Glasfaserleitungen beim Internetknotenpunkt DE-CIX in Frankfurt am Main

Ihre Meinung zu Datenschützer finden Kompromiss nach "Safe Harbor"-Urteil

Deutschlands Datenschützer haben sich auf das Vorgehen nach dem "Safe Harbor"-Urteil verständigt. Sie raten generell dazu, personenbezogene Daten in Europa zu speichern. Für viele Unternehmen könnte es ab Februar richtig ernst werden. Von Benedikt Strunz.

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8 Kommentare

Kommentare

spetzki
"Innerhalb Europas" ???

Wie man mittlerweile weiß sind seit five-eyes unsere Daten in England genauso unsicher!

Im Gegenteil, die britischen und amerikanischen Geheimdienste dürfen ja nicht ihr eigenes Volk ausspionieren, wohl aber das des jeweils anderen und dann ihre Erkenntnise austauschen.

Wie ist da die Rechtslage? Sind die Engländer generell als sicher eingestuft, nur weil sie in der EU sind und obwohl wir wissen, dass sie die USA bei der Massenüberwachung aktiv unterstützt?

Verliert England bei einem EU-Austritt nach Referendum (seit der Flüchtlingskrise ein wahrscheinliches Szenario) automatisch diesen Status?

Gnom
Datenschützer finden Kompromiss nach "Safe Harbor"-Urteil

Laut Bericht suchen sie wohl eher nach einem Kompromiss. Gefunden wurde da noch gar nix!

Eigentlich haben wir als Gast (Bürger) in einem Restaurant (Welt) den Ober (EuGH) an den Tisch gerufen, um uns über ein einzelnes Haar in der Suppe zu beschweren.
Wie, bezogen auf dieses Beispiel, die Küche (Regierungen) aussieht, interessiert uns nicht. Wie der Teppich und die Tischdecke unseres Restaurants aussieht, interessiert uns ebenfalls nicht... Ich sehe da sehr viele gesundheitsschädliche Parasiten, angefangen beim NSA/ CIA, BND, GRU/ FSB, Mossad, GCHQ und viele weitere...

Dass unsere persönlichen Daten nicht mehr ohne weiteres, und ohne unsere Zustimmung, in die USA weitergeleitet werden dürfen, ist gut und richtig! Aber, es ist die kleine Spitze eines riesigen Eisberges, und unter Wasser wird nichts bekämpft, sondern unsere Nachrichtendienste arbeiten noch fleissig an der Verbreitung unserer Daten mit!

Gnom
@ 22:57 von kathom

Mein Tipp an Facebook, Google, Microsoft und Apple:
Stellt all eure Dienste in der EU für vier Wochen ein (wegen "längst geplanter Server-Updates"), danach könnt ihr die bedingungslose Kapitulation Brüssels fordern.

Ja, das würde in diesem Fall so kommen! Wenn Brüssel allerdings vernünftig reagieren würde, sähe es diese Schließung von Monopolisten als Chance und würde endlich auch für Endnutzer stabile und sichere Betriebssysteme installieren. LINUX zum Beispiel.

Gruß, Gnom (Microsoft Certified System Engineer)

Gast
So lachhaft...

Es ist längst viel zu spät. Alles kriegt jeder, der es haben will. Es sei denn, ich verzichte auf alles,

emergenzler
Internet und Geographie

Wer nur ansatzweise die Struktur des Internets kennt, wird die Erfolgsaussichten eines solchen "Datenumzugs" mindestens als "utopisch" einschätzen...

Fliegenpilz

Wo sind denn die Daten überhaupt noch sicher? Und was ist mit z.B. den Fluggastdaten, den Kreditkartendaten?
Gibt es da nicht Vereinbarungen, dass alles in den USA fliesst?
Oder will man schneller an die Daten der eigenen Bürger ,ohne erst bei der NSA nachfragen zu müssen?
Schaffen´s ja nicht mal, den Bundestag freizuhalten.
Gott sei Dank hat es es mit der Maut noch nicht geklappt. So musste man erst mal wieder auf die umstrittene Vorratsdatenspeicherung zurückgreifen.
Datenkrake Staat.

G-Townler
bringt das was?

Die Daten mögen also bitte in Europa gelagert werden? Das wäre ja ein grundsätzlich interessanter Vorschlag, nur ist Europa lediglich eine Ansammlung von Staaten, die kaum etwas gemein hat. Jedes Land hat doch andere Richtlinien und Gesetze. Also was bringt eine solche Empfehlung, wenn der Datensammler sich einfach das den Bestimmungen der USA am nächten orientierte Datenschutzrecht von Land X aussucht und sich im Grunde möglicherweise nichts oder kaum etwas ändert? Und was sagt der Passus "Lagerung" über die komplette Verarbeitung bzw. Behandlung der Daten überhaupt aus? Speichern in Europa, Kopien übersenden "über'n großen Teich" verboten oder erlaubt?

Mich würde es nicht wundern, wenn die ganze Nummer am Ende irgendwie im Sande verläuft bzw. eine Wischiwaschi-Lösung aufgrund von Nichtmachbarkeiten bzw. Hindernissen herauskommt. Mich würde es auch gar nicht wundern, wenn die USA am Ende weiterhin vollen Zugriff auf unsere Daten erlangen - auf welchem kreativen Wege auch immer.

tbert
Begrüßenswerte Entwicklung

Wie in den Kommentaren schon bemerkt wurde ist das sicher nicht der Punkt, an dem sich zurückgelehnt werden kann, weil nun alle Daten sicher sind. Der Punkt wird auch nicht kommen.
Es lässt sich annehmen, dass die Geheimdienste auch weiterhin jeden erzeugten Datenschnipsel speichern und auswerten, so wie die einschlägig bekannten Firmen erst mal weiter davon ausgehen werden, dass sie die Urheberschaft für die auf ihrer Platform erzeugten Daten und Inhalte besitzen.

Trotzdem halte ich es für einäugig, die derzeitige Entwicklung nicht zu begrüßen. Lange war auf eine Reaktion auf die Snowden-Enthüllungen zu warten. Dass die EU sich aber offensichtlich am Ende (bzw. nach Klage eines Zivilisten) nicht der Mär von den unendlich mächtigen Datenkraken beugt - viel anders kann ein erster Schritt nicht aussehen, wenn am Ende aus Nutzern wieder Bürger und aus Märkten wieder Souveräne werden sollen. Solange alle glauben, dass die Großen eh machen was sie wollen, solange ist das auch so.