Premier Tsipras vor dem griechischen Parlament

Ihre Meinung zu Schuldenstreit: Griechisches Parlament stimmt für Referendum

Der Krisentag für Europa ist mit einem weiteren Signal der Konfrontation zu Ende gegangen: Das griechische Parlament stimmte in der Nacht für das umstrittene Referendum über die Reformforderungen der europäischen Geldgeber, Premier Tsipras forderte das "große Nein". Die EZB will wohl schon heute beraten, ob es weiter Notkredite für Griechenlands Banken gibt.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
154 Kommentare

Kommentare

McFree
Chaos pur

1. Die einen sagen, das Hilfspaket ist zu Ende. Es gibt kein neues Geld.

2. Die EZB hat in kurzer Zeit dennoch 90 Milliarden nach Griechenland geschickt. Und wird es vielleicht weiter tun.

3. Andere wiederum meinen, es wird dennoch weiter verhandelt.

4. Die Griechen selber, beschließen ein Referendum über die Punkte eines Hilfspaketes, dass gerade ausgelaufen ist.

Wenn jeder tut, was er will - nennt man das nicht Anarchie?

Und das soll eine EU sein, die die Leute noch erreicht?

Diese EU schafft sich gerade selber ab.

Das weite Meer
Ich habe also recht gehabt.

Als ich beteuerte, dass es nicht mehr an den Europäern liegt, ob Griechenland geht, mehr Geld nimmt, weniger Geld nimmt oder was auch immer tut.

Sondern das, einzig und alleine, Tsipras bestimmt.

Die Euro-Länder sagen: kein Geld mehr.

Aber Tsipras lässt sein Parlament darüber abstimmen, ob ein Referendum abgehalten wird. Über die Punkte der Euro-Gruppe, die doch die Hilfszahlungen gerade für beendet erklärt hat?

Anscheinend nimmt Tspiras die anderen Europäer nicht mehr ganz ernst.

Und so wird er wohl gewinnen.

Die Europäer müssen sich nun rasend schnell ins Zeug legen und ihm ein besseres Angebot unterlegen.

Deutschland ist reich (langsam eine Ironie), Merkel könnte Tsipras doch noch ein paar Extra-Milliarden auf seine Extrapunkte legen?

Damit er nach dem Referendum das viele Geld der Europäer doch noch annimmt.

Europa wird inzwischen nicht mehr von Brüssel regiert. Sondern von Athen aus.

Nur einige in Brüssel, scheinen das noch nicht gemerkt zu haben.

Wolf2015
zu spät

Das Referendum ist gut aber halt einen Monat zu spät.
Was ich nicht verstehe, dass über das Referendum abgestimmt wird, aber nicht über Steuern die das kleine Volk nicht treffen, dazu braucht es keine Einigung mit den Geldgebern, das ist griechische Hoheit

Strandy
....kommt es anders als man glaubt.

Ein Sprichwort sagt - aber hier wie überhaupt kommt es anders als man glaubt-
Sicherlich ist der 5 Juli nicht der 30 Juni und auch ist es nicht so das Schuldner den Gläubigern die Bedingungen stellen. Ja, auch möglich das die Amerikaner die 5 Tage mit Notkrediten überbrücken oder auch andere
aber die wenigsten wissen wie das Referendum ausgeht bei den Europäern ist berechtigterweise erst mal Schluss das kann ja jetzt nicht mehr anders sein.
Es ist auch gut möglich das jetzt eben dadurch der grosse Schuldenschnitt kommt
aber dadurch ist Europa zur Transferunion geworden und das ist nach den Verträgen über die Eigenverantwortlichkeit der Finanzen der Teilnehmerstaaten absolut nicht vorgesehen.
Es kann jetzt alles ganz anders kommen den Ausnahmen gibt es ja mal immer wieder und so bleibt das Spichwort: Aber hier wie überhaupt kommt es anders als man glaubt.

Hajo-K
Demokratie Olé Olé

Das Referendum kann man nur begrüßen. Ein rein demokratischer Akt. Wenn sich Schäuble und Co enttäuscht bis entsetzt zeigen, verrät mir das viel über deren Staatsverständnis. Siehe "postdemokratie"

nachtnebel
haben Sie schon einmal recherchiert wieviele Milliarden

an Zinsen Deutschland in den letzten Jahren aufgrund der "Krise" weniger bezahlt hat und wie sehr Deutschland von Europa profitiert? Den Exportüberschuss muss jemand bezahlen....

sirtobi
der Neoliberalismus stirbt

sollte das Griechische Volk tatsächlich abstimmen und den Offenbarungseid leisten, so ist dies der schwerste Schlag gegen den Neoliberalismus im Banken und Finanzwesen seid der Lehmann Pleite. Kapitalverkehrskontrollen und Staatsbanken könnten die Folgen sein. Dann ist Schluss mit Lustig im Eildorado der Banker, das Kasino wird wegen zu hoher Verluste einzelner Mitspieler geschlossen. Die Forderungen werden abgeschrieben und damit wird das Gewicht der eigenen Passivpositionen groesser, bei den nächsten Banken droht Zahlungsunfähigkeit wegen Kreditunwürdig. Wie sang Udo Jürgens doch so schön, nach Lehmann war noch lange nicht Schluss, oder so ähnlich

joachims
Die Banken sind raus

Ist schon interessant, dass alles scheitert jetzt, wo die Banken (ausser EZB natuerlich) ihr Geld zurueck haben und die Steuerzahler alleine fuer alles aufkommen muessen.

Gast
"Plan B" wie Blowing in the wind

Die griechische 80/20-Gesellschaft soll nach 5 Jahren Rettung am offenen Puls, 8 Rentensenkungen, historischen Lohnkürzungen, faktischer Aufgabe des Sozialstaates, der Fiskalverwaltung und Massenarbeitslosigkeit mit 50% No-Future-Jugend etc. abstimmen ob noch ein Aderlass gefällig sei, damit die nächste Runde vorbereitet werden kann.
Man kann die Wahl der 80% voraussagen.
Es ist lächerlich und hilflos zu sagen man stimme über ein nicht mehr geltendes Angebot ab, während die eu-rechtlich illegitime Eurogruppe-18 gestern entschloss auch danach weiter Hilfen anzubieten.

Die EFSF-Schuldscheine werden billiger und auf den Wert fallen, den sie nach der gr. Leistungsfähigkeit schon lange wirklich haben und nicht den, den man mit deutschem AAA herbeigeredet hat. Your turn Mr. "was auch immer es kostet" Draghi. Der EUGH hat ja -zufällig rechtzeitig- OMT zugestimmt und schlicht anders genannte Ankäufe nicht verboten. Nur die Bürgschaftshöhe bei Endfälligkeit bleibt unverändert. Chance.

Der Hohe Rat der Jedi
krise seit 2008...

aber am tag wo dem volk angeboten wird über alles abzustimmen kommt dieser herr dijsselbloem um die ecke und sagt alles ab?
ich bin ja eigentlich ein überzeugter euro gegner aber die paar tage bis zu einer endgültigen endscheidung hätte man griechenland auf jeden fall geben müssen.
was tsipras gemacht hat war top.
der tritt seinem volk nicht auf der nase rum wie die neoliberalen oder wie der sozialpirat papandreou.
die eu hat hier das griechische volk und deren demokratie mit füßen getreten.
wenn ich sowas sehe läuft es mir eiskalt den rücken runter.

Gast
@Hajo-K Das Angebot läuft am

@Hajo-K
Das Angebot läuft am 30.6. ab. Wenn Tsipras am 5.7. ein Referendum abhalten lässt, dann ist das nicht schlecht, sondern einfach nur zu spät.

montideluxe
@04:15 von sirtobi

>>
der Neoliberalismus stirbt

sollte das Griechische Volk tatsächlich abstimmen und den Offenbarungseid leisten, so ist dies der schwerste Schlag gegen den Neoliberalismus im Banken und Finanzwesen seid der Lehmann Pleite.
<<

Was ? Sie scheinen es immer noch nicht verstanden zu haben. Was auch immer die Volksabstimmung in Griechenland ergibt, es hat absolut keine Auswirkungen in Bezug auf die Verpflichtungen Griechenlands gegenüber den Gläubigern. Egal wie oft die Griechen die Regierung, die Währung oder den Namen wechseln, es wird immer einen Rechtsnachfolger geben der mit der Rechtsnachtfolge auch die Altschulden übernimmt.

Tsipras und seine Linken haben es nicht den bösen Kapitalismus sondern in erster Linie dem griechischen Volk großen Schaden zugefügt.

Syndora
@ Hajo-K

Herr Tsipras missbraucht ein demokratisches Mittel (das Referendum) um
a) sich der Verantwortung einer Entscheidung und der Konsequenzen zu entziehen
b) den Endtermin bis auf unabsehbares Ende hinauszuzögern - ein Referendum kann bis zu 3 Monate dauern, ist seltenst in unter 7 Tagen erledigt.

Die demokratische Legitimität zur Entscheidung haben ihm die Griechen bei der Wahl ausgesprochen, das Referendum jetzt - viel zu spät übrigens - ist eine reine Hinhaltetaktik.

Wieso fragen sich jetzt viele? Nun, ich denke das ist doch ganz deutlich.

Das Geld der EZB ist nicht an Bedingungen geknüpft. Mit jedem weiteren hinauszögern der endgültigen Entscheidung, spekuliert Herr Tsipras auf weitere Notkredite seitens der EZB.

Bravo Herr Draghi. Sie haben sich erfolgreich zum Narren machen lassen von der griechischen Regierung.

Aber Herr Draghi haftet ja auch nicht persönlich für seine Entscheidungen. Wie übrigens keiner bei der EZB.

montideluxe
@05:18 von Der Hohe Rat de...

>>
was tsipras gemacht hat war top.
der tritt seinem volk nicht auf der nase rum wie die neoliberalen oder wie der sozialpirat papandreou
die eu hat hier das griechische volk und deren demokratie mit füßen getreten.
wenn ich sowas sehe läuft es mir eiskalt den rücken runter.
<<

Ihr Idol Tsipras hat die griechische Gesellschaft in den Abgrund geführt und das ist auch alles. Was daran so 'top' sein soll erschließt sich mir leider nicht. Jedes Kleinkind weiß dass wenn es ein Faelligkeitssdatum gibt alles bis dahin geklärt sein muss. Zeit genug war ja da, immerhin 6 Monate. Oder ist Tsipras zu dumm einen Kalender zu lesen ?

montideluxe
@03:48 von nachtnebel

>>
haben Sie schon einmal recherchiert wieviele Milliarden

an Zinsen Deutschland in den letzten Jahren aufgrund der "Krise" weniger bezahlt hat und wie sehr Deutschland von Europa profitiert? Den Exportüberschuss muss jemand bezahlen....
<<

Nun, Deutschland produziert nun mal Qualitätsprodukte die in der Welt gefragt sind. Haben Sie übrigens schon einmal die Sache mit dem Export recherchiert ? Weil dann würde Ihnen auffallen dass der deutsche Exportüberschuss Richtung Griechenland mit etwas mehr als 3 Mrd. Euro pro Jahr eher klein ist und nichts mit den Problemen der Griechen zu tun hat.

LLogik 67
Hintergrund

Auf den ersten Blick ist die Handlungsweise der griechischen Regierung vollkommen irreal.
Versuchen wir es doch einmal altrovertiert die Situation zu durchleuchten.
Fakten:
Nach der Wahl der neuen Regierung stieg der Kurs an der gr Börse um
Im Anschluss darauf stieg der Kurs der gr. Börse um 19,7%
Die gr. Verhaltensweise ließ den Kurs bis letzten Montag Morgen um 27,8% fallen
Herr Tsipras tönte vor einer Woche, uns trennen nur noch 500 Millionen von einer Einigung. Der Kurs stieg um 17,6% binnen einer Woche
Jetzt wie aus dem Zauberhut Freitag Mitternacht ein Referendum
Es wird abgehalten, ohne fertige Vertragsgrundlage und Rückzug des Angebotes durch die Troika
Die gr Börse wird am Montag wohl mindestens 30% einbrechen
Wenn das alles jemand vorher weiß, kann er an der Börse hunderte von Millionen verdienen.
Vielleicht lässt sich so irrealistische Verhaltensweise erklären.

Helmut Baltrusch
Athen setzt Konfrontation fort,obwohl baldige Staatspleite droht

Nach Beschluss der Eurozonen-Finanzminister, das Hilfsprogramm für Griechenland am 30.06. auslaufen zu lassen und nicht zu verlängern und der damit verbundenen Gefahr einer baldigen Staatspleite, setzte die Tsipras-Regierung ihre konfrontative Politik gegen die Brüssel-Gruppe fort. Das Parlament in Athen beschloss für den 05.07. ein Referendum über die von den Geldgebern für neue Finanzhilfen geforderten Spar- und Strukturreformen der Gläubiger.

MP Tsipras empfahl den Griechen, das Reformpaket abzulehnen, um die Verhandlungsposition angeblich verbessern zu wollen. Brüssel und Berlin werden sich jedoch nicht erpressen lassen. Ohne neue Finanzhilfen und die drohende Einstellung der von der EZB zu genehmigenden ELA-Notkredite für die gr. Banken ist das überschuldete Land in Kürze zahlungsunfähig. Die Finanzmister forderten Athen auf, dafür Vorkehrungen zu treffen, um die Ansteckungsgefahr in der Eurozone zu begrenzen. Athen ist nun am Zuge, kooperativ zu handeln.

Gast
"Historisches Fiasko: Die Euro-Zone zerlegt sich selbst"

Es gibt auch andere Meinungen - sogar in den deutschen Medien, und die kommen sehr viel rationaler vor als die ständigen Versuche, die Griechische Regierung für verrückt zu erklären:

"Die Euro-Zone präsentiert sich als Truppe von Dilettanten, die die Nerven verlieren und nicht verhandeln können – kleine Diktatoren, die zu zittern beginnen, wenn die Kofferträger den Raum verlassen. Man möchte von diesen Leuten nicht regiert werden."(DWN)

Diese Meinung scheint mir sehr viel näher an der Realität zu liegen.

Beurteilen kann ich das Ganze mangels Fakten sowieso nicht - das scheine ich aber auch mit der Eurogruppe und vielen Politikern und Medien gemeinsam zu haben - insofern bleibt mir nur abzuwarten, zuzuschauen und gespannt zu sein, wer recht behält: Da kann ich mir dann auch die Mühe weiterer Schreibarbeit sparen - sie wird am Ergebnis eh nix ändern!

tirilei

Endlich mal ein Schimmer am Horizont. Wenn jetzt noch die EZB den Geldhahn zudreht, kann die Rest-EU sich vielleicht endlich mal auf sich selbst "nach Griechenland" konzentrieren. Uns muss jetzt interessieren wann welche Buergschaften faellig werden und wie wir die Rest-EU gegenueber Griechenland isolieren. Was bei denen von nun an abgeht muss jetzt mal deren eigene Sorge sein. Die sind ein Ballast der jetzt hoffentlich bald vom Bein der EU gestossen werden kann. Die Schulden bleiben natuerlich bestehen, aber die Welt dreht sich auch ohne die Griechen weiter.

macaniel
Welch eine Schmierenkomoedie

Der Griechische Wahler kann entscheiden:

NEIN: kein Geld zurueckbezahlen

JA: weiter Geld zu bekommen

Wie man sich wohl entscheidet?

Das was Herr Tsipras und Konsorten veranstalten ist uebelste Demagogie. Das Schmierentheater gleitet unter die Guertellienie ab. Wenn die EURO Zone nicht ihr gesamtes Gesicht verlieren will, muss man jetzt handeln und die Griechen aus dem EURO werfen.

Helmut Baltrusch
@Syndora:"Das Geld der EZB ist nicht an Bedingungen geknüpft.

... Mit jedem weiteren Hinauszögern der endgültigen Entscheidung, spekuliert Tsipras auf weitere Notkredite seitens der EZB."

Das ist so nicht richtig. Nach Beendigung des bisherigen Hilfsprogramms der Gläubiger für GR ist die Zahlungsbelastbarkeit des Landes nicht mehr gegeben. Die EZB berät heute, ob dieser Umstand zur Einstellung der ELA-Hilfen für die griechischen Banken führt.
Werden die ELA-Hilfen eingestellt, sind nicht nur die griechischen Banken mit etwa 50% faulen Krediten pleite. Auch der Staat wird in Kürze zahlungsunfähig sein, wenn er z.B. die Tilgungszahlung von 1,6 Mrd. am 30.06. an den IWF nicht zahlen würde. Als Folge einer solchen Entwicklung würde ganz schnell die Staatspleite eintreten können.

Gast
Sakrileg: Griechen glauben nicht an Entschuldung durch Armut

Man kann Tsipras' zur Schau getragene Entschlossenheit die Merkelsche Sparpolitik nicht weiter zu etablieren getrost als halbherzig bezeichnen. Immerhin bot er mehr Einsparungen an als die Troika verlangte, nur eben anders strukturiert und mit Schuldenschnitt verbunden. Letzter ist die teure Selbstverleugnung der EU-Granden, die ihr Dogma, Sparorgien in GRE könnten Schulden decken, partout nicht aufgeben will, weil die Austerität dann als gescheitert gelten muss. Angesichts der Ergebnisse und katastrophalen sozialen Zustände in einem EU-Land ein offenes Geheimnis für die Betroffenen aber im Elfenbeinturm der Anscheinspolitik eine Gotteslästerung.
Wer Alpha sagt und Omega vermeidet (Kapitalverkehrskontrollen, Nationalisierung von Banken, Beschlagnahme illegaler Vermögen, Bekämpfung des Schwarzmarkts, Repatriierung der Reederumsätze ...) hat Angst vor seiner gut vernetzten Oberschicht und deren Militärputsch. Daher die Klärung der Kräfteverhältnisse im Volk.
Würde EU wandlungsfähiger?

windsbraut123.
03:16 von joachims

"Wie man in vielen Kommentaren liest, wird hier pauschal die Schuld "den Griechen" gegeben. Nun ja, dann lasst sie doch auch abstimmen."

Das finde ich auch.
Die jetzige Regierung hat nur eine sehr knappe Mehrheit und da ist es nur eine gute demokratische Entscheidung, das Volk mit ein zu binden.
Auch muss man feststellen, dass von ganz Europa gerade die Deutschen sich durch ihre Gehässigkeit auszeichnen.

Was mir auffällt, dass Politiker hin und herreisen, Tag und Nacht verhandeln, ein Gipfel den anderen ablöst und alles mit den absoluten Spitzenleuten und viel Trara.

Kann es sein, dass die neue griechische Regierung einfach nicht in das Holywood-Getue der eingefahrenen und getragenen "Berufs-Staatsleute" passt.
Das zeigt auch, dass man die alten griechischen Familienclans gehegt, gepflegt und geschont hatte. Die haben das Land ausgeraubt und wurden doch sehr pfleglich behandelt.
Sachlichkeit, auch in diesen Foren, früher angewandt, hätte helfen können.
Schade.

Bernd39
Gnau lesen!

Es gibt ja nur wenige Medien, die einmal alle einzelnen Verhandlungspunkte genau auflisten.
Was fällt auf? Es geht nicht um das "ob", sondern um das "wie".
Nur ein Beispiel. So schlägt Athen eine höhere Besteuerung von Unternehmensgewinnen über 500T€ vor. Wird prompt vom IWF als "konjunkturfeindlich" abgelehnt. (Wobei die vorgeschlagene Höhe in deutschen Unternehmenskreisen Freudentänze auslösen würde.)
Und bitte jetzt nicht von der ökonomischen Vernunft der Wirtschaftsexperten faseln. Denn ersten kommen bei diesen Menschen nicht vor (was ja auch bei einer "marktkonformen Demokratie - so Merkel-normal ist)) und zweitens haben sie 2008 ihre Unschuld verloren.

Helmut Baltrusch
@tirilei:"Uns muss jetzt interessieren, wann welche Bürgschaften

... fällig werden und wie wir die Rest-EU gegenüber Griechenland isolieren."

Die im Rahmen des EFSF gegebenen Bürgschaften werden nach 2020 fällig. Gegenüber dem IWF bestehen allenfalls Verbindlichkeiten von 2. Mrd. €. Die größten Belastungen hätte bei einem Crash in Athen die EZB zu tragen.

Die Maßnahmen der Abschottung gegen eine Ansteckungsgefahr im Euroraum gegen eine griechische Pleite könnte mittels Bankenschließungen und Kapitalverkehrskontrollen, die von Athen ausgehen müssen, geschehen. Darüber haben die Finanzminister der Eurozone gestern ebenfalls beraten und Vorsorge getroffen für den Fall der Fälle.

BerndSolar
Wirtschaftsleistung Griechenlands in der EU

Wenn es stimmen sollte, dass Griechenland nur 3% der Wirtschaftsleistung innerhalb der Eurozone beiträgt, ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass dieser Krisenfall schon die gesamte Weltwirtschaft ins Wanken bringen soll.
Was geschähe dann erst, wenn z.B. Frankreich oder Italien in ähnliche wirtschaftliche Notlage käme ?
(Untergang des Abendlandes ??)

kommentarschreiber332

Es ist sicher keine Schande, sich der europäischen Unterwerfung zu entziehen. Es ist auch kein schwarzer Tag für Griechenland, wie die Schwarzmaler der Nation es uns weissmachen wollen.
Dass es in Brüssel nicht gut um die Demokratie bestellt ist, zeigte schon der nach Hilfe rufende Aufschrei der EU-Parlamentarier gegen den kaum noch zu bezwingenden Lobbyismus im EU-Parlament vor einigen Jahren.

Ich rechne den Griechen ihre konsequente Haltung hoch an und wünsche der Wiege der Demokratie für die Zukunft nur das Beste.

Alles wird gut!

Dr. Scholz
Kein Befreiungsschlag

Die derzeitige verfahrene Situation ist kein Befreiungsschlag, sondern mit extrem hohen Risiken verbunden, von denen keiner weiß, wie diese letztlich enden.

Ideologische Schranken müssen auf beiden Seiten - auch bei Herrn Schäuble - abgebaut werden, damit es noch zu einer vernünftigen Einigung kommen kann.

Ansonsten drohen Chaos, Wirtschaftskrise und soziale Unruhen.

DKAQI
Abstiimmung

Liebe TS, 178 Abgeordnete stimmten für ein Referendum. Wieviel Gegenstimmen? Enthaltungen? Aber ein langes Statement aus Brüssel.

Wir stellen immer Brüssel und Berlin in den Mittelpunkt der Meinungsbildung. Athen wird nur als Gegner behandelt. Auch dadurch ist eine "Anti-Griechen-Stimmung" entstanden. Eine Pauschalverurteilung "der Griechen".

Mit Unterstützung der tragenden deutschen Parteien haben Familien das Land jahrzehntelang ausgeraubt. Deutschland hat sehr gute Rüstungsgeschäfte getätigt und nun ziehen wir alle geschlossen über eine Regierung her, die ein knappes halbes Jahr die Regierung inne hat.
Kaum nach vollziehbar.

McWade

Man kann es nicht verstehen......da spielt einer / eine Regierung seit Monaten mit den Europäern inklusive seinem Volk. Macht Versprechen die sich nur Umsetzen ließen wenn der Rest Europas es finanzieren würde und dann gibt es doch immer noch Ideologen die diesen Leuten folgen. Selbst außerhalb Griechenlands.
GR hatte einen Termin im Februar, der wurde mit Zustimmung der EU und nach Akzeptanz der Bedingungen durch Tsipras bis 30.06 verlängert. Die Spielchen der Griechen haben am Dienstag (hoffentlich) ein Ende. Die Folgen haben ausschließlich die Griechen zu verantworten !

Heyoka
"Dienstag ist Schluss" ...

Gegen die unendliche Bereitschaft Deutschlands, sich von den Griechen hinhalten und aussaugen zu lassen, sich pubertäre Diskussionen und Ausreden bieten zu lassen, ist wohl kein Kraut gewachsen.

Seit Wochen ist die Rede davon, dass an DEM Tag 'Schluss' ist. Niemand mehr nimmt diese 'Fristen' ernst.

Die ganzen Meinungen, warum es entweder richtig oder falsch ist, so zu verfahren, verschwimmen in ihrer Nachvollziehbarkeit.

Was bleibt ist ein Empfinden des nachhaltigen Verlusts von Würde und Respekt, und zwar auf beiden Seiten.

frisbee2416
Demokratie Ole

Absolut richtig. Was fuer ein Schachzug von Tispras. Und die Buerokraten in Bruessel staunen und haben ausser Empoerung nichts mehr anzubieten. Das griechische Demokratieverstaendnis gegen das Diktat der Institutionen.
Sieht mir aus wie David gegen Goliath. Da kann man ja fast nur die Daumen druecken...

Dr. Scholz
@Von joachims

Volle Zustimmung! Die privaten Gläubiger sind fein raus.
Das sehen und verstehen die meisten aber leider nicht.

Wenn aufgrund der Ansteckungsgefahr und möglicher massiver einsetzender Spekulation gegen den Euroraum auch noch Spanien, Italien, Frankreich ins Wanken geraten, dann gute Nacht.

Eine vernünftige Einigung wäre in jedem Fall der bessere Weg für alle Beteiligten.

JoeyU
Druck auf griechische Regierung

Es ist bewundernswert wie ein kleines Land mit einer für die Bürger, Wähler, für Griechenland kämpfenden Regierung dem immensen Druck von Gläubigern (Banken, Spekulanten, Fonds, mit allen Wassern gewaschenen Finanzhaien, bashing-Typen und Stimmungmacher gegen das Land und vor allen Dingen die Regierung (Kommunisten!!!)) Stand hält und die Repräsentanten dieser Regierung Tag und Nacht darum kämpfen, nicht wie eine Weihnachtsgans ausgenommen, zerlegt, gebraten und dann verspeist zu werden. Da es in der kapitalistischen Welt keine in einer verfassten Werte-Demokratie geltende Gerechtigkeit gibt, es zählt nur Egoismus, über den Tisch ziehen, Gier, Korruption, Niedermachen, Prügeln, Werte ignorieren u.v.a. negative Tugenden m. wird es vorerst kein akzeptables Ende dieser Krise für Griechenland, seine Bürger geben. Aber wir hoffen, die Bürger der EU ziehen aus diesem nun fast 7jährigen Desaster die erforderlichen Lehren.

Karlmaria
Das ist ja des Pudels Kern

Es gibt so viele Dinge die Griechenland innenpolitisch selbst regeln könnte. Eine gesunde Verteilung des offensichtlich doch noch vorhandenen Geldes ist doch in erster Line einmal ein innenpolitisches Thema für Griechenland selbst. Aber es wird immer nur Geld von der EU verlangt. So viele Probleme könnte Griechenland selbst lösen. Das ist Subsidiarität. Subsidiarität ist tief in den Grundregeln der EU verankert. Subsidiarität bedeutet dass ein Land sich zuerst einmal selbst helfen muss und erst wenn da gar nichts mehr geht ist die EU am Zuge!

DKAQI
05:50 von montideluxe

an @04:15 von sirtobi
"Was ? Sie scheinen es immer noch nicht verstanden zu haben. Was auch immer die Volksabstimmung in Griechenland ergibt, es hat absolut keine Auswirkungen in Bezug auf die Verpflichtungen Griechenlands gegenüber den Gläubigern."

Da sind Sie wohl auf dem falschen Dampfer.

Warum regen wir uns alle so auf? Auch die nun empörten Politiker wissen doch schon längst, dass eine Rückzahlung der Schulden Griechenlands für eine lange Zeit nicht stattfinden wird.
Ich frage mich, warum man dann diese Posse solange aufrecht hält und nicht längst an einen echten Aufbau, Gysi hat recht mit seinem Marshallplan, des Landes arbeitet. Denn nur dann, könnte Griechenland eines Tages einen KLEINEN Teil seiner Schulden begleichen.

Der Euro, das sollten wir nicht vergessen, war auch ein Preis, den wir für die Wiedervereinigung und das Ende des I.Kalten Krieges gezahlt haben.
Was wir daraus gemacht haben, können Sie in der Ukrainekrise ablesen. Nicht wirklich Gutes!

datten
Die Banken haben sich verzockt

und seitdem wird in allen Ländern der EU kräftig gespart. An den Gehältern der Verantwortlichen? Natürlich nicht. Gespart wird an den Arbeitnehmern und ihren Familien. Das hat der griechische Ministerpräsident Tsipras mehr als deutlich gemacht und seine Position vertreten, die er durch eine Volksabstimmung untermauern will. Nun haben Schäuble und seine Gesinnungsgenossen nur wenig Interesse, ihren Neoliberalismus (der natürlich alternativlos ist) auf den Prüfstand stellen zu lassen. Und da die übergroße Zahl der hiesigen Presse das Lied mitsingt, glaubt Michel das Märchen vom faulen Griechen und dass er selbst ganz toll ist. Und es wird den vereinigten Neoliberalen sicher gelingen, dass die Regierung Tsipras stürzt (auch als Warnung an die Spanier und Podemos) und so werden weiter die Schuldigen für die Finanzkrise unbehelligt bleiben, die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer.

Crefeldinjo
Die Griechen lassen den Karren an die Wand fahren!

Das ist ihre Strategie! Und EU, EZB, IWF und wer auch immer schauen zu und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Dann werden sie am Ende einknicken und weiteres Geld für praktisch keine Reformen rausrücken. Wird dann als Notkredite oder "technische Hilfe" verkauft. Die Gefahr ist, dass sich andere Pleitekandidaten ein Beispiel daran nehmen.

Merkel sollte aufpassen, dass sie am Ende nicht als Verliererin in einem von Anfang an schlechten Spiel dasteht. Der deutsche Michel dürfte schon jetzt der Verlierer sein.

Auf eine Frage
Hauptsache keine Verantwortung

Die griechische Regierung hat zu hoch gepokert.
Ihre Erpressung der europäischen Staaten ist gescheitert.
Nun geht es ihr offensichtlich nur noch darum, für ihr Scheitern nicht die Verantwortung zu übernehmen, sondern dies das Volk per Abstimmung tun zu lassen. Dann kann sich diese Regierung fein die Hände in Unschuld waschen...

Old Lästervogel
Diese Politamateure in GR

haben es geschafft, ein ganzes Land in Schockstarre zu versetzen, nämlich ihr eigenes Land. Ich lese immer von anderen Foristen, dass GR als Sieger gegenüber den Euro-Ländern da steht. Gegenbeweis: die Griechen heben all ihr Geld ab, weil sie selbst nicht mehr an Tsipras glauben.
Ausserdem sehen viele Foristen immer nur die deutsche
Verantwortung und Schuld. Lesen Sie bitte mal Forenbeiträge in Finnland, in den baltischen Staaten, Portugal und Spanien. Da ist man anderer Ansicht, wer wohl zum allergrössten Teil Schuld ist am Debakel! Nix Deutschland, nur GR selbst!
Dass die GR-Regierung jetzt so tut als ob sie immer noch was fordern können (Referendum) ist wohl nur Wunschdenken.
Die Angelegenheit ist zumindest vorläufig den Bach hinunter gegangen. Punkt!

wiesengrund
@montideluxe, 05:50 - Neoliberalismus-Stopp

Wenn man schreibt: "Tsipras und seine Linken haben es nicht den bösen Kapitalismus sondern in erster Linie dem griechischen Volk großen Schaden zugefügt", dann muss man anscheinend ein wenig irritiert sein von der couragierten Politik der Syriza-Regierung, die mittels eines Referendums die neoliberale Austeritätspolitik der Kreditgeber (EU-Kommission, EZB, IWF) stoppen will, weil jene dazu geführt hat, dass mittlerweile 19,5 Prozent der Griechen "severely materially deprived" sind.

Gast
@06:56 von tirilei

"Was bei denen von nun an abgeht muss jetzt mal deren eigene Sorge sein"

Ich kann Ihren Unmut zwar gut verstehen, auch ich träume davon, endlich mal wieder einen Tag, eine Talkshow oder gar einen Bericht aus Brüssel OHNE Griechenlandfrage zu erleben. Und doch, ob sie sich nun in die EU reingeschlichen haben oder nicht- (ich vermute übrigends, aus strategisch-politischer Sicht mit dem Wissen um die Zahlungsschwierigkeiten) - helfen müssen werden wir ihnen trotzdem. Privat bin ich Schuldner sowohl als auch Gläubiger - also bin ich interessiert, das auch meine Schuldner zahlen - interessant wird die "griechische Variante" immer erst dann, wenn die eigenen Schulden höher sind als die Forderungen.Deshalb bleiben die griechischen Politiker gerade auch so vermeintlich "cool", die wissen genau, das wir Resteuropäer niemals zulassen wird, das ein ganzes Volk in Europa hungern würde! Und das ist die Erpressungsgeschichte dabei, die im Rest Europas für Unmut sorgt!!!

Dr. Scholz
@nachtnebel

Gute Frage, die von vielen nicht gestellt und gesehen wird.
Aufgrund der Minizinsen hat Herr Schäuble in den letzten Jahren ca. 100 Mrd. eingespart.

RiedelEbb
Wir zahlen immer drauf

Dienstag ist Schluss? Die EZB berät noch heute über Notkredite für die griechischen Banken und die reichen das Geld umgehend an den griechischen Staat weiter. Wir reden hier von bald 100 Mrd. in der letzten Zeit. So etwas nennt man Staatsfinanzierung und Herr Tsipras ist auf die 7,2 Mrd. aus dem Hilfsprogramm gar nicht angewiesen. Wenn die betroffenen griechischen Banken Pleite gehen, ist das Geld im Rahmen der Insolvenz Pfutsch. OK - das Geld ist auch beim griechischen Staat weg. Das wissen alle und kein Politiker traut sich dies zuzugeben. Übrigens ist der EZB verboten, Staaten zu finanzieren. Werden jetzt die Banker und Politiker wegen der Verletzung von Gesetzen zur Rechenschaft gezogen? Die EU und der Euro haben auf der ganzen Linie versagt - richtigerweise unsere Politiker. In der Privatwirtschaft würden solche Manager entlassen und würden sich diversen Prozessen und Schadenersatzklagen ausgesetzt sehen. Nur in der Politik gibt es das nicht und die Steuergelder werden verbrannt.

Laureat
@ Hajo-K - EU und Euro wird es auch weiterhin geben

"Demokratie Olé Olé
Das Referendum kann man nur begrüßen. Ein rein demokratischer Akt. Wenn sich Schäuble und Co enttäuscht bis entsetzt zeigen, verrät mir das viel über deren Staatsverständnis. Siehe "postdemokratie""
.
.
.
Stellen wir uns nur einmal vor, es gäbe in Deutschland und den andren Ländern eine anders lautendes Referendum mit der Frage:

*Soll die Euro Gruppe auch weiterhin Geld an Griechenland zahlen?*

Das wäre dann auch demokratisch, nur würde es den Griechen gewiss nicht gefallen.
Die Umfragen der vergangenen Wochen in Deutschland waren da einhellig.

Was auch immer die Griechen machen, mit Tsipras haben sie zum Jahresbeginn schon den größten Fehler begangen, sie haben den Bock zum Gärtner gemacht. Seine asymetrische Kriegsführung erinnert an Putins Vorgehen gegen EU und NATO, da scheinen sich Tsipras Besuche und Kontakte zu Putin doch für ihn gelohnt zu haben.

Auch der Ton wird in Athen rauer, bei solchen Schreihälsen hilft meist nur der Klaps auf den Po.

wiesengrund
@Helmut Baltrusch, 06:43 - Konfrontationspolitik

Da Sie schreiben, "Athen ist nun am Zuge, kooperativ zu handeln", blenden Sie aus, dass die Tsipras-Regierung mittels eines Referendums die neoliberale Austeritätspolitik der Kreditgeber stoppen will. Denn die kompromisslose Sparpolitik der EU-Kommission, der EZB und des IWF hat das Resultat, dass mittlerweile 19,5 Prozent der Griechen "severely materially deprived" sind.

krokusnuss
Realität

-die gr. Regierungen der letzten 30 Jahre wurden von demokratisch gewählt, also ist die gr. Bevölkerung für das Versagen verantwortlich

-die die jetzt so laut schreien D oder die EU hätten früher einschreiten sollen sind die gleichen die lauthals von "Spardiktaten" schwadronieren.

-das "Sparprogramm" ist das Minimum, nicht das Maximum was Gr. tun muss. Echte Reformen bei Verwaltung, Justiz oder dem Kampf gegen Privilegien und Korruption ? Fehlanzeige, noch nicht mal die Angebote zur praktischen Hilfe hat man in Erwägung gezogen

-selbst wenn die gr. Löhne auf dem Niveau Rumäniens wären würde niemand ausserhalb Tourismuss und Agrar in Gr. investieren eben weil Korruption und Verwaltung noch mal deutlich schlechter sind als in Rumänien

-T&V haben jedes Vertrauen verspielt weil sie Verhandlungsergebnisse im 2h-takt zurückgenommen haben und noch schlimmer Gläubigerangebote bewusst verfälscht an die eigene Bevölkerung weitergegeben haben

-> glaubt denen niemand das es nur 1 Woche geht.

Gast
"...von der -couragierten- Politik der Syriza-Regierung..."

Ich weiß nicht, wie meine Gläubiger reagieren würden, wenn ich mich ab Montag "couragiert" gegen jegliche Rückzahlung, bzw. einen Rückzahlungsaufschub nach dem anderen erbitten würde, am besten noch paralell dazu mit permanenter Gläubigerbeschimpfung... Als Freiberufler hätte ich da wohl ganz schlechte Karten, zumal mir defacto anders als einem Arbeitnehmer keinerlei Selbstbehalt bliebe - Ergebnis wäre, das mir der Geldhahn zugedreht würde- nennt man bei uns "Eidesstattliche Versicherung" - und das ist auch richtig so! Egal wie lange man braucht - Schulden sollten zurückbezahlt werden, fertig aus! Über das wie und wie lange lässt sich trefflich streiten, ob Griechenland eine riesige Panzerarmee braucht oder nicht ebenfalls!!!
"19,5 Prozent der Griechen "severely materially deprived" sind" - Fragen Sie einmal die Letten, Tschechen, Balten, Iren oder Spanier und Portogiesen, ob die so viel mehr Geld in der Tasche haben!

Auf eine Frage
Alle sind schuld, außer Griechenland?

"couragierten Politik der Syriza-Regierung, die mittels eines Referendums die neoliberale Austeritätspolitik der Kreditgeber (EU-Kommission, EZB, IWF) stoppen will, weil jene dazu geführt hat, dass mittlerweile 19,5 Prozent der Griechen "severely materially deprived" sind."

Es erscheint mir einfach nur idiotisch zu behaupten, dass für das Desaster in Griechenland alle anderen (EU, USA oder sonst jemand), nur nicht Griechenland selber Schuld sein soll.

Die europäische Politik hat Portugal, und Co. immerhin wieder auf einen sachten, aber stabilen Weg der Besserung geführt. Das ist auch für diese Länder nicht einfach, aber diese Länder kommen langsam wieder auf einen grünen Zweig. Griechenland mit seiner Politik nicht...

wm
Die EZB will beraten.....

.....ob sie gre.Banken weitere Notkredite geben soll.

Was soll das ?
Geht die Geldverbrennung nun doch weiter?
Jetzt via der EZB?
Wenn schon .denn schon.
Schluß,aus,Feierabend!

Snowcat
Helmut Baltrusch 06:43

Vielleicht sind die Eurozonen-Finanzminister auch davon ausgegangen, dass Tsipras und seine Regierung nach deren Entscheidung, das Hilfsprogramm per 30.06. auslaufen zu lassen, auf das Referendum verzichten?
Soll ich Ihnen mal verraten, wie hoch mein Vertrauen in diese Politik-Akteure noch ist?
Richtig - tendiert gegen 0. Und es geht nicht nur mir so. Ein Trauerspiel und nicht nur eine griechische Tragödie.

VWLer
Ein Zeichen das den Euro Stärk

Ich war erfreut zu sehen, dass die Finanzminister der Euroländer nicht weiter auf die griechischen Spielchen eingegangen sind. Hoffentlich bleiben sie bei ihrer Haltung. Das wird das Vertrauen in den Euro stärken. Aber natürlich bedeutet dies, dass die Griechen jetzt erst einmal durch eine harte Zeit hindurch müssen. Aber vielleicht werden nun die notwendigen Reformen angegangen und Griechenland geht es bald besser als je zuvor.

An dieser Stelle ist es wichtig festzuhalten, dass die griechischenRegierungen, wer immer dies war, ist oder sein wird, alleine dafür verantwortlich sind, wie es um den griechischen Haushalt bestellt ist und auch dafür, dass genügend Mittel für ihre Vorhaben vorhanden sind.

Mitglied der EU oder des Euroraumes zu sein entbindet sie nicht von dieser Verantwortung.

Wir sollten alle anerkennen wie bereitwillig die Euroländer Griechenland Hilfe angeboten haben.

Griechenland hat und hatte jederzeit die Möglichkeit eigenverantwortlich einen eigenen Weg zu gehen.

Gast
Griechenland wird bestraft

weil es nicht so gewählt hat, wie es die "Tonangeber" in der EU gerne hätten. Das Projekt Griechenland muss schiefgehen, weil:
-eine Änderung der von namhaften Fachleuten überwiegend als erfolglos eingestuften bisherigen Sparpolitik als "Eingeständnis eines Irrtums" angesehen werden müßte. (Ebenso wie die Idee von der strikten "Schwarzen Null" die unsere Infastruktur vergammeln läßt.)
-Eine linke Regierung nicht erfolgreich sein darf, wegen des Beispieleffekts.
Wie war das doch, als einst mit dem Druck von EU-Mitgliedern Neuwahlen in Griechenland durchgedrückt wurden, die dann eine "genehme", weil brüderliche Partei an die Regierung gebracht hat.
Gab es da nicht auch die unterstützenden Worte unseres Finanzministers, die weitgehendes Entgegenkommenn im Falle des Wahlerfolgs seines "Freundes" Samaras signalisierten und die angekündigten Schwierigkeiten, wenn die Greichen anders wählen.
Man muss davon ausgehen, dass da systematisch auf „Ablösung“ der Syriza Regierung hingearbeitet wird

wiesengrund
@Laureat, 07:57 - Referendumsfrage

Das von Ihnen angeregte Referendum, das "in Deutschland und andren Ländern" durchzuführen wäre, müsste vom Europäischen Gerichtshof unterbunden werden, weil die von Ihnen konstruierte Entscheidungsfrage "Soll die Euro Gruppe auch weiterhin Geld an Griechenland zahlen?" nicht der Realität entspricht, da die Euro-Gruppe kein Geld an Griechenland zahlt, sondern verzinsliche Kredite an den griechischen Staatsapparat vergibt.

goldschmiedel

@nachtnebel: haben Sie schon mal recherchiert wie gut es uns als Exportweltmeister VOR dem Euro ging? Da gab es keine prekäre Arbeitsverhältnisse, keine Leiharbeit, da gab es vernünftige Sozialleistungen, vernünftige Rentenpolitik, eine ordentliche Geldpolitik usw usw..

Soll mir keiner erzählen es ginge uns nur wegen des Euro so gut, mit der D-Mark ginge es uns besser, denn die angeblich mehr eingenommenen Euro gehen für alles andere drauf ausser für uns Bürger, siehe Griechenland z.B.

Gast

Seriöser Journalismus sieht anders aus

Ich frage mich schon seit Monaten, was die unsinnige Diskussion über einen "Grexit" soll.
Nirgendwo in den EU Verträgen, der EU-Einführungsverordnung oder sonstwo im europäischen Recht ist vorgesehen, dass ein Staat aus der Euro-Währung austreten kann oder dazu gezwungen werden kann.
Selbst den Austritt aus der EU kann nur einseitig (!) durch Griechenland veranlasst werden und selbst dies würde mindestens 2-3 Jahre dauern.
Sollte denn der vielbeschworene Staatsbankrott tatsächlich eintreten (wer kann dies eigentlich hinreichend belegen ??), so zeigt das Beispiel Argentinien, dass es mehr als 10 Jahre dauern wird, bis die Dinge halbwegs geregelt sind.

Vollkommen vergessen wurde in den Zusammenhang, dass es deutsche und französische Banken waren, die Griechenland ab 2007 an die Wand gefahren haben. Mit bis zu 30% Zinsen auf Staatsanleihen.
DIE haben Milliarden verdient und tun es noch.

Gast
"...ob die Partner es wollen oder nicht...!"

Das Referendum wird stattfinden, ob die Partner es wollen oder nicht", sagte Tsipras im Parlament.

Fakt ist, im Schuldenstreit mit Europa hat Herr Tsipras keine "Partner" mehr, sondern nur noch "Gläubiger" ! Und ob die griechische Regierung nun ihre Verzögerungsspielchen weiterspielen kann, wird sich ganz schnell in Griechenland selbst entscheiden- mein Verdacht:
Wenn die Partei Tsipras schon mit Faschisten koalieren muß, um ein Referendum durchzuboxen, ist die "Neuwahl" demnächst ganz schnell da! Und wenn erst mal das Chaos auf den Straßen Athens ausbricht, wäre auch ein Staatsstreich nicht ganz auszuschließen. Immerhin, die letzte Militärdiktatur in Griechenland ist noch nicht sooooo lange her! Am untersten Ende der Kette - wie immer - die einfachen Menschen "wie Du und ich", denen wir Resteuropäer nun helfen müssen! Egal welche Spinner da oben künftig wie das Land regieren...Und da darf unsere Solidarität nicht versiegen - Ansonsten erleidet unser Europa wirklich großen Schaden!!!

Laureat
@ wiesengrund - Referendum hat nur Ziel der Verschleppung

"Da Sie schreiben, "Athen ist nun am Zuge, kooperativ zu handeln", blenden Sie aus, dass die Tsipras-Regierung mittels eines Referendums die neoliberale Austeritätspolitik der Kreditgeber stoppen will."

Es ist nur verwunderlich, dass es gerade die neoliberale Politik ist, die die meisten anderen Länder innerhalb der EU zu erfolgreichen, verlässlichen und belastbaren Wirtschaften macht.

--->Was wir hier sehen ist das Spiel einer gegen alle. <---

Seit Wochen kommen da Sprüche aus Athen, die dazu aufrufen den Kampf gegen die Politik der EU aufzunehmen, sich aufzulehnen und sogar die Beschimpfung deutscher Politiker als Nazis in der GR Presse zur Stimmungsmache gilt als adäquat.

Egoist Tsiprs ist ein Spalter, ihm geht es nicht um ein Miteinander, sondern die Zerlegung der EU. Ich bin der festen Überzeugung, dass Putin im Hintergrund sich nicht nur die Hände reibt, sondern beratend und treibend dabei tätig ist.

GR passt nicht nur nicht in den Euro, sondern so auch nicht in die EU.

wiesengrund
@Auf eine Frage, 08:03 - Griechenland-Desaster

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihr Urteil ("idiotisch") bezüglich der Ursachen des "Desasters in Griechenland" zu überdenken, möchte ich zwei Dinge zu bedenken geben.
Erstens ist die neoliberale Austeritätspolitik, die zur völligen Verarmung von 19,5 Prozent der Griechen geführt hat, zwar von den Kreditgebern (EU-Kommission, EZB, IWF) dem griechischen Staatsapparat als Kreditnehmer verordnet worden, aber die konservativ-sozialdemokratische Samaras-Regierung hat die menschenunfreundlichen Sanierungsimperative (Arbeitsmarktflexibilisierung, Mehrwertsteuererhöhung, Rentenkürzung) als williger Vollstrecker exekutiert.
Zweitens sind die Erfolge der neoliberalen Austeritätspolitik in Portugal dermaßen beeindruckend, dass die neoliberale Regierung anscheinend in Bälde von den verarmten lohnabhängigen Portugiesen abgewählt werden wird.

Izmi
05:50 von montideluxe

"Was ? Sie scheinen es immer noch nicht verstanden zu haben. Was auch immer die Volksabstimmung in Griechenland ergibt, es hat absolut keine Auswirkungen in Bezug auf die Verpflichtungen Griechenlands gegenüber den Gläubigern. Egal wie oft die Griechen die Regierung, die Währung oder den Namen wechseln, es wird immer einen Rechtsnachfolger geben der mit der Rechtsnachtfolge auch die Altschulden übernimmt. ..."

Sie verstehen sirtobi offensichtlich nicht. Zunächst sind stehen diese Schulden einfach nur auf dem Papier, und wenn die Griechen sich weigern, zurückzuzahlen - oder auch nur nach ihren eigenen Bedingungen zahlen - dann knirscht es im europäischen und internationalen Finanzwesen. Vielleicht noch nicht sehr stark, aber es geht in diesem Fall um das Beispiel, dem sehr wohl andere Länder folgen könnten. Darüber hinaus weiß zur Zeit niemand, welche Auswirkungen das griechische Vorgehen überhaupt haben wird. Nicht wenige (auch US-)Volkswirtschaftler befürchten einen neuen Crash.

all mine
Insolvenz

Kann ja auch was schönes sein, nochmal alle liquiden Mittel rausziehen und dann Insolvenz melden.

Verlierer sind die armen Griechen die nichts haben, die konnten nichts beiseite schaffen und die Steuerzahler der Gläubiger die haben den Griechen denen es gut geht nochmal ordentlich Bargeld über die EZB rübergescheffelt.

Das ausgerechnet die Griechen für die Tsirpas angeblich angetreten ist, die einfachen und armen Leute, zusammen mit den einfachen Arbeitern der Geberländer ( denn ich glaube das Die Leute mit einem Stundenlohn von 10 Euro ihre Steuergelder lieber im Supermarkt ausgegeben hätten , anstatt es auf ein Konto eines griechischen Millionärs zu wiederzufinden, weil dort die komplette Steuerkontrolle nicht funktioniert ) die grossen Verlierer im Spiel sind ist schon obskur.

Ist aber nichts anderes wie so manche Insolvenz hier in Deutschland, im Nachbardorf wohnt ein Herr der ist Privatinsolvent und lebt wie Gott in Frankreich...., gewusst wie...

Shantuma
@McFree

Zwischen EU und Euro gibt es einen kleinen Unterschied.
Nicht jeder Staat der in der EU ist, ist auch Euro-Land.
Die EU bringt hauptsächlich wirtschaftliche und juristische Standards, zu dem erleichtert sie die Reisefreiheit und noch etwas mehr.
Der Euro ist eine reine Währungsunion, ein Zusatz zur EU.

"Wenn jeder tut, was er will - nennt man das nicht Anarchie?"
Nicht unbedingt, man würde es eher Chaos nennen.
Anarchie ist eine Gesellschaft ohne Herrschaft. Regeln des normalen Miteinanders gelten dennoch und berufen sich auf den gesunden Menschenverstand.
Auch könnte man Regeln einführen, da es immerhin noch Versammlungen gibt und man dort Abmachungen treffen könnte.
Der Begriff Anarchie ist im Laufe der Zeit sehr verkommen und gilt heutzutage für eine Gesellschaft ohne Regeln, was aber nicht der Fall ist.

Izmi
08:18 von goldschmiedel

"...Soll mir keiner erzählen es ginge uns nur wegen des Euro so gut, mit der D-Mark ginge es uns besser, denn die angeblich mehr eingenommenen Euro gehen für alles andere drauf ausser für uns Bürger, siehe Griechenland z.B."

Siehe Außenhandelsüberschuss, und siehe, wo der bleibt - in den Taschen einiger Weniger. Aber nicht in den der Griechen!

Izmi
08:30 von Laureat

"...Egoist Tsiprs ist ein Spalter, ihm geht es nicht um ein Miteinander, sondern die Zerlegung der EU. Ich bin der festen Überzeugung, dass Putin im Hintergrund sich nicht nur die Hände reibt, sondern beratend und treibend dabei tätig ist. ..."

Putin hatten wir lange nicht! Aber irgendwann muss der ja auch wieder im Spiel sein, sonst könnte man die Probleme der europäischen Welt einfach nicht erklären! Natürlich sind die Russen Schuld an allem...

Helmut Baltrusch
@Dr.Scholz:"Eine vernünftige Einigung wäre in jedem Fall der ...

... bessere Weg für alle Beteiligten."

Nun, dafür ist es angesichts der kategorischen Ablehnung der Gläubiger-Angebote an Spar- und Strukturreformen nach 5 Mon. Verhandlungen mit Brüskierung und Vorführung aller bisherigen Partner durch die Chefideologen der Syriza-Regierung in Athen wohl zu spät. Wie sollte denn eine "vernünftige Einigung" aussehen? Sollen die europäischen Steuerzahler noch mehr bürgen, als mit 57 Mrd. € bisher?

Unter welcher Verblendung diese Neuregierenden leiden, zeigt schon die Tatsache eines Referendums über ein abgelehntes Hilfsprogramm mit der Maßgabe, die Würde Griechenlands wieder herstellen und die Verhandlungsposition mit den Institutionen verbessern zu wollen. Ein besseres Ergebnis wie beim Angebot eines verlängerten Hilfspaketes wird die gr.Regierung von den Geldgebern nicht mehr bekommen können.

Zudem ist es verantwortungslos von Athen, keine Vorbereitungen für den Fall einer Banken- und Staatspleite und die mögl. Ansteckung im €-Raum zu treffen.

Helmut Baltrusch
@wiesengrund:"... blenden Sie aus, dass die Tsipras-Regierung ..

... mittels eines Referendums die neoliberale Austeritätspolitik der Kreditgeber stoppen will."

Toll, in welcher Welt leben Sie und die Syriza-Regierung denn? Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sich inhaltlich am ohnehin abgelehnten Angebot der Gläubiger durch das Ergebnis des Referendums etwas ändern wird? Im Übrigen waren die Vorschläge der Gläubiger sehr wohl kompromissfähig (keine Rentensenkungen und Mehrwerteuererhöhungen etc.), aber die griechische Regierung lehnte alle Vorschläge ab.

Athen hatte 5 Monate die Möglichkeit, anstelle der verhassten Austeritätspolitik in ihrer Wirkung gleichwertige Alternativvorschläge zu unterbreiten, aber es kamen keine. Auch die Spar-Vorstellungen und die Steuererhöhungspläne der Ideologen in Athen entsprachen letztlich der bisherigen Austeritätspolitik mit voraussehbaren Schäden für die Wirtschaft und damit auch für die Beschäftigten - ohne die maroden Strukturen von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft ändern zu wollen.

Izmi
09:23 von Helmut Baltrusch

"...Wie sollte denn eine 'vernünftige Einigung' aussehen? Sollen die europäischen Steuerzahler noch mehr bürgen, als mit 57 Mrd. € bisher?..."

Stellen wir die Frage einmal anders herum: Kann es sich die EU leisten, einen Mitgliedsstaat völlig verarmen zu lassen, nur damit Schulden und Zinsen pünktlich gezahlt werden? Wer diese Frage bejaht, spaltet Europa auf das Tiefste. Wer sie verneint, dem bleibt nichts anderes übrig, als zu helfen. Und helfen meint tatsächlich, weiter zu zahlen.
Alle Polemik gegen die unbotmäßigen und gierigen Griechen hilft nicht, solange diese grundsätzliche Frage nicht geklärt ist. Die übrigens bald weitere Nationen betreffen wird. Und weiter:

"...Zudem ist es verantwortungslos von Athen, keine Vorbereitungen für den Fall einer Banken- und Staatspleite und die mögl. Ansteckung im €-Raum zu treffen. ..."

Sie sagen es: eine "Ansteckung" ist zu befürchten - aber warum und vor allem wie sollte Athen die verhindern? Es ist die EU-Politik, die die Ursache ist.

Gast

und was ändert diese entscheidung? wenn du die wahl zwischen "ich schenke dir weiterhin geld" oder jetzt müsst ihr anfangen steuern zu zahlen" hast...was denkst du wie die wahl ausgeht? ich höre immer nur forderungen von Gr...aber noch nicht mal ansatzweise den eigenen laden aufräumen. echte angebotene hilfen - ein steuersystem aufzubauen- wird dankend abgelehnt und die helfer nach hause geschickt. das sieht mir nicht nach europäischen solidaritätsdenken aus.

TRuf56
Einer schafft an - die Anderen stehen stramm und zahlen

Demokratie ist, wenn Griechenland täglich einen neuen Geldwunschbetrag meldet und die anderen zahlen!
Auch wenn das Geld bei der Regierung oder im Ausland landet und auf keinen Fall bei den "armen Griechen".
An diese Sozialform werde ich auf jeden Fall zahlen, wenn es denn notwendig wäre.
Schaltet die Steuerzahlpflicht für Reiche auf "an" und treibt die 80 Mrd. Steuerschulden kurzfristig ein! Und ich mach wieder mit.

Gast
Das Referendum ist _kein_ Akt der Demokratie!

Denn weil es nach dem 30.6.2015 angesetzt ist bedeutet dies, dass die 18 anderen Finanzminister gezwungen werden sollen, das Hilfsprogramm zu verlängern und die jeweiligen Parlamente Tsipras Forderung einfach abnicken sollen.

Eine Person will also erzwingen, dass alle anderen Finanzminister nebst Parlamenten nach seiner Pfeife tanzen!

Hätte das Referendum einen Monat früher stattgefunden, wäre es jedoch als Akt der Demokratie zu werten gewesen.

Gast
Es gibt da noch ein weiteres Problem

mit dem damaligen Angebot der griechischen Regierung:

Jene dort genannten Steuererhöhungen ließen sich nur eintreiben, hätte man ein funktionierendes System der Steuereintreibung.

Dieses hat man aber nicht, womit die dort angesetzten potentiellen Einnahmen Makulatur sein dürften.

Ohne ein funktionierendes System der Steuereintreibung bleibt aber nur die Kürzung der Ausgaben übrig, eben jene so verhasste Austerität.

EulenachAthen
@Wollux 6:53

"insofern bleibt mir nur abzuwarten, zuzuschauen und gespannt zu sein, wer recht behält"

Mir geht's inzwischen genau so.

Und, wie Sie sagen, wir wissen sowieso nicht, was wirklich am EU-Verhandlungstisch, zwischen einzelnen "Großakteuren" und inoffiziell auf den Korridoren des Verhandlungsgebäudes miteinander besprochen wird, sondern nur, was verlautbart wird.

Und wenn ich sehe, mit welch herzlichem Lächeln manche EU-Granden Tsipras anschauen, dann habe ich das Gefühl, dass ihnen der Zwergenaufstand imponiert.

Vielleicht sehen sie darin eine erste Chance, die EU-Machtmechanismen so zu korrigieren, dass der Apparat zum Wohl aller Mitgliedssgesellschaften und Ausgleich zwischen den einzeln Nationen agiert, und nicht als globalisierter Wettbewerbsanheizer, der die Egozentrik einzelner Mitglieder bedient.

Das braucht grundlegende, langwierige Reformen auch der EU-Kontrollfähigkeit über Subventionsmilliarden (z. B. Ungarn) und im Verhalten vieler Mitglieder, nicht nur Griechenlands.

heimatplanetmars
Antwort 05:58 von montideluxe

""Ihr Idol Tsipras hat die griechische Gesellschaft in den Abgrund geführt und das ist auch alles. Was daran so 'top' sein soll erschließt sich mir leider nicht. Jedes Kleinkind weiß dass wenn es ein Faelligkeitssdatum gibt alles bis dahin geklärt sein muss. Zeit genug war ja da, immerhin 6 Monate. Oder ist Tsipras zu dumm einen Kalender zu lesen ?""

Es ist schon unverschämt, wie Sie sich hier einiges zurechtlegen. Tsipras ist erst seit sehr sehr kurzer Zeit im Amt. Die Entwicklung Griechenlands haben vorherige Regierungen Griechenlands zu verantworten.

Tsipras bezieht seine Wähler, ja das ganze Volk bei großen Entscheidungen mit ein. Und Sie maßen sich an, so einen Vertreter zu verunglimpfen. Ich wäre stolz, würde es in der BRD derartige Vertreter geben. Dann hätten wir ganz sicher weniger Netto-Empfänger in der EU.

Resistance1405
@ Flugor (10:20): ein solche System wollte Varoufakis aufbauen

@ Flugor

zu Ihrem Punkt:

Jene dort genannten Steuererhöhungen ließen sich nur eintreiben, hätte man ein funktionierendes System der Steuereintreibung.

Genau so ein System wollten Tspiras und Varoufakis aufbauen. Hätten Sie dazu mal im Blog von Varoufakis und beim Focus gelesen, dann wüssten Sie, dass von den Institutionen genau dieser Punkt von Varoufakis gestrichen wurde, weil diese Institutionen - Bundesregierung + IWF + EU-Kommission - um ihre Schwarzgeld-Konten im Ausland fürchten!! Hier gucken:

https://tinyurl.com/njvx52e
focus.de: Dokument aufgetaucht: Das fordern die Geldgeber von Athen (Donnerstag, 25.06.2015, 02:19)

und hier:

https://tinyurl.com/pg3c6yv
yanisvaroufakis.eu: Greece’s Proposals to End the Crisis: My intervention at today’s Eurogroup