Ein Kreuz, Blumen und Kerzen an der Unfallstelle nach einem illegalen Autorennen in Mönchengladbach

Ihre Meinung zu Gesetzesentwurf: Härtere Strafen gegen illegale Rennen

Immer wieder werden bei illegalen Autorennen Menschen getötet - wie jüngst in Mönchengladbach. Ein Gesetzesentwurf, über den der Bundestag bald abstimmen will, sieht härtere Strafen für Teilnehmer und Organisatoren vor. NDR-Rechtsredakteurin Claudia Venohr erläutert die Änderungen.

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39 Kommentare

Kommentare

Rumpelstielz
Härtere Strafen gegen illegale Rennen ...

Immer und immer reagiert dieser Staat verspätet, mit neuen Gesetzen (den bestehenden Wust aufblähend) und eigentlich überflüssig.
1. viel wichtiger als eine neue "Strafe", sofern es dabei nicht um das öffentliche Bastonieren am Straßenrand geht, ist eine gründliche Durchleuchtung des gesamten Umfeldes und der Finanzen des Täters und seiner Familienmitglieder, so wie des übrigen, verdächtigen Bekanntenkreises.
2. Statt neuer Gesetze braucht es Weniger und allgemeinere. Bei allen Kollateralschäden, die durch solcherlei Verkehrsgefährdung angeregt werden, braucht es nur jeweils die Feststellung der Vorsätzlichkeit und die allgemeine strafverschärfende Wirkung von gleichzeitiger Mehrfachtäterschaft und Vorsatz.
Das einzige was wir darüber hinaus bräuchten wäre eine Regelung, die es zwingend macht das Fahrern, die Mehrfach Risikofreudig in Erscheinung treten, das Führen von Fahrzeugen zu untersagen, die über passive Sicherheitseinrichtungen verfügen.

Gnom
Das ist richtig

und hätte längst passieren müssen, da die illegalen Autorennen stetig zunehmen.
Es ist absolut zu befürworten, allein die Teilnahme und "Organisation" dieser Rennen mit 2 Jahren Haft zu ahnden, bei Ersttätern mit Bewährung, danach ohne. Und auch absolut richtig, bei Gefährdung von anderen Menschen direkt bis zu Jahren Haft möglich zu machen.
Einziehung des Tatwerkzeugs und lebenslanger Führerscheinentzug sollte man bei Rennen in Innenstädten sofort möglich machen. Wer mit 170 Sachen durch die Innenstadt rast, dem fehlt offensichtlich die Reife zur Führung eines Fahrzeugs.

Wenn ein Mensch zu Schaden kommt, ist das für mich gefährliche Körperverletzung und beim Tod kann und darf die Anklage nur auf Mord lauten! -> "Billigende Inkaufnahme" und "bedingter Tötungsvorsatz".

Kommerz
Falsche Schlussfolgerungen

Es sind nicht Gesetze zu lasche Strafen, die solche Rennen verursachen, es sind Fehlplanungen in der Verkehrspolitik. Wenn man vierspurige Schnellstraßen durch Städte baut, die gerade erst zum schnell Fahren einladen, dann muss man sich über sowas nicht wundern.

Verkehrsberuhigende Maßnahmen in Städten einrichten (und zwar baulich, nicht nur durch Verkehrsschilder), dann kommt es auch nicht zu solchen gefährlichen Rennen.

nie wieder spd

Nach Meinung von Fachleuten nützen härtere Strafen nicht. Auch gäbe es in Staaten mit der Todesstrafe oder mit der Scharia demzufolge so gut wie keine Verbrechen. Dem ist nicht so, wie man zB in den USA, mit zig tausend Mordopfern sehen kann. Besser wäre, nicht nur im Straßenverkehr, mehr Polizeipersonal einzusetzen, zu dessen vornehmlicher Aufgabe ja auch die Tatvereitelung gehört. Den Opfern helfen nämlich härtere Strafen erstmal nicht. Intelligente Strafen wären evtl Hilfreich. Man könnte die Autos von Geschwindigkeitssündern auch mal per Chip für einen Zeitraum auf Schrittgeschwindigkeit drosseln. Das könnte sogar Lückenlos digital überwacht werden.

Duisburg
Das ist kein Totschlag,

das ist Mord und jeder der mitgefahren ist, hat mitgewirkt. Allerdings sollte man im Vorfeld schon agieren. Man kann vom Ausland viel lernen, von Österreich das Rentenmodell und von der Schweiz den Umgang mit Rasern. Beschlagnahmung des Autos und Geldstrafen, die selbst Milliardären weh tun.

Professor Besserwsser
Wenn Menschen

untereinander ihre Kräfte messen wollen, dann sollten sie auch Gelegenheit dazu bekommen: Allerdings nur in streng abgezirkelten Gebieten wo es niemals zu "Kollateralschäden" kommen kann. Gebt den Rasern ein abgewracktes Industriegelände und den Hools ne Wiese zum gegenseitigen verprügeln...
Solange die Restgesellschaft darunter nicht zu leiden hat... nur zu. Allerdings sollten sie ihre Verletzungen auch aus eigner Tasche zahlen, "vorsätzliche" Inkaufnahme von Eigenverletzung kann man keiner KK zumuten.

Sobald aber Unbeteiligte lebenslang im Rollstuhl sitzen oder "unbeteiligte" Angehörige lebenslang kein Kind mehr haben... torpedieren Kuschel-Strafen unser Rechtsempfinden.
Der Knast macht keine besseren Menschen, aber er schützt die Gesellschaft vor solchen Psychos.

Verhaltensauffällige Kinder und jugendliche Schläger sollten schnellstmöglich in Pflege-Heime (Betonung auf Pflege), uU ist bei ihnen noch was zu retten, sobald sie dem schädlichem Umfeld entzogen sind.

firefighter1975
Enziehung des Tatmittels & Fahrverbote

"Außerdem sind Fahrverbote von 6 Monaten bis zu 5 Jahren vorgesehen. Auch das wirkt sicher nachhaltig."

Fahrverbote - auch dauerhafte Erlaubnisverluste - sind leider in der Realität kaum wirksam, denn das Fahren auch OHNE gültige FE ist doch inzw. nahezu ein Volkssport - einfach mal bei der Polizei nachfragen, wieviele Fzgführer nach dem Entzug der FE trotzdem beim Führen eines Kfz erwischt werden: Und dabei handelt es sich NUR um das Hellfeld, die Dunkelziffer dürfte noch deutlich größer sein.

Das ( eigene , auf den pot. Täter zugelassene und sich in dessem Besitz befindl.) Kfz als Tatmittel zusätzlich einzuziehen trifft: Damit wird die uneingeschr. Verfügbarkeit über ein Fzg zum. geringer.

Ich halte es auch für gut, bereits die Teilnahme an solchen Rennen im öffentlichen Verkehrsraum strafrechtlich zu bewerten und damit BEVOR es durch dieses Verhalten zu einem mögl. VU mit Verletzten oder gar Toten kommt.

"Rasen" - spez. auch i.g.O. - ist eben KEIN Kavaliersdelikt.

Bernd39
Das ist der Knackpunkt!

"Die Schwierigkeit ist aber, den Fahrern - jedenfalls bedingten - Tötungsvorsatz nachzuweisen. Wenn jemand mehrere rote Ampeln mit bis zu 170 Kilometern pro Stunde wie am Kurfürstendamm überfährt, kann man wohl eher davon ausgehen..."
Probleme mit der rechtlichen Einordnung gibt es immer, auch bei andersartigen Straftaten.
Hier allerdings DARF es kein Zögern geben!
- Weit überhöhte Geschwindigkeit.
- Rote Ampel, und wenn es auch nur eine einzige ist.
Der Verkehrsteilnehmer, der Grün hat, muß darauf vertrauen können, eine Kreuzung gefahrlos (!) befahren zu können.
Daher IMMER bedingter Vorsatz.
Selbst wenn Fußgänger beiseite springen müssen, sollte schon vom "Versuch des..." ausgegangen werden.
P.S. Als Schöffe mit über 200 Einsätzen in Strafverfahren neige ich NICHT zum Übertreiben!
Und ja, ich bin auch Kraftfahrer, seit 1966 unfallfrei. Allerdings, meine einzigen "Temposünden" lagen alle bei 10-20 Km/h +.

Account gelöscht
Gegen illegale Rennen gesetzlich vorzugehen

ist dringend geboten.Daher müssen die Strafen drastisch erhöht werden da immer wieder Nichtteilnehmer dieser Rennen in große Gefahr gebracht werden die oftmals tödlich enden. Meiner Meinung nach wäre es sehr Sinnvoll die Verursacher dort zu treffen wo es ihnen am meisten weh tut,das ist das Einziehen ihres aufgemotzten Autos auf unbestimmte Zeit.

karwandler
re rumpelstielz

" gründliche Durchleuchtung des gesamten Umfeldes und der Finanzen des Täters und seiner Familienmitglieder, so wie des übrigen, verdächtigen Bekanntenkreises."

Was soll das werden? Sippenhaft?

tagesschlau2012
@11:24 von Kommerz

"Es sind nicht Gesetze zu lasche Strafen, die solche Rennen verursachen, es sind Fehlplanungen in der Verkehrspolitik. Wenn man vierspurige Schnellstraßen durch Städte baut, die gerade erst zum schnell Fahren einladen, dann muss man sich über sowas nicht wundern."
#
#
Ach so, weil es in ein paar deutschen Städte vierspurige Schnellstraßen gibt, ist es legitim in Verkehrsberuhigte 30er Zonen Autorennen zu veranstalten?
Weil es jetzt weltweit ein paar Hackerangriffe im Internet gibt, soll dann nach Ihrer Meinung wieder das langsame Modem eingeführt werden.

Sisyphos3
Härtere Strafen gegen illegale Rennen

nicht permanent darüber sprechen - einfach mal machen
warum nicht mal ein paar Zivilfander hinstellen,
sich die Kennzeichen der Kameraden notieren
2 ... 3 Jahre Fahrverbot, die Karre gleich verschrotten

Gast
Führerscheinentzug,...

ist jezt nicht gar so der Bringer. In den vielen Jahrzehnten in welchen ich mit Auto unterwegs bin kann ich die Anzahl der Kontrollen wo man meinen Lappen hat sehen wollen immer noch an einer Hand anzählen.

Ich würde auch dafür plädieren den Leuten einfach ihre Autos wegzunehmen und je nach gehalt auch noch davon Dick was wegzupfänden damit sie sich nicht gleich wieder eine neue Schleuder anschaffen.

Wenn sie rennen fahren wollen - es gibt extra dafür ausgewiesene Strecken die man auch privat gegen Zahlung benutzen darf.

firefighter1975
11:24 von Kommerz

"Es sind nicht Gesetze ... die solche Rennen verursachen, es sind Fehlplanungen in der Verkehrspolitik. Wenn man vierspurige Schnellstraßen durch Städte baut, die gerade erst zum schnell Fahren einladen, dann muss man sich über sowas nicht wundern."

Ein Kommentar a´la "Gelegenheit macht Diebe" ??? Ernsthaft?

Sie versuchen hier, die EIGENverantwortung von Fahrzeugführern und deren unverhandelbare Pflicht, sich zum Wohle anderer Verkehrsteilnehmer an bestehende Verkehrsregelungen zu halten, auf die Verkehrsplaner abzuwälzen ? Ernsthaft ???

Nur weil eine Möglichkeit an sich gegeben ist, bedeutet das nicht, das man sich fehlverhalten MUSS oder gar DARF :

Die Entscheidung, sich gesetzeswidrig über bestehende UND bekannte Verkehrsregelungen bewußt hinwegzusetzen trifft IMMER noch der Fahrer selbst.

Somit trägt ein Fahrzeugführer auch eindeutig die Verantwortung für Folgen, die aus seinem eigenen Tun und Handeln während seiner aktiven Teilnahme am Straßenverkehr heraus entstehen.

Gnom
re 11:24 von Kommerz

Wenn man vierspurige Schnellstraßen durch Städte baut, die gerade erst zum schnell Fahren einladen, dann muss man sich über sowas nicht wundern.

Wenn es vierspurige Schnellstraßen und Autobahnen in Innenstädten gibt, werden sie wohl auch nötig sein! Die Staugefahr ist sowieso in Städten sehr hoch.
Sie vergessen aber, dass illegale Autorennen auch auf zweispurigen und sogar auf einspurigen Straßen mit Gegenverkehr stattfinden.

Null8
Respekt

In den Regeln der StrVer.O. steht, dass man sein Fahrhalten der allgemeinen Verkehrsituation anpasst um Unfälle zu vermeiden.
Diese Raser handeln mit Vorsatz und sind wegen Mordes zur Rechernschaft zu ziehen.
Mein Beileid soll all den unschuldigen Opfern gelten die wegen diesen verantwortungslosen Führescheininhabern ihr Leben lassen mussten.
Mir fallen diese Aufmotzten als Berufskraftfahrer immer wieder ganz besonders im Verkehr in Billbrook auf.

kirsche2015
illegale Rennen

Wir tendieren in D immer zu neuen Gesetzen, anstatt die vorhandenen zu nutzen. Tendenziell denke ich, das unsere Exekutive präventiv vorgehen sollte. Das steht auch so im Gesetz. Leider wird hier wieder an den Symptomen rumgedoktort, an statt die Ursachen zu finden und abzustellen. In den USA z.B. gibt es an jeder Milchkanne eine kleine Rennstrecke, wo man sich austoben kann. In D gibt es in jeder Ecke eine Bürgerinitiative....

Generell falsch ist der Tenor im Bericht, der illegale Rennen und Tuning gleichstellt.
Nachplappern ist einfach, selber überlegen offenbar recht schwer.

Demokratieschuetzerin2021
Dieses Gesetz ist mal wieder mit heißer Nadel gestrickt

Also ich sage dazu mal:

so richtig es ist, dass gegen illegale Rennen vorgegangen werden muss, aber: dieses Gesetz ist mal wieder mit heißer Nadel gestrickt.

Denn die Frage ist:
wo ist die Grenze zwischen normalem etwas schneller fahren auf der Autobahn und einem Rennen??

Da sehe ich mal folgende Punkte:

-> an einem Rennen sind immer zwei Parteien beteiligt
-> mehr als 40 m/h zu schnell innerorts
-> ueberfahren von mehreren roten Ampeln

Aber: wie will man bitte nachweisen können - OHNE mal wieder diese illegale Vorratsdatenspeicherung zu bringen - dass ein Rennen geplant und absichtlich war??

Zweitens: wie will man nachweisen, dass wirklich Tötungsvorsatz dahinter war??
Denn in den Fällen die wir bisher gesehen haben, war genau dass NICHT der Fall. In allen Fällen die wir bisher gesehen haben war es so dass die Täter wohl dachten es wird schon nichts passieren und es wird niemand zu schaden kommen. Es gab keinen Nachweis eine geplanten Tötung dieser Fußgänger.

Demokratieschuetzerin2021
Wer hat denn bisher planvoll solche Rennen veranstaltet?

Und zu dem hier:

http://www.tagesschau.de/inland/autorennen-interview-101.html

Schon die bloße Teilnahme oder das Veranstalten der illegalen Rennen wird demnach zur Straftat und kann mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden.

frage ich mal:
wer hat denn bisher absichtlich solche illegalen Rennen vorsätzlich geplant veranstaltet?

Darueber hinaus widerspreche ich auch Herrn Venohr:

NDR Info: Aber ist es denn nicht jetzt schon so, dass sogar wegen Mordes verurteilt werden kann, wenn Menschen ums Leben kommen?

Venohr: Das ist richtig. Das ist im Fall der sogenannten Ku'damm-Raser geschehen, die in Berlin im Februar dieses Jahres wegen Mordes verurteilt wurden, weil ein 69-jähriger Mann getötet wurde. Ein solches Urteil gab es bislang nicht, und es ist auch noch nicht rechtskräftig.

Genau hier ist die Frage ob es wirklich Mord war. Ich sehe hier eher eine grob fahrlässige Tötung und genau deswegen gehört dieses Urteil aufgehoben!

Gnom
re 13:50 von Demokratieschue...

Genau hier ist die Frage ob es wirklich Mord war. Ich sehe hier eher eine grob fahrlässige Tötung und genau deswegen gehört dieses Urteil aufgehoben!

Das Urteil vom Raserprozess in Berlin muss nicht aufgehoben werden, da es noch nicht rechtskräftig ist.

Dennoch möchte ich Ihnen widersprechen, denn für mich war das ganz eindeutig Mord! Wer mit 170 Sachen durch eine Innenstadt rast, dabei sämtliche Verkehrszeichen und Ampeln ignoriert, nimmt Personenschäden und Tote billigend in Kauf. Das nennt man bedingten Tötungsvorsatz.

Mordmotiv ist hier die Lust (die sich ja nicht nur auf die sexuelle beschränkt). Es ist die Lust am eigenen Adrenalinrausch und dem vermeintlichen Eigenempfinden, besser als andere fahren zu können.

tagesschlau2012
@13:50 von Demokratieschue...

"frage ich mal:
wer hat denn bisher absichtlich solche illegalen Rennen vorsätzlich geplant veranstaltet?"
#
#
Seit vielen Jahren werden soche Rennen geplant und die Termine sind in der Szene bekannt.

BotschafterSarek
@Demokratieschue...

Genau hier ist die Frage ob es wirklich Mord war. Ich sehe hier eher eine grob fahrlässige Tötung und genau deswegen gehört dieses Urteil aufgehoben!

Fahrlässige Tötung kann es nur dann sein, wenn dem Täter nicht vorher bewusst war, dass durch sein Fehlverhalten Menschen sterben können. Jedem Menschen aber, der halbweg klar bei Verstand ist, muss das klar sein. Insofern sehe ich das auch als Mord an. Das ist das gleiche, als wenn man mit einem Gewehr durch eine geschlossene Tür schießt, weil man davon ausgeht, dass niemand dahinter ist.

firefighter1975
13:47 von Demokratieschue...

"wo ist die Grenze zwischen normalem etwas schneller fahren auf der Autobahn und einem Rennen??"

Zunächst einmal bestimmt das geltende Gesetz die Grenze. 50 ist 50, 100 ist 100. 40 sind keine 90, und 50 keine 170. Das ist KEINE wohlwollende Auslegungssache, sondern ein VerkehrsGEBOT. Und ein VERBOT des schnelleren Fahrens.
Sollte einleuchten. Von daher gibt es auch kein " normales etwas schneller fahren". Sondern nur ein : Man hält sich an eine geltende Vorschrift oder man überschreitet diese Grenze. Da bedarf es keiner Neudefinition.

Oder heisst bei Ihnen ein Nein dann doch prinzipiell " Vielleicht" ?

Man ist auch nicht "ein bisschen" schwanger.

Und direkt danach die Physik. Bremswegberechnungen machen den Unterschied zwischen der erlaubten und der schnelleren Geschwindigkeit MEHR als deutlich: Bei einem Unfall können es GERADE die "paar Meter mehr" Bremsweg sein, die zwischen Unfall oder Unfallvermeidung, Leben oder Tod entscheiden.

Diese Definitionen sind BEKANNT ?!?

bluminski

"Es gibt aber auch Meinungen, dass diese meist jungen Männer zwischen 18 und 28 Jahren, die an den Rennen teilnehmen, selbst durch höhere Freiheitsstrafen nicht zur Räson gebracht und abgeschreckt werden."

Leider wahr. Es galt zu der Zeit, als ich selber noch der Altersklasse "18-28" angehörte, unter einigen mir entfernt bekannten Dumpfbacken sogar als Heldentat, wahlweise möglichst schnell und rücksichtslos zu fahren und/oder ohne Führerschein und/oder unter Alkohol und Drogen. Je mehr Verkehrsdelikte, desto cooler.

Unsere Gesellschaft wird immer damit leben müssen, dass einige testosterongesteuerte und sozialisierungsresistente Halbwüchsige ohne Rücksicht auf Verluste schlagen, zerstören oder rasen. Ich habe allerdings Hoffnung, dass dieses Gesetz zumindest bei einigen durch seine vermeintlich abschreckende Wirkung das Schlimmste verhindert, nach dem Motto "Nee Alter, mach ich nicht mehr, den Kevin hamse gepackt mit 180 inne Altstadt. Lappen weg, halbes Jahr Bau."

Zahnschmerzen

Dieses Problem ist seit Jahren bekannt. Statt einer konsequenten Verfolgung und Bestrafung gab es immer wieder Freisprüche oder lächerliche Bewährungsstrafen. Ähnliches gilt für durchgeknallte Motorradfahrer, die im Sommerhalbjahr das Fahren auf kurvigen Landstraßen zum hochriskanten Abenteuer machen und dazu mit lärmenden Motoren die Umgebung terrorisieren.
Wenn die Polizei etwas dagegen unternimmt, z.B. bei Motorradrowdys ein sofortiges Fahrverbot verhängt, so dass die Täter ihre Maschinen schieben oder irgendwie anders nach Hause transportieren müssen, kommt irgendein Kuschelrichter und hebt das Verbot wieder auf.
Hier muss dringend härter bestraft werden, denn von selbst hören solche Typen nicht auf. Das Recht der Allgemeinheit auf Sicherheit im Straßenverkehr muss höher bewertet werden als das Recht moralisch verkommener Individuen auf unbegrenzten Spaß.

Herodomes
"Es soll sie aber in den Innenstädten gar nicht erst geben."

Nach dem Motto: außerhalb der Städte ist es dann in Ordnung...
Ist wohl alles eine Begleiterscheinung im Autoland Deutschland. Beschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn geht grundsätzlich gar nicht in Ordnung, wo kämen wir denn da hin? Und anstatt wie in den Niederlanden grundsätzlich Tempo 30 in den kleineren Städten einzuführen, erst recht nicht.

Es muss eine Gesamtmaßnahme her, um die Sicherheit aller Teilnehmer im Straßenverkehr zu erhöhen. Die Lösungen dazu gibt es schon, wie oben beschrieben. Dazu noch eine entsprechend hohe Besteuerung leistungsstarker Autos - wofür sind 100+ PS für einen PKW denn bitte gut, außer für einen hohen CO2-Ausstoß? Übrigens entfalten die Anti-Rauchen Kampagnen seit Jahren ihre Wirkung bei Jugendlichen.

Neue Gesetze braucht es da in der Tat nicht, nur konsequentes Handeln.

Gast
Wilder Westen

das eine sind die Gesetze, das andere deren Ueberwachung.

ich bin beruflich bedingt Vielfahrer.

Mir koennte die Hutschnur hochgehen wenn ich z.B. Freitags nachmittags auf der A5 fahre, der naechste Wagen befindet sich 80 Meter vor mir und hinter mir draengelt und noetigt mich ein anderer Fahrer welcher dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit rechts Ueberholt.
Glaubt denn so jemand tatsaechlich wenn er dieses Spiel so weitertreibt bis zum Genfer See dass er dann alle vor ihm fahrenden Fahrzeuge weg-ge-licht-huptet hat?

Alltag in HH: munter begegnen einem hier Fahrzeuge, zum Teil auch schwere LKW, deren Fahrer nur eine Hand zur Bedienung ihres Fahrzeugs zur Verfuegung steht, weil die andere das Telefon ans Ohr halten muss.

Ich wohne in einer Ortschaft an der A7 noerdlich des Elbtunnels. Ich habe die Quartalsinfoschrift des Buergermeisters aufgehoben, in welcher er auf Beschwerden von Buergern aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen und teilweise feststellbarer ....

karwandler
re tagesschlau2016

"es sind Fehlplanungen in der Verkehrspolitik. Wenn man vierspurige Schnellstraßen durch Städte baut, die gerade erst zum schnell Fahren einladen"

Von vorn bis hinten absurd.

Wenn man vierspurige Stadtstraßen baut liegt das am Verkehrsaufkommen. Schnellstraßen sind es auch nicht, typischerweise ist Tempo 70 erlaubt.

sixpack-1962
Geht an den Geldbeutel

Unabhängig vor der weiteren Starfverfolgung, jeder der fährt 10.000 Euro und jeder zuschaut 5.000 Euro Strafe. Da könnte man schon die"Lust" dran verlieren

adorno
15:26 von firefighter1975

Ichre Antwort klärt die Frage eigentlich nicht.

Wenn ich in der Stadt 100 fahre, ist das eine erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung, die auch entsprechend bestraft wird. Damit habe ich aber noch kein Rennen gefahren. (Möglicherweise gegen die Uhr.)

Kommt ein zweiter ins Spiel und ich beschleunige von 0 auf 60 in 2 Sekunden, um ihn zu überholen, habe ich zwar eine geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitung begangen, die aber kaum für ein Knöllchen reicht. Dennoch war es ein Rennen. Wo also ist die Grenze?

Die schönen Einlassungen zum Bremsweg berücksichtigen übrigens nicht, dass stark motorisierte Fahrzeuge mit den dazu passenden Bremsen kürzere Bremswege haben als alte Kisten, ergo, gleiche Geschwindigkeit, aber der Porsche kann ja besser bremsen, also...

zweiauge
neue Gesetze???

man muß sich dieses Verhaben einmal auf der Zunge zergehen lassen:

...kann bis zu..., hier liegt das Problem!

"kann" bedeutet, je nach Gericht, auch weiterhin Anklage zum Mord oder "aussetzen auf Bewährung". Also ändert sich im Grunde außer Beruhigung der Bevölkerung rein gar nichts.

adorno
13:47 von Demokratieschue...

bzgl. der Fage nach der Grenze möchte ich noch ergänzen: Wann ist es eine Verabredung? Wenn ich jemanden zu einem Rennen auffordere (Anruf, Absprache, WhatsApp) sicherlich, wenn es jemand organisiert ebenfalls. Aber wenn ich neben jemanden an der Ampel stehe und den Motor aufheulen lasse oder anders provoziere und der andere ist eben nicht das here Vorbild und fährt maximal 55 km/h in der Stadt? Da, stimme ich Ihnen zu, ist der Nachweis einer Verabredung zumindest schwierig.

Und zum Tötungsvorsatz: da bin ich der Meinung, dass der Vorsatz ganz aus dem Spiel ist, wenn es um das Rennen an sich geht. Wenn die Strafe gleich hoch ist, egal, ob jemand mit Absicht oder nur Versehentlich getötet wurde.

OrwellAG

Gegen die Raser kann man sich nicht schützen, wenn man im Verkehr selbst vdie Regeln befolgt.

Jeder Mensch, begabt ein Auto zu fahren, muss wissen, dass es ein gefährliches Instrument sein kann. Die Tabakwerbung ist bereits weitgehend verboten, "Ekelbilder" wegen den Krebstoten. Aber die Unzahl an Verkehrstoten in Deutschland, scheint selbstverständlich hinnehmbar zu sein. Ich finde das nicht.

Gerade bei Rasern und illegalen Autorennen muss es eine deutliche scharfe Gesetzeslage geben, denn die Todesgefahr ist signifikant erhöht, je schneller man unterwegs ist! Geldstrafen, die so teuer werden, dass es für einen Urlaub hätte gereicht, empfindliche Fahrverbote, Freiheitsstrafen sobald jemand durch ein illegales Rennen auch nur verletzt wird. Deutlich und wirksam. Es geht auch darum, dass diese Leute eine Weile "aus dem Verkehr gezogen" werden, eben durch Haft. Um die Allgemeinheit zu schützen.

Es sollte Rasen nicht mehr länger toleriert werden.

BotschafterSarek
@Demokratieschue...

Aber: wie will man bitte nachweisen können - OHNE mal wieder diese illegale Vorratsdatenspeicherung zu bringen - dass ein Rennen geplant und absichtlich war??

Ein Grund mehr, noch mal über die Vorratsdatenspeicherung nachzudenken. Wenn Datenschutz die Aufklärung von schwersten Verbrechen behindert, gehört der Datenschutz angepasst ...

Zweitens: wie will man nachweisen, dass wirklich Tötungsvorsatz dahinter war?? Denn in den Fällen die wir bisher gesehen haben, war genau dass NICHT der Fall.

Bedingter Tötungsvorsatz schon, denn sie nehmen Tote billigend in Kauf. Das ist keine fahrlässige Tötung mehr ...

karwandler
re adorno

"Kommt ein zweiter ins Spiel und ich beschleunige von 0 auf 60 in 2 Sekunden, um ihn zu überholen, habe ich zwar eine geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitung begangen, die aber kaum für ein Knöllchen reicht. Dennoch war es ein Rennen."

Ziemlicher Quatsch.

Für ein Rennen muss mindestens der andere gegenhalten, um Sie nicht überholen zu lassen. Und wenn Sie dann weiter 60 fahren wird es gar kein Rennen. Höchstens ein nebeneinander Fahren mit leichter Geschwindigkeitsübertretung.

tagesschlau2012
@16:06 von karwandler

Lesen Sie nochmal mein Kommmentar, dann verstehen Sie auch das es nicht meine Aussage war.

Karl Kraus
@ Härtere Strafen gegen illegale Rennen

Da die Raser ein besonders "inniges Verhältnis" zu ihrem Fahrzeug haben, könnte eine sofortige Beschlagnahme desselben, für wie lange kann dann ein Gericht nachträglich festlegen, die größte Wirkung erzielen.
Für die Kumpels wäre das Signal, wer so etwas macht und erwischt wird geht erstmals zu Fuß, evtl. auch abschreckend wirken.

Wir Sofa-Revoluzzer
@ Rumpelstielz

viel wichtiger als eine neue "Strafe", sofern es dabei nicht um das öffentliche Bastonieren am Straßenrand geht, ist eine gründliche Durchleuchtung des gesamten Umfeldes und der Finanzen des Täters und seiner Familienmitglieder, so wie des übrigen, verdächtigen Bekanntenkreises.

Das geht uns (und den Staat) doch gar nichts an.

karwandler
re tagesschlau2016

"Lesen Sie nochmal mein Kommmentar, dann verstehen Sie auch das es nicht meine Aussage war."

Stimmt, Entschuldigung.

Ich habe das Zitat in Ihrem Kommentar fälschlich dem Verfasser zugeordnet.