Ein Junge an einem mit Öl verschmutzten Bach im Ogoniland. (Aufnahme von 2013)

Ihre Meinung zu Amnesty: Ölverseuchung durch Shell im Nigerdelta dauert an

Bis Anfang der 1990er Jahre hat Shell im Nigerdelta Öl gefördert. Was blieb: Eine gigantische Umweltverschmutzung und die Verpflichtung, die hochgradig vergifteten Gebiete zu säubern. Amnesty International wirft Shell nun vor, dies sei nur unzureichend geschehen. Von J. Borchers.

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27 Kommentare

Kommentare

tick tack tick tack

Wundert das irgendwen?

Nigeria, eines der Länder, in denen gerüchteweise Teile des Militärs und/oder der Politik korrupt mit Boko Haram zusammen arbeitet(e).
Shell ein einschlägig vorbelasteter globaler Öl-und-mehr-Gigant.

Die Zusammenarbeit zwischen Shell und den dortigen Behörden bei den Säuberungsarbeiten kann man sich lebhaft vorstellen.
Wie groß wird wohl die Lobby solcher Dörfer in der Provinzhauptstadt oder erst der fernen Landeshauptstadt sein?

püppie
das ist eine Sauerei

die im Namen der Erdölverbrauchenden Nationen begangen wird!

Mit Blick auf den Abgasskandal: hat man in den USA bereits errechnet, wieviele Menschenleben der Mineralölkonzern dadurch bereits zu Verantworten hat? Und basierend auf der Abnahmemenge, wieviele davon auf das Konto der USA gehen?

tirilei
in der Pflicht

Hoffentlich bleibt das Thema durch Organisationen wie AI in den internationalen Medien, damit Shell in der Pflicht bleibt. Ob derartige Verschmutzung allerdings ueberhaupt beseitigt werden kann ist die Frage. Zerstoert ist die Umwelt immer schneller als erholt, auch wenn letztendlich das Leben meist wieder einen Weg findet.

guckloch212
Das Problem ist doch gar keins!

Es ist laut nigerianischem Gesetz also der große Täter verantwortlich und kann nicht lauter kleine 1-Euro-GmbHs oder sonstige Strohmannfirmen als Haftende vorschieben. Und nun sind die Shell-Männer mit den Auflagen offenbar erheblich im Rückstand und versuchen doch die Schuld abzuwälzen auf kleine lokale Akteure. Da kann und sollte ein Staat einfach zufassen, die Ölindustrie komplett verstaatlichen und aus den Gewinnen dann die Sanierung der Landschaft und die dazu nötige befristete Bevölkerungsumsiedlung finanzieren. Wenn das nicht reicht, kann man ja auch Shell international verklagen und weitere Schadensersatzforderungen stellen. Eigentum verpflichtet! Wer der Verantwortung nicht gewachsen ist, muss abgeben an die, welche weiter blicken.

pnyx

Sicher wird baba go slow (Buhari) spätestens in einigen Jahren eine Lösung für die Ölverseuchung im Delta finden...

Nachfragerin
post-koloniale Ausbeutung

Ich vermute, dass die Bestechung einiger Beamter günstiger ist als die nachhaltige Reinigung eines Flussdeltas. Letztendlich zählen nur die Gewinne.

@15:33 von püppie:
"Mit Blick auf den Abgasskandal: hat man in den USA bereits errechnet, wieviele Menschenleben der Mineralölkonzern dadurch bereits zu Verantworten hat? Und basierend auf der Abnahmemenge, wieviele davon auf das Konto der USA gehen?"

Falls Sie ein benzin- oder dieselgetriebenes KFZ nutzen, geht das auch auf Ihr Konto.

alterhamburger
Am 03. November 2015 um 15:33 von püppie

Was haben die USA mit Shell zu tun ?
Ist kein Amerikanisches Unternehmen.

Heidemarie Bayer
Die einheimische Bevölkerung erkrankt

an dieser Umweltkatastrophe. Die bäuerliche Lebensgrundlage wurde den Menschen dadurch ebenfalls entzogen. Aber SHELL und die dortigen korrupten Politiker stopften sich die Taschen voll.
Und wenn es eine Mitverantwortung des Westens gibt, dann ist es unsere Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung, unser Beitrag zum Klimawandel.

Gast
Schön, dass es mal wiede rin die Nachrichten kommt

Eine Schande jedoch, dass das seit über einem Jahrzehnt bekannt ist und nicht geschieht. Wie viele Menschen da schon gestorben sind oder schwere Krankheiten bekommen haben oder Fehlgeburten oder Missbildungen.
Das kann man wohl hier alles gar nicht aufzählen...

pimpusch

Ist doch einfach , tankt mehr Shell , um so schneller kann gereinigt werden . Oder nicht ?

Im Ernst , es ist ein Umweltverbrechen erster Güte . Fahrt an den Shelltankstellen vorbei und macht die Umweltsünder nicht noch reicher

Hille-SH
Keine Lobby vorhanden !

Es gibt leider niemanden der für diese bettelarmen Menschen entritt, auch nicht die EU.

Nie im Leben käme DIESE lobbygesteuerte EU auf die Idee, den britisch-niederländischen Konzern dazu aufzufordern, den angrichteten Schaden zu beheben oder zumindest Kompensation zu leisten.

Diese EU steht ganz besonders für die Lehre von "Gewinne privatisieren, Verluste, Dreck und die Folgen von Umweltschäden sozialisieren, oder eben einfach missachten".

Wo auch immer auf der Welt gnadenlos und rücksichtslos ausgebeutet wird, ...unser heuchlerisches Europa ist gewiss nicht weit.

Ist es nicht so, dass auch die Haftungen der -angelsächsischen Energieriesen- bei Umweltschäden via Fracking innerhalb der EU, "auf Millionen Dollar" begrenzt sind ?

Notfalls schaltet man halt eine finanzschwache Körperschaft mit rudimentärem Eigenkapital vor -diese Interessen- und lässt sie im Zweifelsfall gegen die Wand fahren.

"Uppps..."

Werner40

Das ist Sache der nigerianischen Regierung. Öl wird heute natürlich immer noch gefördert und die Umwelt belastet. Aber nicht mehr durch Shell. Amnesty hat den falschen Fokus. Verantwortlich ist die nigerianische Regierung. Übrigens bohren die Einwohner die Leitungen an, um illegal an Öl zu kommen. Da läuft schon mal viel daneben und ab und zu gibt es mal eine Explosion.

rimitino
Menschenverachtend, brutal und elendig!

Am Anfang der Gespräche wird immer versprochen und einige bekommen Geld,
oder auch sehr viel Geld! Nach erfolgter Ausbeutung der Rohstoffe in armen Staaten,
wird grob gereinigt und weg! Wie der Westen, heute auch der asiatische Osten,
sich in den armen Staaten benimmt, ist mit
keinem Wort zu benennen! Ausbeutung,
Elend, Armut und Dreck hinterlassen die
grossen Weltkonzerne an den Küsten, in den
Dörfern und im Wald. Alles stirbt langsam
aus. Erst dann erkennen wir, dass wir auch
nicht mehr zu retten sind! Unsere Enkel
auch nicht mehr!

zopf
Und wenn ...

die Umwelt und die Lebensgrundlage der Menschen des Niger-Deltas zerstört ist und sie zu uns kommen und um Hilfe bitten, werden sie als Wirtschaftsflüchtlinge beschimpft, die sich bei uns in die soziale Hängematte legen wollen, anstatt ihr Leben in der Heimat aktiv in die Hand zu nehmen.

Aber sowas wie Neo-Kolonialismus und Ausbeutung der Dritten Welt gibt es ja nicht.

Wir waschen unsere Hände in Unschuld.

Gruß, zopf.

daswirdmanjanochsagenduerfen
Die tägliche Ölkatastrophe

„Mehr als 400 Ölplattformen stehen alleine in der Nordsee. Jede dieser künstlichen Inseln wirkt täglich – auch ohne Unfälle und Medienberichterstattung – extrem schädigend auf den Lebensraum Meer. Durch die Einleitung von sogenanntem "Produktionswasser", durch Bohrschlamm sowie durch das Abfackeln von Gas verschmutzen die Bohrinseln jeden Tag Meere und Luft. Jedes Jahr pumpen die Bohrinseln der Nordsee 200.000 Tonnen Chemikalien ins Wasser. 33 Millionen Tonnen Kohlendioxid und je rund 115.000 Tonnen Methan und Stickoxide gelangen in die Atmosphäre. […]
Auch auf deutschem Seegebiet gibt es eine Bohrinsel: Am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer liegt das größte deutsche Ölvorkommen. Seit 1987 fördert die "Mittelplate" jedes Jahr rund zwei Millionen Tonnen Öl an die Erdoberfläche. Das niedersächsische Landesbergamt hat vor kurzem die Fördergenehmigung um sagenhafte 30 Jahre bis 2041 verlängert.“
https://tinyurl.com/p9wbcww

daswirdmanjanochsagenduerfen
@ 17:54 von zopf

Ginge es allein nach dem Erdölverbrauch müsste Saudi Arabien (112,8 Mio Tonnen jährlich) mehr Flüchtlinge als Deutschland (105,7 Mio Tonnen jährlich) aufnehmen. Bisher beschränkt sich Saudi Arabiens Beitrag zur Lösung der Flüchtlingskrise jedoch im Wesentlichen auf das Angebot 200 Moscheen in Deutschland zu bauen. Am Kriterium des Erdölverbrauchs gemessen, wären übrigens vor Saudi Arabien noch die USA, China, Japan, Indien, Russland und Brasilien dran...

https://tinyurl.com/qb6aqwa
https://tinyurl.com/ppty7o2

Bayuware
Soviel zur Verantwortung von Shell - Ekelhaft

Soviel zur Verantwortung der Wirtschaft im Allgemeinen und der Energiewirtschaft, hier Shell, im Besonderen. Gewinne privatisieren und die Risiken und Lasten verstaatlichen. Bei der Atomlobby ist es doch das Gleiche.

Gast
Und wenn....

sie zu uns kommen wollen mit einem außerhalb von deutschland gestellten Asyl-Antrag,laut internationem Recht.Das ist das kein Problem.Ein Asyl-Recht auf ein besseres Leben irgentwo in der Welt gibt es leider nicht,auch nicht durch illelage Einreise in ein Land.
Die Veruhrsacher dieser Umweltverschutzung gehören vor Gericht in den Hag !!

antred

@Nachfragerin Sie schrieben "Falls Sie ein benzin- oder dieselgetriebenes KFZ nutzen, geht das auch auf Ihr Konto."

Damit haben sie zwar nicht Unrecht, aber ich möchte hervorheben, dass das genau so auf das Konto all derer geht, die KEIN fossilbrennstoffbetriebenes Fahrzeug besitzen. Wer als ein Mitglied einer modernen Industrie/Technologiegesellschaft lebt, nutzt IMMER (direkt oder indirekt) große Mengen an Öl, und zwar jeden Tag. Moderne mechanisierte Landwirtschaft, Medizin, Kosmetik, Computertechnik, und und und ... all das wäre ohne gigantische Mengen an Öl überhaupt nicht vorstellbar. Selbst wenn sie immer zu Fuss unterwegs sind, sollten Sie sich also hier keinen Illusionen hingeben. Sie sind auf einen stetigen Fluss an billigem Rohöl genau so angewiesen wie jeder PKW-Besitzer.

Liane8151
Shell in Nigeria

Hm - ich verstehe hier überhaupt nicht, warum Shell nicht ihrer Verpflichtung nachkommt. Da gibt es doch überhaupt nichts zu diskutieren ... !
Wer die Musik (in diesem Fall die Schäden verursacht hat) bestellt, muss sie auch bezahlen !
Also muss Shell vor den Internationalen Gerichtshof gezerrt und von dort verurteilt werden, ALLE verursachten Schäden in Nigeria bis ins "tz" zu bezahlen.

zopf
@ 18:24 von daswirdmanjanoc...

Es geht letztendlich nicht um den Pro-Kopf-Verbrauch an Erdöl, am allerwenigsten aber geht es darum, sofort die eigene Mit-Schuld zu relativieren und auf Andere zu zeigen.

Es geht darum, die Zerstörung unser aller Lebensraum zu beenden und auf der ganzen Welt menschenwürdige Lebensbedingungen herbeizuführen.

Daß kein einzelner Staat die Schuld an der Misere der Welt allein trägt sollte eigentlich klar sein.

Aber Schuldzuweisungen hin und her bringen da nichts, nützlicher wäre es die Ärmel hochzukrempeln und damit zu beginnen, diese Misere zu beenden ... egal wer damit beginnt, egal wie geringfügig die ersten Verbesserungen sind.

Gruß, zopf.

Account gelöscht
@zopf

"die Umwelt und die Lebensgrundlage der Menschen des Niger-Deltas zerstört ist und sie zu uns kommen und um Hilfe bitten, werden sie als Wirtschaftsflüchtlinge beschimpft"

Jene, deren Lebensgrundlage dort zerstört wird, kommen nicht hierher, dazu fehlen ihnen die Mittel, sie bohren Pipelines an um von dem Geld für das Öl das Essen zu kaufen, das die verseuchten Böden und Gewässer ihnen nicht mehr geben können.

Rumpelstielz
Die Verantwortlichen hier wie dort ...

sind Flachmänner - das macht man wie bei guten Leuten üblich.
Man schätzt die Kosten der Sanierung der betreffenden Gebiete - sagen wir mal, wenn alle damit befassten Arbeitskräfte überbezahlte und wenig belastbare Beamte wären .. dann, wenn man eine Zahl hat, die realistisch scheint, sagen wir mal 20 Mrd. Dollar, dann beauftragt man einige Spezialfirmen (mit der Auflage den Scheiß zu bereinigen und dabei möglichst viele Inländer zu beschäftigen, aber niemanden der mit der jeweiligen Führungsclique verwandt oder verschwägert ist) und wenn das getan ist und die wirklichen Kosten abgerechnet sind, überträgt man die Privatvermögen der Familien aller führenden Shell Mitarbeiter seit dem beginn der Bohrungen dort, bis auf ein geringes Schonvermögen und für eventuelle Reste Vermögensanteile der Shell an die beauftragten Firmen und gut ist.
So und nicht anders regelt man das und für den Fall, das Juristen Einwände geltend machen, sollten Plätze im nordkoreanischen Gulag vorgehalten werden.

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zopf
@ 19:00 von Shuusui

Zitat: "Jene, deren Lebensgrundlage dort zerstört wird, kommen nicht hierher,..."

Das es nie die Ärmsten aus den betroffenen Gebieten sind, sollte eigentlich klar sein.
Aber auch dort gibt es etwas wohlhabendere, die im Zweifelsfall in der ganzen Familie das Geld zusammenkratzen, um auch nur einem Mitglied die Flucht zu ermöglichen.

Im Übrigen sollte auch klar sein, daß wir nicht auf vielen kleinen Welten leben die unabhängig voneinander existieren, sondern auf einem einzigen Globus, dessen Biosystem wie auch die menschliche Gesellschaft ein Ganzes darstellt, so daß auch lokal begrenzte Eingriffe weiträumige Folgen nach sich ziehen.

Eine Zerstörung des Nigerdeltas wird auf die ganze Region verheerende Folgen haben und in dieser riesigen betroffenen Bevölkerung wird es genügend Menschen geben, die sich zur Flucht entschließen.

Gruß, zopf.

Fassungslos
Großkonzerne z.B. Shell

Wie hat der Altkanzler Schmidt sinngemäß Gesagt:" Ich kennen keinen Vorstand von Großkonzernen, der etwas für die Allgemeinheit getan hat.
Ich behaupte, die Vorstände von Großkonzernen haben mehr kriminelle Energie als alle Insassen von Haftanstalten in Europa.

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Wie man sieht ist Shell "der VW" der Ölbranche. Täuschen, tarnen, tricksen.