AfD-Politiker Christian Blex und Boutros Marjani

Ihre Meinung zu Empörung über Syrien-Reise der AfD

"Abstoßend" und "widerlich": Die Syrien-Reise mehrerer AfD-Politiker hat parteiübergreifend scharfe Kritik ausgelöst. Auch Regierungssprecher Seibert zeigte sich irritiert. Die Reise könnte ein Nachspiel haben.

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51 Kommentare

Kommentare

karwandler
Meuthen:

"Der AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen verteidigte in der "Bild"-Zeitung die Reise. "Die völlig überzogenen Reaktionen von CDU- und SPD-Abgeordneten belegen nur, dass diese Parteien jede außenpolitische Kompetenz verloren haben und offenbar anders als wir gar nicht erst willens sind, sich vor Ort ein Bild von der Lage in Syrien zu machen.""

Was für ein Schwachsinn!!

Beim Treffen mit Regierungsvertretern in klimatisierten Büros kann man sich ein Bild von der Lage in Syrien machen?

antizweierleiMaß
Auch wenn ich kein AfD-Sympathisant bin,

aber die trauen sich wenigstens mal nach Syrien.
Unsere Entscheidungsträger sitzen nur in ihrem bequemen, sicheren und warmen Regierungs-Sesseln und heben bzw. senken ihren Daumen.
Und sind auf "Quellen" angewiesen. Da frage ich schon, wie das dann zu nennen ist.

FroleinPutinsPolitsicht
Bomben auf das eigene Volk

Die AFD-Leute sollten wissen, dass die Armee des syrischen Assad-Regimes Bomben auf die eigene Zivilbevölkerung wirft und sie von humanitärer Hilfe abschneidet. Dieses Regime auch noch zu hofieren, verbietet sich.

FroleinPutinsPolitsicht
Das Bild des Regimes

... und offenbar anders als wir gar nicht erst willens sind, sich vor Ort ein Bild von der Lage in Syrien zu machen.

Was ist das für ein Bild, das sich die AFD-Politiker vor Ort machen? Das Bild aus dem komfortabelen Präsidentenpalast. Ohne es vielleicht selbst richtig zu merken, fallen die AFD-Funktionäre auf ein totalitäres Regime herein, das außer Sicht- und Hörweite Siedlungen bombardieren lässt.

Hepheistos

Das genau, hätte eine Vetretung unserer Regierung machen müssen. Die da so groß tönen haben somit allen Grund selbst in Sack und asche zu gehen! aber mit dem immer weiteren Verdrehen von Verhältnismäßigkeiten, werden die ihre Versäumnisse auch nicht mehr kaschieren können. die Leute hier erkennen schon, was Sache ist.

Sverigeax
Unfassbar

Diese Partei disqualifiziert sich taeglich aufs Neue. Die Abgeordneten sollten mal nach Aleppo , Idlib oder Ost Gutha reisen.

Cenarius
Waffen

Ich finde Waffendeals mit der Türkei auch ziemlich irritierend. Menschenrechte und so.. hier kommt die Doppelmoral unserer Regierung mal wieder richtig schön zum Vorschein.

barbarossa2
17:27 von Hepheistos

die Leute hier erkennen schon, was Sache ist.

So ist es.

Werner40

Die AfD hofiert ein Regime, das die eigene Bevölkerung bombardiert. Sie sollte nicht auf deren Propaganda hereinfallen und die Außenpolitik lieber den Profis im Auswärtigen Amt überlassen.

karwandler
re antizweierleimaß

"Auch wenn ich kein AfD-Sympathisant bin,

aber die trauen sich wenigstens mal nach Syrien.
Unsere Entscheidungsträger sitzen nur in ihrem bequemen, sicheren und warmen Regierungs-Sesseln und heben bzw. senken ihren Daumen.
Und sind auf "Quellen" angewiesen. Da frage ich schon, wie das dann zu nennen ist."

Die Berichte aus der deutschen Botschaft in Damaskus sind vermutlich hundertfach inhaltsreicher zur Lage in Syrien als die von Ihnen gelobten AfD Mitglieder mitbringen können.

barbarossa2
17:32 von Sverigeax

Die Abgeordneten sollten mal nach Aleppo , Idlib oder Ost Gutha reisen.

Was soll das denn? Die AFD wird demnächst noch mehr für unsere Politiker unbequeme Aktionen starten. Und das ist gut so. Darum bin ich froh, daß wir wieder eine Opposition haben.

andererseits

Es ist skandalös und entlarvend zugleich, dass eine afd-Delegation in Syrien war und dabei auch einen ranghohen Vertreter Assads traf - und der ganze Bluff, um ihre flüchtlingsfeindliche Linie beibehalten zu können, koste es(an Wahrheitsverdrehung), was es wolle. Die grüne Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner bringt es auf den Punkt: Wenn AfD-Abgeordnete jetzt "Leuten die Aufwartung machen, die ihre eigene Bevölkerung terrorisieren", sollte auch dem Letzten hierzulande klar sein, was diese Partei "im Schilde führt." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Thomas Wohlzufrieden
Herr Seibert irritiert mich

Ich finde Waffendeals mit Saudi-Arabien oder der Türkei irritierender, als wenn Politiker gleich welcher Partei in Syrien mit anderen Politikern reden. Der davon irritierte Herr Seibert irritiert mich hier doch sehr mit seinen Äußerungen. Oder gilt für AfD-Politiker nicht die Reise-und Redefreiheit?

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schabernack
17:43 von barbarossa2

«Die AFD wird demnächst noch mehr für unsere Politiker unbequeme Aktionen starten.»

Mindestens ebenso unbequem wie für die Politiker sind solche sinnfreien Aktionen der AfD für vernunftbegabte Wähler. Unbequem bis unerträglich für all diejenigen, die ihr differenziertes Denkvermögen nicht zugunsten der Verblödungsstrategie einer Partei geopfert haben, die weniger intellektuelle Substanz aufzuweisen hat als so manches Grundschulkind.

«Und das ist gut so. Darum bin ich froh, daß wir wieder eine Opposition haben.»

Das ist gar nicht gut.
Und ich bin gar nicht froh darüber, eine Opposition im Bundestag zu sehen, die jede Woche eine neue Sau durch den Plenarsaal treibt, wobei der einzige Sinn darin besteht, eine Sau getrieben zu haben.

Anmoralie

Weiß Gott ich sehe die AFD sehr kritisch aber eines sollten sich unsere Regierungsmitglieder der etablierten Parteien dringend hinter die Ohren schreiben: egal wie doof man jemanden findet, ist man in der Politik, MUSS man mit diesen reden. Die Intention mit welcher die AFD nach Syrien geht steht auf einem anderem Blatt.

madrec
Syrien Reise

Laut meinen Informationen werden die Abgeordneten auch Aleppo besuchen und sich ein Bild vor Ort zu machen. Ich finde das alles besser als Erdogan dabei zu unterstutzen Kurden zu Töten.

ladycat
Ich finde es sehr gut, wenn

sich Politiker selbst ein Bild von der Lage in Syrien machen. Das zeigt wenigstens Interesse an der Sache. Gut gemacht, AfD.
Nur weil sich die Politiker mit dem Großmufti
beredet haben, ist das noch lange keine Hofierung.

fathaland slim
20:26, madrec

>>Syrien Reise
Laut meinen Informationen werden die Abgeordneten auch Aleppo besuchen und sich ein Bild vor Ort zu machen. Ich finde das alles besser als Erdogan dabei zu unterstutzen Kurden zu Töten.<<

Was ist denn das für ein komplett sinnfreier Vergleich?

Sie finden den einen Massenmörder besser als den anderen?

Wer unterstützt Erdogan dabei, Kurden zu töten?

Gorm
Syrien-Reise der AfD

So so, da treffen sich also AFD Leute mit Syrern.
Und sofort machen wir auf sittliche Entruestung.
Wenn Gabriel sich mit Tuerkischen Regierungsvertretern trifft, die eine ANGRIFFSKRIEG zu verantworten haben,
(der ohne Not gestartet wurde)
wird das unter "Diplomatie" verbucht, gar kein Problem.
Tuerkei ist ja schliesslich auch ein guter Waffenkunde.

Bin gerade mal kerin AFD - Fan, aber hier wird doch ganz erbaermlich mit zweierlei Mass gemessen

mfG

Mein blauer Engel

Am 07. März 2018 um 17:40 von karwandler
re antizweierleimaß
Die Berichte aus der deutschen Botschaft in Damaskus sind vermutlich hundertfach inhaltsreicher zur Lage in Syrien als die von Ihnen gelobten AfD Mitglieder mitbringen können.

nnnnnnn

Das mag stimmen oder nicht. Es kann aber kein Maßstab für Reisen von Parlamentariern sein. Sonst könnten die A L L E weitgehend zuhause bleiben.

eine_anmerkung
Was sind die Alternativen?

Ich bin auch kein Freund des Assad Regimes, aber was wären die Alternativen? Syrien ist eine Gemengelage von Volksgruppen die sich zum Teil alles andere als grün untereinander sind (Sunniten, Schiiten, christliche Minderheit die verfolgt wird..) und nimmt man den Despoten weg, schlagen die sich vielleicht die Köpfe untereinander ein wie im ehemaligen Jugoslawien. Will man als Altenative Syrien dauerhaft besetzten? Was würden unsere russischen Freunde sagen? Das kann doch nicht die Lösung sein? Ein Land muss reif für eine Demokratie sein. Syrien ist das mit Sicherheit nicht.

fettes fataland

Also ist es doch möglich Informationen aus erster Hand von vor Ort zu erhalten. Besser als all die nicht bestätigbaren Berichte aus dem klimatisierten Büro in Kairo. So ein Dilemma für die schreibende Zunft.

eine_anmerkung

Ich finde die AfD-Reise gut weil die Resultate daraus helfen werden ein neutraleres Bild von der Lage vor Ort in Syrien zu zeichnen. Zur Erinnerung. Großbritannien und Russland schieben seit Wochen in die befriedete Gebiete Syriens ab und wir genehmigten gerade einen begrenzte Familienzusammenführung für Substidäre. Wer tickt hier falsch?

Nachfragerin
künstliche Empörung

Statt kollektiv die Empörten zu spielen, könnten sich die etablierten Parteien ja mal konstruktiv für eine Beendigung des Krieges und den Wiederaufbau Syriens einsetzen. Das würde nicht nur den Menschen in Syrien helfen, sondern auch die Rückkehr von Flüchtlingen ermöglichen und somit der AfD das Wasser abgraben.

In Ihrem Verständnis von Menschenrechten dürfte sich die syrische Regierung kaum von ihren Nachbarn unterscheiden. Aber sie ist halt kein Großkunde unserer Rüstungsindustrie...

Mein blauer Engel
Hätte Frau Merkel

schon vor längerem einen runden Tisch mit Assad und Putin gebildet, wären da unten vieleicht schon sichere Zonen für Zivilisten.
Was können Politiker anderes tun als sich zu besprechen ?
Dabei ist es völlig abwegig Diktatoren und Halunken auszusparen, denn sonst hätte Deutschland nicht mehr sehr viele Gesprächspartner.
Ich erinnere mich an ein Spiegel Interwiew mit Assad, wo dieser ganz nüchten antwortete; in den anschließenden Spiegelleserbriefen tobte sich dann die vermeintliche Intelligenzja aus. Da sprach dann das auswenig eingepeitschte. Das konnte allerdings auch jeder herbeten.

Man muß schon eine Menge Dinge ausblenden um Assad die größte Schuld an den Verhältnissen dort zu geben. Das sich hierzulande in den Medien keine ausgewogenen Berichte finden lassen, nur Einheitsbrei, ist auch ein Skandal.

karwandler
re fettes fataland

"Also ist es doch möglich Informationen aus erster Hand von vor Ort zu erhalten"

Es war immer möglich, Informationen von der Assad-Regierung zu erhalten.

Vor Ort war gar nicht nötig.

Was die AfD Parteigenossen in Damaskus erfahren haben hätten Sie auch in der syrischen Botschaft in Berlin bekommen.

huppyfluppy
Ich fasse es nicht

Was denkt sich die AFD?
Versuchen doch tatsächlich einen Dialog zu führen.
Da sieht man mal wieder, dass die AFD von demokratischen Werten rein gar nichts versteht.

Gast
Wer?

Im vorhergehenden Artikel wird der AfD Rassismus vorgeworfen, in diesem hier, dass sie nach Syrien reist. Wer ist nun also wirklich rassistisch? Die AfD – sicher auch, oder evtl. doch noch viel eher wohl die, die seit Jahren völlig sinnlos den Sturz eines angeblichen „Regimes“ fordern, sogen. „Rebellen“ reichlich mit Geld und Waffen ausstatten, um Menschenleben auszulöschen, welches offensichtlich denen, die das unterstützen als minderwertig gelten muss.

fathaland slim
20:33, Gorm

>>So so, da treffen sich also AFD Leute mit Syrern.
Und sofort machen wir auf sittliche Entruestung.
Wenn Gabriel sich mit Tuerkischen Regierungsvertretern trifft, die eine ANGRIFFSKRIEG zu verantworten haben,
(der ohne Not gestartet wurde)
wird das unter "Diplomatie" verbucht, gar kein Problem.
Tuerkei ist ja schliesslich auch ein guter Waffenkunde.<<

Sie meinen nicht, es gäbe einen kleinen Unterschied zwischen Kontakten von Staaten auf diplomatischer Ebene, die mehr als ein halbes Jahrhundert Mitglieder des selben Bündnisses sind und deren Verhältnis momentan unterirdisch schlecht ist, und der Reise einer rechten Abgeordnetengruppe in ein Land, welches von einem Marionettendiktator mithilfe einer Geheimdienstpolykratie, die von seinem Vater installiert wurde, regiert wird, die allein den Zweck hat, die Politik der Bundesregierung zu hintertreiben?

Wenn Sie diesen Unterschied nicht erkennen, dann ist Ihnen nicht zu helfen.

Nachfragerin
@fathaland slim

20:32 von fathaland slim:
"Wer unterstützt Erdogan dabei, Kurden zu töten?"

Grob zusammengefasst: Die NATO-Staaten. Als Waffenlieferanten und Wirtschaftspartner hätten diese am ehesten die Mittel, diesen Krieg zu beenden. (Soweit ich mich erinnere, will die NATO auch ein Verteidigungsbündnis sein.)

krittkritt
Die (fehlende) Information/Recherche ist das Problem.

@20:53 von karwandler
Robert Fisk, Nahost-Korrespondent des britischen Independent über die "Rebellen" von Ost-Gouta: "Es gibt keine westlichen Reporter, die sie interviewen könnten - denn uns (obwohl wir das normalerweise nicht sagen) würden von diesen Verteidigern von Ghuta die Köpfe abhackt werden, wenn wir es wagen würden, in den belagerten Vorort einzudringen. Und das Filmmaterial, das wir erhalten, zeigt - unglaublich - keinen einzigen bewaffneten Kämpfer."

Also bleiben die Berichte aus Kairo, die oft nur die Londoner Telefonate der selbsternannten "Beobachtungsstelle..." mit Islamisten vor Ort wiedergeben.

Da sollten alle Parteien ein wenig bescheidener auftreten.

Gast
Wow, die AfD ist ja noch viel gefährlicher als ich dachte

Jetzt nimmt eine Partei einer kleinen radikalisierten Minderheit in Deutschland schon für sich in Anspruch als eine deutsche Delegation empfangen zu werden!? Die Bundestagsmandate sind den Herren wohl etwas zu Kopf gestiegen. Leute, dafür haben wir einen Außenminister, so dass wir mit einer Stimme sprechen. Auf der anderen Seite ist die AfD quasi der politische Arm des Kremls und somit schließt sich der Kreis. Und wer Erdogan mit Assad vergleicht, darf gerne im Flüchtlingsheim mit Syrern sprechen, denen man die Fingernägel ausgerissen hat und anschließend Türken, die mittlerweile auch wieder verstärkt Asyl hier beanspruchen.

To_LE
Nun die moralische Entrüstung

ist einfach lächerlich. Wenn Frau Merkel und Herr Gabriel nach Saudi Arabien reisen ist dies ja auch kein Problem.

Und ich finde es schon seltsam wie hier argumentiert wird. Assad ist nicht erst seit 5 Jahren an der Macht und seltsamer Weise gab es zuvor keine Flüchtlingswellen aus Syrien heraus.... Und das das was man über Aleppo berichtet hat nun auch nicht ganz so war wie dargestellt ist ja mittlerweile auch bekannt. Die meisten Einwohner haben da in den von der syrischen Armee kontrolierten Gebieten über die ganzen Jahre unproblematisch in Frieden gelebt. Man hat es nur nicht berichtet und einige wollen dies auch nicht hören da es nicht in das Bild passt.

Und zu prüfen ob Syrer wieder zurück in ihr Land können finde ich nun nicht so schlimm, denn sie sind ja vor dem Krieg geflüchtet und nicht vor Assad. So ist es bisher berichtet worden (wie oben schon bemerkt ist ja vorher auch keiner weg).

Hafenstraße1982
@FroleinPutinsPo

Ich gebe Ihnen vollkommen Recht damit, jedoch ist es nicht nur die Armee von Assad die hier das Elend verbreitet. In der Norwegischen Aftenposten hat es hierzu einen sehr seriösen Bericht gegeben, wie die Halsabschneider und Terrormilizen mit der Bevölkerung umgehen, besonders wenn es um das Thema Freiheit geht. Wenn man Menschen in den Häusern festhält, von dort aus auf Zivilisten die auf der anderen Seite stehen beschießt, und dann sich hinstellt das Assad die Zivilbevölkerung angegriffen hat. Was ist mit den Amis, die solche Terrormilizen auch noch schützen, diese mit Hubschraubern aus der Gefahrenzone bringen? Da schweigt man hier, den es ist einfacher die Schuld auf Seiten von Assad zu suchen als noch bei anderen Beteiligten. Und was der Besuch in Syrien angeht, hier gibt es in Norwegen eine klare Linie, die Gäste werden schnellstmöglich wieder heim geschickt. In Norwegen wird denen auch nicht mehr so ein Luxusleben wie bei uns in Deutschland ermöglicht.

pankratius
Endlich fahren da mal Politiker selber hin

Danke an die AfD!

Bisher ist man auf Informationen des US-Geheimdienstes (das ist der mit den nicht gefundenen "Massenvernichtungswaffen" im Irak) und einer 1-Mann "Beobachtungsstelle" in London angewiesen.

In einer so wichtigen Frage ist die persönliche Kontaktaufnahme der einzig richtige Weg. Dass einem manche Leute in fernen Ländern nicht passen, ist unvermeidlich.

Wie will man Frieden schaffen, ohne miteinander zu reden und dabei gleichzeitig über jeden herzufallen, der sich aus erster Hand informiert?

geselliger misanthrop
Natürlich ist der Regierungssprecher "irritiert" ...

... denn es fällt im immer schwerer die erfolglose Syrienpolitik der Regierung Merkel öffentlich rechtzufertigen. Und das einige AfD Politiker nun ungefragt gute Politik vorantreiben kann natürlich nicht im Sinn einer schwachen Regierung sein.
.
Assad wird diesen Bürgerkrieg aller Voraussicht nach gewinnen und auf absehbare Zeit Regierungschef in Syrien bleiben.
.
Insofern ist es klug und weitsichtig wenn Deutsche Politiker, auch wenn sie der AfD angehören, mit der Regierung Syriens in Kontakt bleiben.
.
Die Vorwürfe von "abscheulich" und widerlich sind absurd und scheinheilig. Deutsche Politiker sprechen mit Despoten und Massenmördern auf der ganzen Welt. Einige davon sind unsere besten Kunden.
.

fathaland slim
20:45, eine_anmerkung

>>Ich finde die AfD-Reise gut weil die Resultate daraus helfen werden ein neutraleres Bild von der Lage vor Ort in Syrien zu zeichnen.<<

Als Gast eines Diktators ein Land zu bereisen vermittelt einem gewiss ein neutrales Bild desselben.

>>Zur Erinnerung. Großbritannien und Russland schieben seit Wochen in die befriedete Gebiete Syriens ab und wir genehmigten gerade einen begrenzte Familienzusammenführung für Substidäre. Wer tickt hier falsch?<<

Sie.

Denn Großbritannien schiebt ganz gewiss nicht nach Syrien ab, und nach Russland ist mit Sicherheit kein regimekritischer Syrer geflohen.

bigottogott
re Werner40

Zitat:"Die AfD hofiert ein Regime, das die eigene Bevölkerung bombardiert. Sie sollte nicht auf deren Propaganda hereinfallen und die Außenpolitik lieber den Profis im Auswärtigen Amt überlassen."

Die AfD besucht ein von Bürgerkrieg gepeinigtes Land. Es gibt dort den Diktator, welcher an der Macht bleiben möchte. Es gibt Kräfte (offensichtlich starke Kräfte auch außerhalb Syriens) welche einen Regimechange anstreben.

Diese Gemengenlage nimmt man zur Kenntnis. Was ich nach vielen Jahren Beobachten dieser Konflikte nicht begreife: Was macht es schlimmer, die "eigene Zivilbevölkerung zu bombardieren", während das Bombardieren von Zivilbevölkerung im Ausland relativ unskandalisiert davonkommt. Beispiele gibt es viele: Jemen, Afghanistan,Süd-Libanon,Gaza-Streifen, syrische Kurdengebiete ...?

Europeano
Abschiebung in Kriegsgebiet war das Thema

Den Kommentaren hier zufolge könnte man meinen die AfD wäre in diplomatischer Friedensmission dort gewesen. Mitnichten! Es ging darum, die aus diesem Kriegsgebiet Geflohene möglichst schnell wieder in dieses von Krieg durchzogene Land zurückzuschicken.

FreidenkerAD1

Persönlich sehe ich wenig Sinn in dieser Reise, außer dass die AFD wohl Wege sucht um Vorschläge zu machen wie man Flüchtlinge abschieben kann, damit sie gut da stehen bei ihrer Wählerschaft. Aber ich teile die Meinung vieler Mitkommentatoren, dass in der deutschen Politik mit zweierlei Maß gemessen wird. Gaddafi war ein nicht zu unterschätzender Öllieferant der Bundesrepublik und ein Tyrann im eigenen Land. Erdogan hat noch nicht mal deutsche Parlamentarier zu den entsandten Soldaten gelassen, obwohl es eine Parlamentsarmee ist. Er tritt demokratische und völkerrechtliche Grundprinzipien mit Füßen, aber wir liefern Panzer und Zubehör. Auch das finde ich nicht gut.

OrwellAG

Ach die Politiker und die AFD. Ich kann mich noch erinnern, als von der Leyen im Amt war, da hat man Assad als "Verbündeten gegen den IS Terror gesehen". Kennen wir die Geschichte denn nicht mehr, wie sehr Deutschland bei Assad gewankt hat?

Man hätte heute wenigstens den Rücken haben können zu sagen, "wir haben uns in Assad neu besonnen, und einige AFD Vertreter agieren auf einer Assad-Politik von Gestern". Das klänge irgendwie aufrichtiger als immer diese moralischen Überklänge anzubringen, bei einer Sache, die man vor nur wenigen Jahren noch anders gehandhabt hat.

fathaland slim
20:57, Nachfragerin

>>"Wer unterstützt Erdogan dabei, Kurden zu töten?"

Grob zusammengefasst: Die NATO-Staaten. Als Waffenlieferanten und Wirtschaftspartner hätten diese am ehesten die Mittel, diesen Krieg zu beenden. (Soweit ich mich erinnere, will die NATO auch ein Verteidigungsbündnis sein.)<<

Die NATO ist von ihren Statuten her ein reines Verteidigungsbündnis. Inwieweit dies in jedem Fall in dieser Eindeutigkeit gehandhabt wird, ist ein Thema, dessen Diskussion hier zu weit führen würde, aber Erdogans Aktion in Nordsyrien ist definitiv kein Verteidigungskrieg und deswegen kein NATO-Fall. Es handelt sich um Erdogans Privatkrieg, er agiert außerhalb des Bündnisses, durchaus auch in Absprache mit Putin. Die NATO kann ihn nicht stoppen, denn er verstößt gegen keinen NATO-Vertrag. Das weiß er und dreht den restlichen Mitgliedern eine lange Nase.

Die NATO-Mitglieder haben keine durch die NATO-Verträge gedeckte Möglichkeit, Erdogans Krieg zu beenden.

1A Polyglott
Eine etwas übertriebene Reaktion.

Von der AFD ist nichts anderes zu erwarten gewesen. Den Widerspruch, dass Funktionäre einer offen islamfeindlichen Partei zu einem Mufti reisen, der Europa mit Anschlägen „im Namen Gottes“ gedroht hat, finde ich eher amüsant als empörend. Die Sache mit der Finanzierung der Reise finde ich da schon interessanter.

fathaland slim
Äpfel und Birnen

Der hier ständig auftauchende Vergleich mit den Beziehungen der Bundesregierung zu Erdogan ist übrigens klassischer Whataboutism in seiner reinsten Form.

Betreibt jetzt die AfD Gegenaußenpolitik?

Gehört das zu den Aufgaben einer parlamentarischen Opposition?

Bräuchten wir dann nicht einen Gegenaußenminister? Möglichst noch einen in jeder Oppositionsfraktion?

WiPoEthik
Einfach nur anmaßend

Wenn gewählte deutsche Politiker ins Ausland fahren und dort als Politiker auftreten übernehmen sie automatisch eine Repräsentationsfunktion für unser Land.
Das die AfD dies für sich in Anspruch nimmt obwohl sie keinerlei Machtoption hat finde ich einfach nur anmaßend.

Es ist ärgerlich genug wenn sie ihren Mist innerhalb Deutschlands verzapfen. Wenn sie aber anfangen unseren Ruf im Ausland negativ zu beeinflussen oder sich mit Regierungsvertretern zu treffen ist m.E. eine Grenze überschritten.

Und wer der Meinung ist, dass man unabhängige Informationen bekommt, weil man mal direkt beim Assad-Regime vorbeischaut, der lebt wirklich in einer anderen Welt.

tomasius
Kriege beenden?

Kriege werden durch den Sieg einer Partei, durch Ermattung oder durch Friedensverhandlungen beendet. Für Letzteres ist mir JEDES Mittel recht. Dabei müssen immer Interessen definiert und Kompromisse vorgeschlagen werden. Jedenfalls muss man reden! Dazu bedarf es meist auch der Hilfe von Dritten. Für greifbare Ergebnisse der Moderatoren steht dann u.U. der Friedensnobelpreis bereit.

fathaland slim
00:14, geselliger misa...

>>Assad wird diesen Bürgerkrieg aller Voraussicht nach gewinnen und auf absehbare Zeit Regierungschef in Syrien bleiben.<<

Diesen Stellvertreterkrieg werden, wenn überhaupt, dann Russland und der Iran, deren Marionette Assad mittlerweile komplett ist, gewinnen. Sollten die sich aus Syrien zurückziehen, dann wäre Assad weg vom Fenster.

Auch Erdogans Interessen und die Saudi-Arabiens müssen natürlich gewahrt bleiben. Das darf man bei der Betrachtung der Situation ebenfalls nicht außer acht lassen.

Warum sollte man da Assad besuchen? Der ist nun wirklich nicht wichtig.

1A Polyglott
@fathaland slim

Dass die Kritik ausgerechnet von der AFD kommt, gefällt mir auch nicht, aber was CDU & SPD sich an dieser Stelle doch vorwerfen lassen müssen, ist dass sie selbst menschenverachtende Autokratien bereisen. Und nein, es macht die Sache nicht besser, weil die Kontakte jahrelang auf diplomatischer Ebene gepflegt wurden, im Gegenteil. Der Vorwurf, dass CDU & SPD sich nicht wirklich für die Lage vor Ort interessieren scheint mir ebenfalls berechtigt. Sie tun wenig für Beschaffung von Fakten, die näher an der Wahrheit dran wären, als Informationen einer umstrittenen one-man-show in London. Auch der Bundesnachrichtendienst bedient sich dubioser Quellen.

Persönlich finde ich es schlimmer, dass wir nicht sofort demokratische Kräfte unterstützten, und nun haben Ableger der Al-Nusra Front deutsche Waffen. Die Gleichung „(Aufständische)-(Assad)=(gut)“ ging nicht auf und ich habe den Eindruck, dass dieser Umstand die Abgeordneten ärgert, die nur schlau genug waren, sich gegen Assad zu positionieren

Rolf-Dieter Winkelmann
17:19 von FroleinPutinsPo...

" Die AFD-Leute sollten wissen,...."

Ich denke , die informieren sich wahrscheinlich nicht einseitig in unseren Medien. Die Regierung sollte froh sein , Bericht aus erster Hand zu bekommen.

fathaland slim
00:23, OrwellAG

>> Ich kann mich noch erinnern, als von der Leyen im Amt war, da hat man Assad als "Verbündeten gegen den IS Terror gesehen". <<

Seltsam, ich nicht. Frau Von der Leyen war auch nicht im Amt, sie ist es.

>>Kennen wir die Geschichte denn nicht mehr, wie sehr Deutschland bei Assad gewankt hat?<<

Ich weiß ja nicht, wen Sie mit "wir" meinen, aber ich kenne diese Geschichte nicht.

>>Man hätte heute wenigstens den Rücken haben können zu sagen, "wir haben uns in Assad neu besonnen, und einige AFD Vertreter agieren auf einer Assad-Politik von Gestern".<<

Wenn ich nur verstehen würde, was das heißen soll.