Sonnenuntergang über der Akropolis in Athen

Ihre Meinung zu Rettungsfonds fordert Athen-Kredite nicht zurück - vorerst

Weil Griechenland seine IWF-Rate nicht zahlte, könnte der Rettungsfonds seinen 145-Milliarden-Kredite zurückfordern. Trotz aller Sorge tut er dies aber vorerst nicht. Regierungschef Tsipras warb erneut für ein "Nein" beim Referendum.

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74 Kommentare

Kommentare

waldbeutler

Ich verstehe nicht, wie man auch nur im entferntesten auf die Idee kommen kann, einen Kredit über 145.000.000.000 Euro fällig zu stellen, wenn eine Zahlung auf einen anderen Kredit in einstelliger Milliarden-Höhe schon nicht geleistet werden konnte...

Laureat
Rettungsfonds fordert Athen-Kredite nicht zurück - vorerst

Und alles was wir nun an weiteren Geldern in dieses Land hineinbuttern sollten wir dann ehrlich als Geschenk bezeichnen. Dann reden wir nicht um den heißen Brei und müssen ausstehende Rückzahlungen/Verluste auch nicht mehr rechtfertigen.

So lange das Land seine Felder nicht selbst bestellt aber auf fremden Feldern erntet, wird sich an der Situation nichts ändern. Wenn die EU bei ernsthaften Reformen dann begleitend auch Experten zur Entwicklung und Kontrolle mitsenden würden, dann könnte auch ich weiteren Geschenken zustimmen.

- Rechtsstaat reformieren
- Bürokratie abbauen
- Steuerwesen einführen (also Einnehmen und Verfolgen)
- Katasterwesen einführen
- Korruption unter Strafe stellen
- Oligarchen in die Pflicht nehmen

Wettbewerbsfähigkeit kann anders nicht entstehen, denn dafür benötigte das Land Investoren.

JamesLs
stimmt nicht

Nein ist klar im Vorteil bei der Umfrage.

kritischer Leser
und wieder ein ominöse Umfrage

von der überhaupt nicht klar ist, wer da wen wann gefragt hat.

warumeigentlichwer
145 Mrd Euro...

Das ist knapp die haelfte des Bundeshaushalts. Des Haushalts eines relativ gesunden Saates mit 80 Mio Einwohnern... (Jetzt bin ich gespannt auf Reaktionen bzgl. "gesunder Staat"...)

D.H. selbst wenn Griechenland die selbe Wirtschaftskraft wie D haette, duerfte der Staat ueber 4 Jahre nicht einen Euro an Renten bezahlen!

Und das ist nur der Betrag des Rettungsfonds...

Da versteht man, warum ein Linker Politiker gar nicht darueber nachdenken will, wie man das wieder hinbiegt.

Dummerweise bleiben Schulden aber bestehen, egal was passiert. Aber eine positive Verhandlungsposition fuer mehr Geld sieht wohl anders aus...

AK47
Am 03. Juli 2015 um 17:10 von warumeigentlichwer

Die gr. Regierung hat hinlänglich Vorschläge gemacht, insbesondere zu einer nachhaltigen Finanzierung. Allein die Troika hat diese abgelehnt und beharrt auf einem Programm, welches die letzten fünf Jahre nicht funktionierte. Das ist das Drama!

montideluxe
@16:57 von waldbeutler

>>
Ich verstehe nicht, wie man auch nur im entferntesten auf die Idee kommen kann, einen Kredit über 145.000.000.000 Euro fällig zu stellen, wenn eine Zahlung auf einen anderen Kredit in einstelliger Milliarden-Höhe schon nicht geleistet werden konnte...
<<

Das ist wohl immer eine Frage der Einstellung. Wenn Sie sich Geld von mir leihen und anstatt die vereinbarte Tilgungsrate zu zahlen lieber in Urlaub fahren (oder mit Anfang 50 in Rente gehen ein paar Auserwählte Superreiche von der Steuer befreien) werde ich alles in meiner Macht stehende tun um Sie zu überzeugen, doch Ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen.
Eine Fällig-Stellung eines Kredites in dieser Höhe bewirkt den Staats-Bankrott, ein Zustand in dem es nicht lange dauert bis auch das Volk als Souverän Ihre Eignung als Repräsentant kritisch hinterfragen wird.
In der Hoffnung dass sich die nachfolgende Repräsentanten etwas zivilisierter verhalten und bestehende Verträge würdigen.

Rumpelstielz
Wenn ...

die Fragestellung des Referendums sich eigentlich gar nicht mehr stellt ...
wenn die aufgelaufenen Beträge sich unter vorstellbaren Voraussetzungen nicht wieder einholen lassen ..
wenn die Menschen in Griechenland hungern und ohne ausreichende medizinische Versorgung sind ..
wenn niemand mehr an eine Lösung die den Stammtischlern Beifall abringt glaubt, selbst diese nicht, ... wenn also nicht erwartet wird und auch nicht zu erwarten ist, das die (vorgeblichen) Ziele der Institutionen noch erreicht werden und also egal ist was die Griechen machen oder wie sie abstimmen, warum fangen wir nicht Morgen an die alten Voraussetzungen zu ändern und solche zu schaffen, unter denen wir uns eine Lösung des Desasters wenigstens wieder vorstellen können?

fathaland slim
Griechenlandrettung?

Was zum Nachdenken:

Ich las heute im "Spiegel" etwas, was mich eigentlich nicht überraschte.

Dort stand nämlich: hätte man nur ein Zehntel des Geldes, welches in den letzten sieben Jahren zur "Griechenlandrettung" verwendet wurde, direkt an die Bevölkerung ausgezahlt, dann könnte man dort heute blühende Landschaften bewundern, die Wirtschaft würde boomen. Statt dessen hat man den Leuten die Kaufkraft entzogen.

ich verstehe das Konzept der marktradikalen Austerität nicht. Ich finde es unlogisch. Die "Rettungsmaßnahmen" haben bewirkt, daß die griechische Wirtschaft um 25% abgestürzt ist. Um Schulden bedienen zu können, braucht man aber Wirtschaftswachstum. Oder irre ich mich da?

montideluxe
@17:09 von AK47

>>
Die gr. Regierung hat derweil ein auch auf Englisch verfasste Übersicht der Lage nach Eintritt der Troika entwickelt: http://www.referendum2015gov.gr/en/infographics/
<<

Und Sie sind sich immer noch sicher dass Tsipras Griechenland in der EU und im Euro halten will ? Oder erwartet er dass sich die EU in eine sozialistischer Arbeiter-Union verwandelt ? Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht).

warumeigentlichwer
17:09 von AK47

Die Zahlen in Irl/Spa/Port... waren nicht anders - aber im Gegensatz zu Griechenland ist dort ein Licht am Ende des Tunnels (Irland hat das hoechste Wachstum im Euroland)

Warum wohl?

Und was glaubt Gr. was nun passiert, nachdem der IWF Kredit nicht bezahlt wurde.

Nur zur Erinnerung...
Die anderen Laender die das gemacht haben sind - Somalia, Sudan und Simbabwe

montideluxe
@17:03 von JamesLs

>>
stimmt nicht

Nein ist klar im Vorteil bei der Umfrage.
<<

Quelle: Junge Welt ???

Hajü
Geschenke von Laureat

"Und alles was wir nun an weiteren Geldern in dieses Land hineinbuttern sollten wir dann ehrlich als Geschenk bezeichnen."

Geschenke wurden nie verteilt und werden nie verteilt werden.
Ich wage einmal eine ganz andere Sichtweise. Deutsche und französische Banken haben sich in Griechenland verspekuliert. Unser Finanzsystem war in Gefahr mit unabsehbaren Folgen für uns alle. Auch der deutsche Steuerzahler trat nun als Bürge von Krediten ein, die die Banken stützten. Die Kredite sollen nun von dem eher ärmeren Teil der griechischen Bevölkerung mittels eines in der Geschichte beispiellosen Sparprogrammes, das von den Institutionen ohne demokratische Legitimation implementiert wurde, abgearbeitet werden. Das funktioniert nicht, wie wir alle zur Zeit erleben. Der IWF hat dazu eine bemerkenswerte Analyse erstellt, die im TS-Artikel verlinkt ist. Schade, dass der IWF seinen eigenen Einsichten zur Zeit noch zuwiderhandelt

Helmut Baltrusch
Setzt Tsipras "Nein" durch, folgt wohl Ausstieg aus dem Euro

Würden die Griechen der Syriza-Regierung mit einem "Nein" beim Referendum folgen, gäbe es wohl kaum aussichtsreiche und schnelle Verhandlungsmöglichkeiten. Tsipras hat sein Land jedoch in eine prekäre Lage geführt, in der schnelle und nachhaltige Entscheidungen und Hilfe erforderlich sind. GR wäre mangels Liquidität der Banken schnell am Punkt mit einer notwendigen Ersatzwährung angelangt. Das wäre faktisch der Ausstieg aus dem Euro.

Aber auch ein "Ja" zu den inzwischen ungültigen Gläubiger-Vorschlägen vom 23.06. würde GR nicht aus der selbst herbeigeführten Lage und Entwicklung befreien können. Dazu fehlen in GR die Voraussetzungen. Und die finanziellen Löcher ständig mit neuen Krediten zu stopfen, ist keine Lösung der Schuldenkrise.
So kommt es darauf an, schnell die Basis für eine Gesundung des in den Strukturen kranken Landes mittels machbarer Reformen in allen signifikanten Feldern wie z.B. Steuern, Bürokratie, Korruption etc., zu finden. Erst dann können Investitionen folgen.

warumeigentlichwer
17:18 von AK47

Keiner der Vorschlaege die Gr. gemacht hat haetten kurzfristig und nachhaltig etwas bewirkt.
Eher das Gegenteil!

Und ersthaft Einnahmen aus der Versteigerung der Frequenzen fuer die 5.te Mobilfunkgeneration als Reform zu Verkaufen ist wohl nur noch lachhaft!

Bei nachhaltigen Aenderungen hat man sich auf Verfassungsgruende oder Staatssouveraenitaet zurueckgezogen.

Und das fliegt halt nicht.

Provinzposse
Die Griechen brauchen schnellstens funktionierende

Banken und Finanzämter. Auch die Finanzen anderer europäischer Staaten wurden übersichtlicher, als man gegen Ende der 60er Jahre auf Girokonten umstellte und man auch als Privatperson deutlich mehr Übersicht über seine finanziellen Verhältnisse bekam.
Auch wenn dies einiges kostet, hat es den großen Vorteil der Übersichtlichkeit, weil man einfach weiß, dass regelmässige Zahlungen zu Monatsbeginn oder -ende erledigt sind und eingingen.
Außerdem sollten die Griechen schnellstens dafür sorgen, dass ihre Milliardäre und Oligarchen ihre Steuern bezahlen. Sollte dies nicht möglich sein, sollte man sie zu anderen Zellenforschern stecken, bis sie bezahlen!
Einem Staat, der einem gute Verdienstmöglichkeiten bietet, sollte man auch dessen Anteile nicht unbedingt mit Freuden aber gerne zurückgeben!

Zwicke
Geld oder "Liebe"...?

Die immer neuen Meldungen und Diskussionen über für Normalbürger unfassbare Milliardenbeträge finde ich unsinnig. Stattdessen sollten die Medien neutral über die Positionen, Hintergründe, Fakten) beider Kontrahenten (GR u. EU-Institutionen) informieren.
_
Ja. ich finde die Position/Intention Griechenlands zukunftsfähiger und sympathischer, als die reine Austeritätspolitik der EU. Und wer sich mal mit den im Netz verfügbaren Unterlagen (auch Interviews) der Tsipras-Regierung zu den Verhandlungen beschäftigt, würde dann viell. meine Meinung teilen.
_
Denn es geht eben nicht um eh in absehbarer Zeit nicht rückzahlbare/bedienbare Kredite. Es geht um die Systemfrage, und wenn schon keinen baldigen Systemwechsel, so mindestens eine Systemanpassung hin zu einer Politik für Bürger statt für Banken.
_
Ein erster Schritt in diese Richtung wäre (neben der einstweiligen Weiterfinanzierung Griechenlands) eine Schuldenkonferenz ALLER (in toto überschuldeten) €uro-Staaten.

warumeigentlichwer
17:23 von fathaland slim

"hätte man nur ein Zehntel des Geldes, welches in den letzten sieben Jahren zur "Griechenlandrettung" verwendet wurde, direkt an die Bevölkerung ausgezahlt, dann könnte man dort heute blühende Landschaften bewundern

Die Oligarchiewirtschaft?

Evtl. haben sie recht, aber bei uns waere im gleichen Augenblick der Bankensektor zusammengebrochen und damit unsere Altersversorgung den Bach runter.

Es ist so, dass eine Systemaenderung ein Land erst mal in den Abgrund haut und die alten Strukturen ausbluten. Dafuer sind ja Hilfen auch gedacht!

Aber danach kanns aufwaerts gehen. Nicht vor den Reformen. s. Irland!

friedrich peter peeters
16.59@Laureat Sollten wir als Geschenk bezeichnen

Sie schreiben - Alles was wir nun an weiteren Geldern in dieses Land hineinbuttern sollten wir dann ehrlich als Geschenk Bezeichnen.

Ich widerspreche ausdrücklich, dass weitere Zahlungen als Geschenk zu bezeichnen sind. Wir haben da gar kein Recht zu, es ist das Geld der Steuerzahler, die Volksvertreter haben die PFLICHT in einer NAMENTLICHEN ABSTIMMUNG darüber zu befinden. Und ich würde dann erst was schenken, wenn was geleistet ist. Dann erts. Bis jetzt ist in 5 Jahre nichts geleistet. Darum will auch keiner mehr investieren. Aber Sie haben recht, dass Land muss mühsam wieder aufgebaut werden. 2 Generationen mindestens. Das kann nur Schritt um Schritt sein.Wer soll es auf einmal finanzieren.

Helmut Baltrusch
@AH47: Übersicht der Lage nach Eintritt der Troika

Letztlich ist der Kreditnehmer GR selbst verantwortlich für die Kreditaufnahme und die Mittelverwendung. Wenn die Löcher im Staatshaushalt trotz der zunehmenden Kreditaufnahme wuchsen und die Leistungskraft von Verwaltung, Gesellschaft und Wirtschaft nicht wuchsen, zeigt dies vor allem, dass das Land keine wirksamen Strukturreformen durchführte.

Die politischen Eliten haben über lange Zeit versagt und die Masse der Bevölkerung hat darunter nun zu leiden. Das heißt aber noch lange nicht, das die Brüssel-Gruppe die untauglichen Syriza-Vorschläge finanzieren muss. Die Tsipras-Regierung macht die Rechnung ohne den Wirt auf. Zudem ist nicht sichtbar, dass die ideologiegesteuerte Regierung über irgendeine Umsetzungskompetenz verfügen würde.

So ist das Andenken einer neuen Allparteien-Regierung mit Fachleuten durchaus erwägenswert, egal wie das Referendum ausfällt. Will Athen frisches Geld zum Überleben im Euro, muss sich die Regierung von einer untauglichen Ideologie trennen.

AlterSimpel
Gib mir mein Geld zurück ?

"Dieser Zahlungsausfall gibt Anlass zu großer Sorge", kommentierte Rettungsschirm-Chef Klaus Regling. Griechenland habe damit seine Verpflichtungen verletzt und riskiere ernsthafte Konsequenzen für Wirtschaft und Bevölkerung."

Ich bin mir nicht sicher, ob er das ernst gemeint hat.
Meint er etwa die "Konsequenz" daß Gr. nun 145 Mrd zurückzahlen muss.
Denn das würde im Moment wohl überhaupt keine Auswirkungen auf Griechenland haben.
Eine Konsequenz hätte es aber doch: der EFSF müsste wohl 145 Mrd € abschreiben.

Diese Drohung schein also mit recht zittriger Stimme gesprochen zu sein.

Aber an den EFSF hatte ich gar nicht mehr gedacht.
Mal gespannt, wer sich noch alles schnell vor dem Referendum zu Wort melden will, damit die Griechen sich auch ja "richtig" entscheiden.

Vielleicht lässt sich ja noch ein Zusammenhang zw. drohender Staatspleite, funktionierenden Klärwerken, Gewässerverunreinigung und einbrechendem Tourismus konstruieren.

fathaland slim
17:24, montideluxe

"Oder erwartet er dass sich die EU in eine sozialistischer Arbeiter-Union verwandelt ? Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."

Ach je. Ihr Linkenbashing hier ist nun wirklich konstant allerunterste Schublade.

Ihre Gegnerschaft zu allem, was links ist, in allen Ehren, aber man sollte seinen Gegner nicht unterschätzen. Linke sind entschieden gebildeter als der Bevölkerungsdurchschnitt, und bei den "Geistesarbeitern", also den Menschen, die ihr Geld damit verdienen, daß sie nachdenken, werden Sie nur wenige Rechte finden. Außer natürlich denen, die gern um der Provokation willen provozieren.

montideluxe
@17:23 von fathaland slim

>>
ich verstehe das Konzept der marktradikalen Austerität nicht. Ich finde es unlogisch. Die "Rettungsmaßnahmen" haben bewirkt, daß die griechische Wirtschaft um 25% abgestürzt ist. Um Schulden bedienen zu können, braucht man aber Wirtschaftswachstum. Oder irre ich mich da?
<<

Im Prinzip irren Sie nicht. Allerdings ist es wohl auch kaum so dass die griechische Wirtschaft aufgrund der Rettungsmaßnahmen um 25% abgestürzt ist. Ein großer Teil des Geldes ist allerdings nicht effektiv zum Einsatz gekommen, ein Zustand dessen Beseitigung der elementare Knackpunkt seit Jahren ist. Leider sperrt sich auch Tsipras gegen die Ratschläge der Geldgeber, sogar noch heftiger als seine Vorgänger. Bonzenbesteuerung, Rente mit Anfang 50, den ohnehin schon ueberblaehten Beamtenapparat noch weiter aufblähen .... alles Ausgaben die nicht sein müssen und garantiert nichts zur Wertschöpfung beitragen.

Gast
keine Entscheidung über den Euro

Da hat Herr Tsipras recht. Es findet keine Entscheidung statt, ob Griechenland in der Eurozone bleibt, denn Griechenland hat es überhaupt nicht in der Hand, und kann dies nicht mehr selbst entscheiden.

Sollten sich die Griechen für ihre Regierung und gegen die Sparvorschläge aussprechen, ist sowieso der Ofen aus. Sollten sie aber dem Regierungschef samt seiner Mannschaft dann notwendigen Denkzettel verpassen, werden diese sich hoffentlich einmal an die Gepflogenheiten halten, und das Feld räumen, zu dem sie nie die Kompetenz hatten, es zu bestellen.

Und mal so ganz nebenbei, hat dieses Referendum den Charakter einer Werbemaßnahme, aber überhaupt keine Entscheidungskraft. Und das Hilfsangebot ist ohnehin ausgelaufen. Also wird eine Entscheidung über etwas verlangt, was es nicht mehr gibt. Das macht etwa soviel Sinn, wie mit Tsipras und Varoufakis zu verhandeln.

Zwicke
@17:10 von warumeigentlichwer

"Das ist knapp die haelfte des Bundeshaushalts. Des Haushalts eines relativ gesunden Saates mit 80 Mio Einwohnern... (Jetzt bin ich gespannt auf Reaktionen bzgl. "gesunder Staat"...)"
_
!!! > Ihre "Spannung" kann ich gerne lösen helfen... denn die Betonung Ihrer Einlassung muß nämlich auf RELATIV liegen (und sogar deutlich größer versaliert als beim Blatt mit den 4 großen Buchstaben). Es reichen schon geringe Zinsanstiege auf den int.Kapitalmärkten (Hallo, Spekulanten...), und schwarze Nullen bekommen vom Heulen ganz schnell rote Augen... Wobei politische Schwarznuller noch persönlich üppig abgesichert sind; aber wenn (aus nach Bankensicht) zweifellos schnell erforderliche Anpassungen der Hypothekenfinanzierungen etliche Immobilienkäufer in die Zinsfalle treiben, wird der Bedarf an Taschentüchern enorm steigen. Na ja, da hätte zumindest eine Branche noch etwas zu lachen...

fathaland slim
17:37, warumeigentlichwer

"Die Oligarchiewirtschaft?"

Also die Reichen, die die Fäden ziehen. So wie überall, wo das Privateigentum geheiligt ist.

"Evtl. haben sie recht, aber bei uns waere im gleichen Augenblick der Bankensektor zusammengebrochen und damit unsere Altersversorgung den Bach runter."

Besser die Griechen als wir,ja klar. Es handelte sich um Banken- nicht um Griechenrettung.

"Es ist so, dass eine Systemaenderung ein Land erst mal in den Abgrund haut und die alten Strukturen ausbluten. Dafuer sind ja Hilfen auch gedacht!"

Die Hilfen sind dazu gedacht, das Land in den Abgrund zu hauen und ausbluten zu lassen?So radikal würde das nicht mal H.W. Sinn formulieren.Es ging im übrigen nicht um Systemänderung,sondern um Systemoptimierung.Privateigentum und Marktwirtschaft sollten nicht angetastet werden.

"Aber danach kanns aufwaerts gehen. Nicht vor den Reformen. s. Irland!"

In Irland leiden die Menschen nach wie vor. Sie leiden aber gehorsam,deswegen werden sie gelobt und die Lage wird schöngeredet.

warumeigentlichwer
17:48 von Sonnenschein un...

"Wer hat denn den Karren in der freien, demokratischen, westlichen Welt immer in den Dreck gefahren?"

Es ist wahr, dass es einer SPD gefuehrten Regierung bedurfte unser Land stabil gegen die globalen Wettbewerber zu machen.

Ist es das was sie sagen wollen?

AK47
25 von warumeigentlichwer

Da fragen Sie doch mal die Troika und deren konservativen Handlanger in Griechenland!
Die Schuldenlast von 125% auf fast 180% BIP hoch jagen, ist schon echt eine Kunst!
Und das Mittel dagegen hieß weitermachen?!
Ohne Investitionen geht da gar nichts. Das war auch das Mittel in Dtl. aber für Griechenland hilft das nicht?

Zwicke
@16:57 von waldbeutler

"Ich verstehe nicht, wie man auch nur im entferntesten auf die Idee kommen kann, einen Kredit über 145.000.000.000 Euro fällig zu stellen..."
_
!!! > Kurz und knapp: Jedem Gläubiger (auch in diesem Fall) ist gesetzlich vorgeschrieben, seine Forderung rechtsgültig geltend zu machen (Forderungssicherung). Die Frage einer realistischen Chance zur Forderungsbeitreibung ist dabei nicht relevant.

Helmut Baltrusch
@Zwicke: Systemwechsel und Schuldenschnitt

Solange die Positionen der Syriza-Regierung einen Entschuldung zu Lasten der europäischen Steuerzahler und einen "Systemwechsel" gegen den Willen aller anderen Mitglieder in der EU, Eurozone und der internationalen Geldgeber fordern, wird es mangels Voraussetzungen an wirksamen Reformen genau die von Athen geforderten Maßnahmen nicht geben.

Mit Syriza kann das Land nicht gesunden. In den ersten 5 Regierungsmonaten zeigte sich geradezu das Gegenteil. So steht das Land vor dem Staatsbankrott und mangels Finanzierung vor der Notwendigkeit einer Ersatz.- bzw. Parallelwährung, was dem Euro-Ausstieg gleichkommt.

Zudem sind die Beteiligten der Brüssel-Gruppe längst vom reinen Sparkurs abgerückt. Nur verbohrte Ideologen wollen dies nicht sehen. Zukunftsfähig und nachhaltig sind nur strikt durchgeführte Strukturreformen, die mit Investitionen auf erneuerter Basis das Land wettbewerbsfähig machen können. Ein Weiter-so darf, kann und wird es nicht geben, unabhängig vom Referendums-Ausgang.

fathaland slim
17:43, montideluxe

"Allerdings ist es wohl auch kaum so dass die griechische Wirtschaft aufgrund der Rettungsmaßnahmen um 25% abgestürzt ist."

Dann sehen Sie hier keinen Zusammenhang, sondern lediglich eine zufällige Koinzidenz?

Das überrascht mich jetzt allerdings. Das habe ich bisher von niemandem so gehört, ob rechts, ob links.

"Bonzenbesteuerung, Rente mit Anfang 50, den ohnehin schon ueberblaehten Beamtenapparat noch weiter aufblähen .... alles Ausgaben die nicht sein müssen und garantiert nichts zur Wertschöpfung beitragen."

Bonzenbesteuerung will die Troika nicht, da dies nicht investorenfreundlich ist.

Rente mit Anfang 50 ist eine böswillige Lüge. Ich empfehle zum Thema die Wirtschaftswoche. da kriegen Sie die richtigen Zahlen, und zwar für alle Euroländer. Da ist Slowenien ganz weit vorne beim Renteneintritt.

Der überblähte Beamtenapparat wurde auf Weisung der Troika dergestalt abgebaut, daß das grch. Finanzamt mit 200 Mitarbeitern auskommen muss. Da ist natürlich gut Steuern eintreiben!

AK47
17:24 von montideluxe

Natürlich will Syriza Griechenland im Euro behalten. Alles andere wäre auch schwachsinnig da es die Schulden weiter explodieren lässt.
Der Grexit wird nur von deutscher Seite nach dem Wahlsieg von Syriza propagiert um ein Drohszenario aufzubauen.
Und wie der konservative "Sachverstand" in der Wirtschaftspolitik aussieht, kann man an 5 Jahren griechischen Niedergangs sehen.

Vereinsamte Staaten
Rabulistik Schäubles ist billige Trickserei.

Die Argumentation Schäubles, der Vorschlag, über den am Sonntag in Griechenland abgestimmt werden soll, liege "nicht mehr auf dem Tisch" ist billige Trickserei. Und sie zeugt von undemokratischem Geist dieses Herrn.
Die griechische Regierung bittet die Bevölkerung um ihr Votum zum letzten Ultimatum seitens der Troika.
Wozu sonst?
Und siehe da: Kaum ist die Volksbefragung eingeleitet, wird ein IWF - Papier bekannt, wonach die eigenen Fachleute des IWF seit langem eine massive Umstrukturierung der Schulden des griechischen Staates für notwendig halten - eben das, was sie Varoufakis in den Verhandlungen verweigert haben.

warumeigentlichwer
17:53 von fathaland slim

""Die Oligarchiewirtschaft?"

Also die Reichen, die die Fäden ziehen. So wie überall, wo das Privateigentum geheiligt ist."

Natuerlich, oder glauben Sie dass JEMALS die Gelder, die lt. Spiegel direkt geschickt haetten werden sollen, es in die "Normalbevoelkerung" gebracht haetten? Da waere ja eine Reform notwendig gewesen...

"Besser die Griechen als wir,ja klar"
Kurz und knapp: Genau!

"In Irland leiden die Menschen nach wie vor. Sie leiden aber gehorsam,deswegen werden sie gelobt und die Lage wird schöngeredet."

Auch wenn wir in der Auslegung von Fakten oft WEIT auseinander sind, lese ich Ihre Beitraege gerne; ueblicherweise sehen Sie auch ueber den Tellerrand hinaus...

Aber der hier ist Unsinn. Und das bekomme ich auch durch eine Menge Familienangehoeriger in Irland so zurueck.
Irland hat ein vollkommen anderes Problem und benoetigt vollkommen andere "Medizin".
Ich sage NICHT, dass alles was dort gemacht wird gut ist, aber es geht voran! Weil man TUT und nicht FOEDERT!

Helmut Baltrusch
@AlterSimpel: "Vielleicht lässt sich ja noch ein Zsammenhang zw.

... drohender Staatspleite, funktionierenden Klärwerken, Gewässerverunreinigung und einbrechendem Tourismus konstruieren."

Auch ohne polemische Betrachtung wird sichtbar, was die Syriza-Regierung seit Ende Januar angerichtet hat. Als Ergebnis der Verweigerungshaltung zu einem verlängerten 2. Hilfsprogramm ist die Lage von Hellas mehr als prekär. Die Warteschlangen vor den Banken und die mangelnde Verfügung über Guthaben bringt Privatpersonen wie auch die Wirtschaft in existenzielle Nöte.

Sollten am Montag nach dem Referendum die Banken weiter geschlossen bleiben und die Finanzierung des Landes wie der Zahlungsverkehr weiter so eingeschränkt werden, wird sich das sehr bald auf die Wirtschaft einschl. Tourismus auswirken.

Die Entscheidung beim Referendum liegt allein beim Wahlbürger. Unabhängig vom Ausgang es Referendums brauch das Land ein nachhaltiges Sanierungskonzept, das der Tsipras-Regierung fehlt. Deren "Nein" zu den Vorschlägen der Gläubiger führt geradezu in den Bankrott.

Hajü
montideluxe im Faktencheck

" Allerdings ist es wohl auch kaum so dass die griechische Wirtschaft aufgrund der Rettungsmaßnahmen um 25% abgestürzt ist."

Rettungsmaßnahmen gab es nicht, es gab ein Spardiktat und das hat zu den bekannten wirtschaftlichen Verwerfungen geführt.

"Ein großer Teil des Geldes ist allerdings nicht effektiv zum Einsatz gekommen, ein Zustand dessen Beseitigung der elementare Knackpunkt seit Jahren ist."

Es sind nur 10% der Kredite in Griechenland angekommen. Ihr effektiver Einsatz ließe sich jeweils nur in einer Einzelfallprüfung evaluieren. Veruntreuung, etc. kann man natürlich nicht ausschließen.

" Leider sperrt sich auch Tsipras gegen die Ratschläge der Geldgeber, sogar noch heftiger als seine Vorgänger. "

Das Spardiktat ist nicht nur aus der Sicht von Tsipras falsch. Die jüngste Analyse des IWF sieht das ähnlich.

".. Rente mit Anfang 50.." gibt es gar nicht.

"..ueberblähten Beamtenapperat weiter aufblähen.."

Der Beamtenapparat wurde über die Maßen geschrumpft.

warumeigentlichwer
17:57 von AK47

Und das Mittel dagegen hieß weitermachen?!

Ja gerade nicht!! Lesen Sie meine anderen Beitraege?
REFORMEN!

"Ohne Investitionen geht da gar nichts."

Genau das wird doch NIEMAND bei der derzeitigen Lage Griechenlands tun.

Zwicke
@17:23 von fathaland slim

"Die "Rettungsmaßnahmen" haben bewirkt, daß die griechische Wirtschaft um 25% abgestürzt ist. Um Schulden bedienen zu können, braucht man aber Wirtschaftswachstum. Oder irre ich mich da?"
_
Nein, Sie irren sich nicht, und den Tenor Ihrer nachdenklichen Einlassung möchte ich sogar bekräftrigen.
_
Das eigentliche Problem ist ja nicht das Geld (inzwischen irrsinnig viele Milliarden zur angeblichen Griechenlandrettung). Das Problem ist vielmehr, daß seit Amtsantritt der Syriza-Regierung mit Tsipras/Varoufakis und den EU-Verhandlern plötzlich zwei Welten aufeinander treffen. Neoliberale (versierte) EU-Apparatschiks, die eine autokratische EU der "Märkte" wollen, und eine sozialistische Melange aus pol. wenig versierten Newcomern, die versuchen, die Hebel der EU-Macht auf die Position "Menschlichkeit" zu justieren, ob dabei rückwärts oder vorwärts ist pol. Ansichtssache. Ich würde das als Vorwärtsentwicklung sehen.
_
Die GR-Krise, konstruktiv gehandhabt, ist eine Chance für ganz Europa.

Hajü
Bitte belegen Baltrusch!

"Zudem sind die Beteiligten der Brüssel-Gruppe längst vom reinen Sparkurs abgerückt. Nur verbohrte Ideologen wollen dies nicht sehen."
Ich möchte ja nun nicht darüber spekulieren, was Sie unter einem Abrücken vom Sparkurs verstehen. Bitte belegen Sie diese Aussage einfach mal, damit ein "verbohrter Ideologe" keinen Anlass zum Meckern mehr hat.

SydB
16:57 von waldbeutler

"Ich verstehe nicht, wie man auch nur im entferntesten auf die Idee kommen kann, einen Kredit über 145.000.000.000 Euro fällig zu stellen, wenn eine Zahlung auf einen anderen Kredit in einstelliger Milliarden-Höhe schon nicht geleistet werden konnte..."

Ist aber Normal. Sobald ich einen Kredit nicht mehr bedienen kann bin ich Kreditunwürdig und alle Kredite werden normalerweise fällig gestellt.
Das Gleiche passiert wenn Sie einen negativen Schufa Eintrag bekommen, Ihre Hausbank wird, sobald sie dies erfährt, und das geht ganz schnell, nachfragen was Sache ist.
Dann wird Ruck Zuck der Dispo gekündigt und eine vorhandener Kredit fällig gestellt. Oder es wird gleich die gesamte Zusammenarbeit einseitig aufgekündigt.

warumeigentlichwer
18:17 von Hajü

Und zurueck auf Los...
Rettungsmaßnahmen gab es nicht, es gab ein Spardiktat und das hat zu den bekannten wirtschaftlichen Verwerfungen geführt
Wenn Gr keine besseren Angebote macht als wieder Gelder, die noch nicht mal in Aussicht stehen als Gegenleistung anzubieten, muss man sich nicht wundern, dass dies nicht Ernst genommen wird.

Es sind nur 10% der Kredite in Griechenland angekommen
Weil die 90% schon viel frueher verbraten wurden und das Wasser zam Hals steht

"gibt es gar nicht."
Mit solchen Aussagen waere ich vorsichtig...

"Der Beamtenapparat wurde über die Maßen geschrumpft"
Und war danach immernoch ueberproportional im Vergleich zu anderen Staaten. Ausserdem war es T's erstes Ziel gleich wieder eine Menge Staatsdiener anzustellen.
Ist das Nachhaltig, wenn man lebenslange Garantien ausspricht, die man gar nicht bezahlen kann??

fathaland slim
18:15, warumeigentlichwer

"glauben Sie dass JEMALS die Gelder, die lt. Spiegel direkt geschickt haetten werden sollen, es in die "Normalbevoelkerung" gebracht haetten? Da waere ja eine Reform notwendig gewesen..."

Es handelt sich natürlich um nichts als ein Gedankenexperiment. Was wäre, wenn die Kohle direkt in die Kaufkraft geflossen wäre? Wie man das Geld jetzt so verteilt hätte, daß die Oligarchen es nicht bekommen hätten, wäre eine andere Frage, aber für das Gedankenexperiment irrelevant. So aber haben die inner- und außergriechischen Oligarchen alles bekommen...

>>"Besser die Griechen als wir,ja klar"
Kurz und knapp: Genau!<<

Danke für Ihre schonungslose Offenheit. Ich nehme an, Sie sind alles andere als ein Freund des EU-Gedankens?

"Irland hat ein vollkommen anderes Problem und benoetigt vollkommen andere "Medizin"."

Da gebe ich Ihnen einigermaßen Recht. Der Vergleich mit Irland kam aber von Ihnen, nicht von mir.

Zwicke
@17:43 von montideluxe

"Leider sperrt sich auch Tsipras gegen die Ratschläge der Geldgeber, sogar noch heftiger als seine Vorgänger. Bonzenbesteuerung..."
_
??? !!! > Ach ja, Sie nun auch wieder mit der alten Leier! Sogar BILD-Leser wissen inzwischen, daß die verfassungsmäßige Besteuerungsverschonung gr. Reeder zwar von einer amtierenden Regierung (sofern Parlamentsmehrjeit vorhanden) abgeschafft werden kann, eine solche Verfassungsänderung aber von der legislativ "nächsten" Regierung nochmals bestätigt werden muß. Ein solcher Vorgang dauert in GR ca. 8 Jahre. Man kann das für "irre" halten, es ist in GR aber politische Realität.
_
Genauso wie die Eintreibung angebl. MRD-Steuerschulden. Was kann eine Regierung tun, wenn frühere Firmen mit Steuerschulden nicht mehr existieren, sich Steuerschuldner für zahlungsunfähig erklären usw... Viell. alle noch-nicht-fertigen = steuerfreien Häuser (und Hotels und Gewerbebetriebe) kurzerhand pfänden und versteigern? Und eine Lachnummer ist auch die "Lagarde-Liste"...

Zwicke
@17:24 von montideluxe

"Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."
_
??? > Na, dann werden Sie mir (als einem Anhänger linker Ideologie) sicher ganz leicht die Stellen in Geschichtsbüchern benennen können, die dokumentieren, daß linke Ideologen den Börsencrash 1929 und die Lehman-Pleite und die bis heute sich hinziehende Finanzkrise verursacht haben. Bin sehr gespannt, weil ich immer gerne hinzu lerne.

spom
@ um 17:24 von montideluxe

" Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."

Wir wollen, wir können, wir tun es und wir lernen daraus.

Laureat
@ fathaland slim - Die EU, der Dukatenesel der Griechen

"Ich finde es unlogisch. Die "Rettungsmaßnahmen" haben bewirkt, daß die griechische Wirtschaft um 25% abgestürzt ist. Um Schulden bedienen zu können, braucht man aber Wirtschaftswachstum. Oder irre ich mich da?"

Wenn sie mit einem so demolierten Staat befasst sind, dann versuchen sie als Geldgeber zumindest dort Änderungen herbeizuführen, auf die sie noch ein wenig Einfluss ausüben können. Erinnern sie sich noch an den Glanz der Olympiade in Griechenland wo es um mehr schein als sein ging. Das war auch noch die Zeit, als Löhne, Renten und Gehälter durch Schulden extrem erhöht wurden.

Eigenverantwortung bedeutet

- Rechtsstaat reformieren
- Bürokratie abbauen
- Steuerwesen(also Einnehmen/Verfolgen)
- Katasterwesen einführen
- Korruption unter Strafe stellen
- Oligarchen in die Pflicht nehmen

dann müssen andere nicht für diese Versäumnisse zahlen. Andere haben alles das und kommen klar ohne uns.

Wettbewerbsfähigkeit kann so nicht entstehen, denn dafür benötigte das Land Investore.

Zwicke
@18:00 von Helmut Baltrusch

Danke für die Antwort. Falls noch Zeit ist, hier meine Replik:
_
Sie bewegen sich leider in genau dem von mir kritisierten Denkspektrum der EU-Apparatschiks. So hat z.B. die GR-Regierung zu keiner Zeit die Rückzahlung der erhaltenen Kredite infrage gestellt, sondern lediglich die offensichtliche Vernunftsfrage gestellt. Die EU-Verhandler brüsten sich zwar nun gerne damit, die Kredite sehr langfristig prolongiert zu haben, wollen aber, daß GR weitere Kredite annimmt zur sofortigen Weiterleitung an den IWF. Und nachfolgende Kredite zur Weiterleitung an die EZB bzw. den ESM. Aber genau das will GR nicht mehr: Keine weiteren Kreditverpflichtungen, die dem Land und den Menschen in keinster Weise helfen!
_
Und ein Abrücken der EU-Gruppe von den regiden "Sparforderungen" vermag ich anhand der inzwischen bekannten Einzelheiten nicht zu sehen (hier nur das Stichwort MwSt-Erhöhung...).
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In einem haben Sie aber Recht: So darf und kann es nicht weitergehen!

AlterSimpel
@montideluxe

"Rente mit Anfang 50 [...] alles Ausgaben die nicht sein müssen"

Sie dürfen wirklich nicht alles glauben, was die Bildzeitung schreibt.

Renteneintrittsalter im Durchschnitt:

Deutschland: gesetzl. 65 / tats. 61,7
Griechenland: gesetzl. 65 / tats. 61,4

Stand 2/2015, Quelle: OECD

sirtobi
@ 17.24 montideluxe

" Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."

Wir lesen halt nicht nur Bücher aus einem Verlag. Wir passen auch im Geschichtsunterricht auf und benutzen den gesunden Menschenverstand. Deshalb sind wir Anhänger linker Ideologien. Und wie ist es mit allen Anhängern rechter Ideologien? Ich meine was können die alle?

VWLer
"Absturz" der griechischen Wirtschaft

Es wird immer wieder behauptet, dass das Spardiktat einen Absturz der griechischen Wirtschaft verursacht hätte.

Das ist leider falsch. Es ist vielmehr so, dass es in Griechenland, ähnlich wie in der DDR, viele unrentable Jobs gab und gibt, welche Arbeitslosigkeit und Ineffizienz überdecken.

Diese Jobs wurden und werden mit Krediten finanziert.

Gibt es keine neuen Kredite können diese "Arbeitsbeschaffungsmassnahmen" nicht länger finanziert werden, die Jobs brechen weg und die Wirtschaft schrumpft um die Gehaltssumme dieser Ineffizienten Jobs.

Das ist der Effekt den wir gesehen haben und noch immer sehen. Erst wenn alle Ineffizienten Jobs verschwunden sind und durch effiziente Jobs ersetzt werden wird es mit Griechenland wieder aufwärts gehen.

Mehr Geld wird dabei nicht helfen, weil es den Anreiz nimmt die ineffizienten Jobs in produktive umzuwandeln.

Eine Restrukturierung der Wirtschaft ist ein Kraftakt und diesen muss Griechenland leisten.

Bernd39
Trickbetrüger

So die Bezeichnung von B. Gross über die Troika in der heutigen WELT. Dieser Artikel besonders für die User hier im Forum, die immer noch die Mär von den `Rettungsgelder für Griechenland glauben.
Bill Gross wer? Wenn der sich aussert, gerät Schäuble schon mal in Wut, weil sich deutsche Staastanleihen von 0,1 auf 1,0% verteuern!

Zwicke
"Kleiner Erziehungsratgeber".

Was machen clevere Eltern, um ihren Nachwuchs zu einem gewissen Verhalten zu animieren? Man schafft Anreize...
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Wie kann ein ganzes Volk von Steuermuffeln zum Steuerzahlen animiert werden? Indem man z.B. das derzeit "rentenbasierte Sozialsystem" deutlich kappt, dafür aber "Rentenpunkte" für Steuerzahler einführt. Je mehr nachweislich gezahlte Steuern, desto mehr Rentenpunkte = Rente. Sozialfälle müssten natürlich zu Lasten des Staates gehen, wie überall auch.

AlterSimpel
@warumeigentlichwer

>Der Beamtenapparat wurde über die Maßen geschrumpft<
"Und war danach immernoch ueberproportional im Vergleich zu anderen Staaten. Ausserdem war es T's erstes Ziel gleich wieder eine Menge Staatsdiener anzustellen.
Ist das Nachhaltig, wenn man lebenslange Garantien ausspricht, die man gar nicht bezahlen kann??"
..
"Überproportional" im Vergleich zum welchem Staat? Somalia?

Wer Reformen nicht nur ankündigen, sondern umsetzen will, ist letztlich darauf angewiesen, seine eigenen Leute im Beamtenapparat zu haben.
Die jetzigen Beamten stammen aber allesamt aus jahrzehntelanger ND- oder Pasok-Herrschaft, und die kann Tsipras nicht einfach beliebig entlassen.
Im besten Falle sind es echte Staatsdiener, im schlimmsten Falle torpedieren sie, wo sie können, weil sie auf einen Regierungswechsel abzielen.

Zu kritisieren, daß Tsipras Beamte neu eingestellt hat ist ein rein populistisches Argument und wird hier gerne wiederholt.
Es zeigt aber v.a., daß man nicht weiß, wie Verwaltung funktioniert.

Masure
Rettungsfonds fordert Athen-Kredite nicht zurück - vorerst !

Diese Formulierung ist der Lacher des Tages !

Gast
@Laureat

Also dann sollten Sie die Kritik aber mal heftigst an die Troika richten, denn das EINZIGE was denen einfällt ist:
- Staatsbedienstete entlassen und
- Tafelsilber zu billig verscherbeln MÜSSEN.

Eine Bedingung die Steuersünder zu verfolgen GAB ES NICHT für die ersten Hilfsfonds ...
https://www.youtube.com/watch?v=F8OaBh6mYtI

Insofern ist Ihre ganze Rumhackerei auf den Griechen vollkommene Heuchelei.

Oh und Deutschland hat an den Schulden Griechenlands kräftig mitverdient, da man den Griechen ja seit Jahrzehnten Waffen verkauft hat (die die sich nicht leisten konnten) ... mit Hermesbürgschaften.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/017/1601756.pdf
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ruestungsexporte-nach-
griechenland-panzer-in-der-schuldenkrise/11722550.html

pnyx
um 17:10 von warumeigentlichwer

"Des Haushalts eines relativ gesunden Saates mit 80 Mio Einwohnern... (Jetzt bin ich gespannt auf Reaktionen bzgl. "gesunder Staat"...)"
Ja, relativ, bei über 2'000 Milliarden € Schulden, einer tief verschuldeten Hauptstadt, noch nicht eingerechnet die berechtigten griechischen Forderungen nach Rückzahlung einer Zwangsanleihe. (Von Wiedergutmachungszahlungen für die Gräuel des Zweiten Weltkrieges gar nicht zu sprechen.)

montideluxe
@17:43 von fathaland slim

>>
"Oder erwartet er dass sich die EU in eine sozialistischer Arbeiter-Union verwandelt ? Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."

Ach je. Ihr Linkenbashing hier ist nun wirklich konstant allerunterste Schublade.

Ihre Gegnerschaft zu allem, was links ist, in allen Ehren, aber man sollte seinen Gegner nicht unterschätzen. Linke sind entschieden gebildeter als der Bevölkerungsdurchschnitt, und bei den "Geistesarbeitern", also den Menschen, die ihr Geld damit verdienen, daß sie nachdenken, werden Sie nur wenige Rechte finden. Außer natürlich denen, die gern um der Provokation willen provozieren.
<<

Na dann sollte es für Sie ja kein Problem sein, uns ein paar Beispiele für erfolgreiche sozialistische Gesellschaften zu liefern. Oder etwas doch ? ;-)

Übrigens, ich gehe 'Rechte' genauso an wie 'Linke'. Beide Gruppierung haben in der Regel jeglichen Bezug zur Realität verloren.

pnyx
um 17:20 von montideluxe

"Wenn Sie sich Geld von mir leihen und anstatt die vereinbarte Tilgungsrate zu zahlen lieber in Urlaub fahren (oder mit Anfang 50 in Rente gehen ein paar Auserwählte Superreiche von der Steuer befreien) werde ich alles in meiner Macht stehende tun um Sie zu überzeugen, doch Ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen."
Wenn sie nachweislich vorher schon wussten, dass die ihnen als potentiellen Gläubiger präsentierten Zahlen nicht stimmen und dass die Superreichen keine Steuern zahlen müssen und trotzdem ihr Geld leihen, wie es die europäischen Banken getan haben, sind sie sehenden Auges ins Risiko gegangen, und verdienen jedenfalls nicht, dass sie nachträglich von ihren Herkunftsstaaten mit Steuergeldern rausgehauen werden. Gut 90 % der Gelder, die angeblich nach Griechenland geflossen sind, sind in Wirklichkeit bei den deutschen, französischen und weiteren Banken gelandet.

montideluxe
@17:48 von Sonnenschein un...

>>
"Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."

Sie gehen davon aus, daß die Anderen das können?
<<

Zumindest behauptet keiner von denen, linke Ideologie wäre auch nur ein einziges mal in der Geschichte der Welt erfolgreich gewesen.

>>
Wer hat denn den Karren in der freien, demokratischen, westlichen Welt immer in den Dreck gefahren? Und ich meine jetzt nicht nur in Griechenland und auch nicht nur in den letzten 20 Jahren.
<<

Welcher Karren im Dreck ? Vergleichen Sie mal den 'boesen Westen' mit Ihren geliebten sozialistischen Wunderländern. Da geht es uns im Westen aber deutlich besser, ist wohl auch der Grund warum es alle Linken hier noch aushalten anstatt in 'bessere' Gesellschaften auszuwandern, oder ?

pnyx
um 17:24 von montideluxe

"Das Problem mit den Anhängern linker Ideologie ist, sie können alle keine Geschichtsbücher lesen (oder wollen es nicht)."
Ich weiss nicht, wen hier im Forum sie als Ideologen verunglimpfen. Jedenfalls ist es eine x-mal bewiesene und eigentlich leicht einsehbare Tatsache, dass die Austeritätspolitik in die wirtschaftliche Katastrophe führt. Das weiss auch die deutsche Regierung. Hätte sie sonst z. B. die Abwrackprämie beschlossen, um den Autokonzernen unter die Arme zu greifen?

Hajü
Warumeigentlich (wer) dieser Kommentar ?

"Es sind nur 10% der Kredite in Griechenland angekommen
Weil die 90% schon viel frueher verbraten wurden und das Wasser zam Hals steht"
Ich habe Sachkenntnis bei Ihnen vorausgesetzt und habe aus diesem Grund nicht erwähnt, dass die anderen 90% der 'Hilfsgelder' gar nicht in Griechenland ankamen, sondern zum Großteil sofort bei deutschen und französischen Banken verblieben.
"Und war danach immernoch ueberproportional im Vergleich zu anderen Staaten. Ausserdem war es T's erstes Ziel gleich wieder eine Menge Staatsdiener anzustellen."
Sie unterliegen einem Irrtum. Ein Beispiel: NRW verfügt über 5000 Steuerbeamte, Griechenland über 200.
Ihr Einwand, gegen die von mir behaupteten Auswirkungen der Sparpolitik, nämlich die der wirtschaftlichen Verwerfungen, bleibt mir nun vollends unverständlich.
"Wenn Gr keine besseren Angebote macht als wieder Gelder, die noch nicht mal in Aussicht stehen als Gegenleistung anzubieten, muss man sich nicht wundern, dass dies nicht Ernst genommen wird."

pnyx
um 17:42 von friedrich peter...

"Und ich würde dann erst was schenken, wenn was geleistet ist. Dann erts. Bis jetzt ist in 5 Jahre nichts geleistet."
Nein, Steuergeld verschenkt man nicht, man verwendet es so, dass es später einen Nutzen hat, z. B. indem man gute Schulen finanziert. Einem bankrotten Staat weitere Kredite aufzuzwingen ist widersinnig.
Was in Griechenland 'geleistet' wurde in 5 Jahren: Löhne um 37 % gefallen, Renten um 48 % gefallen, Zahl der Staatsangestellten um 30 % reduziert. Man kann natürlich in allen drei Fällen nochmals 10 oder 20 % draufsatteln, dann ist die griechische Kaufkraft dann endgültig im Eimer.

pnyx
um 17:43 von montideluxe

"Allerdings ist es wohl auch kaum so dass die griechische Wirtschaft aufgrund der Rettungsmaßnahmen um 25% abgestürzt ist."
Doch genau so ist es. Wegen der mit den Krediten verbundenen Bedingungen. (Und diese Einsicht hat nichts mit links oder rechts zu tun.)

montideluxe
@18:02 von fathaland slim

>>
"Allerdings ist es wohl auch kaum so dass die griechische Wirtschaft aufgrund der Rettungsmaßnahmen um 25% abgestürzt ist."

Dann sehen Sie hier keinen Zusammenhang, sondern lediglich eine zufällige Koinzidenz?
<<

Ich sehe dass eine Massnahme nicht so effizient wie erhofft gewesen ist. Ohne Massnahme waere es vermutlich noch deutlich schlimmer.

>>
Bonzenbesteuerung will die Troika nicht, da dies nicht investorenfreundlich ist.
<<

Da muessen wir das wohl falsch verstanden haben dass die Troika die Besteuerung der superreichen Griechen fordert, Tsipras dieses aber verhindern will. Weil genau das war bisland bei jeder Verhandlung der Knackpunkt.

>>
Da ist Slowenien ganz weit vorne beim Renteneintritt.
<<

Und deshalb müssen wir das den Griechen auch finanzieren ?

>>
Der überblähte Beamtenapparat wurde auf Weisung der Troika dergestalt abgebaut, daß das grch. Finanzamt mit 200 Mitarbeitern auskommen muss
<<

Pro Amt vielleicht. Es gibt aber noch 120 Finanzämter (von vorher 300)

pnyx
um 18:00 von Helmut Baltrusch

"Zudem sind die Beteiligten der Brüssel-Gruppe längst vom reinen Sparkurs abgerückt. Nur verbohrte Ideologen wollen dies nicht sehen."
Wahrscheinlich bin ich nicht nur verbohrt sondern auch blind. Denn ich kann nicht sehen, was die Forderung nach einem primären Überschuss, nach höheren indirekten Steuern - sinnigerweise u. a. für die einzige boomende Branche Griechenlands - weiteren Rentenkürzungen usw. anders sein kann, als ein Austeritätsprogramm.

AlterSimpel
@VWLer, 19:23

"Es wird immer wieder behauptet, dass das Spardiktat einen Absturz der griechischen Wirtschaft verursacht hätte.
Das ist leider falsch. Es ist vielmehr so, dass es in Griechenland, ähnlich wie in der DDR, viele unrentable Jobs gab und gibt, welche Arbeitslosigkeit und Ineffizienz überdecken.
Diese Jobs wurden und werden mit Krediten finanziert."

Und wie genau wird irgendeinen Job effizienter, wenn die Troika die Rente inzw. 8x gekürzt hat?

Die 25% Arbeitslosen waren ja auch nicht alle beim Staat angestellt, noch wurden ihre Löhne alle mit Krediten finanziert.

Und was nützt es, einen Job durch (mehrmaliges) Herabsetzen des Mindestlohns "effizient" zu machen, wenn das in Summe dazu führt, daß die Menschen kein Geld mehr übrig haben und lokale Geschäfte dann schließen müssen.

Gr. Wirtschaft hängt stark vom Binnenkonsum ab, und die Summe der Spardiktate haben genau diesen Konsum masiv einbrechen lassen, darunter auch ehemals "effizientes" Gewerbe und Handel.

Helmut Baltrusch
@Hajü: Was ist unter Abrücken vom Sparkurs zu verstehen?

Nun, im letzten Entwurf vom 26.06. über ein verlängertes 2. Hilfsabkommen wurden die Sparauflagen erheblich reduziert auf noch bestehende Einsparpotenziale. Ferner wurden mögliche Einnahmeerhöhungen eingeplant. Darüber hinaus wurden von der Brüssel-Gruppe erstmals eine mögliche Umschuldung und Investitionen für die Generierung Wachstum und Beschäftigung in dem leider nicht zur Abstimmung stehenden Papier fixiert. Das wird aber alles keine Rolle spielen bei den verbohrten Syriza-Ideologen, für die die internationalen Geldgeber "Hehler" und keine Helfer sind. Es versteht sich von selbst, dass es auf dieser Basis keine Verständigung mit einer Tsipras-Regierung geben kann und wird.

Zwicke
@19:23 von VWLer

"Es wird immer wieder behauptet, dass das Spardiktat einen Absturz der griechischen Wirtschaft verursacht hätte. Das ist leider falsch."
_
>>> So simpel wie von Ihnen dargestellt ist das sicher nicht haltbar (eingeräumte Fehleinschätzungen des IWF sowie grobe Fehler der Troika), aber ... Sie haben m.E. in einem wesentlichen Bereich den Nagel auf den Kopf getroffen!
_
Zwecks Sparens ineffiziente "Jobs" durch Rausschmiss zu vermindern, ohne effiziente Jobs verfügbar zu haben, erzeugt Arbeitslosigkeit = soziale Not und ist kontraproduktiv im Sinne der Gesundung eines Staates. Wer aber schafft effiziente Jobs ( = Steuereinnahmen) und wie? Doch nur Investoren, und auch nur unter "sicheren" Bedingungen.
_
Hier wird der Kardinalsfehler der Troika im Fall GR. deutlich: Was in Staaten mit funktionierenden Strukturen (irgendwie) machbar war, konnte in einem anarchischen GR nicht klappen. Die Hilfe der EU hätte zunächst strikt auf eine seriöse Staatsverwaltung gerichtet sein müssen.

Helmut Baltrusch
@AlterSimpel:"Gr. Wirtschaft hängt stark vom Binnenkonsum ab,...

... und die Summe der Spardiktate haben genau diesen Konsum massiv einbrechen lassen, darunter auch die ehemals "effizientes" Gewerbe und Handel."

Das ist zwar richtig, aber eröffnet ohne Wettbewerbsfähigkeit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft noch keine Wege zu nachhaltig lebens- und zukunftsfähigen Strukturen mit höhere Produktivität. Mit einem weiteren 3. dritten Hilfsprogramm sollte dies nach Auffassung der Brüssel-Gruppe einschl. einer Umschuldung und 35 Mrd. an Investitionen aus den Juncker-Fonds möglich werden. Aber auch bei einem solchen Hilfsprogramm wäre die Umsetzung wirksamer Reformen offen. Wirksam im Sinne der Haushaltskonsolidierung wär nur der sofortige und vollständige Stop von Krediten.

goldschmiedel

Ich will für meinen Hauskredit auch einen Schuldenschnitt und ein Aufschieben von 20 Jahren sowie monatliche Unterstützung, denn Sparmaßnahmen sind mir nicht zuzumuten. Ich fühle mich dadurch unterdrückt und gequält.

Hajü
Baltrusch, bin nicht überzeugt, trotzdem Danke!

Im Angebot der Eurogruppe vom 26.06. befindet sich nichts substantiell Neues gegenüber den Angeboten zuvor. Ich empfehle einen Artikel von Jens Berger vom 29.06. auf den Nachdenkseiten. Sven Gingold, Europaabgeordneter der Grünen, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Das, was Juncker und Schulz über das Angebot vom 26.06. verbreiteten, bewahrheitete sich leider nicht.

Nun zu Ihren Ausführungen:

Sparauflagen wurden ihrer Meinung nach reduziert auf noch bestehendes Einsparpotential. Da müsste ich jetzt raten.

Mögliche Einnahmeerhöhungen seien eingeplant gewesen. Ich muss fragen: Meinen Sie beispielsweise die Mehrwertsteuererhöhung?

Investitionen für die Generierung von Wachstum sei in das Blickfeld genommen worden, aber nicht vertraglich vereinbart worden. Meinen Sie damit das Investitionsprogramm über ca. 30 Milliarden, das den Griechen sowieso zusteht, das sie aber wegen fehlender Eigenmittel über 15% nicht abrufen können?

Der 'verbohrte Ideologe' ist nicht überzeugt worden. Sorry!

AlterSimpel
@Helmut Baltrusch

"und 35 Mrd. an Investitionen aus den Juncker-Fonds möglich werden."

Wir wissen nicht, woher dieses Geld kommen sollte.
Juncker ist nicht Teil der Troika, somit kann sie nicht über seinen Fonds verfügen.

Es scheint sich eher um einen Kuhhandel zu handeln: die Eigenfinanzierungsquote soll wohl durch eine Art Deal herabgesetzt werden, damit Gr. Gelder aus EU-Töpfen abfragen kann, zu denen es sonst keinen Zugang gehabt hätte.
Dazu würde die Summe und auch der in Aussicht gestellte Zeitrahmen passen.

Warum man sich dieses Angebot bis zum Schluß aufgehoben hat, bis es also letztlich zu spät war, bleibt das Geheimnis der Troika-Profis.

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