Demonstration für den israelischen Spion Jonathan Pollard.

Ihre Meinung zu USA entlassen israelischen Spion Pollard nach 30 Jahren

In Israel gilt er als Nationalheld, in den USA als Verräter: Nach 30 Jahren Haft kommt der Spion Jonathan Pollard frei. Kommen die USA damit womöglich Israel nach dem Atomabkommen mit dem Iran entgegen? Die US-Seite weist das zurück.

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12 Kommentare

Kommentare

friedrich peter peeters
Frage und Antwort ?

Da fragt man sich ab und wie ist dies bei uns mit Leuten mit einer zweiten Nationalität, die zum Beispiel für die BND und für einen Auslandsgeheimdienst arbeiten........

Gast
Verwirrende Wortwahl

Die deutschen Journalisten bringen mal wieder mit falscher Terminologie Unklarheit in die Sache. Pollard ist NICHT "begnadigt" worden, sondern nach Verbüssung der erforderlichen 30 Jahre von der Bewährungskommission zur Freilassung freigegeben worden, nachdem er den dazu notwendigen Mindestanteil seiner lebenslangen Freiheitsstrafe abgesessen hat.
Die US-Regierung hat lediglich dadurch Aufmerksamkeit erregt, dass sie dagegen nicht aus irgendwelchen Gründen der nationalen Sicherheit Einspruch erhoben hat, was Pollard hinter Gittern gehalten hätte.

Einfach Unglaublich
US Spione in Europa

Wieviele US Spione müssten eigentlich in europäischen Gefängnissen sitzen?

Die USA gehen nach dem bewährten Motto vor:
"Some are more equal than others" (Orwell)

Für sie gelten halt die Regeln nicht.

AK714
Was ist die Frage?

um 21:41 von friedrich peter:
"Frage und Antwort ? Da fragt man sich ab und wie ist dies bei uns mit Leuten mit einer zweiten Nationalität, die zum Beispiel für die BND und für einen Auslandsgeheimdienst arbeiten........"

Die Frage fehlt aber irgendwie. Wenn Sie die noch stellen, kann man sie vielleicht auch beantworten.

totgelacht
30 Jahre!

Mächtig viel Zeit, wenn man überlegt, dass USA und Israel befreundete Nationen sind.
Was mag ein E. Snowden wohl absitzen müssen, falls er nochmal USA- Boden betritt?

heinzb aus nrw
Unmenschlich

Einfach unmenschlich, denke ich, nur für Spionage 30 Jahre lang seines Lebens eingesperrt zu sein. Es ist ein verbündeter Staat, gegen keine Terrorregime gerichtet. Da sollte es mehr Fingerspitzengefühl sein und auf der diplomatischen Schiene und nicht ein Exempel der Justiz im freien Lauf, denke ich.

Sasquatch
@ Einfach Unglaublich

"Wieviele US Spione müssten eigentlich in europäischen Gefängnissen sitzen?"

Genau so viele, wie sich erwischen lassen. Im Juli 2014 wurde ein amerikanischer Spion in Deutschland verhaftet, nur wenige Tage später ließen die USA einen BND-Spion in New York hochgehen. Beide sind inzwischen wieder zu Hause.

Es ist das alte Spiel: Jedes Land spioniert in allen anderen Ländern. Wer dumm genug ist, sich erwischen zu lassen wird verhaftet und ausgetauscht, sobald die andere Seite jemanden erwischt.

2003 z.B. wurde in Moskau ein US-Spion, der es bis zum Oberst in der russischen Spionageabwehr gebracht hatte, erwischt. Er sass sieben Jahre im russischen Gefängnis, bis dann 2010 10 russische Agenten in den USA erwischt wurden. Kurz danach kam es in Wien zum Austausch (übrigens interessant, dass die USA einen eigenen Mann für genauso wertvoll halten, wie 10 verhaftete Russen).

Das funktioniert seit hundert Jahren so. Wie kommen Sie auf die Idee, dass die USA da eine Ausnahme bilden?

es Hilde
Keine gravierenden Vorwürfe gegen Snowden

@ totgelacht um 22:41
"Was mag ein E. Snowden wohl absitzen müssen, falls er nochmal USA- Boden betritt?"

Vermutlich nicht viel mehr als zwei Jahre, wenn er einen guten Anwalt hat. Snowden hat ja im wesentlichen gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen. Daher gibt es gegen ihn auch noch keine Anklage in den USA.

es Hilde
Hohe Strafen sind üblich

In Deutschland werden fremde Spione traditionell sehr glimpflich verurteilt. Der Rest der Welt hält es eher mit den Amerikanern, auf Landesverrat stehen hohe Haftstrafen. In Diktaturen werden Spione sogar nicht selten hingerichtet.

Melanda
Politische Spionage, kein Straftatbestand

Was soll das? Jedes Land hat seine Geheimdienste und damit Spione. Wird ein Spion erwischt, so ist diese "Peinlichkeit" schon Strafe genug. In einer globalisierten Welt gibt es Gott sei Dank keine "Nationalloyalität" mehr (ausser im Fussball); und das ist gut so. Loyalität heutzutage gilt den "Menschenrechten, Gerechtigkeit, Rechtstaatlichkeit ect.". Ich bin deutsch-brasilianischer Doppelstaatbürger und in beiden Ländern "heimisch". Sollte in Brasilien oder in Deutschland eine Regierung an die Macht kommen, die meinen "innersten Überzeugungen und Werten" wiederspricht werde auch ich zum "Landesverräter". Und ich wäre stolz darauf, weil ich meine "beiden" Länder liebe. Gerade die USA sollten hierbei etwas mehr Milde und damit Souverenität zeigen. Es hat schon einen Grund, warum nicht nur wir Südamerikaner, sondern allmählich die ganze Welt "amerikanophobe" Züge zeigt.

Dennis K.
@heinzb aus nrw: Das darf man so nicht sehen!

Bei Spionage - vor allem im sicherheitsrelevanten Bereich, wie hier geschehen - kommt es keineswegs darauf an, ob es Spionage durch eine "verbündete" oder "verfeindete" Macht handelt.

Der Verbündete hatte die Möglichkeit, die Daten, um die es ging, freundlich zu erfragen. Abkommen zum Teilen dieser Daten zu schließen, mit entsprechender Gegenleistung. Dem hätten die USA aber damals - zum Glück - nicht zugestimmt, weil der Mossad bekanntlich solche Daten gerne genutzt hat, um Anschläge (ja, man kann und darf sie Terroranschläge nennen...) im Ausland zu begehen. Aus israelischer Sicht "militärische Operationen", aber auch international ganz klar nicht akzeptiert.

Wenn der Verbündete dann daherkommt und das "Nein" seines Verbündeten nicht akzeptiert, sondern Spione schickt, ist das eine ganz offensichtliche, klare Handlung gegen die Interessen des Verbündeten - und wird folglich drakonisch bestraft, übrigens in allen Ländern der Welt. Siehe §94 II Nr.1 StGB für Deutschland: Lebenslang!

meinungsquirl
@22:53 von Sasquatch

"Es ist das alte Spiel: Jedes Land spioniert in allen anderen Ländern. Wer dumm genug ist, sich erwischen zu lassen wird verhaftet und ausgetauscht, sobald die andere Seite jemanden erwischt."

Umso mehr riecht die ganze Sache nach einem riesigen Skandal: offensichtlich hat Israel in 30 Jahren keinen einzigen US-Spion hochnehmen können, um den Austausch zu vollziehen. Soll das etwa heißen, dass die USA nicht in Israel spionieren? Spionage durch die USA ist doch derart verbreitet, die müsste doch glatt als Menschenrecht durchgehen.

Oder anders formuliert: nicht spionieren wäre unmenschlich, denn die Spione die man einsperrt müssen dann die ganze Strafe absitzen statt nur ein paar Jahre.