Flüchtling aus Somalia arbeitet in seinem Ausbildungsbetrieb.

Ihre Meinung zu Koalition einig über Fachkräfteeinwanderung

Lange hat die Koalition um ein Gesetz gerungen, das die Einwanderung von Fachkräften regelt. Nun wurden die letzten strittigen Fragen geklärt, und das Gesetz geht in das Kabinett. Von Alex Krämer.

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85 Kommentare

Kommentare

Mifra
....

"Junge Leute sollen auch nach Deutschland kommen können, um hier erst eine Ausbildung zu machen."

Irgendwie erschließt sich mir da der Titel "Fachkräfteeinwanderung" nicht so ganz.

Peter Kock
Fachkräfteeinwanderung

Gehen wir mal im Gedächtnis ein paar Jahre zurück und dann stellen wir fest , dass die Politik immer davon sprach,dass unter den Flüchtlingen jeden Menge , von uns dringend gebrauchte , Fachkräfte wären ! Das hat , wie viele anderen Dinge , absolut nicht gestimmt!
Ganz im Gegenteil wir nun wissen. Aber die Menschen, die einen Job gefunden haben, egal ob Lehrstelle oder sonst etwas , diese Leute sind auf dem richtigen Weg sich einzubürgern und diese darf man nicht rauswerfen. Aber die , die bei uns ihre krimminelle Laufbahn einschlagen, die müssen zurück aber der Wiedereintritt muss verhindert werden.

Paul Puma
Falsche Ermutigung zu illegaler Einwanderung.

Ein fatales Signal: Wer illegal kommt, kann legalisiert werden. Das darf nicht sein.

S1
um 09:00 von Peter Kock

Ihrem Kommentar kann ich nur zustimmen.

"Aber die , die bei uns ihre kriminelle Laufbahn einschlagen, die müssen zurück aber der Wiedereintritt muss verhindert werden."

Und in diesem Punkt hapert es bei der Regierung leider noch ganz gewaltig.

andererseits

Diese gesetzliche Regelung könnte mutiger ausfallen, aber sie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Im übrigen darf man den Nörglern nicht folgen, die einerseits keine Fachkräfte ins Land holen wollen, weil sie in den Herkunftsländern dann fehlen würden, und gleichzeitg andererseits keine Auszubildenden ins Land lassen wollen, weil sie ja noch keine Fachkräfte sind: das Manöver ist allzu durchsichtig...

Demokritisch
Und nach 5 Jahren ?

Für ein paar wenige Jahre mag das alles Sinn machen - Fachkräftemangel besteht ja.
Aber nach der immer schneller fortschreitenden Automatisierung werden nach ein paar Jahren wieder Leute entlassen, das wird definitiv der Fall sein.
Und dann ??
Natürlich weiß die Industrie das alles und die Politiker ebenfalls. Das sind ja keine Dummerchen.

Aber wie heißt dann der Plan ?
Das erschließt sich mir nicht.
Wir wollen ja nicht in Verschwörungstheorien verfallen.

eine_anmerkung
Großer oder kleiner Spurwechsel oder...

Mir persönlich ist völlig egal ob nun über einen großen oder kleinen oder sonstigen "Spurwechsel" diskutiert wird? Wichtig ist mir das auf keinem Fall ein gesprochenes Urteil (Abschiebung) gegen das auch noch erfolglos geklagt wurde, nachträglich durch einen "Spurwechsel" in Abrede gestellt wird oder "gesundgebetet" werden soll. Das kann man keinem rechtstaatlich denkendem Menschen vermitteln.

Allrightcom
BRAVO!!!

Endlich mal sind die Verantwortlichen auf dem rechten Weg. Alle Menschen sind gleich viel wert, und wenn diejenigen, die da Zweifel haben, mal in existentielle Schwierigkeiten geraten, freuen sie sich auch, wenn ihnen ein Staat Hilfe bietet. Ich werde mich nicht von fremden Ängsten dirigieren lassen.

ErebMacar
@Mifra (08:49):

>>"Junge Leute sollen auch nach Deutschland kommen können, um hier erst eine Ausbildung zu machen."

Irgendwie erschließt sich mir da der Titel "Fachkräfteeinwanderung" nicht so ganz.<<

Eigentlich ganz simpel: Es gibt in Deutschland viele Berufe, für die die Betriebe nicht genügend Auszubildende finden, weil die Jobs unter Deutschen zu unbeliebt sind (Bäcker und die Gastronomie können da beispielsweise ein Lied von singen). Diese Lücke kann man auf diesem Weg mit Ausländern, die Interesse an einer Ausbildung in diesem Bereich haben, auffüllen.

Subjektive Meinung
@Paul Puma

Sehe ich komplett anders. Das Signal, welches mit einem sogenannten Spurwechsel gesendet wird, ist doch eher, dass wer sich um Integration bemüht, mit einer Bleibeperspektive belohnt wird. Und das Bemühen meint jetzt nicht irgendeinen Job, es müsste schon eine qualifizierte Tätigkeit sein. Auch gute Sprachkenntnisse wären meiner Meinung nach erforderlich. Wer das alles geschafft hat und somit ein Teil der Gesellschaft hier ist und die hiesigen Regeln und Gepflogenheiten beachtet, warum sollen wir den wieder wegschicken?

eine_anmerkung
Die Quadratur des Kreises

Mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz spricht man in erster Linie qualifizierte Fachkräfte an die direkt vom heimischen Arbeitsmarkt zu gebrauchen sind. Die, die seit 2015 gekommen sind erfüllen aber zum überwiegenden Teil diese Kriterien nunmal nicht. Der Arbeitsgeberpräsident verkündete frohlockend das schon 400.000 dieser Migranten/Flüchtlinge einen sozialversicherungspflichtigen Job hätten. Er verschwieg aber dass das maximal Eindrittel dieser Menschen sind und Zweidrittel von Hartz 4 alimentiert werden muss. Die Allgemeinheit zahlt gehörig drauf. Die zum Großenteil schlecht- oder nichtqualifizierten Flüchtlinge/Migranten nun mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz umspuren zu wollen grenzt deshalb an eine Quadratur des Kreises weil die Ausgangsbedingungen diametral auseinanderliegen (schlecht qualifizierte Migranten/Flüchtlinge versus Fachkräfteeinwanderungsgesetz was auf QUALIFIZIERTE abzielt).

andererseits
@09:03 Paul Puma

Ihr Vorwurf ist in gewissen Kreisen beliebt, aber sachlich falsch: Wer einen Antrag auf Asyl oder einen Schutz gemäß internationaler Abkommen wie der Genfer Konvention beantragt hat, ist nicht illegal im Land, sondern legal mit unterschiedlichem Status.
Und auch nach den unterschiedlichen Entscheidungen von Anerkennung, Duldung oder auch Ausreiseverpflichtung / Abschiebebescheid ist keiner dieser Menschen illegal im Land. Daher ist der sogenannte Spurwechsel auch keiner von "illegal" zu "legal", sondern ein dann geregelter Wechsel von einem legalen Status zu einem anderen. Aber es ist auch klar, dass die, die im Parlament ganz rechtsaußen sitzen, diese einfache Wahrheit nicht anerkennen, weil es nicht zu ihrem einzigen Überlebensthema "Flüchtlinge sind schuld und dürfen nicht rein und müssen raus" passt.

Mifra
@andererseits

" andererseits keine Auszubildenden ins Land lassen wollen, weil sie ja noch keine Fachkräfte sind"

da bin ich anderer Meinung. Wir haben genug junge Leute hier, die wir zu diesen Fachkräften ausbilden sollten. Das sollte Vorrang haben.
Ausgebildete Leute ins Land zu lassen die hier arbeiten und Leben wollen ist durchaus richtig. Fachkräfte ins Land zu holen und gleichzeitig zu sagen das auch Leute kommen können die hier erst was lernen wollen, bedeutet für mich, dass eigentlich jeder kommen kann und wir dann hoffen das aus ihm/ihr hier was wird.... Das halte ich für bedenklich.

RenamedUser
Haben wir tatsächlich einen Fachkräftemangel...

oder ist es vielmehr ein Mangel Niedrigstlöhnern? Mit Sicherheit scheint es momentan so zu sein, dass Unternehmen, um ihren Personalbedarf decken zu können, höhere Löhne als noch vor ein paar Jahren zahlen müssen. Und aufgrund guter Konjunktur haben wir momentan auch eine hohe Nachfrage nach Dienstleistungen. Aber mir persönlich scheint es eher so zu sein, dass die Unternehmen den Fachkräftemangel gerne als kostentreibendes Phänomen hinzustellen, um alternativlose Preiserhöhungen am Markt zu realisieren, während gleichzeitig durch Maßnahmen wie den Spurwechsel oder allgemein die Beschäftigung von abgelehnten Asylbewerbern (wie kamen die überhaupt an eine Arbeitserlaubnis?) der Druck auf die niedrigen Löhne aufrechterhalten werden soll. Nur: was passiert, wenn die Konjunktur einen Knick kriegt? Was spricht dagegen, auch das untere Einkommensviertel endlich mal am Aufschwung zu beteiligen? Die Politik tut alles dafür, dass wir im Niedriglohnsektor prekär Beschäftigter hängenbleiben...

Mifra
@ErebMacar

"Eigentlich ganz simpel: Es gibt in Deutschland viele Berufe, für die die Betriebe nicht genügend Auszubildende finden, weil die Jobs unter Deutschen zu unbeliebt sind (Bäcker und die Gastronomie können da beispielsweise ein Lied von singen)"

Also ist es besser billige Arbeitskräfte ins Land zu holen? Wäre es nicht sinnvoller die Berufe so zu gestalten das sie attraktiver werden und ein menschenwürdiges Leben zulassen?

Karl Klammer
@Subjektive Meinung - Um Arbeit & Integration bemüht

Bei gleichzeitiger Förderungen von Sprachkursen eine lohnende Investition.
Denn die Förderungen von den Hängemattenliegenbleiber hatte ja nichts gebracht. Die gegen alles Jammerer wollen ja meist wegen utopischen Lohnforderungen und Freizeit verhalten nicht anfangen.

Nörgelmir
Fachkräfte aus Armutsländern abziehen: Bravo!

... und dann wundern wir uns, wenn diese Länder nicht auf die eigenen Beine kommen, und als Armutsmigranten oder Flüchtlinge zu uns stranden.

Außerdem: sollten wir nicht besser investieren, um selbst Fachkräfte auszubilden, anstatt uns abhängig zu machen?

Capri Corn
Quereinsteiger

Den "Fachkräftemangel" müsste die Politiker in erster Linie in den eigenen Reihen bekämpfen, den hier ist einiges im Argen.
Die eigentliche Arbeit machen meist teure Berater, nicht mehr die Politiker selbst, die zum größten Teil nur "Quereinsteiger" ohne fundiertes Fachwissen sind. Ob diesbezüglich Fachkräfteeinwanderung unser Hauptproblem lösen kann, ist mehr als fraglich.
Handwerksbetriebe müssen zum Teil einen Meister vom Fach vorweisen, in der Politik ist eine gute Ausbildung nicht von Nöten.
Kein Wunder, wenn's in diesem Land nicht so läuft, wie es laufen könnte.
Würde man nicht immer am falschen Platz (z. B. Schulen) sparen, hätten wir kaum derartige Probleme.

august pichl
Koalition einig über .....

Fachkräftemangel.? Die Wirtschaft sucht Fachkräfte aber Billige möglichst zum Mindestlohn.
Das ist meines Erachtens ein Trugschluss den unsere Sozialsysteme später auszugleichen haben. Man sollte darüber mal nachdenken!

Account gelöscht
Koalition einig über Fachkräfteeinwanderung....

Eine Regelung,maßgeschneidert für den BDI/BDA,die ja auch schon ein entsprechendes Gesetz angemahnt haben.."Fachkräfte" sollen kommen.Amazon,die Paketfirmen(als sehr sozial bekannt) und Frank Appel von der Post AG freuen sich schon.

Und wenn es wirklich um Fachkräfte geht dann ist es doppelt unsozial:Hierzulande für billige Arbeitskräfte und für die Herkunftländer bedeutet das einen "Brain drain".Eine Abwerbung der Gehirne.So soll also Entwicklung gehen ?

andererseits
@09:27 eine_anmerkung

Ihnen kann geholfen werden: Wenn man die Hürden für eine Arbeitserlaubnis bzw. einen Ausbildungsbeginn für geflüchtete Menschen und Migrant*innen herabsetzt, werden wesentlich mehr als heute schon in "Brot und Arbeit" kommen. Im übrigen ist Hartz IV (bei aller Unzulänglichkeit) eine rechtlich geregelte Sache und keine Alimentierung: Alimente zahlt man als Unterhaltsleistung für leibliche Kinder.

esa00
Braindrain?

"Möglichst qualifizierte Leute ins Land holen, um die Lücken zu stopfen - das ist das erklärte Ziel des Gesetzes."
Dabei sollte man nicht vergessen, dass Menschen in anderen Ländern auch Ärzte benötigen. Wenn man sich die Liste der Ärztedichte nach Ländern anschaut, dann liegt Deutschland ganz weit vorne. Welche Lücken reißen wir in anderen Ländern auf um unsere Lücken zu stopfen? Europa kann nicht funktionieren, wenn wir qualifizierte Leute und junge Leute abschöpfen, die in diesen Ländern benötigt werden, aber dort nicht entsprechend bezahlt werden.

Fenian
Abwanderung von Spezialisten

Neulich erschien wieder einmal eine Statistik über hohe Abwanderungszahlen von echten Spezialisten, zB aus der IT-Branche.
Es ist klar: Wenn. Die Arbeitsbedingungen nicht stimmen, sehen sich wirklich höher Qualifizierte nach besseren Bedingungen um,und das gilt nicht nur für die Bezahlung, sondern auch für ein Leben, das nicht von Ideologien wie dem typisch deutschen Sozialneid beschränkt werden sollte. In den späten 1950ern/ frühen 60ern liefen einem Staat auf deutschem Boden schon einmal die Hochqualifizierten davon, weil sie die Ideologie nicht mehr vertragen konnten...

eine_anmerkung
um 09:29 von andererseits

>>"Ihr Vorwurf ist in gewissen Kreisen beliebt, aber sachlich falsch: Wer einen Antrag auf Asyl oder einen Schutz gemäß internationaler Abkommen wie der Genfer Konvention beantragt hat, ist nicht illegal im Land, sondern legal mit unterschiedlichem Status.."<<

Bitte zuhören! Wir sprechen hier von abgelehnten Asylbewerber die schon lange das Land hätten verlassen müssen dies aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht taten. Auch ein "Geduldeter" ist in erster Linie ausreisepflichtig.

Capri Corn
Nicht kapiert

Mit "Einwanderung" Probleme in unserem Land lösen zu wollen, zeigt, wie hilflos diese Regierung in Wircklichkeit ist.
Versäumnisse in der Vergangenheit fallen dieser Regierung ständig auf die Füße. Kein Wunder, wenn die Wähler "abwandern".
Der größte Fachkräftemangel herrscht m. E. in der Regierung selbst.

Karl Napf
09:15 von andererseits

danke, das es dich hier gibt. du arbeitest bei allen wichtigen themen die wahrheit heraus, oder das, was rotgrün unter wahrheit versteht

andererseits

Mein Kommentar bezog sich auf diejenigen, die weder Fachkräfte noch Interessierte für qualifizierte Ausbildungen ins Land lassen oder im Land behalten wollen: Das bedeutet gerade nicht, dass "jeder kommen kann", sondern diese Leute möchten, dass gar keiner kommt. Ein ziemlicher Unterschied - und demographisch auch vollkommener Quatsch, wenn man z.B. berücksichtigt, dass mehr als 930.000 Menschen jährlich in Deutschland sterben und ca 280.000 jährlich auswandern.

Superschlau

Da werden Leute geholt, die Arbeiten machen sollen, auf die unsere Bevölkerung keine Lust mehr hat, weil sie absolut mies bezahlt werden. Sowas gabs doch schon mal. Oder wie viele Weiße waren in den Gründungszeiten beim Baumwolle pflücken? Dies "Fachkräfte" hießen Sklaven. Aber wer will schon gerne Sklaven engagieren? Macht sich nicht so gut auf der Visitenkarte und beim Öko-Finger-Print. Also nennt man die eben Fachkräfte. Selbst "Fachidioten" wäre ehrlicher. Geht aber aus genannten Gründen ebenso nicht.
Schule wieder schwerer machen, Ausbildung ordentlich vergüten. Bedeutet Gewinne zurückschrauben. So einfach geht das.

Karl Klammer
@Nörgelmir Fachkräfte aus Armutsländern abziehen: Bravo!

Kleine Frage
Wären NordIrland,Schottland,England z.B
bei ihnen auch Armutsländer, wenn diese nicht mehr in der EU sind ?

eine_anmerkung
Keine gute Entwicklung

Ich denke es besteht Einigkeit darüber das unser Land qualifizierte Fachkräfte gebrauchen kann und da spielt die Herkunft keine Rolle solange diese Menschen sich an unsere Gesetze und Wertvorstellungen halten, Punkt. Ich war über zehn Jahre Manager in der Automotiveindustrie und die ganze Jahre begleitete mich eine Vorgabe; die Verlagerung der Produktionsarbeitsplätze in sogenannte Billiglohnländer. Deutschland wurde zum Engineeringland ausgebaut; einfache Arbeiten hatten aus Lohnniveaugründen hier keine Zukunft. Jetzt strömen aber seit 2015 unaufhörlich nicht- oder niedrigqualifizierte Menschen in unser Land die gerade für die verlagerten Arbeitsplätze in der Industrie zu gebrauchen wären? Da läuft doch was gehörig schief?

andererseits
@09:37 Nörgelmir

Sie irren: Wir machen uns nicht abhängig, wir sind abhängig von Zuwanderung, da beißt die Maus keinen Faden ab. Im übrigen betreiben auch Sie hier das in bestimmten Kreisen beliebte Nullsummenspiel: Fachkräfte dürfen nicht kommen, aber auch an qualifizierter Ausbildung Interessierte dürfen nicht kommen - also soll und darf niemand kommen.

karwandler
re mifra

"Also ist es besser billige Arbeitskräfte ins Land zu holen? Wäre es nicht sinnvoller die Berufe so zu gestalten das sie attraktiver werden und ein menschenwürdiges Leben zulassen?"

Wer eine Bäckerlehre macht ist in der Ausbildung und später nicht billiger als ein deutscher Bäcker. Also bitte nicht immer diesen Unsinn von den billigen Arbeitskräften wiederkäuen.

Und wie wollen Sie die Arbeitszeiten eines Bäckers "attraktiver" gestalten?

claudio_im_osten
Auszubildende keine Fachkräfte?

Die Einschätzung ist falsch. Im Osten unserer Republik funktioniert bereits heute die Nachwuchsgewinnung für kleine Unternehmen bspw. des Handwerks nicht mehr. Das schlägt sich längst auf die Aufstiegsfortbildungen durch, weil auch die Zahl der Meisterprüfungen in vielen Berufen ins Bodenlose fällt.
Die Ursache ist einfach: Durch Demografie sind keine Schulabsolventen mehr da.
Wenn die Deutschen ihre eigene Entwicklung hin zu immer mehr Akademisierung halten wollen (ich sehe keine einzige Familie, die nicht anstrebt, ihren Kindern die bestmögliche Bildung zu bieten), führt kein Weg an der Einwanderung von Fachkräften vorbei - und zwar ganz besonders auch in die Ausbildungssysteme (Beispiel: Neue Ausbildungsverträge Handwerkskammer Halle (Saale) 3.400 (im Jahr 2016), im Jahr 2000 waren es noch über 12.000). Das kann nicht gut gehen.
Die Unionspolitik ist nach wie vor zu hasenfüßig, die Wirtschaft hat in vollem Umfang recht.

JanRos
Das wird...

...ein MÄCHTIGER Schlag ins Gemächt für Länder wie
Italien, Griechenland und Spanien.
Dort herrscht enorme Jugendarbeitslosigkeit.
Anstatt gerade jenen Jugendlichen aus der EU erstmal eine
Chance zu geben, wird jetzt sogar die Prüfung
innerhalb der EU aufgegeben und die Anforderung
der Qualifikation zur Einwanderung von ausserhalb der EU gesenkt.

Zitat aus dem Artikel:
"Wichtigster Punkt: Menschen, die eine berufliche Qualifikation haben - also das, was man in Deutschland eine Lehre nennt - soll es leichter gemacht werden, hier zu arbeiten."

Aha...und nach welchen Kriterien wird das gemacht?
Was ist eine "Qualifikation [...] was man in Deutschland eine Lehre nennt" ?
"Junge Leute sollen auch nach Deutschland kommen können, um hier erst eine Ausbildung zu machen."
Was ist "jung"?
Bei solchen Beschlüssen muss einem Angst und Bange werden.

Sheldon Cooper
@ 09:29 von Mifra

"da bin ich anderer Meinung. Wir haben genug junge Leute hier, die wir zu diesen Fachkräften ausbilden sollten. Das sollte Vorrang haben."

Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass das nicht so ist. Ende der 80ern musste man dutzende Bewerbungen schreiben um überhaupt mal einen Ausbildungsplatz zu finden. Heute reicht oft sogar eine! Es gibt aber genügend Ausbildungsplätze die nicht besetzt werden. Fragen Sie mal ihren Metzger oder den Elektriker. Wer hierzulande keinen Ausbildungsplatz hat, der will nicht, kann nicht oder hat einfach viel zu hohe Ansprüche. Mit einer 3,8 im Hauptschulabschluss kann man nicht Banker oder Pilot werden.

andererseits

Interessant, wer sich da plötzlich als Speerspitze im Kampf gegen (moderne) Sklaverei, Lohndumping und sogar für "Ökofingerprint" stark zu machen scheint und damit Anleihen bei sonst so verhassten linken bzw. grünen Denkfiguren nimmt - wenn's gegen "Fremde" hilft, scheint manchem jedes Mittel recht. Ein Engagement für Lohngerechtigkeit, ordentliche Arbeitsbedingungen etc. sieht anders aus als der Kampf gegen ein Gesetz zur Fachkräfte-Einwanderung. Ich vermute, das wissen Sie auch.

Subjektive Meinung
@eine_anmerkung

Nein, er ist eben "geduldet". Daher muss er nicht sofort ausreisen, aber prinzipiell in naher Zukunft. Und genau um diese Gruppe geht es - wer von diesen Menschen gut integriert ist, d. h. in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft, der soll dann halt eine längerfristige Bleibeperspektive erhalten. Sozusagen eine Belohnung für seine bisherigen Bemühungen. Das dürfte die absolute Minderheit innerhalb dieser Gruppe sein, meines Erachtens aber das richtige Signal an die Zugewanderten. Seht her, wenn ihr euch bemüht und was tut, dann habt ihr eine Chance. Das bedeutet aber auf der anderen Seite natürlich auch, dass alle die, die sich eben nicht bemühen auch konsequent wieder gehen müssen. Also dann notfalls auch gegen ihren Willen abgeschoben werden müssen.

andererseits
@09:51 Karl Napf

Danke für Ihren Dank. Haben Sie außer Ihrer rhetorischen Rückmeldung und der nervenden Duzerei denn auch inhaltlich etwas beitragen?

eine_anmerkung
um 09:46 von andererseits

>>"..Im übrigen ist Hartz IV (bei aller Unzulänglichkeit) eine rechtlich geregelte Sache und keine Alimentierung: Alimente zahlt man als Unterhaltsleistung für leibliche Kinder."<<

Junger Mann, ich schlage vor Sie schauen mal nach wie der Begriff "Alimentierung" definiert ist und Sie werden mir mal wieder recht geben müssen. Mit einem Herabsetzen der Hürden für eine Arbeitserlaubnis würden Sie Gefahr laufen den Mindestlohn zu unterlaufen weil die Zugekommenen wie bekannt nicht- oder schlecht qualifiziert sind und deshalb zum großen Teil nur für den Niedriglohnsektor zu gebrauchen sind. Gerade das (Gefahr des Unterlaufen des Mindestlohns) müsste ihnen als extrem links verorteter Mitmensch doch ein Dorn im Auge sein?

Karl Klammer
@Superschlau - So einfach geht das

Schule wieder schwerer machen, Ausbildung ordentlich vergüten. Bedeutet Gewinne zurückschrauben

Und jeden Tag Geld mit der Schubkarre auf die Baustelle fahren :-)

Oder bezahlen Sie freiwillig mehr für eine Deutsche Arbeitnehmer beschäftigungsabgabe ?

Sie finden z.B keinen deutschen Mauer auf dem Arbeitsmarkt , selbst bei allen anderen Gewerken sieht es genauso aus.

depri_kritiker
Fachkräftemangel?

Ich würde das ganze eher "kategorisches Versagen in der Bildungspolitik" nennen.

Ohne Bildung keine notwendige Qualifikation und ohne Qualifikation eben keinen Job.

Sehr einfach und vielleicht zu leichtfüssig dahergesagt, aber so scheint es nunmal ...

... oder sucht die dt. Wirtschaft auf diesem Wege nur Fachkräfte, die für weniger Geld die Arbeit erledigt ...

Sheldon Cooper
@ 09:53 von Superschlau

"Da werden Leute geholt, die Arbeiten machen sollen, auf die unsere Bevölkerung keine Lust mehr hat, weil sie absolut mies bezahlt werden."

Das hat mit der Bezahlung nichts zu tun. Es gibt auch Jobs, die gut bezahlt werden und die trotzdem niemand machen will. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Versicherungsaußendienst, aber auch der Müllentsorger, Binnenschiffer oder Bestatter.

Und selbst bei Berufen, die gar nicht mal so "unangenehm" sind, gibt es kaum Bewerber. Mein Freund ist Hausverwalter und der bekommt gar kein Personal, trotz sehr guten Vergütungen.

Weltbürger2015
08:49 von Mifra

>>"Junge Leute sollen auch nach Deutschland kommen können, um hier erst eine Ausbildung zu machen."

Irgendwie erschließt sich mir da der Titel "Fachkräfteeinwanderung" nicht so ganz.<<

Ganz einfach:
Junge Leute, die geeignet sind, eine Ausbildung zu absolvieren, sind danach Fachkräfte.
Wenn wir Fachkräfte für unsere Wirtschaft brauchen, können wir nicht davon ausgehen, dass die Aufwendungen für die Ausbildung andere übernehmen - oder sehen Sie das anders?
Im Zweifel wird die Ausbildung in einem anderen Land bei uns ohnehin nicht anerkannt, dann MÜSSEN diese Leute bei uns ausgebildet werden, sonst bekommt die Wirtschaft keine Fachkräfte.

ErebMacar
@Mifra (09:33):

>>Also ist es besser billige Arbeitskräfte ins Land zu holen? Wäre es nicht sinnvoller die Berufe so zu gestalten das sie attraktiver werden und ein menschenwürdiges Leben zulassen?<<

Die Probleme mit diesen Berufen liegen nicht (nur) bei der Bezahlung. Auch bei besserer Entlohnung müssen Sie als Bäcker mitten in der Nacht aufstehen und arbeiten. Zumal eine bessere Entlohnung dann natürlich auch wieder höhere Produktpreise zur Folge hätte, was - um beim Beispiel mit den Bäckern zu bleiben - aufgrund der Konkurrenz durch die Großbäckereien und Supermärkte schwer zu realisieren sein dürfte.

vox moderandi
@ Demokritisch

"Und nach 5 Jahren?
Wir wollen ja nicjt in Verschwörungstheorien verfallen."

Nein, wollen wir in der Tat nicht. Was in 5 Jahren ist, sehen wir in 5 Jahren. Erst einmal haben wir akut Stellen, die nicht besetzt sind - und Menschen, die sie besetzen könnten. Was der viel zitierte Job-Killer "Automatisierung" macht, weiß letztendlich kein Mensch. Vor 30 Jahren hatten wir das Thema auch schon mal, dass Industrieroboter uns alle beschäftigungslos machen.

Weltbürger2015
09:03 von Paul Puma

>>Falsche Ermutigung zu illegaler Einwanderung.

Ein fatales Signal: Wer illegal kommt, kann legalisiert werden. Das darf nicht sein.<<

Natürlich. Wieso nicht?
Wenn wir z.B. Altenpfleger dringend brauchen, dann ist es doch egal, ob jemand 'illegal' (was bedeutet das eingentlich?) oder 'legal' eingewandert ist.
Vermutlich würden Sie diese Leute zurück schicken und dann über den Mangel an Pflegekräften jammern!

karwandler
re nicht superschlau

"Da werden Leute geholt, die Arbeiten machen sollen, auf die unsere Bevölkerung keine Lust mehr hat, weil sie absolut mies bezahlt werden."

So ein Quatsch. Fragen Sie mal einen Spargelbauern, warum er mit Polen und Rumänen arbeitet. Deutsche Arbeitslose haben keinen Bock auf die Knochenarbeit. Egal für welchen Lohn.

Und wenn ein Installateurbetrieb Aufträge ablehnt, weil er nicht genug Leute dafür hat: Kriegt er die deshalb nicht, weil sie mies bezahlt werden?

Erst nachdenken, dann schreiben.

Garfield215
Eines verstehe ich nicht...

Wir haben jedes Jahr eine hohe Anzahl von Jugendlichen, welche ihren Schulabschluss nicht schaffen oder mit einem kläglichen Zeugnis abgehen. Unter diesen sind signifikant viele Migrantenkinder, die offenbar in ihren Elternhäusern nicht die Unterstützung und Motiviation erhalten, welche meine Freunde und ich ( 50er und 60er Jahrgänge ) erhalten haben. Kein Respekt vor Lehrkörpern, die oftmals aufgeben, den Kindern den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ebnen. Und die Politik läßt sie schmählich im Stich. Für Nachsitzen von Schülern hat ein Ĺehrer eine Klage wegen "Freiheitsentziehung" enthalten. Würden von der Politik bis in die Elternhäuser die Bildung und die Rückendeckung für die Lehrer im Vordergrund stehen, bräuchten wir keine oder nur eine geringfügige Fachkräftezuwanderung. Ich gebe grundsätzlich den Foristen recht, welche die Qualifikation vieler Politiker in Zweifel ziehen, vor allem wenn man sich deren vorpolitische Vita betrachtet

Mifra
@Karwandler

Wenn man es oberflächlich betrachtet könnte man Ihnen recht geben. Natürlich lassen sich die Arbeitszeiten in einigen Berufen nicht ändern. Der Arbeitsplatz würde aber für viele attraktiver werden wenn andere Bedingungen,zum Beispiel BEZAHLUNG, besser wäre. Der deutsche ist ja nicht per se faul oder möchte nur zu bestimmten Tageszeiten arbeiten. Holt die Politik und die Industrie sich nun Arbeiter aus anderen Ländern, dann sind das eben billige Arbeitskräfte, da ohne diese Arbeitskräfte die Unternehmen mehr Geld zahlen müssten um Personal zu finden. Das ist alles andere als Unsinn.

eine_anmerkung
um 09:58 von andererseits

>>"Sie irren: Wir machen uns nicht abhängig, wir sind abhängig von Zuwanderung, da beißt die Maus keinen Faden ab. Im übrigen betreiben auch Sie hier das in bestimmten Kreisen beliebte Nullsummenspiel: Fachkräfte dürfen nicht kommen, aber auch an qualifizierter Ausbildung Interessierte dürfen nicht kommen - also soll und darf niemand kommen."<<

Das "niemand kommen darf" ist Unsinn und das fordert doch niemand. Es geht darum die "richtigen" hereinzuholen, d.h. Menschen die aktiv an unserem Arbeitsleben mitwirken wollen, friedlich leben, sich einbringen, Steuern zahlen und nicht untätig im Sozialsystem rumlungern und die Hand aufhalten und fordern ohne je einen Beitrag geleistet zu haben. Erstere sind eine Bereicherung unserer Gesellschaft, Zweitere gehören schnellstmöglich abgeschoben auch wenn das Linke/Grüne/SPD nicht gerne hören.

Mifra
.....

"Wenn die Deutschen ihre eigene Entwicklung hin zu immer mehr Akademisierung halten wollen (ich sehe keine einzige Familie, die nicht anstrebt, ihren Kindern die bestmögliche Bildung zu bieten), führt kein Weg an der Einwanderung von Fachkräften "

Ja das Problem liegt aber wieder beim Lebensstandard und dem Gehalt. Als Akademiker hat man sicher bessere Chancen ein Einkommen zu haben mit dem man in Deutschland auch nach dem Berufsleben noch klarkommen kann. Das ist bei den "Fachkräften" aus dem Ausland etwas anders, da in vielen Ländern ein ganz anderer Standard zu Grunde liegt. Auch diese Leute werden schnell erkennen das, wer in Deutschland leben und arbeiten will, ein Niedriglohn in der (z.B.) Gastronomie nicht ausreicht.

XYZ321
Kurzsichtige Politik

Wichtig: Dieser Kommentar richtet sich gegen die Entscheidungen der Bundesregierung, nicht gegen Flüchtlinge und Migranten.

Emmanuel Todd zufolge betreibt Deutschland eine "demographische Außenpolitik". Marine Le Pen mutmaßte schon 2015 bei der Aufnahme der Flüchtlinge: "Deutschland denkt wahrscheinlich, dass seine Bevölkerung dahinsiecht, es zielt wohl auf niedrigere Löhne ab und rekrutiert durch massenhafte Einwanderung weiter Sklaven"(http://www.spiegel.de/politik/ausland/front-national-unterstellt-deutsc…).

Anscheinend haben Le Pen und Todd einen Punkt getroffen, wenn man neben der hohen Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge gemessen an Frankreich beispielsweise auch den UN-Migrations und Flüchtlingspakt, der maßgeblich von der Bundesregierung betrieben wurde, und die Spurwechseldiskussionen berücksichtigt.

Die Wirtschaft bestellt, die Regierung liefert. Gewinne werden privatisiert, Verluste bei Nichtgelingen sozialisiert. Wie immer.

sprutz
@09:33 von Mifra

"Also ist es besser billige Arbeitskräfte ins Land zu holen? Wäre es nicht sinnvoller die Berufe so zu gestalten das sie attraktiver werden und ein menschenwürdiges Leben zulassen?"

Genau das ist das eigentliche Problem. Wir hätten genügend Alten- Pfleger wenn die genauso viel verdienen würden wie beispielsweise Gymnasiallehrer.

andererseits
@10:13 eine_anmerkung

Erlauben Sie mir zwei Anmerkungen:
"Alimente" ist ein Begriff für die Unterhaltszahlung v.a. für leibliche Kinder, die - z.B. nach Trennung/Scheidung - nicht im eigenen Haushalt leben; dass der Begriff abwertend für andere Bereiche instrumentalisiert wird, weiß ich, akzeptiere ich aber wie viele andere nicht.
Zum zweiten: Arbeitserlaubnis und Niedriglohn haben erst einmal nichts miteinander zu tun; es ist ein leichtes, dem gesetzlich vorzubeugen.
Und noch eine persönliche Bemerkung: Geht's jetzt wieder los mit der Anrede "junger Mann"? Amüsiert Sie das wirklich?

schabernack
Hinsichtlich eines Einwanderungsgesetzes für Arbeitsmigranten …

… ist inzwischen sogar Japan weiter als Deutschland. Dort wurde ein solches Gesetz vor 4 Wochen verabschiedet, das ab April 2019 in Kraft tritt.

Wie in DEU auch, finden sich dort in vielen Berufen nicht genügend Menschen, die sie ausüben wollen / können. Auch Ausbildungswillige sollen in JAP erweiterte Chancen auf ein Arbeitsvisum erhalten.

Im Entwurf für das Gesetz in DEU ist ein Passus enthalten, dass "ausreichende" DEU-Kenntnisse Voraussetzung sein sollen. In JAP gibt es den "Japanese Language Proficiency Test" (JLPT), den es zu bestehen gilt.

一際日本語の勉強してありにくい。
Hito-kiwa Nihon-go-no benkyō shite ari-nikui.
Besonders Japan-Sprache-der Studium machend sein-schwierig-zu.
Japanisch ist eine besonders schwierig zu erlernende Sprache.

Dennoch gibt es "haufenweise" Bewerber, die bereit sind, sich der Mühen zu unterziehen. Und in ein Land zu gehen, das keine Einwanderungstradition hat.

Es ist für alle Industrienationen "ein Muss der Zukunft".
Migration in kluger Art & Weise zu steuern …

M. Nordheim
@ 9:15 von andererseits

darf man den Nörglern nicht folgen, die einerseits keine Fachkräfte ins Land holen wollen, weil sie in den Herkunftsländern dann fehlen würden, und gleichzeitg andererseits keine Auszubildenden ins Land lassen wollen, weil sie ja noch keine Fachkräfte sind: das Manöver ist allzu durchsichtig....

Das hab ich so gut wie nie gehört. Aber gute Montage von zwei verschiedenen Behauptungen.
Es geht um die billigen Arbeitskräfte. Gerne auch billige Ärzte.
Die gibt es nur fast nicht. Dafür werden ca 70% >5 Jahre nie arbeiten (können).
Das sind Zahlen aus Schweden, die viel kompetenter und auch mit großem Aufwand Immigration angehen.
Das wissen Sie auch.

rokaleh
Es wird völlig außer Acht gelassen,

dass in wenigen Jahren Millionen von Arbeitsplätzen durch Digitalisierung und Automatisierung verschwinden werden, vor allem natürlich im niedrig qualifiziertem Bereich. Die Kosten für die dann entstehende massenhafte Arbeitslosigkeit tragen die Sozialkassen, die Wirtschaft hat damit nichts zu tun.

deutlich
Fachkräftemangel

ich kann mir leider nicht vorstellen, dass dadurch eine fähige Regierung zu uns einwandert oder zumindest Politiker mit Realitätssinn, die auch die Konsequenzen ihrer Aktionen bedenken, wie es gute Schachspieler tun. Da ist der Fachkräftemangel am offensichtlichsten, nur welche fähige Regierung würde sich das antun?

wenigfahrer
Also bei dem Satz

frage ich mich was das Ganze mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu tun hat.
" Und: Junge Leute sollen auch nach Deutschland kommen können, um hier erst eine Ausbildung zu machen. "

Das der Spurwechsel etwas milder ausfällt und nicht weg fällt, wird zeigen wie das in der Welt aufgenommen wird.
Mit einem Einwanderungsgesetz anderer Länder scheint das Ganze sehr wenig zu tun zu haben.
Man müsste erst mal den ganzen Text verständlich vorliegen haben, um zu sehen wo die vorgesehenen Hintertüren sind.
Mit dem Beamten-deutsch ist das wahrscheinlich nicht gleich für Normalbürger zu erfassen.
Aber ich mir ziemlich sicher das mal wieder etwas schnell zusammengeschustert wurde, wie so oft.

Ohne Jobangebot und Ohne Ausbildung in ein Land kommen und sich etwas suchen ( mit oder ohne Geld ? oder Unterkunft ?), hab ich noch nirgends gelesen.

Kann mir jetzt nicht so richtig vorstellen wie das funktionieren soll.

Icke 1
Oh weh

In der Tagesschau heute morgen war zu diesem Thema ein Gabelstablerfahrer mit Migrationshintergrund zu sehen. Gabelstaplerfahrer sind also schon Fachkräfte? Selbst das können die Deutschen nicht mehr? Hilfe, wohin geht es mit Deutschland. Und noch ´ne Frage. Welches Studium oder welche fachkraftmässige Ausbildung bedarf es zum Staplerfahren? Mir scheint, hier wird Tür und Tor geöffnet. Klar, die Wirtschaft benötigt billige Arbeitskräfte. Aber müssen wir uns deswegen gleich nackig machen?

lesezeichen2705
Naja

Es ist höchst umstritten ob es überhaupt den vielbeschworenen Mangel. Vieles würde sich gegen, wenn man hierzulande anständig zahlen würde und nicht die deutschen Fachkräfte zu hundertausenden ins Ausland "fliehen" würden....bzw. man sie dazu treibt. Darüber kein Wort in unserer politischen, wirtschaftlichen und medialen Welt. Wahrscheinlich ist lohnen der Tausch Alt- gegen Neubürger aus verschiedensten Gründen ganz recht.

andererseits
@10:13 eine_anmerkung

Gegen die Gefahren des Unterlaufens des Mindestlohns engagierte ich mich politisch seit Jahren - anders als viele, die dieses Thema interessanterweise dann "entdecken", wenn sie es gegen Geflüchtete oder Menschen mit Migrationshintergrund instrumentalisieren können; das ist leider kein neues Phänomen, wird aber jetzt beim Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz wieder mal aus der Tasche gezogen. Im übrigen bin ich in der politischen Landschaft sozial-ökologisch verortet und nur für diejenigen "extrem links", wie Sie das nennen, die selber extrem rechts stehen. Damit kann ich dann gut leben.

eine_anmerkung
Hätte, hätte Fahrradkette....

Hätte man die Menschen, über die innerhalb der "Spurwechseldiskussion" gesprochen wird, damals konsequent abgeschoben, so wäre eine diesbezügliche Diskussion heute überflüssig und aus diesem Grunde sind auch solche Aussagen wie "es werden die falschen abgeschoben" hirnrissig, weil nicht zutreffend. Bis auf fünf Ausnahmen wurden immer die richtigen abgeschoben. Natürlich steigt ein Integrationsgrad mit der Zeit wo der Kandidat sich im Land befindet wenn es sich nicht gerade um einen Verfechter der Parallelgesellschaften handelt.

esgehtauchanders
09:03 von Paul Puma - "illegal"

Auch wenn es für einige nicht verständlich ist oder von denen bewusst fälschlich als "alternative fact" am Leben erhalten wird:

Wer einen Asylantrag stellt, ist damit nicht "Illegal" im Land. Er oder sie durchläuft ein rechtsstaatliches Verfahren an dessen Ende eine Entscheidung steht.

Wer solche Rechtsstaatsprinzipien dazu missbraucht Menschen als "illegal" zu diffamieren, genauso wie es bei dem perfiden Versuch geschieht Migranten, Geflüchtete pauschal unter Generalverdacht zu stellen in dem man sie als "kriminell" verunglimpft, scheint mit unserer Demokratie auf Kriegsfuß zu stehen.

Dass diejenigen, die sowas wie auch hier im Forum vorrangig tun, einer ganz bestimmten Partei hinterherlaufen, zeigt allen wie sehr es diese mit unserer bewährten Demokratie hält. Partei und Mitläufer entlarven sich damit als Feinde des Rechtsstaats.

Die Regelungen zur Fachkräftezuwanderung sind ein mühsamer erster Schritt, der zeigt, dass auch die CDU langsam im 21. Jh. ankommt. Dank an die SPD.

HadiH
09:17 von Allrightcom

Ihnen auch ein Bravo, alles richtig, bin Ihrer Meinung!

Sisyphos3
wieviel Millionen Arbeitslose

gibt es hierzulande
wäre es nicht besser die erst mal unterzubringen
evt auch mit etwas mehr als nur gutem Zureden ihre Begeisterung zu heben
dann haben wir ja noch die Partner in der EU, die hohe Arbeitslosenzahlen
insbesondere bei der Jugend haben

Barbarossa 2
09:51 von Karl Napf

Das ist wohl wahr. Aber eines muß man User Anderseits zugute halten, er/sie verliert nie die Kontenance.

Findus
Fachkräftezuwanderung oder Umwidmung von Flüchtlingen?

Stellenweise lesen sich die Informationen zum geplanten Einwanderungsgesetz so, als ob mit neuen Regelungen Flüchtlinge und andere bereits Eingewanderte als Fachkräftezuwanderer neu klassifiziert werden sollen. Das ist aber nicht die ursprüngliche Absicht, die man mit einem Einwanderungsgesetz verbunden hat. Es wäre plausibel, die Eignung von Kandidaten für den deutschen Arbeitsmarkt vor deren Einreise zu überprüfen - so wie es Kanada praktiziert. Uns fehlt jedoch der atlantische Ozean als Barriere. - Den Kommentar bezüglich der deutschen Sprache finde ich deplatziert. Sehen oder hören Sie sich einmal an, wie sich Einwanderer in der Schweiz integrieren: sie lernen oft gut Deutsch und Schweizerdeutsch (respektive Französisch) und für viele Berufe auch noch Englisch. Dem Menschen ist nichts unmöglich, wenn er Einwanderer ist.

schabernack
10:13 von eine_anmerkung

«Mit einem Herabsetzen der Hürden für eine Arbeitserlaubnis würden Sie Gefahr laufen den Mindestlohn zu unterlaufen weil die Zugekommenen wie bekannt nicht- oder schlecht qualifiziert sind und deshalb zum großen Teil nur für den Niedriglohnsektor zu gebrauchen sind.»

"Die Zugekommenen" können auch bei geringen vorhandenen Vorkenntnissen etwas dazulernen. Aus dem Kreis der bisher Gekommenen ist es wohl nur der kleinere Teil, der "deutsche Anforderungen" an die Arbeitswelt erfüllt.

Aber diejenigen, die sie trotz aller Schwierigkeiten erfüllen, sollten (sehr) willkommen sein. Und auch Deutsch gehört zu den Sprachen, die nicht eben einfach zu erlernen sind.

Das geplante Gesetz zielt eben nicht darauf ab, Hürden für eine Arbeitserlaubnis "für Kreti & Pleti" abzusenken, um dem Billiglohnsektor frische Arbeitskräfte zuzuführen.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht völlig kontraproduktiv, sich mit Klauen & Zähnen & schlechten Argumenten einem Einwanderungsgesetz entgegen zu stemmen …

Karl Napf
10:02 von JanRos

so isses! dem ist nix hinzuzufügen

andererseits
@10:46 M.Nordheim

Sie brauchen hier nur aufmerksam manche Kommentare der letzten Monate ( und z.T. Jahre) zu verfolgen, um wahrzunehmen, dass es eine Menge Kommentierender gibt, die sich sowohl gegen Fachkräfte-Zuwanderung wie gegen Zuwanderung von Ausbildungswilligen aussprechen. Natürlich sind manche "clever" genug, das nicht immer im gleichen Kommentar zu tun...

Daddy
09:19 von ErebMacar

>>>Diese Lücke kann man auf diesem Weg mit Ausländern, die Interesse an einer Ausbildung in diesem Bereich haben, auffüllen.<<<

Und was hat das mit "Fachkräfteeinwanderung" zu tun? Gar nix. Ist nur wieder das nächste trojanische Pferd ("die Interesse an einer Ausbildung ... haben").

andererseits
@ 11:00 esgehtauchanders

Danke für Ihre detaillierte Beschreibung der Rechtslage. Meine Erfahrung ist leider, dass das von einigen Kommentierenden hier wider besseren Wissens weiter falsch dargestellt werden wird, wahrscheinlich aus PolitikFilterblasenGründen...

Paddy B.
@09:27 von eine_anmerkung

"[...] umspuren zu wollen grenzt deshalb an eine Quadratur des Kreises weil die Ausgangsbedingungen diametral auseinanderliegen (schlecht qualifizierte Migranten/Flüchtlinge versus Fachkräfteeinwanderungsgesetz was auf QUALIFIZIERTE abzielt)."

Aber genau darum geht es doch beim Spurwechsel: Diejenigen auszuwählen, die qualifiziert sind und die wir auch längerfristig behalten möchten, selbst nachdem eine Rückkehr in ihre Heimat möglich wird.

Umgekehrt formuliert: Wenn ein anerkannter Flüchtling mit Job, der längerfristig hier bleiben möchte, keinen Spurwechsel machen darf, sondern zuerst seinen deutschen Wohnsitz und Job aufgeben muss, um dann aus dem Ausland einen Antrag auf Fachkräftezuwanderung zu stellen und sich anschließend eine neue Wohnung und einen neuen Job suchen muss, dann ist das nicht im Sinne seines Arbeitgebers, nicht im Sinne Deutschlands, sondern schlicht und einfach pure Schikane.

Demokritisch
@vox moderandi

"Was in 5 Jahren ist, sehen wir in 5 Jahren. Erst einmal haben wir akut Stellen, die nicht besetzt sind - und Menschen, die sie besetzen könnten. ...."

Nicht immer nur bis morgen denken und dabei in Sachen Einwanderungspolitik Fehler machen.

Ich denke es ist normal für intelligente Menschen vorzuplanen und - man weiß doch ganz genau was einen erwartet in Sachen weiterer Automatisierung. Da muß man kein Hellseher sein.
Und das was sie vor 30 Jahren anführen, daß man damals schon befürchtete, wir wären bald alle beschäftigungslos - da haben sie die Entwicklung der EDV nicht im Entferntesten erahnen können.
Heute können wir das aber - praktisch aufs Jahr genau vorhersehen, was uns erwartet.

Ich kann doch nicht allen Ernstes Tür und Tor für massenhafte Einwanderung von "Fachkräften" erlauben, wenn sowohl im europäischen Ausland und bei uns genügend ausgebildete/auszubildende Personen vorhanden sind. Und was ist in ein paar Jahren ?
Wer zahlt dann für die Arbeitslosen ?
Sie und ich.