Demonstranten für den Euro vor dem griechischen Parlament

Ihre Meinung zu Athen reicht Reformliste per Mail fristgerecht ein

Das bange Warten hat ein Ende, die griechische Regierung hat die neuen Reformvorschläge vor Ablauf der Frist nach Brüssel geschickt. Euro-Gruppenchef Dijsselbloem bestätigte den Eingang. Athen plant nach eigenen Angaben eine Rentenreform und die Erhöhung der Mehrwertsteuer.

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46 Kommentare

Kommentare

Joes daily World
Kapitalismus, Kommunismus, Merkelismus

1. Hollande und Merkel nahmen Banken ihre Risiken ab, als sich herausstellte, dass sie sich bei Griechenland verspekuliert hatten.

Sie wälzten deren Fehlspekulationen auf die Steuerzahler ab.

2. Sie stimmte einem privaten Schuldenschnitt zu, der dem deutsche Steuerzahler ein mehr von ca. 8 Mrd. Schulden (durch eine verstaatlichte Bank, etc.) brachte.

3. Ihre (und die, der anderen Regierungschefs) Hilfspakete brachte, neben den Banken, auch GR Geld. Sie beharrten NICHT darauf, dass dafür das Land völlig neu strukturiert wird.

Deshalb waren die Zahlungen nach GR nicht nachhaltig.

4. Mit dem 3. Hilfspaket (für das D mit ca. 27% haftet), kann GR auch seine Schulden beim IWF bezahlen. Dort haften auch die USA. Und zwar mit der höchsten Summe aller Länder innerhalb des IWF.

Außerdem können mit dem 3. Hilfspaket Privatgläubiger bedient werden. Inklusive US-Fonds, die sich verspekuliert haben.

D. h. mit dem 3. Hilfspaket verhindert der deutsche Steuerzahler finanzielle Ausfälle der USA

Christolani
Es ist vollbracht....

... und egal was in der Liste drinsteht, es wird schon irgendwie passen, wenn nicht, dann passend gemacht.
Hauptsache IWF und EZB erhalten pünktlich ihre Rate und kein Politiker ist für irgendetwas verantwortlich, schon gar nicht für einen Grexit. Na dann, bis zum nächsten Mal.....

Das weite Meer
Merkel wird den Griechen ihr 3. Hilfspaket geben.

Trotz deren "nein".

Obwohl Merkel - wie wir seit Wikileaks wissen - seit 2011 keinen Plan für GR hat.

Heute, sollte ihre Planlosigkeit, für Jedermann mit freiem Auge sichtbar sein.

90 Mrd. später und GR geht es schlechter denn je.

Wir und andere haben Konstrukte geschaffen, über die wir zu unseren guten Konditionen Kredite aufnahmen.

Die hätten wir uns selber gönnen können.

Dann wäre GR und seine Banken viel früher pleite gewesen.

Unsere systemrelevanten Banken hätten wir mit einem Teil der 90 Mrd, gestützt.

Die GR hätten schon seit 2012 ihren Staat von Grund auf umbauen müssen.

Mit wenigen Mrd. der EU hätten wir GR notwendige Güter geliefert.

Heute wäre GR umgebaut. Ähnlich Portugal.

Natürlich sind die Griechen primär selber schuld.

Wer aber mit unserem Steuergeldern Schlechtes erreicht

und danach weiter betreibt

nur weil ausländische Mächte (USA, IWF) das so wollen

trägt eine große politische Schuld.

Klaus1963
und nun?

Wird alles abgesegnet? Sozusagen nur mal kurz drüberschauen und durchwinken?
Mutti bekommt ihre Kanzler und Parlamentsmehrheit?
Estland Litauen Slowenien Finnland werden zum Schweigen gebracht?

Und dann trifft man sich hier in 3-4 Jahren wieder.
Gleiches Problem, und wieder neues Geld als Medizin.
Oder hat bis dahin schon Italien kollabiert?

Denni
mir fehlen

da noch andere Dinge, wie Redereien und Steuerhinterziehungsverfolgung, Vetternwirtschaft Gesetze etc.

TSuser2014
kurz

Vor Ablauf der Frist wird irgendeine Liste, mit bisher nicht genauer benanntem Inhalt, am späten Abend per Email geschickt. Das wird dann auch noch sofort "getwittert".

Das hat doch alles mit ernsthafter Politik nichts mehr zu tun. Und mit ernsthaftem Journalismus schon lange nicht mehr.

0101
Vertrauen

ist ein wichtiges Element im Wirtschaftsleben.

Mit den Taschenspielertricks, mit denen die Hohe Politik hier arbeitet, um den Griechen weitere Milliarden zuschanzen zu können, wird LANGFRISTIGE Folgen haben:

1. Wirtschaftstreibende wissen, dass man der deutschen und französischen Regierung nicht mehr glauben kann.

2. Da die beiden 50% der Eurozone ausmachen, wird die Eurozone weltweit an Vertrauen verlieren.

Die Folgen kann noch keiner abschätzen. Weil man nicht weiß, wie viele Konzerne lieber in die - so und so billigeren - BRIC Staaten produzieren gehen.

Weil sie dem - bisher vertrauenswürdigen - Europa nicht mehr trauen können.

Denn diese Taschenspielertricks mögen Wähler beeindrucken.

Weltweit agierende Wirtschaftsbosse aber, durchschauen das.

Oskar.spd
Eingeknickt

Schade,er hat lange durchgehalten,und nun verstehe ich auch warum Varoufakis zurückgetreten ist!Ich werde mir die gesamte Liste genau durchlesen,aber mit dem Teil der Massnahmen,welche hier
aufgezählt sind,wird nichts besser!Schade,aber
bald sind Wahlen in Spanien,und in Irland,vielleicht setzt er darauf!
Gute Nacht.

k p t s m
Sachfrage Arbeitslosenquote

Mal ne Sachfrage zur Arbeitslosenquote in Griechenland. Folgendes ist in dem Artikel zu lesen: "Nach aktualisierten Zahlen lag sie im März bei 25,8 Prozent. Nach Angaben der Behörde sind von 3,3 Millionen erwerbsfähigen Menschen 1,2 Millionen ohne Arbeit."

Was ist hier mit "erwerbsfähig" gemeint? Ist das ein realistischer Wert bei knapp 11 Millionen Einwohnern?

G-Townler

ob das überhaupt nötig war? Einige der EU-Verantwortlichen wollen die Griechen ja um jeden Preis in der EU drin lassen, helfen um jeden Preis. Dafür braucht man doch keine Liste mit "wir haben vor"-Plänen. Sollen sie halt lieb Bitte-Bitte" sagen und Merkel und Hollande werden großherzig und großzügig überweisen lassen.

Die Zahlen zur Arbeitslosigkeit wundern mich nicht, die Griechen werden von den anderen Ländern gelernt haben, wie man Statistiken so anlegt, dass es immer freundlicher aussieht als es in Wahrheit der Fall ist.

Gast
Das Griechische Volk hat für alle Europäer gesiegt!

Die Frage über dem Volksendscheit am 5.7.15 ist „nur“ die Frage gewesen, wie wir leben wollen?

Diese Frage haben die Griechen für uns Alle gestellt! Und sie habe gleichzeitig eine starke Antwort gegeben! Als selbst bestimmte Menschen, ohne ökonomische Zwänge und nicht eingepresst in der Logik des: zu viel ist nicht genug. Für Griechenland speziell heißt das: Ein ja im Referendum hätte bedeutet ja zu Austeritätspolitik, die komplett gescheitert ist, also ja zu Allem was die Institutionen durchsetzten wollten!
Ein nein bedeutet, die Volkssouveränität Griechenlands und die gleichberechtigte Teilnahme in der EU. Und ein nein zu der gescheiterten Austeritätspolitik von Frau Merkel und co. und vor allem der schwarzen Null!

PS Natürlich sind die Griechen gegen einen Grexit! Und sie lassen sich nicht erpressen!!!

Gnom
@00:24 von Denni

Mir fehlen da noch andere Dinge, wie Redereien und Steuerhinterziehungsverfolgung, Vetternwirtschaft Gesetze etc.

Diese Vorschläge fehlen mir auch, aber wir müssen gerecht bleiben. Das Vermögen von Reedereien ist verfassungsrechtlich geschützt. Um die Verfassung dahingehend zu verändern, braucht Herr Tsipras die Stimmen von ND und Pasok. Wir "versuchen" auch schon seit 25 Jahren eine verfassungskonforme Vermögenssteuer einzuführen. Syriza soll das nach knapp 6 Monaten im Amt doch bitte "endlich" machen! Das kann unser EU- Parlamentspräsident auf SPD- Stimmenfang fordern, bis er "schwarz" wird (einige meinen, er ist es bereits), so lange der IWF diese Besteuerung von Reichen ablehnt, geschieht da nüscht.

Vetternwirtschaft ist das kleinste Problem in Gr. Habe aus gut informierten Quellen erfahren, dass es so etwas in beinahe allen Staaten, inklusive BRD, gibt. Und zur Verfolgung von Steuerhinterziehung muss man diese finanziell möglich machen, falls es gewünscht ist.

Karl-Heinz Dagegen
Unzureichend

54 Mrd. Euro von außen, und selbst wollen sie nur insgesamt 13 Mrd. Euro einsparen (theoretisch, wenn man's glaubt). Und in drei Jahren wollen sie wieder auf eigenen Beinen stehen? Da müssten sie aber das BIP verdoppeln, sonst ist die nach diesen Zahlen dann nötige Nettoneuverschuldung gleich wieder viel zu hoch. Wir erinnern uns: Das war der Auslöser für den ganzen Schlamassel.

Zu den Schuldenrestrukturierungen schlage ich vor, dass es die nur gibt, wenn ALLE Gläubiger die Forderungen mindestens bis nach 2020 stunden. Und damit meine ich wirklich alle, auch den IWF und die amerikanischen Geier-Fonds. Kein Bock auf Schuldenerlass, Lagarde? Dann sollte man das auch nicht von anderen fordern! Die europäischen Helfer haben nämlich schon lange dafür gesorgt, dass die von ihnen gehaltene jährliche griechische Schuldenlast niedriger als die einiger anderer europäischer Länder ist, und zudem erst nach 2020 wirksam wird.

Messi
Volkswille?

Ich dachte das griechische Volk hat am vergangenen Sonntag durch die Ablehnung der Weiterführung des zweiten Hilfspakets den Euro Austritt beschlossen?

Und jetzt kommt Tsipras doch noch mit einer Reformliste die genau diese Reformpunkte welche noch am Sonntag vom Volk abgelehnt wurden umfasst. Entweder ignoriert er den deutlichen Volkswillen oder er hintergeht die Gläubiger mit einer pro-forma Liste die dann sowieso nicht umgesetzt wird. Ich tippe auf beides.

joachims
Ein gelungener Coup

Ich glaube, dass Tsipiras bisher sehr gut taktiert hat. Er hat mit diesem Coup inklusive Referendum seinem Volk klar gemacht, dass ernsthafte Reformen in der Misswirtschaft wie Eindaemmung der Korruption, Eintreibung von Steuern etc absolut notwendig sind. Falls dies nicht geschieht..... nun die Griechen erfahren gerade am eigenen Leib, was dann die Konsequenzen sind.

Weiterhin wollte er auch sehen, wie weit er bei den EU Politikern gehen kann. Nun sogar Obama hat sich fuer Griechenland eingesetzt. Vermutlich hat er auch etwas Spielraum bei den Verhandlungen herausgeholt. Interessant auch, dass er es geschafft hat, die Oppositionsparteien im eigenen Land auf seine Seite zu bringen. Und hat es jemals waehrend dieser Krise in den letzten Wochen irgendwelche gewalttaetigen Ausschreitungen in Griechenland gegeben? Er hat in gewisser Weise auch das Land vereint.

Lucius Voldemort
So wird Tsipras handeln

1. Wie angekündigt eine Rentenreform durchführen, die zu Lasten der Rentner gehen wird (Rentenkürzungen, und späterer Renteneintritt)
2. Die MWST erhöhen, was zu Lasten der Touristen, der Eigenurlauber und des gesamten Tourismus gehen wird. Die Türkei hat auch schönes Wetter, tolle Strände und eine nette, gastfreundliche Bevölkerung.
Tsipras wird folgendes nicht machen:
1. Die Lagarde Liste der Steuerhinterzieher abarbeiten.
2. Die Steuerhinterzieher und deren Großkapital verfolgen.
3. Nicht mit der Schweiz zusammenarbeiten.
4. Keine schlagkräftige Finanzbehörde aufbauen.
5. Kein Katasterwesen aufbauen.
6. Keine Verfassungsänderung vornehmen um die Reeder besteuern zu können.
7. usw. alle bekannten und geforderten Maßnahmen, die dem Großkapital schaden, unterlassen.
Tsipras verdient nicht, ein dem Volk dienender Sozialist genannt zu werden, er ist ein Diener des Großkaitals und Verräter an der arbeitenden, notleidenden griechischen Bevölkerung. Pfui TSIPRAS.

TZ
@TSuser2014

Was genau stoert Sie jetzt? Der Inhalt der neuen Vorschlaege oder die Verwendung moderner Kommunikationsmittel? Erstes wird sich noch herausstellen, zweites ist eine vollkommen normale Sache und gehoert heute dazu, auch bei Ihnen in Neuland.

LG aus dem Sueden Chinas!

Agent lemon
Wenn .....

1.2 von 3.3 Mio. Arbeitsfaehigen keine Arbeit haben sind das knapp 30% nach meiner Rechnung. Obama hat gesagt: zahlen. So wird auch gezahlt.

FFpetra44
Leere Versprechungen

Steuern werden in Griechenland eh nicht konsequent eingezogen. Das Volk ist geübt in der Steuerhinterziehung.
Damit kann man sich ausrechnen was so eine Steuererhöhung auf dem Papier bringt!!

An die Renten will man herangehen?
Das war Bestandteil des Referendums bei dem das Volk auf Wunsch Tsipras mit "Nein" gestimmt hat.
Nun, nicht mal eine Woche später, schlägt er das als Reform vor?
Wer soll glauben dass er das dann wirklich durchzieht???

All das, was er nun verspricht wird nicht umgesetzt werden.
Leere Versprechungen mit dem einen Ziel: Der Geldhahn soll wieder aufgedreht werden.
Mit dem Ergebnis dass noch mehr Geld verbrannt wird und dieses Drama künstlich über weitere Monate (Jahre?) am Leben erhalten wird.

hessin65

Moin!
Was meint man mit "eine endgültige Billigung kann später kommen"?
Haben die Griechen die Liste noch nicht abgesegnet und können diese noch ablehnen?

Provinzposse
Kann den jemand mal was genaueres zu den Renten …

der Griechen sagen?
Zwar heißt es, dass sie früher als „Europa-üblich“ in Rente gehen, aber wenn diese Rente so gering sind, dass sie ungenügend sind, gehen viele „Rentner“ in die Scharzarbeit und kosten den Staat zweimal die Steuern: Die Rente und Steuern, die über die Arbeitslöhne eingingen!
Vielleicht sollten die Griechen auch mal prüfen, welcher von den Rentnern noch dem normalen Arbeitsmarkt zurückzuführen wäre. Natürlich nicht die wirklich Erwerbs geminderten Rentner. Da sollten die entscheidenden Ärzte auch mal genauer prüfen!

Klaus V.
Resüme und Prognose

seit sechs Jahren haben wir die Krise in Griechenland-:
Rückgang der Wirtschaftsleistung, die angeblich angekurbelt werden sollte, um 25 Prozent;
Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 25 Prozent, Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit auf über 50 Prozent;
Zusammenbruch des Gesundheitssystems;
Kürzungen der Renten um 40 Prozent, Senkungen der Löhne um 30 Prozent;
Suppenküchen über Suppenküchen.
Außerdem ist die Staatsschuldenquote von 127 Prozent vor Ausbruch der Krise auf jetzt knapp 180 Prozent der Wirtschaftsleistung gestiegen.
Und das genügt noch nicht?
Es muss noch weiter runtergehen?
Den mit diesen Einschnitten Rentenreformen und Mehrwertsteuererhöhungen wird Griechenland niemals Land sehen.
Und das schlimme daran ist, das die Verantwortlichen, die dies alles verursacht haben, nicht demokratisch legitimiert sind und ungestraft davonkommen.
Herr Tsipras Sie brechen alle Wahlversprechen. Das mag ja in Deutschland Mode sein, aber in Griechenland hätte ich das nicht gedacht!

ricosi64
@hessin65 spätere Ablehnung der Liste

Na ja,
zunächst mal sind es nur irgendwelche Formulierungen. Die Gesetze werden ja erst ab Montag auf den Weg gebracht. Und da wir vollstes Vertrauen in die seit Jahrzehnten durch und durch seriöse Regierungen Griechenlands haben, geben wir selbstverständlich gerne grünes Licht für weitere >50 Milliarden.

Abgesehen davon fliesst ja noch weiteres Geld aus den verschiedenen EU-Fördertöpfen.

Und wenn das Griechische Verfassungsgericht - wie erst vor wenigen Tagen - die eine oder andere Massnahme als verfassungswidrig einstuft, dann hat die EU halt Pech gehabt...

Es ist erschütternd, auf welcher Basis die EU-Politiker Milliarden Euro rauszuwerfen bereit sind in ein System das nachgewiesener Massen so korrumpiert ist, dass es ganz einfach nicht funktioniert.

Eugen H.
Es gibt da einige interessante Aspekte,

egal was man ueber die griechische Regierung und die Politik der Geldgeber denkt:
Was waere in den letzten Tagen anders gelaufen im Falle eines "Ja" (wohl nichts).
Was kann Tsipras nach dem Nein unterschreiben? Was bedeutet es innenpolitisch, sollte er fuer die Reformen mehr Stimmen aus der Opposition kriegen als aus dem eigenen Lager?
Ob er insgeheim von einem "Ja" ausgegangen war, was ihn tatsaechlich gestaerkt haette?
Auch, dass es keine wirklichen Spannungen gegeben hat zwischen den "Ja" und "Nein" Lagern, wohl weil beide letztlich dasselbe wollen: Ja zu Europa und Euro, Ja zu Reformen, aber Nein zu der Art und Weise, wie sie bisher durchgefuehrt worden sind?

Ausblick
Vertrauen...... NEIN

wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.

Das sollten sich unsere Politiker vor Augen halten, diese Weisheiten sind schon immer richtig gewesen, und sie passen zu 100% auf die griechische Regierung.

SysLevel

Welches "bange Warten"? Wie fast immer in den letzten Monaten, wurde sehr kurz vor Ablauf der Frist eine Liste eingereicht. Möglicherweise handelt es sich immer um dieselbe Liste, die dann ja auch regelmäßig abgelehnt wird.
Der Inhalt der ominösen Liste ist für Tsipras ohnehin bedeutungslos, da er die Bedingungen (bzw. Vorschläge) der "Institutionen" weder erfüllen kann noch erfüllen will.
Er wird alle Register ziehen, um möglichst lange an der Macht zu bleiben, ohne auch nur eine einzige Reform hin zu einer besseren Verwaltung Griechenlands wirklich umgesetzt zu haben, und opfert damit sein Land seinem Machtwillen.

underpass
@ 02:45 von Lucius Voldemort: Das, was nicht...

So wird Tsipras handeln

...genannt werden darf - was glauben (nicht nur) Sie, was los sein würde, wenn Tsipras diese To-do-Liste tatsächlich abarbeiten würde...

GR hat sich im Laufe der Jahrzehnte - sicherlich auch durch eigenes Verschulden - in die Position zwischen Baum und Borke manövriert. Und sicherlich möchte GR gern aus der Misere raus...aber mit "Freunden" wie der EU, IWF & Co. ist das wie die Entscheidung zwischen Pest und Cholera.

Strandy
volle Kraft ins schwarze Loch....

Die Euro-Länder steuern mit vollster Kraft in ein schwarzes Loch!
Die Griechen haben die Bedingungen und Regeln des Euro abgelehnt das ist Ihr gutes Recht aber dieser Fakt wird offenbar in der Euro-Gruppe nicht bewertet und das ist mehr als nur fahrlässig. In unserer Verfassung steht und im Amtseid wird gesprochen das man Schaden vom Volke abwenden muss.
Wenn die Griechen die Bedingungen des Euro abgelehnt haben sind Sie defacto jetzt ganz aus der Verantwortung jedenfalls genau bis zu diesem Votum und darüber sollte man in der Euro-Gruppe mal ernsthaft nachdenken.
Nein, Europa kann den Griechen den Euro nicht aufzuzwingen auch wenn Herr Tsipras Geld haben will und Griechenland ist pleite und nicht nur irgendwie sondern total.
Sicher werden die Europäer den Griechen humanitär helfen müssen aber nach diesem Votum den Griechen den Euro quasi aufzuzwingen mit weiteren Hilfen ist finanziell unverantwortlich und da helfen keine Gegenrechnungen das es so für uns besser wäre.

Gast
So ist Tsipras/ das muß die EU durchsetzen:

Er kann vor den verschiedensten Publikum hervorragend und leidenschaftlich reden. So begann sein Aufstieg.
Einer der handelt, ist Tsipras nicht. Wie lange ist Tsipras Regierungschef? Was hat er vollbracht? Die EU beschäftigt, und sonst?
Daher sollte die EU ihm abtrotzen, das er eine anständige Verwaltung aufbauen muß, flexibel, transparent und effizient! Dazu kann die EU Hilfe geben und eine übergangsweise Überverwaltung, ala Treuhand, schaffen. Steuern müssen eingetrieben werden, usw.,
Geld nur gegen umgesetzte Reformen! Das heißt, es müssen taten folgen, eingerissenes Vertrauen muß neu aufgebaut werden.

Die EU sollte Hilfe für die Einführung einer eigenen Währung für einen Übergangszeitraum geben. Griechland muß klargemacht werden, das es nicht dauerhaft durch die EU gestützt werden wird. Dem Euro muß sich Griechenland durch eigene Wirtschaftlichkeit verdienen!

Eugen H.
@ Klaus V. Resume und Prognose

Sie haben nicht unrecht, bei der Aufzaehlung wuerde ich auch die dramatische Erhoehung der Selbstmordrate und der diagnoztizierten Depressionen nennen, vielleicht keine finanzpolitischen KPIs, aber doch sehr ernst zu nehmende Alarmsignale, die m.E. ausserhalb GR zu leicht unter den teppich gekehrt werden.
Was das Einhalten von Wahlversprechen gilt, bin ich mir nicht so sicher: Als in Gr lebender Deutscher habe ich nicht den Eindruck, dass hier eine solchen Stimmung herrscht. Natuerlich wird Tsipras nicht alle Versprechen einhalten koennen, aber was auch immer koennte minimal sein gegenueber dem was hierzulande als dreistester Wahlbetrug der letzten Jahrzehnte gehandelt wird: Vor einigen Jahren gewann G.Papandreou die Wahlen mit dem Slogan "Es gibt Geld!" (Man jage die Steuerbetrueger) und rief wenige Monate spaeter den IWF an.

Gast
05:47 von Provinzposse RENTEN

"Kann den jemand mal was genaueres zu den Renten der Griechen sagen?"
Spiegel: "Laut der Industrieländerorganisation OECD lag das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter in Griechenland ... im Jahr 2011 bei 61,4 Jahren. Ebenfalls 61,4 Jahre betrug nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2013 das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland."
Im Öffentlichen Dienst siehts anders aus. Dazu gehören Polizei, Heer und Feuerwehr, die bei uns aus früher in Rente gehen. Zum "aufgeblähten" öD gehören in Griechenland auch Post, Bahn, Energieversorgung, Häfen, Flughäfen. Privatisieren heißt: Das, was jetzt allen gehört, was sie über Steuerzahlungen aufgebaut haben, gehört dann fürn Appel und n Ei den leistungslosen Einkommen ganz oben. Und zudem Abbau von Arbeitsplätzen und Lohnsenkungen. Und es wird weniger gekauft (MwSt).
spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-was-rentner-im-vergleich-zu-deutschland-wirklich-kriegen-a-1039256.htm

meinmerlin
Kann nicht funktionieren

Wie glaubwürig sind eigentlich geplante Steuererhöhungen, wenn die griechische Verwaltung nicht in der Lage ist, diese einzuziehen?
Die Vorschlagsliste enthält zudem Maßnahmen, die z.T. erst Jahre nach dem Ende des 3. Hilfspakets greifen (z.B. Abschaffung der Frühverrentung bis 2022).
Hier wird wohl auf ein 4., 5. und 6. Hilfspaket spekuliert - falls es nicht zu einem Wirtschaftswunder in Griechenland in den nächsten Jahren kommt.
Das Wichtigste wären jedoch sofortige und tiefgreifende Reformmaßnahmen, u.a. in den Bereichen Steuer, Verwaltung, Rechtstaatlichkeit und Mono- (bzw. Oligi-)pole (Stichwort Oligarchen).
Da lese ich leider nur zaghafte Absichtserklärungen in der Reformliste.
So kann das doch nicht funktionieren.

pkeszler
@Denni

"mir fehlen da noch andere Dinge, wie Redereien und Steuerhinterziehungsverfolgung, Vetternwirtschaft Gesetze etc."
Ja, die Sparmaßnahmen sind noch lange nicht ausgeschöpft. Es fehlen auf jeden Fall noch eine Steuerreform und Einsparungen bei den Militärausgaben, die mit die höchsten in Europa sind.

windsbraut123.
01:48 von Messi

"Ich dachte das griechische Volk hat am vergangenen Sonntag durch die Ablehnung der Weiterführung des zweiten Hilfspakets den Euro Austritt beschlossen? "

Nein, er hat sich die Erlaubnis des griechischen Volkes für weitere Verhandlungen geholt.
Und, das wichtigste des Referendums, er hat mit dieser Abstimmung erstmals erreicht, dass im griechischen Parlament eine breite Mehrheit über alle Fraktionen hinweg entsteht. Damit könnte er z.B. auch die in der Verfassung festgeschriebene Reederbesteuerung kippen und ein gerechteres steuersystem schaffen.
Es wäre Rolf-Dieters Krauses & Co. Pflicht und Schuldigkeit gewesen, auch die neuen Perspektiven aufzuzeigen, die diese neue Regierung für Europa eröffnet.

Solange Politiker und Journalisten aber als Schulmeister Europas auftreten, so lange werden Möglichkeiten einer Krisenbewältigung verschenkt und Ideologien hochgehalten.

vonTresckow
Griechenland bekommt Geld

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich schlapp lachen. Jetzt werden irgendwelche Listen schnell zusammen geschustert, nur damit Griechenland wieder frisches Geld in das "Fass ohne Boden" geworfen werden kann. Und ich gehe auch jede Wette ein, dass der "Deutsche Bundestag" dem erneut zustimmt. Hintergrund der ganzen Aktion: Die Abschaffung der Nationalstaaten und Gründung der "Vereinigten Staaten von Europa". Da darf Griechenland einfach nicht ausscheiden. Die Ansteckungsgefahr wäre zu hoch.

ricosi64
@whisky Renteneintrittsalter

"... im öD siehts anders aus..."

Ich gehe mal davon aus, dass man im öD eher früher in Rente geht. Bei einem Anteil von 25% der Angestellten im öD ziehen die den Schnitt von 61.4 Jahren also ziemlich runter.

Dann lassen Sie uns mal überlegen: Die, die vom Staat durch ihre Arbeit profitieren und ordentliche Gehälter beziehen, gehen auch noch früher in Rente um dann wiederum eine gute Rente zu kassieren - vermutlich begleitet von allerlei Vergünstigungen nebenbei.

Diejenigen, die in der Privatwirtschaft arbeiten, gehen später in Rente und dürften nicht nur beim Renteneintrittsalter benachteiligt sein, sondern auch bei der Höhe der Rente.

Es gilt, (INNERHALB GRIECHENLANDS) dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Nur diejenigen der niederen Kaste, die es nicht an den staatlichen Futtertrog geschafft haben, leben in wirklich bescheidenen Verhältnissen.

Die anderen schulden dem Staat 76 Mrd Euro (Aussage von Varoufakis von Anfang 2015 - Spiegel). Und der bettelt bei der EU nun um 53 Mrd.

dummschwaetzer
Die griechische Regierung ist entweder dreist

oder so gerissen, dass sie die EU Politiker weiter am Nasenring durch die Manege treiben.

Nach einem Nein der Bürger, werden genau diese Punkte in die Liste geschrieben. Und als Zuckerl kommen noch 54 Milliarden an neuen Krediten hinzu.

Wenn hier die Regierungschefs zustimmen dann ist das der nächste Griff in die Steuerzahlerkasse ohne Aussicht auf Besserung für GR. Glaubt denn wirklich jemand, dass die Regierung von GR die Themen umsetzt und entsprechende Gesetze macht? Oder will man nur wieder die nächsten 3 Jahre Ruhe haben.

pkeszler
@ Provinzposse: Renten in Griechenland

Bei uns werden bei der Durchschnittsrente und beim Renteneintrittsalter die Pensionen der Beamten immer ausgenommen, deshalb ist ein Vergleich mit Griechenland wahrscheinlich sehr schwierig. In Griechenland ist der öffentliche Dienst noch weitaus stärker, dazu gehören neben Polizei, Heer und Feuerwehr, auch Post, Bahn, Energieversorgung, Häfen, Flughäfen usw.

shanghaikid

Die Reformvorschläge sind natürlich seeehr überzeugend ...

... ich verstehe ja gar nicht, warum überhaupt noch Reformen notwendig sind. Die Medien und die Politik haben uns doch über die Jahre immer wieder gesagt, dass die Reformen superdoll in Griechenland umgesetzt, die grieschische WIrtschaft wachse doch wieder supi und die Eurokrise sei doch schon überwunden.

Anyhow, die Reform"vorschläge" werden eh wieder von der EU formuliert sein und so viel Wert haben wie ein benutztes Klopapier.

Tsipras wird dieses Papier trotzdem unterschreiben. Mit 700 Mrd. ESM-Geldern, mit 6-8 Billionen EUR dt. Sparvermögen gibt es ja noch ein bisschen Geld, das man plündern kann.
Zur Not gibt es dann noch ELAs oder man druckt sich das Geld selber. Wie gut, dass Länder wie Malte und Griechenland im EZB-Rat genauso viele Stimmen haben (nämlich eine) wie Deutschland.
Ein Hoch auf "unsere" Politiker, die uns diese gelebte "Solidarität" eingebracht haben!

shanghaikid
Beneidenswerte Fähigkeit, sich der REALITÄT zu widersetzen ...

Ich bewundere die Medien und die Politik für ihre bemerkenswerte Fähigkeit, sich der REALITÄT, FAKTEN und ARGUMENTEN gänzlich zu widersetzen! Chapeau!

Verbleibt Griechenland im Euro gibt es nur zwei Optionen:
Option A: die EU setzt ein EU-Spardiktat (zum ersten Mal) durch. Folge: der schwache Rest der griechischen Wirtschaft wird auch noch wegbrechen. Aus eigener Kraft wird sich Gr. nicht retten können, solange es im Euroraum ist. INAKZEPTABEL!

Option B: Gr. wird weiterhin ein nicht verdienter Lebensstandard durch die europ. Steuerzahler finanziert. INAKZEPTABEL!

Gegen die einzige Lösung - Grexit: Wettbewerbssteigerung durch Abwertung - winden sich die EU-kraten wie es nur geht, würde dies ja bedeuten, dass

1. die EU auf der ganzen Linie gescheitert ist (ist ja schon eingetreten)
2. die EU Macht und Kompetenzen wieder zurück an die nationalen Parlamente geben müsste,

Gratulation, dass man in D und Europa so vollkommen an der REALITÄT vorbeischwadronieren kann!

seemöve
reformpläne

@joes daiy wold deinem bericht gibt es nichts hinzu zufügen.
profiteure der ganzen krise in griechenland sind vor allem banken,us fonds.und wenn unsere beiden "toppolitiker" merkel,schäuble,
nicht weiter ihre brutale austeritätspolitik,durch ziehen würde es ja auffallen das ihre politik gescheitert ist.wenn einem land die luft abgeschnürt wird zum leben,wie soll es dann wieder auf die beine kommen.
es hat die beiden auch nicht gestört das sie jahre lange mit korrupten regierungen in griechenland zusammen gearbeitet haben.

und wenn man dann diesen schulz (spd) eu palamentspräsident hört,wir helfen dem griechischen volk, aber nicht dieser regierung,kann man nur die kopf schütteln vor solch hohlen phrasen.
das aber können deutsche politiker am besten.

LLogik 67
Forderung

Es gibt nur Geld gegen Taten.
Absichtserklärungen alleine langen für dieses Gschwartl ( bayer. Ausdruck ) nicht.
Es müssen also von Griechenland sofort vertrauensbildende Maßnahmen getroffen werden.
Dem grinsenden Tsipras ist nicht zu trauen.
In Griechenland hilft nur eine Expertenregierung.
Ob sie eine wollen, da könnten sie ein referentum abhalten und nicht die Frage klären, wollt ihr auf Kosten der EU leben oder nicht.
Sozialismus ist wunderbar, so lange das Geld der Anderen nicht ausgeht.

DeutscherEuropäer
Ein Schritt weiter

Gestern stand Griechenland am Abgrund,
heute sind sie ein Schritt weiter.

LLogik 67
@Whisky

Bestandsaufnahme:
Das rentensystem in Deutschland kosttet 3% vom Bruttosozialprodukt.
In Griechenland kostet es 10%.
Sie können nicht Zahlung gegen Zahlung vergleichen, sondern Leistungsfähigkeit gegen Leistungsfähigkeit.
Sozialismus ist wunderschön, so lange ihn die Anderen bezahlen.

Crefeldinjo
"Europäische Union" mit wenig Substanz

Die Griechenland-Krise hat gezeigt, wie erschreckend wenig Substanz die sog. Europäische Union hat. Es suchen alle ihre Vorteile, aber keiner lässt sich in die Karten schauen. Es gibt noch nicht einmal Regelungen, wie Staaten aus dem Euro bzw. aus der Union ausscheiden können. Diese "Scheinwelt" wird nun bestraft von einem Griechenland, dass seit vielen Jahren mehr Geld ausgibt als es hat, finanziert durch zahlreiche Kredite der EU und vor allem einer EZB, die scheinbar sehr "locker" mit dem Geld rumwirft und damit den Euro insgesamt gefährdet. Man sollte nicht so naiv sein und glauben, dass Griechenland die hausgemachten Probleme in den Griff bekommt. Vor allem nicht mit Tsipras. Dazu braucht es Fachleute. Aber ob die Griechenland hat, Volkswirte und Betriebswirte, die das Land sanieren können? Wollen die Griechen überhaupt die Verantwortung übernehmen und eine Sanierung mitmachen, die Verluste für jeden bedeutet? Die Griechen haben schon oft genug gezeigt, dass sie es nicht können.

Gast
06:37 von Eugen H.

Ich hab grad den Artikel "Die schiere Not. Die Krise in Griechenland hat längst eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Politiker fordern Hilfsprogramme." in der ZEIT gelesen. Die m. E. schon länger existierende, und durch die Troika ausgelöste humanitäre Katastrophe.
Können Sie, als in Griechenland lebender Deutscher, den Artikel in seinen Grundzügen bestätigen?
zeit.de/wirtschaft/2015-07/griechenland-humanitaer