Waffengeschäft in den USA

Ihre Meinung zu US-Senat blockiert Verschärfung des Waffenrechts

Gut eine Woche nach dem Massaker von Orlando sind im US-Senat mehrere Vorstöße zur Verschärfung der amerikanischen Waffenregeln gescheitert. Die Republikaner kritisierten die Vorlagen der Demokraten als zu restriktiv. Diese lehnten die Vorschläge ihrer Rivalen als zu lax ab.

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18 Kommentare

Kommentare

muds0r
Lernresistenz

Und so sieht ein Musterbeispiel für Lernresistenz aus. Und beim nächsten Amoklauf wird es wieder „Tragödie” heißen, so als ob man nichts hätte machen können.
Bedauerlich, dass es dabei immer die falschen trifft.

Hügel
I gave up

Ich lebe seit 20 Jahren in den Vereinigten Staaten, für mich gibt es keinen besseren Platz mein Leben zu gestalten.
Das lasche Waffengesetz ist eines der Dinge die ich als Deutsch-Amerikaner nie kapieren werde. Spätestens seit dem Massenmord an der Grundshule von Sandy Hook vor ein paar Jahren habe ich aufgehört daran zu glauben, dass sich an den Waffengesetzen jemals etwas ändern wird.
Als selbst nach dem Abschlachten von 25 Grundschülern keine Einigung über simple "Background checks" im Kongress erzielt werden konnte war mir klar, dass auch ein Massenmord an 50, 100, 200 oder 1000 Menschen nichts bewirken wird.
Mir kommt immer die Galle hoch wenn nach einem weiteren Massenmord die Politiker bestürzt vor die Kameras treten und den Angehörigen ihr tiefes Mitleid aussprechen und sie in ihren Gebeten einschliessen nur um am nächsten Tag gegen sinnvolle Waffenreguliereungen zu stimmen. Ekelhaft....

Goj

Wann wird es denn endlich einmal begriffen, wenn es kein geplantes Attentat ist, sondern Amok, dann spielt Verzweiflung, Wut, Enttäuschung usw die Rolle...
und diese "Zustände" in der Bürgerseele scheinen dort ja mittlerweile ein Kollektiv zu bilden...
dies gilt es anzugehen, denn dort frisst der Staat seine Bürger, anstatt sie zu unterstützen, wird nach Wegen gesucht, die entstandene Unterschicht auszurotten durch Streichung oder nicht eingeführte Sozialmassnahmen.

Eine Pistole weniger hält einen solchen Lauf nicht auf, dann mischen sie eben Dünger oder stehlen Benzin...

Alles Andere ist eine Selbsttäuschung der vermeintlich anderen Seite...

OttonormalPaule67
Hügel hat vollkommen recht, leider...

... selbst die Massenhinrichtung der Kinder durch einen Gesistesgestörten hat nichts an der Laxheit der Waffengesetze geändert. Wahrscheinlich würde nicht mal ein Amoklauf im Capitol mit vielen beinharten und NRA-getreuen Republikanern unter den Opfern etwas bewirken: am nächsten Tag würden andere Scheinheilige nachrücken, und die Textbausteine für Kondolenzgelegenheiten aufsagen.

Entgegen der Meinung von Goj bin ich schon der Meinung, dass die Schusswaffe ein wesentliches Merkmal der Amoktäter ist: sie wollen nicht leise aus dem Leben treten, sondern mit Inszenierung. Knall und Bumm soll es machen, damit sie posthum berühmt und berüchtigt werden. Ein leiser Tod wird nicht halb so viel Schrecken verbreiten.
Wie schon die Mär von den ausländischen Gruppierungen, mit deren Bekämpfung man "Orlando" hätte verhindern können - ein vorgeschobenes Argument.
Irre wird es immer geben, aber man kann die Effizienz ihrer kranken Taten eindämmen.

Emil66

Das versteht hier doch so wie so kaum jemand.
Freiheit birgt Risiken.
Zur Freiheit gehört in den USA auch sich selber verteidigen zu dürfen, wenn es sein muss auch mittels Waffen.
Wir verfügen nicht über die Freiheit der Amerikaner.
Das Nachdenken darüber wie diese zu Waffen stehen oder wie die Amerikaner handeln sollen ist als wenn ein katholischer Pfarrer sich mit Menschen auseinandersetzt die legal und oft GV haben!

facepalm
Ist doch in Deutschland nicht anders?

Nur heißt das Reizthema bei uns halt Tempolimit auf Autobahnen.

Das versteht doch ausserhalb Deutschlands auch niemand, warum wir Raserei als Ausdruck von Freiheit ansehen.

Gast
Rationalität fehl am Platz

Es ist mir völlig unverständlich, wie man gegen Background Checks bei Waffenkäufen und Verboten bei psychisch Kranken sein kann!

dr.bashir
07:09 von OttonormalPaule67

Irre wird es immer geben, aber man kann die Effizienz ihrer kranken Taten eindämmen.

Das haben Sie gut ausgedrückt. Bei einer Verschärfung der Waffengesetze wird man nie erreichen, dass Verbrecher sich nicht bewaffnen (vielleicht nicht so leicht). Es kann auch nicht darum gehen, Jägern und Sportschützen ihr Hobby zu vermiesen.
Was man erschweren kann, sind Amokläufe von Menschen die "durchdrehen". Eine Bombe aus Dünger und Benzin baut sich eben schwerer und weniger spontan, als man eine Waffe aus dem Schrank nehmen kann.
Ebenso Familiendramen und die zahllosen Unfälle mit Schusswaffen, die in den USA passieren ("Kind erschießt Geschwister" usw.).
Etwas nicht zu 100% verhindern zu können kann kein Argument dafür sein, nichts zu tun.
Aber anscheinend ist der US-Gesellschaft ihr vermeintliches Gefühl von Freiheit und Sicherheit lieber. Das ist tatsächlich ähnlich irrational wie den Deutschen ihr Recht auf der Autobahn 250 km/h fahren zu dürfen.

waldler
Wo das Geld ist ist die Macht

Mit dem Verkauf von Waffen wird in den USA sehr viel Geld verdient und auch viele kleine Geschäfte verdienen damit Ihren Lebensunterhalt.
Daß dabei dann ein paar Kinder sterben ist für diese Leute uninteressant. Dann rennt man halt in die Kirche und betet für Ihre Seelen, dann ist alles wieder in Ordung.
God bless America

Robson Paul
Verschärfung der Waffengesetze?

Es war ein zaghafter Versuch, wenigstens die jenigen vom Tragen einer Waffe abzuhalten, die psychisch labil oder ander weitig auffällig sind. Doch selbst das kann der republikanisch dominierte Senat nicht akzeptieren. Der zweite Verfassungszusatz geht ihnen über alles. Es bleibt abzuwarten was passiert, wenn der nächste "irre" und "verzweifelte" Strumgewehrträger einen hochrangigen Politiker der Republikaner ins Visier nimmt. Die irre Antwort des republikanischen Mehrheitsführer lautet: extremistische Taten wie diejenige in Orlando könnten am besten verhindert werden, indem man Gruppierungen im Ausland besiegt. Diese groteske Antwort ist in Worte nicht zu fassen; man kann dem nichts mehr hinzufügen.

Adam.cio
die Argumente und das Leben

In Europa sterben jedes Jahr 25.000 Menschen in Autounfällen. Wie viele von euch wurden freiwillig auf das Autofahren verzichten?
Eben. Und fängt nicht damit an, das ein Auto keine Waffe ist...

Die Amerikaner werden die Waffen nicht abgeben oder reglementieren, weil sie Angst haben und der Regierung nicht trauen.
In Europa haben wir seit 100 Jahren strikte Waffengesetze. Illegale Waffen und deren Einsatz gibt es trotzdem genüge aber diejenigen die Sport oder Jagd ausüben werden regelmäßig mit immer strikteren, aber publikumswirksamen Gesetzen konfrontiert.
Und davon haben die Amerikaner auch Angst.

rig2016
Aktionismus hilft niemandem ...

... und wer glaubt, schärfere Waffengesetze hätten dieses Gemetzel verhindert ist weltfremd.
.
Was hier getötet hat war (Selbst-)Hass und Intoleranz ... und keine Waffe.

aolbernd
Man sollte

auch den geschichtlichen Aspekt beachten. In den USA gehört der Waffenbesitz schon immer zu den Grundrechten. Die Amokläufe darauf zurückzuführen das die Waffengesetzte dort zu "lasch" sind ist etwas einfach gestrickt. Es gibt da einen interessanten Film von M.Moore der sich genau mit diesem Thema befasst. In Kanada gibt es pro Kopf viel mehr Waffen, aber dort gibt es so gut wie keine Amokläufe... Also scheint es nicht an den Waffen an sich zu liegen!
Im übrigen würden wir es auch nicht gut finden, wenn die USA sich ständig zu unseren Höchstgeschwindigkeiten auf Autobahnen äußern würde.

Weiterdenken
schon passiert

@Am 21. Juni 2016 um 09:13 von Robson Paul
Verschärfung der Waffengesetze?

"...einen hochrangigen Politiker der Republikaner ins Visier nimmt. ...."

mal sehen wie die Reaktionen sind.

Werner40

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass in den USA im Schnitt 80 Menschen pro Tag durch Schusswaffen um's Leben kommen. Seit 9/11 also mehr als 100 mal so viele Tote durch die Bürger des eigenen Landes und dessen unsägliche Schusswaffengesetze. Der Verfassungszusatz gehörte dringend abgeschafft.

Aluhut
Einfachste Maßnahmen

könnten die Sicherheit, auch die der Waffenkäufer und deren Familien, erhöhen ohne den Waffenbesitz generell zu untersagen.
Vorraussetzung hierfür könnte sein:
1. Überprüfung auf Vorstrafen
2. Staatlicher Sicherheitslehrgang mit Prüfung, 1 Tag würde dafür ausreichen.
3. Kaufnachweis für einen Waffenschrank.
4. Aushändiger der gekauften Waffe erst drei Tage nach dem Kauf um Impulstaten entgegen zu wirken.
5. Harte Strafen bei Verstößen.

Wenn ich mir vorstelle dass wirklich jeder Depp legal und ohne Probleme eine Waffe kaufen kann wird mir schlecht.

Emil66
Ob es nun allen gefällt oder nicht.

Waffen sind Werkzeuge oder Sportgeräte.
Kriegswerkzeuge gehören nicht in Privathand.
Jagdwaffen sind Werkzeuge zur Ausübung der Jagt.
Sportwaffen sind Sportgeräte.
Dann gibt es noch Waffen zum Eigenschutz, das ist aber nur was für die Länder wo dieses erlaubt ist, also seine Unversehrtheit und Eigentum selber zu schützen, wie z.B. in den USA.
Alles kann zweckentfremdet werden.

harry_up

@Emil66: Ihre Unterteilung der Waffen in Sport- und Kriegswaffen in Ehren. Sie wissen aber auch, dass es keinen Unterschied für jemanden macht, der mit einer Sportwaffe erschossen wurde und nicht mit einer Kriegswaffe. Und umgekehrt.
Ungeachtet dessen hätten die Demokraten in den USA gut daran getan, jede noch so kleine Möglichkeit zu ergreifen, den freien Zugang zu Schusswaffen wenigstens ein wenig zu erschweren. Da kann eigentlich nichts “zu lax“ sein.