Die Klagemauer in Jerusalem (Archivbild)

Ihre Meinung zu Fragen und Antworten: Warum ist der Jerusalem-Streit so heikel?

Die israelische Regierung sitzt in Jerusalem, ausländische Staatsgäste fahren regelmäßig in die Stadt. Warum ist die Entscheidung, die US-Botschaft dorthin zu verlegen, dennoch brisant? Was bezweckt Trump mit seinem Schritt, und was riskiert er? Und was bedeutet er für Israel-Reisende?

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26 Kommentare

Kommentare

Autograf
Künstliche Aufregung

Ein Staat, der nicht direkt an dem Konflikt beteiligt ist, verlegt seine Botschaft. Eine willkommene Ausrede für neue Gewalt. Denn nur nach der wird gesucht. Es gibt keinen Rechtsgrund, mit dem die Palästinenser Jerusalem als ihre Hauptstadt beanspruchen könnten, Israel hat die Stadt nach mehreren völkerrechtswidrigen Angriffskriegen der Araber erobert und behandelt sie de facto als ihre Hauptstadt (genauso wie Ost-Berlin die Hauptstadt der DDR, die nach dem Viermächtestatus dies nicht sein durfte, aber alle, einschließlich der Stechschritt paradierenden DDR-Soldaten, haben das als faktische Verhältnisse akzeptiert). Der Hass der Araber ist nicht erst 1948 entstanden, oder gar erst 1967, sondern viel früher geschürt worden und besteht bis heute. Erst wenn dieser Hass der Vernunft weicht, ist Friede möglich.

fathaland slim
11:37, Hallelujah, geschlossener Thread

>>Für die Palästinenser und alle anderen Muslime...<<

Sie scheinen nicht zu wissen, daß viele Palästinenser Christen sind.

So wie beispielsweise Arafats Witwe.

Nächster
Einfach mal neu denken.

Jerusalem erhält das Gleiche Recht für alle.
Hauptstadt für Israel und Palästina ungeteilt. Regierungssitze in Tel Aviv und Ramala. Eitelkeit befriedigt und praktisch kann jeder seine Regierung arbeiten lassen ohne den Anderen zu bedrängen. Verwaltung in Jerusalem wie im Vatikan. Polizei stellt die Schweiz oder Nepal oder sonst ein unbeteiligter Staat.

Eu-Schreck
Kontaktabbruch

Wenn sollte Erdogan den Kontakt zu den USA abbrechen, nicht zu Israel!

august pichl

Jerusalem soll Hauptstadt von Israel werden. Das ist gut so!
Jerusalem war immer Hauptstadt der Israeliten schon 900 Jahre vor Christus als es noch keinen Islam gab.

tisiphone
@fathaland slim

Sie warfen mir im anderen Thread vor, ich würde, wegen meiner Abneigung gegen das Land in dem ich lebe, etwas Positives an der Tatsache sehen, dass Trump uns in Gefahr bringen würde, den 3. Weltkrieg erleben zu müssen.

Also:
1. zum Weltkrieg kann das nur werden, wenn die Staaten sich da mit rein ziehen lassen.

2. wenn ich eine Einigkeit unter den Ländern im Mittleren Osten begrüsse, finde ich es spannend, dass man mir das als feindselig gegenüber Deutschland auslegt.

Mir fehlt einfach dieses sehr spezielle Denken, dass Tote dort unten weniger schlimm seien, als Tote vor der eigenen Haustüre.

Mir fehlt auch das Denken, dass manche Staaten das Recht hätten, im Mittleren Osten herum zu wirbeln.

Es ist einfach so, dass ich nicht davon ausgehe, dass die arabischen Staaten bei uns einmarschieren, nur weil sie sich (oft durch Einmischung gesteuert z.B. Irak-Iran) nicht mehr gegenseitig bekämpfen.

Sich über weniger Tote zu freuen sollte nicht als feindselig gelten.

Gast
Verworren

Insgesamt nicht ganz verständlich, dieses Theater! Haben die Paletinenser denn nicht ebenfalls Jerusalem als ihre Hauptstadt deklariert? In dem Falle wäre die US-Botschaft auch auf islamischem Boden und somit wäre die Verlegung als Würdigung Palestinas zu sehen.
Wird aber Jerusalem von den Palistinensern nur als Hauptstadt reklamiert - und dieser Einduck verstärkt sich - ist der "Zorn aus Unsicherheit und Missachtung der eigenen Vorstellungen" zu verstehen.
Nun, es wird wieder zu Gewalt kommen. Aber darin ist der Nahe Osten seit Jahrtausenden geübt und abgehärtet.
Einen Friedensprozess hat es nie gegeben, denn die "Ehre" und "Religion" lassen einen Kompromis nicht zu.
Mit dem Friedensprozess a la Nah Ost verhält es sich wie mit dem "verlobt sein": Festhalten und weitersuchen - im NahenOsten heißt das: suchen nach Kriegs- und Terrorgründen.
Hat der Westen eine Chance Frieden zu stiften? Die Jahrzehnte ab dem Mitte des letzten Jahrhunderts lassen da berechtigte Zweifel aufkommen.

Karl Klammer
Trump will nur von seiner Grabscher Klage ablenken

Selbst ein Präsident steht nicht über dem US Gesetz.
Trump muß sich wegen einer Grabsch
Attacke auf eine Schauspielerin verantworten.

Martellus

Die Bedeutung Jerusalems für das jüdische Volk liegt in der Heiligkeit des Tempelberges und nicht im Status als Hauptstadt eines Staates, der sich anmaßt für das gesamte Judentum sprechen zu können (oder im Anerkennen dieses Status durch die USA).

Solange der Besuch der heiligen Stätten allen Menschen ermöglicht bleibt und wenn es dem Frieden in der Region hilft, sollte die Stadt geteilt werden und Hauptstadt beider Staaten sein. Aber dies wird wohl an den Hardlinern beider Seiten scheitern, die kein Interesse am Frieden haben.

Bernd39
Ein einfacher Vergleich

Berlin war ja bis 1989 auch geteilt. Während der Ostteil als Hauptstadt der DDR von aller Welt anerkannt wurde, selbst die US-Botschaft befand sich dort, wer Berlin(West) "kein Bestandteil der BRD und durfte auch nicht von ihr regiert werde", so der diplomatische Sprachgebrauch.
Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, den Westteil einzunehmen und ganz Berlin zur "unteilbaren Hauptstadt der DDR" zu machen. Das hätte Krieg bedeutet. (Blockade schnell vergessen, das ist was für Unbedarfte. Eine Blockade sieht nämlich anders aus!)
Der Unterschied besteht jetzt eben darin, daß die USA plötzlich auf der anderen Seite steht.
Den Gedanken kann jeder zu Ende denken.

qpqr27
Trump riskiert gar nichts....

die Köpfe schlagen sich andere ein

GeneralTickTack
Warum die Aufregung?

Hier wird doch wahrhaft aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Was ist so schlimm daran wenn die amerikanische Botschaft in Jerusalem statt in Tel Aviv ist? Zumal dieser Umzug schon seit ~20 Jahren beschlossen ist.
Die muslimische Gemeinschaft regt sich über Nichtigkeiten auf, genau wie damals bei den Karikaturen, ihr fehlt es hier an Toleranz und Gelassenheit, die aber andauernd gegenüber der westlichen Gesellschaft eingefordert wird.

nomo45
Jerusalem Heiligtum aller drei Weltreligionen?

Ich wußte gar nicht, dass Jerusalem im Hinduismus eine Rolle spielt. Normalerweise spricht man m.W. von 5 Weltreligionen und dazu zählt dann auch noch der Buddhismus. Oder wurden die Weltreligionen mit den abrahamitischen Religionen verwechselt?

KU
fathaland slim um 13:49 Uhr:

Sie beschreiben es treffend. Leider scheinen manche User von den Gegebenheiten wenig oder sogar nichts zu wissen. Dennoch wird, trotz mangelnder Sachkenntnisse, munter kommentiert.

RobinHood

Jerusalem sollte weder Israel noch Palästina gehören. Am besten macht man einen unabhängigen Stadtstaat daraus, wie den Vatikan. Jeder soll willkommen sein und alle Pilgerstätten ,egal welcher Religion ,sind zu respektieren. Ansonsten ist Trump und Israel davon abzuraten auf ihr Besitzrecht zu bestehen! Das gibt nur Ärger. Das sollte man doch langsam begriffen haben. Gewinner wird es wenns um Jerusalem geht nie geben. Also lernt zu teilen.

Rebel-Lion
genialer Schachzug

"Zugleich stärkt er die Verbindung zur israelischen Regierung unter Benjamin Netanyahu." - Diesen Satz halte ich für ziemlichen Unsinn, und gleichzeitig ist der Schritt Trumps ein genialer Schachzug. Hält es dem Präsidenten doch den Rücken frei für die heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen die in den nächsten Wochen und Monaten noch kommen werden. Gleichzeitig baut er damit Druck auf die Regierung Netanyahu auf sich endlich auf die Palästinenser zuzubewegen. - Bitte nicht vergessen, die Ein-Staaten-Lösung, bei der die Gleichberechtigung der Palästinenser selbstverständlich vorausgesetzt wird, wurde auch auf dieser Seite vor ein paar Monaten noch als die realistischste und wünschenswerteste Lösung gepriesen...

Gast
Eigentlich egal, und auch nicht

Die Entfernung von Tel Aviv nach Jerusalem beträgt etwa eine Stunde Autofahrt. Ein logistischer Vorteil ist nicht gegeben.

Dann ist es im Prinzip egal, wo die Botschaft sitzt, denn der Sitzt einer Botschaft muss weder in der Hauptstadt sein, noch wird damit eine solche anerkannt.

Aber man kann so etwas mit Fingerspitzengefühl angehen, was manchen einfach nicht liegt.

Hin wie her werden die Palästinenser immer einen Grund finden egal was als Provokation aufzufassen, um mit irgendeinem heiligen Sonstwas aufzufahren.

Seit meinen Kindheitstagen gibt es Krieg in der Region, und auch nach meinem Ableben werden sich die Menschen dort gegenseitig das Leben schwer machen, und sich töten.

Diese Entscheidung macht wenig Unterschied. Man hätte es aber auch sein lassen können. Was aber sehr veranschaulicht wird ist der Einfluss, den manche auf die Politik haben.

phaeno
Fragen und Antworten - heikel (2)

Leere Worte des wohlfeilen "Bedauerns" von Merkelgabriel aus der untoten GroKo senden ein Signal des 'Weiter so!' nach Jerusalem. Bibi kann sich darüber nur freuen...
Das einzig ernst zunehmende Signal wären längst überfällige ernsthafte, praktische Schritte, von Israel einen preis für die Besatzung zu verlangen?
Wie wäre es zum Beispiel mit einer sofortigen Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel, bis dieses damit BEGINNT, seine systematische Verletzung des Völkerrechts und der Menschenrechte (siehe §2 des Assoziierungsabkommens) zu beenden?

Residue
@RobinHood

Ich stimme zu, weil das die Beste, da unparteiischste Loesung ist.

Martellus
@Rebel-Lion um 14:29

"Bitte nicht vergessen, die Ein-Staaten-Lösung, bei der die Gleichberechtigung der Palästinenser selbstverständlich vorausgesetzt wird, wurde auch auf dieser Seite vor ein paar Monaten noch als die realistischste und wünschenswerteste Lösung gepriesen..."

Hier irren Sie leider. Die Gleichberechtigung der Palästinenser ist keineswegs 'selbstverständlich vorausgesetzt', denn dies würde das Wahlrecht beinhalten und die Kräfteverhältnisse deutlich zugunsten der Palästinenser verschieben. Diese würden dann sehr wahrscheinlich die nächste Regierung stellen und hätten somit die Möglichkeit, Israel als jüdischen Staat abzuschaffen. Das wird Nethanjahu niemals zulassen.

Die Ein-Staaten-Lösung wird von Nethanjahu in der Tat favorisiert (und Trump hat durchblicken lassen, dass er damit leben kann), jedoch wären Palästinenser in diesem Staat Bürger zweiter Klasse ...

fathaland slim
14:29, SanVito

>>Wes Geistes Kind sind wohl die Juden, vor allem die Zionisten?<<

Ich kenne viele Juden persönlich und habe selbst jüdische Vorfahren, deswegen kann ich Ihnen versichern: die Juden sind nicht eines Geistes Kind.

Wenn Sie zehn Juden in einer Diskussionsrunde beisammen haben, dann haben Sie elf Meinungen zum Thema.

Und die Zionisten?

Dann beschäftigen Sie sich doch mal mit dem Zionismus, angefangen bei Herzl, der der romantisch-sozialistischen Vision eines klassenlosen Zusammenlebens von Juden und Arabern im heiligen Land anhing.

Der rechtsradikale Zionismus heutiger Prägung ist ein Phänomen neueren Datums.

barbarossa2
14:27 von RobinHood

Ihr Vorschlag gefällt mir von allen am besten. Einen Krieg kann nun wirklich keiner wollen, denn er kann sehr schnell außer Kontrolle geraten. Wir wissen alle, daß die Isreaelis militärisch haushoch überlegen sind und davon auch gebrauch machen werden.

Eu-Schreck
@ 14:07 von tobeorwhat

Sie verkennen einen essentiellen Punkt: Es ist die quasi-Anerkennung Jerusalems als UNGETEILTE Hauptstadt Israels. Es gibt/gab wenig geteilte Hauptstädte, die von zwei Nationen beansprucht werden. Beispiel ist die deutsch-deutsche Teilung, in der fein sauber zwischen West- und Ostberlin unterschieden wäre. Hätten (ohne Israel und DDR gleichzusetzten!) die DDR-ler Berlin zu ihrer ungeteilten Hauptstadt erklärt, wäre das übel ausgegangen.
Nur weil man momentan die Oberhand hat ist es unweise, solche Verknüpfungen zu machen. Was anscheinend wieder einmal durch die Menschheit überprüft werden muss.

anorak2
Berlin-Vergleich

@Bernd39

Der Vergleich mit Berlin passt, aber es war anders als Sie schreiben:

Während der Ostteil als Hauptstadt der DDR von aller Welt anerkannt wurde, selbst die US-Botschaft befand sich dort, wer Berlin(West) "kein Bestandteil der BRD und durfte auch nicht von ihr regiert werde"

Ost-Berlin war nach westlicher Auffassung kein Bestandteil der DDR und auch nicht ihre Hauptstadt, also genau symmetrisch zu West-Berlin.

Die Plazierung westlicher Botschaften in Ost-Berlin war "Realpolitik", aber keine Anerkennung des Anspruchs der DDR auf den Ostteil Berlins. Das wurde z.B. in den Bezeichnungen ausgedrückt: Die meisten NATO-Staaten nannten ihre Gesandtschaften auf Ost-Berliner Boden "Botschaft bei der DDR", aber nicht "in der DDR".

tirilei
Zorn

Internationale Verwaltung wie eigentlich geplant waere natuerlich am besten. Aber wie der Artikel ja schon sagt sind faktisch sowieso israelische Institutionen dort, und von heute auf morgen aendert sich nichts. Und was den Zorn der Moslems angeht, da ist sowieso andauernd irgendwo Zorn, und man merkt gar nicht mehr ob es nun ein "grosser" oder kleiner Anlass ist oder gar keiner. Da kommt es schon fast nicht mehr drauf an, denn Bomben, Krieg und Terror sind sowieso Realitaet.

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