Flagge Panamas

Ihre Meinung zu Geldwäsche: EU-Parlament fordert längere schwarze Liste

Im Kampf gegen Geldwäsche macht das EU-Parlament Druck. In einem Brief an die EU-Kommission, der der ARD vorliegt, fordern Abgeordnete eine Erweiterung der schwarzen Liste mit "Hochrisiko-Ländern". Denn darauf fehlt vor allem ein Land. Von Sebastian Schöbel.

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18 Kommentare

Kommentare

Gast
augenwischerei ...

... denn, es fehlen neben vielen anderen auch die brd !
aber wir sind ja sakrosankt :-((

Nachfragerin
Da hat die EU aber viele Länder vergessen...

Die beliebtesten Steueroasen sind:
1. Schweiz
2. Hongkong
3. USA
4. Singapur
5. Kaimaninseln
6. Luxemburg
7. Libanon
8. Deutschland
9. Bahrain
10. Dubai
11. Macao
12. Japan
13. Panama

Keines dieser Länder findet sich auf der Liste der EU-Kommission. Eine Verfolgung der Steuerflucht wird offensichtlich nicht angestrebt.

Ernst-
Die grenzenlose Freiheit des Kapitals

Wenn man nur genug Geld hat, findet man auf der Welt auch einen Platz, um ein nur zum Zwecke des Steuersparens betriebenes Unternehmen zu gründen oder Vermögen dem Zugriff des Fiskus zu entziehen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Selbst in einigen Staaten in den USA ist das möglich.

Bernd39
Richtig erkannt!

"Und wir wissen ja seit den 'PanamaPapers': Eigentlich gehören auch Nevada in den USA und andere Standorte auf die Liste drauf. Selbst Deutschland ist ein Paradies für Geldwäsche. Hier geht es aber um Drittstaaten außerhalb der EU und man sieht, dass die EU-Kommission da offensichtlich gepennt hat."
Und man muß ja gar nicht bis nach Delaware oder Nevada schauen. Ein Blick auf die Kanalinseln, immerhin Europa, reicht schon.
Nur die obigen Länder aufveine solche Liste zu setzen, ist ein makabrer Witz.
Oder ist jemandem bekannt, in welcher Beziehung Nordkorea oder Afghanistan zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung stehen? Gibt es dort überhaupt Geldinstitute? Und wenn ja, wer wickelt denn über diese seine Geldgeschäfte ab?
Ein Witz also, diese ganze Geschichte.

Ernst-
Steueroasen in den USA sind bisher nicht trocken gelegt

Während die US-Regierung 2010 das Fatca-Gesetz (Foreign Account Tax Compliance Act) verabschiedet, das außerhalb der USA gelegene Finanzinstitute dazu zwingt, alle Kontodaten von US-Bürgern an die US-Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) zu melden, mit der Folge, dass die Schweiz, Luxemburg, Monako, Zypern Singapur und die Cayman Islands ins Visier der US-Justiz gerieten, waren die Ergebnisse ernüchternd, weil die Gelder in andere Steuerparadiese flossen. Daher erwirkten die USA im Rahmen der G 8 und der G 20, dass deren Mitglieder und die der OECD einem Abkommen über den automatischen Informationsaustausch zustimmten. Nur wenige Länder haben dieses Abkommen nicht unterzeichnet - Bahrain, Nauru, Vanuatu... und die USA!

Unterflieger
weitere Kandidaten

Da es um "den Kampf gegen Steuervermeidung und Geldwäsche" geht, könnte man überlegen, die Liste auf EU Staaten auszuweiten und Irland, Luxemburg und die Niederlande mit aufnehmen - bzgl. Geldwäsche wie sugeriert auch Deutschland...

Ernst-
Beispiel für eine Steueroase: der Staat Delaware in den USA

Der Staat Delaware in den USA bleibt weiterhin ein idealer Platz zur Steuervermeidung und zur Einrichtung von Briefkastenfirmen. Die New York Times ermittelte 2013, dass dort in einem einzigen Haus in Wilmington 285.000 Gesellschaften ihren Sitz haben! Sämtliche Dax-Unternehmen wie auch die Deutsche Bank und internationale Giganten wie Apple und Coca Cola nutzen die Steuervorteile und die Verschwiegenheit der Behörden des dünn besiedelten Staates in den USA. So wird die USA immer schön mit dem Geld der Superreichen und der Großkonzerne versorgt, dass dort dann Anlage sucht und findet.

Glaubt EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici wirklich im Ernst, dass er diese Steueroase trocken legen kann? Mir fehlt da der Glaube.

Emil66
Wäre ganz einfach, wenn die EU und unsere Lobbyfreunde in Berlin

willens wären!

Erwirtschaftete gewinne / Einkommen werden in dem Land versteuert wo diese erzielt werden.
Wenn Patentrechte in X oder Y liegen so haben diese auch hier die Steuer zu entrichten usw.
Wer VORSÄTZLICH Steuern hinterzieht, verliert all das wofür hinterzogen wurde.

macaniel
Bosnia - Herzegovina

ein potentieller EU Beitrittskandidat.

Da frage ich mich, wann die Kommission letztens in Sarajevo war?

Die Saudis haben neben Albanern den Kanton Sarajevo nebst Umland laengst aufgekauft und dort Sitten und Gebraeuche Saudi Arabiens und der Skipetaren installiert. Die saudischen Gepflogenheiten und die albanische Korruption erleichtern die Geldwaesche und machen Rechtsstaatliches Handeln unmoeglich. Das Europaeische Bosnien gibt es nicht mehr, bzw nur noch in der anderen bosnischen Entitaet. Die Serben und Kroaten Bosniens wollen aber gar nicht in die EU.

Ein EU Beitritt Bosniens ist so laecherlich wie ein EU Beitritt der Tuerkei. Auch potentiell!!

AK47
@09:40 von Nachfragerin

Danke, dass ich diese Auflistung nicht suchen muss.

Augenscheinlich scheint es eben nicht um Steuern zu gehen, die den Bürgern entzogen, sprich durch Steuervermeidung vorenthalten werden.
Die Liste scheint sich eher wie eine Liste der politisch missliebigen Länder zu lesen.

... aber was macht Vanuatu darauf?

jukep
10:34 macaniel

Danke für ihren Kommentar. Leider ist der Balkan ein Thema, dass in unseren Medien nicht die erste Priorität hat ( warum auch immer) um mehr zu erfahren muss man andere deutschsprachige z.Bsp. Österreich, Schweiz, Elsass bemühen um informiert zu werden.

jukep
Habe mich schon gewundert

Nachdem uns in den Medien landauf landab die Panama-Papiere mit dem Konterfei von Herr Putin und Herr Assad präsentiert wurden so nach dem Motto die zwei Oberschurken sind mit dabei, obwohl nach intensiver Suche diese zwei gar nicht in den Papieren auftauchten (aber huch gottseidank ein Vertrauter und ein Cousin) war es schlagartig still um die Papiere denn oh wunder da tauchten Namen auf die zu denen mit den westlichen Werten gehörten und plötzlich war der Bohei der Anschuldigungen vorbei und wurde unter "ferner liefen"abgehandelt.

JueFie
um 09:40 von Nachfragerin: Ergänzung

Irland gehört auf jedem Fall auf die Liste. Die Frechheit von Irland ist dazu noch das dieses Land sich von der EU mit Milliarden Hilfen retten lassen hat. Man aber wegen der Apple Geschichte nun gegen die EU klagen will.

Ich könnte wetten das demnächst auch Großbritannien mit auf die Liste muss. Nach dem vollzogenem BREXIT wird eines der ersten Maßnahmen genau das sein, fast Null Steuern für alle die zu viel Geld haben.

Melanda
Intressant

Der Inselstaat Vanuatu steht auch auf der schwarzen Liste. Als nach der Unabhängigkeit der "Neuen Hebriden", (so hiess Vanuatu vorher) von England Anfang der 80ger Jahre eine sozialistische Regierung alle "ausländischen" und viele inländische Landbesitzer entschädigungslos enteignete, ging es mit dem Inselparadies wirtschaftlich nur noch bergab. Meine Famiele war auf der 2. grössten Insel Malekula eine der grössten Landbesitzer und hatte eine kleine Konsevenfabrik, sowie die grösste Landwirtschaft (mit Partnern vor Ort zusammen) des gesamten Staates. Die landwirtschaftlichen Flächen liegen heute alle brach und die Konseverfabrik ist nur noch ein Ruine. Da wundert es mich nicht, dass diese korrupte sozialistische Regierung "andere" Einnahmequellen sich erschloss. Heute hat man uns angeboten unser Land "zurüchzukaufen" und die Konsevenfabrik wieder aufzubauen. Wäre es nicht so gekommen, würde ich heute auf Vanuatu leben und nicht auf unserem Besitz in Brasilien.

Gruss aus Brasilien

Ernst-
Das organisierte Verbrechen zu bekämpfen

ginge am Besten, wenn man die Quellen des Geldes zum Versiegen bringt. Diese Quellen sind vor allem der Drogenhandel.

Würde man den Drogenhandel erlauben, würde die Geldquelle ausgetrocknet.

Da Menschen Eigentümer ihres Körpers sind, sollten sie auch darüber verfügen können, was sie mit ihm machen, solange sie nicht in das Selbsteigentum eines anderen Menschen eingreifen. Demnach sollte es erlaubt sein Drogen zu konsumieren, denn damit schädigt man sich schließlich nur selbst.

Schluesselbund
unzureichende Liste

Ich kann nur hoffen, dass das EU-Parlament weiterhin Druck auf die Kommission macht.

Gast
@macaniel

Es St fast schon amüsant, wie sie selbst beim Thema Steuerhinterziehung / Steuervermeidung die Brücke zur Islamisierung schlagen.
Ich war übrigens letztes Jahr noch in Bosnien. Unter anderem in Sarajevo. Dass unter anderem die Saudis dort stark Einfluss zu nehmen versuchen, ist schon richtig. Dennoch herrscht dort eine ganz andere Ausprägung des Islams vor. Aber nun gut. Auch, wenn sich für Sie die Welt um nichts anderes zu drehen scheint, hat das ja mit dem Thema hier eigentlich wenig zu tun.

Gegen die Steuerflucht wird übrigens praktisch rein gar nichts unternommen. Man könnte, aber dann müsste man auch wollen. Im Endeffekt redet man seit Jahren nur davon, ist aber stets bemüht, das Großkapital nicht wirklich zu verprellen. Wie ja schon angemerkt wurde, machen sich selbst die USA und Deutschland ganz gut die Finger schmutzig, was das angeht.

Account gelöscht
Geldwäsche:EU-Parlament fordert längere schwarze Liste.....

Sicher ist es richtig,wenn Panama auf so eine Liste gesetzt wird.
Aber eine Gefahr besteht bei so einer Art von Geschäftigkeit:Das der Blick abgelenkt wird von Geschichten die sich innerhalb der Europäischen Union abspielen.Da sind einmal die Niedrigsteuerländer für Unternehmen wie Belgien und die Niederlande.
Dann gibt es Patentboxen,die steuermindernd wirken.
Und was passiert bei Kreditvergabe zwischen Unternehmensteilen die in unterschiedlichen Ländern Standorte haben ? Steuerminderrung.In dem Hochsteuerland wirkt die Zahlung von Kreditzinsen steuermindernd.In einem Niedrigsteuerland müssen zwar auf eingehende Zahlungen (für die Kreditgewährung) Steuern bezahlt werden,aber wenig.