Vier Roboter sitzen in einem Büro. | Bildquelle: NDR

Ihre Meinung zu Interview zur Zukunft der Arbeit: "Den Wandel mitgehen"

Schon heute dämpft die Digitalisierung der Arbeit den positiven Beschäftigungstrend in Deutschland. Das ergeben ARD-Analysen mit exklusiven Daten der Bundesagentur für Arbeit. Datenjournalist Schwentker erklärt, warum er trotzdem optimistisch in die Zukunft blickt.

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20 Kommentare

Kommentare

Ernst-
Kommentar zu Schwentkers Erklärungen

Seine positive Sichtweise bezüglich des Entstehens neue Jobs, die er mit der Erfindung von Henry Fords Förderband in der Autoproduktion begründet, wird sich allerdings nur realisieren, wenn der verhängnisvolle „Geldsozialismus“ (Roland Baader) der EZB beendet wird und die Regierung die bürokratischen Schranken für die Gründung von neuen Unternehmen niederreißt sowie die Subventionierung von gescheiterten Unternehmen beendet. Da das wohl eher nicht geschehen wird, wird der Beschäftigungstrend sich in Deutschland nicht so positiv entwickeln, wie er es könnte. Denn die Inflationierung des Geldes durch die EZB und fehlende wirtschaftlicher Freiheit verhindert die Entstehung neuer Jobs. Länder mit mehr wirtschaftlicher Freiheit werden die Früchte der Automatisierung und der damit verbundenen verbesserten Lebensbedingungen und die Mehrung des Wohlstands besser einfahren können.

Es wäre wichtig, anlässlich der ARD-Themenwoche zur "Zukunft der Arbeit", diese Zusammenhänge herauszuarbeiten.

Gast
Roboter an Tastatur

Es macht überhaupt keinen Sinn eine Maschine etwas in eine Tastatur tippen zu lassen. Warum ist ein solches Bild so verbreitet?

Gast
Industrie 4.0..

.. wird Millionen von Menschen arbeitslos machen und sie an den Tropf des Sozialstaats hängen. Der Industrie, und das sollte man endlich mal begreifen, sind die Menschen und deren Ein- bzw. Auskommen egal.

Man sollte der weiteren Automatisierung sehr kritisch gegenüberstehen und sympathische Bildchen von Androiden, die an unserer Stelle am Arbeitstisch sitzen, nicht so leichtfertig verwenden, wie hier geschehen.

Christine Johanna Velten
Überschuss, Steuersenkung, Rente

Wann wird die Politik endlich für mehr Gerechtigkeit bei Rentenerhöhungen sorgen? Die prozentuale Anhebung ist ein äußerst ungerechtes Verfahren. Zumal Rentenerhöhungen stets an letzter Stelle stehen bei der Verteilung von Überschüssen. Leider profitieren gerade Kleinrentner nicht von Steuersenkung. Z. B. wird keine Miete dadurch gesenkt, die Lebenshaltungskosten hingegen steigen bei jedweder Preiserhöhung, weil die Mehrkosten der Industrie auf den Endverbraucher abgewälzt werden. Folglich vergrößert sich die Schere zwischen reich und arm immer weiter. Ich höre immer wieder von Menschen, die reichlich haben, "uns geht es doch immer noch gut". Ja - wollen wir uns denn verschlechtern? "Deutschland hat das Beste Gesundheitssystem", ja - waren wir darüber nicht auch froh? Machen wir es deshalb immer schlechter? Es gibt viel zu tun für unsere Politiker.

lamusica
@10:30 von Ernst-

In nur wenigen Ländern gibt es derart wenige bürokratische Schranken und gleichzeitig eine so gute Investitionssicherheit wie zb in Deutschland.
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Die EZB ist die einzige Organisation, die angesichts der Eurokrise europäisch gedacht und richtig gehandelt hat. Mehr kann sie aber auch nicht tun, die Politik hätte die ihr verschaffte Luft nutzen müssen.
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Weder EZB noch bürokratische Schranken sind in Europa ein Wachstumshindernis.
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Der Vergleich des Artikels hinkt aber insofern, dass die Märkte der Industriestaaten weitestgehend gedeckt sind. Das war zu Fords Zeiten anders. Man kann aber daraus lernen, dass Löhne an die Produktivität gekoppelt sein müssen, denn sonst handelt man sich schnell ein Absatzproblem ein.
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Das einzige Problem das ich bei dem Thema sehe, ist das die Chance verpasst wird sich darauf einzustellen. Wir können uns an alles mögliche anpassen, aber nicht über Nacht. Und die Veränderungen passieren immer schneller. Daher schön, dass das hier thematisiert wird.

JMH
Schönfärberei?

Ich musste mich beruflich schon öfter mit diesem Themenkomplex beschäftigen und habe einige Studien kennen gelernt.
Die Sicht von Herrn Schwentker stellt so ziemlich das positivste das, dass ich zu diesem Thema bisher gehört habe.
Die meisten Seiner Kollegen gehen von einem Jobverlust >25% aus.
Was micht beunruhigt ist, dass scheinbar die Politik das Thema überhaupt nicht bearchtet, bzw. hofft dass alles nicht so schlimm wird.
Wenn Herr Schwentker aber nicht recht hat und wir doch in 15 Jahren 18Mio. Arbeitslose haben sollten, ist es zu spät sich dann über Strategien gedanken zu machen.

Bernburger49
Konsumenten

Es läuft wohl auch darauf hinaus, dass die Kunden vieles selbst übernehmen sollen. Dazu 2 Beispiele: 1. Tankstelle. Früher gab es einen Tankwart, der Benzin eingefüllt hat. Zusätzlich hat der die Scheibe geputzt, Reifendruck und Ölstand kontrolliert. Heute mach der Kunde alles selbst, der Tankwart kassiert nur noch. Trotzdem ist der Benzinpreis immer gestiegen.
2. Bank: Früher gab der Kunde bei Überweisungen, Ein- und Auszahlungen einen Beleg beim Bankangestellten ab und der erledigte den Rest bzw. half beim Belegausfüllen. Heute macht das der Kunde selbst online. Trotzdem kassiert die Bank weiterhin ihre Gebühren.
Fazit: Obwohl der Kunde fast alles selbst macht, der Service also sinkt, soll er immer mehr zahlen. Es gibt ja auch schon Selbstbedienungskassen, an denen der Kunde alles selbst machen muss. Und darauf sind die Kunden auch noch stolz.

Ernst-
@11:16 von lamusica

Bezüglich bürokratischer Schranken ist Deutschland allerdings lediglich einer bei den Einäugigen unter Blinden.

Versuchen Sie doch mal ein Unternehmen in Deutschland zu gründen.

Die Geldschöpfung aus dem Nichts, welche die EZB betreibt, führt dazu, dass Güter nicht preiswerter werden, was sie ohne diese Geldschöpfung durch die Produktivitätssteigerung würden, und somit die Menschen sich nicht mehr Güter, die ihren Wohlstand mehren würden, leisten können. Sie werden schleichend enteignet.

Genau wie zu Henry Fords Zeiten, gibt es heute noch Milliarden Menschen, die unter Knappheit von Gütern leiden. Darunter auch Millionen in Industriestaaten. In den Industriestaaten ist diese Armut bedingt durch die von mir benannten Einflüsse. In den unterentwickelten Ländern ist es die mangelnde Freiheit (dazu zählen übrigens auch gesicherte Eigentumsrechte), die eine Industrialisierung verhinderte.

lamusica
Definition Arbeit

Wir definieren uns durch viel Arbeit, haben ständig zutun, sind immer erreichbar, haben immer Stress. Das ist heute Status Symbol.
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Gesetzt den Fall es werden viele, ggf sehr viele Menschen arbeitslos durch eine immer schneller um sich greifende Automation. Wie gehen wir als Gesellschaft damit um, wenn zukünftig einfach nicht genug Arbeit für einen signifikanten Teil der Bevölkerung da ist? Können wir uns gesellschaftlich und politisch überhaupt eine große und ggf zunehmende Arbeitslosenquote leisten?

DeHahn
Zwei Märchen

Seit Jahrzehnten redet man von Wachstum und Vollbeschäftigung als notwendige "Glücksgaranten". Nun, das Märchen von der Vollbeschäftigung ist zwar schon entwertet, aber keinesfalls ganz aufgegeben. Denn man drückt die Zahl mit statistischen Tricks (Krankheit, Umschulung, HartzIV, AN über 59 etc. = nicht arbeitslos). Es sind aber Millionen von Menschen im arbeitsfähigen Alter NICHT beschäftigt.
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Warum brauchen wir Wachstum? Ich, mit Ehefrau und zwei studierenden Kindern habe seit Jahren bei uns kein Wachstum feststellen können. Doch ist die Produktivität stetig angestiegen, und die Kapitalvermögen hatten seit der Lehmann-Pleite einen Zuwachs von über 40%.
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Unsere Politiker dienen also nicht dem Volk. Würden sie es tun, würde die noch vorhandene Arbeit auf ALLE Bürger verteilt. Unterqualifizierung? Nein! Flüchtlinge und Leiharbeiter arbeiten einfach billiger = mehr Profit. Das Wachstum braucht die Regierung zur Abwertung der Schulden bei Wachstum des Kapitalvermögens.

Rosengregor
neues Problem?

Durch Maschinen kann man menschliche Arbeitskraft ersetzen. Das ist spätestens seit der Erfindung des Rades vor 6000 Jahren bekannt.

Dass nicht nur Körperkraft, sondern auch "Denkleistungen" ersetzt werden können, ist relativ neu, wenn auch nicht ganz neu. Wer bucht denn heute noch seinen Urlaub, indem er ins Reisebüro um die Ecke geht und sich dort von einer Dame hinter dem Bildschirm eine Reise zusammenstellen lässt?

Auch früher konnte man sich nie gut vorstellen, was die Menschen mit ihrer freiwerdenden Zeit anfangen sollten. Aber man konnte bislang immer in qualifizierte, denkende Berufe ausweichen. Arzt, Richter und Lehrer schienen zukunftssicher. Das wird nun in Frage gestellt.

Auch ich bin Optimist: Na und?! Ich freue mich auf mehr menschliche Pflegekräfte, Schauspieler in echten Theatern, Sporttrainer (brauchen wir ja in der Freizeit), mehr Einzelunterricht in den Schulen, Kunstausbilder etc., etc, etc.

Ernst-
@10:55 von m.s.

"Der Industrie, und das sollte man endlich mal begreifen, sind die Menschen und deren Ein- bzw. Auskommen egal."

Das ist überhaupt nicht der Fall, denn durch die Automatisierung kann die Industrie Güter zu niedrigeren Preisen anbieten, was die Einkommen aller erhöht, weil höhere Produktivität auch höhere Einkommen ermöglicht, was zu mehr Jobs führt, weil sich die Menschen eben mehr leisten können, und vor allem auch neue, bisher unbekannte Produkte auf den Markt gebracht werden können, die neue Jobs schaffen. Wenn dies nicht eintrifft, so liegt das an der Politik, die mit ihrer Einflussnahme auf die Wirtschaft, dies verhindert.

SatireZynismus
Mensch kontra Maschine

Mensch:
+ Sensorik (sehen, hören, riechen, tasten... alles auf einmal), Vielseitigkeit , Kreativität, Anpassungsfähigkeit
- empfindlich gegen Umweltbedingungen, beschränkte Kraft, muss (lange) lernen, beschränkte körperliche Leistung, will leben....
Maschine:
+ unempfindlich gegen Umwelt, Kraft, Ausdauer, konstante Leistung.
- eingeschränktes Einsatzgebiet, keine Kreativität,..
Es wird immer Aufgaben geben die der Mensch besser als die Maschine kann und umgekehrt.
Es wird immer auch Job-Verlierer geben, die gab es bei jeder industriellen Revolution. Für diese Menschen müssen wir Aufgaben finden mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Das ist die Herausforderung... nicht erst "seit" Industrie4.0.
Wichtig ist hierbei sicher auch: Wenn eine Tätigkeit notwendig oder wert ist ausgeführt zu werden, muss der der die Tätigkeit ausführt auch davon leben können.

Ernst-
11:02 von Christine Johan...

"Die prozentuale Anhebung ist ein äußerst ungerechtes Verfahren."

Da gebe ich Ihnen Recht.

Es müsste diese prozentuale Anpassung überhaupt nicht geben, wenn die Zentralbank nicht mit der Inflationierung des Geldes verhindern würde, dass Güter mit steigender Automatisierung billiger werden. Statt dessen verfolgt die EZB eine Geldpolitik, die Güter teurer werden lässt. Niedrigere Preise von Gütern, würden auch den Rentnern zugute kommen. Eine prozentuale Anpassung der Rente könnte dann wegfallen.

Veto
10:55 von m.s.

"Industrie 4.0 wird Millionen von Menschen arbeitslos machen und sie an den Tropf des Sozialstaats hängen."

Nein, wird sie nicht. Schon deswegen nicht, weil diese Menschen ja auch als Konsumenten gebraucht werden, dafür brauchen sie aber Kaufkraft.
Ich habe damals im Ruhrgebiet miterlebt, wie durch das Ende der Kohleförderung und - damit einhergehend - das Ende der Stahlproduktion die Mehrheit (!!!) aller Arbeitsplätze verloren ging. Das vollzog sich natürlich nicht von heute auf morgen, aber viel schneller als die Automatisierung heute fortschreiten wird, von der wir ja auch schon seit Jahrzehnten phantasieren.
Die Arbeitslosenquote in den ehemaligen Stahl- und Bergbauregionen liegt zwar leicht über dem Bundesschnitt, aber weit unter der im Osten unseres Landes. So etwas nennt man Strukturwandel - nicht Strukturabriss.

Gast
Es kann nur eine Antwort geben: BGE

Das Bedingungslose Grundeinkommen ist langfristig die einzige Antwort, die den Druck aus dem System nimmt. Schon jetzt können wir sehen, dass die Fremdenfeindlichkeit aus Existenzangst immer mehr zunimmt und die Menschen den Demagogen in die Arme laufen. Das wird sich bei zunehmendem Konkurrenzkampf noch verstärken. Die einzige Möglichkeit, den gesellschaftlichen Frieden zu wahren und die Automatisierung positiv zu nutzen, ist das Bedingungslose Grundeinkommen.

Der gesunde Menschenverstand würde sagen: Mehr Automatisierung = weniger Stress und angenehmeres Leben für alle...
würden wir nicht in einem veralteten Geldsystem leben, für das wir ständig weiterschuften müssen.

Ernst-
@12:10 von DeHahn

"Unsere Politiker dienen also nicht dem Volk."

Dem Volk kann niemand dienen, das Volk besteht aus Individuen mit sehr unterschiedlichen Interessen. Die Politik kann also nur Einzelinteressen dienen.

"und die Kapitalvermögen hatten seit der Lehmann-Pleite einen Zuwachs von über 40%."

Das ist die Folge der Geldschöpfung (und der niedrigen Zinsen) die von den bedeutenden Zentralbanken in der Welt betrieben wurde. Das neu geschaffene Geld floss in Kapitalvermögen, wie Aktien und andere Sachgüter, die dadurch eine deutliche Preissteigerung erfuhren.

"Würden sie [Politiker] es tun, würde die noch vorhandene Arbeit auf ALLE Bürger verteilt."

Wenn sie das täte, würde sie Wachstum verhindern und die Armut in der Gesellschaft würde zunehmen, denn Verteilung demotiviert diejenigen, die leistungsbereit sind, was die Gesamtleistung der sinken lässt.

Corydoras

Im gewärtigen Wirtschafts-, Arbeits-und Geldsystem wird die Zukunft so aussehen - immer weniger Menschen werden Arbeit haben, können so folglich immer weniger konsumieren. Wie soll so ein System funktionen?
Der Gott Wachstum wird es auch nicht mehr richten können - die Zeiten sind vorbei - es wird Zeit Wachstum zu überdenken und neu zu definieren - nur mehr Waren/Dienstleistungen ohne Abnehmer - bringt uns nicht weiter.

Was hat uns denn bisher der Gott Wachstum gebracht - kaputte Umwelt, verseuchte Meer, Seen und Flüsse, ein rasantes Aussterben von immer mehr Tier-und Pflanzenarten, Krieg und Elend.

Nein - solange wir (die Menschheit) nicht aufhört diesen Gott anzubeten, solange wird sich nichts verändern, sondern wird die Systeme zusammenbrechen lassen und dann stehen wir dumm da und haben keine Alternaiven.
Ist ja nicht so, dass wir keine Veränderung herbeiführen könnten, das Wissen und die Technik hätten wir - wir wollen nur einfach nicht.

Klabautermann 08
@ Bernburger49

Es gibt ja auch schon Selbstbedienungskassen, an denen der Kunde alles selbst machen muss. Und darauf sind die Kunden auch noch stolz.
In einem großen Elektronikmarkt in unserem Städtchen sind DIE allerdings schon wieder VERSCHWUNDEN ;-))

Ernst-
@12:25 von SatireZynismus

"Für diese Menschen müssen wir Aufgaben finden mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können."

Die neuen Aufgaben werden begnadete Unternehmer finden, wenn man sie nicht von der Politik daran hindert.

Von der Arbeit in diesen neuen Jobs können die Menschen auch leben, wenn ihnen die Politik die Einkommen nicht über Steuern und Abgaben weg nimmt.