Blick auf Wohn- und Geschäftshäuser in der schicken Hafencity in Hamburg.

Ihre Meinung zu Grundsteuer: Ifo schlägt Berechnung nach Fläche vor

Der Gesetzgeber muss die Berechnung der Grundsteuer reformieren. Das Ifo-Institut schlägt eine Bemessung nach Flächen vor. Für Eigentümer und Mieter dürfte das eine moderate Lösung sein.

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21 Kommentare

Kommentare

AnnoSechziger
bin auf die Ausgestaltung durch die Immobilienlobby gespannt

"Berechnung nach Fläche" ist ja sehr vage. Welche Fläche ist gemeint? Die Wohnfläche? Die Nutzfläche? Oder die Grundstücksfläche?
Mal für den Fall der Berechnung nach Grundfläche: das alte Ehepaar oben in Norddeutschland in der Kate mit 70qm Wohnfläche und 8000qm Wiese drumherum stünde wahrschenlich vor dem Ruin. Die Manager der Investmentholding die ein 100 Parteien Hochhaus auf 1000qm Grund in Berlin ihr Eigen nennt nehmen dann erstmal ein Champagnerbad und ziehen sich vor Freude eine Koksstraße rein.
Wer wohl die einflußreichere Lobby in Berlin hat werden wir ja an der Ausgestaltung des Gesetzes sehen!

Stefan_E
"gerecht" kann viel heissen...

... wenn dabei herauskommt, dass Omas "klein Häuschen" genau so besteuert werden wie ein von Investmentfonds bewirtschaftetes Filetgrundstück z.B. am Berliner Potsdamer Platz, würde ich das kaum "gerecht" nennen. Warum nicht den Wert berücksichtigen? Wer hat dabei etwas zu verlieren?

wenigfahrer
Das ist ja noch ungerechter

dann trifft es kleine Bürger auf dem Land mehr als die Hochhäuser in der Großstadt wo schon Sauteure Mieten den Besitzern in die Taschen gespült werden.
Wie wäre es denn mit Gewinn, da hat das Einzel Haus auf dem Land mit großen Garten und selbst genutzt nämlich keinen.
In der Stadt werden Millionen eingespielt und die Objekte haben einen ganz anderen Wert, als das alte Haus auf dem Land.

Egal wie es gemacht wird, die Mieten werden steigen und steigen. Es muss wieder auf 25 Prozent Einkommen orientiert werden wie in anderen Ländern auch, und nicht 50 - 60 Prozent wie jetzt teilweise.
Die Menschen brauchen auch noch was zu Leben.
Das klingt wie die Mietpreisbremse, ganz prima.

ernst_thälmann
nur der wert kann eine gerechte berechnungsgrundlage sein

sonst bezahlt die omi auf dem land mit größeren haus und großen grundstück den gleichen wert wie jemand mit einen millionen objekt in der stadt das kann es doch einfach nicht sein.

kk07
Keine Sorge

Die Politik wird es schon so richten, dass es für ALLE teurer wird.

zabamoi
Immobilienhaie nicht begünstigen

"Wer mehr Fläche bewohne, zahle mehr. Für Bürger, Verwaltung und Kommunen biete das Flächenmodell " Verlässlichkeit und Planbarkeit."
Die Hochhaus-Miethaie mit kleinen Wohnsilos und lukrativen Einnahmequellen reiben sich die Hände und die Familien oder die Oma mit magerer Rente und Häuschen/Garten vor den Toren der Stadt zahlen die Zeche. Gerecht ist anders.

carto

Eine Kombination aus Grundstücks-, Wohn- und Nutzfläche,und die wird dann Bundes-,Landes-,Stadt-,Dorfeinheitlich,einmal oder jedes Jahr neu bemessen nach welchen Kriterien?
Sicherlicht sollen statt 15 Milliarden Euro dann 30 Milliarden Euro in die Kassen gespült werden.

Lenyat
Wertfrei

In Gegenden, wo sich die Bodenrichtwerte auf ein paar Kilometer Entfernung verdoppeln, wäre der Grundstückswert schon relevant. Zumal in billigeren Gegenden oft die Grundstücke größer sind - dann zahlt man möglicherweise für ein altes Haus auf dem Land mehr als für die Stadtvilla. Gerecht?

Aber die Frist läuft ab. Tolles Argument, zumal seit vielen Jahren (mindestens seit 2010) klar ist, dass etwas getan werden muss. Wenn mein Kind die Hausaufgaben schlecht macht, kann es sich auch nicht damit rausreden, dass es sich erst Sonntag Abend drangesetzt hat und dann nur wenig Zeit war.

Basil Disco
War ja klar

dass die Chefideologen des Großkapitals mit einer solchen Lösung um die Ecke kommen würden. Komischerweise konnte man vor Jahrzehnten bei allen Grundstücken den Wert ermitteln und das alles ohne die heutigen Möglichkeiten der Digitalisierung.

Klaus.Guggenberger
Wertbasierte Modelle - keinesfalls illusorisch!

Das ifo-Institut hat den Auftrag für diese "Studie" von wem erhalten? Von zwei Eigentümerverbänden.

Damit könnte das Ergebnis vorprogrammiert gewesen sein.

Wem fällt da nicht zuletzt das Wort von der "gekauften Wissenschaft" (ZEIT) ein?

Technisch ist es überhaupt kein Problem innerhalb angemessener Zeit ein wertbasiertes Modell einzuführen. Schließlich gibt es zwischenzeitlich die Gelegenheit, die Verwaltung mit moderneren Geräte als Rechenschieber auszustattet - wenn man will!

Im Übrigen stand seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts bereits viel Zeit zur Verfügung, die man nutzlos verstreichen ließ.

Schon vor dem Urteil war klar, dass die Regelung verfassungswidrig ist. Das war möglicherweise so gewollt.

Ich schließe nicht aus, dass man wieder an einer verfassungswidrigen Änderung arbeitet, um das Wählerklientel zu schonen.

Sparer
Auf jeden

Fall brauchen wir eine Lösung, die (noch) mehr Steuergeld in die momentan bekanntermaßen knappen Kassen des Bundes spült. Das Geld kann dann wieder mit der Gießkanne auf Bedürftige verteilt werden, z.B. für Diätenerhöhung für Politiker, Eurorettung, Italien, Griechenland, Sozialbetrüger usw usw.

Seacow
Grundsteuer einfach abschaffen

Einfach abschaffen und den Kommunen als Ausgleich einen Teil aus der Einkommenssteuer zukommen lassen. Die steigt eh jedes Jahr überproportional an.

Gast
das Gericht hat entschieden

Und jetzt soll das nicht durchgeführt, sondern mittels einer komplizierten Regelung umgangen werden.

Und warum? Weil es kompliziert und mit Aufwand verbunden ist.

O.K. Also wenn ich überlege, ob sich der Staat jemals dafür interessiert hat, ob ich einen Aufwand mit seinen Anforderungen an mich hatte, und ob ich das als gerecht empfand, kann ich das ganz klar verneinen.

Es ist ja nicht so, als würde die Einkommenssteuer aus meinen Daten errechnet werden. Nein, ich muss diese erklären. Und wenn das dem Prüfer nicht passt, dann streicht er erst einmal. Ich kann ja widersprechen. Aber erst einmal zählt sein Wort.

So, und jetzt ist es dem Staat zuviel Aufwand. Dann möchte ich mal einen Staatsdiener zitieren: Pech gehabt.

Die Neuregelung muss sich am Wert orientieren. Und diese muss regelmäßig und gerecht angepasst werden. Und wieviel Aufwand das macht sollte im Verhältnis stehen zu der Schluderei der letzten Jahrzehnte.

ladycat
Ich würde auf jeden Fall keine Partei

wählen, welche den kleinen Mann mit seinem Eigenheim noch mehr abzockt.

Thomas Wohlzufrieden
Das Versprechen von Herrn Scholz gilt

Wie auch immer die Grundsteuer neu berechnet wird: Herr Scholz (SPD) schließt Steuererhöhungen für Mieter und Vermieter aus. Einfach mal googeln: "Manager Magazin" vom 11.04.2018.

alaskakid
Wahrscheinlich ist das das Ende der Einheitswerte

jahrzehntelang hat man über die Einheitswerte versucht die Grundsteuer für 35 oder mehr Millionen Einheiten nach deren Wert zu bemessen. Das ist nach dem Verfassungsgerichtsurteil vorbei. Nun bleibt entweder eine individuelle Verkehrswertermittlung jährlich für jede Einheit oder ein Bemessung nach anderen Kriterien.

Eine individuelle Verkehrswertermittlung ist - gesunder Menschenverstand vorausgesetzt - absurd, zumal die Werte sich durch Anbau, Renovierung, Umbau, Wertsteigerungen jährlich ändern. Wer soll das korrekt ermitteln? Soviel Gutachter gibt es weltweit nicht. Von den Gerichtsverfahren, die sich daran anschließen ganz zu schweigen.
Folglich müssen andere Kriterien her, wobei die Fläche das objektivste Merkmal sein dürfte. Deshalb ist der Vorschlag ok.

Mehlwurm
Wie soll es bei der angedachten "Berechnung nach Fläche "

bei den Bauern laufen ?

gman
Abschaffen wäre naheliegend und das Beste ...

..und ist bei gutem Willen machbar. Die Grunderwerbsteuer gleich mit!

Die Staatsäckel sind voll wie nie und platzen bald. Man treibt Bau- und Handwerkerpreise und hat schon Kapazitätsprobleme das viele Geld sinnvoll auszugeben. Man könnte die Städte und Gemeinden anders und besser finanzieren.
Die gesamten Einnahmen aus Steuern, Abgaben und Beiträge reichen!

Wenn nicht wäre eine reine Bodensteuer, noch eine gute Alternative.
Mieter und Nutzer von Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern würden entlastet. Eigentümer von großen Grundstücken mit Villen oder unbebauten Grundstücken würden stärker belastet werden. Die besser Nutzung der Grundstücke (u.a. Wohnungsbau) würde so gefördert.

Die Grundsteuer ist auch Bestandteil der Miete. Wer hier entlasten will, sollte die Steuer abschaffen. Mieten sind in den Ballungsräumen zunehmend selbst für die sogenannte Mittelschicht nicht mehr bezahlbar. Lehrer, Polizei, Pflegekräfte, ...
..und es gibt noch viel mehr was Wohnen teuer macht, EEG..

moselbert
Fläche und Fläche und Fläche

"Geeignet sei eine Kombination aus Grundstücks-, Wohn- und Nutzfläche, sagte Ifo-Chef Clemens Fuest"
Offenbar haben einige Schreiber der Beiträge nicht den ganzen Satz gelesen.
Wenn Grundstücks- UND Wohn- UND Nutzfläche in die Berechnung eingehen, werden die Katenbesitzer nicht mehr zahlen als die Besitzer von Hochhauswohnsilos in der Großstadt.

Ich meine jedoch auch, dass die Regierung hier schon seit langem ihre Hausaufgaben hätte machen können. Aber langfristiges Denken ist nicht gerade die Stärke der Politiker.

RoyalTramp
Was wollen die Richter damit bezwecken?

Vorab: ich bin Mieter & muss bereits 52% meines Monatsnettos (1700 €) in die Miete (900 €) stecken. Dazu kommen 200 € Fahrtkosten im Monat (berufl. Pendler), KiGa-Gebühren von 140 €, Internet & Handy (beruflich bedingt) 49 €, GEZ 17 €. Uns bleiben effektiv zu Dritt mit unserer 5-jährigen Tochter nur noch 400 € im Monat zum Leben!

& jetzt das? Ich gönne unserem Vermieter natürlich alles Geld der Welt, aber er wird die höheren Steuern direkt auf uns Mieter draufschlagen... & was soll ich dann mit meiner Familie machen?

Soll ich uns die Kugeln geben? Ist das die Absicht hinter der derzeitigen Großwetterpolitik? Menschen derart auszuschröpfen, dass diese sich vorzeitig kollektiv in den "Freitod" begeben, um der Gesellschaft "nicht mehr zur Last zu fallen"? Oder was ist der Plan dahinter? & da wundern sich alle, warum Leute wie ich, total frustriert sind, wenn für alles & jeden Geld da ist (Banken, Unternehmen, Börsen, Wirtschaftsmigranten), nur für meine kleine Familie nicht. Im Ernst?

karwandler
re hut

"Es ist ja nicht so, als würde die Einkommenssteuer aus meinen Daten errechnet werden. Nein, ich muss diese erklären."

Wie soll denn jemand Ihre Einkommensteuer errechnen ohne alle relevanten Daten?

"Und wenn das dem Prüfer nicht passt, dann streicht er erst einmal. Ich kann ja widersprechen. Aber erst einmal zählt sein Wort."

Es ist ja wohl völlig normal, dass Behördenentscheidungen auch mal strittig sind. Deshalb gibt es die Möglichkeit des Widerspruchs und ggf. die gerichtliche Klärung.

Was haben Sie denn dagegen einzuwenden?