Die undatierte Computergrafik zeigt den gemeinsamen Entwurf der Choreographin Sasha Waltz und der Stuttgarter Szenografen Milla für das Einheitsdenkmal

Ihre Meinung zu Interview: Das Einheitsdenkmal und zwei Generationen

Heute entscheidet der Bundestag, ob das Einheitsdenkmal in Berlin gebaut wird. Der DDR-Historiker Stefan Wolle hat die Wende hautnah miterlebt. Seine Tochter Eva war damals zwei Jahre alt. Zwei Generationen - ein Denkmal: Was beide dazu meinen, erzählen sie tagesschau.de.

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5 Kommentare

Kommentare

Bernd39
Nachdenkenswert

Herr Wolle hatte 1989 das erste, aber auch das letzte Mal das Gefühl, daß es auf jeden Einzelnen ankommt, ob sich etwas verändert?
Er scheint mir eigentlich kein Nostalgiker zu sein, aber dieses "das letzte Mal" stimmt schon nachdenklich.
Und da ich sowohl etwa im selben Alter bin, als auch in beiden Deutschlands sozialisiert wurde, muß ich dieses "letzte Mal" leider, wenn auch mit Einschränkungen, betätigen. Ich zumindest habe ab 1991 zumindest eine "Nische" gefunden, wo man ehrenamtlich als Schöffe über 15 Jahre als "Einzelner" zumindest etwas bewirken konnte. Nämlich Recht zu sprechen.

Nachfragerin
ich bin da pessimistisch

So nett diese Idee auch sein mag, gehe ich nicht davon aus, dass ein mehrere Tonnen schweres, instabiles Gebilde im öffentlichen Raum installiert werden darf. Darüber hinaus kenne ich einige Beispiele, in denen moderne Architektur zwar schön aussieht, aber den Anforderungen des Alltags nicht gewachsen ist.

Und nicht zuletzt ist die Euphorie der Wände rasch verflogen. Heute hört man im Osten eher den Satz: "Früher war alles besser!"

Frau U.
Geldverschwendung

Ich finde dieses Denkmal reine Geld -und Platzverschwendung. Es gibt genug Museen und Gedenkstätten die an die DDR(Zeit) erinnern.
Die DDR ist Gott sei dank Geschichte. Ich bin JG 59, in Leipzig aufgewachsen, war bei den Demos in Leipzig dabei und habe mit der Wende meine Heimat, ohne Wehmut, sofort verlassen. Hatte ja jahrelang zuvor davon geträumt und es im jugendlichen Leichtsinn auch mal gewagt (mit bösen Folgen). Mein erster Integrationsschritt war übrigens, eine neue Sprache zu erlernen - hochdeutsch. Sehnsucht nach alten Zeiten habe ich persönlich nicht, Ostalgie lässt mich kalt und sollte diese Wippe gebaut werden gehöre ich zu jenen Menschen die sie ignorieren. Meine Meinung ist, dieses Geld in sinnvollere Dinge zu investieren statt in Tonnen Beton der nicht nur 41 Jahre sondern Jahrhunderte braucht um zu verrotten.

Ute Ziemes
Freiheitswippe

Das Kunstwerk würde ich eher Freiheitswippe nennen; denn es geht nicht auf die Einheit ein, sondern auf das Streben nach Freiheit. Das Spüren und Nutzen der Möglichkeit, sich zu befreien, war an dem Punkt der Geschichte, eine rein ostdeutsche Erfahrung. Ich finde gut, wenn es für diese Erfahrung ein Denkmal gibt. Als Denkmal für Einheit sollte man es jedoch nicht bauen.

Gast
Einheits-Denkmal....?

Nun denn, wir Deutschen brauchen offensichtlich Denkmäler auch wenn wir mit ihnen im Großen und Ganzen nichts anfangen , geschweige denn verstehen können. -
Das Holocaust-Mahnmal ist immer noch ein Spielplatz für die Besucher, nur grillen trauen sie sich noch nicht.
Die Form des Denkmals ist witzig, eine Wippe die sowohl ein Auf wie auch ein Ab symbolisiert und damit ziemlich klar macht wo wir Deutschen heute stehen, mehr als ein viertel Jahrhundert nach Fall der Mauer.
EINHEITSDENKMAL ein unglücklicher Name, WIEDERVEREINT-DENKMAL würde ich mir wünschen - doch davon sind wir noch weit entfernt.
Irgendwann wird es wohl auch so ein Denkmal geben, ob mein Nachbar, als 20jähriger es erlebe wage ich zu bezweifeln.