Ihre Meinung zu Deutscher Schulpreis: "Auch das Kreative zählt"
Die Qualität von Schulen bemisst sich nicht nur an guten Leistungen der Schüler, sagt Michael Schratz, Mitglied in der Jury des Deutschen Schulpreises. Wichtig seien auch Faktoren wie Kreativität - und weitere Kriterien.
Der Mensch soll gebildet werden. Das ständige Abrufen von Leistung ist aber einer Dressur ähnlicher. Das ständige Prüfen sorgt für eine Anpassung, für blinde Funktion. Das ist keine Bildung. Zu sagen, es gäbe Leistungsdruck in der heutigen Welt, und man müsse deshalb die Kinder auf die spätere Welt vorbereiten, bedeutet für mich nur eine bequeme Verdrängung der eigentlichen Problematk, dass Kinder keine formbaren Wesen sind, sondern eigenen Gesetzen unterliegen. Dazu zählt zB auch das Gebot, keine Kinderarbeit verrichten zu lassen (man verzeihe mir die Polemik, aber Leistungsdruck, Stillsitzen und Prüfungen abverlangen ist eine Arbeitsleistung an Kinder, die eigentlich nicht stattfinden dürfte).
Sprich: Echte Bildung prüft nicht, sondern lässt den Leuten ihre eigene Entscheidung, was sie lernen wollen und man hilft ihnen dann dabei. Das fordert eine Demut gegenüber den Bildungsinhalten. Wieso soll jemand Mathe lernen, dessen Stärke in einen anderen geistigen Fach liegen?