Ab 2024 sollen Reisende schneller von Deutschland nach Dänemark gelangen können. Die EU-Kommission hat jetzt die milliardenschwere Finanzierung des geplanten Tunnels zwischen beiden Länder gebilligt. Die Kosten trägt die Regierung in Kopenhagen.
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber die Kosten trägt sicherlich nicht die Dänische Regierung, sondern der Dänische Staat und damit der Dänische Steuerzahler.
Finde ich nett, dass die Dänen uns einen so teuren Tunnel in ihr schönes Land bauen. Deutschland muss dafür nur ein paar km Autobahn bauen, die Fehmarnsundbrücke erneuern und ein paar Gleise neu verlegen. Aber ich kann mir vorstellen, dass D damit überfordert sein wird, wenn ich mir die letzten Großprojekte so ansehe...
Ich weiß nicht wohin Sie in Dänemark reisen, aber wenn ich nach Kopenhagen fahre oder weiter nach Schweden, dann wird das eine merkliche Verkürzung sein.
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Warum das allerdings auf Kosten der Dänen geht und sich nicht Deutschland und auch die Schweden daran angemessen beteiligen ist mir schleierhaft.
Mir fällt die schlechte Recherche bei diesem Artikel auf. Die EU hat der dänischen Regierung gerade erst weniger Zuschüsse zugesagt, was in Dänemark mit Bestürzen aufgenommen wurde. Das ganze Projekt ist ein reines Prestigeobjekt der Dänen. Für etwas über 5000 Autos am Tag. Selbst die Fähren sind nur zu 40 % ausgelastet. Alles zusammen wird der Tunnel mit Hinterlandanbindung derzeit 10 Mrd. kosten. 3 Mrd. davon zahlt Deutschland. Der Tunnel soll durch Maut finanziert werden und mit EU-Geldern. Das heißt, wir zahlen wieder mal den Großteil. Eine ganze Region in Deutschland wird zerstört. Alleine 600 Arbeitsplätze bei Scandlines stehen auf dem Spiel. Das ist für eine kleine Insel sehr viel. Der Staatsvertrag ist hinfällig, die Fakten haben sich geändert. Wir brauchen Geld für ordentliche Schulen in Deutschland, wir haben eine kaputte Infrastruktur uvm. Einen Tunnel brauchen wir nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, daß die Tunnel-Lobby einen zu großen Einfluß auf Ihre Redaktion hat.
habe selten die Fährverbindung genutzt und werde wohl den Tunnel eben so wenig nutzen. Und dort werden mit Sicherheit Maut-Gebühren anfallen. Aber als Eisenbahn Verbindung macht der Tunnel Sinn.M.M.
Warum muss denn immer alles immer schneller gehen? Geht’s uns etwa nicht gut genug? Haben wir etwa ernsthaft darunter zu leiden, dass es diesen Tunnel jetzt nicht gibt?
"...werde wohl den Tunnel eben so wenig nutzen. Und dort werden mit Sicherheit Maut-Gebühren anfallen."
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Das ist eine übliche mache: um 15€ Maut zu sparen verfährt der ein oder andere lieber für 20€ Sprit und fährt dann um beim Tanken 2 Cent zu sparen 40km Umweg.
Das habe ich ja geschrieben: Ich habe selten die Fährverbindung genutzt, die Fähre war ja auch nicht umsonst. Aber diese Verbindung per Tunnel sehe ich nicht als zwingend Notwendig an, zumal man auch einmal an den Fährverkehr mit seinen Arbeitsplätzen denken soll, die ja nun wegfallen.
Ob man den Tunnel für den touristischen Autoverkehr wirklich braucht, kann man diskutieren. Aber auch dabei gibt es immer wieder zur Ferienzeit stundenlange Wartezeiten, gerade wieder vor 2 Wochen.
Entscheidend ist aber m.E. dass der Tunnel eine wichtige Lücke im europäischen Schnellbahnnetz schließt: In D hat man den ICE, in Schweden den X2000, dazwischen eine einspurige Strecke mit Dieselloks und Fähre. Heute braucht man über 5h für die 290km Luftlinie KPH–HH. Der Güterverkehr macht den Umweg über Jütland.
Eine andere wichtige Zielsetzung ist die Integration der Region, also z.B. Berufspendler und Gewerbe, wie es in Nordschleswig oder der Øresundsregion lange üblich ist. Das ist auch der Grund, wieso Dänemark die Initiative ergriffen hat und die Finanzierung garantiert.
Davon abgesehen nützt die seit 2007 privatisierte Scandlines ihr Monopol so unverschämt aus (40% Preissteigerung seitdem), dass es allerhöchste Zeit für ernsthafte Konkurrenz ist.
Ich bin eher zweigeteilt mit meiner Meinung. Für den Bahn- und Fernverkehr finde ich den Tunnel als sinnvoll. Es wird dadurch auch der Weg über Flensburg entlastet. Ich persönlich fahre gerne mit der Fähre nach DK. Es ist immer eine Erholung und keine Last. Weiterhin sehe ich die Arbeitsplätze der Fährschiffe in Gefahr. Deshalb sollte der Tunnel auch nur für den Bahn-/Fernverkehr freigegeben werden. Ich weiß nicht umsetzbar-aber man darf ja mal träumen.
"Warum muss denn immer alles immer schneller gehen? Geht’s uns etwa nicht gut genug? Haben wir etwa ernsthaft darunter zu leiden, dass es diesen Tunnel jetzt nicht gibt?"
Das haben sich bestimmt die Leute in den Anfangszeiten der Eisenbahn gefragt...
Ich bin den Dänen dankbar, dass Sie dieses Projekt auf die Beine gestellt haben. Wir Deutschen sind zu solchen Vorhaben längst nicht mehr in der Lage. Das wird sich auch hier zeigen. Wenn die Dänen den Tunnel fertiggebaut haben, werden auf deutscher Seite die Bauarbeiten für ein paar Kilometer Autobahn noch lange nicht abgeschlossen sein. NABU und BUND werden das ihrige dazutun. Auch die Deutsche Bahn wird nicht in der Lage sein, die Bahnstrecke Lübeck - Fehmarn bis dahin zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert zu haben. Ich will nicht verschweigen, dass der Bau auch Einschnitte auf Fehmarn erfordert. Dafür kann dann aber auch der alte Fährhafen Puttgarden mit seinen vor sich hin rottenden Gleisanlagen abgerissen und renaturiert werden.
Was für eine riesige Geldverschwendung für ein paar Urlauber! Und über Umwege wird dem deutschen Steuerzahler die Rechnung dafür sowieso präsentiert. Die Dänen bezahlen nämlich im Endeffekt keinen Cent für den Tunnel!
Interessantes Insiderwissen.
Die Dänen dürften genug Geld haben. Aber typisch, dass Deutsche wieder rumheulen und glauben, alles für jeden zu bezahlen.
...aber besser einen Tunnel als gar nix zu bauen! Man muss den Dänen (wie schon angemerkt wurde) wirklich dankbar sein, dass sie dieses Projekt auch gegen die üblichen Widerstände weiterverfolgt haben. Denn von deutscher Seite aus haben schon diverse Bedenkenträger diese Infrastrukturverbesserung (wie auch andere) unnötig verteuert und verzögert. Während hierzulande über jeden Strommast und jede Autobahnbrücke gemault wird, schafft man anderswo Fakten! Das mag zwar kurzfristig für Natur und Anwohner Unannehmlichkeiten bringen, zahlt sich aber über einen längeren Zeitraum praktisch immer aus...
Also ich fahre fast jedes Jahr nach Dänemark und mußte noch nie die über Fehmarn fahren. Wo bin ich da nur gelandet????