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Ihre Meinung zu #kurzerklärt: Wie geht es Deutschlands Arbeitnehmern?

Teilzeit, Befristung, Leiharbeit, Mini-Jobs: sogenannte Normalarbeitsverhältnisse werden immer seltener in Deutschland. Dabei boomt die Wirtschaft und laut Statistik gibt es auch immer mehr Jobs. Doch wie gut geht es Arbeitnehmern eigentlich? Juliane Fliegenschmidt erklärt's.

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65 Kommentare

Kommentare

geselliger misanthrop
Der Trend geht zum Zweitjob

Nicht erwähnt wird wieder einmal dass sich die Zahl derer, die neben ihrem Vollzeitjob einen Zweitjob brauchen um über die Runden zu kommen, seit 2003 auf 2,7 Mio fast verdoppelt hat.

Bowerman
Es ist also nur ein "Problem"

Sehe ich nicht so. Mittelfristig höhlt es Deutschlands Position als Wirtschaftsmacht aus. Für Billigheimer-Löhne und prekäre Arbeitsverhältnisse arbeiten die guten, leistungs bewussten Arbeitnehmer auch nicht mehr ewig. Es gibt eine sorgfältig verschwiegene Abwanderung von guten Facharbeitern und Handwerkern aus Deutschland und erst Recht bei Wissenschaftlern und Ingenieuren.
Mir sind Fälle aus dem medizinischen Bereich bekannt wo nicht etwa Ärzte, sondern Krankenschwestern nach Dänemark und Norwegen abgewandert sind und sich nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihr sozialer Status verändert haben. Sie werden dort viel mehr anerkannt.

Masterblaster76
Nicht nur die Niedriglöhner

sind die armen Rentner von morgen, die sich vom Sozialamt aufstocken lassen müssen. Ein Durchschnittegehalt von 2500 Euro brutto für 45 Jahre Arbeitszeit muss geleistet werden, um nicht einmal später im Alter unter die Grundsicherung zu fallen. Dann fangen Sie mal an zu rechnen...

ofarrill
Tja!

Ein schönes Leben ist für die, die den Wohlstand dieses Landes generieren nicht auch noch vorgesehen. Wo kämen wir denn da hin, wenn es allen gut ginge!!!

flomoser
STRESS

Niemals zuvor in der Geschichte der BRD gab es so viel STRESS im Beruf. Dies bedeutet, dass sich der Druck seit der Wiedervereinigung immens erhöht hat. Egal wohin man hört, stöhnen Menschen unter der Belastung am Arbeitsplatz. Feste Anstellungen mit Arbeitsplatzgarantien gibt es immer seltener und Mobbing ist an der Tagesordnung. Zudem drängen immer mehr jüngere Menschen auf den Arbeitsmarkt, die nur noch an Job und Karriere denken. Daraus entsteht ein Konkurrenzdenken, das mit Empathie nichts mehr zu tun hat. Resultat daraus? Vereinzelung und Egoismus regieren die Beschäftigungsverhältnisse. Ganzheitlich betrachtet ist dies eine schreckliche Entwicklung.

Gast
Bundestagswahl

Interessanter Artikel, der für mich klar stellt, dass die CDU absolut unwählbar ist. Die sich öffnende Gesellschaftsschere ist eben kein Erfolgskurs sondern der Erfolg einiger, den Leiharbeiter, Befristete usw. leisten müssen.

zabamoi
Der Wahltag rückt näher

und ein aufgeklärter Bürger wird das "Weiter so" hoffentlich nicht unterstützen.

mirage3a
Die Wirtschaft boomt und die Teilhabe fehlt

Die Arbeitswelt hat sich leider sehr negativ entwickelt.Den Konsens zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer vom Geben und Nehmen gibt es nicht mehr.Unternehmen profitieren von den immer,mit Hilfe der Regierung, unsozialer gestalteten Regelungen in der Arbeitswelt.Die Mär vom Fachkräftemangel mag ich nicht mehr hören.Sie ist durch die Unternehmen hausgemacht.Pünktlich zu den Wahlen wird wieder gejammert.Aber einen eigenen Beitrag durch Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen wollen sie nicht leisten.

Gassi
"Spielraum" zu Gunsten von Profit

Mag ja sein, dass es ökonomisch richtig war, um 2005 herum umzusteuern. JETZT aber, wo die Wirtschaft einen Rekord nach dem anderen einfährt, sind die AN schlechter dran wie je. Wenn jemand in schlechten Zeiten auf etwas verzichten muss, dann muss man ihn im Gegenzug auch in Boom-Zeiten beteiligen. Und genau das geschieht in D gerade äußerst selten (mal von ein paar Prämien bei Automobilern angesehen).
---
Außerdem ist Leiharbeit völlig falsch taxiert: Wenn damit Spitzen abgedeckt werden sollen, dann MUSS das teurer als normal sein - ist z.B. beim Strom in Unternehmen usus. Nur in D (nicht so in Frankreich) ist das billiger - und zwar so billig, dass der AN "aufstocken" muss! Pfui, sage ich da: Damit zahlt die Allgemeinheit einen Billiglöhner für den Daimler, damit der an seiner Karre mehr Profit holt - und die Arbeitslosenstatistik geschönt ist. Unverantwortlich, der kommenden Generationen einen Haufen Altersarme aufzuhalsen!

Gast
Die heute von der CDU als Glanzstück des Herrn Schröder

gelobten Hartz-Gesetze wurden ausgetrickst von der Arbeitgeber-Seite, denn sie sahen die Möglichkeit, viele Vollzeit-Stellen aufzusplitten. Das war der Anfang dessen, was man heute den Prekären Arbeitsmarkt nennt. Die Gewerkschaften haben diese Falle früh erkannt, aber wegen ihrer "SPD-Affinität" sind sie nicht allzu energisch geworden. Alles in diesem Teil des Arbeitsmarktes ist ambivalent. Aber die 20% der Niedriglöhner sind die harte Zahl, darin enthalten wohl die Aufstocker. Hier lässt sich der relevante Teil der Arbeitgeberschaft Lohnkosten subventionieren.
Die Grundversorgung der späteren Mini-Rentner wird auf künftigen Generationen verlagert. Das kann nicht funktionieren. Die Länder-Haushalte ächzen heute schon unter den Pensionsverpflichtungen. Es kommen dann noch riesige Summen für das Gesamt-Steueraufkommen hinzu, die nicht erwirtschaftet werden können.

SirBananaPie
Mit BGE wäre das nicht passiert

Gebt den Menschen genug Geld, damit die Existenz gesichert ist und schon müssen Arbeitgeber faire Löhne zahlen oder sie finden niemanden. Ganz einfach. Aber der Deutsche Michel möchte lieber über Leidensgenossen schimpfen als ein schönes Leben zu bekommen.

Kunstniete
Arbeitslosenstatistik

Und alle diese atypisch Beschäftigten zählen nicht zur Arbeitslosenstatistik, obwohl z.B. 450-Euro-Jobber von ihrem Einkommen meist nicht leben können. Ganz zu Schweigen von den Akademikern, die für ihre Abschlussarbieten häufig ganz ohne Bezahlung bei voller Arbeitszeit (min 40 h/Woche) meist 6 Monate ackern müssen. Die sind natürlich auch nicht arbeitslos. Aber zum Glück kann man ja auch ohne Geld leben. Studieren kann jeder (der es sich leisten kann). Kontaktbörsen wären hilfreich. Da ein Großteil der Einstellungen heutzutage über Kontakte zustandekommt, muss möglichst schon in der Schulzeit damit begonnen werden, entsprechende Netzwerke aufzubauen. Darf man in Deutschland das Wort Vetternwirtschaft in den Mund nehmen? Es muss ja nicht gleich immer ein Verwandter sein...

spetzki
Danke für diese Zahlen, diese Richtigstellungen kommen zu selten

Diese Darstellung von Zahlen gehört zu jedem Artikel, in dem etwas anderes behauptet wird ("Deutschland geht es gut").

Man könnte sogar sagen, dass dieser Beitrag noch relativ milde geschrieben ist, aber dennoch:

Mich würde es freuen, würde tagesschau.de konsequenter richtig stellen.

Zu jedem Artikel à la "Arbeitslosenzahlen so niedrig wie nie" gehört wie massiv diese Zahlen geschönt sind:

- indem man viele Arbeitslose einfach nicht mitzählt (Menschen, die in Maßnahmen gesteckt wurden, alte Arbeitssuchende,...)
- dass es Deutschland nicht besser geht, wenn man Vollzeitstellen in 2 Halbtagestellen oder 4 Minijobber aufteilt.
- dass es den deutschen Arbeitnehmern nicht besser geht, wenn man für das gleiche Geld 5 statt 3 Menschen einstellen kann.

Diese Entwicklungen sind gut für ein paar Aktionäre (z.B. welche in Katar), aber für den Wohlstand der Bevölkerung sind sie katastrophal.
Das wird viel zu wenig kommuniziert von Seiten der Medien.

bäuerchen
Was ist passiert?

Eine realistische Darstellung der Zustände, hier in den Medien?
Mein Gott, das ich das noch erleben darf.
Wichtiger aber ist, was sind die Konsequenzen aus dieser Analyse? Ein "weiter so"? Ich hoffe nicht. Jeder der arbeiten geht, soll davon auch leben können. Das ist der Sinn einer Berufstätigkeit, alles andere ist Verschwendung von Lebenszeit.
Als erstes bitte die Regulierung dieser unsäglichen Zeitarbeitsbranche.

fathaland slim
10:19, geselliger misa...

>>Nicht erwähnt wird wieder einmal dass sich die Zahl derer, die neben ihrem Vollzeitjob einen Zweitjob brauchen um über die Runden zu kommen, seit 2003 auf 2,7 Mio fast verdoppelt hat.<<

Das hängt ursächlich mit der Niedriglohnproblematik zusammen.

Ich finde es prima, daß die hier deutlich angesprochen wird.

OrwellAG
Millionen Arbeitslose sind seit Jahrzehnten TATSACHE

450 Euro Basis=Teilzeitjob, zB in der Pommesbude. Das sind einfach andere Jobs. Und ich kenne persönlich auch einige, die zwei Jobs machen müssen und trotzdem nicht wirklich was verdienen!

Die Arbeitslosen sind Millionenfach gegeben, da hilft das beste Tricksen nicht und auch nicht, das man Arbeitslose von der ARGE aus zum Pfleger ausbilden will (Du darfst ja nicht nein sagen, weil du Sanktionen bekommst): Das heisst, in der Pflege landen Leute, die entsprechend Lustlos sein werden. Toll!

Seit 60 Jahren wird uns dasselbe erzählt, und immer der Jobwunder versprochen, aber die Millionen Arbeitslose bleiben. Sind die etwa im Grundgesetz eingeplant? Ich denke nicht. Es wäre an der Zeit, echte Alternativen zu bedenken und nicht die üblichen Reformen, die nur den Wachstumskräften zugute kommen (Motto: am besten umsonst arbeiten, dann gibts keine Arbeitslosen mehr).

Gast
Hochqualifizierte Leiharbeiter..

sind ja wohl ehr der Ausnahmefall.
Der größte Teil wird für unqualifizierte Tätigkeiten eingestellt, kann einen Teil seines Gehaltes direkt an die vermittelnde Firma abführen und bekommt als Dankeschön noch dank dubioser Sonderregelungen weniger Urlaub als das gesetzliche Minimum.

Zeitarbeitsfirmen sind Schmarotzer, heißt sie bringen keinen relevante Leistung, bekommen dafür aber ein viel zu großes Stück vom Kuchen.

Aber anscheinend geht es uns noch zu gut wenn man sich die aktuelle Wahl ansieht wird sich ja wie immer nichts ändern.

Die CDU und ihre Trittbrettfahrer (SPD) werden es schon schaffen wieder einmal 4 Jahre alternativlose Politik zum Wohle der Wirtschaft zu machen.

Geht wählen! Dann wissen wir wenigstens ob wirklich die Mehrheit für "Weiter so" ist.

fathaland slim
10:19, Bowerman

>>Es gibt eine sorgfältig verschwiegene Abwanderung von guten Facharbeitern und Handwerkern aus Deutschland und erst Recht bei Wissenschaftlern und Ingenieuren.<<

Sorgfältig verschwiegen?

Eine Verschwörung?

Wer steuert die denn?

Ich kenne hingegen zahlreiche, auch offizielle, Statistiken zum Thema.

Findet man im Netz.

Ich habe manchmal das Gefühl, daß alles, was nicht als dick rot unterstrichene Schlagzeile daherkommt, von manchen als "uns sorgfältig verschwiegen" betrachtet wird.

Einfach Unglaublich
Agendapolitik

Lohnzurückhaltung, Ausbau des Niedriglohnsektors, Rentenkürzungen - das alles war erklärte Absicht der Schröder Fischer Regierung.

Wer hat's erfunden?

sPd

Bowerman
Am 31. August 2017 um 10:42 von SirBananaPie

Sehe ich auch so und ich wähle die Partei, die sich ein faires Grundeinkommen für Alle alle auf die Fahne geschrieben hat. Da keine von den etablierten Parteien die Zeichen der Zeit erkannt hat, ist es an der Zeit, dem "Weiter-So-Irrsinn" etwas entgegenzusetzen. Auch wenn es diesmal unter dem Merkel-Getöse untergehen wird. Mittelfristig sehe ich keine andere Wahl, als Waffengleichheit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wieder herzustellen, nachdem sich die "politische Elite" als desinteressiert und lustlos und die Gewerkschaften als zahnlos geoutet haben.

fathaland slim
10:34, Gassi

>>Außerdem ist Leiharbeit völlig falsch taxiert: Wenn damit Spitzen abgedeckt werden sollen, dann MUSS das teurer als normal sein<<

Sie haben Recht. Denn wenn ich mit meinem regulären Arbeitnehmerstamm trotz Überstunden nicht mehr auskomme, weil die Auftragslage so gut ist, dann verdiene ich richtiges Geld.

Wenn ich allerdings mein Geschäftsmodell darauf aufbaue, daß ich Leute nur dann bezahle, wenn ich sie brauche und ansonsten wieder entlasse, dann sind wir zurück im Frühkapitalismus.

Gerhard Schröder ist mit seiner "Agenda 2010" hinter die Bismarckschen Sozialreformen zurückgefallen.

Einfach Unglaublich
@ nobody42 um 10:29

Man kann Angela Merkel und der cdu viel vorwerfen - nur hier ist sie der falsche Adressat.

Die Agenda 2010 ist allein das Machwerk von rotGrün.

fathaland slim
10:54, bäuerchen

>>Was ist passiert?
Eine realistische Darstellung der Zustände, hier in den Medien?<<

Hier sind nicht "die Medien", hier ist die Tagesschau.

Das ist ein Medium von vielen.

Gast
@nobody42

Leider ist die CDU nicht das einzige Problem. Alle Parteien, die sich in der sogenannten Mitte tummeln, tragen die Verantwortung für die Entwicklung der letzten 20 Jahre. SPD/Grüne haben in Regierungsverantwortung teilweise sinnvolle Arbeitsmarktreformen auf den Weg gebracht ohne abzusichern, dass es zu Niedrigstlöhnen kommt, für die sich die Wirtschaft schämen sollte. Die Niedriglöhne ziehen aber alle bis auf die Spitzengehälter mit nach unten, so dass die Reallohnentwicklung in diesen Jahren nach unten zeigt. CDU und FDP haben sich so lange es irgend ging den Mindestlohn verhindert, der m. E. deutlich zu niedrig ist (s. Rentenproblem). Die meisten Bürger wollen aber zur Mitte gehören, obwohl sie das von ihrem Einkommen her nicht dort sind. Deswegen erhalten die "Parteien der Mitte" deutlich mehr Stimmen als Wahlbevölkerung die sie wirklich repräsentieren.

Hille-SH
Und ?

"Denn die Niedriglöhner von heute sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die armen Rentner von morgen".

Nein, mit Gewissheit, denn Frau Merkel "sieht derzeit kein Problem, keinen Grund zu handeln. Es sei alles geregelt" !

Diese Entwicklung zu ändern, haben sich CDU/CSU und SPD bereits 2013 auf die Fahnen geschrieben und dem Wähler im damaligen Wahlkampf "hoch und heilig" versprochen.
Geschehen, wir alle wissen es, ist rein gar nichts !

Nun will Angela Merkel aber über die drohende Unterfinanzierung (schwindende Mittelschicht) des Rentensystems und die rasant wachsende Altersarmut in Deutschland nicht sprechen und nicht debattieren. Sie bat die SPD sogar, dieses Thema aus dem Wahlkampf heraus zu halten !

Nur wenn es um ihre eigenen (Versorgungs-) Bezüge und Altersaussattungen geht, wird schnell und großzügig entschieden.

Im neoliberalen Technokratensprech gibt es auch keine Krankenschwestern und Pfleger mehr, sondern nur noch "Kostenstellen", welche in Grund und Boden gespart werden !

Emil66

Mit Schönreden und zurechtgesetzten Statistiken kommt man nicht weit, es gab Zeiten da haben sich welche totgesiegt.
Entweder es ändert sich was in naher Zukunft oder es wird geändert.
Eine Option ist das bedingungslose Grundeinkommen.
Eine Andere ist das die Steuern mehr aus den Produkten generiert werden als von den Löhnen und der Lohnsektor damit entlastet wird.
Im Kleinen kann auch die Vermögenssteuer und ähnliches helfen.
Die Börse und sogenannte Ratingagenturen mit in die Verantwortung ziehen käme auch gut.
Aber das kann man weder von einer GroKo noch von Schwarz-Gelb erwarten.

peter graf
@orwell diverse: guter artikel,manche tricks unerwähnt

z.b wie viele in sehr fragwürdigen oder auch weniger fragwürdigen "fortbildungen"sind und als in vollzeitarbeit auftauchen.

der gipfel der frechheit ist, wenn man zur zeit fast jeden tag in"den leitmedien"lesen muss,wir hätten derzeit soviel leute in beschäftigung wie noch nie

jubel ?
mitnichten.

1.gezählt werden z.b. nicht die menschen in beschäftigung,sondern die beschäftigungen.
hat also ein briefträger,der von seinem vollzeitjob seine familie nicht ernähren kann,einen nebenjob,tut die statistik so, als hätten zwei menschen einen job.
hurra, sieht super aus,soviele beschäftgingen aber auch.
und
2.wie oben genannt,alles über 19 Stunden zählt als vollbeschäftigung.
3.kann also sein,daß ein armer 20stündler mit hungerbezahlung,der daneben einen 450erhungerbezahlten hat,in der statistik sogar trotzdem "zwei beschäftigte"zu sein scheint.
4,5,usw,siehe artikel und kommentare.
frau merkel weis das.
und die anderen auch.
im empfinde deren jubelarien als persönliche beleidigungen+lügen.

peter graf
..skandal....und jetzt zum wetter......oder was ?

wie kann es eigentlich sein,dass hier ein so guter artikel erscheint und wir vermutlich wieder erleben müssen,dass dieser wie ungehört verhallt?
täusche ich mich, oder wurden früher in den 70ern/80ern solche skandale,und das sind echte skandale,wenn erst mal aufgedeckt in ard oder so,so lange bearbeitet und wiedergebracht,bis jemand maßgebliches für abhilfe sorgte?
wie kommt es, dass solche artikel zwar kurz diskutiert werden,aber dann die mehrzahl der folgeartikel wieder, ich nenns mal "heiteitei" machen?

muss man da nicht auf die idee kommen,dass solche artikel vlt. auch als ventil benutzt werden?
der eine oder andere findets toll,dass so artikel erscheinen,auch wenn sich nix ändert?
manche können dampf ablassen?- wie schön?
warum bleiben die redaktionen nicht drann,wenn sie einen mißstand aufgedeckt haben?
das thema betrifft die mehrheit der bevölkerung.
man sieht an den kommentaren,dass es relevant und dringlich ist.
wieso bleibt es dann nicht dringlich und relevant bis lösung?

Einfach Unglaublich
@ fathaland slim um 11:13

Seltene Zustimmung!

Ihrer Kritik an der rotGrünen Agenda 2010 kann ich nur zustimmen.

tagesschlau2012
@11:06 von fathaland slim

"Sorgfältig verschwiegen?

Eine Verschwörung?

Wer steuert die denn?

Ich kenne hingegen zahlreiche, auch offizielle, Statistiken zum Thema."
#
#
Nicht jeder hat die Zeit sich täglich durch verschiedene Seiten zu klicken und Informationen zu suchen. Für viele ist um 20:00 Uhr die Tagesschau die einzige Quelle von Nachrichten.
Wer es steuert, was für den arbeitenden Bürger wichtig sein soll kann ich Ihnen nicht sagen.

Gnom
Ein Kabarettist hatte es vortrefflich beschrieben:

"Noch nie hatten wir so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie heute, das ist richtig. Und noch nie hatten wir so viele, die von ihrer Hände Arbeit allein nicht leben können".

Dass der starre, verkrustete Arbeitsmarkt durch die Agenda- Reform geöffnet und flexibilisiert wurde, ist grundsätzlich erst einmal positiv - Man hat allerdings "vergessen", dabei sofort auch einen Mindestlohn einzuführen, was natürlich durch sehr viele Argumente sehr negativ war. Auch hat man "vergessen", bei der Arbeitnehmerüberlassung sofort wie in den Niederlanden ein Gesetz zum 'Equal Pay' einzuführen - In NL gilt das für Zeitarbeiter seit 1996.

Und mit Blick auf zukünftige Rentner werden auch typisch Beschäftigte später auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, da das Rentenniveau massiv gesenkt wurde. Ausgleich mit "Riestern" lohnt sich nicht und Betriebsrenten werden heute kaum noch angeboten.

fathaland slim
11:14, Einfach Unglaublich

>>Man kann Angela Merkel und der cdu viel vorwerfen - nur hier ist sie der falsche Adressat.

Die Agenda 2010 ist allein das Machwerk von rotGrün.<<

Nein.

Die Agenda 2010 ist das Machwerk einer ganz, ganz großen Koalition.

Es wird immer wieder übersehen, daß es in der Bundesrepublik zwei gesetzgebende Kammern gibt.

Den Bundestag und den Bundesrat.

Die Arbeits- und Sozialpolitik berührt auf vielfältige Weise Länderinteressen, und deswegen kommt man, was Gesetzgebung auf diesem Gebiet betrifft, am Bundesrat nicht vorbei.

Im Bundesrat hatte Rot/Grün zu Schröders Zeiten nie eine Mehrheit.

Schröder hat ja Neuwahlen "ausrufen" lassen, als Nordrhein-Westfalen auch noch an Schwarzgelb gefallen war, was Schwarzgelb eine riesige Mehrheit im Bundesrat verschaffte und damit seinen Handlungsspielraum auf nahezu null reduzierte.

Die Wähler waren sauer auf Schröders Sozialabbau und wählten deswegen mehrheitlich CDU und FDP in die Landtage.

Verstanden habe ich das nie.

hofer andreas
Und die Deutschen...

...werden trotzdem wiede CDU wählen damit alles so bleibt.
Vielleicht bin ich zu wenig schlau um zu kapieren wieso sie das tun.

peter graf
sinnlose privatisierung für rahmabschöpfer

schlimm,daß die sogenannten volksparteien verantwortlich sind für die entwicklungen.
ich wurde hier angegangen wegen dem "postler"
durch die diversen anbieter seit privatisierung wird das aufkommen an päckchen,briefen etc. nicht grösser.es gibt einen gewissen umsatz.
durch die jetzt vielen anbieter entsteht ein konkurrenzdruck,die gehälter werden unmoralisch klein,diverse firmen gehen wieder pleite.
derweil die oberen etagen,der existierenden und pleitegegangen firmen den rahm abschöpf(t)en.
über folgende theorie bitte nachdenken:gäbe es weiterhin den"postbeamten",eine modernisierte post,würde die"post"weiterhin ausgetragen,wie derzeit.nur gäb es keine kranke konkurrenz,es gäbe weniger rahmabschöpfer und die gesellschaft könnte dafür sorgen,daß der postbeamte für seinen z.b. briefträgerjob/40stunden angemessen und ausreichend bezahlt wird.
weil uns das es wert ist.
und der mehrheit der bevölkerung wäre es das auch wert.

anderer auffassung:
die großkopferten.
ob politik,wirtschaft,egal

Barthelmus
Wen wunderts ?

"Besonders betroffen sind Frauen: 28 Prozent von ihnen arbeiten für einen Niedriglohn".
Alleinerziehende Frauen mit zwei Kindern unter 12 Jahren dürfen pro Jahr 40 Tage der Arbeit fernbleiben, um sich um ein erkranktes Kind zu kümmern. Dazu kommt der gesetzliche Urlaubsanspruch.
Der Arbeitgeber "darf" den Lohn trotzdem zahlen.
Eine für die Frauen gutgemeinte Regelung.
Nur führt sie eben auch dazu, dass viele Unternehmer sich der Leiharbeit bedienen.
Das kann billiger und risikoärmer sein.

frosthorn
ein Blick über die Grenze

wo ein Messias namens Macron sich grade anschickt, den französischen Arbeitsmarkt zu "flexibilisieren". Wie? Natürlich den Kündigungsschutz lockern. Und geringere Löhne für jüngere Mitarbeiter per Gesetz.

Anders gesagt: die katastrophalen Folgen des entfesselten Marktes mit den Methoden des noch entfesselteren Markts in den Griff zu kriegen.

Ich frage mich, ob VWL - zumindest die Grundlagen - eigentlich auch noch Teil des BWL-Studiums ist. Scheint mir nicht so.

hofer andreas
@Einfach Unglaublich

Wer hat's erfunden? SPD

Die Massnahmen waren damals notwendig aber Ihnen ist sicher bekannt wie lange schon Merkel regiert und dies schon längst hätte ändern können. Schliesslich boomt die Wirtschaft schon länger.

Aus Ihnen spricht nur SPD-Hass.

Aber-aber
Tja, AG wollen nicht die Stunden aufstocken...

Dann lieber noch eine zusätzliche Aushilfe, ab besten auf Abruf.
AG schreien nach Fachkräften, weil sie nicht willens oder in der Lage sind, für sich entsprechend aus- und fortzubilden. Das darf ja nichts kosten.
Es sind keine Maßlösungen am Arbeitsmarkt vorhanden.
Wenn die Ausnutzerei vor allem im Gastronomie-, Logistik- und Einzelhandel , nicht zu vergessen Pflege und Callcentern und viele andere mehr kein Ende nimmt, sollten sich die AG mal überlegen, ob das Unternehmen überhaupt faire Bezahlung in die Preise includiert.
Ich kenne Unternehmen, 1 Chef und 65 Aushilfen. Der Chef macht Fernreisen, die Aushilfen stocken auf, oder sind mehrfach beschäftigt.
Meine Forderung: Abschaffung aller Minijobs, bitte schön auf "Steuerkarte", und voll Sozialversicherungspflichtig.
Und wenn das Unternehmen das nicht trägt, dann läuft es in sich schon nicht auskömmlich. Dann geht das nur mit Ausnutzerei und willkürlich bestimmbaren Beschäftigungsverhältnissen.

Was sagt die Politik dazu?

peter graf
@div:mein bsp wäre "unredlich"? bitte rechnen

wenn jemand 20stunden die woche als,sagen wir leiharbeiter arbeitet,kann das sehr hart sein.manche bekommen sehr kurzfristig gesagt wann die arbeitszeiten sind,noch dazu werden die da auch oft kurzfristig"umgeplant".die bezahlung ist oft eine frechheit,wer sich beschwert,fliegt
(so in der firma meines vaters,der als vorarbeiter daß auch noch"umsetzen"muss,der arme kerlkann da nicht kündigen,kurz vor der knappen rente).
wenn dieser"vollzeitarbeitnehmer"nun also noch einen nebenjob auf 450E basis annimmt,leistet er also nochmal etwa 10 Stunden die woche.
macht summa summarum 30 Stunden.

die meisten statisken,die wir in den zeitungen,etc.lesen dürfen - insbesondere jetzt vor der wahl,- sind so formuilert,daß der zu grunde liegende sachverhalt(ein ausgsebeuteter mensch)nicht so recht erkennbar ist.
sondern dem leser wird suggeriert,daß es sich um"zwei beschäftigte" handelt-innerhalb des "wunders":"rekord!so viele beschäftigte wie nie in deutschland".
oder so.
(siehe meine posts oben)

Izmi
10:46 von Kunstniete

"...Und alle diese atypisch Beschäftigten zählen nicht zur Arbeitslosenstatistik, obwohl z.B. 450-Euro-Jobber von ihrem Einkommen meist nicht leben können. Ganz zu Schweigen von den Akademikern, die für ihre Abschlussarbieten häufig ganz ohne Bezahlung bei voller Arbeitszeit (min 40 h/Woche) meist 6 Monate ackern müssen. Die sind natürlich auch nicht arbeitslos. ..."

Zu erwähnen wäre auch noch, dass nicht wenige "Selbständige" eigentlich den prekär Beschäftigten zugerechnet werden sollten, weil sie sich selbst unter manchmal unzumutbaren Bedingungen gnadenlos ausbeuten - ausbeuten müssen, weil ihnen und ihren Familien kein anderer Weg bleibt, um über die Runden zu kommen. Von Rentenbeiträgen kann da keine Rede sein.

fathaland slim
11:59, hofer andreas

>>Die Massnahmen waren damals notwendig aber Ihnen ist sicher bekannt wie lange schon Merkel regiert und dies schon längst hätte ändern können. Schliesslich boomt die Wirtschaft schon länger.<<

Die Maßnahmen waren in dieser Form nicht notwendig, sie lagen aber im Trend der Zeit.

Weltweit.

Schließlich hatte der Kapitalismus ja den kalten Krieg gewonnen.

Ich erinnere mich noch genau, wie Hans Werner Sinn, Bernd Raffelhüschen und Konsorten die "volkswirtschaftlich notwendige Spreizung der Einkommen" propagierten. Was ja nix anderes heißt, als daß die, die wenig verdienen, noch weniger und die, die viel verdienen, noch mehr verdienen sollen.

Das wurde dann umgesetzt, und nicht nur bei uns.

Daß dies zu einem immensen Altersarmutsproblem führen würde, war eigentlich von Anfang an klar.

Die CDU hat die SPD damals vor sich hergetrieben. Natürlich wird Merkel an der Sache deswegen nicht groß was ändern.

Izmi
11:56 von Barthelmus

"...'Besonders betroffen sind Frauen: 28 Prozent von ihnen arbeiten für einen Niedriglohn'.
Alleinerziehende Frauen mit zwei Kindern unter 12 Jahren dürfen pro Jahr 40 Tage der Arbeit fernbleiben, um sich um ein erkranktes Kind zu kümmern. Dazu kommt der gesetzliche Urlaubsanspruch.
Der Arbeitgeber 'darf' den Lohn trotzdem zahlen.
Eine für die Frauen gutgemeinte Regelung.
Nur führt sie eben auch dazu, dass viele Unternehmer sich der Leiharbeit bedienen.
Das kann billiger und risikoärmer sein."

Wow! Der gute, großzügige Unternehmer! Er zahlt alleinerziehenden Müttern neben dem Urlaubsgeld auch noch für 40 Krankheitstage ihrer zwei Kinder unter 12 Jahren! Wenn die krank werden. Wenn...
Aber halt - er denkt ja an Kosten und Risiko - und nimmt dann doch lieber Leiharbeiter. Schließlich muss er ja auch an sich selbst und den Betrieb denken. Mutter und Kinder dürfen eben auch mal auf der Strecke bleiben...

peter graf
@12.04aber:"was sagt die politik?" - sie verschweigt?

der artikel nennt sehr viele gute argumente,beschreibt,ebenso wie die meisten kommentare,kenntnißreich die immer schlechter werdende situation für immer mehr menschen-bei gleichzeitig wachsendem bruttosozialprodukt.
der sogenannte mittelstand fürchtet das abrutschen,kämpft ums rumkommen,wird beinahe zwangsläufig immer weniger solidarisch.
die einen werden gegen die anderen ausgespielt?
mh?
haben wir nicht gelernt,daß in unsrer demokratie mit gewaltenteilung wenn sie funktioniert,die macht dem argument zu weichen hat und nicht das argument der macht?
muss man folgern,daß es also schlecht bestellt ist um die gewaltenteilung/demokratie?
wer weicht wem bei:
arbeitsstatistik,zukunftsprognosen,aufdeckungen wie wikileaks/snowden zu nsa/bnd/nsu/etc?
nennen die politiker alle argumente?
nehmen die sich zeit,alle argumente zu würdigen?
wer verfolgt überhaupt das,was sich aus argumenten ergibt hartnäckig?
wer regiert ?
das argument?
"eine schwalbe macht noch keinen sommer"heißt es,oder?

Eres
@flomoser

Genauso ist es!

Tassinois
Und die Deutschen

Das ist leicht erklärt, wenn Sie fragen, warum wieder so viele CDU wählen.
Die 21% mit tendenziell niedrigeren Löhnen senken die Stundenkosten. Damit lassen sich die höheren Löhne der 69% + 10% auf einen niedrigeren Durchschnitt senken.
Dadurch kann Deutschland besser exportieren, was dann doch einer breiten Mehrheit, die davon direkt oder indirekt profitiert, entgegen kommt.
In Frankreich, wo der Mindestlohn deutlich höher ist, ist die Industrieproduktion in den letzten 15 Jahren eingebrochen, weil sich da die Produktion viel weniger lohnt.
Und kaum eine Firma will einstellen, weil man die Angestellten kaum entlassen kann.
Und erst recht keine Minilöhner, weil dann Sozialabgaben fällig werden.
Dann doch besser Zeitverträge und Minilohn ?
Je nach Antwort auf diese Frage wählt man dann halt das Eine oder das Andere.

Gast

Als Leiharbeiter hatte ich immer ein unbefristeten Arbeitsvertrag bei der Leihfirma. Und die meisten Kollegen die ich kenne auch.
Also "Unbefristet, in Vollzeit und sozialversicherungspflichtig".

Das hat den Arbeitsgebern aber nie davon abgehalten, mich schnell und problemlos "loszuwerden" wenn keine Auftrag mehr da war.

"Unbefristet" ist also, zumind. für Leiharbeiter ein leeres Begriff, das auf ein Stück Papier steht. Völlig wertlos....

Eres
Regierung hat Mitschuld

nur ein Beispiel: nicht weit von hier wohnt ein leitender Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens, welches bei der Bundeswehr tätig ist. Alle Ausschreibungen werden über den Preis vergeben. Qualitätsmerkmale sind ohne jede Bedeutung. Wer muss es ausbaden? Der Mitarbeiter. Bei ähnlichen Ausschreibungen in US-Kasernen steht die Qualität an erster Stelle und Dumpingangebote wandern in den Müll.
Es geht in Deutschland rücksichtslos nur um das Geld, weder CDU, SPD oder Gewerkschaften haben je an diesem Abwärtstrend gerüttelt.
Immer wieder höre ich, dass von Harz 4 Betroffene wegen des kostenlosen Probearbeitens und der Zuschüsse einen Jahresvertrag erhalten und pünktlich nach einem Jahr dem nächsten Platz machen dürfen.

Boris.1945
11:58 von frosthorn

ein Blick über die Grenze

wo ein Messias namens Macron sich grade anschickt, den französischen Arbeitsmarkt zu "flexibilisieren". Wie? Natürlich den Kündigungsschutz lockern. Und geringere Löhne für jüngere Mitarbeiter per Gesetz.

Anders gesagt: die katastrophalen Folgen des entfesselten Marktes mit den Methoden des noch entfesselteren Markts in den Griff zu kriegen.

Ich frage mich, ob VWL - zumindest die Grundlagen - eigentlich auch noch Teil des BWL-Studiums ist. Scheint mir nicht so.
////
*
*
Das ist eben Theorie.
*
Auch vor Sozialismus kann ein BWL-Studium nicht bewahren.
*
Wie mit den misslungenen OPs des alten Arztes, einmal müsste sie doch gelingen.

derkleineBürger

um 11:14 von Einfach Unglaublich:
"
@ nobody42 um 10:29
Man kann Angela Merkel und der cdu viel vorwerfen - nur hier ist sie der falsche Adressat.
Die Agenda 2010 ist allein das Machwerk von rotGrün.
"

Nur findet Merkel die Agenda 2010 einfach super ( sie hat mehrfach gesagt,dass die "wichtig & richtig" war),wird daran keinesfalls etwas ändern & wenn doch,die Zustände noch weiter verschärfen...

Thomas Wohlzufrieden
Die Arbeit wird immer weniger

Es wird immer deutlicher, das kein Weg mehr am Bedingungslosen Grundeinkommen vorbei führt. Die Zahl der normalen Arbeitsplätze verringert sich immer mehr, und mit Minni-Jobs ist kein würdiges Auskommen möglich. Durch die vorranschreitende Technik werden immer mehr Arbeitspätze überflüssig. Bus/LKWFahrer, Lokführer, Taxichauffeure gehören schon sehr bald der Vergangenheit an, es folgen die kaufmännischen Berufe, und schon gibt es bereits Roboter, die in der Pflege und sogar im OP tätig sind. Die Arbeit wird in Zukunft nicht mehr im Lebensmittelpunkt stehen, was gut ist. Und dafür benötigen wird das BGE.

fathaland slim
11:39, tagesschlau2012

>>Nicht jeder hat die Zeit sich täglich durch verschiedene Seiten zu klicken und Informationen zu suchen. Für viele ist um 20:00 Uhr die Tagesschau die einzige Quelle von Nachrichten.
Wer es steuert, was für den arbeitenden Bürger wichtig sein soll kann ich Ihnen nicht sagen.<<

Ich redete gar nicht vorrangig vom Sich-durch-Seiten-klicken, sondern von der altmodischen Kultur des Zeitunglesens.

Wer das nicht schafft und seine politische Bildung auf höchstens, wenn überhaupt, 15 Minuten täglich beschränkt, dem fehlt weniger die Zeit als vielmehr das politische Interesse.

Gast
geradezu naiv optimistisch...

@ 10:19 von Bowerman

"Mittelfristig höhlt es Deutschlands Position als Wirtschaftsmacht aus. Für Billigheimer-Löhne und prekäre Arbeitsverhältnisse arbeiten die guten, leistungs bewussten Arbeitnehmer auch nicht mehr ewig.."

Das halte ich für geradezu naiv optimistisch. Denn auch "die guten, leistungs bewussten Arbeitnehmer" wollen essen. Und dazu brauchen sie Geld, also werden sie auch weiterhin zu sinkenden Reallöhnen und mit steter Arbeitsverdichtung arbeiten. Weil die Alternative die Arbeitslosigkeit wäre, oder das Wagnis Selbstständigkeit.

Wohin sollten sie auch gehen? Wo ist das gelobte Land Ihrer Meinung nach, das verzweifelt und mit hohen Löhnen nach deutschen Ingenieuren und Krankenschwestern sucht?!

Nee.. sorry, aber das dürfte eher Wunschdenken sein, oder ein Fortstricken des Märchens vom Fachkräftemangel, das zwar schon vor 10 Jahren widerlegt wurde, sich aber immer noch hartnäckig hält. Trotz aller gegenteiligen Erfahrungen und Indizien.

Gast
@ 12:38 von sonderbar

"Als Leiharbeiter hatte ich immer ein unbefristeten Arbeitsvertrag bei der Leihfirma. Und die meisten Kollegen die ich kenne auch.
Also "Unbefristet, in Vollzeit und sozialversicherungspflichtig".

Das hat den Arbeitsgebern aber nie davon abgehalten, mich schnell und problemlos "loszuwerden" wenn keine Auftrag mehr da war. "

Ja, genau davor warne ich seit vielen Jahren. Die Leiharbeiter sind der Puffer der Konzerne, um nicht bei einem Wirtschaftseinbruch ihre Stammbelegschaft angreifen zu müssen.

Dumm nur: Bei einem Wirtschaftseinbruch reduzieren *alle* Konzerne ihre Zeitarbeiter. Und die Verleiher stehen dann vor der Entscheidung Bankrott oder Massenentlassungen. Und da lässt dann sogar das Arbeitsgericht Massenentlassungen zu.

Gut, man könnte angemessene Rücklagen für genau diesen Fall bilden. Nur lohnt es sich dann nicht mehr so sehr - und was wollen die Leiharbeiter auch machen? Leiharbeiter ist man ja nicht aus Spaß, sondern aus Verzweiflung.

Gast
Zeitunglesen?!

@ 14:32 von fathaland slim

wir sind uns ja doch meist einig, aber hier muss ich mal widersprechen.

"Ich redete gar nicht vorrangig vom Sich-durch-Seiten-klicken, sondern von der altmodischen Kultur des Zeitunglesens.

Wer das nicht schafft und seine politische Bildung auf höchstens, wenn überhaupt, 15 Minuten täglich beschränkt, dem fehlt weniger die Zeit als vielmehr das politische Interesse."

Ich hatte lange Zeit die FAZ, dann die FAS im Abo. Aber in den letzten.. gefühlt 5 Jahren ist aus einer irgendwie mittig bis konservativ wirtschaftsliberal aufgestellten Zeitung ein neoliberales Propagandablatt geworden, das investigativen Journalismus fast völlig durch Meinungen und Feuilleton ersetzt hat.
Für politische Bildung taugt es daher nicht mehr, ebensowenig wie die Welt oder gar Bild und Fokus.

Sind ja auch alle in Besitz von Superreichen Familien oder Steuersparstiftungen, da dürfte die Marschrichtung vorgegeben sein.

Da bleibe ich lieber bei gebührenfinanzierten Angeboten.

@freieMeinung
fake news oder andere Betrachtungszeitraum

Ich habe mich als Sozialkundelehrer an beruflichen Schulen schon lange mit diesem Thema beschäftigt und regelmäßig die Zahlen des Bundesamtes für Statistik verwendet. Hier die Entwicklung zwischen
2011 und 2016:
2011 in Tausend:
Teilzeit: 5 025; geringfügig: 2 673
befristet: 2 805; Zeitarbeit: 775
Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsm… 2016 in Tausend:
Teilzeit: 4 807; geringfügig: 2 169; befristet: 2 655; Zeitarbeit: 737
Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsm…

Und jetzt will mir die Tagesschau erzählen, dass die Zahlen zugenommen hätten.

Gast
Ja, aber... nein

@ 13:09 von Thomas Wohlzufrieden

"Die Arbeit wird immer weniger"

Richtig

"Es wird immer deutlicher, das kein Weg mehr am Bedingungslosen Grundeinkommen vorbei führt."

Falsch.

"Die Zahl der normalen Arbeitsplätze verringert sich immer mehr, und mit Minni-Jobs ist kein würdiges Auskommen möglich. Durch die vorranschreitende Technik werden immer mehr Arbeitspätze überflüssig. Bus/LKWFahrer, Lokführer, Taxichauffeure gehören schon sehr bald der Vergangenheit an, es folgen die kaufmännischen Berufe, und schon gibt es bereits Roboter, die in der Pflege und sogar im OP tätig sind. Die Arbeit wird in Zukunft nicht mehr im Lebensmittelpunkt stehen, was gut ist."

Richtig

"Und dafür benötigen wird das BGE."

Ooder.. wir verteilen einfach die immer weniger werdende Arbeit besser. Ist doch albern, dass ich als angestellter Ingenieur 50h/Woche arbeiten musste, und dann als arbeitsloser Ingenieur gar nicht.

Und was will ich mit einem BGE?!
Dafür habe ich ja nicht studiert!

Account gelöscht
kurzerkärt:Wie geht es Deutschlands "Arbeitnehmern" ?

Das WSI des DGB kommt zu anderen Zahlen,als in dem Artikel:Atypisch beschäftigt(Telzeit,Minijob,Leiharbeit) waren im Jahre 2003.Im Jahr 2015 waren es 14,1 Millionen Beschäftigte,daß sind 39,3 Prozent.Addiert man dazu noch 3,1 Millionen Vollzeitbeschäftigte die nur einen befristeten Vertrag haben,so sind es 17,1 Millionen,also 48 Prozent.
Die Zahl der Leiharbeiter stieg von 300.000 Anfang der 2000er Jahre auf heute 1 Million.
Die "Reformer" haben ganze Arbeit geleistet.

fathaland slim
13:09, Thomas Wohlzufrieden

>>Durch die vorranschreitende Technik werden immer mehr Arbeitspätze überflüssig.<<

So ist es.

Die Erwerbsarbeitsgesellschaft ist obsolet geworden.

Ich weiß das, seit ich Herbert Marcuses Buch mit dem etwas irreführenden Titel "Triebstruktur und Gesellschaft" gelesen habe. Vor 46 Jahren, da war ich sechzehn.

Das Buch war da nicht neu.

Die Entwicklung war also seit Jahrzehnten abzusehen. Lange Zeit hat man sich in "Entscheiderkreisen" darüber keine Gedanken gemacht.

Und als man es dann tat, weil sich die Probleme nicht mehr aussitzen ließen, kam die "Agenda 2010" dabei heraus.

Es ist zum Mäusemelken.

Boris.1945
11:16 von fathaland slim

10:54, bäuerchen

>>Was ist passiert?
Eine realistische Darstellung der Zustände, hier in den Medien?<<

Hier sind nicht "die Medien", hier ist die Tagesschau.

Das ist ein Medium von vielen.
///
*
*
Diese Ausrede hat dann jede Mesdienanstalt oder -gruppe?
*
Weshalb sollte Einzelnen der Medien der Realismus verboten sein?

fathaland slim
14:59, bitterepille

Sie beziehen sich auf meine Empfehlung, mehr Zeitung zu lesen:

>>@ 14:32 von fathaland slim

wir sind uns ja doch meist einig, aber hier muss ich mal widersprechen.
(...)
Ich hatte lange Zeit die FAZ, dann die FAS im Abo. Aber in den letzten.. gefühlt 5 Jahren ist aus einer irgendwie mittig bis konservativ wirtschaftsliberal aufgestellten Zeitung ein neoliberales Propagandablatt geworden, das investigativen Journalismus fast völlig durch Meinungen und Feuilleton ersetzt hat.
Für politische Bildung taugt es daher nicht mehr, ebensowenig wie die Welt oder gar Bild und Fokus.<<

Die FAZ war immer das Blatt der konservativen Intelligenzija.

Und die anderen von Ihnen erwähnten Presseerzeugnisse sind ebenfalls weit rechts der Mitte angesiedelt.

Es gibt aber noch andere hier bei uns.

Angefangen bei der Süddeutschen. Beispielsweise.

Und links von der ist das Feld auch gut bestellt.

Besuchen Sie mal einen Kiosk mit größerem Sortiment.

Gast
@ Slim & Wohlzufrieden

"Die Erwerbsarbeitsgesellschaft ist obsolet geworden."

ist ja wohl ein bisschen sehr vereinfacht.

Ja, die Produktivität wächst schneller als die Wirtschaft.

Ja, wir brauchen jedes Jahr weniger Arbeitsstunden, um die verkaufbaren Güter und Dienstleistungen herzustellen. Weil immer mehr Arbeit vom Arbeitnehmer umgeschichtet wird auf Maschinen, Computer, oder gleich den Kunden selber.

Trotzdem hätten wir genug Arbeit, um jeden Europäer so zwischen 20 und 30h/Woche arbeiten zu lassen. Auch die 50% Jugendarbeitslosen in Spanien.

Man müsste die Arbeit nur besser verteilen.
Das will aber keiner, der etwas zu sagen hat.

Die Unternehmer sind glücklich, wenn sie Leute entlassen (oder schlicht nach der Pensionierung nicht ersetzen). Das eingesparte Gehalt stecken sie sich als Gewinn ein, die Kosten übernimmt der Staat.

Die Angestellten verzichten lieber auf Freizeit als auf Geld.

Und Arbeitlosigkeit macht Angst. Und wer Angst hat, macht vieles mit. Politisch und Gehaltstechnisch. win-win

Thomas Wohlzufrieden
um 15:05 von bitterepille

Zitat: "Und was will ich mit einem BGE?!
Dafür habe ich ja nicht studiert!" Zitat Ende. Sie erhalten das BGE ja auch zusätzlich zu ihrem Gehalt und nicht ausschließlich. Das BGE soll lediglich dazu führen, ein Leben ohne Existenzangst führen zu können. Wer mehr möchte, kann selbstverständlich in seinem Job weiterarbeiten. Die Fianzierung des BGE ist durch Umschichtungen ebenfalls kein Problem, zudem die meißten weiter arbeiten (und dadurch mehr Geld haben)und Steuern entrichten. Gruß.

fathaland slim
17:28, bitterepille

>>Trotzdem hätten wir genug Arbeit, um jeden Europäer so zwischen 20 und 30h/Woche arbeiten zu lassen. Auch die 50% Jugendarbeitslosen in Spanien.<<

Wir kämen mittlerweile mit wesentlich weniger Arbeitsstunden pro Person aus.

Wie haben ja alles andere eine Produktionskrise, und die Wirtschaftskrisen der vergangenen Zeit lassen sich eigentlich letztendlich als Absatzkrisen bezeichnen.

Arbeitskräfte werden nicht mehr wirklich benötigt, was eine ungeheure Chance sein könnte. Denn es muss genügend in unserer Gesellschaft und auf unserer Erde getan werden, was keinen in direktem Geldwert messbaren Mehrwert bringt. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Pflege.

Aber wie Sie richtig schreiben:

>>Arbeitlosigkeit macht Angst. Und wer Angst hat, macht vieles mit. Politisch und Gehaltstechnisch. win-win<<

Es geht um Herrschaft. Freie, selbstbestimmte Individuen lassen sich schwer beherrschen. Wer Angst hat, ist nicht frei und selbstbestimmt.

Thomas Wohlzufrieden
um 17:28 von bitterepille

Zitat: "Und Arbeitlosigkeit macht Angst. Und wer Angst hat, macht vieles mit. Politisch und Gehaltstechnisch. win-win" Zitat Ende. Da haben Sie ja absolut Recht. Und die Angst vor der Arbeitslosigkeit wird durch das BGE genommen, womit sich gleichzeitig prekäre Arbeitsverhältnisse von selber erledigen. Der Arbeitnehmer wäre nicht mehr erpressbar. Gruß.

riewekooche
@12:34 von Tassinois

Diese Logik müssen Sie mir erklären:

Die 21% mit tendenziell niedrigeren Löhnen senken die Stundenkosten. Damit lassen sich die höheren Löhne der 69% + 10% auf einen niedrigeren Durchschnitt senken.

Bis hierhin verstand ich's.

Dadurch kann Deutschland besser exportieren, was dann doch einer breiten Mehrheit, die davon direkt oder indirekt profitiert, entgegen kommt.

Aber wenn die Löhne von 21% + 69% + 10% = 100% gesenkt werden, wer bleibt denn da noch übrig zum profitieren? Schon gar als "Breite Mehrheit"?