Ihre Meinung zu Viele offene Fragen nach G20-Gipfel in Hamburg
Die Krawalle und der Polizeieinsatz beim G20-Gipfel in Hamburg haben eine heftige politische Debatte ausgelöst. Dabei gibt es noch viele offene Fragen zu dem Einsatz. Von Christian Baars, Andrej Reisin, NDR & Patrick Gensing, tagesschau.de
... die Verletzenzahlen, ich will nicht sagen zu "frisieren", aber zumindest sehr undifferenziert zu präsentieren. Es ist leider auch nichts neues, dass Medien und Politik dazu neigen, diese Zahlen dann unkritisch weiterzugeben, wodurch Proteste als gewalttätiger dargestellt werden als sie wirklich sind. Die hier dankenswerterweise recherchierte Quote von nur 4% der gemeldeten Verletzungen, die auch schwer genug waren um eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit zu bewirken, überrascht mich nicht sondern deckt sich ziemlich genau mit Berichten aus früheren Jahren. Wie andere Arbeitnehmer melden natürlich auch Polizisten jede Gesundheitsbeeinträchtigung, einschließlich Dehydrierung, Prellungen ohne Fremdeinwirkung, und so weiter. Das ist arbeitsrechtlich völlig normal und nachvollziehbar. Nicht normal und nicht nachvollziehbar ist es, diese Verletzungen den Demonstranten "in die Schuhe zu schieben" und so den friedlichen Protest von über 70.000 Menschen mit zu diskreditieren.