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Ihre Meinung zu RWE-Konzernumbau: Die neue Tochter soll's richten

Ein radikaler Umbau soll den Energiekonzern RWE aus der Krise helfen. Eine neue Tochtergesellschaft für erneuerbare Energien nimmt heute ihren Betrieb auf. Doch laut Experten ist es noch ein weiter Weg, bis eine Wende gelingen kann - wenn überhaupt. Von Demian von Osten.

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13 Kommentare

Kommentare

OldJan

RWE International SE - da wirst du geholfen?! Mal abwarten...

foeddie
Investitionen in Erneuerbare Energien?

Mittlerweile gilt das EEG mit all seinen Vorläufern bereits über 16 Jahre! Jetzt kommt man (wie E.ON) auf den Trichter die Investitionen in Erneuerbare sollen es richten?

1 - Erneuerbare Energien haben wesentlich höhere Produktionskosten als Kohle / Gas / Atom!
2 - Kraftwerke sind wesentlich kleiner als die üblichen Alten - d. h. mehr Personal und Betriebskosten.
3 - die alten Kraftwerke, hier insbesondere die Atomkraftwerke, werden im Rückbau unblaublich teuer werden!

Ich kann mir kein Geschäftsmodell vorstellen, das auch nur annähernd an die alte Dividende heranreichen wird, alle oben aufgeführten Punkte werden die Stromporduktion verteuern und das mal wieder zu lasten der Endkunden!

Das EEG ist ohnehin zu einer Umverteilungsmaschine verkommen, nur Menschen die Geld "über" haben können sich PV oder andere Anlagen anschaffen oder in "Erneuerbare Parks" investieren, hier wird ordentlich umverteilt und das belastet besonders die Menschen die ein niedriges Einkommen haben!

friedrich peter peeters
Aus einen alten Brummi macht man kein Rennauto

RWE steht leider für viel zu spät, zu wenig, keine Ideen, nicht originell, kein Konzept, zuwenig Mittel. Der Markt ist übervoll, weltweit, ein scharfer Preiswettbewerb und jeden Tag sprudeln völlig neue Ideen hinein. Die RWE sollte sich mal wirklich realistisch überlegen was, wo,wann, wieviel, wie teuer mit wem sie was machen kann. So wird das nichts und allein schon gar nicht. Aus einen alten Brummi macht man kein Rennauto mehr.

asrx
Umschichtung von Verantwortlichkeit

Noch vor 10 Jahren wurden die Ideen der Ökobranche beschimpft, behördlich verzögert, als völlig abstrus und komplett unrentabel hingestellt. Die Erbauer von solchen Anlagen - egal ob Solar-, Warmwasser- oder Windenergie - wurden als Spinner diffamiert, bekämpft und kriminalisiert.

Die Politik hat es hingebogen, dass es zukünftig für Großkonzerne rentabel ist (EEG-Umlage, Öko-Abgaben, etc. Die Stromtrassen gibt man nicht her, und Logistik und Verteilung ist bereits vorhanden).
Mag sein, dass sie um das Potential der erneuerbaren Energien und die Alternativlosigkeit zu dieser Ernergieform wussten. Die Art und Weise, wie nun diese Energiewende durchgezogen wird, und wie diese Umschichtung von Verantwortlichkeit, Kapital und Schulden vollzogen wird, ist wirklich äußerst fragwürdig - es ist eine legalisierte Sauerei.

Die Wette gilt: Altlasten, Entsorgung, Rückbau, Endlagerstätten, etc. verbleiben in der Rumpfgesellschaft, und die Kosten werden in den nächsten Jahrzehnten sozialisiert

Digitaler Fußabdruck
Danke RWE

Ein Paradebeispiel von unverantwortlicher Unternehmenskultur in Deutschland. Zunächst den Karren in den Dreck fahren und nebenher steuersubventioniert mit den Atommeilern und kaputten Endlagern unverantwortliche Risiken für die Ewigkeit und weitere Belastungen für den Steuerzahler schaffen, und dann diesen Teil in einer Firma isolieren, die man gezielt gegen die Wand laufen lassen kann, während man die profitablen Bereiche in einen neuen sicheren Hafen auslagert.

Sicherlich darf dann auch der unrentable Teil von RWE gegen den Steuerzahler um Milliardenentschädigungen für das Abschalten der Atomkraftwerke vor Gericht ziehen. Die neue, saubere, ökologische Sparte von RWE, für die nicht einmal rechtzeitig ein flippiger Name gefunden wurde, obwohl die Kreativität erfahrungsgemäß kaum über einen Anglizismus im Stile von "XYZ Energy" hinauswachsen wird, hingegen fährt die Profite der Zukunft ein, während die Allgemeinheit noch lange unter den Kosten und Risiken der Atomenergie leidet.

Gast
Die Stromlüge

unter diesem Titel gibt es auf Arte einen hervorragenden Film, der deutlich macht, dass insbesondere der Neoliberalismus die Hauptursache für die verfehlte Energiepolitik ist. Die Lobbys der Energiekonzerne, die insbesondere in Brüssel sehr aktiv sind, haben die Politik derart negativ beeinflusst, das die dringend notwendige Energiewende zu einer Farce wurde und nicht im Interesse der Verbraucher und der Umwelt steht, sondern nur dem (nun wohl schwindenden) Profit einiger weniger "geopfert" wurde.
Das regenerative Energie sinnvoll ist, kann wohl von keinem bezweifelt werden, insbesondere wenn sie dezentral erzeugt wird, wie es etliche Energiegenossenschaften schon vorbildlich zeigen.

haTochen
Nicht umgesteuert: Endstation Sackgasse

Frau Kempfert hat eindeutig Recht: Schon 2000 haben die Energieriesen dem Atomausstieg zugestimmt und damit auch der Energiewende hin zu Erneuerbaren. Allerdings haben sie nichts dafür getan - außer greenwashing - sondern alles dafür, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Sogar mit kurzem Erfolg 2010. Nun ist es zu spät, das Jammern groß - und sehr wahrscheinlich ganz nutzlos. Good bye, Energieriesen, wir werden Euch Preistreiber, Politikmanipulateure und sozialen Umverteiler NICHT vermissen!

ladycat
@ Tanguero

Ich habe die Doku auch gesehen und sie ist sehr lehrreich und interessant.
Wurde hier auch erwähnt, dass in Deutschland 7 Millionen Bürger von Energie-Armut betroffen sind.

Gast
Tochterfirmen heisst meistens, Steuer sparen..

Tochterfirmen heisst meistens, noch mehr Steuer sparen und neue Arbeitsverträge mit schlechteren Konditionen.

Gast
@ foeddie

"..und das belastet besonders die Menschen die ein niedriges Einkommen haben!"
Sie haben natürlich recht, was auch die rund 7 Millionen Bürger erklärt, die von Energie-Armut betroffen sind.
Aber auch der Verbraucher kann, vorausgesetzt eine gewisse Motivation, etwas Recherche und Beharrlichkeit ist vorhanden, einiges bewirken.
So ist ein Wechsel des Stromanbieters leicht durchzuführen, spart enorme Kosten und kann bei Grünstrom-Anbietern auch die Trendwende bei der Energieerzeugung fördern.
Aber auch ein Widerspruch zu Strompreiserhöhungen kann sinnvoll sein, wie ich es selbst erlebt habe. So habe ich bei dem Nachtstrom, den ich immer noch über Vattenfall beziehen muss (hier gibt es keinen Wettbewerb!), einer Preiserhöhung widersprochen und auch die "Schlichtungsstelle Energie" eingeschaltet. Der Schlichtungsvorschlag wurde jedoch von Vattenfall nicht akzeptiert. Seit dem gab es von meiner Seite weiterhin Widersprüche zu weiteren Erhöhungen und ich zahle noch immer den alten Preis.

JueFie
So nicht richtig!

Zitat: "Frondel sieht ebenfalls viele Fehler im Management von RWE, wirbt aber auch für Verständnis für die Konzerne. "Vor dem Atomunfall in Fukushima hat die Politik die Laufzeiten der Atomkraftwerke um zwölf Jahre verlängert. Der Beschluss war erst ein halbes Jahr alt, bevor die Kehrtwende kam. Solche Kehrtwenden machen es für solch ein Unternehmen sehr schwer, langfristig zu planen."

Schon unter Rot/Grün hatten diese Energie Konzerne einen Vertrag mit der Regierung über den endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie "unterschrieben". Es war der Fehler der Kanzlerin, der CDU/CSU/FDP, diesen Vertrag wieder aufzuweichen.

Es war aber so oder so klar das es ein Ende der AKWs gibt. Auch bei den Rücklagen für die Entsorgung wollen sich diese Konzerne drücken und haben schon vorher mit Scheinrücklagen getrickst. Rücklagen die nichts wert sind. Bonis und Milliardengewinne gab es aber jedes Jahr, hatten diese selbst veröffentlicht. Was jetzt? "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren?"

foeddie
@Tanguero

Hallo, leider hat der "tolle" Wettbewerb keine wirkliche Auswirkung auf den Strompreis (nur die Beschaffung / Einkauf ist der einzig flexible Betrag des Energielieferanten) um seinen Preis zu steuern - Rest sind Abgaben. An der Strombörse "EEX" liegt die Beschaffung für alle Energielieferanten gleich auf - nur wer zockt kann gewinnen -> Börsenspielchen. Also ist der erste und meist einzige Effekt der sogenannte "Neukundenbonus"........somit sieht der Preis pro kWh erstmal im ersten Jahr niedrig aus (sage nur Verivox - alle Boni mal bei der Suche rausnehmen). Und wer bei seinem Grundversorger im "Grundversorgungstarif" bleibt ist selber schuld. Hier geht es im Artikel aber um die Stromproduktion die den Kraftwerksbetreibern keine so enormen Gewinne generiert wie in der Vergangenheit. RWE und alle anderen haben bereits "Billigdiscounter Stromlieferanten" auf dem Markt, ist andere Gesellschaft in den Konzernen.

Gast
Das haut mich ja um - erklärt aber so manches:

Die Frankfurter Rundschau zum Film auf Arte:

"Eines der gravierendsten Beispiele, die der Film zeigt, ist Frankreich, wo das staatliche Energieunternehmen EDF einen derartigen Investitionsstau verursacht hat, dass der Sanierungsbedarf für die hoffnungslos veralteten Kernkraftwerke und die Infrastruktur auf 300 Milliarden Euro geschätzt wird."

Und in Belgien wird das ja wohl kaum anders aussehen: Ich fürchte, in Europa ist noch so manches weitaus schlimmer als man als - in solchen Fragen weitgehend uninformierter - Bürger so denkt!

Da werden also offensichtlich tatsächlich Schrottreaktoren betrieben, weil man praktisch am Ende ist - dies aber nicht zugeben möchte.

Nun bin ich ja froh, dass unsere AKWs bald nicht mehr laufen - egal ob nun RWE pleite geht oder nicht - aber was tut sich in Frankreich und Belgien? Augen zu und beten?