Tunesische Polizisten gehen gegen Demonstranten vor

Ihre Meinung zu Amnesty kritisiert "brutale Methoden" in Tunesien

Vor sechs Jahren vertrieben die Tunesier Diktator Ben Ali, Revolten in anderen Ländern folgten. Doch im Musterland des Arabischen Frühlings ist die Freiheit in Gefahr: Seit 2015 gilt der Ausnahmezustand. Laut Amnesty gibt es willkürliche Verhaftungen und Folter.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
16 Kommentare

Kommentare

Erich Kästner
Abschiebungen unverantwortlich

Tunesien pauschal als "sicheres Herkunftsland" zu definieren, ist unverantwortlich unter diesem Umständen!

Gerne wird bei solchen Meldungen von einigen die Neutralität von Amnesty International angezweifelt. Aber mir ist kaum eine Organisation bekannt, die seriöser ist. Es gibt zu solchen Themen auch immer absolut unabhängige Quellen, wie z.B. Wissenschaftler. Ich würde es befürworten, wenn diese zumindest im Nachhinein von den Medien dazu befragt werden, um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen - oder um es neutral auszudrücken: um die Glaubwürdigkeit der Behauptungen noch verlässlicher beurteilen zu können. Trotzdem habe ich keinerlei Zweifel, dass diese Menschenrechtsorganisation absolut gewissenhaft recherchiert hat.

IBELIN
Die Errungenschaften

des arabischen Fruehlings, gibt es die nur in Tunesien oder auch in Syriern, Aegypten und Lybien. Wie sehen diese Errungenschaften aus.

Was auffaellt ist eine zunehmende Radikalisierung von ehemals laizistischen Laendern, einige sind im Buergerkrieg versunken, Aegypten ist eine staerkere Militaerdiktatur als zuvor und Tunesien kaempft offensichtlich mit dem Ruecken zur Wand fuer eine offene Gesellschaft laut Amnestie mit Mitteln, die in einer offenen Gesellschaft geaechtet werden sollen.

c.schroeder
Umgangsformen der Polizei sind unterschiedlich

Dieses Thema ist schwierig. Es ist schon immer so, dass die Polizei dort nachdrücklich ihre Aufgaben wahrnimmt und auch ihre Kompetenzen ungestraft überschreitet. Die Polizei geht in fast allen Ländern der Welt anders vor als bei uns in Deutschland. Wer sich gegenüber der Polizei so benimmt wie einige Krawallbrüder hier, die Polizisten angreift, bespuckt, schlägt … der sollte sich auf einige Tage im Gewahrsam und das Zusammenhauen mit langen Holzprügeln einstellen. Bei uns ist das nicht so, und das erklärt teilweise den sehr respektlosen Umgang nordarabischer Straftäter mit deutschen Sicherheitskräften.

calpe1
Vorzeigeland

Tunesien wird immer als glorreiches Beispiel für den Erfolg und Vorzeigeland der Arabischen Revolution hingestellt. Und jetzt wird wieder das Gegenteil behauptet. Ist Frau Merkel nicht in Tunesien zum verhandeln wegen Lagern für Migranten? Ein Schelm der böses bei der Amnesty Internationel Recherche denkt.

Moderation
Vorübergehende Schließung der Kommentarfunktion

Liebe User,

wegen der hohen Anzahl der Kommentare auf meta.tagesschau.de kann diese Meldung im Moment nicht kommentiert werden.
Wir bitten um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Hanno Kuhrt
Welch Zufall,

dass A.I. gerade jetzt Folter und Polizeiterror in Tunesien brandmarkt und unsere medien danbar darüber berichten.
Besteht doch gerade die Gefahr, dass im bevorstehenden Wahlkampf Tunesien zu einem sicheren Herkunftsland erklärt wird und zehntausende die Duldung in Europa verlieren.
Ich bitte die Moderation um genaue Differenzierung zwischen dem Ausnahmezustand in Tunesien und derm Ausnahmezustand in Frankreich-betreffs "willkürliche Verhaftungen ohne Haftbefehl" und "Hausdurchsuchugen ohne richterliche Anordnung".
All das ist sogar in Deutschland bei Terrorgefahr vom Gesetz gedeckt-was will und A.I. hier mitteilen?

Vault-Dweller
liberal_weltoff...

"Aus dieser Dynamik entsteht dann automatisch Freiheit....

Alles was D dazu tuen muss, ist seiner Kanzlerin folgen, welche für all dieser Werte steht."

Sie wollen anscheinend auf Biegen und Brechen, das es hier bald aussieht wir in Malmö. Lesen Sie bitte mal den Beitrag und vor allem die Kommentare dazu. Denken Sie ernsthaft, das alle, die kommen würden, wenn Deutschland die Grenzen für jedermann öffnet (obwohl das schon längst passiert ist), friedlich sind und nur Gutes im Schilde führen? Die Antwort ist NEIN und darüber können Sie sich gerne einmal informieren, wie es z.B,. in Berlin, wo ich wohne, und anderen deutschen Städten aussieht.
Sie scheinen sich nicht unbedingt große Sorgen zu machen über kriminelle Subjekte und/oder Terroristen. Leben Sie in einem Bunker mit 20 Bodyguards?

das ding
Unentschuldbar

Ich frag mich, ob das Ausueben des systematischen Folterns Resultat der Sozialierung ist oder man einfach sagen koennte, der Folterer ist ein A****.

Eine politische Ursache ist wie Suchen nach einer Ausrede. Das ist auch nicht wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Die Ursache liegt im spezifischen Menschen: Jemand hat Bock zu foltern. Gib ihm mehr Macht und er wird Praesident, oder ein sonstwie hohes Tier, kein Problem. Alles andere, Kultur, Sozialissation unterdrueckt oder unterstuetzt das. Wo Foltern opportun ist, ist die Kultur eben unterentwickelt.

heathersfan
07:43 von c.schroeder

Sie sind also der Ansicht, dass auch hierzulande die Polizei, insbesondere bei nordarabischen (nordafrikanischen?) Straftätern "ungestraft ihre Kompetenzen überschreiten" sollte? Vorzugsweise per Holzprügel? Oder habe ich da (hoffentlich) etwas falsch verstanden?

Garfield215
@liberal_weltoffen

Sie scheinen zu vergessen, das die USA rund 250 Jahre Zeit hatten sich zu der Gesellschaft zu entwickeln, wie wir sie heute kennen. Und ob diese so nachahmungswürdig ist darf bezweifelt werden. Slums, fehlende Krankenversicherung, teilweise brutale Polizeigewalt, hohe Verbrechensrate, Folter, kaum soziale Absicherung. Das finden Sie erstrebenswert und vorbildlich? Wie sollen Massen von Menschen ohne oder mit kaum Schulbildung, ohne erlernten Beruf und mit einer frauenfeindlichen Kultur inmitten unserer Gesellschaft leben, und das von jetzt auf gleich? Können Sie mir das beantworten?

Paco

Solche Länder können ohne Diktator nicht leben, Sie verstehen Demokratie nicht. Der ganze arabische Frühling ist ein Winter geworden, und daran wird sich nie was ändern. Alle die, die den arab. Frühling bejubelt haben, dürfen sich auf die Schulter klopfen. Dieser Werteexport ist völlig in die Hose gegangen.

das ding
07:43 von c.schroeder

"Dieses Thema ist schwierig."

Kapiere Ihren Betrag nicht so ganz. Das Thema ist ueberhaupt nicht schwierig. Es sei denn man findet Folter erwaegenswert, von Bedingungen abhaenigg, verstaendlich, und natuerlich, graduell anwendbar, also ein bisschen knueppeln und schlagen ist schon ok. Und taete hier auch mal not. "Wer sich gegenüber der Polizei so benimmt wie einige Krawallbrüder hier, (...) … der sollte sich auf (...) das Zusammenhauen mit langen Holzprügeln einstellen. " klingt wie Zustimmung durch die Blume.

Mal allgemein: Ja, die Zeiten werden haerter. Der Deutsche scheint nur darauf gewartet zu haben? Ist ja auch langweilig auf dem Sofa geworden? Wer da aktiv mit macht - das ist die Frage. Je mehr mitmachen, desto haerter werden sie aber auch, die Zeiten.

IBELIN
@06:41 von Erich Kästner

"Tunesien pauschal als "sicheres Herkunftsland" zu definieren, ist unverantwortlich unter diesem Umständen!"

Tunesien steht im Kampf gegen den islamistischen Terror an der Wand und wird voraussichtlich diesen Kampf verlieren. Die Grenze zu Tunesien jetzt zu oeffnen wuerde heissen diese Islamisten, die in Tunesien unter Druck kommen nach Europa zu lassen.

Das kann es doch nicht sein. Ich wuerde eher spaeter diejenigen aufnehmen, die dann dem islamistischen Regieme entfliehen wollen.

Bernd39
Noch nicht aufgearbeitet...

...und schon der nächste Bericht!
Zum Syrienbericht:
"Diese Schätzungen basieren auf folgenden Berechnungen: Falls zwischen September und Dezember 2011 alle 10-15 Tage zwischen 7 und 20 getötet wurden, so wäre die Gesamtzahl zwischen 56 und 240 Personen für diesen Zeitraum. Falls zwischen 20 und 50 jede Woche zwischen Januar und November 2012getötet wurden, würde die Gesamtzahl zwischen 880 und 2.200 für diesen Zeitraum betragen. Wenn zwischen 20 und 50 Menschen in 222 Hinrichtungssitzungen getötet wurden zwischen Dezember 2012 und Dezember 2015, wäre die Gesamtzahl für diesen Zeitraum zwischen 4.400 und 11.100. Diese Berechnungen ergeben eine Mindestzahl von 5.336, abgerundet auf 5.000 und 13.540 abgerundet auf 13.000."
Quelle: https://www.amnesty.org/en/documents/mde24/5415/2017/en/
(PDF, S.17, FN 40)
Ist jetzt ein Problem. Sperrt man dieses, blamiert man sich. Sperrt man nicht, dito!
Schätzung, Hochrechnungen bei Menschenopfern, zynischer gehts nicht!

Heidemarie Bayer
@ von Paco

Ich kann Ihnen bei Ihren Ausführungen nur recht geben.
Ein Riesenproblem ist in den arabischen Staaten der enorme Bevölkerungswachstum, (sie haben sich in der ganzen Region seit 1960 verfünffacht, im Vergleich hätten wir heute in Deutschland nicht 80 Millionen Einwohner sondern 400 Millionen) und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit, besonders bei der Jugend.

Juergen
Ob AI nicht erkennen will,

dass dieser Raum ein ganz anderes Menschenbild hat, welchem dem Unserem zeitverschoben (hoffe ich) ethisch weit hinterher hinkt? Was glaubt AI, was sie entdecken werden, wenn sie in Marokko, Algerien, Ägypten usw. aufdecken werden, wenn sie mal ganau hinschauen?

Dazu kommt die von Vielen dort vertretene Haltung, dass Freiheit, Selbstbestimmung und freie politische Meinung nur für einen selbst gilt. Gegner werden aber genauso gnadenlos bekämpft, wie man selbst bekämpft wurde. Selbst wenn man (hier meine ich insbesondere Politiker und Presse in Europa/USA) dies vorher nicht wusste sollte man es spätesten nach dem Libyendesaster erkannt haben.

Oder wusste man dies und wollte nur einige "unliebsame Machthaber" los werden?