Anwohner auf einer Straße in Nordkorea

Ihre Meinung zu Nordkorea: "Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise"

Außenpolitisch stehen die Zeichen auf Entspannung. Doch weitaus weniger beachtet: Nordkorea droht eine massive Hungersnot. "Hunderttausende Menschenleben sind in Gefahr," sagt Entwicklungshelfer Hartzner im tagesschau.de-Interview.

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22 Kommentare

Kommentare

Rumpelstielz
Eine völlig unbeachtete humanitäre ...

Auch hier könnte sich Deutschland / Europa einbringen, wir sind derzeit von Korea nicht bedroht, wir müssen uns den moralischen Forderungen und den daraus resultierenden Selbstfesselungen der Regionalmächte und der USA nicht unterordnen - man muss natürlich versuchen das koreanische Raketenprogramm zu mäßigen. Aber nur deswegen Millionen armer Geiseln dem Hunger opfern wäre ein unbilliges zusehen.

wenigfahrer
Das ist ein Land

was nicht im Fokus steht wie Afrika, dort gehen Hilfen seit vielen vielen Jahren.
Wie schon geschrieben, wenig Fläche und die Dauersanktionen tun ihren Teil zu Armut und Hunger dazu.
Aber das spielt dann keine Rolle, irgendwie ist die auch ein wenig eigenartig und verlogen.
Das die Außenpolitik sich wirklich entspannt, ist wohl eher eine Hoffnung, was ich bei der jetzigen USA nicht so richtig sehe.
Vielleicht irre ich mich ja im Bezug auf den großen Macher der Welt.

Der Nachfrager
weg mit den Sanktionen

Sanktionen sind und waren schon immer das Mittel, dass Volk gegen den Machthabern aufzustacheln.

Die Bevölkerung wird so zur Geisel der Staaten, die die Sanktionen ausgesprochen haben oder diese unterstützen.
Ich würde gerne behaupten, dass Sanktionen unmenschlich sind,
aber nur Menschen sind zu dieser Geiselhaft fähig.

Monopoly
"Es geht um Hunderttausende Menschenleben"

Wenn die USA es ernst meinen, wäre es an der Zeit, die 2017 nochmals verschärften Wirtschaftssanktionen aufzuheben und dem Land ein wenig auf die Beine zu helfen, schließlich ist man ebenso an dieser Lage beteiligt.
Aber das ist Wunschdenken, die US Politik wird die humanitäre Situation als politischen Vorteil verstehen.

Tada
Wow!

Ein sachlicher, echter Entwicklungshelfer.
Ohne irgendwelche Seitenhiebe geschriebener Artikel.

Wäre das Thema nicht so traurig, könnte man begeistert sein.

Bote_der_Wahrheit
Was heißz hier "unbeachtete humanitäre Krise"?

Zitat: "Außenpolitisch stehen die Zeichen auf Entspannung. Doch weitaus weniger beachtet: Nordkorea droht eine massive Hungersnot. "Hunderttausende Menschenleben sind in Gefahr," sagt Entwicklungshelfer Hartzner"

Was heißz hier "unbeachtete humanitäre Krise"?

Nordkorea ist ein kommunistisches Land. Hungersnöte, Armut, Unfreiheit, Diktatur und Terror sind da nur die logische Konsequenz.

Wie sich dagegen ein kapitalistisches, freies Land mit den gleichen Vorausetzungen, mit etwa der gleichen Bevölkerungszusammensetzung entwickeln kann, sieht man an Südkorea.

AbseitsDesMainstreams
Es geht doch

Fünf Bewertungen - fünf mal fünf Sterne *****

So geht guter Journalismus. Ts.de kann es!
Bitte mehr davon und weniger Belehrung.

mipfel
"Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise"

Streiche Nordkorea,
setze Südsudan,
setze Äthiopien,
setze Somalia,
setze ...

Interessiert auch niemanden wirklich...

Schade, dass dieser Artikel verhallen wird wie seine Vorgänger in den Jahrzehnten zuvor.

Gast
Ich habe Einwände

Ich habe Probleme damit, einem Land mit Geld gegen Hunger zu helfen, wenn es gleichzeitig genug Geld für eine superteure (auch) atomare Rüstung hat.
Wenn mit internationalen Geldern die Bevölkerung versorgt wird, gibt man dem Regime umso mehr finanziellen Spielraum für das Militär.
Überspitzt könnte man sagen, dass humanitäre Hilfe in so einem Land letztlich die Aufrüstung finanziert.

c4--
Keine Hilfe ohne Garantien/Gegenleistungen!

Es muss kein sofortiger Regimewechsel verlangt werden, aber es braucht eine hieb und stichfeste Garantie, dass kein einziger Euro oder Dollar der dorthin investiert wird ins Militär oder Atomprogramm fließt, dann sollte auf jedem Sack Reis (oder worum es konkret geht) ein Symbol der Hilfsorganisation sein und sichergestellt werden, dass Hilfsgüter nicht zur kommunistischen Propaganda genutzt werden und schließlich sollte man die Auflösung diverser Arbeitslager einfordern, in denen z.T. KZ ähnliche Zustände herrschen.

Wenn ohne Bedingungen einfach nur geholfen wird (was moralisch auf den ersten Blick richtig klingt), dann wird sich in Nordkorea auf absehbare Zeit nichts ändern, aber es muss sich dringend etwas ändern! Und es geht mir dabei nicht um Demokratie und westliche Werte, sondern um Frieden und Notlinderung.

Hackonya2

Möchte andersrum nicht wissen, wieviele Menschen in dem super Land USA auf den Straßen leben.

nie wieder spd

Das Fazit ist also, dass der Westen direkt daran Schuld ist, dass demnächst zigtausend nordkoreanische Kinder verhungern.
Wurden dazu schon irgendwelche deutschen Politiker interviewt?
Wir müssen diese idiotischen Sanktionen nicht mitmachen, oder?

weltoffen

Am 20. August 2018 um 18:35 von Der Nachfrager- Die Bevölkerung wird so zur Geisel der Staaten, die die Sanktionen ausgesprochen haben oder diese unterstützen.

Die Bevölkerung ist in aller erster linie Geisel der eigenen Politik und Regierung,die Herrscher fahren im Privaten Zug durch die Landschaft,schiessen Rakenten in die Luft die irgend wo verpuffen,und Essen jeden tag sehr gut,aber Ja natuerlich sind wieder mal alle anderen schuld!?

tisiphone
Ich bin nun mal des Teufels Advokat

Die Lage in Nordkorea ist sicher schlimm bis absolut katastrophal.

Aber der Titel - der passt nicht.

"Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise"

Denn es droht die humanitäre Krise bzw man vermutet sie.

Die "Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise" die findet gerade im Jemen statt, und auf grausame Art vor den Augen der gesamten Welt.

Alle wissen es. Alle haben die Bilder gesehen. Alle wissen, wodurch die Krise verursacht wird.

Und es passiert gar nichts. Ausser neue Waffenlieferungen für den Aggressor.

Wobei - "Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise" -

Für Nordkorea die falsche Formulierung, weil es so schwer ist, verlässliche Informationen zu erhalten.
Besser wäre "die befürchtete humanitäre Krise".

Für den Jemen - die humanitäre Krise, der die Welt gleichgültig zusieht.

Nettie
Geiseln einer unmenschlichen Politiksystems

"Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise"

Es ist weniger "Nichtbeachtung" als vielmehr Hilflosigkeit.

Dabei brauchen die Nordkoreaner in der Tat dringend Unterstützung. Unsere auch.

weltoffen

Am 20. August 2018 um 20:27 von mipfel

"Eine völlig unbeachtete humanitäre Krise" Streiche Nordkorea,
setze Südsudan,
setze Äthiopien,
setze Somalia,

setze ...Syrien
setze ....Ostukraine

Nicht vergessen

Zwicke
Gestern >heute > morgen..?

Ich erinnere mich noch gut an ähnliche Peportagen (mit gemütlichen Ochsenkarren) aus dem - gegenüber der Modernität - rückständigen Albanien... das sich allerdings heute innerhalb der EU eher zum sozialen und kriminellen Problemfall entwickelte... keine wirklichen Ansätze für eine gesellschaftliche Prosperation durch angebotene Strukturen der EU in Albanien. Stattdessen Korruption und Vetternwirtschaft und exportierte Kriminalität. Und das ist nur ein Teil der Realität in der real existierenden "Europäischen Gemeinschaft".
_
Was aber sollen nun die Hinweise des Autors auf quasi mittelalterliche Verhältnisse in Nordkorea..? Vielleicht als Ideengrundlage für mehr EU-Engagement in NK? Ja, das wäre wohl denkbar, aber auch nur bei wirtschaftlich bilateraler Öffnung Nordkoreas - bei gleichzeitig politisch-militärischer Abrüstung. Einseitig nehmen und aus Europa geben geht nicht.
_
Die Regierung in NK weiß das und wird nach Wegen suchen, das ohne Gesichtsverlust einzuleiten.

weltoffen

Am 20. August 2018 um 20:48 von nie wieder spd

Das Fazit ist also, dass der-Wir müssen diese idiotischen Sanktionen nicht mitmachen, oder?

Und Sie wissen nicht was die Sanktionen beinhalten, oder?

Gassi
Pleite wie damals die DDR

Die DDR wäre wahrscheinlich frühr zusammengebrochen, hätte nicht Strauß 4 Mrd DM hinüber geschenkt. Jetzt biedert dich Kim an, nachdem sein Atomprogramm krepiert ist. Aber die Raketen- und Atom-Versuche haben zusammen mit der Armee Undimmen verschlungen - jetzt ist nicht mehr da.

Tada
@ Bote_der_Wahrheit

"Nordkorea ist ein kommunistisches Land. Hungersnöte, Armut, Unfreiheit, Diktatur und Terror sind da nur die logische Konsequenz." Am 20. August 2018 um 20:09 von Bote_der_Wahrheit

Wie sich dagegen ein kapitalistisches, freies Land mit den gleichen Vorausetzungen, mit etwa der gleichen Bevölkerungszusammensetzung entwickeln kann, sieht man an Südkorea." Am 20. August 2018 um 20:09 von Bote_der_Wahrheit

Ähm.
Sie wissen natürlich alles besser, als ein Helfer, der vor Ort arbeitet. Vor allem, dass das was Sie Kommunismus nennen, was aber eine Militärdiktatur ist, Naturkatastrophen verursacht, Kapitalismus natürlich nicht.

Und Sie können gar nicht wissen, dass die Finanzkrise 2008 auch Südkorea getroffen hatte.

Komischerweise gab es den größten Wachstum in Südkorea in Zeiten der mordenden und folternden Militärdiktatur.
Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Militärdiktatur in Südkorea.

Tada
@frahmsen

"Ich habe Probleme damit, einem Land mit Geld gegen Hunger zu helfen, wenn es gleichzeitig genug Geld für eine superteure (auch) atomare Rüstung hat." Am 20. August 2018 um 20:32 von frahmsen

Im Bericht steht bereits, dass der Boden in Nordkorea von Natur aus schlecht ist.
Was da nicht steht ist, dass Nordkorea reich an Bodenschätzen ist. Für diese "tollen" Raketen und Atombomben müssten die wirklich nicht viel kaufen.

Was aber noch hinzukommt ist das Bevölkerungswachstum. Der ist nach Schätzungen der Weltbank in % in beiden koreanischen Ländern etwa gleich. Nur kann man weder Uran, noch seltene Erden essen - auch nicht in Nordkorea. Das Land wird aber sanktioniert und kann keinen freien Handel betreiben. (Was auch immer "freier Handel" unter Konzernen für Bedeutung hat.)

Genrich Jagoda
Und die Hilfsorganisationen füttern die Bevölkerung durch

In manchen Ländern gibt es so eine gewisse Neigung der Regierung, sich ihren Lieblingsbeschäftigungen zu widmen (wie zum Beispiel Kriegführen) und die Ernährung der Bevölkerung dieser selbst oder Hilfsorganisationen zu überlassen. Diese Rollenverteilung führt dazu, dass solche Regierungen länger an der Macht bleiben, als es gut für das Land ist. Man sollte überlegen, ob das so sein muss, und ob der humanitäre Notstand es rechtfertigt, das entsprechende Land um jeden Preis zu stabilisieren.