Ihre Meinung zu Generalbundesanwalt: "Akte NSU wird nicht geschlossen"
Für Generalbundesanwalt Frank ist das Urteil im NSU-Prozess kein Schlussstrich. Er will die Ermittlungen zu möglichen Unterstützern weiterführen. Eine neue Strategie gegen Rechts trage erste Früchte.
Ich habe mich über die Interview-Antworten des Herrn Generalbundesanwalts sehr gefreut.
Die gerichtlichen Urteile des OLG München gegen Zschäpe u.a. können kein Schlussstrich unter die Verbrechen des NSU sein. Dafür sind zu viele Fragen offen. Fragen, die es nicht nur den Hinterbliebenen der Opfer unmöglich machen, Frieden zu finden trotz des Verlustes ihrer Angehörigen, sondern die auch die gesamte Gesellschaft dauerhaft beunruhigen müssen.
Es ist schlicht nicht glaubwürdig, dass das Trio Zschäpe-Böhnhardt-Mundlos in stiller Fleißarbeit ganz allein Listen mit Tausenden Anschlagszielen in ganz Deutschland geschrieben hat. Dass sie all diese Ziele ohne Hilfe zum Teil detailliert ausgespäht haben. Und dass sie letztlich ganz ohne kundige örtliche Helfer darauf gekommen sind, zum Beispiel den Kioskbesitzer Mehmet Kubasik in der Dortmunder Nordstadt oder den Einzelhändler Theodoros Boulgarides in seinem Geschäft im Münchner Westend zu erschießen. Wer waren die weiteren Unterstützer?