Proteste

Ihre Meinung zu Philippinen: Proteste gegen den "Anti-Drogen-Krieg"

Auf den Philippinen haben Tausende von Menschen gegen den "Anti-Drogen-Krieg" der Regierung von Präsident Duterte protestiert. Seit dessen Amtsantritt starben bereits mehr als 6000 Menschen bei sogenannten "außergerichtlichen Tötungen".

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15 Kommentare

Kommentare

Gast
Wie, wo jetzt?

10.000 auf der Straße? Wie, wo, ich bin in Manila. Hier ist nix.

Weder meine Frau noch ich haben irgendwas davon mitbekommen und wir waren den ganzen Tag in der Stadt unterwegs.

Nicht einmal mehr Polizei als sonst ist auf den Straßen. Naja bin ja auch nur im Zentrum und Manila ist groß.

Die Schlagzeile dafür ist, zumindest angesichts meiner subjektiven Wahrnehmung, größer als die Demo.

... Hier ist echt nichts, ich hab gerade noch die Leute neben mir gefragt, die haben auch nichts davon gehört.

Werner40
@ Auslandsrentner wie aus dem

@ Auslandsrentner

wie aus dem Bericht hervorgeht war die Demo bereits im Morgengrauen.

Das Problem in diesem Land ist doch der durch die Ideologie der katholischen Kirche geförderte Kinderreichtum, der den Armutskreislauf verfestigt. Hier sollte Duterte mit Familienplanungsprogrammen ansetzen, dann schwächt sich auch das Drogenproblem von ganz von selbst ab.

Erich Kästner
Gibts auch demonstrierende Muslime?

Auslandsrentner: "Hier ist echt nichts, ich hab gerade noch die Leute neben mir gefragt, die haben auch nichts davon gehört."

Na dann bin ich ja froh, dass es unabhängige Journalisten gibt, die sich nicht aufs Hören-Sagen verlassen.

Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass ausschließlich Christen demonstrieren. Mich würde interessieren, ob da (oder in der Vergangenheit) auch Muslime auf die Straßen gingen oder andere Gläubige oder Leute, die das ohne Religionsbezug einfach untragbar finden, wenn 6000 Menschen ohne Gerichtsprozess getötet werden.

traurigerdemokrat

Wie groß ist die Zustimmung für das Vorgehen Dutertes in der Bevölkerung?

Rumpelstielz
14:13 von traurigerdemokrat ...Zustimmung zu ...

was? Zum Drogenkrieg, zum totalen Krieg, oder zum Krieg gegen unliebsame Teile der Bevölkerung??
Für dergleichen gibt es eigentlich ein Rechtssystem, eine Verfassung und internationales Recht - einen Staat zu zügeln und einen zivilisierten Umgang mit Minderheiten, aber eben auch mit verdienter- oder unverdientermaßen zum Rechtsbruch übergegangenen Systemverächtern.
Eigentlich ergibt sich die Frage also nicht, außer eben in brüchigen Systemen (wovon wir immer mehr bekommen) und von solchen, die sich nicht infrage stellen lassen wollen (Nord Korea, China, etc.)

Gast
wesentlich

größer, den letzten Meldungen nach zu urteilen. Und, falls es 10.000 waren, sind die Bilder unglücklich gewählt.
Das sah mir mehr nach maximal 1000 aus, und das auch nur mit sehr viel gutem Willen.

Mfg

krittkritt
Zustimmung zu Duterte.

@14:13 von traurigerdemokrat
Duterte hat als Bürgermeister von Davos schon eine ähnliche Politik betrieben, und wurde gerade auch deshalb, und weil man ihn nicht mit den korrupten Oligarchenfamilien in Verbindung brachte, gewählt.

Mir hat eine Philippina nach einem Heimatbesuch erzählt, dass es dort jetzt so sicher sei, wie in Europa. Und das nehmen dort wohl viele als großen Fortschritt wahr.

Etwas merkwürdig ist die Rolle der Kirche. Als zu Gloria Arroyos Zeiten die nicht verfolgten Morde Regierungsgegner, Gewerkschafter etc. betraf, ermittelte zwar der UNO-Beauftragte Ashton, aber die Kirche blieb erstaunlich ruhig.

Gast

Ich lebe seit 7 Jahren auf Luzon.

14:10 von Werner40

Duterte ist auf vielen Ebenen aktiv. Die katholische Kirche ist in den Phils sehr stark. Trotzdem hat er häufiger Kritik an der Kirche geäußert. Den Papst bezeichnete eher mit ähnlichen Worten, wie den US-Präsidenten Obama. (Seine Umgangsformen entsprechen dem Umgangston eines Kneipengesprächs. Die Leute erwarten es so)

14:12 von Erich Kästner

Auf Luzon (da liegt Manila) sind nur sehr wenige Moslems. Im Straßenbild fallen sie nicht auf. Also als Massenbewegung fallen sie hier weg. Wäre auf Mindanao natürlich ganz anders.

14:13 von traurigerdemokrat

Von meinem Bekanntenkreis (Filipinos) ausgehend, ist die Zustimmung überwältigend!.

Ich kenne keinen "Normalbürger" der sich kritisch äußert. (Und garantiert nicht aus Angst). Politische Gegner und das Ausland schimpfen natürlich wie die Rohrspatzen.

Fakt ist, die Strategie zeigt im Straßenbild Wirkung. Die Philippinen sind längst nicht mehr so gefährlich, wie vor einem Jahr.

Gast
@14:10 von Werner40

Die Baustellen sind viel größer.

SSS ist hier die lokale Altersvorsorge. Davon als Rentner zu leben (ohne Tafel oder soziale Hilfsmaßnahmen) ist extrem schwer. Etwa 100 Euro im Monat bekommt ein Paar Schneider, das ich gut kenne.

Die Kinder sind die Altersvorsorge. Ansetzen müsste die Politik bei Bildung (tut er, hab gerade 200 Euro Zuschuss für die Schule meiner Ziehtochter (Filipina) bekommen).

Bei der Landreform (hält er die Füße still).

Und bei der Gesundheitsversorgung. (Arbeitet er dran)

Ohne Kinder, die die Medikamente zahlen und sofort mit Bargeld im Krankenhaus auftauchen, stirbt es sich schnell auf den Phils.

qpqr27
außergerichtliche Tötungen ? Anti-Drogen-Krieg ?

der Euphemismus kennt keine Grenzen

Lutz Jüncke
Nichts für Populisten: Komplexe Zusammenhänge ...

Nun, 'im Großen und Ganzen erfolgreich'
und 'komplexer, als er ursprünglich gedacht habe' - das ist doch recht entlarvend für einen Populisten, der immer scheinbar einfache Lösungen bereit hält ...

"sein [Dutertes] Vorgehen gegen Drogenkriminelle ... sei "im Großen und Ganzen erfolgreich", sagte er bei dem Besuch einer Militärakademie. Das Problem sei aber komplexer, als er ursprünglich gedacht habe."

Diese beiden desavouierenden Sätze seien allen Populisten jeglicher Couleur einmal ins Stammbuch geschrieben.
Vielleicht könnten auch deren potenzielle Wähler einmal über intelligentere Möglichkeiten des Protests nachdenken, als scheinbar heroischen Führern hinterherzulaufen.

Und noch ein wahrer Satz, dem ich als Atheist gern zustimme:

Erzbischof Socrates Villegas: "Wir können nicht lehren, dass Töten falsch ist, indem wir diejenigen umbringen, die töten"

firefighter1975
6000 - Hingerichtet OHNE Verfahren

6000 Personen hingerichtet - Ohne jegliches Verfahren und OHNE beweissichere Festellung einer Schuld - eben durch ein ordentliches Gericht.

Wer so etwas beklatscht mit dem Hinweis, das sei der demokratische Wille des Volkes, an dem geht auch vorbei, dass in einer Demokratie aufgrund der Gewaltenteilung eine ordentliche Gerichtsbarkeit vorhanden sein muss, die allein aufgrund von Beweisen Urteile fällen muß.

Hier wird die Iudikative übergangen und die Exekutive zu Henkern, die ohne Verhandlung und Urteilsspruch zunächst einmal beliebig töten.

Wie praktisch, dass Tote nicht mehr reden - und sich entsprechend bei einer eventuell falschen Anschuldigung auch nicht mehr verteidigen können.

Wer hier klatscht, der möge sich fragen, ob die Schuld dieser 6000 Leute wirklich einwandfrei bewiesen war ?

Johnny R
Wird ja auch mal Zeit

Endlich gehen Menschen auf die Strassen nach ueber 6000 extralegalen Hinrichtungen ( nebenbei die Todesstrafe ist auf den Philipienen abgeschaft, sagt ja auch der Artikel).
Das Duterte jetzt auch noch das Militaer nach innen einsetzen will fuer seinen "Anti-Drogenkrieg" ist nur ein weiterer Schritt in die alte philipinische "Tradition" der Diktatur (Marcos laesst gruessen).
Das alles erinnert mich an die faschistische Suharto Zeit in Indonesien, wo zum Hoehepunkt des "Anti-Kriminellenkrieg" im Jahre 1985 tausende von "kriminelle" verschwanden u. als Leichen in den Fluessen wieder auftauchten.
Suharto hatte auch viel sympathie in der Bevoelkerumg, nicht nur aus Angst, u. trotzdem bleibt es Unrecht. Zumal neben tatsaechlichen Kriminellen auch Obdachlose, Taettowierte u. "Kommunisten", die man 1965/66 " vergessen" hatte umgebracht wurden.
Und geltene Gesetze (haben Diktaturen uebrigens auch) werden mal eben ausser Kraft gesetzt

Erich Kästner
@Auslandsrentner

"Die Philippinen sind längst nicht mehr so gefährlich, wie vor einem Jahr."

Ich glaube nicht, dass Ihnen da die Angehörigen der 6000 Toten zustimmen.

traurigerdemokrat
@ 18:21 von firefighter1975

Niemand beklatscht so ein Vorgehen.

Die Drogenszene produziert seit Jahrzehnten zig tausende Tote pro Jahr. Es scheint keinen Ausweg zu geben.

Wenn man mich, bei oben genannten Konstellation vor die Wahl stellen würde: Rette zehn, aber töte einen! Ich würde vermutlich aus Verzweiflung zur Waffe greifen.