Ein Mann geht in ein Jobcenter.

Ihre Meinung zu Zahl der Jobsuchenden leicht gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat sich im Juli wegen der Sommerferienzeit leicht um 45.000 auf 2,518 Millionen erhöht. Gegenüber dem Juli des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden laut Bundesagentur für Arbeit damit aber um 143.000 niedriger.

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41 Kommentare

Kommentare

Thomas Wohlzufrieden
Schöne Statistik

Ausgenommen von der Zahl der Arbeitslosenstatistik ist das Millionenheer jener, die als nicht mehr "Vermittlungsfähig" gelten, Arbeitslose die zur Verschönerung der Statistik in mehr oder weniger sinnfreie "Beschäftigungsmaßnamen" gedrückt werden, und solche, die krank sind. Wenn jetzt die Zahl derer, die Arbeit suchen wieder steigt, hat das garnichts mit den Sommerferien zu tun, sondern damit, das zur Zeit keine Geldmittel für Maßnamen zur Verfügung stehen, mit denen man die Statisitik weiter aufpolieren kann. Und da es, auch auf Grund der steigenden Automatisierung immer weniger Arbeistplätze gibt, wird sich das Millionenheer der Arbeitslsoen auch nicht gravierend verringern. Abhilfe schafft hier nur das bedingslose Grundeinkommen.

Erfahrungsträger

"Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat sich im Juli wegen der Sommerferienzeit leicht erhöht. Gegenüber dem Juli des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden laut Bundesagentur für Arbeit damit aber um 143.000 niedriger."
Haben die Jobsuchenden evtl. weniger Ferienzeit von der Bundesagentur für Arbeit als im Vorjahr genehmigt bekommen? -Zwinker- Nur wegen der "Statistik".

wenigfahrer
Wie immer

die Zahl die gut aussieht als Schlagzeile, die wirklich Unterbeschäftigung liegt dann wohl wieder um den üblichen Betrag höher.
Aber ich werde heute nicht nachsehen, etwas mehr Ehrlichkeit ohne Schlagzeile wäre auch besser.

Gruß

karwandler
re thomas wohlzufrieden

" Und da es, auch auf Grund der steigenden Automatisierung immer weniger Arbeistplätze gibt, wird sich das Millionenheer der Arbeitslsoen auch nicht gravierend verringern. Abhilfe schafft hier nur das bedingslose Grundeinkommen."

Wer das bedingungslose Grundeinkommen kriegt ist doch immer noch arbeitslos, oder nicht?

Das hat also mit dem Thema Arbeitslosigkeit gar nichts zu tun.

Gast
Alles ganz toll...

Ist ja schön, dass unsere Wirtschaft gut gedeiht. Was in dem ganzen Schöngerede aber fehlt, ist die Tatsache, dass man als Arbeitnehmer Ü50 quasi keine Chance mehr auf einen regulären Arbeitsplatz hat. Und das sogar in Berufen, die nichts mit hohen körperlichen Belastungen zu tun haben. Kreativität, Ausdauer und Erfolgswille werden meist nur den jüngeren Bewerbern zugetraut. Der Vorteil, von den Erfahrungen älterer Bewerber zu profitieren, hat wider alle Lippenbekenntnisse in den meisten Jobs wenig Bedeutung.
Und dann fragt man sich berechtigt, wie man/frau Ü50 denn noch bis zum 67. Lebensjahr durchhalten soll.

Sheldon Cooper
@ Thomas Wohlzufrieden

Ja, aber das ist schon seit vielen Jahren so und da alle anderen Zahlen auch gesunken sind, sind wir hier tatsächlich auf dem Weg in Richtung Vollbeschäftigung.

Und das ganze trotz der Einführung von Mindestlöhnen. Meine Frisörin verdient jetzt mal eben 20% mehr.

Ich wohne hier am Rande eines Gewerbegebietes und fast jeder 2. Betrieb hat Schilder angebracht, dass sie dringend Facharbeiter suchen.

Außerdem sollten wir uns mal von dem Gedanken befreien, dass auch wirklich jeder arbeiten will - ich habe da als Unternehmer ganz andere Erfahrungen gemacht. Hauptsächlich mit Langzeitarbeitslose, die mir ganz klar vermittelt haben, dass ich nur das Formular der ARGE unterschreiben soll.

Gast
Schöne Erläuterung, leider unvollständig...

Schöne Idee, in Berichten, wie stark die Zahl der Arbeitslosen wieder gesunken sei auch eine Erläuterung einzubauen, wer in diesen Statistiken gar nicht auftaucht.

Und ja: Egal wie sinnlos eine Weiterbildung, wer sie macht, und ausschließlich macht um einen Job zu kriegen ist arbeitslos, aber nicht in der Statistik.

Wer über 58 ist - nicht in der Statistik.

Wer krank ist - nicht in der Statistik.

Auch erwähnen sollte man die vielen Kleinstselbstständigen, die trotz abgeschlossener Berufsausbildung oder gar Studium irgendwelche Hilfsarbeiten machen, nur um nicht in Harz4 zu fallen.

Leute, die ein Zweitstudium machen, weil sie mit dem ersten keinen Job finden. Auch nicht in der Statistik. "Sind ja Studenten". Ja, aber nur weil sie keinen Job finden!

Und Zuletzt: Unfreiwillige Teilzeit. Wer einen Vollzeitjob möchte, aber nur einen Halbtagsjob bekommt, ist ja auch 50% arbeitslos.

Von Vollbeschäftigung sind wir weit entfernt, und werden da auch nie wieder hinkommen.

Gast
Arbeit besser verteilen!

Als ich noch Angestellter war, habe ich über 45h/Woche gearbeitet, während manche Komilitonen verzweifelt nach einem Job gesucht haben.

Jetzt, als Selbstständiger, konkurriere ich mit Firmen, die Leute für weniger als 2/3 des Tariflohnes einstellen, und unbezahlte Überstunden anordnen.

Die aktuelle Situation ist tatsächlich nur attraktiv für Unternehmer, die viele Angestellte haben und keine Skrupel, die Löhne so weit zu drücken wie der Markt es erlaubt. Und der Markt erlaubt immer mehr, da immer weniger Arbeitsstunden gebraucht werden, um die verkaufbaren Güter und Dienstleistungen zu produzieren.
Ja, diese Menge wächst, das Wirschaftswachstum ist langfristig meist positiv.
Aber die Produktivität wächst schneller.

Eigentlich eine tolle Sache, wenn diese Produktivitätssteigerung fair verteilt würde. Indem alle weniger arbeiten müssten.

Stattdessen werden die überzähligen Arbeitsstunden durch Entlassungen abgebaut, die Unternehmer stecken sich die so gesparten Löhne als Gewinne ein

traurigerdemokrat

1991 haben 38 Mio.Erwerbstätige 60 Md. Stunden gearbeitet.

2016 haben 43 Mio.Erwerbstätige 59 Md. Stunden gearbeitet.

Ich sehe keinen Grund zur großen Freude.

johanna42
Qualität vor Quantität

Die Zahlen sind doch "Blendgranaten" für das naive Volk: Es kann uns allen doch nicht darum gehen, dass möglichst viele Menschen Arbeit haben, sondern es muss uns darum gehen, dass sie von ihrer Arbeit auch „subventionsfrei“ leben können!

Die Bumerang kommt in einigen Jahren, wenn die Menschen, die heute von ihrer Arbeit kaum leben können, eine Rente bekommen werden, von der sie gar nicht leben können. Das gesamte vom „Autokanzler“ Schröder aufgebaute und von den übrigen neoliberalen Parteien aufgebaute System wird uns allen gehörig auf die Füße fallen. Aber natürlich nicht den für diesen Missstand verantwortlichen PolitikerInnen, welche dann von guten Pensionen leben werden, den einen oder anderen gut dotierten Posten in der Industrie erhalten haben (Schröder, Wissmann, Dobrindt), oder wohlhabend ihr biologisches Ende erreicht haben.

Max Richter
Schöne Statistik

Ein altes Sprichwort sagt: Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.
Und bei den vielen Ausnahmen, die nicht mitgezählt werden, kann man natürlich alles schönreden. Da ist ein Anstieg um 45.000 Peanuts. Und wie sehen die realen Zahlen aus? Die ungeschönten?

sprachloser
Schüler gehen nach

Schulschluss zur Arge? Nie was eingezahlt und dann kassieren? Für welche erbrachte Leistung? Es widert mich an wie unsere Kassen geplündert werden, bestes Beispiel ist die Rentenkasse. Das ausgerechnet der Staat seine Lehrer sprich Bedienstete in den Ferien freistellt ist unsozial wenn nicht asozial.

Gast
Schwachsinn diese geschönte Arbeitslosenstatistik..

Richtig@ Thomas W. es gib auf Dauer kein anderer Weg - das bedingungslose Grundeinkommen muß früher oder später kommen. Ansonsten ist ihrem Kommentar nichts hinzuzufügen..

sprachloser
@ Wohlzufrieden

Nicht vermittelbare sind bald in Hartz 4 und verschwinden aus der Statistik. Älter als 58 und arbeitslos? Die werden zwangsverrentet. Das die Statistik seit Kohl ein einziger Beschiss ist ist ja nun kein Geheimnis mehr. Das dass Rentenalter hochgesetzt wurden produziert auch immer mehr Hartz 4 Empfänger. Eine Schande für ein Reiches Land wie Deutschland.

0--steve--0
@Thomas Wohlzufrieden

"Abhilfe schafft hier nur das bedingslose Grundeinkommen."

Was soll das bitte bewirken?
Wer soll das finanzieren?

Wir hatten erst vor einigen Wochen ein Gespräch mit unserer Betreuerin für Arbeitgeber von der Arbeitsagentur bzgl. Mindestlohn und Harz IV.

Aussage Arbeitsagentur (welche ich 100 % bestätige):
Die Schere zwischen Harz IV und Mindestlohn ist viel zu eng. Warum soll da jemand arbeiten gehen?

Ich selbst hatte letzte Woche einen Werksfahrer (nur einfaches Fahren auf dem Gelände von a nach b) eingestellt. Stundenlohn 10 €

Mitarbeiter hat nach einem! Tag aufgehört - Aussage zu mir als Arbeitgeber: Mit Harz IV und meinem Schwarzjob lohnt sich das ja nicht.

Wer will, findet auch...

dog marley
@thomas wohlzu...

Nicht zu vergessen die Langzeitarbeitslosen welche in Frührente geschickt werden ..

Ein endloses hin und hergeschiebe von Zahlen zur positiven Auslegung von Statistiken, sagt nichts über reale Verhältnisse oder gar die ethisch soziale Gesamtsituation aus ..

Man braucht halt auch dieses gewisse Maß an Bittstellern, damit sich der ganze Geld verschlingende Apparat auch rechtfertigt .. und anschließend findet man dann immer noch die eine positive Zahl, die dann (meist zur (wieder)Wahl dann auf den Markt geworfen wird ..

Schluss mit dem Unfug und her mit dem bedingungslosem Grundeinkommen ..

karwandler
re sprachloser

"Schüler gehen nach

Schulschluss zur Arge? Nie was eingezahlt und dann kassieren? Für welche erbrachte Leistung?"

Das ist dummes Zeug. Kein Schulabgänger erhält Leistungen vom Arbeitsamt. Allerdings können sie sich arbeitslos melden im Sinne eines lückenlosen Versicherungsverlaufs.

Emil66
Statistik hin oder her.

Durch die Automatisierung 4.0 fallen so viele Jobs weck die Vollbeschäftigung zu löhnen von denen Menschen leben können ist Utopie.
Zudem reichte früher ein mittleres Einkommen um eine Familie zu ernähren und ein Haus zu finanzieren, das schafft man heute eventuell mit 2 Einkommen…..
Also wo und wer sind heute die Gewinner dank unserer Politiker?
Unsere eingesessenen Politiker sind zu gemütlich und zu gut vernetzt mit der Wirtschaft als das sich was zum Positiven für die Gesellschaft ändern könnte.

karwandler
re sprachloser

"Älter als 58 und arbeitslos? Die werden zwangsverrentet."

Falsch.

Die Zwangsverrentung ist ab 63 möglich. Heißt zwar auch einen Abschlag an der Rente, aber lange nicht so dramatisch wie Sie behaupten.

JueFie

Man findet Arbeit, dann aber zu den niedrigsten Löhnen die der Tarif hergibt. Da aber viele Betriebe mittlerweile Betriebsvereinbarungen haben wird auch kein Tarif bezahlt. Lohnabschlüsse werden verrechnet. Überstunden auf Zeitkonten gebunkert. Der AG eventuell nicht Mal im AG-Verband, daher überhaupt nicht an Tarif gebunden. Tarifliche Leistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gekürzt/gestrichen.

Ja, man findet Arbeit für geringe Entlohnung, später Rente auf Hartz IV Niveau, trotz Jahrzehnte langem buckeln.

Große Betriebe lagern nach Osteuropa aus, z. B. Autohersteller. Nicht nur die Zulieferer. Beispiel Mercedes.

Es entsteht kein Arbeitsplatz mehr. Die, die es gibt zu günstigen Löhnen.

Die hier gezeigte Statistik wird schon stimmen, wenn man die Regeln vorher so aufgestellt hat das es passt. Das ist ja eigentlich der Betrug. War bei H. Kohl so und G. Schröder hat es perfektioniert. Frau Merkel schwimmt einfach mit ohne etwas dafür getan zu haben (Trittbrettfahrer).

deutlich
@karwandler 12.54

"älter als 58 und arbeitslos?" gibt es offiziell nicht, zumindest fallen die Betroffenen aus der Statistik und es gibt keine Vermittlungsversuche, Weiterbildung oder Jobangebote mehr. Dann geht es ans Eingemachte- Ersparnisse auflösen, dann HartzIV und dann Zwangsverrentung. Das ist nicht mein Verständnis von Gerechtigkeit, wenn Leute, die womöglich 40 Jahre gearbeitet und vorgesorgt haben nachher gestellt werde wie die, die das nie machten

Der Nachfrager
...da fehlt was...

Da die Zahlen immer nur stückchenweise und nicht im kompletten Zusammenhang genannt werden fehlt wie immer das Wichtigste:
- Anzahl der Vollbeschäftigten
- Anzahl der Teilzeitbeschäftigten
- Anzahl der geringfügig Beschäftigten

Bei uns sind die Arbeitslosenzahlen auch zurück gegangen. Die Meissten von ihnen bekamen 450€-Jobs.
Werden deshalb sogar als Sozialversicherungspflichtige Betrachtet.

Mischa007
@0--steve--0

Wer will findet auch....
Ist im Prinzip richtig, aber eben nur im Prinzip!
Man sollte es immer von 2 Seiten beleuchten.
Nehmen wir einmal die 10 Euro. Das ist schon einmal der Bruttolohn. Was da Netto bleibt kann sich jeder ausrechnen, denn bei Abzuegen fuer Krankenkasse, Rente, Soli ist auch das kleinste Einkommen dabei. Bei 40 Stunden in der Woche, waeren das dann 1600,00 Euro Brutto.
Im Gegensatz dazu kommen dann eventuell Miete, Strom, Wasser,Muell und weitere Abgaben.
Wenn man bloed wohnt, z.B. in einem Ballungsgebiet, wo allein die Miete fuer eine vernueftige Wohnung die Tausend erreicht, verstehe ich die Aussage voll und ganz.
In meinen Augen traegt der Staat eine sehr grosse Mitschult an der derzeitigen Situation vieler Arbeitnehmer.
Er hat vieles erst ermoeglicht, wie z.B. Leihfirmen und und und.
Das Kapital wurde hoffiert, was sich nun raecht.
Und wenn der Staat nicht bald gegensteuert wird es noch enger werden!

rainer4528
Sheldon Cooper

Ihre Frisörin verdient eben mal 20 % mehr! Bitter für Sie. Die Dame schippert gerade ,mit ihrer Yacht, über das Mittelmeer. Mal im Ernst. Was hat die Frau vorher verdient? Ich schätze 500 ungefähr. Jetzt gönnen Sie der Frau diese läppichen 20% nicht. Erbärmlich! Oder habe ich Sie falsch verstanden?

Gast
Alternative zum Bedingungslosen Grundeinkommen!

Einige hier fordern das bedingungslose Grundeinkommen als angeblich "einzige Möglichkeit der Arbeitslosigkeit abzuhelfen.

Ist es aber nicht. Generell zwar eine schöne Vorstellung, Arbeitgeber durch eine finanzielle Alternative zur Erwerbsarbeit dazu zu zwingen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, und z.B. alleinerziehende Elternteile nicht in einen Job zu zwingen, wo die vielleicht lieber für ihre Kinder sorgen würden. Gründer, oder jene, die sich durch ein (Zweit)studium höher qualifizieren wollen würden ebenfalls profitieren.

Ebenso aber Schwarzarbeiter und Dauerurlauber.

Die Alternative heißt "Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich"

Wenn die Produktivitätssteigerung dieses Jahr erlaubt, die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen mit 2% weniger Arbeitsstunden zu produzieren, können auch alle bei gleichem Gehalt 2% weniger arbeiten, ohne, dass es jemandem wehtut.
Nur so lässt sich eine Steigerung der Arbeitslosenzahlen langfristig vermeiden.

MK Ultra Slim
über 50

ist es korrekt, dass alle arbeitslosen über 50 und alle arbeitslosen 1-euro-jobber nicht in merkels statistik auftauchen?

Gast
lokal gedacht...

@ 11:49 von Sheldon Cooper

"Ja, aber das ist schon seit vielen Jahren so und da alle anderen Zahlen auch gesunken sind, sind wir hier tatsächlich auf dem Weg in Richtung Vollbeschäftigung."

Das ist leider zu kurz gedacht, aus zwei Gründen:

1. Wenn man unfreiwillige Teilzeit, verzweifelte Zweitstudien, und Nur-kein-Harz4-Selbstständigkeiten dazurechnet, haben wir so viele Arbeitslose dass selbst eine leichte Senkung der offiziellen Zahl noch weit von einer Vollbeschäftigung entfernt liegt.

2. Hier, in D, sinken die AL-Zahlen. Weil der Euro die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der Euro-Zone abbildet, und damit für D zu niedrig bewertet ist. Bedeutet währungsbedingt zu niedrige Preise für deutsche Produkte auf dem Weltmarkt, bedeutet Aussenhandelsüberschuss, bedeutet mehr Arbeit hier.
Auf Kosten der weniger leistungsfähigen Euroländer. Deren Produkte sind eurobedingt zu teuer, bedeutet AH-Defizit, bedeutet weniger Arbeit.
Dank des Euro exportieren wir gerade Arbeitslosigkeit.

Gast
Arbeitslosigkeit global betrachten!

Ja, in D geht die Arbeitslosigkeit gerade zurück. In Spanien, Griechenland und Italien steigt sie. Aus dem gleichen Grund.

Der Euro bildet die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der Euroländer ab. Damit ermöglicht er D einen Exportboom, während er die Wirtschaft der schwächeren Länder erdrückt.

Man sollte also vorsichtshalber die Arbeitslosigkeit zumindest der Euro-Länder betrachten. Und die steigt.
Das mag uns erstmal nicht betreffen.

Erstmal - denn wenn man die deutsche Luxuslimousine mit der italienischen Vespa und dem griechischen Dreirad verschweißt muss diese Verbindung früher oder später brechen. Und wenn D nicht mehr auf Kosten der schwächeren Länder Außenhandelsüberschüsse aufhäufen kann, wird sich die Arbeitslosigkeit auch wieder gerechter verteilen.

Und gerecht verteilt hat dann jedes Land 20%, also sollten wir das Problem jetzt in Angriff nehmen, und nicht erst, wenn es auch Deutschland richtig wehtut.

Gast
12:49 von Emil66

"Durch die Automatisierung 4.0 fallen so viele Jobs weck die Vollbeschäftigung zu löhnen von denen Menschen leben können ist Utopie."

Nein, ist sie nicht. Denn die verbleibenden Menschen erwirtschaften ja immer noch das gleiche. Man könnte also in Summe immer noch die gleichen Löhne zahlen wie vorher, plus Inflationsausgleich, plus Anteil am Wirtschaftswachstum.

Oder - man könnte stattdessen auch einfach niemanden entlassen, fleissig weiter einstellen, und alle weniger arbeiten lassen. Wohlgemerkt immer noch bei in Summe gleichen Löhnen.

Leider wächst die Produktivität schon immer stärker als die Wirtschaft. Und in den letzten 20 Jahren hat man die so überflüssig gewordenen entlassen, und die Kosten in Form von Sozialleistungen dem Staat aufgedrückt. Die eingesparten Löhne wurden von den Unternehmern als zusätzlicher Gewinn einbehalten.

Wenn man diese Umverteilung von unten nach oben der letzten 20 Jahre rückgängig machen könnte, hätten wir Vollbeschäftigung bei guten Löhnen.

Gast
@von 0--steve--0

Die Agenda 2010 Politik sorgt doch für Lohndumping.
Der Mindestlohn müsste bei 12 Euro liegen!

wolke-7

Trötete der Herr Seehofer am Sonntag bei Herrn Walde im ZDF nicht was von Vollbeschäftigung in Bayern ?

Hab ich da was Verpasst ?

karwandler
re denkerundlenker

"Die Agenda 2010 Politik sorgt doch für Lohndumping.
Der Mindestlohn müsste bei 12 Euro liegen!"

Die Agenda 2010 und der Mindestlohn sind zwei ganz verschiedene Spielplätze.

karwandler
re bitterepille

"Wenn die Produktivitätssteigerung dieses Jahr erlaubt, die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen mit 2% weniger Arbeitsstunden zu produzieren, können auch alle bei gleichem Gehalt 2% weniger arbeiten, ohne, dass es jemandem wehtut."

Allerdings gibt es keine 2% Produktivitätssteigerung global über alle Branchen und Berufe.

Folglich auch keine globale Arbeitszeitverkürzung.

Ratio-Farm
Lieber die Zahl der Unterbeschäftigten hervorheben

Frage an die Tagesschau.de-Redaktion:

In ihrem Hintergrund-Artikel "Was die Arbeitslosenstatistik verbirgt" schreiben Sie selbst sinngemäß, dass die Unterbeschäftigtenzahl aussagekräftiger oder ehrlicher ist.
Wenn dem so ist, warum legen Sie in der Berichterstattung nicht mehr Wert auf diese Zahl, anstatt die bei den politisch Verantwortlichen beliebtere, weil abgespeckte Zahl, in den Vordergrund zu stellen? Wäre dieser Wechsel nicht sinnvoll und würde so manchem Kritiker entgegenkommen?

karwandler
re der nachfrager

"Bei uns sind die Arbeitslosenzahlen auch zurück gegangen. Die Meissten von ihnen bekamen 450€-Jobs.
Werden deshalb sogar als Sozialversicherungspflichtige Betrachtet."

Das ist schon wieder Unsinn. Geringfügige Beschäftigung ist NICHT sozialversicherungspflichtig.

Account gelöscht
Zahl der Jobsuchenden leicht gestiegen

Eine tolle Meldung.Die Zahl der Arbeitslosen ist geringer als die Zahl der Hartz 4- Bezieher.Warum ? Weil wegen dem Niedriglohnsektor viele Beschäftigte mit Sozialleistungen aufstocken müssen.Von denen,die eine Stelle kriegen pendeln 59% (Durchschnitt) über weitere Strecken(Kosten ?).

Der Nachfrager
@karwaqndler

Wenn Sie eine 450€-Job annehmen, dann wird Ihnen der Arbeitgeber fragen ob Sie in die Rentenkasse einzahlen oder befreit werden wollen.
Stimmen Sie zu zählt dieser Mini-Job als Sozialversicherungspflichtig.

Gast
@ 15:47 von karwandler

Wenn die Produktivitätssteigerung dieses Jahr erlaubt, die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen mit 2% weniger Arbeitsstunden zu produzieren, können auch alle bei gleichem Gehalt 2% weniger arbeiten, ohne, dass es jemandem wehtut.

"Allerdings gibt es keine 2% Produktivitätssteigerung global über alle Branchen und Berufe.

Folglich auch keine globale Arbeitszeitverkürzung."

Das ist ein sehr guter Einwand. Hier würde ich allerdings dem Markt vertrauen, viele Verwerfungen auszubügeln.
Im Produzierenden Gewerbe dürfte es recht gut funktionieren, einfach jedes Jahr die Arbeitszeit um die jeweilige Differenz von Produktionssteigerung minus Wirtschaftswachstum zu verkürzen. In anderen, gerade niedrigqualifizierten Bereichen mag das nicht ganz so glatt gehen. Allerdings ist natürlich auch gerade da die fachliche Mobilität am höchsten. Aus einem Ingenieur macht man nicht so einfach einen Gehirnchirurgen. Aber ein Hilfsarbeiter kann schnell kellnern oder Pakete ausfahren lernen.

Gast
Bedingungsloses Grundeinkommen...

@ 11:33 von karwandler

"Wer das bedingungslose Grundeinkommen kriegt ist doch immer noch arbeitslos, oder nicht?"

Das ist technisch gesehen erstmal richtig. Aber arbeitslos sind ja auch all die Berufserben und alle, die nur von ihrem Vermögen leben. Die tauchen in der Statistik aber auch nicht auf, weil die eben auch gar keine Arbeit wollen oder brauchen.

Und wer mit einem Bed. Grundeinkommen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, der hat dann eben die Wahl: Gibt es für mich einen interessanten Job, den ich auch ohne wirtschaftliche Not machen würde?
Brauche ich dringend mehr Geld als was ich durch das BG habe?
Dann bleiben sie arbeitssuchend, und mit guten Chancen, weil die Attraktivität der angebotenen Jobs steigen müsste.

Oder sagen sie, die zusätzliche Zeit ist mir wichtiger? Dann suchen sie keine Arbeit mehr, und belasten nicht den Arbeitsmarkt.

Und bezahlen müssen wir die Arbeitslosen so oder so. Mit BG aber wären sie nicht länger Druckmittel um die Löhne niedrigzuhalten.

Gast
... globale Arbeitszeitverkürzung II

Wochenarbeitszeit von 30h. Überstunden werden mit einem Faktor 1,2 versehen, nach 19:00 und an Wochenenden mit 1,5, und müssen als Urlaub abgefeiert werden.
Nur in absoluten Ausnahmefällen (ev. IT-ler) darf mit einem weiteren Faktor 1,5 versehen ausbezahlt werden. (Die 50% Mehrkosten werden schon dafür sorgen, dass die Definition von "Ausnahmefällen" nicht zu sehr aufweitet.
- Mit erhöhten Steuersätzen, denn an der Arbeitslosigkeit sind ja die, die 45+ Stunden die Woche arbeiten grad mitschuld.

Damit nicht die Arbeitszeitverkürzung gleich wieder per ausbezahlten Überstunden umgangen wird.

Und dann?
Werden IT-Projekte teurer.
Dadurch wird Informatik beliebter
Dadurch steigt die Zahl der Informatiker.

Dann ist der Markt ausgeglichen, und *kann* das auch alles regeln. Aber halt nicht mehr ganz so einseitig Richtung sinkende Löhne wie bisher, und wie das die Reichen gerne hätten.
Weshalb das zwar bitter nötig, aber halt nicht sonderlich wahrscheinlich ist.

karwandler
re bitterepille

"Und wer mit einem Bed. Grundeinkommen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann"

Warum kann der das nicht mit den jetzigen Sozialleistungen?

Natürlich, weil das BGE mindestens dreimal so hoch sein soll. Oder Viermal. 2000 Euro braucht man ja doch zum Lebensunterhalt als Single, oder?