. Aber auch Wege und Transportkosten aus den USA und Brasilien sind nicht anders.

Japanische Auto- / Maschinenbauer produzieren längst auch innerhalb der EU. Da sind Wege nicht länger, Transportkosten nicht höher als bei "nativen" EU-Unternehmen …

Einfach Unglaublich
@ dr. bashir

Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass nicht alle einer Meinung sind. 100 % Zustimmung gibt es nur in totalitären Systemen.

Und es ginge ohne Backstop natürlich auch. Bis dahin sollte es ja möglich sein, dass die EU nicht mehr schmollt und akzeptiert, dass es mit dem UK keine Arbeitnehmerfreizügigkeit gibt.

Und natürlich würden dann auch Menschen versuchen, illegal die irisch/nordirische Grenze zu überschreiten. Aber illegale Einreisen finden auch täglich in Deutschland statt und Merkel sieht darin auch kein Problem, sondern eine Bereicherung.

Einfach Unglaublich
@ schabernack

Ist eine "quotierte Befragung" Schabernack oder nur Unsinn?

ensadinado
@nik2912, 8:11

Ihre dumpfen Anti-EU-Reflexe werden dadurch nicht überzeugender, dass Sie "unsere Politiker" (als sei das ein homogener Haufen) auffordern, sich Gedanken darüber zu machen, "was ihr Volk von ihnen erwartet". Wer ist dieses "Volk"? Es ist in etlichen überlebenswichtigen Fragen gespalten wie so viele andere - nicht nur in der westlichen Hemisphäre. Das Gleiche gilt für Großbritannien, wo es die Regierungschefin während zweieinhalb Jahren nicht fertig brachte, einen Vertrag auszuhandeln, mit dem sie ihre eigenen Parlamentarier überzeugen kann. Auf der anderen Seite haben 27 gewählte (!) Regierungen den bislang erzielten Vertrag gebilligt. Die weisen jetzt ALLE darauf hin, dass nichts geändert werden könne. Und viele vor allem kleine Unternehmen in Deutschland machen sich existenzielle Sorgen, wie es nach dem 29. März weitergehen wird. Wer diese Perspektiven bei der Beurteilung ignoriert, muss schon über ein gehöriges Potenzial von Scheuklappen vor seinem Wahrnehmungsvermögen verfügen!

Einfach Unglaublich
@ schabernack

Sie wiederholen es ständig, dadurch macht es aber auch nicht mehr Sinn.

Das britische Parlament hat am 8. Februar 2017 den Austritt aus der EU beschlossen.

Mit überwältigenden 494 zu 122 Stimmen votierten die Abgeordneten dafür, die EU zu verlassen.

Punkt!

Einfach Unglaublich
@ Peter Meffert

Nein, keine Verwechselungsgefahr.

Erstens ist es das UK - nicht GB! Nordirland ist hier quasi der Dreh- und Angelpunkt.

Es ist auch ganz klar und hundertemale gesagt worden, was die Abgeordneten nicht akzeptieren: den Backstop!

Aber erklären Sie mal was das soll, wenn die EU nicht nachverhandeln will. JEDEN VertragsENTWURF kann man nachverhandeln.

Also EU - stell dich nicht so an!