Sonne über dem Hafen Hamburg

Ihre Meinung zu Nach der Wahl: Warum die guten Zahlen täuschen

So gut läuft es mit der deutschen Wirtschaft, dass die neue Regierung eigentlich kaum etwas ändern müsste - diesen Eindruck konnte man zumindest im Wahlkampf gewinnen. Aber stimmt das auch? Carsten Schabosky hat gleich mehrere Baustellen ausgemacht.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
21 Kommentare

Kommentare

krittkritt
Richtig! Fehlende Investitionen bei einmaligem Niedrigzinssatz.

Wer da nicht investiert, stattdessen Privatfirmen gesicherte Profite auf Steuerzahlerkosten zuschanzt, handelt gegen die Interessen der Gemeinschaft.
Da ist ein vernichtendes Urteil über die Bilanz der Regierung Merkel.
Vgl. Bundesrechnungshof-Bericht zur öffentlich-privaten Partnerschaft.
Der Staat kann es billiger, dank des jetzigen Zinssatzes.
Die Tagesschau ganz richtig: "Öffentliche Investitionen in Deutschland liegen damit im Bereich von europäischen Krisenstaaten. Deutschland ist also quasi weiterhin im Spar-Krisenmodus. Eigentlich müsste aber gerade in Zeiten des Wohlstandes kräftig investiert und Werte für zukünftige Generationen geschaffen werden. Stattdessen gibt es im Land viele Gammelbrücken und -straßen und marode öffentliche Gebäude."

Einerer

Würde man ordentliche Löhne in die rechnung mit einbeziehen, wie sähe dann die Sache aus?
Minijobber, aufstocker, hartz-sklaven, etc sind nur für wenige arbeitgeber gut.
Gäbe es bei ordentlichen löhnen überhaupt das Märchen des fachkräfte mangels?
Welche fachkraft will wohl 40h die woche arbeiten, um später doch vom amt abhängig zu sein?
Internationaler Wettbewerb ist schön und gut. Produktivität ist nicht zu vernachlässigen.
Unsere Fachkräfte "international" entlohnen zu wollen, obwohl sie deutlich effektiver, als alle andren sind, ist unverschämt.
Vorstände verlangen ja auch deutlich mehr, weil andere das so zahlen. Mit welchem Recht? Weil sie es selbst bestimen.
Wieviele bandarbeiter kann man bezahlen, wenn ein winterkorn entlassen würde?
Statistik. Churchil. Klingelts?

nie wieder spd

Die Wirtschaft und die meisten Medien schwafeln ja schon seit Jahren vom angeblichen Fachkräftemangel. Nun gibt es laut diesem Bericht 750.000 freie Arbeitsplätze, wir habe aber 3x soviele Arbeitslose! Warum sind die immer noch nicht Weiterqualifiziert? Warum wird die so sehr am Fachkräftemangel leidende Wirtschaft nicht selbst aktiv und qualifiziert die ca 2,5 Millionen Arbeitslosen? Und natürlich und immer wieder: Warum steigen die Löhne nicht in einer Form, die dem angeblichen Fachkräftemangel entgegenwirkt und warum werden die Arbeitszeiten nicht mindestens um 30% gekürzt, bei vollem Lohnausgleich selbstverständlich, um den angeblichen Fachkräftemangel auszugleichen? Wenn unsere Regierungen seit Jahren zu dämlich sind, den angeblichen Fachkräftemangel zu beheben, dann muss die Wirtschaft selbst die Initiative ergreifen. Möglichkeiten hätte sie Massenhaft. Und nun, da die Arbeitnehmerfeindliche Nahles aus dem Arbeitsministerium verschwunden ist, kanns losgehen mit der Initiative.

tettigonia
Wichtige wirtschaftspolitische Weichen nicht mit FDP

Leider werden wir für solche Aufgaben einen zu inkompetenten Wirtschafsminister bekommen. Die FDP will das Ministerium ja schon. Die großen Töne im Wahkampf sind eines. Die Vergangenheit zeigt anders: In Berlin haben FDP und CDU dafürgsort das mit den Steuergeldern, die früher für den Etat der 3 Universitäten gedacht waren, marode Bauprojekte wie BER und künftig auch Tegel saniert werden. Die universitäre Ausbildung leidet bis heute darunter. Jemand wie Lindner der schon als Schüler der Meinung war man Lernen ist lästig soll künftig unsere Bildungspolitik gestalten?

Auch die Digitalisierung ist mehr als sich mal mit dem Handy ablichten lassen.

Sisyphos3
Ansichtssache

Außerdem muss Deutschland aufpassen, warnen Experten, dass dem Land nicht das Fachpersonal ausgeht.
.
erstaunlich in meinem Bekanntenkreis musste der Nachwuchs recht lange und recht viele Bewerbungen nach ihrem Studium schreiben und das waren in der Regel gute Abschlüsse
--
Eigentlich müsste aber gerade in Zeiten des Wohlstandes kräftig investiert werden. Stattdessen gibt es im Land viele Gammelbrücken und -straßen und marode öffentliche Gebäude.
.
scheinbar braucht man das Geld seit 2015 für andere Projekte

Sisyphos3
Angebot und Nachfrage

Warum steigen die Löhne nicht in einer Form, die dem angeblichen Fachkräftemangel entgegenwirkt
.
schon daran erkennt man die Glaubwürdigkeit solcher Infos zum Thema "Fachkräftemangel"

Jetstreamer
Zitat von Robert Bosch

Hierzu fällt mir spontan ein Zitat von Robert Bosch ein :
"Mir geht es nicht finanziell so gut, obwohl ich meinen Arbeitern einen guten Lohn zahle, sondern mir geht es deshalb so gut, weil ich meinen Arbeitern einen ordentlichen Lohn zahle" !

OrwellAG
Leben nach Zahlen

Darf es ein wenig Sarkamus sein? Das Ministerium für Zahlen teilt ihnen mit, das immer mehr Leute nach Zahlen malen.

Ich bin sicher in derselben Meinung wie viele heutzutage, dass Zahlen nicht die ganze Realität ist. Ohne Niedriglohn, und schlechte Arbeitsbedingungen, wären die Zahlen noch schlechter. Aber ist es denn nicht wichtiger, wie wir ALLE mit den Zahlen leben? Wie es sich anfühlt, jeden Tag eine immens anstrengende Arbeit zu verrichten, nur dass irgendwo die Zahlen stimmen? Sprich: Ich glaube nicht an den Konsum, der das Leben nach Zahlen schmackhaft macht. Nicht dieser Konsum von Gütern, die mittlerweile immer schlechter werden. Selbst die teuersten Stereoanlagen, Waschmaschinen, oder bestimmte andere gängige Gegenstände...

Hille-SH
Ich darf mal !

"Die EU-Integration bedeutet letztlich die Aufgabe nationalstaatlicher Souveränität zugunsten eines abstrakten, technokratischen und per Definition neoliberalen Institutionengefüges, das zunehmend apolitisch funktioniert und jene Maßnahmen umsetzt, die es braucht um den finanzgetriebenen Kapitalismus am Laufen zu halten und die Interessen seiner dominanten Akteure zu bedienen".

Es geht nur und ständig um kurzfristige Gewinninteressen,...nicht um organisches Wachstum, nicht um Mitarbeiterbindung, nicht um deren Expertise, nicht um Nachhaltigkeit !

Wer hiergegen aufsteht,...ist ein "EU-Hasser, ein Ewiggestriger und /oder ein schlimmer Populist", oder eben "Pack" im Gabriel-Sprech !

Konzernherrschaft aller Union und SPD !

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft
Wachstumsbremse Unternehmer-Gier

Die Neoliberalen Jahrzehnte haben die Wirtschaft in die Krise geführt. Zum einen stagnierten die Reallöhne unfassbare 25 Jahre und führten zu den exzessiven Handelsungleichgewicht. Die Instablität der Weltwirtschaft wird gefördert und Strafzahlungen in der EU und Strafzölle der USA drohen. Kräftige und nachholende Reallohnerhöhungen die deutlich über dem Wachstum liegen sind vor dem Hintergrund der globalisierten Wirtschaft alternativlos. Deutschland muss endlich wieder einen Beitrag zum Wachstum der globalen Nachfrage leisten.

Zugleich wurde die Infrastruktur von Neoliberalen Ideologen systematisch kaputtgespart. Z.B. liegt Deutschland beim Breitbandausbau hinter Portugal, China und dem Entwicklungsland Kolumbien zurück.

Die ungebremste Gier der Unternehmer und Lobbisten nach kurzfristiger Gewinnmaximierung auf Kosten der arbeitenden Bevölkerungsmehrheit erweist sich langfristig als Wachstumsbremse. Die fetten Jahre für Unternehmer und Superreiche sind vorbei.

JBeeck
Wer nicht investiert... in Nachwuchs und

die richtigen Umschulungen,der wird in 10 Jahren-mit Glück- einen studierten Wasserbau-Ingenieur für Klempner-Arbeiten bekommen -nach heutigen Wartezeiten für Internisten!
Die grossen Konzerne werden immer kleiner oder ins Ausland "verlagert" und diese Industrie-Jobs mit Doktoranden im Praktikum oder Haupt-Schülern besetzt!Zu Zeiten der Hanse gab es den Ausdruck "Pfeffersäcke" für die Reichen,die sich nicht am "Allgemeinwohl" beteiligten und von mutigen Predigern sonntags benannt wurden!Heute gehen diese in eine Talk-Show und grinsen sich eins!
Allerdings wird es bald sowieso wieder einen Crash geben-den dann die Allgemeinheit mit theoretischem Staatsgeld auffangen muss!

geselliger misanthrop
Nach der Wahl ... warum die Zahlen täuschen ...

... Wichtiger wäre gewesen vor den Wahlen darüber zu sprechen. Doch da nur: Uns geht es gut.
.
Kein Faktenfinder zur Kinderarmut zur Einkommensschere, stattdessen geschönte Armutsberichte der Bundesregierung.
.
Danke, anke.

LaFranceLibre
Wettbewerbsfähigkeit nach der Niedrigzinzperiode erhalten

Der Artikel legt seinen Schwerpunkt auf eine stärkere Lenkung der Wirtschaft durch die Politik (höhere Löhne durchsetzen, staatliche Investitionen). Solche Maßnahmen sind aber höchst fraglich in ihrerem volkswirtschaftlichen Nutzen.

Das Ifo-Institut weißt hingegen auf einen verschärften Unternehmenssteuerwettbewerb in der Welt hin, ausgelöst durch die Steuerreform der USA (Unternehmenssteuer von 35% auf 20% herabsetzen). Deutschland, mit einem Unternehmenssteuersatz von 29,83%, sollte hierauf entschieden reagieren zumal Spielräume dafür bestehen. Zudem müssen die Energiepreise gesenkt werden (200% der Französischen).

Außerdem sollte die Regierung die Kaufkraft der Bürger im Blick haben. Insbesondere sollten für untere Einkommenschichten die Steuerfreibeträge erhöht werden, die Mehrwertsteuer auf ca. 15% herabgesetzt werden und der Solidaritätsbeitrag ersatzlos gestrichen werden. Dies würde auch die Binnennachfrage ankurbeln.

MfG

heinzb aus nrw

Das schreit nach Steuererhöhungen, das schreit nach Lohnverzicht und Solidarität unter den Armen, so was es auch vor Jahren bei den 19% Erhöhung Mehrwertsteuern .

birdycatdog
Fachkräftemangel

Auch unsere Firma bekommt den zu spüren. Hier im Forum werden Behauptungen aufgestellt, dass die Löhne nicht steigen würden. Bei uns ist das nicht der Fall. Für die Löhne, die noch vor 3-4 Jahren als Einstiegsgehalt gezahlt wurden, bekommen wir die Fachkräfte heute nicht mehr. Das Unternehmen hat reagiert und bietet heute Einstiegsgehälter, die fast 50% höher sind als noch vor 4 Jahren. Das führte zunächst dazu, dass "alte Hasen" sich unterbezahlt fühlten und einige von ihnen kündigten, da die Firma ihre Gehälter nicht anpassen wollte. Als es schon fast regelmäßig wurde und monatlich Austritte bekannt wurden, hat unsere Geschäftsführung Ende letzten Jahres dann doch eingelenkt. Das Ergebnis ist, dass die Abwanderung mittlerweile fast bei Null liegt. Das sind allerdings nur meine eigenen Erfahrungen und in anderen Firmen kann das daher komplett anders aussehen. Jedoch habe ich bei Geschäftspartnern, die Anlagen und Software für die Industrie anbieten, ähnliche Entwicklungen gesehen.

Werner40

Richtig ! Deutschen geht es so gut wie nie, aber man muss immer für die Zukunft investieren und zwar in die zukunftsträchtigen Bereiche. Hier wird zu wenig für den Bereich Software/Internet getan, so dass z.B viele teuer Ausgebildete in Kalifornien Arbeit suchen und finden.

Nico Walter
Kleiner Tipp

Hightech-Riesen wie Apple, Google und Microsoft sind die teuersten Unternehmen der Welt, nicht die wertvollsten. Es ist eine wirtschaftswissenschaftliche Binsenweisheit, dass der Preis einer Sache lediglich dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage folgt, mit ihrem Wert hat das gar nichts zu tun. Im Falle der Börse ergibt sich die Nachfrage im Wesentlichen aus den Erwartungen. Man könnte auch ebenso gut von Hoffnung oder Glaube sprechen. Mit der Realität muss das gar nichts zu tun haben.

silverbeard
@ 21:24 von LaFranceLibre

Zudem müssen die Energiepreise gesenkt werden (200% der Französischen).
Die meissten Betriebe zahlen doch niedrige Energiekosten. Für einen Gewerbebetrieb sind 20ct/kWh normal (ca. 20% weniger als Privatkunden), Und exportorientierte Firmen (und natürlich viele andere auch) müssen noch nicht mal die EEG-Umlage bezahlen.
Außerdem sollte die Regierung die Kaufkraft der Bürger im Blick haben. Insbesondere sollten für untere Einkommenschichten die Steuerfreibeträge erhöht werden, die Mehrwertsteuer auf ca. 15% herabgesetzt werden und der Solidaritätsbeitrag ersatzlos gestrichen werden. Dies würde auch die Binnennachfrage ankurbeln.
Bei den unteren Einkommen die Freibeträge raufzusetzen bringt doch nichts. Wer nichts verdient kann auch nichts versteuern. Der Solidaritätszuschlag wird von ALLEN Deutschen gezahlt. Dafür wird dann eine andere Steuer erhöht.
Bei der Mehrwertsteuer stimme ich zu.
Am besten hilft aber ein Bedingungsloses Grundeinkommen für den Konsum.

GeMe
@20:29 von Sisyphos3: das Geld für andere Projekte

"scheinbar braucht man das Geld seit 2015 für andere Projekte"

1. Schäubles schwarze NULL kommt nicht von ungefähr.
2. Neben der schwarzen NULL hatte man 2014 einen Überschuss von 8,6 Milliarden, 2015 20,9 Milliarden, 2016 19,2 Milliarden. (Quelle: tagesschau.de)

...und ob Sie es glauben oder nicht, da sind die Flüchtlingskosten schon eingerechnet. Denn die Flüchtlingskosten sind ja "die anderen Projekte" auf die Sie anspielen.

Geld ist reichlich vorhanden, wie man aber immer wieder hören und lesen kann, fehlt es z.B. bei der Straßen- und Gebäudesanierung an Bauingenieuren, die die Vorhaben zeitgerecht planen könnten.

DeHahn
Das Aufbäumen vor dem Kollaps?

Da man ja nun jahrzehntelang an der Infrastruktur gespart hat (Internet, Straßen, Brücken, Bahngleise, Schulen, sozialer Wohnungsbau etc.) konnten Unternehmen und Kapitalanleger das Investitionskapital als Gewinn abschöpfen. Glaubt denn irgendjemand, dass FDP, CDU und CSU nun plötzlich die reichlich sprudelnden Steuereinnahmen investieren werden? Ich glaube das nicht. Gerade heute hörte ich von Merkels Ansprache in Niedersachsen, wo sie meinte, es sei ja nun nicht so, dass es bei allen Schulen durchregnete oder die Toiletten unbenutzbar seien.
.
Richtig, Frau Merkel! Es ist noch nicht bei allen Schulen so. Dafür müssen Eltern, die zu Selbstkosten runtergekommene Klassenräume streichen wollen, erst ein Mal eine Genehmigung bei der Schulbehörde beantragen, um sicherzustellen, dass sie eine zulässige Frabe benutzen. Aber von sowas hat Frau Merkel gewiss nix gehört. Denn uns geht´s ja gut! Die Frage ist nur, wie lange noch?

pauline_8
Jede Familie in D hat statistisch

150.000 € Schulden aus Schulden des Bundes und des Targetsaldos.
.
Ich möchte hier schweigen, wie die in den letzten Jahren entstanden sind. Aber an den Infoständen der Parteien hörte ich dazu: "Wir haben doch ein schwarze Null".
.
Die Parteien sorgen sich um das Wohl der Kinder, aber sie hinterlassen ihnen eine riesigen Schuldenberg.
.
Die Wirtschaft floriert wie selten. Ohne den Euro hätte man schon längst die DM aufgewertet und wir könnten billiger importieren und bekämen mehr in DM für unsere Waren. Mit dem Euro verkaufen wird unsere Arbeit zu billig ins Ausland.
.
Es ist mit dem Euro eine völlig neue Situation entstanden. Nicht immer zu unserem Wohle.